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Es war einmal eine kleine Fee die ganz allein in einem uralten Wald wohnte. Alle anderen Feen waren schon vor langer Zeit verschwunden, nur diese kleine hatte den Umzug in einen anderen Wald verschlafen und war allein zurückgeblieben. Als einzigen Freund hatte sie einen Vogel, um genau zu sein einen Raben. Nun war der Rabe natürlich viel größer als unsere kleine Fee, aber er konnte sich in die Lüfte erheben und die kleine Fee durfte dabei auf seinem Rücken sitzen und konnte die Welt von oben betrachten. Deshalb hatte sie auch keine Angst vor ihm, sie freute sich einen so guten Beschützer zu haben und sie hoffte auf einem dieser Ausflüge vielleicht ihre Freunde wiederzufinden, aber bisher hatte sie nicht einmal ein winziges Zipfelchen von ihnen gesehen. Darüber war sie natürlich sehr traurig, ab und zu weinte sie heimlich einige Tränen und sie dachte das niemand diese sehen würde, aber da der Rabe ein wirklich guter Freund war sah er sehr wohl wie traurig seine kleine Freundin war.
Jede Nacht wenn die kleine Fee in ihrem weichen Bettchen aus Federn in den Wipfeln des höchsten Baumes schlief machte er sich auf den Weg um nach den anderen Feen zu suchen. Aber so sehr er auch suchte er konnte sie nicht finden, also dachte er sich das sie wohl in einem weit entfernten Wald eine neue Heimat gefunden hatten. Eines Morgens sagte er der kleinen Fee das sie den Wald verlassen müssten um die anderen Feen zu finden, sie hatte zwar große Angst davor, aber sie vertraute dem Raben und so packte sie ihre Sachen in ein kleines Bündel, setzte sich auf den Rücken des Raben und das Abenteuer begann.
Immer höher flog der Rabe und die kleine Fee sah den Wald unter sich immer kleiner werden, sie hatte so oft Angst gehabt allein in diesem großen Wald aber nun war er nicht viel größer als sie selbst und sie merkte wie ihre Angst ebenfalls immer kleiner wurde. Sicher würde ihr Freund die anderen Feen finden und dann musste sie sich nie wieder fürchten. Eigentlich hatte sie schon jetzt keine Angst mehr, denn die Sonne stand hoch am Himmel und wärmte sie und tief unter sich sah sie kleine Menschen und Tierkinder spielen.
Gerne wäre sie dort gewesen und hätte mit den anderen Kindern gespielt, aber noch lieber wollte sie die Feen finden und mit den Feenkindern spielen. Plötzlich kam ein Wind auf und der Rabe flog hinunter und setzte sie an einem kleinen See ab. Er sagte das es besser wäre hier die Nacht zu verbringen, aber die kleine Fee wollte nicht auf dem Boden am Seeufer schlafen, also flog der Rabe auf einen Baum der am Seeufer stand und holte ein großes Blatt herunter auf dieses setzte er die kleine Fee und schob das Blatt in den See. Sie kuschelte sich gemütlich in das Blatt und die Wellen schaukelten sie in den Schlaf. Der Rabe flog indessen zu einem Wald den er in der Ferne gesehen hatte. Vielleicht würde er die Feen dort endlich finden.
Es war bereits dunkel als der Rabe endlich den Wald erreichte. Er flog von Baum zu Baum aber er konnte niemanden entdecken. Sollten die Feen auch hier nicht sein? So weit konnten sie doch nicht gereist sein um ein neues Zuhause zu finden, denn sie waren ja nicht wie seine kleine Freundin auf dem Rücken eines Raben unterwegs, sondern sie mussten den ganzen Weg zu Fuß zurücklegen. Und es war ein weiter Weg hierher in diesen Wald. Wenn er die Feen auch hier nicht fand wusste er auch nicht mehr wo sie noch suchen konnten.
Aber noch wollte er nicht aufgeben, denn ihm erschien dieser Wald als sehr geeignet, er war sich sicher dass es den Feen hier gefallen würde. Es gab riesige uralte Bäume, einen kleinen See und eine große Wiese, alles was die Feen zum Glücklichsein brauchten. Also flog er immer tiefer in den Wald und plötzlich sah er einige kleine Häuser auf einem großen alten Baum. Hier hatten sich die Feen offensichtlich eine kleine Stadt gebaut, aber von den Bewohnern war nichts zu sehen. Wo mochten sie nur stecken, sie waren doch sicher nicht alle gleichzeitig unterwegs. Der Rabe war sich sicher dass hier irgendetwas geschehen war. Er beschloss so lange zu suchen bis er die Feen fand, auch wenn es bis zum Morgen dauern sollte.
Plötzlich sah er zwischen den Bäumen den Schein eines Feuers, er flog dorthin und sah die Feen um ein großes Lagerfeuer tanzen. Er fragte sich was sie dort täten, denn es kam ihm schon etwas verrückt vor, aber er flog hin und setzte sich neben das Feuer. „ Könnt ihr mir sagen was ihr dort tut?“ fragte er. Die Feen sahen ihn erstaunt an niemand schien ihn zu erkennen, dabei war er doch früher oft bei ihnen gewesen.


„ Aber das ist doch Krah“ rief eine alte Fee „ ihr kennt ihn doch alle“ Jetzt fingen auch die anderen an sich zu erinnern. „ Wo wart ihr denn, ich habe euch überall gesucht, denn das Feen Kind ist ganz allein und sehr traurig.“ Die Feen riefen alle durcheinander, natürlich hatten sie bemerkt dass die kleine Fee nicht mehr bei ihnen war, aber so sehr sie auch suchten sie hatten sie nicht gefunden. „ Nun ich habe sie mitgebracht und sie wird glücklich sein euch endlich gefunden zu haben. Ich fliege schnell los und hole sie.“
Und so kam die kleine Fee nach langer Zeit endlich zu ihrem Volk zurück und sie war sich sicher dass sie nie wieder von hier fortgehen würde. Und ihr Freund der Rabe blieb immer in der Nähe. Man konnte ja nie wissen.

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Tag der Veröffentlichung: 22.07.2009

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