Ahoi meine Freunde,
der blutrünstige und wirklich entzückende Todesninja Shinobi und die verquere, leicht zum Größenwahn neigende KingUsagi91 (jetzt Usagi Jigokumimi) haben sich mit glorreichem Mut entschieden einfach mal was zusammen zu schreiben. Es ist sehr darke Fantasy geworden, also richtig, richtig krass Dark! Was auch nicht sonderlich überrascht bei unseren Matschbirnen… Mit einem Hauch, aber wirklich nur einem Hauch *hust* Boyslove dazu! (Was jetzt noch weniger Überraschen sollte!) Wir sind beide unglaublich gespannt, wo diese Geschichte uns und auch unsere Charaktere hinführen werden und natürlich was ihr dazu sagt!
Kritik, Anmerkungen oder Liebesbekundungen sind erwünscht, gern gesehen und versüßen unseren tristen Alltag!
Danke schon mal an euch fürs lesen und hoffentlich fesselt euch die Geschichte so wie uns beim Schreiben,
Eure Shinobi und Usagi Jigokumimi
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Der Regen fiel schwer auf die Welt, Fluten der Trauer gleich in jener Dunkelheit, die alles in Stille tauchte. Eine einsame Gestalt lauschte auf den verlassenen Straßen diesem melancholischen Geflüster, vergaß für einen Augenblick, dass es noch mehr gab hinter diesem grauen Schleier, der ihn von allem trennte, und ihn in einer Illusion gefangen hielt. Eine Illusion, die mehr war, als der dünne Vorhang aus Wassertropfen. Die Illusion der Freiheit, der unendlichen Weiten, die vor ihnen verborgen lag. Verborgen hinter einer Barriere, welche diese von der wahren Welt trennte. Das Phantom schaute gen Himmel. Hart schlug der Regen ihm ins Gesicht, Tränen gleich, perlten die Tropfen von seinen markanten Zügen. Obgleich seine Augen unter dem kinnlangen, rabenschwarzen Haar verschwanden, durchbrachen sie in ihrem vollendeten Violett die Nacht. Durchbrachen die schwarze Decke aus Wolken und sahen das übernatürliche Glimmen des Himmels. Kein Stern schien an diesem verfluchten Firmament, das Flüstern des Windes war verstummt, nur die Tränen des Regens waren geblieben. Ganz andere Kräfte beherrschten die Sphäre. Eine alte Macht, die keine Gnade kannte. Denn es gab kein Entkommen, kein Entrinnen. Sie waren verdammt, gefangen vom Fluch, der sie an diese Stadt fesselte. Nichts konnte diese Fessel lösen, außer man war bereit zu töten oder getötet zu werden. Hier war man Beute und Jäger zu gleich.
Elysion, der Seelenhort all jener, die ihre Seele, ihre Hoffnung, längst verloren hatten.
Der Verlust, war nicht nur das Fundament auf dem diese verdammten Mauern standen, sondern war auch die Luft, die man atmete. Verzagt zog die dunkle Gestalt die gleißend kalte Luft ein, wurde sich mit jedem Atemzug bewusst, was es bedeutete, ein Teil dieser Stadt, dieser Wirklichkeit, zu sein. Seine Hand wanderte fast wie in Trance an seinen Hals, der blass gezeichnet von Malen der Erinnerung war. Schmerzhaft brannten die Narben unter seinen tauben Fingern. Ein stetig währender Schmerz. Die Vergangenheit hatte Hoffnung versprochen, Hoffnung auf eine neue Zukunft. Doch von dieser Zukunft waren nur noch die vernarbten Wunden auf seiner Haut und die zerstörerische Einsamkeit geblieben. Sowie die Gewissheit, auf ewig ein Gefangener Elysions zu sein.
Weiter wanderte der Schatten durch die dunklen Straßen, vertraut und verhasst. Der Regen spülte das Grau der Stadt von den Wänden, ließ es in den verfluchten Boden, auf dem diese Unglückseligen krochen, versickern, jegliches, was ihm in den Weg kam, zerfressen. Seine Schritte trugen ihn durch die Stadt, die in ihren Trümmern und Ruinen gebrochen wie ein Sterbender da lag, vom Nebel gesäumt. Ein flackerndes Licht, ein bekanntes Strahlen in der Finsternis. "Anus Rundi" fiel es aus alten Neonröhren schwer vor den Eingang einer der wahrscheinlich dreckigsten Spilunken ganz Elysions. Flackernd erwachten Erinnerungen in ihm, vergessen und doch vollkommen vorhanden. Kraftlos drückte er die modrige Holztür auf, die knarrend Einlass gab. Der Schatten trat hinein in das Dunkel der Bar, nahm sofort alle Gerüche und Geräusche wahr, die sich tief in sein Gedächtnis eingebrannt hatten. Vertraut, verhasst, vermisst... In einer alten Gewohnheit setzte er sich an den Tresen, nuschelte dem narbigen Barkeeper ein "Das übliche..." zu und versank erneut in seinen Gedanken. Vor dem geistigen Auge beobachtete er ihn, wie er hinter der Tür hervortrat. Ihn, wie er langsam zwischen den finster dreinblickenden Männern zur Bar wanderte und ihn, wie er sich behutsam auf den Barhocker setzte und den gewohnten Drink für sich und seinen Partner bestellte. Früher war er oft mit ihm hier gewesen. Wie oft hatte er sein leises Lachen hier vernohmen? Niemals würde er es wieder hören. In einem sarkastischen Anflug von Selbstmitleid fragte er sich, wie oft er wohl das Übliche bestellen müsste, um zu vergessen, dass es ihn jemals gegeben hatte. „Na sie mal einer an...", zischte es plötzlich von der Seite. „Wen haben wir denn da?" Der einsame Schatten blickte ungerührt weiter in die Untiefen seines Drinks. „Wenn das nicht unser lieber Phantome ist... Was los? Hat die olle Töle schon genug von seinem Herrchen und ist abgehauen?“ Der mit Phantome Angesprochene verzog nur leicht den Mund, er hatte noch nie Geduld für Gesocks. "Hey! Ich rede mit dir!", griff der Kerl Phantome an der Schulter und riss ihn zu sich herum. "Ich hab dich gefragt, ob du deine Leine durchgebissen hast, Töle!" Phantome schaute zur Seite, sein scharfer Blick streifte den Rüpel und erstarrt verstummte dieser.
In Elysion, der verfluchten Stadt gab es nur eine wahre Möglichkeit sich zu behaupten. Die verdammten Seelen hatten nur eine Chance sich zu befreien, wenn sie sich in eine bindenden und tödlich gefährliche Beziehung begaben. Dieses unumstößliche Band, oder eher diese untrennbare Kette, fesselte ein Medium und eine eXecutor auf ewig aneinander. Dabei war das vollkommene Vertrauen von Waffe, genannt eXecutor und Waffenträger, das Medium, von größter Bedeutung. Nur wenn sie sich in größter Harmonie befanden, waren sie imstande sich im Kampf zu vereinen und zu beweisen. Der Kampf war essentiell. Um die Barriere zu durchdringen, welche Elysion vom Rest der Welt trennte, musste die Gemeinschaft von X und Medium einhundert von Lethes Lichtern, Energiekugeln, die man nur durch den Sieg erringen konnte, sammeln, nur dann war genug Macht vorhanden die Tore der Hölle zu öffnen und sie endlich dem Paradies freizugeben. Phantome blickte kurz auf den Rücken seiner rechten Hand. Dort hatte bei jenem, der sein Medium gewesen war, eine leuchtende Zahl gestanden, die die sich in der Stadt befindlichen Lichter angezeigt und die sich mit jeder weiteren geschlagenen Schlacht minimiert hatte.
„Das geht dich nichts an...", knurrte Phantome bestimmt, aber auch abschließend und wand sich schlicht wieder seinem Drink zu. „Pah! Als ob ich vor der verlausten Töle Angst hätte...", hatte der Rüpel noch immer nicht genug. „Vielleicht hat er ja für sein Herrchen nicht genug die Beine gespreizt..." Die Angetrunkenen lachten gehässig und machten eindeutige Gesten mit Hand und Mund. Abfällig schnaufte Phantome leise, was wussten die schon. „Oder aber, dem Herrchen hats nicht mehr ausgereicht, dass er auf alle Viere gegangen ist ...“Wieder dieses grässliche, penetrante Grunzen, von Männern, die nicht viel besser waren als jene Tiere, deren Laute sie ausstießen. Ungerührt leerte der Schwarzhaarige sein Glas und klopfte bestimmt auf den Tresen, sofort wurde ihm nachgeschenkt. „Vielleicht hat er ja jemanden gefunden, der noch besser am Knochen nagt, als die Töle hier...", überlegte der eine nun.
„Das ist wirklich das schlechteste Wortspiel, was ich je gehört hab!", kam es es laut und hell von der Seite. Die drei Männer sahen allesamt überrascht zur Seite, solch vergnügte Töne gab es hier nur selten. Dort stand ein schmaler, fest zerbrechlich wirkender Junge, dessen blonde Haare wild in alle Himmelsrichtungen abstanden und ihm frech ins Gesicht fielen, der jedoch so ganz und gar nicht zerbrechlich die Hände in die Hüften gestemmt hatte und die Männern provozierend anfunkelte. Er haute mit seiner zierlichen Hand energisch auf die Theke, eine ernste Miene aufgesetzt, zog sie jedoch mit angewidertem Blick zurück. „Hier kriegt man zu seinem Drink echt noch Tetanus als Gratisbeilage!“ Der blonde Schönling betrachtete kritisch seine Hand und wischte sie dann ohne großes Federlesen an dem Ärmel des einen pöbelnden Typen ab. „Und du..." Das androgyne Wesen, das eine schwarze Gasmaske um den Hals hängen hatte, richtete die blutorangeroten Augen auf Phantome und stöckelte zwischen den zerbrochenen Flaschen und den Bierpfützen auf den Angesprochenen zu. „Hast du überhaupt so etwas wie Stolz?!", empört tippte er Phantome auf die dunkelverhüllte Brust. Dieser zog erstaunt eine Braue nach oben. Wer war das Kerlchen? „Du kannst dir das doch nicht gefallen lassen! Wenn dich Leute ärgern, dann musst du ihnen schlagfertige Argumente zurückpfeffern!" Die kleine Faust schnellte nach vorne und raste mit einem dumpfen Geräusch in das Gesicht eines der Hampelmänner. „Geh mit deinem Kindergartengelabber wem anders auf die Nerven...", sagte Phantome gedehnt, musste sich jedoch leicht das Schmunzeln verkneifen, als er den getroffenen Typen sich schmerzend den Kiefer reiben sah. Geschockt stützte der andere Kerl seinen Partner und zähneknirschend knurrte er den beiden zu: „Willste Streit? Und das, obwohl du offensichtlich keinen Partner hast?“ Die beiden Männer strahlten eine ungemeine Wut aus und gingen bedrohlich einige Schritte auf den Fremdling in der schwarzen Kapuzenjacke zu. Ohne mit der Wimper zu zucken, stellte er sich ihnen mutig entgegen, straffte jeden einzelnen Muskel im schmächtigen Körper. Er war mindestens zwei Köpfe kleiner als seine Gegner, und dennoch ballte er kampfbereit die Fäuste, ohne Intention den Kampf aufzugeben. „Tragt das draußen aus!“ , knurrte der Barkeeper. Mit erhobenem Haupt ging der Blonde sofort zur Tür, frech drehte er sich um: „Wenn ihr euch traut?" Schnaufend folgten sie dem Jungen stampfend zum Ausgang. Die Tür fiel hinter ihnen dumpf ins Schloss.
Seufzend leerte Phantome seinen Drink, das leere Glas klang hell als er es auf die Theke stellte. „Der Kleine hat ganz schön Mumm...", murrte der Barkeeper erneut, diesmal jedoch anerkennend. Unmotiviert stand Phantome auf. „Mumm wird ihm nicht den Hals retten...", erwiderte der Schatten düster und warf Geld neben sein leeres Glas. Sich am Hinterkopf kratzend presste er die Luft scharf zwischen den Zähnen hervor und murmelte verärgert: „Da will man einmal seine Ruhe…“ Jede Faser seines Körpers spannte sich an, er bewegte sich wie ein unheimlicher Schatten in Richtung Tür, ein gefährliches Leuchten kam in seinen Augen auf. Er hatte lange nicht mehr gekämpft. Aber das würde der Tödlichkeit seines Angriffs keinen Abriss tun. Jäger oder Gejagter sein-ein unumstößliches, ungeschriebenes Gesetz der verfluchten Stadt. Kalte klare Luft schlug ihm entgegen, als er die verbrauchten Gemäuer des Pubs hinter sich ließ. Das Krachen einer Steinmauer erfüllte die kalte Nacht, Kampfgeschrei folgte. Phantome erreichte das Schlachtfeld, wo die drei Männer sich bis aufs Blut bekämpften. Erstaunt stellte Phantome fest, dass sich der blonde Junge nicht schlecht schlug. Wenn man davon absah, dass er es mit einem anscheinend erfahrenem Medium und X zu tun hatte. Das Medium schwang seinen Partner gekonnt über den Kopf und attackierte den Fremden. Der Morgenstern bohrte sich in den unfruchtbaren Boden wie ein Finger in das Nasenloch. Leichtfüßig war der Junge ausgewichen. Er hatte seine rechte Hand in eine 44er Magnum verwandelt und zielte auf den Arm seines Gegners, welcher unentwegt mit der Last des X auf den fremden Blonden eindrosch. In Konzentration verzerrtem Gesicht schoss der Blonde eine Kugelsalve ab, die das Medium nur abblocken konnte, indem er Deckung hinter seinem kopfgroßen Morgenstern suchte. Ohne Zaudern schlug das Medium nun wieder zu und der Schütze musste erneut weichen, als er plötzlich den Halt verlor. „Du kannst gegen uns nicht bestehen! Mediumsloser Teufel!“ Schliddernd kam er zum stehen, die Waffe nutzlos zu Boden gerichtet. Bevor der Tod bringende Schlag den Jungen jedoch treffen konnte, wurde der Morgenstern mit einem hellen Klirren gestoppt. Phantome stand zwischen den beiden Kämpfern, den rechten Arm in eine schwarze Klinge verwandelt. Eine brüchige Stimme trieb aus dem eXecutor hervor, und zischend sagte er: „Misch dich nicht ein, Töle… Zu dir kommen wir noch…" In den unergründlichen Augen Phantome's blitzte es gefährlich auf und mit einem gewaltigen Schlag schleuderte er den Morgenstern zur Seite. Keuchend gelang es dem Gegner sich abzufangen, den Morgenstern in die Erde gerammt. „Misch dich nicht ein!", rappelte sich der Blonde hinter Phantome auf. Er war mehr als einen Kopf kleiner als Phantome. „Ich brauche deine Hilfe nicht, mit denen komm ich auch alleine klar!", arrogant warf er seine blonden Haare zurück. „Das sehe ich...“ Er wies kalt auf die Wunde an seinem Oberarm, den der Fremde bisher nicht bemerkt hatte. Zähne fletschend baute sich das Medium wieder vor ihnen auf, zornentbrannt schwang er unheilvoll seine Waffe. Das schwarze Schwert pulsierte auf. Blitzartig schnellte Phantome vor und hieb gnadenlos auf den Mann, der ihn Töle genannt hatte, ein. Seine dunkle Energie enthielt etwas Mächtiges und doch so Tragisches, dass der Fremde nur in voller Faszination zuschauen konnte. Der Klang ihrer sich kreuzenden Waffen schallte apokalyptisch durch die Finsternis, und der Fremde öffnete leicht den Mund. In einer fast eleganten Bewegung durchtrennte Phantome die Sehnen, Knochen und das Fleisch, das die Hand des Angreifers an seinen Arm band. Mit einem kläglichen Wimmern und unter Schmerzen ging der nun entwaffnete Mann auf die Knie, sein Morgenstern nutzlos neben ihm, während er versuchte das Blut zurück in den Stumpf zu pressen. Sein X nahm wieder seine menschliche Gestalt an und hob schockiert die abgetrennte Hand auf. „Meister! Eure Hand…! Ich werde sie heilen!" Mit blutunterlaufenen Augen beobachtete Phantome wie eine schwarze, unheimliche Illusion deren jämmerlicher Versuch die Wunde zu heilen. „Meister... Ich werde euch heilen!", verzagt versuchte der X seinem Meister zu helfen, doch Phantome hatte längst Blut geleckt. Wie ihm unaufhaltsamen Wahn hob die Klinge und sagte rau und kalt: „Versuch das zu heilen!" In einer flüssigen, grausamen Bewegung schlug er dem Medium den Kopf von den Schultern. Nie würde man seinen letzten Schrei der tödlichen Gewissheit vernehmen. Rot. Überall war das Blut jenes Mannes, wie ein grausamer, alles verschlingender Fluss bedeckte es den eXecutor, der fassungslos daneben hockte. Plötzlich nutzlos als Waffe, nicht imstande seinen Meister zu schützen geschweige denn zu retten.
„Heiliger Diabolos Luciferius Alastor Samael Baphomet Azraelos Charon! Was'n Kack! Wo bin ich denn hier gelandet?!", fluchte der Blonde hinter dem Schwarzhaarigen. Entsetzt drehte sich Phantome um, als er die Worte hörte, die er bis jetzt nur einmal vernohmen hatte. „Wie...?", setzte der Krieger ein, doch es war zu spät. Eine Kette aus gleißendem Licht hatte sich zwischen ihnen gesponnen. Ein Halsband aus reiner Energie legte sich um Phantomes Hals, welche sich ebenfalls eng um das Handgelenk des Fremden schlang. Das konnte, das durfte nicht wahr sein. Doch diese eine Verbindung, die ihn einst mit dem Kostbarsten überhaupt verbunden hatte, teilte er nun mit diesem vorlauten Bengel.
Bildmaterialien: Copyright by the artist
Tag der Veröffentlichung: 16.06.2013
Alle Rechte vorbehalten