Diese Nachricht traf mich wie ein Schlag. Wie konnte das sein? Die Regionen um Konoha waren verwüstet worden, Verwüstungen die ihres gleichen suchten. Selbst die Zerstörungen, die das Kyuubi vor 16 Jahren hinterlassen hatte, waren nichts gegen die. Eine nervöse Spannung legte sich über Konoha Gakure. Tsunade lag noch immer im Koma und Danzo, dieser Feigling, war schon längst über alle Berge. Zu groß war seine Angst von Sasuke niedergestreckt zu werden. Ich wusste, wenn jetzt niemand das Steuer übernahm würde Konoha dem Untergang geweiht sein. Langsam begriff ich was es hieß Verantwortung zu tragen, weshalb ich meine Stimme erhob und meine Worte an die Dorfältesten richtete: ,, Ich bin durch das Bündnis mit dem Neunschwänzigen an diesen Kampf gebunden. Haltet mich nicht auf. Opa Hokage, Oma Tsunade, mein Vater... Sie alle haben für das Dorf alles gegeben und genau das werde auch ich jetzt tun!" Entschlossen trat ich hervor. Die anderen jungen Ninjas sahen mich an und aus dem Blickwinkel sah ich das sie erleichtert anfingen zu lächeln. Scheinbar hatten sie schon alle Hoffnungen verloren, doch ich hatte sie ihnen zurück gebracht. Auch sie traten nun hervor und riefen im Takt: ,,Ja! Lasst uns unser Dorf beschützen!"
Wir stellten uns auf. Sakura, Sai, Kakashi und Yamato schützten das Haupttor. Shikamarus Team, Shinos sowie Nejis schützten die anderen angrenzenden Gebiete. Immer mehr Shinobi strömten aus dem Dorf um uns allen zu helfen. Ich nahm Stellung rund 800m vor dem Dorf. Ich hoffte, der Abstand zu den anderen war groß genug, dennoch waren die Hyuugas imstande meinen Kampf zu verfolgen. Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Kreischen. Das Juubi! Ein riesiges Untier mit 10 Schwänzen und einem gewaltigen Auge, das mich prüfend anglotzte. Auf dessen rechter Schulter hockte ein älterer Mann, auf der linken allerdings drei junge Männer und eine junge Frau. Ich kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt gen Wolken. War das möglich? Das war Sasuke mit seinem Team. Team Hebi! Verwirrt wich ich einige Schritte zurück, sodass die riesigen Füße des Monsters mich nur knapp verfehlten.
Sasuke und seine Leute sprangen vom Biest ab und landeten einige Meter entfernt. Wieder ertönte das schmerzerfüllte Kreischen. Es entstanden Wirbel, die mich fortrissen und durch die Luft schleuderten. Erdbrocken, Äste, selbst Tiere wurden durch die Luft gewirbelt und trafen mich mit ganzer Wucht. Die Schweißperlen liefen über mein Gesicht, mein Blick verschwamm. Der Zehnschwänzige schien in weite Ferne zu rücken. Was war das nur für ein Gefühl? Es kam mir irgendwie bekannt vor... Meine Gedanken schweiften zurück, weit, weit weg. Zurück in meine Vergangenheit mit Team 7. Während ich die Fingerzeichen für meine tausend Schattendoppelgänger schloss, überlegte ich angestrengt was für ein Gefühl sich in mir breit machte. Ja, nun war ich mir ganz sicher: Das war Angst und das Gefühl der Hilflosigkeit.
Nein, ich durfte mich von meiner Selbstzweifel nicht zerfressen lassen. Ich würde kämpfen. Für Konoha und seine mir so wichtigen Bewohner. Es war meine Heimat. Egal wie sehr sie mich verspottet , mich unterschätzten oder mich mit ihren eisigen Blicken gestreift hatten, nichts und niemand würde mein Vorhaben all diese wunderbaren Menschen zu beschützen, zerstören können. Tausende meiner Selbst umzingelten den Zehnschwänzigen. Madaras hässliche Fratze verzog sich. Verwirrt sah er sich um. Das laute Zischen meines Rasengan erfüllte die Luft. Mein blaues, strahlendes Chakra vermischte sich mit dem blutroten Chakra des Neunschwänzigen in mir. ,,Rasengan!" Mein eigener Kampfschrei knirschte hart in meinen Ohren und ich spürte wie die Wut an den Wänden meiner Adern entlangkroch. ,,Dieser Bastard..." Zornig biss ich meine Zähne zusammen, die immer mehr zu den Reißzähnen des Neunschwänzigen wurden. Meine Sinne schärften sich, jede einzelne Falte in Madaras Gesicht war nunmehr sichtbar, sein übler Gestank betäubte meine sensible Nase und sein nervöses Atmen füllte meine Ohren. Kyuubi stand mir bei. Mein Rasengan sauste durch die Luft, fast unmerklich glitt ich auf meinen Gegner zu. Plötzlich ging alles rasend schnell:
Ohne dass ich den Zehnschwänzigen überhaupt erreicht und berührt hatte, wurde ich durch dessen Pranke abgeblockt und wurde durch die Luft geschleudert. Mein Rasengan verpuffte. Und auch die meiner Schattendoppelgänger blieben wirkungslos. Was war das nur für ein Monster?! Keine meiner Attacke hatte ihn auch nur annähernd gestreift. Ich machte mich bereit für einen neuen Angriff und versuchte mir einen Plan durch den Kopf gehen zu lassen. Vergeblich. Ich war im Moment absolut nicht imstande zu denken. Also schloss ich die Fingerzeichen für Kuchiyose no Jutsu. Gamabunta, der Krötenboss erschien. Ich hoffte inständig, dass er ausschlaggebend für meinen baldigen Sieg war. Die vielen Male, die ich bereits durch die Luft geschleudert wurde, hatten meine Sicht sichtlich getrübt. Ich schüttelte den Kopf und stieg auf Gamabuntas Schulter. Madara Uchiha erhob sich und wir standen uns, wie unsere Gefährten, von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Gamabunta brummte: ,, Du bist es, Kleiner! Was willst du?" ,,Ich brauche deine Hilfe. Sollten wir verlieren, so wird Konoha untergehen."
Stille. ,,Wo ist denn der optimistische Idiot, der immer wie ein Irrer auf meinem Rücken rumgeritten ist, hin? Du bist das bestimmt nicht. Naruto war noch nie ein richtiger Mann, wie du es bist." Ich schwieg. Mir war im Moment überhaupt nicht nach Witzen. Und das aus meinem Munde! Ich erschrak. Es war scheinbar ziemlich wichtig. Das war es also was man Verantwortung nannte. Angriffslustig gab ich den Befehl zum Angriff und der Krötenboss ging zum Kampf über. Und was das für ein Kampf war. Der Zehnschwänzige benutzte seine Schwänze um Gamabunta zu würgen und sich vom Leibe zu halten. Doch der alte Kröterich schwang sein Schwert geschickt und schaffte es sich aus diesem Griff zu befreien. Während die beiden Giganten miteinander rangen, erschuf ich abermals tausend Schattendoppelgänger um mich für mein vollkommenes Shuriken-Rasengan bereit zu machen. Doch Madara Uchiha war sogleich vor mir aufgetaucht und ließ mich in der Welt seines Mangekyous eintauchen.
Um mich herum war alles schwarz. Es war dunkel, kalt und einsam. Nichts deutete auf menschliche Seelen hin. Ich war allein. Mal wieder. Langsam setzte ich mich in Bewegung um aus dieser Dunkelheit zu entfliehen. Es war grauenvoll. Nichts war vorhanden und doch war der Tod deutlich nahe. Plötzlich bemerkte ich eine Bewegung hinter mir. Es war Sasuke. Der vergangene Sasuke. Sein Gesicht war gütig und lächelte mich aufmunternd an. Freundlich hielt er mir seine Hand hin, versuchte mich aus der Dunkelheit zu ziehen. Als ich jedoch hoch erfreut auflachte, verzog er das Gesicht und es wurde zu einer gräßlichen Fratze. Madaras Fratze. Sein fester Griff zerrte an mir, grub sich in meinen Arm, der sich für das Shuriken Rasengan bereit machen sollte. Sein Mund näherte sich meinem Gesicht, glitt an mein Ohr und flüsterte mir zu:
,,Naruto Uzumaki. Das neunschwänzige Ungeheuer. Du bist allein. Vollkommen allein. Siehe, deine Freunde wenden sich von dir ab und schon bald wird dein sogenannter bester Freund für deinen Tod verantwortlich sein." Madara Uchiha wies in die Finsternis hinein und tatsächlich: Sakura, Kakashi, Sai und alle anderen drehten sich von mir fort und schlichen ins schwarze Unbekannte hinein. Verzweifelt rief ich ihnen hinterher, dass sie mich nicht verlassen sollten, denn ich wollte doch für sie kämpfen. Aber keiner schien mich zu vernehmen. Nein, es konnte doch nicht sein.... Ich versuchte ihnen hinterher zu stürmen, doch ich bewegte mich mit keinem Schritt auf sie zu. Selbst meine Tränen und meine Schreie erreichten sie nicht und kraftlos sank ich zu Boden. Waren auch sie Verräter? Hatten auch sie mich verlassen, obgleich ich für sie kämpfte oder nicht? Waren sie all die Jahre nur Feiglinge gewesen, die sich hinter der Fassade des guten Freundes versteckt hielten um mich irgendwann hinter Gelächter zurückzulassen?
Die Dunkelheit durchdrang den ganzen Raum und drohte mich allmählich vollkommen zu verschlingen, als ich leise fast unterdrückt die Stimmen meiner Freunde vernahm: ,,Naruto!" Die Stimme des Krötenbosses drang gestochen scharf zu mir und brüllte:,,Kleiner! Jetzt reiß deine Augen auf, wenn du nicht willst, dass Konoha dem Untergang geweiht ist!" Und auch die verschlossene Stimme in meiner Seele rief: ,,Du zweifelst an dir und deiner Freundschaft. Doch das alles hier ist nur Resultat von Madara Uchihas Mangekyou. Zeig diesem Bastard, wer Naruto Uzumaki ist."
Ich spürte wie mich neue Kraft durchströmte und riss meine Augen auf. Das Mangekyou hatte gewaltige Macht. Aber ich ließ mich nicht unterkriegen. Meine Freunde zählten auf mich!
Mit einem mächtigen Satz sprang ich auf Madara drauf und schlug ihm in seine hässliche Visage. Und auch Gamabunta durchdrang die Kraft. Das war die Kraft der Freundschaft!
Madara Uchiha rührte sich nicht und verwundert hörte ich kurzzeitig auf zu schlagen, als er mir plötzlich seine gräßliche Hand entgegen streckte und mein Gesicht bedeckte. Sein Griff wurde fester und zerquetschte mein Gesicht. Es war unmöglich mich aus seinem Griff zu befreien, eine ungeheure, dunkle Kraft durchströmte ihn. Es war furchteinflössend. Wie konnte das sein? Madara Uchiha, ein alter Mann, der bis gerade eben noch schwach und gebrechlich im Schutze des Zehnschwänzigen verweilte, war von einer Sekunde auf die andere stark wie ein Mann in seinen besten Jahren. Ich spürte wie die Energie in meinem Körper mich langsam verließ, verlor allmählich das Gefühl für Zeit. Meine Augen wurden schwer und meine Muskeln, die für meine Freunde hatten kämpfen wollen, erschlafften langsam. Plötzlich wurde es heiß, immer heißer. Meine Haut brannte! Mit schmerzverzerrtem Gesicht riss ich meine Augen auf und merkte, dass ich im schwarzen Feuer gefangen war. Er grinste. ,,Das junger Naruto, ist mein Amaterasu. Du wirst sterben und ein Teil meiner Mooneye Operation werden."
Sein hämmisches Lachen durchdrang meine Ohren und entfachte erneut meine Wut, doch nichts von all meinem Zorn schien Madara zu spüren. Mein blaues Chakra erfüllte Madara Uchiha mit einer dermaßen dämonischen Kraft, sodass er ein Jutsu anwenden konnte und imstande war die Grenze der Zeit zu durchdringen und sich so selbst zu verjüngern. ,, Mach nur weiter so, junger Freund. Je größer deine Wut ist, desto mehr Energie erhalte ich. Lass deinen Zorn nur ins Unermessliche steigen und du wirst sehen, welche Energien in mir lauern. Schenk mir mehr von deiner Kraft, damit ich gewilligt bin deine Freunde, deine Familie, deine Heimat zu zerstören. Der Schmerz fraß sich tief in meine Haut. Ich schrie in der höllischsten Lautstärke auf: ,,Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaargh! Ich brenne! Mein Körper! Mein Kopf! Meine Haare! Mein Magen! Alles brennt!" Ein unangenehmes Brodeln machte sich in meinem Körper breit.
Er wollte meine Wut, um sich die Kraft einzuverleiben, die er grade so dringend benötigte, doch scheinbar nicht hatte. Mir war klar, desto stärker und hasserfüllter mein Verlangen war, Madara sterbend am Boden zu sehen, desto mehr Energie würde ich Madara zukommen lassen. Der Untergang Konohas wäre dann auf meine Schuld, meine Wut auf diesen Bastard zurückzuführen, dass konnte ich nicht zulassen! Ich versuchte meinen Kopf von all dem zu befreien und atmete unter Schmerzen und weiteren unangenehmen Brodlern tief ein. Dann beruhigte ich mich und dachte:
,,Nein. Du wirst deine Freunde nicht durch deine Wut verletzen." Ich schaute Madara entschlossen, aber nicht erzürnt ins Gesicht. ,,Ich werde nicht sterben. Noch nicht. Denn ein Held taucht erst zum bitteren Ende auf. Ich werde warten, die Zeit deines Falls ist noch nicht gekommen. Ich werde auf den richtigen Augenblick warten, und dann zuschlagen. Mit einem Schlag werde ich dich zu Fall bringen, dass ist es was einen wahren Helden ausmacht. Ich habe durch dich verstanden, was es heißt Ruhe zu bewahren. Und dafür bedankt sich mein Körper jetzt." Das Blubbern und Brodeln in meinem Bauch waren nun unerträglich, sodass ich mich nicht mehr zurückhalten konnte: Direkt in Madaras Gesicht landete eine Kotzbombe. Peinlich, aber er selbst hatte auf meinen Magen eingeschlagen.
Angewidert sprang er von mir runter und wischte sich alternd das bespuckte Gesicht ab. Diesen Moment der Unachtsamkeit nutzte ich aus und aktivierte mein Shuriken-Rasengan. Mit einem heiden Tempo raste ich auf ihn zu und traf ihn mit voller Wucht. Der alte Mann wurde durch die Luft gewirbelt und knallte frontal gegen eine Tanne, die durch die Wucht des Aufpralls ebenfalls von den Wurzeln gerissen wurde und andere Baumkameraden mitriss. Mein Shuriken-Rasengan hatte ihm Arme und Beine abgerissen. Er war vollkommen hilflos. So war er nicht mehr imstande gegen mich anzutreten, ich hatte mich nur noch um den Schwänzigen zu kümmern. Gamabunta hatte das Vieh gut in Schach, doch schien er allmählich zu erschlaffen.
Der Krötenboss schnaubte und wuchtete sein Schwert in die Luft um dem Zehnschwänzigen eine tödliche Wunde zu verpassen. Doch ehe ihm dieser Angriff gelang, katapultierte sich das Biest in die Luft und nutzte seine zehn Schwänze als eine Art Segel, um wieder sanft zur Erde zu gleiten. Dann umwickelte es die gigantische Kröte und würgte es mit seinen Schweifen. Es war ein grausames Szenario. Gamabunta war vollkommen ausgelaugt, hatte schwere und tiefe Wunden, Juubi hingegen schien frisch und ohne jeglichen Kratzer. Um ihn nicht weiter leiden zu lassen, löste ich das Kuchiose no Jutsu auf. Gamabunta verschwand und der feste Griff des Zehnschwänzigen löste sich. Dann führte es eines seiner Schwänze zum sterbenden Madara und berührte ihn an der Brust. Ein hell und doch dunkel strahlendes Licht glühte auf und durchflutete den Alten. Es war schwarzes Chakra! Plötzlich bewegte sich Madara und wand sich schreiend in Schmerzen. Sein tödlich verwundeter Körper zuckte und bebte. Es geschah, was eigentlich vollkommen unmöglich war: Uchiha Senior sprossen neue erstarkte Gliedmassen. Seine Wunden schlossen sich und er war frei von Wunden. Ich hingegen hatte viel Chakra verloren, meinen Körper schon fast überfordert und atmete schwer. Wie sollte ich gegen diese übermächtigen Gegner bestehen ?
Meine Angriffe schienen gegenüber diesem Monstrum vollkommen wirkungslos, gegenüber Madara aber wirkten sie fast tödlich. Doch wie sollte ich den Alten niederstrecken, wenn das Biest ihm neue Gliedmaßen wachsen lassen konnte? War es für mich überhaupt möglich den Augenkünstler aus dem Weg zu schaffen, wenn dieses Ungetüm auf dessen Seite stand? Mein eigentlicher Plan erst den Führer des Zehnschwänzigen zu stürzen schien hier nutzlos. Ich musste mir schleungist etwas neues einfallen lassen, so würde der Untergang Konohas eingeläutet werden. Ich dachte an Tsunade, die noch immer im Koma lag und deswegen nicht den Stützpfeiler des Dorfes darstellen konnte. Es schmerzte mich an die Folgen zu denken, sollte ich tatsächlich gegen den Schwänzigen verlieren. Abertausender Menschen, Konoha Nin würden seinen erbarmungslosen Attacken ausgeliefert sein und ihm zum Opfer fallen. Unter den grauen Trümmern des Dorfes versteckt hinter den Blättern würden sie sterbend weinen und ihrer Heimat und so auch ihrer Shinobi Ehre lebwohl sagen. So viele harte, schmerzliche und traurige Erinnerungen hingen mit diesem Ninjadorf zusammen. Aber ich hatte auch so viel schönes, fröhliches erleben können. Ich konnte nicht einfach so aufgeben, nein, Naruto Uzumaki gibt niemals auf. Naruto Uzumaki kämpft bis zum bitteren Schluss. Egal was auch immer passiert, wie ausweglos die Situation auch zu sein scheint. Ich atmete schwer auf und formte mit der Hand eine Faust. Meine Nägel fraßen sich ins Fleisch und Blut tropfte von meiner Hand. Das war der Kampfeswille der Konoha-Nins. Solange die Grundmauern des Dorfes noch standen, würde der Wille des Feuers nie verlöschen.
Mit neuer Kraft und doch entkräfteten Körper stellte ich mich dem Juubi und seinem Meister entgegen. Es musste doch irgendwo eine Schwachstelle haben! Das Monster fletschte die Zähne und streckte alle zehn Schwänze bedrohlich von seinem Körper weg. Seine schwarzen Haare stellten sich auf und ließen es so noch gigantischer erscheinen. Ich schluckte. So ein starker Gegner war mir noch nie untergekommen. Langsam sog ich die noch klare Luft ein und machte mich wieder zum Kampfe bereit. Es war Zeit eine neue Attacke schnellst möglich entstehen zu lassen. Sie musste so unkontrollierbar stark sein, sodass Madara Uchiha mit einem Schlag tot war. Ich musste mich darauf konzentrieren, dass meine Seishitsuhenka des Windes ihre volle Zerstörungskraft entfalten konnte. Es musste ein Jutsu entstehen, das noch stärker und vollkommener war als mein Shuriken Rasengan. Ich benötigte die Kraft des Neunschwänzigen in mir, nur mit seiner Hilfe war ich imstande solche riesigen Kräfte in eine Richtung zu lenken. Ich konzentrierte mein Chakra in meinen rechten Arm. Ein Fehler und mein Arm war nutzlos. Mein Arm erglühte im grellsten Blau und langsam ließ ich das Chakra stromlinienförmig um meine Hand fließen. Durch Keitaihenka entstand so eine gigantische, blaue Lanze um meinen rechten Arm. Durch Seishitsuhenka fing die Lanze an sich stark zu schärfen. Der Wind wirbelte das Chakra am Ende der Lanze stark auf, sodass die Lanze strahlenförmig geschärft wurde.
Inmitten dieser Spitze formte ich ein Rasengan und taufte mein so neu erschaffenes Jutsu Lanzen-Rasengan. Voller Selbstvertrauen streckte ich meinen von der Lanze glühenden Arm in die Luft und wies langsam auf Madara. Er schreckte zurück und rief den Zehnschwänzigen zum Angriff auf. Leider war das Jutsu noch nicht ganz aufgeladen, weshalb ich panisch mit der linken Hand das Fingerzeichen für die Tajukagebushin formte und mit geschlossenen Augen betete, dass das Jutsu gelingen würde. Als ich die Augen öffnete, hatten sich tausender meiner Selbst um mich versammelt und schützten mich vor den Attacken des Schwänzigen. Die Zeit, die das Ungetüm zum zerquetschen meiner Kameraden benötigte, reichte aus um das Jutsu zu Ende zu führen. Ich hatte genug Energie und Chakra gesammelt, sodass ich zum Angriff übergehen konnte. Grinsend nahm ich Madara, der mit meinen herumspringenden Klonen beschäftigt war, ins Visier und machte mich bereit mich selbst mit einem kräftigen Sprung in die Luft zu katapultieren. Meine Beinmuskeln spannten sich an, ich ging in die Hocke und stützte mich mit der linken Hand auf dem Boden ab. Die Lanze, die eigentlich nur aus strömenden Chakra und wirbelnden Wind bestand, war unglaublich schwer. Dieses Jutsu musste perfekt sitzen. Noch waren beide Gegner von meinen vielen Doppelgängern abgelenkt. Mit einem mächtigen Satz schoss ich auf Madara zu und drehte mich wie Kiba auch im Flug um die Zerstörungskraft meines neuen Jutsus noch einmal zu vergrößern. Die Luft strömte hinein und die Lanze vergrößerte sich noch einmal um das dreifache ihrer eigentlichen Ausgangsgröße. Kurz bevor ich Madara erreicht hatte, wirbelte er sich schlagartig um und starrte mich angsterfüllt. In diesem einzigen Blick konnte ich pure Todesangst und Hass verspüren. Doch ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, traf ich Madara mitten ins Herz. Durch die Verwirbelungen am Ende der Lanze und durch meine Drehbewegungen im Flug wurde Madara in abertausende Stücke gerissen und in alle Winde fortgetragen. Das Blut spritzte und verteilte sich in alle Richtungen. Ich hatte den Führer des Biestes besiegt und hoffte, dass das Monster nun vom Dorf ablassen würde. Doch es schien weiterhin Konoha im Visier zu haben und stampfte unbeirrt, tötend und zerstörend weiter in Richtung meiner Kameraden zu. Vielleicht machte das schwänzige Monstrum weiter, da noch ein weiterer Uchiha vorhanden war, das es hätte kontrollieren können. Aber bevor ich diesen Gedanken weiterdenken konnte, tauchte eine dunkle Aura hinter mir auf und packte mich am blonden Kopf. Vom Blickwinkel aus, erkannte ich die grässlichen Gesichtszüge vom Alten und schlagartig wurde mir klar: Denjenigen, den ich in Stücke gerissen hatte, war niemand geringeres als eine billige Kopie Madaras durch eine Genjutsu durch sein Sharingan. Wie konnte ich nur so leichtsinnig handeln, einfach solche Kraft in einen einzigen Schlag zu stecken, wobei ich auf die Augenkunst hätte denken müssen. Plötzlich kam zum stechenden Schmerz im Kopf, den mir Madara durch Absaugen meines übriggebliebenen Chakras, noch ein unbeschreiblicher Schmerz im rechten Arm. Mein Arm, den bis vor ein paar wenigen Augenblicken noch eine prunkvolle, blaue Lanze geziert hatte, hing jetzt schlaff hinunter und ich wusste: Der Arm, der diese mächtige Attacke losgelassen hatte, war gebrochen. War es für mich jetzt noch möglich gegen diese Gegner zu bestehen?
Erschöpft fiel ich auf die aufgerissenen Knie. Die Schmerzen erfüllten mich vollkommen und ich sah noch immer keinen Weg das ungleiche Paar zu besiegen. So viel Chakra hatte ich in diese unglaubliche Attacke gelegt, doch es war alles umsonst gewesen. Mein Arm schien mir fast abzufallen, hing schlaff wie ein eingegangener Ast herab. Madara zog mir immer mehr von meinem übrigen Chakra ab und gelangte so wieder zu neuer Stärke. Ich spürte wie mich meine letzte Kraft verließ, als Madara den Arm erhob und den Blick des Schwänzigen auf mich lenkte. Erstarrt blickte ich in das gigantische, durch die Augenkunst der Uchiha manipulierte Auge und fühlte die Angst dieses armen Wesens. Auch wenn es ein schwänziger Dämon war und so vielen Menschen Leid zugefügt hatte, erfüllte mich eine unendliche Traurigkeit und starkes Mitleid während ich in seine Seele blicken konnte. Es war kein Monster, es war ein Wesen, das ein Recht auf Leben hatte. Die Schuld lag nicht im Juubi, sondern ganz allein im alten Uchiha. Mein starrer Blick wanderte kurz zu Sasuke, der noch immer das Geschehen aus sicherer Entfernung beobachtete. Auch ihn könnte Madara alias Tobi manipuliert haben. Wie sonst hätte er Sasuke zu seinem Gefolgsmann machen können? Als mein trüber Blick zurück zum Schwänzigen schweifte rasten die zehn Schwänze des Monsters auf mich zu und gaben mir so keine Ausweichmöglichkeit. Wie riesige, behaarte Speere bohrten sie sich mit gewaltiger Wucht in meinen Körper und durchdrangen meinen Brustkorb, also meine Lunge, sodass ich schwer nach Luft rang und das Blut nicht mehr in meinem Körper behalten konnte. Die Schwänze drangen aus meinen Lungenflügeln hinaus und auch Madara ließ von mir ab. Er hatte scheinbar genug Energie gesammelt um das Dorf zu attackieren. In einem roten See meines eigenen Blutes lag ich da, vor ihm. Getreten und bespuckt. Mit Tränen in den Augen und dem Gefühl im Herzen, ein nutzloser Schwächling zu sein. Meine zerfetzte Lunge brachte mir nichts mehr und mein Herz, das nur leicht angekratzt worden war, pumpte wie in dunkelster Nacht voller Panik das Blut in alle Adern des Körpers. Egal was ich in diesem Zustand noch zustande bringen konnte, würde so gut wie nichts ausrichten. Sollte ich irgendwie schaffen Madara Uchiha aus dem Weg zu schaffen, so würde das Juubi aus Angst angegriffen zu werden in Richtung Konoha-Gakure laufen. Dort würden die zum Gegenangriff bereiten Shinobi Konohas bereit stehen und natürlich-um ihr Dorf vor dem Eindringling zu schützen-sofort angreifen. Dadurch würde das schwänzige Ungetüm noch mehr verängstigt werden und um sich selbst zu verteidigen das Dorf in Schutt und Asche stampfen. Was ich jetzt auch noch tun konnte, die Sache schien ausweglos...
Ich schloss die Augen und vor mir erschien das Kyubi. Es knurrte: ,,Wenn du jetzt nichts mehr unternimmst und einfach nur flach schwimmend in deinem eigenen Blute liegst, dann wird dein ach so geliebtes Dorf und seine Bewohner aufhören zu existieren. Ich habe all die Zeit zugesehen und denke, dass du dich bis jetzt ganz gut gehalten hast. Hast du denn nicht gemerkt, dass Madara dir fast deine letzten verbliebenen Chakrareserven gestohlen hat? Durch dein Chakra gelangt er zu neuer Kraft, zu neuer Jugend. Das heißt, nach der Menge, die er dir abgeknöpft hat, dass er selbst vollkommen erledigt ist. Sein Problem ist: Dein Chakra kann er nicht sehr lange in seinem eigenen Körper behalten, da es keine Eigenproduktion ist. Er wird also so schnell wie möglich Konoha zerstören und mich, den Neunschwänzigen später abholen kommen um seine Mooneye Operation einläuten zu können. Madara hat wahrscheinlich irgendeine Möglichkeit gefunden, mich zu ersetzen, deswegen wird er mich noch nicht so dringend benötigen. Wenn er sich gleich in Richtung Konoha dreht, dann werde ich dich so schnell heilen, wie es meine Fähigkeiten zulassen und dir dann mein Chakra zukommen lassen. Mit dem Rücken zu dir gewandt kann er deine Bewegungen schlecht vorhersehen (von der Tatsache abgesehen, das er sein Sharingan grade ausgeschaltete hat, um Chakra zu sparen) und es ergibt sich für dich so eine Überraschungsattacke. Du bist doch Naruto Uzumaki, der bis zum bitteren Ende kämpfen und niemals aufgeben wird, oder? Dann steh auf und zeig es diesem Mistkerl, der meine Brüder und Schwestern gefangen hält! Erst wenn diese Erde stirbt, dann auch dein Kampfeswillen, oder, NARUTO UZUMAKI?!"
Es war mir ganz und gar nicht recht, aber dennoch hatte das Fuchsungeheuer in mir vollkommen recht: Wie oft hatte ich in diesem Kampf eigentlich schon an mir gezweifelt? Wie oft stand ich in diesem Kampf vor dem Abgrund des Verzweifelns? Wenn ich nicht Naruto Uzumaki, der der seinen Weg weitergeht, ganz egal welche Gefahren und Situationen diesen Weg auch kreuzen mögen und ihn so steinig und schwer machen würden, wer war ich dann?
Der alte Mann drehte sich von mir weg und schritt mit erhobenen, verjüngtem Haupt von dannen. In diesem Moment spürte ich die neue warme Energie, die mich umschloss und meine Wunden mit einer unglaublichen Wärme erfüllten, sodass sie wie von selbst heilten und mich zum Erheben drangen. So frisch hatte ich mich selbst vor dem Kampf nicht gefühlt. Der Neunschwänzige in mir hatte glücklicherweise darauf geachtet, sein Chakra nur äußerst gering und unauffällig in mich hinein zu pumpen. So schirmte er mich vor den Blicken von Madara, der noch immer davon ausging, dass ich sterbend in meinem eigenen Blute lag. Taumelnd raffte ich mich auf, und stellte fest, dass mein Körper doch mitgenommener war, als angenommen. Ich war doch nicht so frisch wie gedacht. Zu meinem Erstaunen jedoch war mein rechter Arm dennoch wieder voll einsatzfähig, sodass ich nun eine finale Attacke starten konnte. Das rote Chakra des Schwänzigen in mir legte sich wie eine anschmiegsame Schutzhülle um mich und hüllte mich vollkommen mit ihrer Energie ein. Dieses Chakra ließ zwei weitere Arme wachsen, sodass ich ein vierfaches Rasengan starten konnte. Die Luft erfüllte sich mit einem leisen Sirren, was von Madara aber nicht wahrgenommen wurde. Seine Ohren schienen trotz der Verjüngerung nicht mehr die besten zu sein.... Das rote Chakra füllte sich mit der Kraft des Windes und kreierte so eine neue Form des Rasengan: Das Akaze-Rasengan. Die vier Chakrakugeln formierten sich mit stillen Zischen und ich spürte wie die ungeheure Stärke des Fuchsungeheuers in mir begann, auszubrechen und nach außen zu treten. Das war ein ungünstiger Moment! Yamato war leider nicht zugegen, sodass er Kyuubi nicht aufhalten konnte. Ich schloss die Augen und rief den Neunschwänzigen auf zurück zu treten. ,,Ich verstehte deinen Zorn gegenüber diesen Kerl, aber ich werde ihn durch meine eigene Stärke und mit deinem Chakra bezwingen." D er Zorn des Schwänzigen wurde spürbar größer und intensiver, und er war auch nachvollziehbar, dennoch konnte ich ihm nicht gestatten auszubrechen. Der Wind Konohas füllte meine Lunge und ich beruhigte das Ungeheuer mit leisen Worten. Mein ungebrochener Wille unterdrückte die Wut des Kyuubi und schuf so einen neuen Naruto:
Das "Akai no Kitsune", das Rot des Fuchses.
Ich war vollkommen imstande klare Gedanken zu fassen, und das rote Chakra begann nicht meinen Körper zu zerfressen. Mit meinem vierfachen Akaze-Rasengan raste ich in ungeheurer Geschwindigkeit auf Madara zu und tauchte plötzlich direkt hinter ihm auf. Als er meine riskanten Bewegungen bemerkte und versuchte meiner Attacke zu entkommen, war es schon zu spät. Diesmal hatte ich ihn tatsächlich getroffen. Einer seiner Arme war vollkommen in Stücke gerissen, in seinem Bauch klaffte ein gigantisches Loch und auch seine Beine waren nicht ganz ungeschoren davon gekommen. Im Gegensatz zum Shuriken-Rasengan hatte diese Form scheinbar nur eine geringe Schlagkraft. Das stimmte so aber nicht, denn die ganze Kraft die beim Shuriken-Rasengan auf die gewaltige Fläche konzentriert war, hatte ich hier stark kompremiert. Die Tödlichkeit auf kleiner Fläche war hier also viel höher. Die Wunde an seinem Bauch setzte Madara stark zu, der Fluss des Blutes ließ sich einfach nicht aufhalten. Zu viel Kraft steckte in seiner roten Flüssigkeit des Lebens. Langsam ging er in die Knie, doch ehe er aufgab, rief er Juubi zum Angriff: ,,Mein zehnschwänziges Untier! Vernichte Naruto Uzumaki und verwandle seine Heimat, Konoha-Gakure, dem Dorf hinter den Blättern, in eine Hölle von Schmerzen, Qualen und Schreien. All jene die den Uchiha Clan unterwarfen und sie wie gewöhnliche Menschen behandelten, all jene, sollen in dieser schwarzen Hölle schmoren und bis in alle Ewigkeit verdammt sein!"
Der Schwänzige schrie schmerzhaft auf und jagte auf mich zu. Ich versuchte in der Form des >>Akai no Kitsune<< mit schnellen Bewegungen auszuweichen. Meine Krallen berührten mit einem äußerst unangenehmen Geräusch den Grund, als ich mich in der Luft drehte und so nur knapp dem Kiefer des Monsters entkam. Meine scharfen Augen verfolgten jede seiner Bewegungen und doch waren selbst der Neunschwänzige und ich gemeinsam nicht in der Lage den Attacken des vereinten Schwänzigen auszuweichen. Diese übermächtige Kraft würde das Monster ihn mir und mich schon alsbald zu Falle bringen. Das Juubi schlug mit seinen zehn Schwänzen nach mir und ich wurde dutzende Male getroffen. Mit solch gewaltiger Wucht in jedem der einzelnen Schwänze hatte ich nicht gerechnet. Schwer getroffen lag ich unregelmäßig atmend am Boden und dachte angestrengt nach: ,,Den Führer habe ich schon mal kampfunfähig gemacht, und doch macht dieses Ungetüm weiter. Welche Möglichkeiten stehen mir noch zur Verfügung? Vielleicht konnte ich den Schwänzigen beruhigen, denn irgendwie war ich ja ein Teil von ihm. Also ließ ich den Neunschwänzigen durch mich zu dem Zehnschwänzigen sprechen:
,,Mein Urvater, meine Brüder und Schwestern, die ihr in einem vereint seid. Euer Peiniger ist besiegt, ihr habt seine Stärke nicht mehr zu befürchten. Ich verstehe eure Wut und eure Angst gegenüber den Menschen, doch jeder von euch war einst mit einem geeint.
Viele Male versuchten uns die Menschen für ihre Zwecke zu nutzen und manipulierten uns mit den verschiedensten Methoden. Dennoch, was verspricht uns ein Krieg mit den Sterblichen? Wir sind imstande ein Dorf mit wenigen Schlägen zu zerstören, doch vergesst nicht ihre starke Bevölkerung wird immer neue Nachfahren hervorbringen, sodass uns ein Kampf bis ans Lebensende bevorstehen würde. Es gibt Wesen, vielleicht auch Menschen irgendwo auf diesem Planeten, die immer komplizierte Möglichkeiten finden werden uns zu fesseln und auszunutzen. Es wird immer Wesen geben, die uns übertrumpfen können. Deshalb appeliere ich an euch, Brüder und Schwestern: Lasst uns die Menschlinge verschonen und so eine Epoche des Friedens einläuten, denn wenn wir die Menschen nicht angreifen, so werden auch sie uns nicht angreifen." Seine Worte waren stark und doch schwangen ungeheure viele Emotionen mit. Es war ungewohnt den Schwänzigen so gefühlvoll sprechen zu hören und gespannt blickte ich zum Juubi hinauf. Im ersten Moment schien es einverstanden, doch dann funkelte wieder das Manipulationszeichen des Sharingan in seinem Auge auf und mit völliger Erbarmungslosigkeit stocherte er mit seinen Krallen auf mich ein.
Dann machte ich Bekanntschaft mit seinen Pfoten und danach mit seinen Tatzen. Bewegungslos flog ich durch die Luft und das Untier schlug mit seinen wuchtigen Schwänzen nach mir, sodass ich hin und her katapultiert wurde. Als ich dann Richtung Erde fiel, fing mich das Juubi auf und ließ seine gewaltigen Hauer auf meinen Knochen nieder, sodass sie schmerzvoll aufknirschten. Wie Streichhölzchen zerbarsteten sie und knickten einfach ab. Vollkommen starr versuchte ich irgendeinen Muskel bewegen. Es war zwecklos. So gut wie alle meine Knochen waren gebrochen. Ich spürte wie mein warmes Blut über mein Gesicht floss und hörte ein unaufhörliches Kreischen. Mein Blick wurde langsam trübe und ich musste mich stark konzentrieren um den Schwänzigen zwischen den Baumwipfeln ausmachen zu können. Mein Schädel brummte und dröhnte. Sogar die Schädeldecke war entzwei gebrochen. Mein Körper zitterte einfach nur noch. Meine Lunge war stark gequetscht und meine zerbrochenen Rippen bohrten sich in meine Bauchhöhle. Bald würde ich aufgespießte Leber da drin haben. Ich hustete und bespuckte mich selbst mit Blut. Selbst meinen Kopf konnte ich kaum anheben, wie sollte ich dann noch aufstehen und den Schwänzigen aufhalten. Meine Hand zuckte. Der Boden unter mir erbebte als sich Juubi von mir entfernte. Mein Körper wurde durch die weichende Erde verrückt, sodass ich erst jetzt meine deformatierten Wirbelsäule bemerkte. All die anderen Schmerzen hatten mich für diesen Schmerz unempfindlich gemacht. Aus meiner Nase verabschiedeten sich noch mal ein weitere paar stark benötigte Mililiter Blut. Ich konnte einfach nicht mehr. Nicht nur mein Körper war tödlich angeschlagen, sondern auch meine seelische Verfassung. Zu oft wusste ich nicht wo oben und wo unten war. Die Welt schien sich vollkommen gegen mich gerichtet zu haben. Meine Chakrareserven war ebenfalls fast aufgebraucht und auch der Neunschwänzige hatte sich stark geschwächt in eine dunkle Ecke in meinem Innern zurückgezogen und schnaufte erschöpft vor sich. Ich schloss müde die Augen und fühlte auf meiner irriterten Haut eine heiße Träne herunterlaufen. Konoha...... Das Dorf hinter den Blättern würde zerstört werden.... und mit ihm auch seine Bewohner...... und Naruto Uzumaki konnte nichts dagegen tun.....
Die Dunkelheit hatte mich umgriffen und zog mich in ihr Zentrum. Lange Zeit schwebte ich in diesem dunklen Raum und weinte leise und verzweifelnd vor mich hin. Das also sollte mein Tod sein. Einsam und alleine würde ich auf ewig in der Finsternis schweben und dort verrotten. Der Beginn meines Lebens, also meine Kindheit und auch das Ende meines Lebens sollte voll zweifelnder Fragen, Einsamkeit und Schmerz bestehen. Dies also war mein Schicksal.....
Plötzlich sah ich ein kleines, doch kraftvolles Licht erstrahlen. Seine Strahlen führten bis zu mir und formten so einen Weg hinaus aus der Dunkelheit. Während ich auf diesem leuchtenden Weg dem Licht entgegenschritt, rauschten Bilder meines Lebens und viele meiner Erinnerungen an mir vorbei. Es war eine schöne Zeit gewesen. Und doch konnte ich nicht zurück. Ich wollte nie wieder zurück in diese Dunkelheit. Zu oft hatte ich dem Schmerz einen Weg in mein Herz gewährt. Nie mehr sollte mir dergleiches widerfahren.
Als ich endlich am Licht angekommen war, breitete sich ein Land ohne Kummer, Schmerz und Sorgen vor mir aus. Ich wurde freudig von Jiraya, Asuma und dem Dritten Hokage begrüßt. Verdutzt sah ich sie an und fragte mit emotionsloser Miene: ,,Also bin ich tot...." Ihre Gesichter verdunkelten sich und sie schwiegen. ,,Wir haben mitbekommen, was dort unten passiert. Es ist schrecklich. Du musst dich beeilen und nach Konoha zurückkehren, sonst wird es zerstört." Ich schüttelte den Kopf und antwortete: ,, Ich kann nicht zurück. Ich bin tot. Selbst wenn ich eine zweite Chance bekäme, so könnte ich Juubi nicht bezwingen.... Es ist zu stark." Die drei schwiegen und öffneten den Weg für eine vierte Person, die hinzutrat. Es war die vierte Generation, mein Vater! Mit ernstem Gesicht nahm er mich in dem Arm und sprach: ,,Naruto. Ich bin sehr stolz auf dich, du bist ein starker, junger Mann geworden. Doch deine Aufgabe auf der Erde ist noch nicht ganz beendet. Als wir sahen, dass du gegen den Zehnschwänzigen verlieren würdest baten wir sogleich die Wächterin über den Tod dir eine zweite Chance zu geben. Unser Argument-dass ohne dich die Ninjawelt untergehen würde, sprach sie mit der Wächterin der Zeit ab, sodass beide zum Schluss kamen, dass wir die Wahrheit sprachen-fand ihren Anklang.
Das heißt, wenn du den Weg, dem du bis hierhin gefolgt bist, zurückgehst, so wirst du zur Erde zurückfinden können. Dort wirst du diese spezielle Nahrungspille einnehmen und sofort geheilt werden." Ich schaute verwirrt zu meinem Vater hoch und zweifelte an mir selbst. ,, Selbst wenn ich wieder zu Kräften kommen würde, könnte ich dem Schwänzigen nichts antun... Ich bin einfach nicht stark genug." ,,Das schaffst du schon.... Naruto..." Er strich mir über den Kopf. Verärgert schlug ich seine Hand weg und schrie: ,,Du weißt doch gar nichts! So viel habe ich ohne deine Hilfe in meinem Leben geschafft, aber das ist einfach zu viel.... Ich... kann nicht...." Eindringlich sah er mich an. ,,Du hast Angst. Das verstehe ich. Du hast Angst zu versagen, aber ich kann dir vergewissern, dass wir alle hier Angst hatten zu versagen. Du brauchst dich dafür nicht zu schämen. Das ist menschlich." Ich hielt mir meine Ohren zu und versuchte die Bilder des Kampfes aus dem Kopf zu bekommen. Es war ein merkwürdiges Gefühl, aber es kam mir so seltsam bekannt vor. Plötzlich erinnerte ich mich: Es war das gleiche merkwürdige Gefühl, dass ich beim ersten Treffen auf feindliche Ninjas verspürt hatte, nur das es diesmal hundertmal stärker war. Ich hatte tatsächlich furchtbare Angst vor dem Schwänzigen und vor dem Versagen. Ich wollte nicht hilflos neben dem Ungetüm stehen und es nicht daran hindern Konoha zu zerstören. Verstört wandte ich mich wieder meinem Vater zu.
,,...Ich.... du hast vollkommen Recht. Ich hatte Angst vor dem Versagen. Aber ich will trotz dieser Angst weiterhin für mein Dorf kämpfen und wenn ich mich weiterhin mit dieser Angst auseinandersetzen muss." Er nickte. ,, Um Juubi besiegen zu können, musst du ein Versiegelungsjutsu einsetzen. Es ist theoretisch recht einfach: Schließe alle zwölf Fingerzeichen hintereinander und dann wieder aufsteigend: Also >>Saru (Affe), Tatsu (Drache), Ne (Ratte), Tori (Hahn), Mi (Schlange), Ushi (Ochse), Inu (Hund), Uma (Pferd), Tora (Tiger), I (Wildschwein), Hitsuji (Schaf) und U (Hase)<<. Und dann das ganze sofort wiederholen und zwar von U bis Saru. Wenn du die Fingerzeichen geschlossen hast musst sofort dein gesamtes Chakra aktivieren und aus allen Zellen deines Körpers leiten. Mit deinem Blut zeichnest du das Versiegelungszeichen des Kreises. Darin wird der Schwänzige auf ewig gefangen sein. Doch bedenke, mein Sohn: Dieses Jutsu wird dich wie auch mich damals töten. Alle Schwänzigen werden ebenfalls in den Tod gerissen und werden so in die Freiheit entlassen, da der versiegelte Körper auf der Erde liegen bleibt." Ich hatte verstanden. So würde ich es schaffen können. Zeit zum Üben blieb mir jedoch nicht, denn die vier Shinobi schickten mich sofort wieder hinauf. ,,Schluck diese Pille erst wenn du wieder bei Bewusstsein bist. Wir, vier, haben sie mit unserem Chakra genährt, sodass ein Teil von uns bei dir sein wird. Viel Glück!" Und damit entschwanden sie aus meinem Blickfeld.
Ich blickte auf. Um mich herum lagen tausende Äste, Laub und Gestein. Die Verwüstungen des Juubi waren gewaltig gewesen. Langsam, aber dennoch bedrohlich stapfte es auf Konoha zu. Der Schmerz durchdrang erneut meine zerbrochenen Knochen und erschöpft hob ich den Kopf. In meiner Handinnenfläche lag die Nahrungspille, die mir die vierte Generation alias Yondaime, mein Vater, gegeben hatte. Ich erinnerte mich an seine Worte. Ich sollte sie Schlucken, sobald ich auf die Erde, also ins Leben zurückgekehrt war. Doch was war das? Meine Hand, mein Arm konnte sich absolut nicht bewegen, wie also sollte ich die Pille einnehmen? Zappelnd bewegte ich meinen Kopf auf und ab, versuchte meine Hand irgendwie in die Nähe meines Hauptes zu bewegen. ,,Urgh, ich muss mich beeilen. Wenn ich es nicht die Pille in meinen verfluchten Mund zu bekommen, dann werde nicht nur ich sterben, sondern auch Konoha. Und noch mal ließ sich mit der Wächterin des Todes wahrscheinlich nicht verhandeln. Mit meinen Fingern schnippte ich die Kapsel auf den Boden und drehte mit Mühe und Not meinen linken Arm unter meinen Körper. Dann versuchte ich ihn zu knicken, was durch den Bruch nicht all zu schwer, und drückte meinen Körper weg vom Arm. Dadurch legte ich mich auf den Bauch und konnte mich dann auf die Pille zu kriechen. Bald darauf hatte ich die Pille mit meinen Zähnen gepackt und schluckte sie angeekelt runter. Sie war vom Staub bedeckt und an ihr klebten Blätter und andere natürliche Dreckquellen. Aber egal! Ein Shinobi ließ sich durch nichts unterkriegen, auch nicht durch spezielle Nahrungspillen an welchen Kanichenscheiße klebte.
Sofort spürte ich wie das Chakra der vier Shinobi im Totenreich durch meine Adern floss und mich mit neuer, regenerativer Energie versorgte. Meine Knochen wuchsen im rasantem Tempo wieder zu einer Einheit, meine Wirbelsäule richtete sich, meine Bauchdecke wurde entlöchert und meine Schädelplatten vereinten sich wieder. Auch Kyuubi in mir erholte sich schnell und bald schon hörte ich seine enttäuschte und zornige Stimme in meinem Kopf wiederhallen: ,,Dieser Schwänzige wofür hält der sich? Für den Vollkommenen von uns?“ ,,Eigentlich ist er doch auch der Vollkommene. Aber vergiss nicht, deine Kameraden sind durch Madaras Sharingan geblendet. Bei ihnen liegt nicht die Schuld. Jetzt lass uns den Kampf zu Ende tragen.“
Entschlossen rannte ich hinter dem Zehnschwänzigen her und versuchte seinen gewaltigen Vorsprung aufzuholen. Ich huschte zwischen seinen zehn Schwänzen hin und her und lief unter seinen Beinen durch. Dann stellte ich mich kampfbereit dem Monster entgegen und streckte meine Arme weit von meinem Körper weg. ,,Halt ein, Juubi! Ich, Naruto Uzumaki, bin zurück und das werden deine letzten Minuten sein!“ Ein gewagter Sprung katapultierte mich in Richtung seines Mauls und mit einem –Haps!- war ich schon drin. Kreischend schluckte es mich hinunter, sodass ich seine grässliche schleimige Speiseröhre entlang schlitterte. Es überkam mich ein Déjà-vu-Gefühl und ich erinnerte mich kurz an den Wald des Schreckens zurück, als ich von einer riesigen Schlange verschlungen worden war. Mit Akai no Kitsune wuchsen meine Krallen und Reißzähne, sodass ich mich aus der Speiseröhre, die mich in eine höllische Suppe geführt hätte, hinaus kämpfen konnte und so in das Zentrum des Ungetüms gelang: Zu seinem Herzen und somit auch zur Quelle seines schier unendlichen Chakravorrates. Ich erschrak: Dort schlugen neun Herzen und somit lagen neun Chakraquellen vor mir. Das bedeutete, ich musste das Versiegelungsjutsu so stark ausweiten, sodass alle neun Quellen getroffen werden würden. Wenn ich es nicht schaffen würde, und nur ein Herz von diesem Jutsu verschont bliebe, so würde die Wahrscheinlichkeit bestehen, dass das Juubi weiterleben würde und ich umsonst einen Tod gestorben bin.
Ich musste es schaffen. Mein Gehirn brummte vor lauter Konzentration. Jede Faser meiner Muskeln spannte sich an, jeder Atemzug war scharf und kontrolliert. Ich war bereit. Bereit die Versiegelung zu starten. Bereit für mein Dorf zu kämpfen. Ich war einfach nur noch bereit.
Meine Arme schnellten, meine Finger kreuzten sich für Sekunden. Lange würde das Juubi nicht vor Schreck an einem Flecke sitzen bleiben. Also versuchte ich gekonnt, aber dennoch eilig die vierundzwanzig Fingerzeichen zu schließen und so das Jutsu einzuleiten. Es unterlief mir kein Fehler. Puh. Der letzte finale Atemzug. Hmmmmmmmmmmmmmmm. Ja, ich aktivierte mein sowie Kyuubis gesamte Chakra und ließ es durch all meine Zellen strömen. Mein Körper erstrahlte ihm hellstem Lichte, erreichte die Chakraquellen als Juubi plötzlich fürchterliche Bewegungen machte und ich mein Gleichgewicht verlor. Doch es war bereits zu spät. Ich hatte das Jutsu beendet…
Mit einem letzten Kraftakt grub ich mich durch das noch warme Fleisch und kämpfte mich so nach draußen. Dort angekommen fiel ich wie ein Stein zu Boden und rollte mich auf den Rücken. Hustend legte ich meine Hand auf die Brust und lächelte. Der Himmel über mir ergraute, dicke Wolken schlossen sich zusammen und bildeten eine dichte Decke, die jeden Augenblick zu brechen drohte. Es fing an zu regnen. Letzte Sonenstrahlen strichen über mein Gesicht. Ein Lichtkegel wanderte über meinen Körper und gaben mir das Gefühl wieder der zwölf Jahre alte Naruto zu sein, der damals im Tal des Endes gegen seinen besten Freund Sasuke verloren hatte und besiegt vom Himmel beweint wurde. Langsam drehte ich meinen Kopf in die Richtung in welcher ich vor ein paar Augenblicken noch die schwache Gestalt Sasukes ausgemacht hatte und schaute ihn voll Trauer an. Aus dem gigantischen Körper des Zehnschwänzigen trennten sich strahlende Lichter und steuerten auf mich zu. Sie verschwanden in meinem Körper und auf meiner Brust entstand dasselbe Zeichen wie das das ich auf meinem Bauch hatte. Ich hatte es geschafft. Ich hatte Juubi besiegt.
Schmerzliche Gedanken und Erinnerungen verwandelten die Regentropfen zu heißen Tränen und schwer atmend sprach ich die Namen all meiner so treuen Freunde: ,,Sakura, Kakashi, Shikamaru, Choji, Ino, Kiba, Sai, Shino, Neji, Lee, Tenten, Yamato, Hinata und all ihr anderen. Danke, dass ihr mich doch noch akzeptiert habt. Danke….“ Der Lichtkegel, der über meinem gesamten Körper gewandert war, wurde immer kleiner und ich wusste, bald würde ich diese Welt verlassen…
Der Regen strömte flutartig auf mich ein und das Licht entschwand langsam meinem Blickfeld. Meine Augen schlossen sich und mit einem Lächeln im Gesicht sagte ich: ,,Danke, echt jetzt…“
Ein Fuchs heulte schmerzerfüllt auf und alle Bewohner des Dorfes, die sich zum Kampfe bereit vor den Toren Konohas positioniert hatten, horchten auf. Ich saß unter einem Baum und versorgte ein paar Shinobi, die zu weit in den Wald vorgedrungen waren und dort von der gewaltigen Kraft des Kampfes zwischen Naruto und dem Zehnschwänzigen von ihren Beinen gerissen wurden. Wie aus dem Nichts hatten sich über Konoha Gakure und seiner Umgebung dunkle, dichte Wolken gebildet, die jeden Augenblick ihren Inhalt über uns zu schütten drohten. Ein heftiger Regenschauer prasselte auf die Shinobi herab und schirmten selbst die Byakugans der Hyugas vom Kampffeld Narutos ab. Aus der schwarzen Wolkendecke spaltete sich ein Sonnenstrahl ab und leuchtete in eine Lichtung, die in etwa in der Richtung lag, in welche Naruto vor ein paar Stunden aufgebrochen war. Ich fasste mir ans Herz und betete inständig zu den Göttern, die tapfere und mutige Ninjas beschützten, dass mit Naruto alles im „Ramen“ war.
Die Person, die auf meinem Schoß lag, regte sich und starrte gebannt gen Himmel. Ein kräftiger Wind war aufgekommen und hatte dem Baum unter welchem ich saß sämtliche Blätter fortgerissen. Wieder ertönte das einsame und traurige Heulen eines Fuches in der Weite. Und plötzlich war mir klar, dass Naruto tot war.
Neji kam angelaufen. Mit blassem Gesicht sah ich zum ihm auf, während er mich hochzog und mir eine Nachricht überbrachte: ,,Wir haben gesehen, wie das Juubi gefallen ist. Das heißt Naruto hat gewonnen!“ Die Leute, die sich um mich versammelt hatten, starrten Neji fassungslos an und schluckten stumm. Dann brachen sie in heiteres Jubeln aus und riefen: ,,Naruto! Naruto! Naruto!“ Fröhlich betanzten sie seinen Sieg und fielen sich gegenseitig in die Arme. Das gesamte Dorf war in freudigem Aufruhr. Ich lächelte mit Tränen in den Augen. Endlich war Naruto von allen anerkannt. Er war ein starker junger Mann, der die Tapferkeit und die Tugend eines Weisen innehatte. Trotz der Tatsache, dass das Dorf außer Gefahr war, war ich dennoch nicht glücklich. Ich hatte mit ansehen müssen wie unser Band, das des Teams 7, zerbrochen war und bis zum bitteren Ende hatte ich gehofft, dass es irgendwann wieder so sein würde wie damals. Doch es war zwecklos. Naruto war einen ehrenhaften Tod gestorben und Sasuke war wenigstens von Orochimaru weg. Kakashi schlenderte zu mir und legte mir die Hand auf die Schulter. Seine Haare hingen schlaff und erschöpft herab, obgleich er nicht gekämpft hatte. Unter seinen Augen waren dicke Augenringe und seine Augenbrauen waren ernst zusammengekrampft. Er sah älter aus als sonst. ,, Er ist tot, oder?“ Ich nickte. Plötzlich rief einer aus der jubelnden und feiernden Menschenmasse: ,, Naruto wird unser neuer Hokage! Der Hokage der sechsten Generation!“ Den Leuten schien diese Idee zu gefallen und im Chor schrien sie: ,, Lang lebe, der sechste Hokage!“ Ich schüttelte den Kopf und rief in die Masse:
,,Nein! Naruto kann nicht der sechste Hokage werden! Er ist tot!“ Die Menge verstummte und wieder erschallte das Heulen des toten Fuches, dessen Fell vom Wind der tanzenden Blätter gesäumt war.
Ein grauenhaft schmerzvolles Jaulen durchdrang meinen Kopf. Mein Körper fühlte sich starr, fast unbeweglich an. Ein stechender Schmerz arbeitete sich augenblicklich in meine Brust, in mein Herz. Naruto! Erschrocken riss ich die Augen weit aus und schnappte nach Luft. Irgendetwas war passiert. Chisune sah mich äußerst besorgt an. ,,Tsunade... Du bist erwacht...Endlich." Ich setzte mich unter starken Schmerzen nur mühsam auf und wischte mir die Spucke von den Mundwinkeln. ,,Irgendetwas ist mit Naruto. Ich spüre es." Wieder erschallte das schaurige Heulen der Füchse und strich mir um das heiße Ohr. ,,Ich weiß nicht, was los ist, Meisterin Tsunade. Aber Naruto geht es sicher gut." Sanft strich sie mir mit einem feuchtem Tuch über das verschwitzte Gesicht und drückte mich sanft in den Futon zurück. Plötzlich erschien hinter ihr ein Anbu, besser als Anbu 089 bekannt. Chisune, meine treue Gefährtin, zuckte zusammen und rief mit piepsender Stimme: ,,Was hast du zu berichten, Anbu 089?" Als der Anbu mein Erwachen bemerkt hatte, ging er auf die Knie und brummte: ,,Seid gegrüßt, Meisterin Tsunade. Ich bin hoch erfreut, dass ihr wohlauf seid. Der Zehnschwänzige, der unser Dorf attackierte, ist bezwungen. Naruto Uzumaki hat ihn tapfer und mutig geschlagen. Die Zahl der Opfer und Verletzten hält sich in Grenzen. Soweit ich die Informationen einholen konnte, werden die 23 Verletzten bereits versorgt. Darunter befanden sich unter anderem einige Jonin, sowie Anbus, die versucht hatten Naruto Uzumaki zu helfen. Im Moment scheint es bisher einen Todesfall zu geben:
Naruto Uzumaki selbst."
Ich stockte und setzte mich sofort wieder auf. Das konnte nicht sein! Der Junge konnte nicht tot sein! Er war das Licht des Feuers, der Pfeiler, an welchem sich die jungen Blätter und Blüten festhalten und orientieren konnte-er war die Hoffnung. Ich fasste mir an die Stirn. Die Nachricht lag mir noch immer schwer im Magen. Mein Kopf drehte sich. Übelkeit eroberte meinen Magen.
Chisune schickte den Anbu fort und war ebenfalls ziemlich blass um die Nase. Ich spürte wie die Tränen gen Augen wanderten, aber ich hielt sie absichtlich zurück. Es war Zeit zu den Shinobi zurückzukehren und ihnen allen Lob und Anerkennung zu schenken.
Eines hatte ich durch Naruto gelernt, Lob und Anerkennung waren zwei wichtige Dinge im Leben eines Menschen, die nicht zu entbehren sind. Erschöpft raffte ich mich auf und Chisune stützte mich. Ich schleppte mich mit letzter Kraft aus dem Haus des Hokage und schlürfte mit Chisune an meiner Seite in die Richtung in der sich alle versammelt hatten: Zum großen Tor.
Die Leute bemerkten mich bereits von weitem und liefen mehr oder weniger freudig auf mich zu. Lauthals wurde ich begrüßt, man erklärte mir die Situation.
Die Shinobi des Dorfes hinter den Blättern trauerten um einen Jungen, den sie vor Jahren noch verabscheut und ausgestoßen hatten. Sie trauerten gemeinsam, Arm in Arm und bejubelten ihn gleichzeitig als Helden. ,,Lasst ihn uns Ehren, er soll unser Ehrenhokage werden, der unsere Herzen und Seelen immer begleiten und beschützen möge." Ich hatte meine Stimme erhoben, und für einen kurzen Augenblick verstummte die Trauer. Die Shinobi waren einverstanden. Der Entschluss stand fest. Naruto wurde unter Tränen und Freuden zum sechsten Hokage gekürt.
Ihre Tränen durchdrangen die frische Erde und ich hoffte, dass bald schon eine neue starke Generation erwachen würde.
Graue Wolken ließen sich auf Narutos Körper hinab, Schwere, Kälte, Einsamkeit und Regen. Das war es was Naruto in diesem Moment durchdrang. Ich spürte es. Mit letzter Kraft schaute er mich an, ein unidentifizierbares Mundzucken auf seinem Gesicht. Dann rollten Tränen seine blutigen Wangen hinunter, er murmelte irgendetwas vor sich hin. Und schloss die Augen...
Madara hatte es auch bemerkt. Er hatte ihn mit seinem widerwärtigem Vieh niedergestreckt. Nie hatte ich solch ein feiges Verhalten je gesehen. Ein Uchiha ließ ein Monster für sich kämpfen. Er war in meinen Augen von einem Menschen selbst in ein Ungetüm mutiert. Mir wurde klar, dass ich vollkommen blind ihm hinterhergefolgt war, ohne auf die Wahrheit zu achten. Wie konnte ich mir sicher sein, dass dieser elende Feigling die Wahrheit sprach?
Der Alte schleppte sich, schwer blutend und ohne Mimik, zu Naruto. Naruto war tot. Ich beobachtete ihn feindselig, verfolgte seine Schritte, jeden Augenblick bereit zuzuschlagen. Madara hob sein Bein an und ließ seinen Fuß triumphierend und genüßlich auf Narutos Gesicht hinab sausen. Immer und immer wieder trat er auf den toten Körper ein und vergaß die Tatsache, dass Team Hebi dieses Schauspiel betrachtete. In mir tat sich etwas. Mein Magen verkrampfte sich, meine Zähne knirschten und ich ballte meine Fäuste derart fest, sodass meine Nägel die Haut aufrissen. Wut. Irre Wut breitete sich rasend schnell in meinem Körper aus, ließ meinen Körper voranpirschen. Mein strahlendes Chidori gen Himmel ausstreckend raste ich auf den alten Uchiha zu, durchbohrte seinen alten, gebrechlichen und schwächelnden Körper. Er sollte schmoren in der Hölle meines Amaterasu und meines Chidori. Ich dachte an die Worte des Neunschwänzigen in Naruto zurück:
,,Töte Naruto, und du wirst es bereuen." Ich wusste nun was er damit gemeint hatte: Selbst wenn ich es so lange verleugnet hatte, Naruto war noch immer mein Freund. Unser Band war nicht zerstörbar. Auch jetzt noch, während Naruto bereits tot war, wehte es unter den Bäumen im Wind.
Meine Hand vom Blut meiner Familie getränkt bewegte sich unweigerlich auf Narutos Gesicht zu. Ich zeichnete mit der roten Flüssigkeit des Lebens das Zeichen der Konoha Nin auf seine Stirn und betete für seinen ewigen Frieden, den er nun endlich bei seiner Familie verbringen durfte. Mir wurde dabei aber auch klar, dass Naruto auch hier eine große Familie und Gemeinschaft gefunden hatte. Er war ein Held für die Shinobi des Blattes und zwar zurecht. Trotz seiner schmerzlichen Vergangenheit, die wir im Geheimen zusammen durchlebt hatten, war er ein starker Ninja geworden und hatte nur so voll Entschlossenheit und Lebenswille getrotzt. So viele Ziele, Wünsche und Träume standen ihm bevor, doch sein Schicksal sollte unter der Bürde seines Biju-Daseins zerbersten. Es schmerzte. Ich hatte versucht das Band zwischen zu zerschneiden, war aber kläglich gescheitert. Nichts hatte ich mir in den letzten Jahren so sehnlich gewünscht wie bei meinen Freunden zu sein, doch ich vernebelte mein Begehren mit dem Vorhaben der Rache. Seit ich den Weg der Einsamkeit beschritten hatte, war alles um mich herum in völliges Dunkel getaucht. Es war mir schon lange bewusst, dass dies die falsche Entscheidung gewesen war, doch der Weg der Einsamkeit war eine Einbahnstraße, die es nicht zurückkehren galt. Naruto und ich waren uns ähnlich. Wir hatten Ziele, die es ohne zu Zögern zu erreichen galt. Mein Ziel hatte ich erreicht. Mein Bruder war tot. Doch das schlechte Gewissen, der Zorn, der Hass und vor allem die Traurigkeit waren noch immer nicht verschwunden. Aber was war mit Naruto? Hatte er seinen Traum Hokage zu werden erreicht? Nein! Er schien diesen Traum für ein wichtigeres Ziel aufgegeben zu haben: Den Erhalt unserer Freundschaft.
Ich fühlte mich mies. Es war als ob ich Naruto etwas schulden würde.
Konoha war ein Dorf voller trauriger Schicksale. Viele waren einsam, ausgestoßen oder ausgelacht worden. Naruto konnte sie alle verstehen. Er wollte Konoha zu einem Ort machen, an dem jeder,egal, welche Vergangenheit hinter ihm lag, friedlich leben durfte. Er kannte den Schmerz, die Trauer und die Einsamkeit, weshalb er sich für Leute, die all dies durchleben mussten, stark einsetzte. Er wäre ein guter Hokage geworden. Vielleicht der beste den Konoha je erlebt hätte. Er war es schließlich der der Sohn des Helden war, und selbst zu einem Helden geworden ist. Ich erinnerte mich zurück. Es war lange her, dass Naruto der Schüler mit den schlechtesten Noten war. Er hatte alle eingeholt und sogar vollkommen übertroffen. Selbst mich oder Neji, die wir als Genies gefeiert wurden. Er war stärker gewesen als jeder andere Ninja hier. Stärker als sein Meister und sein Vater. Aber nicht nur seine Fähigkeiten waren überragend, nein, auch seine Güte und sein starkes Herz. Mein eigenes zog sich schmerzvoll zusammen. Es war als ob ein Teil meiner Selbst mit ihm, meinem besten Freund gestorben war. Ich kniete mich hin und schickte die anderen des Team Hebi fort. Sie sollten meine Tränen des Blutes nicht sehen. Ein vollkommener Schmerz durchzuckte mich. Ich hustete. Ich verstand Naruto. Ich hatte ihn immer verstanden. Er war wie er damals schon gesagt hatte, tatsächlich wie ein Bruder für mich. Wie konnte ich meine Schuldgefühle ihm gegenüber begleichen?
Plötzlich kam es mir in den Sinn. Nach Narutos Willen sollte ich nach Konoha zurückkehren und mich bei Sakura und Kakashi entschuldigen. Wir könnten zusammen Naruto ein ehrenvolles Grab errichten. Nein! Ich wusste, das würde nicht ausreichen. Eine Entschuldigung würde mich nicht automatisch nach Konoha reinspazieren lassen können. Aber ich wusste: Naruto hätte gewollt, wenn ich statt seiner an die Stelle des Hokage treten würde und seine Pläne verwirklichen würde.
Team Hebi hatte sich weit entfernt. Ich konnte also ungestört nach Konoha vordringen, ohne das Suigetsu seine ständigen Trinkpausen einlegen musste.
Ein kleiner Fußmarsch und schon bald entdeckte ich das Haupttor, vor welchem jetzt tausender von Shinobi versammelt waren. Anscheinend hatten die Hyugas den Tod Narutos mitangesehen und diese Nachricht in Windeseile über Konoha verbreitet. Schon von weiter Ferne vernahm ich das Heulen der Füchse, das traurige Säuseln des Windes, der die Blätter tanzen ließ und das Wehklagen der Ninja. Sie alle trauerten um Naruto. Einen ehrenhaften Helden.
Meine Schritte brachten mich immer näher an das Geschehen heran und erbrachten mir ein eindeutiges Resultat. Konoha würde mir nicht so einfach verzeihen, war ich es doch schließlich der zu Konohas Feind Nummer Eins übergelaufen war. Ich wollte es dennoch versuchen. Das war ich Naruto einfach schuldig.
Nur noch einige, wenige Schritte trennten mich und die Menschenmasse, die vor dem Tor standen und bitterlich weinten. Ich bemerkte einen rosafarbenen Schimmer, der durch die Menge hindurchstrahlte. Es war Sakura, die mich ebenfalls bemerkt hatte. Mit dem rechten Arm wischte sie sich die Tränen aus dem Gesicht und den anderen spannte sie zum Kämpfen bereit an. Ich hob die Arme und sagte ruhig: ,,Ich bin nicht hier, um mit euch zu kämpfen... Ich... will mich entschuldigen... Bei dir und bei Kakashi..." Erstaunt blickte sie auf, nahm aber bald wieder die Kampfstellung ein. ,,Warum sollte ich dir glauben? Du steckst doch mit diesem maskierten Opa unter einer Decke! " Ich schaute betrübt zu Boden. ,,Ich steckte mit ihm unter einer Decke, ja. Aber er ist tot. Er war im Weg." Sie schnaubte mich an und auch die anderen Shinobi schauten mich nur verachtend an. Ich wusste, egal wie viele es waren, keiner konnte mit der Stärke von Naruto, dem Einzigen, der mich hätte bezwingen können, nur ansatzweise mithalten. Selbst Sakura nicht, die in den letzten Jahren ihre Fähigkeiten enorm gesteigert hatte. ,,Ich will wirklich nicht kämpfen... Sakura." Die Masse bewegte sich und Kakashi sowie die anderen Teams kamen hervor. ,,Sasuke... Was willst du?" Ich spürte Kakashis traurigen Blick und verkrampfte meinen Arm. Es war nicht nur Trauer wegen Narutos Tod, nein, es war noch viel mehr. Etwas was in die Vergangenheit zurückschweifte. ,,Ich bin gekommen, um um Vergebung zu bitten."
Plötzlich ertönte ein Rumpeln hinter mir und die Erde spaltete sich. Der Himmel über uns verdunkelte sich auf einen Schlag und heftige Winde wirbelten allerlei durch die Luft. Ein dunkler Schatten erhob sich und die Sonne, die sich nur schwer durch die dicke Wolkendecke bahnte, gab den Blick auf dieses Wesen frei: Es war das Juubi, das noch immer unter den Lebenden weilte.
Mit weit aufgerissenen Augen beobachteten die Konoha Nins das Ungetüm, das völlig überraschend auf deren Dorf zugestürmt kam. Naruto hatte das Juubi wohl doch nicht ganz ausgeschaltet. Das Biest ließ einen grellen Schrei los und sein schwarzes Chakra löste sich teilweise von ihm. Aus dieser puren Energie schlüpften abertausender von Minischwänzigen, die die Konoha Nins einkesselten. Das dunkle Chakra pulsierte in der Luft, und baute einen gewaltigen Druck auf. Ich spürte etwas ungutes auf uns zukommen. Plötzlich bemerkte ich, dass der Zehnschwänzige nur noch einen Schwanz hatte. Bedeutete das: Naruto hatte den Großteil des Monsters doch erwischt? Vielleicht würden die Konoha Shinobi doch nicht an seiner Stärke zweifeln. Es hatte wohl meinen ungläubigen Blick gespürt und fühlte sich angegriffen, sodass es den Schweif wie eine Peitsche schwang und in meine Richtung schleuderte. Ich war schnell genug, um dem Schlag rechtzeitig auszuweichen, doch war es auch Sakura? Gerade als ich sie mit einem Chakrafaden aus der Gefahrenzone rausziehen wollte, kam von hinten Kakashi angelaufen, packte sie und setzte sie sicher ab. Doch statt Sakura war nun Kakashi der Getroffene und wurde weggeschleudert, sodass er an seinen Ersatz, Yamato, schlug. Die beiden krümmten sich vor Schmerzen und blieben erst einmal liegen. Das dunkle Chakra hatte wohl eine paralysierende Wirkung. Ich schaute zurück. Die anderen Konoha Nins waren mit den kleinen Schwänzigen beschäftigt. Die beiden Jonin Kakashi und Yamato waren fürs erste ausgeknockt. Das würde bedeuten, dass Sakura ganz alleine gegen den Schwänzigen antreten musste. Doch bevor ich den Gedanken überhaupt zu Ende denken konnte, wurde der Druck in der Luft immer höher, zerrte an den Körper und erschuf so einen Raum aus schwarzen Chakra. Es erinnerte ein wenig an das Jutsu des Otoquarttets, welches sie beim Kampf Orochimaru gegen den dritten Hokage eingesetzt hatten. Ein paar der Shinobi konnten die Monster fürs erste abschütteln, sodass sie zu Sakura laufen und mit ihr kämpfen konnten. Doch Sakura stand inmitten dieser schwarzen Absperrung und irgendetwas hinderte die anderen Shinobi daran hineinzudringen. Sakura und ich sahen uns an und fassten gleichzeitig an eine Wand des Raumes.
Wir fassten einfach hindurch.
Bedeutete das, dass die anderen zu schwach waren, um hindurch zu gelangen und Sakura beizustehen? Scheinbar. Ich atmete tief ein. Wenn ich jetzt auf die Schulter des Schwänzigen springen würde und die Rolle von Madara einnehmen würde, dann würde Konoha endlich untergehen und mit ihnen dunkle Erinnerungen an meine Vergangenheit. Gleichzeitig würden aber auch die schönen Seiten meines dortigen Lebens verschwinden und man würde mich endgültig als Verräter ansehen. Ich wusste, Sakura war stark. Stärker als ihre Meisterin, doch sie alleine war nicht imstande den Schwänzigen zu besiegen, ganz gleich wie viel er von seiner Kraft durch den Kampf mit Naruto verloren hatte. Das hieß, wenn ich jetzt gegen Konoha kämpfte, dann würde ich wieder einen lieben Menschen sterben sehen. Ich schloss für einen kurzen Augenblick die Augen und dachte an einige Momente mit Sakura zurück. Dann stand meine Entscheidung fest:
Ich wollte mit Sakura für Konoha im Namen Narutos kämpfen.
Mit entschlossenen Schritten trat ich an ihre Seite und achtete nicht auf ihr verwundertes Gesicht, sondern zog einfach mein Kusanagi. ,,Sasuke…“ Ihr Gesicht wandte sich wieder unserem gemeinsamen Gegner zu. Aus den Augenwinkeln konnte ich sehen, dass sie ihre Fäuste ballte. Sakura hatte mit sich zu ringen. War es richtig mit mir zu kämpfen oder war das alles nur eine Falle? Ich spürte ihr Misstrauen, hasserfüllter Zorn und noch etwas vollkommen anderes. Es war ein letzter, verbliebener Funke unserer längst vergangenen Freundschaft. Doch dieser letzte Splitter konnte Sakura schließlich umstimmen mir für diesen Kampf zu vertrauen. Ich lächelte. In diesem Moment war ich mir wie noch nie zuvor bewusst, dass ich Konoha, meine Heimat, mein Dorf, unter Einsatz meines Lebens verteidigen musste. Das Juubi kreischte ohrenbetäubend auf und die somit entstandenen Schallwellen fegten Sakura inklusive mir von den Füßen, sodass wir mit einem dumpfen Aufprall gegen die Chakrabarriere geschleudert wurden. Ich nutzte die Wucht des Stoßes und leitete die Energie in meine Beine, um dem Monster entgegen zu springen. Mit reißfesten Fäden und Chidori Senbu machte ich das Biest unbeweglich und landete sanft neben der sich aufrappelnden Sakura. Ich half ihr hoch und hielt den Zehnschwänzigen mit meinem Sharingan in Schach. Doch mit meinen Paralysemaßnahmen hatte ich eines vernachlässigt: Den extrem langen und doch gefährlichen Schwanz. Mit einer blitzschnellen Bewegung wirbelte es herum und der Schwanz fegte auf uns zu. Ich wich mit einem hohen Sprung aus und Sakura konnte dank Tsunades Training ebenfalls mit einem Flickflack entkommen. ,,Nimm das, du Biest!“ Sakura packte den Schwänzigen am letzten verbliebenen Schweif und wirbelte es mit aller Kraft um ihre eigene Achse. Sie schleuderte es hin und her und warf das Monster schließlich über ihre Schulter und ließ es so heftig auf den Boden aufprallen. Glücklicherweise hatte Naruto die meisten Schwänze des Zehnschwänzigen versiegelt und hatte ihm somit neun zehntel seiner Kraft geraubt.
Als Sakura und ich auf das Juubi zustürmten um ihn den Rest zu geben, stampfte es so gewaltig auf den Boden auf und konnte sich so aus meinen Fäden befreien. Die Erde brach unter unseren Füßen hinweg und riss uns hinunter. Aber auch der massige Körper des Schwänzigen fiel herab. Ein gewaltiger Schatten breitete sich über unseren Köpfen aus und wir wussten, dass es seiner war. Leider war das ansehnliche Loch nur grade so groß, dass das Juubi reinpasste, sodass wir kaum Ausweichmöglichkeiten hatten. Eng aneinander gequetscht, versuchten wir uns aus dieser äußerst beklemmenden Lage zu befreien. Das Problem: Die Vorderbeine des Juubi hatten sich um uns gelegt, weshalb wir in der Falle saßen. Außerdem hockten wir genau vor dem Maul des Schwänzigen, der glücklicherweise grade nicht anwesend war, sodass es kein SasuSaku Gulasch gab. Noch nicht. Es war dunkel und stickig. Die Haare des Monsters kitzelten mein Gesicht und die Klauen ließen keine Fingerzeichen, geschweige denn Ausholmöglichkeiten für Sakuras mächtige Schläge zu. Das einzige was nun noch blieb war mein Sharingan. Oder besser gesagt: Mein Mangekyou-Sharingan. ,,Sakura, hör mir zu. Ich kann mein Mangekyou Sharingan aktivieren, um Juubi wie Manda, dem Kuchiyose-Tier von Orochimaru, mit einem Genjutsu zu manipulieren. Aber um die Manipulation durchführen zu können, muss das Ungetüm wach sein." Sie verstand. Mit wütendem Gesicht streckte sie ihre Arme weit von sich und schob mich und eine Klaue des Monsters von einander weg. Doch die gewaltige Kraft von Sakura war nichts im Vergleich zur monströsen Power des Zehnschwänzigen. Also schrie sie verärgert auf: ,,Jetzt mach dein verdammtes Auge auf, damit ich es ein für alle mal zerkratzen kann!" Die Ohren zuckten auf und das Auge begann sich langsam zu öffnen. Juubi riss das Maul weit auf und in seinem Schlund konnte ich das Schriftzeichen für Chakra sehen. Erst jetzt war mir klar, dass das Juubi unser Chakra trank. Wir saßen in der Falle. Eng aneinander gequetscht, erstickend, versucht vor der Dunkelheit zu fliehen und das Chakra im Körper zu halten. Es gab kein Entkommen.
Blaues Glühen durchströmte uns beide, die wir wie Mäuse in den Fallen saßen und langsam verließ mich und wohl auch Sakura die Kraft. Ein plötzlicher Geistesblitz von Sakura ließ sie aufschreien und mit einem gewaltigen ,,Fahr zur Hölle!" leitete sie ihr verbliebenes Chakra in ihren Schädel und schlug ihn stahlhart gegen die Zähne des Zehnschwänzigen, der bis gerade eben noch damit beschäftigt war uns langsam und genüßlich in seinen Schlund zu schieben. Selbst die Reißer dieses Giganten hielten ihrem Sturkopf nicht stand und gaben mit einem Bröckeln nach. Vor Schmerzen riss der Zehnschwänzige sein einziges Auge weit, weit auf und gab mir somit die Möglichkeit ihn mithilfe eines Genjutsu zu manipulieren. Noch hatte ich genug Chakra, doch die Kraft meines Körpers ließ allmählich nach. Wir mussten diesen Kampf so schnell wie möglich beenden, lange würden weder Sakura noch ich nicht mehr durchhalten. ,,Schluss mit den Spielchen. Juubi! Entferne dich von diesem verdammten Erdloch und lass uns dann in einigem Abstand runter!" Der Schwänzige befolgte vollkommen hypnotisiert meinen Befehl und beförderte sich mit einem riesigem Sprung aus der lochartigen Höhle heraus. Es setzte uns an die Stelle, an der wir kurz vor dem Kampf noch in eine Konversation verstrickt waren und entfernte sich mit einigen Schritten. Brav wie ein Hündchen platzierte es seinen Hintern auf den Erdboden und wedelte erwartungsvoll mit dem einzelnen Schwanz. Ich löste das Genjutsu auf und beriet mich kurz mit Sakura. Um den Überraschungseffekt aufrecht zu erhalten stürmten wir sogleich nach vorne, um dem Monster keine Gelegenheit zu geben sich von der Manipulation zu erholen. Sakura lief vor mir, ich in ihrem Windschatten. Mit der rechten Faust holte sie weit aus, schmiedete Chakra in ihrer Hand und sprang hoch in die Lüfte. Ich aber löste mich von ihrem Schatten und huschte nach Westen und verschwand hinter den Rücken des Ungetüms. Mit einem lauten Krachen wurde der Kopf des Schwänzigen nach hinten in den Nacken geworfen und auch die letzten verbliebenen Reißer wichen Sakuras Schlag. Ich schlug von hinten zu und trennte seinen Schwanz von dessen Körper. Schmerzerfüllt kreischte es auf und fasste sich mit den Klauen an die fehlenden Zähnen. Das Blut des Dämons wich seinem Ursprung und strömte wie eine gewaltige Flutwelle auf mich zu, doch ich wich mit einem doppelten Salto zurück aus.
Zwei der gefährlichen Faktoren waren somit beseitigt. Aber was war das? Der Schwanz des Monstrums zuckte drohend auf, so als wollte er sich noch mit einem letzten verbliebenen Zucker an mir rächen. Doch stattdessen flog es zurück zu seinem Körper und heftete sich froh und munter an die stark blutende Wunde an. Auch die Zähne hatten sich vollends regeneriert und säten eine Welle von Verzweiflung und Verwunderung in unseren ausgelaugten Gesichtern. Aber damit noch nicht genug: Der zuckende Schwanz war nicht nur wieder vollkommen intakt, sondern hatte auch noch ein ebenso starkes Geschwisterchen bekommen. Neben den alten Reißern des schwänzigen Geistes waren ebenfalls viele, neue, vor allem aber brechend lange und scharfe Zähne gesprossen. Es reichte also nicht aus das Juubi langsam, aber qualvoll zu massakrieren. Das würde bedeuten, dass es nicht die gleichen Qualen wie Naruto am eigenem Leibe erfahren sollte, denn es musste schnell gehen. Immer mehr Chakra ging durch den Zwischenfall in der Grube verloren. Was war nur zu tun? Moment! Ich wusste eine Möglichkeit, aber bezweifelte, dass wir noch ausreichend Reserven zur Verfügung hatten. Es musste einfach sein!
Ich rief Sakura zu mir und erklärte ihr den Sachverhalt. Sie verstand schnell und machte sich bereit zum letzten Gegenangriff. Wir konnten es uns nicht leisten jetzt noch einen Fehler zu machen. Wir hatten nur noch diese letzte Chance.
Ich platzierte mich direkt vor dem Gegner und analysierte mit meinem Sharingan blitzschnell sein Bewegungsmuster. Sakura konnte durch das Training mit Tsunade zwar ebenfalls die Bewegungen des Feindes erkennen, doch hier benötigte es mehr Präzision. Alles musste schnell gehen. Sakura raste wie eine blutrote im Winde tanzende Kirschblüte um die Beine des Schwänzigen herum und riss ihm ein Stück seines Beinfleisches heraus. Es kreischte erneut vor Schmerzen auf und das Blut tränkte den ohnehin schon schwarzen Boden. Eins... zwei... drei... vier... fünf... sechs... sieben... acht... neun! ,,Sakura! Neun!" Sie nickte und riss das Juubi mit einem gekonnten Armgriff zu Boden. Dann machte sie sich an seine Beine her: Jedes einzelne seiner vier Beine wurde laut krachend gebrochen und verbogen. Qualenerfüllte Schreie tönten auf und Sakura gab ihm auch noch den finalen Schlag: Direkt auf den Schädel drauf.
Erschöpft sank sie zu Boden und gab mir das Signal zum Angriff. Mit Amaterasu formte ich einen schwarzen Kreisel um das Juubi herum und ließ die dunklen Flammen das Monstrum zerfressen. Gepeinigt von den Schmerzen, die Sakura ihm zugefügt hatte, lag es dort am Boden und war nicht imstande sich durch einen windzerschneidenen Schrei von den züngelnden Flammen zu befreien, da es neun Sekunden zur Regenertion benötigte. Doch durch den ausgeknockten Schädel verstrichen noch weitere Zehnsekunden. Genügend Zeit um es mit dem "Ikari no Taka", also dem Zorn des Falken, auf ewig in dem schwarzen Kreis der Vergeltung gefangen zu halten. Das Element des Donners würde den Schwänzigen paralyisieren und dem dämonischen und ewig brennenden Feuer einen ausreichenden Zeitraum schenken. Das Monstrum war besiegt.
Endlich war das Ungeheuer niedergestreckt und erschöpft ließen Sakura und ich uns auf den Boden fallen. Es galt erst einmal Chakra aufzuladen. Die Shinobi die gegen die Mini Juubis hatten kämpfen mussten, waren nun davon befreit und jubelten uns zu. Anerkennend kamen Kakashi und Yamato auf uns zugehumpelt. Sie waren wohl noch ein wenig angeschlagen und klopften uns aufmunternd auf die Schultern. Ich fragte mich, ob ich nun als eine kleinere Gefahr für Konoha angesehen wurde. Vielleicht aber vertrauten sie mir bereits schon. Vielleicht war es das gleiche Vertrauen, das sie mir damals, einem sogenanntem Genie, entgegengebracht hatten...
Die Menschenmassen, die sich um uns herum gesammelt hatten und voller Stolz auf uns einredeten, setzten sich langsam in Bewegung. In mitten dessen schritten Tsunade und Chisune an ihrer Seite, mit schwachen Lächeln auf ihren Lippen. Es war ein ehrwürdiger und doch trauriger Anblick wie der Hokage der fünften Generation vor sich hinwelkte. Tsunade erhob ihre majestätische Stimme und sprach zu all jenen, die ihr ein Ohr schenken wollten:
,,Meine tapferen Shinobi, ihr habt hart gekämpft. Einige von euch mögen es vielleicht bereits gehört haben: Der Entschluss steht fest Naruto Uzumaki wird der nächste Hokage. Er war einer, der das Leid und die Trauer am besten kannte. Er wusste, den Wert der Freundschaft, sowie der Liebe zu schätzen und machte sie zu seinen Weggefährten seines Ninjaweges. Obgleich er Regeln brach und anders war als viele andere hier, er folgte immer stets seinem Herzen. Naruto hätte alles für einen Freund, für einen Teil seiner Familie getan und das meine lieben Freunde verkörpert den Willen des Feuers. Lasst uns ihn immer vor Augen haben und gemeinsam unseren Weg nach dem Willen des Feuers gehen."
Die Leute um sie herum nickten ihr zustimmend zu und bejubelten ihre tapferen und doch so wahren Worte.
Plötzlich durchzuckte es Tsunade und wimmernd hielt sie sich krampfhaft das Mal auf ihrer Stirn. Es war als hätte sie eine Eingebung. ,,Freunde, bringt mich zu unserem Helden. Schnell!" Die Shinobi schauten sich verwirrt an und gehorchten ihr. Die Massen bewegten sich in Richtung Austragungsort des Kampfes des Jahrzehnts. Dort lag noch immer der friedlich ruhende Körper meines Freundes, der sein Leben, seinen Traum für mich hätte aufgeben können. Tsunade entfernte sich von Chisune, die sie fürsorglich stützte und fiel sogleich auf die Knie, direkt neben ihn. Sanft lächelnd blickte sie auf sein schlafendes Gesicht und strich ihm über die kalt erblasste Wange. Wieder heulten abertausender Füchse in der Nähe auf und der Wind säuselte leise trauernd durch die saftig grünen Blätter der jungen Bäume. ,,Grün. Die Farbe der Hoffnung..." Tsunades Mal fing auf einmal in einem schaurigen Lichte an zu glühen und tauchte die Umgebung in eine unheimliche violette Atmosphäre. Sie schloss wie selbstverständlich eine komplizierte Reihenfolge von abertausenden Fingerzeichen und sprach leise einen Singsang. Ihr Chakra durchflutete sie blitzartig und vorsichtig hob sie ihre Hand, um sie auf Narutos erkaltender Brust zu legen.
Man konnte das Rauschen des fließenden Chakras vernehmen und Tsunade leitete immer mehr von ihrer Lebensenergie in Naruto. Sie stockte kurz und hustete auf. Sie war wohl noch nicht ganz auskuriert, schließlich lag sie erst vor kurzem noch im tiefen Koma. ,,Mein Chakra hat sich noch nicht vollends regeneriert... Könnte mir einer von euch vielleicht helfen?" Alle verstanden sofort und stürmten auf sie zu, um ihr lebensspendendes Chakra zu leihen. ,,Sakura, Sasuke... Naruto würde sich außerordentlich freuen, wenn ihr ihm euer Chakra zur Verfügung stellt. Wir nickten und traten neben sie. Langsam legte ich meine Hand auf Tsunades Schulter und Sakura tat es mir gleich. Mein Chakra hatte sich nach der kurzen Pause zwar noch nicht vollkommen aufgeladen, aber es müsste vorerst genügen. Wir spürten wie die Energie uns verließ, doch es erfüllte mich mit einem positiv warmen Gefühl. Die Leute, die um uns herumstanden blickten erwartungsvoll auf den noch toten Körper. Die graue Haut Narutos füllte sich allmählich mit einer zartrosa Farbe und das Jaulen der Füchse verstummte eines nach dem anderen. Langsam wurden die blassen Haare wieder mit Leben erfüllte und ich glaubte seine Hauptschlagader pulsieren zu sehen. Es war ein schönes Gefühl Naruto aufleben zu sehen.
Plötzlich zuckte Tsunade. Auch wir, Sakura und ich, spürten, dass etwas nicht stimmte. Mein Chakra ging zu Neige. Der blaue Schimmer verlor an Kraft und die Wirkung ließ nach. Aber noch wollte ich nicht aufgeben und zwang mein Juin neues Chakra hervorzubringen. Doch Tsunade schrie auf: ,,Nein, Sasuke, hör auf!" Aber das schwarze Chakra hatte Naruto bereits erreicht und erfüllte ihn...
Naruto lebte.
Naruto lebte. Aber er sah anders aus. Anders als wir ihn je zu Gesicht bekommen hatten. Es war merkwürdig ihn in diesem Moment anzuschauen, aber ich konnte meinen faszinierten Blick einfach nicht von ihm abwenden. Es war als würden meine Augen von seiner Aura angezogen werden, aber einfach anders als sonst. Sakura blickte ihn verwirrt, aber dennoch erleichtert und völlig aufgelöst an. Mit tiefer, doch schwindender Trauer kam sie auf ihn zugerannt, wollte ihn frohenherzens in den Arm schließen. Aber Naruto wendete sich von ihr ab. Er blickte gen Himmel- und fing plötzlich an ein grausames Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Vollkommen verhext hob er seine Hände in die Luft und lachte ein hämisches, völlig böses und irres Lachen.
Auf einmal durchschlug es mich: Ich war an diesem merkwürdigen Naruto Schuld. Ich hatte mein dunkles Chakra über Tsunade in ihn geleitet und ihm somit eine dunkle Seite geschenkt. Er war wohl einfach zu gutherzig als dass er dieser Welle von schwarzen Gefühlen und Gedanken aushalten konnte. War das jetzt das Ende von Naruto?
Bittere Tränen liefen an Sakuras Wangen hinunter. Sie zitterte und fasste sich verängstigt an den Kopf. Schützend hielt sie ihre Hände über den Ohren und rief verzweifelt: ,,Naruto! Komm zu dir, dass bist nicht du selbst!" Doch Naruto lachte nur noch weiter auf. Sein Lachen wurde lauter, schriller, grausamer. Es war als wollte er mit dem Erschallen seiner Stimme das gesamte Dorf in Schuttt und Asche legen. Immer wieder rief Sakura seinen Namen und auch die anderen fielen mit ein.
Plötzlich wirbelte er genervt herum und zischte mit einem tödlichen Unterton: ,, Haltet eure verdammten Klappen, ihr Bastarde!" Erschrocken verstummten ihnen einem nach dem anderem die Stimme. So hatten sie den Überraschungsninja Nummer Eins noch nie erlebt. Was war bloß in ihn gefahren? ,,Ihr seid doch die jenigen, die mir all den Kummer, all den Schmerz bereitet habt. Ihr wart die Saat, die das Leid in meinem Herzen erblühen ließ. Und nun... Nach all den dunklen Jahren, in völliger Einsamkeit und Abgeschiedenheit, behandelt ihr mich wie einen Helden mit glorreicher Vergangenheit. Ihr ignoriert all jenes was ihr mir damals angetan habt. Aber bis heute sind diese Wunden noch frisch. Immer wieder kommt das Blut der Schmerzen hervor, immer wieder muss ich das Schicksal vieler ertragen, die eine ähnliche Vergangenheit durchleben mussten wie ich. Wisst ihr, wie es ist sich als Außenseiter durchzuschlagen? Und nun, kommt ihr an und wünscht euch, dass ich euch verzeihe und euer Anführer werde?
Nein! Keiner von euch wird dieses Leid bis zu seinem Tode jemals verstehen! Ihr könnt nur verstehen, wenn es euch selbst zugefügt wird!"
Naruto ging zum Angriff über. Er war ein Wiedergänger, jemand dem das Leben wiedergeschenkt wurde. Aber er hatte durch mich seine dunkle Seite entdeckt, weshalb nicht der richtige Naruto vor uns stand. Ich war Schuld. Also fühlte ich mich verpflichtet gegen den dunklen Naruto vorzugehen. Doch mein Chakra war nunmal nicht unerschöpflich.
Ich setzte einen Fuß vor, um den Angriff Narutos abzuwehren. Tsunade hielt mein Bein fest und hauchte: ,,Sasuke. Selbst du kannst in deinem momentanen Zustand gegen Naruto nicht bestehen. Ich frage dich, willst du für Konoha alles aufgeben und dich vollends dem Kampfe widmen, selbst wenn du dabei draufgehen würdest?" Ich nickte und blickte sie argwöhnisch an. Was wollte die Alte plötzlich von mir? Erst einmal feierlich und hochformal formulieren und plötzlich ins Umgangssprachliche abschweifen.....? ,,Nun denn, ich sehe deinen Einsatz. Dir wird gewährleistet nach Konoha zurückzukehren, du wirst nicht mehr als abtrünninger Ninja angesehen. Und nun, nimm das. Und gib eine Sakura."
In ihrer Hand lagen zwei Pillen. Höchst risikoreiche Drogen. Sie waren imstande den Chakravorrat von null auf hundert zu regenerieren.
Scharf zog ich die Luft ein und warf mir die Pille in den Mund. Mit einem lauten Krachen zerberstete die Pille zwischen meinen Zähnen und ich spürte, dass mein Chakra sich ruckartig wiederherstellte. Die gewaltige Kraft meines Chakras und meines Juins durchzog meinen gesamten Körper und ich fühlte die wiederkehrende Energie in jeder Faser. Auch Sakura konnte eine derartige Veränderung fühlen. Es war als war die Zeit zurückgedreht worden.
Meine Faust knackte. Ich hatte das wieder grade zu biegen. Mein Sharingan würde den wahren Naruto schon wieder zum Vorschein bringen. Darauf konnte sich jeder verlassen.
Mit neu aufgeladener Energie stellten wir uns Naruto mutig entgegen, nicht einen Moment an uns selbstzweifelnd. ,,Wartet!" Kiba und Lee kamen angelaufen. Hinter ihnen tauchten Shikamaru und Choji auf. ,,Naruto ist unser Freund. Wir werden nicht zulassen, dass er für immer in dieser Gestalt verweilen muss. Wir wollen euch helfen!" Übermotiviert rissen Lee und Kiba die Arme in die Luft, Choji klatschte zustimmend und Shikamaru kratzte sich gelangweilt am Ohr. ,,Ich hab echt keinen Bock auf so einen miesepetrigen Naruto. Da ist mir der nervtötende Naruto schon echt lieber." Auch die anderen Teams traten hinter ihnen hervor und nickten uns zu. Mit vereinten Kräften würden wir Naruto wieder zur Vernunft bringen können.
Mit einem finsteren und grausamen Lächeln begrüßte er uns als wir alle ihm entgegentraten. Wir wussten nicht, wie der andere dunklere Naruto reagieren und wie er kämpfen würde. Wir wussten nur eines: Das war nicht der Naruto, der sich all die Jahre hochgekämpft hatte und ein reines Herz besaß. Das war nur ein Schatten seiner selbst. Er blickte von einer Person zur nächsten, sich nicht im Klaren wen er zuerst angreifen wollte. Sein dunkler Blick wanderte unaufhaltsam und strich mit einer eisigen Kälte über uns hinweg. Er streifte uns nur kurz, wie ein Raubtier, das noch den leckersten Bissen suchte.
Plötzlich war er weg. Meine Sharingan suchten blitzschnell den Himmel, den Boden und die weitere Umgebung ab und registrierten in direkt vor Sakura. Mit einem mächtigen Hieb fegte er sie von den Füßen, sodass sie ungebremst hoch hinauf geschleudert wurde und wie ein nasser Sack zu Boden ging. Vollkommen betäubt blieb sie liegen und ächzte unter starken Schmerzen. Die Krallen Narutos hatten eine tiefe Wunde auf Sakuras Körper hinterlassen und gruben sich nun auch in Ino. Ich reagierte sofort und sprang mit voller Wucht auf ihn drauf. Meine Beine, die fest auf dessen Armen verweilten, gaben seinen Armen keine Möglichkeit Fingerzeichen zu schließen. Mit einem zornigen Aufschrei versuchte er sich zu befreien, aber es war vergebens. Ich packte ihn am Kragen und rüttelte ihn: ,,Naruto! Du verdammter Idiot! Komm zu dir!" Nun kamen auch Neji, Shikamaru und Shino angelaufen und positionierten sich kreisförmig um uns herum. Sie wollten sicherstellen, dass er nicht wieder ausbrach. Doch plötzlich durchbrach Narutos Haut ein merkwürdiger Schimmer, der in einem blutroten Licht aufleuchtete. War das möglich? Waren dass alle Bijus, die in Naruto versiegelt worden waren, nachdem er das tödliche Jutsu vollendet hattte? Ich schluckte und beobachtete das Schauspiel das sich unter mir vollzog. Sein Körper zuckte und gewaltige Energiemengen brachen aus seinem Körper hervor. Sein schmerzerfüllter Blick wurde immer leerer und füllte sich mit Dunkelheit. Er schwitzte und weinte Blut. Der Boden unter uns tränkte sich mit roter Lebensflüssigkeit und es entstanden rote Blasen.
Choji fasste aus Neugier eine dieser Blasen an und ging auf einmal in die Luft. Die Explosion riss ihn von den Füßen und Sakura und Ino, die sich inzwischen von Narutos Blitzattacke einigermaßen erholt hatten, liefen geschockt zu ihm hin und versuchten ihm zu helfen. Plötzlich fing es unter mir an zu brodeln und Naruto schrie zuckend auf. Ein gewaltiger Lichtblitz erhellte den Himmel und fegte uns wie Blätter davon. Riesige Tatzen strichen ihm übers Gesicht. Neun gigantische Schwänze ragten aus seinem Körper. Hauer, fast länger als meine Arme, zierten sein bluttriefendes Maul und seine glotzenden Augen waren voller Hass. Narutos Anblick erinnerte mich ein wenig an Gaara, der damals einen seiner Anfälle gehabt hatte, aber das hier übertrumpfte alles...
Es war ein grauenhafter Anblick, der mich ekelte. War das wirklich der Naruto, mit dem ich meine Streitereien gehabt hatte? Der mich all die Jahre bewundert und dennoch versucht hatte zu übertrumpfen? War das dieser gutensherze Junge, der sich mit einem Blick Freunde oder Feinde machen konnte? Der, der der Freundschaft willen selbst seinen lang ersehnten Traum aufgeben würde?
Tief in dem Innern dieses Monstrum steckte bestimmt noch ein Funken dieses Narutos. Und wir alle waren fest entschlossen ihn da rauszuholen.
Ich lief ihm mit Kusanagi in der Hand auf ihn zu und wich mit grausiger Eleganz seinem sich verselbstständigen Chakra aus. Die rote, grelle Lebensenergie vollführte einen grauenhaften Tanz, indem es versuchte mich mit scharfen, tödlichen Krallen zu erwischen. Meiner Schnelligkeit allerdings verdankte ich die erfolgreichen Ausweichmanöver. Ein grässliches Fauchen drang aus seiner Kehle und jagte mir eiskalte Schauer über den Rücken. Seine weit weit aufgerissenen Augen versprachen dunkle Mordlust.
Ein unangenehmes Knurren erfüllte die dunkle Luft und erzeugte eine mehr oder weniger gespannte Aura. Der Blick bohrte sich tief, tief in meine Brust und schnürte mir die Kehle zu. So hatte ich Naruto noch nie gesehen, aber dass konnte mich nicht abhalten.
Plötzlich rief Shikamaru in die miese Stimmung hinein: ,,Formation Ino-Shika-Cho!" Seine Kumpel reagierten sofort und machten sich bereit. Während Shikamaru und Ino versuchten Naruto mit ihren Jutsus festzuhalten, baute Choji sein Chakra mit Chipsfuttern auf. Doch ehe er genügend Energie gesammelt hatte, riss sich Naruto aus Inos Gedankenkontrolle und Shikamarus Kagemane no Jutsu frei. Der eher mickrige Versuch war schnellstmöglichst misslungen.
Eine solch große Gruppe zu managen, dass alle Eigenschaften und Fähigkeiten ineinander greifen und eine für den Gegner geeignete Kombinationsattacke zu schaffen, war folglich vollkommen unmöglich.
Neji meldete sich auf einmal zu Wort: ,,Sasuke. Hinata. Ich habe einen Plan. Und ihr-" Er wies mit der rechten Hand auf die anderen, ,,lenkt den da ab." Während die anderen wild auf Naruto einschlugen und keinen Plan hatten was hier vorging, rückten Hinata und ich näher an Neji heran um seinem Plan zu lauschen. Als wir bereit waren traten wir hervor und formatierten uns dreieckig. Direkt vor Narutos Augen nahm ich mein Kusanagi in die Hand, rammte es in den Boden und setzte mich auf die dunkle, unebene Erde. Mein Körper begann im schaurigen Schimmer an zu glühen, wurde von meinem dunklen Chakra, dass dieses Übel verursacht hatte, durchtränkt. Langsam fingen meine Augen an zu brennen. Sie schmerzten, doch ich fasste nicht an meine Wangen. Um mich herum baute ich eine schützende Mauer Amaterasu und Susanoo und nun aktivierte ich Mangekyou, womit ich Naruto zu halten versuchte. Ein Blick genügte und fegte Naruto von den Beinen. Wie gelähmt stand er da und bewegte sich keinen Milimeter von der Stelle.
Hinata und Neji nickten einander zu. Blitzschnell stürmten sie auf den völlig wehrlosen Naruto zu und ergründeten seine Chakraquelle. Hinata hinter, Neji vor ihm. Mit heftigen Hieben droschen sie auf die Quelle ein um sie zu versiegeln und so ein Massaker verhindern zu können. Ein blaues Glühen schimmerte nochmal furchterregend auf bis es dann endgültig versiegte.
Das war das Zeichen für alle anzugreifen. Der Fleischbombenpanzer Chojis riss Naruto von den zittrigen Beinen und gab Sakura und Lee den Weg zum schutzlosen Rücken frei. Mit einem schwungvollen Satz erhoben sich beide in die Luft und mit einem gewaltigen Fausthieb hieb erst Sakura auf ihn ein. Dann folgten weitere Konohawirbelstürme von Lee. Geschafft blieb er liegen, doch bemerkte die Schatten am Boden die bedrohlich auf ihn zu gekrochen kamen.
Nicht nur mein Mangekyou hielt ihn gefangen, sondern auch Shikamarus Kagemane. Die schwarzen Hände griffen nach seiner Kehle und schnürten ihm in kurzen Abständen die Luft ab. Ein ganzer Armee von Insekten krabbelten auf ihn zu wie eine dunkle summende Flut und hüllten ihn ein.
Er wand sich, kreischte auf, konnte aber gegen diese Chakrasauger nichts mehr anrichten. Als die schwarze Wolke sich gelöst hatte, stürmten noch Kiba und Akamaru hinzu und bohrten sich mit J?jin Taijutsu ?gi: Gats?ga in seinen Rücken. Tenten folgte mit einem blitzenden Regen voll Waffen und Briefbomben.
Doch dann strahlten plötzlich Narutos Augen gefährlich auf und mit einem gewaltigen Brüller riss er Shikamarus Schatten von sich. Schmerzerfüllt krümmte sich der Schlauberger am Boden und wütend griffen Choji und Ino an. Choji versuchte es mit seiner Riesenfaust und Ino versuchte ihre üblichen Yamanaka Künste. Doch mit Leichtigkeit konnte Naruto diese Attacken abwehren. Sein Körper krümmte sich. Immer mehr Schwänze kamen zum Vorschein. Seine Haut löste sich auf. Und mir war klar. Nur Narutos Chakra, nicht aber das Chakra des Kyuubi wurde versiegelt.
Ohrenbetäubendes Kreischen löste sich und fegte uns in einem feuerroten Sturm von den Beinen. Wirbelnd flogen wir durch die Luft, nicht imstande wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Mit den Schwänzen schlug Naruto wild um sich, wirbelte die Klauen umher, sodass sich Risse in der Luft auftaten und uns zu zerstückeln und zerfetzen drohten. Sein Zorn war unaufhaltsam und staute sich nicht länger in dem monströsen Shinobi auf. Obwohl er außer Kontrolle geraten war, war er scheinbar noch imstande taktisch zu denken. Denn mit einem Satz war er bei Sakura und Ino, die sich gegenseitig aufgeholfen hatten und packten sie drohend an den Beinen. Seine Krallen drangen tief ins Fleisch sodass die beiden aufschrien und zu Boden geworfen wurden. Er wusste, beide Mädchen waren Medizinninja und konnten uns von den schmerzenden, vielleicht auf tödlichen Wunden befreien. Mein Kopf dröhnte vom Sturz. Mein Blick war verschwommen. Ich hatte durch die indirekten Reißattacken viel Blut verloren. Naruto öffnete das Maul. Langsam sammelte sich sein rotes Chakra und formte sich zu einer kompremierenden Kugel, die er direkt auf die beiden richtete. Verzweifelt versuchten ihre Kameraden sie zu befreien. Lee beballerte ihn mit abertausende schnellfliegende Tritte auf den Kopf. Choji versuchte ihn mit seinen riesigen Körperteilen zu zerquetschen. Kiba und Akamaru griffen auf schmerzhafte Beißattacken zurück. Auch Shikamaru war wieder einsatzbereit. Zusammen mit Tenten bewarf er Naruto mit Briefbomben, während Shinos Insekten diesen abzulenken versuchten. Voll Selbstbewusstsein warf sich Hinata zwischen Naruto und Sakura und Ino. Mutig starrte sie ihm, dem Tode entgegen...
Meine Augen brannten. Das rote Chakra des Kyubi hatte sich wie Feuer auf meiner Haut ausgebreitet und drohte nun meinen gesamten Körper zu zerfressen. Meine Hand zitterte. Ich spürte wie sich gewaltige Energien in mir breit machten.
Langsam schaute ich angestrengt hoch. Vor mir: Hinata, die sich schützend vor Sakura und Ino platziert hatte. Eine gewaltige Lichtkugel aus gebündelter Energie wuchs sich in ihren schönen Augen reflektierend.
Ich hörte das grelle, todbringende Kreischen des Kyubi, das immer wieder von meinen Freunden angegriffen wurde. Auch Sasuke war dabei. Ich versuchte das Monstrum in mir aufzuhalten, doch es war als würde ich nur ein schnellverfliegender Gedanke im Innern meines geschundenen Körpers sein.
Der Schmerz, der dem Biest zugefügt wurde, war groß und grässlich. Doch ich verstand, warum sie mich attackierten. Kameraden mussten ihren Kameraden beistehen. Ich stockte. Wieder hob ich meine Hand und betrachtete sie unter größten Bemühungen. Meine Augen wurden schwer. Doch ich bemerkte den roten, warmen Schimmer auf der Handfläche.
Hatte ich wirklich meine eigenen Freunde angegriffen? Ihren Körper durch die Gegend geschleudert, sie leiden, schreien, bluten lassen? Wieder versuchte ich die Kugel aus reiner Energie zu stoppen. Wollte ich sie wirklich massakrieren?
Hinata schaute mir selbstsicher in die Augen und starrte mich herausfordernd an. Es war als wüsste sie, wer sie in diesem Moment anblickte. Sie war eine vollkommen andere Frau. Sie musste ihre Freunde beschützen und ich musste es auch. Aber mein Körper fühlte sich schwach an. Unglaublich schwach.
War ich nicht im Kampf gegen Kyubi gestorben?
Hinata aktivierte ihr Byakugan. Sie nahm ihre gewohnte Kampfstellung ein.
Ein Lichtblitz durchstieß mich und führte mich zurück in die Vergangenheit. Pain. Ich erinnerte mich an den Kampf, dieser grausame langzeitige Krieg, den Pain und ich uns geleistet hatten.
In meinem Mund schmeckte ich den Staub und auf meiner Stirn fühlte ich den heißen Schweiß von der Stirn rinnen. Erschöpft hob sich meine Lunge, auf welcher ich lag und nur schwer füllte sie sich mit frischer Luft. Die Pflöcke, die überall in meinen Körper drangen, bohrten sich mit jedem Atemzug tiefer hinein und brannten im entkräfteten Fleisch. Der Blutgeruch benebelte meine Sinne und raubte mir beinahe den Verstand.
Angestrengt versuchte ich Vergangenheit und Gegenwart zu unterscheiden. Ich sah Hinata hinter Pain auftauchen. Ihren Körper, der voller Energie trotzte und mich gekonnt zu verteidigen versuchte.
Und dann war da ihre Stimme, die deutlich und klar sprach: ,,Ich lasse nicht zu, dass du Naruto auch nur ein weiteres Haar krümmst!" Meine verärgerte Stimme hallte ihr entgegen: ,,Was tust du? Verschwinde von hier! Du bist kein Gegner für ihn!"
Sie lächelte und sprach selbstsicher: ,,Ich weiß."
Geschockt blickte ich sie an. ,,Ich bin bloß selbstsüchtig." Wieder rief ich ihr zu: ,,Wovon redest du und was tust du hier?! Es ist gefährlich!" Doch sie antwortete zuerst nicht. Dann sagte sie aber ruhig:,, Ich bin aus freien Willen hier." Fragend und gleichzeitig zweifelnd sah ich sie an.
,,Ich habe stets geheult und immer aufgegeben. Und dabei bin ich fast den falschen Weg gegangen... Doch du zeigtest mir den richtigen Weg..." Schweigend starrte ich sie an. Der brennende Schweiß lief von meiner Wange und verdampfte noch während des Falls.
,,Ich habe dir immer hinterhergestrebt... wollte dich immer einholen... Ich wollte nur mit dir gleich auf sein... Ich wollte bei dir sein... " Ich starrte sie weiterhin an und es wurden mir ihre Gefühle allmählich klar. ,,Du hast mich verändert! Dein Lächeln hat mich bewahrt! Und deshalb werde ich dich ohne Angst zu sterben beschützen!!" Pain sah sie ohne Gefühlsregung an.
Der Wind frischte auf und ließ ihr Haar im Glanz der grellen Mittagssonne tanzen. Wieder festigte sie ihre Kampfstellung und rief entschlossen und ohne Selbstzweifel: ,,Weil ich- dich liebe..."
Fassungslos über diese Aussage blickte ich sie an, doch schon stürmte sie nach vorne um Pain anzugreifen. Mit Juho Soshiken attackierte sie ihn, doch dieser parierte mit Shinra Tensei.
Benommen blieb sie dort liegen und Pain schritt auf sie zu. Mit einem Metallpflock in der Hand suchte er die richtige Stelle es hineinzurammen.
,,STOP!!!"
Doch ohne zu zögern stieß er ihn hinein und sagte seelenruhig: ,,Das ist genauso wie meine Eltern von Konohanins vor meinen Augen umgebracht wurden." Dann flüsterte er noch: ,,Liebe gebiert Opfer... Was wiederum Hass gebiert..."
Meine Wut brodelte in mir und wieder sah ich sie vor mir. Mit einem gellenden Aufschrei ließ ich die Kugel aus Energie, die fast zum Wurf bereit war, zerbersten und lenkte Kyubi woanders hin.
Mein neues Ziel: Sasuke.
Ich sah in direkt vor meinen blutigen Klauen. Erschöpft und scheinbar vollkommen hilflos saß er da, im Dreck. Gebannt verfolgten seine verfluchten Augen meinen Bewegungen. Jederzeit bereit zuzuschlagen. Ich wusste, selbst in dieser für ihn anscheinend äußerst kritischen Lage war er noch gefährlich. Höchst gefährlich.
Die himmlischen Augen schlossen sich kurz. Zu groß war der Schmerz, zu hoch der Blutverlust bereits gewesen. Ob dies sein härtester Kampf war?
Ich hatte durch die Münder allerlei Leute verschiedenste Gerüchte gehört. Er hatte Orochimaru ohne große Mühen besiegt, sich gegen Deidara behaupten können und seinem größten Traum, den eigenen Bruder durch die eigene Hand sterben zu sehen und so seine Rache vollenden können, entsprochen. Außerdem rumorte noch ein weiteres Gerücht, nämlich dass durch seine Hand Danzo den Weg ins Jenseits gezeigt worden sei. Zuvor sollte er gegen die 4 anderen Kage gekämpft haben und dabei noch entkommen sein.
Keine Ahnung ob diese ganzen Gerüchte auch wahr waren. Dennoch konnte ich nur sagen: Sasuke war ein extrem starker Shinobi. Als wir uns damals nach drei Jahren wiedertrafen, war mir nach den ersten Minuten sofort klar: Sasuke war ein vollkommen anderer Mensch. Und dies hatte sich auch auf seine Fähigkeiten ausgewirkt. Meine Kraft hatte sich ebenfalls in den drei Jahren Training mit dem Ero-Sennin gesteigert, doch verglich ich mich mit ihm war er mir weit, weit voraus.
Ich stockte. Hatte ich nicht solange nach ihm gesucht, voll Verzweiflung und Schmerz? Warum bewegte sich mein Körper also nicht von ihm weg, anstatt ihn angriffslustig in die tödlichen Augen zu blicken. Selbst Kyubi musste doch einsehen, dass es gegen die Stärke der Uchiha nicht ankam. Sasuke stand sich auf. Selbst mit all diesen Wunden und Verletztungen, die ihm schier die gesamte Energie und Willenskraft abverlangten, sah man seinen Stolz in den dunklen Augen aufglühen. Shinobi konnten einfach keinem Kampf aus dem Weg gehen. Ganz egal wie schwer man selbst verwundet war. Ganz egal ob abtrünnig oder einem versteckten Dorf angehörend. Es wäre eine Schande fortzulaufen, zu fliehen und zu entkommen und dann irgendwo versteckt kauernd diese Welt zu verlassen.
Er wusste es, ich wusste es. Jeder Shinobi wusste es. War das das Ende?
Ich spürte wie weitere Erinnerungen in mir hochschäumten. Ich erinnerte mich an damals. Kinder, die verlassen und einsam waren und dennoch nicht allein. Mein Blick führte jedes Mal wenn ich am See der Uchiha vorbeiging zu Sasuke, der dort die Beine ins Wasser baumeln ließ und traurig in die Dunkelheit schaute. Auch er konnte sich es nicht verkneifen in meine Richtung zu gucken und dennoch hegten wir eine Abneigung zueinander.
Meine Erinnerungen führten mich weiter voran. An dem Tag, an welchem wir alle in Teams gesteckt wurden. Team 10, Team 8 und Team 7. Meine nach außen getragene Wut, die durch unser gemeinsames Team verursacht wurde, war tief in meiner Seele eigentlich Freude. Tiefe Freude. Endlich konnte ich bei demjenigen sein, den ich solange bewundert hatte. Ich lächelte.
Wie ein Film liefen alle Erinnerungen an jegliche Missionen an mir vorbei und mein Herz machte bei jedem neuen Gedanken einen Freudensprung. Meine Kyubigrimasse zog sich zu einem freudigerregten Grinsen zusammen.
Er war mein Freund. Mein bester Freund, der wie ein Bruder für mich gewesen war....
Plötzlich spürte ich den Hass des Neunschwänzigen gegen die Uchiha. Uchiha Madara war es damals, der mich dazu brachte dein Dorf zu zerstückeln. Durch mich wurde deine Familie brutal auseinandergerissen. Durch diese Augen, Naruto Uzumaki!! Diese dunkle, böse Aura kenne ich. Es gab sie schon mal und nun lebt sie in diesem Mann weiter. Töte ihn! Sonst wird er nicht nur dich, sondern auch Konoha töten!
Rotglühender Zorn nahm mein Herz gefangen und fixierte meinen Verstand. Töten! Umbringen! Massakrieren! Mit einem gewaltigen Hieb flog Sasuke durch meine rote Hand durch die Luft. Sein Amaterasu breitete sich blitzartig auf meiner schwarzen Haut auf. Die rote Energie strömte fortwährend, die dunklen Flammen schienen Kyubi nur noch wenig auszumachen. Viel stärker, schmerzvoller war der Hass, der unendliche Zorn, der in seinem kleinen Herzen regierte. Sasuke stand unter Qualen auf und erhob seine Hand zum Himmel. Mit seinen Sharingan sah er mich drohend an, und ich wusste, er war bereit alles, selbst seine eigene Seele zu geben um dass zu bekommen was er wollte. Und in dem Moment wollte er mich einfach nur besiegen.
Ein gewaltiger Feuerdrache flog dem schwarzergrauten Himmel entgegen und verpuffte in einem grellen und dennoch äußerst warmen Licht. Es brauten sich dicke, dunkle Wolken zusammen und schienen sich vorerst nicht verflüchtigen zu wollen. Feuergedämpfte Luft umgab mich und schmerzendes Licht zuckte auf. Blitze. Sasukes Augen fingen an zu bluten, er atmete schwer. Überall von seinem Körper tropfte tödliches Gerinnsel hinab, seine Beine hielten die Last kaum noch auf. Dennoch stand er da. Wie ein Felsen, der trotz des an ihm reißenden Windes seine Position beibehielt.
Auch mein Körper hatte sich bereit gemacht. Bereit zum letzten Gefecht. Vor mir bildete sich wieder eine dunkle Kugel aus schwarzer Materie. Immer wieder wurde sie stärker zusammengepresst. Immer wieder erhielt sie Nachschub an schmerzender Energie.
Ich keuchte, doch das war dem Kyubi egal. Es wollte nur seine Rache zu Ende leben.
Die Kugel war bereit. Sasukes Attacke war ebenfalls einsatzbereit.
Mit gellendem Gebrüll ließen wir beide Attacken aufeinander zurasen als plötzlich das gesamte Dorf anfing zu schreien: ,,Naruto, nicht!! Tu es nicht, Naruto! Nandaime! Kyubi, wir flehen dich an! Hör auf unser Dorf zu zerstören und kehre in Frieden dorthin zurück wo du herkommst!" Das Weinen, der vielen Shinobi, die aufgrund vielerlei Regeln ihre Emotionen nicht zeigen sollten, berührten tief in meinem Herzen auch das des Neunschwänzigen. Es fühlte den Zusammenhalt, die Liebe, das Band aller Ninja, die sich wie eine Familie im Dorf hinter den Blättern unterstützen und wie in einer solchen geborgen fühlten.
Beide Attacken verblassten und mit einem Mal merkte ich, dass Sasukes Kirin nur ein einfaches Genjutsu war.
Ein Baum, der viele Blätter trug und sie versorgte. Das war ich für die Shinobi dieses Dorfes. Ihre und meine Zukunft wurden auf meinen Schultern getragen, begleitet voll Zuversicht, Vertrauen, Liebe und Freundschaft. Wahre Freundschaft.
Endlich. Der Kampf war vorbei.
Nachdem Naruto seine Attacke abgebrochen und ich mein Genjutsu aufgelöst hatten, war Naruto vollkommen kraftlos zusammengesackt. Seine grauen Augenlider hatten sich nach einiger Zeit dann wieder geöffnet und mit Tränen in den Augen hatte der neue Hokage verkündet, dass Kyubi endlich vom Hass befreit war und freigelassen worden war.
Tsunade drängte sich durch die Menschenmenge hindurch und packte Naruto am Kinn. Forschend schaute sie sich sein Gesicht genauer an und brummte dann zufrieden: ,,Hm. Gut, du bist in Ordnung." ,,Meisterin Hokage, was ist mit ihnen?" Sakura machte einen Schritt auf ihre Meisterin zu. Diese stoppte und drehte sich ruckartig um. ,,Nenn mich nicht "Meisterin Hokage". Wir haben einen neuen Hokage. Und das muss jetzt offiziel gemacht werden." Mit diesen Worten packte sie Naruto am Ohr und schleifte ihn hinein ins versteckte Dorf.
Auf dem Dach des Haus des Feuers wurde Naruto dann zum siebten Hokage ernannt und mit Jubelsschreien wurde er freudig von der ihn feierenden Menge erwartet. Wie ein Rockstar surfte er auf ihren starken Armen und feierte mit ihnen wie mit Brüdern und Schwestern. Trotz der Qualen, den Anstrengungen des harten Kampfes hatte jeder der Konoha Nins noch genügend Kraft um den neuen Hokage drei volle Tage und Nächte lang gebührend zu umfeiern.
Es wurde getanzt und gelacht. Gegessen und getrunken. Alle drei Ninjaregeln wurden binnen einer Nacht gebrochen. Ein eigenartiger Anblick. Noch nie hatte ich die Konoha Nins so ausgelassen feiern gesehen. Immer hatten sie ihre ernste Blicke in die Ferne geworfen und fast schon ängstlich auf den Feind gewartet. Keiner von ihnen war je fröhlicher gewesen und dies verdankten sie dem Kind der Prophezeihung. Auch ich wurde nicht verstoßen. Freundlich tanzend lud man mich ein am Essen teilzunehmen und dankbar nahm ich diese Geste an.
Sakura nahm sich meinen Wunden an und schimpfte mich während ich mein Bier im Krug hin und her schwappen ließ gehörig aus: ,,Sasuke! Du bist schwer verletzt! Hör auf, das ganze Bier in dich hineinzukippen!" Mit einem fetten Fleischkloß in der Hand kam Naruto hineingeschneit und schmatzte Sakura an: ,,Lass ihn doch ein bisschen mitfeiern, Sakura. Er hat sich das verdient! Schließlich hat er doch mitgekämpft!" Mit einem wütenden Schnauben ballte Sakura ihre Faust zusammen und verpasste Naruto eine gehörige Beule. ,,Du musst dich auch noch ausruhen, du Idiot!" Damit wurden wir beide zu Bettruhe verdonnert.
In der Nacht wachte ich durch unruhige Träume auf und setzte mich schweißgebadet auf. Links von mir lag Naruto fröhlich vor sich hinschnarchend und lüftend. Rechts von mir saß Sakura, die uns ganze Zeit bewacht hatte und friedlich vor sich hinschlummerte. Ich stand auf und öffnete das Fenster. Der Vollmond war erwacht und strahlte mit seinem grellsten Lichte in das Zimmer hinein. Der Strahl, der gemählich meinen Schritten folgte, erinnerte mich an jene Nacht in welcher mein Albtraum begonnen hatte. Tief ein und aus atmend setzte ich mich auf das Bett und betrachtete Sakuras Gesicht. Dann blickte ich zu Naruto hinüber, der noch immer diverse Geräusche von sich wies. So sehr hatten wir uns verändert.
,,Und mach schön gründlich sauber, du Ferkel!" Langsam öffnete ich die schweren Augen. Die schneeweiße Decke schien sich zu drehen. Mir war schwindelig und schlecht. Ich atmete schwer. Taumelnd setzte ich mich auf und schaute mich mit verwackelten Blick um. Ich war immer noch im Krankenzimmer. Neben mir Naruto, der von Sakura wie ein Sklave angetrieben wurde, seine Seite des Zimmers sauber zu machen. Auf dem Boden lagen überall Instantnudelbecher rum, Tüten flogen durch die Luft und halb angebissene Kräcker zerbersteten unter Narutos aufgeregten Getrippel. Sakuras Gesichtsausdruck glich dem eines zerstörerischen Imperators. Sie wies ihn wie einen Roboter an zu saugen, zu wischen. Das rundum Saubermachprogramm halt.
Alles sie meinen verschwommenen Blick bemerkte, flötete sie mir fröhlich zu: ,,Sasuke-kun! Möchtest du auch ein Frühstück im Bett haben wie..." Mit einem stechenden Glotzer drehte sie knarrend ihren Kopf in Richtung Naruto. ,,NARUTO!!!" Ihre Stimme erhob sich zu einem rasenden Schnautzer als sie ihn beim Aufheben eines halb zertrampelten Kekses erwischte.
Ich lächelte müde. Sakura lief schnell hinaus und holte diverse Tüten hervor. Mein Bett wurde gedeckt: Kekse, Reisbällchen, Brot und eine fette Schüssel voll Nudelsuppe. Naruto beschwerte sich mit erhobenen Händen, dass er nur diese einfachen Instantnudeln bekommen hatte und ich als Sakuras Lieblingsfreund richtig deftige vorgesetzt bekam. Sakuras Antwort wiederum war, dass ich mit nicht so schnell regenerieren konnte wie er, weshalb sie mir Nahrhafteres geben musste. Trotzig schlich Naruto aus dem Krankenzimmer um sein Geschäft zu erledigen. Sakura und ich waren alleine. Eine unangenehme Stille entstand zwischen uns beiden während sie wie damals rote Äpfel schälte. Ich seuftzte und machte mich über die fettige Suppe her. Gedankenverloren schaute ich ins trübe Wasser und dachte an die alten Tage zurück. Ich verstand es einfach nicht.
Sakura zuckte kurz zusammen. Sie hatte sich in den Daumen geschnitten und ich bemerkte wie wenig sie von dem Apfel übrig gelassen hatte. Merkwürdig. War sie so nervös mit mir allein zu sein, dass sie noch nicht mal darauf mehr achtete? Mit einer sachten Bewegung warf sie mir die rötlichen Apfelreste zu und steckte sich den Daumen in den Mund. Ich sah sie an und beobachtete sie eine Weile ehe ich mich meinem Apfel zuwand. Genervt blickte sie zu mir und schnaufte: ,,Is was?"
Ich verbarg mein Gesicht hinter meinem Arm und überlegte erneut. Dann kamen die ersten Worte endlich aus mir herausgesprudelt: ,,Sakura... Ich verstehe es einfach nicht... Warum?" Die Kunoichi drehte ihren Kopf und neigte sich zu mir runter. ,,Was verstehst du nicht, Sasuke? Und wie warum?" Mit einem Hops saß sie auf meinem Krankenbett und schaute mir neugierig in die dunklen Augen. Verschämt drehte ich meinen Kopf weg von ihr und schaute aus dem Fenster. Hoch oben zwischen klaren Wolken und hochblauen Himmel bemerkte ich einen erhabenen Falken, der sich mit den Passaten hinauf in die Lüfte schwang. Die Freiheit zwischen seinen Federn auffegend, stieß er einen grellen Schrei aus, als wollte er mir den wahren Sinn des Lebens näherbringen. Auch Sakura hatte sich nun dem Fenster und dem aufsteigenden Prinzen der Lüfte zugewandt. Ich seuftzte. ,,Gut.. Ich erzähle dir was ich meine. Hör gut zu." Wieder das Interesse verloren, blickte mich Sakura mit ihrem smaragdgrünen Augen an und lächelte aufmunternd.
Dann erzählte ich ihr alles:
Ich erzählte von meinen Gedanken als ich endlich gegen Itachi kämpfen und ihn endgültig besiegen konnte. Ich erzählte von meinem Schmerz nachdem ich den Tod meines großen Bruders endlich realisiert hatte, und von meinem Gespräch mit dem angeblich verstorbenen Madara Uchiha. Hier, in Konoha, hatte ich meinen Verstand wiedererhalten: Er hatte mich die ganze Zeit über gelinkt. Manipuliert. Meine damalige Schwäche ausgenutzt. Ich fühlte mich schmutzig. Meine einstige Heimat war nun mein Feind. Meine Gedanken waren Sakura gegenüber unverständlich. Doch dann kam dieses plötzliche Ende. Trotz der Rachegedanken gegenüber den Ältesten von Konoha und Konoha Gakure allgemein versuchte ich meinen Freund Naruto, dessen Band ich vor langer Zeit versucht hatte zu durchtrennen, vor meinen Verbündeten Madara zu retten. Ich konnte mir diesen plötzlichen Sinneswandel nicht erklären. Nach diesem nervenaufreibenden Kampf mit Juubi, der mir so viele begangene Fehler vor Augen führte, wurde ich von meiner Heimat zweifellos wieder aufgenommen. Keiner hatte mich hasserfüllt beiseite geschoben, keine hatte mir Boshaftigkeiten an den Kopf geworfen und nun waren auch sie und Naruto, meine ehemaligen Teamkameraden, mir gegenüber wie vor 3 Jahren. Diese Selbstverständlichkeit war mir nicht ganz geheuer.
,,Wie könnt ihr mit mir umgehen, als wäre nichts geschehen? Ich dachte, sollte ich je wieder zurückkehren müsste ich mich von ganz unten wieder hocharbeiten, aber ich werde mit offenen Armen empfangen. Wie kann das sein, dass ihr mich trotz meiner vielen begangenen Fehler und Fehlentscheidungen als euren Freund bezeichnet und akzeptiert?" Sakura schaute mich verdutzt an und lächelte: ,, Ja, eigentlich hast du vollkommen recht, Sasuke. Du hast viele Fehler entgegen unseren Einschätzungen begangen, hast nicht nur Naruto, sondern auch mich sehr verletzt. Die letzten Jahre ohne dich waren leer und wir haben all das ganze harte Training, die ganzen Studien nur für dich absolviert. Aber es hat sich alles gelohnt. Unser einziges Ziel war es dich, einen wahren Freund, zurückzuholen, denn das ist der Weg der Konoha Nins. Und mach dir keine Gedanken darüber, dass wir dich wie immer behandeln.
Jeder hat eine zweite Chance verdient, ganz egal was er verbrochen hat.
Und ich habe keine Zweifel daran, dass Naruto der gleichen Meinung ist."
Mit diesen Worten ging sie lächelnd zu ihrem Lebensmittelkorb zurück und arbeitete weiter daran mir das Leben mit allerlei Schlemmereien zu versüßen.
Es waren zwei Wochen vergangen und ich hatte meine Verletzungen nun schon lange genug geschont. Die Dorfbewohner sahen mich noch immer mit finstren Mienen an, behandelten mich wie einen Verräter. Und sie hatten recht. Aber ich ließ mir meine Zweifel, die trotz des versuchten tröstenden Gesprächs mit Sakura, dennoch vorhanden waren.
Um mich davon abzulenken, fragte ich Team 7 ob sie ein Training mit mir absolvieren wollten. Naruto wollte, doch Tsunade gestattete es ihm nicht, war sie sich noch nicht sicher, ob er wieder vollkommen genesen war. Aus meiner Sicht war diese Zweifel unangebracht, Naruto verhielt sich wie immer: Ein junger Spund, der das Leben leben wollte. Kakashi hatte leider zu tun. Also blieben nur dieser Weichling von Sai und Sakura übrig.
Ich war jemand, der seine Meinung ganz klar vertrat, weshalb ich Sai direkt ins Gesicht sagte: ,,Ich mag dich nicht. Ich will nicht mit dir trainieren und du bist kein Teil von Team 7 oder Team Kakashi. Das ist mein Platz. Also verschwinde!" Sai sah mich erstaunt an, lächelte und fügte leise hinzu: ,,Nun... ich mag dich auch nicht sonderlich, obwohl wir uns gar nicht kennen und so eigentlich nicht über den anderen urteilen dürfen... Aber ich habe mir das Vertrauen deiner Freunde verdient, und bin nun auch ein Teil ihres Herzens. Im Gegensatz zu einem gewissen Jemand, der sie und seine Heimat eiskalt verraten hat." Immer noch dieses aufgesetzte Lächeln auf den Lippen wandte er sich zu Sakura und nickte ihr zu. Mit stirnrunzelnder Miene drehte sie sich nach ihm um, zuckte mit den Schultern und sah wieder zu mir. Der altbekannte Trainingsplatz an dem wir durch Kakashi zu vollwertigen Genins gemacht wurden, wurde aufgesucht. Da fiel Sakura plötzlich was ein, entschuldigte sich bei mir und schickte mich schon mal vor. ,,Es dauert nicht lange, Sasuke-kun." Also erreichte ich vorerst alleine den Platz. Gähnend setzte ich mich unter einen Baum und blickte auf das vom Winde tanzende Gras. Eine erfrischende Brise sauste über mich hinweg und langsam fielen mir die schweren Augen zu...
,,Sasuke-kun?" Sakura hatte sich über mich gebeugt. Ich öffnete die Augen. Wie lange hatte ich geschlafen? ,,Uhm, man hatte ich einen merkwürdigen Traum, aber ist ja auch egal..." Mit den Schultern zuckend half sie mir auf und gemeinsam gingen wir in das Zentrum des Trainingplatzes. Sparring. Das würde mich wieder auf Trab bringen. Mit ernster Miene strich sie sich kurz durchs Haar und zog sich die schwarzen Handschuhe über. ,,Mit Waffen?" Sie nickte. Zufrieden zog ich mein Kusanagi. ,,Sei aber vorsichtig mit dem Ding. Ich hab keine Lust nachher mit nem Loch im Bauch nach Hause zu gehen." Ich ließ den linken Arm aus dem Hand schlüpfen und stülpte nun auch die andere Seite über. Geduldig nahm ich meine Kampfstellung an und beobachtete sie. Auch ihre Vorbereitungen waren scheinbar abgeschlossen. Für kurze Zeit starrten wir uns nur gegenseitig an, doch dann nutzte ich meine Schnelligkeit zum Vorteil, denn ich wusste, dass Sanitätsninja wie sie nie den ersten Angriff einläuteten, sondern beobachtend eine Strategie ausbrüteten. Aber hier war ein solches Vorgehen völlig unangebracht, denn sollten auf meine Taten nicht schleunigst Reaktionen folgen, dann wäre dies schon das Ende unseres Trainings. Erschrocken sprang sie zur Seite und wich nur haarscharf meiner schwarzen Klinge aus. Während sie noch in der Luft herumwirbelte began sie ihr Chakra zu schmieden und es in ihre Hand umzuleiten. Endlich hatte ich einmal die Gelegenheit ihre Kampftatik live mitzuerleben, hatte dieser Yamato sie doch letztes Mal verhindert. Mit einem Aufschrei der Gewalt, schlug sie ein wie eine Bombe. Die Brocken flogen durch die Luft, Staubschwaden bildeten sich und umschlossen uns wie in einem stickigen Käfig. Mein Sharingan war hier relativ nutzlos und die Steinchen flogen mir nur so um die Ohren. Meine Beine anspannend setzte ich zu einem Sprung an, als ich von hinten ein Surren auf mich zu kommen hörte. Mein Kusanagi wehrte die Shuriken mit Leichtigkeit ab und ehrlich gesagt war ich schon etwas erstaunt, dass Sakura ihre Ohren geschärft hatte. Dennoch konnte ich mich aus den Staubschwaden befreien und hatte freie Sicht. Kein Schatten bewegte sich in dem dichten Gewüllst.
,,Katon-Goukyaku no Jutsu (Feuerversteck-Jutsu der flammenden <flackernden> Feuerkugel)!" Ein Schwall von Hitze drang aus meiner Kehle und durchdrang den braunen Nebel. Sakura floh in die Luft und ich sprang auf sie zu. Mit meinem ,,Jutsu der zusammenspielenden Löwen" verpasste ich ihr ein paar Breitseiten, aber sie fing sich relativ schnell und packte mich am Fuß, der ihr bis vor kurzem noch in den Bauch gerammt wurde. Sie hatte sich vieler meiner damaligen Techniken gut eingeprägt, dachte ich, als ich von ihr weggeschleudert wurde und gegen einen Baum prallte. Dennoch kennt sie nicht alle meine Techniken. Ich fing an zu grinsen. Der Kampf mit ihr machte Spaß. Plötzlich vernahm ich ein leises Zischen und drehte mich schlagartig um. Eine Briefbombe! Ein Salto rückwärts und ich war außerhalb der Reichweite. Obwohl meine Sharingan noch nicht aktiviert waren, bemerkte ich den Schatten über mir und begrüßte ihn mit einem leicht abgeschwächten Chidori. Taumelnd ließ sie sich zu Boden fallen und krümmte sich kurz. Trotz der kleinen Schmerzen brachte ihr Körper es nicht zustande sich gegen den starken Willen zu behaupten.
Meine Sharingan durchdrangen sie und berechneten jeder ihrer Schritte voraus. Sakura machte ihre Faust mit dem unter ihr liegenden Boden bekannt und riss einen gewaltigen Brocken raus. Ein Aufschrei ihrer Selbstachtung ließ sie diesen Felsen in die Luft schleudern und sie sprang gleich hinterher. Sie würde ihn zerkleinern. Und das tat sie dann auch. Ein Regen von Steinchen flog auf mich zu, doch nicht nur das: Denn sie hatte ihr Chakra so reguliert, dass der Felsen den sie durchstoßen hatte hohl war und sie ihre Hand dort hineinstecken konnte. Mit dieser zusätzlichen Kraft preschte sie nun auf mich zu, aber ich war mir sicher, dass sie noch irgendeine Falle vorbereitet hätte, denn dieser frontale Angriff war nicht gerade undurchsichtig. Dann sah ich sie. Die unzähligen Minibomben, die an den Steinen angebracht worden waren. Die Zündschnur brannte, flackerte. Und ich war mir sicher, dass jeder einzelne Schritt, Gefahr war, würde eine einzelne Bombe, hunderte entfachen. Ich stockte. Was war das? Ein seltsamer süßlicher Duft lag in der Luft. Es gab kein Entrinnen. Am Boden waren überall um mich herum die Bomben gelegt worden und über mir befand sich Sakura nur noch wenige Meter von mir entfernt. Außerdem schwebte ein angenehmer Duft in meiner Nase, der mich betäubte. Mein Körper gehorchte mir nicht mehr. ,,Wie gefällt dir mein Spezialjutsu? Es ist ein Familiengeheimnis der Harunos, das ich erst vor kurzem entdeckt habe!" Nein! Ich konnte nicht gegen sie verlieren! Ich wollte genauso wenig gegen sie verlieren so wie sie gegen mich keine Niederlage erleiden wollte.
Mit einem Ruck rieß ich meine rechte Hand los und trieb mir Kusanagi ins Bein. Der Schmerz durchzuckte den gesamten Körper und war von der Betäubung befreit. Dann machte ich mich zum Parieren bereit. Sie kam. Mit titanischer Wucht schlug sie auf und die Druckwellen ließen die unzähligen Bomben am Boden explodieren. Ich war in Sicherheit. Und im Arm hatte ich Sakura liegen. Glückerlicherweise hatte ich noch eine Lücke entdeckt und dort rechtzeitig der gigantischen Explosion entweichen können. Wieder schlich mir der süße Geruch entgegen und nun kannte ich auch die Quelle dieses Übels. Sakura verstörmte diesen unwirklichen Duft, der meinen Körper einnebelte und in einen unkontrollierbaren Geisteszustand versetzte. ,,Hihi. Gut, ich nehme dir das Kusanagi und dein neues Stirnband um Naruto zu zeigen, dass ich dich besiegt habe." Ihre Hand strich über meine und packte den Griff des Schwertes. Aber so schnell gab ich nicht auf. Die Muskeln in der Handfläche spannten sich an und verkrampften sich. Egal welche Kraft sie aufwendete, sie musste mir schon den Arm abreißen um das dunkle Schwert zu bekommen. In meinem Inneren brodelte das Chakra und mit einem kleinen Chidori Nagashi befreite ich mich aus ihrem duftenden Griff. Außerdem entfernte sie sich wirbelnd von mir. Wieder stand sie auf. Schwitzend und schnaufend wurde ihr Blick finster. Anscheinend hatte sie die Nase voll. ,,SASSUUUKKE..... kuuunnn...." Schnaubend kam sie auf mich zugerannt und ich machte mich bereit ihrem neuen Dufterlebnis zu entgehen. Ein heftiger Schlag folgte auf den anderen und ich war gezwungen mich vollends zu konzentrieren um nicht von ihren gefährlichen Faustschlägen getroffen zu werden. Ein Hagel voll Kraft prasselte auf mich ein und ich konnte keinen Gegenschlag landen ohne sie dabei zu verletzen.
,,HA-HA-HA! Du verlierst!" Mit einem irren Lachen setzte Sakura zu einem ultimativen Schlag aus. Ihr weiblicher Stolz war grenzenlos. Aber meiner war auch nicht ohne. Also wich ich ihr galant aus und fegte sie verärgert mit einem Chidori Nagashi zur Seite. Es schien so, als ob sie ohne Rücksicht auf Verluste gekämpft hatte und das gefiel mir überhaupt nicht. Plötzlich merkte ich, dass mein Chidori viel zu stark gewesen war und Sakura sich nicht mehr rühren konnte. Geschockt lief ich zu ihr und hob sie vorsichtig hoch. Sich krümmend verzog sie ihr schönes Gesicht und der Schweiß perlte ihr von der hohen Stirn. Ich schluckte. Ich hatte eine Freundin während eines Trainingskampfes verletzt. Wie sollte ich das bloß Naruto erklären? ,,Sakura? Es tut mir leid! Ich wollte nicht, dass du Schmerzen leiden musst... Die Vergangenheit war ja schon schmerzhaft genug. Tut mir leid... Was soll ich bloß tun?" Das Blut tropfte aus der offenen Wunde an ihrem Bauch. Wenn sie Glück hatte, dann hatte ich keiner ihrer lebenswichtigen Organe richtig getroffen, doch wenn sie Pech hatte... Ich wollte nicht länger darüber nachdenken. Vorsichtig legte ich sie unter einen schattigen Baum und packte ein erste Hilfeset aus ihrer Tasche. Langsam zog ich ihr Hemd hoch und bemühte mich sie nicht zu sehr zu entblößen. Ein Verband musste her. Sachte hob ich ihren Oberkörper an und wickelte mit größter Sorgfalt die Wunde ein. Da öffnete Sakura ihre Augen und flüsterte mir zu: ,,Du hast meine Leber getroffen, Sasuke. Ich glaube, selbst wenn du mich jetzt noch zum Krankenhaus bringen kannst, werde ich nicht durchkommen..." Erschrocken sah ich sie an.
Das konnte nicht sein! ,,Ich... ich... Sakura..." Hilflos nahm ich sie in meine Arme. ,,Sasuke... Willst du mir vielleicht noch etwas sagen?" So konnte es doch nicht enden! Tod durch einen kleinen Trainingskampf? Nein! ,,Ich... weiß nicht." ,,NA LOS! SAG SCHON!" ,,Du hast da Popel in deiner Nase..." Genervt sah sie mich an und verpasste mir eine. ,,Für eine Verletzte hast du aber noch einen kräftigen Schlag drauf..." Mit knackenden Händen stand sie auf. Ihre Wunde war gestillt. Ich klatschte mir gegen die Stirn. Ich hatte vergessen, dass Sakura eine Sanitätskunoichi war. Wie dumm! Und so erfuhr Sakura nur indirekt von meinen Gefühlen... ;)
Ich gähnte während zwei Teufelchen um mich herumwuselten. ,,Paba, Paba!" Genervt packte ich das zweigesichtige Pack an den kurzen, dunkelrosafarbenen Zöpfchen und warf sie ihre rMutter zu: Sakura. ,,Also, Sasuke! Spring nicht so leichtfertig mit meinen Babys um!" Wieder entwich ein Gähnen meinem Rachen. ,,Wann ist Kei endlich fertig?" Verärgert schaute Sakura mich von oben herab an. ,,Heute ist ein großer Tag für Klein-Kei! Dafür muss er hübsch gemacht werden!" Wieder ließ sie die kleinen Zwillingsmonster Miwako und Akari auf mich los. Lächelnd ließ ich sie auf mir rumklettern und krakeln. Unsere jüngsten Töchter waren gerade 2 Jahre alt geworden und schnell war klar, dass sie eine äußerst starke und lebensfrohe Art an sich hatten. Die Ältere von beiden, die süße Miwako war eine fröhliche und brave, kleine Prinzessin, wenn sie nicht zu viel von Akaris "dunkler" Seite abbekam. Trotz ihrer Intelligenz hatte sie einen naiven, wirklich engelsgleichen Blick. Einfach niedlich. Akari hingegen versenkte mit ihren schwarzen Augen alles in ihrer Umgebung. Obwohl sie gerade das erste Lebensjahr hinter sich gebracht hatte, brannte in ihrem Blick ein unbezwingbares Feuer und ein unbändiger Wille.
,,Fertig." Keisuke kam mit Rei und Tsubasa im Schlepptau ins Wohnzimmer. Keisuke oder Kei wie wir ihn einfacher Weise nannten, war der jüngste unserer Söhne. Er war fünf und somit war es ihm möglich heute in die Ninja Akademie einzutreten. Rei strich ihm durch das schwarze Haar. Der kleine Mann sah aus wie mein Spiegelbild im Miniformat und hatte scheinbar auch viel Talent abgekriegt. Seine beiden Brüder hatten ihm beim Ankleiden geholfen. Der jüngere von beiden war der Rotschopf Rei. Der 10-Jährige war ein unverschämter Bursche und trotz seines Kekkeigenkais nicht für das Leben eines Shinobis geeignet. Und interessiert, war er schon mal gar nicht. Er hatte eindeutig Sakuras Gene geerbt: Schöne, rote Haare, große, grüne Augen und eine hohe Stirn, die er mit seiner Wuschelfrisur versuchte zu verbergen. Sein 2 Jahre älterer Adoptivbruder hatte da eher Ähnlichkeit mit mir seinem Pflegevater: Sein blasses, stets lächelndes Gesicht wurde von seinen schwarzen Haaren umrahmt und im Zentrum seiner "Hübschigkeit" fanden sich zwei klare, blaue Augen. Er war ein recht ansehnlicher Ninja-Schüler, ordentlich und zuverlässig, leider aber schüchtern und voller Selbstzweifel.
Mit der ganzen Schar im Schlepptau schlenderte der kleine Uchiha(-Haruno) Clan durch die Straßen des Dorfes hinter den Blättern. Nach einer kurzen Strecke hatten wir die Akademie erreicht und von überall strömten Elternteile mit ihren herumlaufenden Kindern hinein. Heute war tatsächlich ein großer Tag. Heute war die Einschulung von meinem kleinen Prachtexemplar von Uchiha. Ich wusste, er würde es im Gegensatz zu Rei etwas bringen. Als so gut wie alle ihre Plätze eingenommen hatten, trat der Hokage an das Podest und lächelte in die Runde. Die Mengen jubelten ihm zu und applaudierten, konnten seine immer recht kurzgehaltenen Reden kaum erwarten. ,,Konoha Nins und die, die es werden wollen! Heute beginnt ein neues Kapitel in der Geschichte unseres Dorfes. Heute wird unser Nachwuchs eingeschult. Auch mein Sohn Narumi. Hallo, hier ist dein Papa!", Naruto winkte in die Richtung in der er seinen kleinen rotzfrechen Sohn vermutete, ,,Die Lehre des Feuers wird weitergegeben werden und nie wird der Baum unserer Vergangenheit zugrunde gehen! Danke, das wars!"
Ich lachte, seine Reden, ganz egal wie kurz sie waren, hatten einfach seinen Stil. Das war alles was Naruto zu sagen hatte. Kei packte mich an der Hand und zog mich hinter sich her. Die Eltern durften in der ersten Stunde ihren Schützlingen noch im Unterricht zuschauen.
Während er sich auf den Platz begab, den Team 7 damals kurz vor der Einteilung in alle Teams besetzt hatte, kamen auch Sakura und die anderen in den Klassenraum. Allmählich wurde es eng, aber das störte mich nicht im Geringsten. Zuerst wurde ein kleines Kennenlern-Spiel gespielt. Es waren ziemlich aufgeweckte und fröhliche Kinder dieses Jahr. Ich erkannte meine gesamte Kindheit wieder. Dort saß Naruto Söhnchen, hier mein Kleiner. Hinter ihnen saß die Tochter von Shikamaru und Ino, Chojis Sohn, und Nejis und Tentens Tochter. Alle waren vertreten. Ich lächelte. Alles wiederholte sich. Aber hoffentlich auf eine gute Art und Weise...
Nach einiger Zeit, ging Iruka mit den Kleinen nach draußen um ihre körperliche Fitness zu testen. Die erste Stunde war vorbei, also mussten wir wieder nach Hause. Tsubasa und Rei durften direkt in der Akademie bleiben und ihrem Unterrichtsgeschehen folgen. Der Tag war recht ereignislos. Es gab keine Missionen zu erledigen weshalb ich nur mit meinen Töchtern spielte. Die beiden waren wild und kaum zu bändigen, aber nach gewisser Zeit waren sie völlig erschöpft und bemerkten gar nicht die Rückkehr ihrer Brüder. Rei war wie immer total genervt und sprang sofort unter die Dusche. Tsubasa hüpfte neben mir her und erzählte mir mal wieder alles was er an dem Tag gelernt hatte. Und Kei? Kei schlüpfte zwischen seine Schwestern und kuschelte sich an ihre weichen und zarten Wangen. Einfach ein Sinnbild der Niedlichkeit!
Es war ein schönes, friedvolles Leben und nie hatte ich mir seit dem Vorfall vor über 20 Jahren eine derart erfüllte und zufriedene Existenz vorgestellt. Ich war einfach wunschlos glücklich in Konoha. Meiner Heimat. Meiner Familie.
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Tag der Veröffentlichung: 17.02.2012
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