Der Zufall
Es war Zufall, dass wir uns begegneten. Wir hatten nur kurz Augenkontakt, aber mit diesem tauschten wir mehr aus als mit hundert Worten. Du gingst vor. Ich folgte dir, schloss die Tür hinter uns. Das Licht war gedimmt, die Luft schwer. Deine Augen suchten die meinen. Schüchtern blickte ich weg. Aber es war schon geschehen. Unsere Herzen schlugen schwerer. Uns wurde warm. Nach kurzem rannen Schweißperlen unseren Körper entlang. Als ob ein Feuer in uns entbrannt war, schwitzten und atmeten wir laut und heftig.
Deinen Namen habe ich nie erfahren, aber es war der schönste Saunabesuch, den ich je hatte.
Zerplatzter Traum
Es war sonntagnachmittags. Ein wenig melancholisch genoss sie den Maispaziergang, als sie ihn erblickte. Sofort fiel er ihr ins Auge: schöne, schlanke, durchtrainierte Figur… Sie spürte Flattern in der Magengegend. Zaghaft näherte sie sich ihm. Er war ein bisschen kleiner. ‘ Aber gut‘, dachte sie sich, ‘es gibt Schlimmeres.‘ Und er rannte nicht weg, sondern blieb sitzen und blickte sie an – einladend mit großen treuen Augen. Stumm blieb sie vor ihm stehen. Ihr Mund wurde trocken, ihr Herz pochte laut. Erwartungsvoll hielt auch er still. Als sie sich langsam nach vorne bückte,
schnappte ein umromantischer Storch ihr den Frosch weg.
Problem der Annäherung
Es war vor ein paar Tagen nachmittags. Die Sonne fiel durch’s Fenster. Da lagst du vor mir. Nackt, bloß, jungfräulich schön. Ich betrachtete dich von oben bis unten, drehte dich, wendete dich – deine Form war unfassbar schön, vollendet, lieblich das sonnige Farbspiel auf dir.
Ich spürte, was nun dran war – du wolltest berührt werden mit meinen Fingern, warm und feucht – zärtlich sollte ich mit dir umgehen, nicht im Hau-Ruck-Verfahren, sondern behutsam, am besten dich vielleicht sogar mit meiner Zunge verwöhnen. Dafür lagst du ja hier, ausgestreckt vor mir in all deiner Schönheit... nur
warum schmeckst du so abscheulich, Briefmarke?
Was wäre ich ohne dich
Du gibst mir Halt, auch in der finstersten Nacht warst du für mich da! Als Mensch und Hund mich verließen, so konnte ich doch auf dich zurückgreifen, du bliebst mir treu. Dafür danke ich dir, auch für die gemütlichen Frühstücke bei Kaffee und Sonne auf dem Balkon, für die durchzechten Nächte, für die trauten zweisamen Momente, für die Alltagspausen, in denen ich mit dir lachen konnte.
Du gibst mir Halt, wenn alles zerfließt. An dir kann ich mich festhalten, wenn meine Gedanken wirr laufen, mir bang ums Herz wird.
Was würde ich nur ohne dich machen, o du meine Zigarette.
Ich muss mal!
Wir waren auf unserem Ausflug schon ein paar Stunden unterwegs, als unser Kleiner piepste: „Ich muss mal.“ In der Tat wirkte er etwas verkrampft. „Na, dann mach doch hier schnell“ grummelte es von vorn. „Nee, soll schon ein schönes Plätzchen sein,“ quengelte es zurück und leise fügte er hinzu: „Ist ja nicht nur Pipi“. „Also gut, halten wir gemeinsam Ausschau nach dem richtigen Ort“. Stumm zogen wir weiter. „Da ist er!“ schrie der Kleine nach kurzer Weile entzückt auf. Kaum gesagt bog er vom Weg ab
und mit einem Platsch landete eine ordentliche Portion Vogelschitte auf dem neuen 3er BMW.
Damals aus aktuellem Anlass spontan geschrieben - für alle Borussen-Fans:
Schwarz- Gelb ist die Stadt
Wie Wespen sind sie überall, schwirren umher, singen laut, grölen, verkriechen sich in Bierflaschen, verfallen in ihre schwer verständlichen Fangesänge, von S* 04 ist die Rede… Menschen liegen sich in den Armen, Flaschensammler machen das Geschäft ihres Lebens. Vor Karstadt sitzen sie, vor Thalia, Bier spritzt und Arme werden in die Höhe gerissen. Freude pur. Groß und Klein feiert, vom Opa bis zum Enkel, von Blondine zur türkischen Muslima. Sie lachen, die Musik dröhnt, einer zündet einen China- Böller, dort brennen bengalische Feuer, der Wahnsinn ist ausgebrochen. Wir sind glücklich.
Der BVB ist Meister !
; )
Texte: Cover:
Marco Schlüter/ pixelio.de
Text: Shifra
Tag der Veröffentlichung: 19.05.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Zum Schmunzeln
-hoffentlich-