Cover

Es war einmal ein Pinguin,
(Aptenodytes genuin!)
In prächtigem Mantel, schwarz und weiß,
genoss er die Welt in Schnee und Eis.
Nur hatte er ein Problem, der Wicht,
kalte Füße, die mochte er nicht.
Er strickte sich Strümpfe mal in grün, mal in blau.
Sahen Kollegen ihn, schrieen sie nur Helau!
Als es wurde ihm zu bunt, zu viel
beschloss er, zu beenden das Spiel.
Er watschelte einfach los
und fand sich selbst ganz famos.
Sah Helsinki, New York, Davos,
traf Kollegen in deutschen Zoos…
Da alte Strickmuster ihn sehr interessierten,
suchte er Atlantis- Forscher, grad die versierten.
Den Forschern war es nicht ihr Ding
Und so er einfach weiter ging.
Dabei überall seine Füße sehr frierten
und bunte Wollsocken ihn weiter zierten.


Im Himalaya war’s besonders schlimm…
Da sagte ein Buddha zu ihm: Vernimm!
Willst du dein Leiden wahrlich überwinden,
musst meditieren - du wirst Frieden finden.
Musst schweigen, deine Bedürfnisse vergessen
Und lange üben, du darfst nicht sein vermessen!
So der Pinguin brav saß und saß und dachte
was die Strickkunst wohl in der Zwischenzeit machte…
Mit seiner Geduld war es nicht gut bestellt,
schneller hat er sich Abhilfe vorgestellt.
So sagte er Tschüss und watschelte weiter
entdeckte, staunte, nur noch selten heiter.
Bis eines Abends seine Ohren hörten
-seine kalten Füße ihn doch immer noch störten-
dass zu finden Wärme, Licht und Sonne
die Wüste sei Ort von höchster Wonne.
Er nahm sie sich also zum Ziel
zu verlieren gab es nicht viel.


In der Wüste schnell angekommen
war er zunächst etwas benommen.
Aber schon bald entstand ein Frohlocken
„juchheißa, weg mit allen Socken!“
Mit nackten Füßen spielte er im heißen Sand.
Nun hatte er es endlich gefunden - sein Land!
Bis er erblickte eine Oase…
„Jemand will mich wohl führen an der Nase“
Palmen, Wasser, Schatten alles sehr fein
„Hmhm, muss eine Fata Morgana sein!“
Selbst Ostereier schienen im Sand versteckt
„Wer hatte denn so etwas sich ausgeheckt??“
Kaum gedacht, rannte er neugierig los
zu landen im eisigen Wasser
mit seinen Füßen bloß...


PS
Und die Moral von der Geschicht‘
auch im Paradies trau deinen Gedanken nicht!


PPS
Vielleicht hatte Buddha sogar recht, des Leidens man sich annehmen muss.
Zu fliehen, wegzulaufen hilft nicht, denn alles Geschehen ist im Fluss
Und so wird eines Tages aus den Tiefen Atlantis auftauchen
und der Pinguin seine Socken nimmer mehr brauchen.


Impressum

Texte: Cover: Bernd Sterzl / pixelio.de bearbeitet mit microsoft paint von shifra (genehmigt)
Tag der Veröffentlichung: 10.03.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
ursprünglich inspiriert von Kurzgeschichten- Thema : Fata Morgana...

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