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Der erste Schultag


"Mum jetzt komm endlich. Ich will nicht am ersten Schultag zu spät kommen." rufe ich durch das ganze Haus. "Ja Schatz, ich bin sofort da." ruft sie zurück. Fünf Minuten später waren wir abfahrbereit. Ich war die ganze Zeit am rum zappeln, weil ich so nervös war. Wir leben jetzt seit zwei Monaten in Oklahoma. Der Grund für unseren Umzug war mein Vater. Er hatte nichts besseres zu tun als meine Mutter zu betrügen. Und jetzt sind wir hier. Ich habe noch keinerlei Anschluss gefunden, da bis jetzt Ferien waren. Ich hoffe, dass sich das ab heute ändert. Nach zehn Minuten kamen wir endlich an der neuen Schule an. Ich war so nervös wie schon lange nicht mehr. Ab heute beginnt ein komplett neues Leben. "Ich geh dann mal." Mum wusste sofort, dass ich nervös bin. "Du schaffst das Mia. Das wissen wir beide." sagte sie beruhigend zu mir. Ich gab ihr noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange und stieg aus. Die Schule ist riesig. Ich war überwältigt. Unsicher ging ich den Schulhof entlang. Ohne eine Ahnung wo ich hin musste ging ich durch das riesige Gebäude. Als ich das Schild mit der Aufschrift Sekreteriat sah, fiel mir ein riesen Stein von Herzen. 

2. 

Diese Nacht war seltsam. Ich träumte von einem Jungen, der seltsam aussah. Er erinnerte mich irgendwie an Jasper. Nein. Er erinnerte mich nicht an Jasper, es war Jasper. Ja, ganz sicher. Wir saßen auf einer Lichtung. Jasper hatte einen komischen Ring am Finger. Er sah aus wie aus dem 15.Jahrhundert. Jasper und Ich schauten uns in die Augen. Er hatte nicht mehr seine wundervollen Topasaugen, sondern leuchtend rote. Er kam immer näher mit seinem Gesicht an meins. Dann geschah es. Es wurde alles schwarz um mich rum. Vor Schock wachte ich auf. Ich konnte nicht mehr einschlafen also ging ich nach unten.

Der Schock
Unten angekommen ging ich erst mal in die Küche. Es brannte noch Licht aber niemand war da. Seltsam. Ich dachte mir nix dabei und ging zum Kühlschrank. Auf einmal war ich wie erstarrt. Hinter mir war jemand. Doch Mum konnte es nicht sein, weil sie etwas gesagt hätte und jemand anderes lebt hier nicht...
Ich spürte eine Hand auf meinem Rücken und wagte nicht nachzusehen wer oder was es war.
Jetzt ging die Hand langsam zu meinem Hals.
Ich bekam Panik. Jetzt spürte ich etwas spitzes
und scharfes. Kurze Zeit später spürte ich einen krassen Schmerz. Mein Hals brannt sowie der Rest meines Körpers auch. Ich drehte mich um und sah Jasper. Er trug mich in mein Zimmer und legte mich ins Bett. »Du gehst morgen lieber nicht zur Schule. Du siehst nicht gut aus!« Dann fielen meine Augen zu.

Der nächste Tag
Ich wachte auf und fühlte mich schrecklich. Was war gestern Abend passiert? Ich wusste es nicht mehr. Mum kam in mein Zimmer. »Jodie Schatz? Aufstehen. Du musst zur Schule.«. »Sorry Mum, aber mir geht es richtig schlecht. Mir ist schlecht und ich hab Bauchschmerzen.«. »Okay. Dann rufe ich in der Schule an und entschuldige dich. Schlaf noch ein bisschen. Ich muss jetzt auch los. Bis heute Nachmittag.«. Ich nickte nur schwach.
Ich hatte großen Hunger. Aber auf nichts was im Kühlschrank ist. Ich beschloss in den Supermarkt zu gehen.

Im Supermarkt
Man ey. Es war so früh am Morgen doch der Laden war rappelvoll. Ich roch etwas, was total gut roch. Doch ich wusste nicht was es war. Ich ging in die Brotabteilung. Der Geruch wurde intensiver. Ich blickte zu dem Jungen neben mir. Er roch so gut. Hey, das war ja Matt! Wieso hatte ich noch nicht gemerkt, dass Matt so gut roch? Was war bloß los? »Hi Matt. Na wie geht's?«
»Hey Jodie. Mir geht es gut und dir?«
Woah. Der Geruch ging sehr schnell in meine Nase. Es fühlte sich an, als hätte ich Beruhigungsmittel bekommen. »Jodie? Ist alles in Ordnung mit dir?«
»Was? Äh.... ja klar. Mir geht es auch gut. Ich muss ein Parfüm für meinen Dad besorgen. Wie heißt das, dass du gerade drauf hast?«
»Ich habe gar kein Parfüm drauf.«
Er sah leicht verwirrt aus. Ich winkte ihm zum Abschied nochmal zu und dann ging ich so schnell wie möglich aus dem Laden raus, weil mich so viele tolle Düfte umhauten.«

Was war passiert
Auf dem Nachhauseweg überkamen mich auch noch diese Düfte, die mich fast umbrachten, weil sie so toll waren. Ich war endlich zuhause.Sofort ging ich in mein Zimmer warf mich auf's Bett und fing an zu überlegen. »Letzte Nacht was war da passiert? In meinem Traum kam Jasper vor. Er war ein Vampir. Aber doch nicht in echt? Nein, denn Vampire gibt es nicht! Doch warum ging es mir so schlecht?« Inzwischen war es spät geworden. Meine Mum kam in mein Zimmer. »Jo? Warum redest du über Vampire und einen Jasper?« Hatte ich etwa laut gedacht? Mist. »Ich habe nur ein Buch gelesen Mum. Wir haben bald einen Vorlesewettbewerb und da mache ich mit.« Ich lächelte Mum an. Mum stellte mir keine weiteren Fragen und verließ das Zimmer. Nun war ich sehr müde und schlief ohne eine Lösung ein.

Das Gespräch
Ich wurde von den Sonnenstrahlen am Morgen geweckt. Es war Wochenende. Mir ging es heute besser denn je. Meine Mum war mit meinen Geschwistern schon einkaufen. Ich beschloss heute mal in den Wald zu gehen. Milena, eine neue Freundin aus dem Biokurs, hatte mir erzählt, dass es im Wald von Fells Church eine ganz tolle Lichtung gab. Den Weg wusste ich zwar nicht, aber ich würde es schon finden. Ich suchte eine Tasche in die ich ein Brot und was zu Trinken reinpackte. Als die Tasche gepackt war, ging ich los. Etwa eine halbe Stunde später war ich mitten im Wald. Auf einmal schoss mir ein flüchtig bekannter Geruch in die Nase. Jasper Gilbert. Ich sah ihn nicht aber ich wusste, dass er da war. Dann sah ich ihn. Er glitzerte leicht. Er sah mich auch an. Dann lächelte er und ich schaute an mir runter. Ich glitzerte auch, irgendwie. »Hallo Jasper.« sagte ich so gelassen wie möglich. Ich tat so als ob es normal wäre so zu glitzern. »Hi Jodie. Wie geht es dir heute?« flüsterte er. Wie sollte es mir schon gehen? »Ähm.. sehr gut, danke. Aber was machst du hier? Und wieso glitzern wir so?«
Jasper schaute mich ziemlich schräg an. »Ich bin auf der Suche nach etwas zu essen. Und wir glitzern, weil wir Vampire sind.« Ich musste lachen. »Vampire? So etwas gibt es doch gar nicht. Naja, ich muss dann jetzt auch wieder los. Ciao.« Ich drehte mich um und wollte losgehen als Jasper die Hand auf meine Schulter legte. »Jodie warte. Ich werde es dir beweisen.« Er öffnete seinen Mund und fuhr mit seiner Zunge über seine Zähne. Das sah sehr bescheuert aus. Aber plötzlich fingen 2 seiner Zähne an lang & spitz zu werden. »Siehst du? Nur Vampire können so etwas. Jetzt da du es weißt kannst du gehen.« Ziemlich verwirrt lief ich nach Hause.

Höllischer Durst
Ich habe inzwischen eingesehen, dass es Vampire gibt. Und ich selbst auch einer bin. Eigentlich ist ja ganz cool ein Vampir zu sein, weil man ziemlich schnell laufen kann und schwere Sachen die einem im Weg rumstehen einfach mal wegräumen kann. Aber das schlimmste ist, das man ständig Durst hat. Und am allerschlimmsten ist es diesen Durst in der Schule unter Kontrolle zu halten. Heute, war es besonders schlimm, weil ich seit meiner Verwandlung noch nicht wirklich was getrunken hatte. Aber noch war es auszuhalten. Nach der Schule fing ich Jasper am Haupteingang ab und fragte ihn, was ich gegen den verdammten Durst tun kann. Seine Antwort war: »Töten. Du kannst alleine durch das töten von Menschen überleben. Aber wenn du keine Menschen töten möchtest, kannst du auch Tiere töten. Allerdings bekommst du durch das töten von Tieren nicht so viel Kraft.« Oh man. Ich stellte mir vor, wie ich am Waldrand im Gebüsch sitze und auf Wanderer warte, ihnen das Blut aussauge und mich stark fühle. Diese Vorstellung war widerwertig! Da ich den Durst noch aushalten konnte ging ich an diesem Tag sehr früh ins Bett.

Noch mehr von uns
Geweckt durch diesen verdammten Durst wachte ich am nächsten Morgen schon um 5 Uhr auf. Ich habe kaum geschlafen in der Nacht. Irgendwie war ich hellwach gewesen. Nun ging ich ins Bad um mich schon mal fertig zu machen. Als ich in den Spiegel schaute, erschrak ich. Meine Iris war knallrot. Ich dachte mir, dass es was mit dem Vampir-Sein zu tun hat. Aber Jasper hatte keine roten Augen. Seine waren Honig-Braun. Ich hatte mega Durst. Ich beschloss in den Wald zu gehen um zu jagen. Mein erstes Mal. Ich schlich mich leise aus dem Haus und rannte los. Im Wald war es noch dunkel und still. Plötzlich hörte ich ein Knacken im Gebüsch. Als ich mich umdrehte versuchte gerade ein fremder, sich an mich ranzuschleichen. Ich schrie auf. Es war ein Mädchen. Vielleicht so alt wie ich. Irgendwoher kannte ich sie. Aus der Schule glaube ich. Als ich aufschrie, bewegte sich das Mädchen kein Stück weiter. »Wer.. Wer.. bist du?« fragte ich sie mit zitternder Stimme. Das Mädchen lächelte. »Ich heiße Mary. Und du? Und tut mir echt leid, dass ich dich erschreckt habe.« Das Mädchen schien nett zu sein. Sie hatte die gleiche Augenfarbe wie ich. Also auch ein Vampir. »Ich heiße Jodie. Auch wenn das jetzt echt bekloppt klingt, aber bist du auch ein Vampir?« Mary fing an zu lachen und ich kam mir total lächerlich vor. »Na klar bin ich auch ein Vampir. Aber wie bist du eigentlich einer geworden? ich meine als du hier angekommen bist warst du ja noch ein Mensch« Sie lächelte mich an. Ich musste schlucken. Sie wusste also voll über mich Bescheid. »Also als ich ankam musste ich mich der Klasse vorstellen. Und ich habe aus Spaß gesagt, dass man mich ruhig alles fragen kann und das ich nicht beiße. Als ich das Wort beißen sagte, ist Jasper total zusammen gezuckt. Ich hab ihn dann gefragt was los ist, weil ich neben ihm sitze. Ich bekam keine vernünftige Antwort nur: Ich mag das Wort nicht. Ich habe mir nichts dabei gedacht und bin dann nach Hause gefahren. In der Nacht habe ich dann irgendwie von Jasper geträumt. Ich bin wach geworden und bin runtergegangen um was zu essen. In der Küche war Licht an, was ich auch nicht seltsam fand. Also schaute ich in den Kühlschrank und merkte, dass hinter mir jemand stand. Aber es war keiner aus meiner Familie. Dann spürte ich nur noch was spitzes und dann, ja. Aber wie viele gibt es hier eigentlich? Also in diesem Ort?« Ich schaute Mary fragend an. Sie antwortete »Uff. Keine Ahnung. Ich kenne bisher nur Jasper, Matt, Nico, Liza und dich.« Sie lächelte wieder. »Wie Matt? Du meinst Matt Lieberman? Seit wann? Also ich meine ich hab ihn vorgestern noch beim Supermarkt getroffen?!« fragte ich sie leicht verwirrt. »Seit Gestern. Liza war’s. Aber lass uns jetzt Jagen gehen, ja? Es ist dein erstes Mal. Da brauch man immer etwas länger.« Sie zwinkerte und lachte dann. »Okay.« Ich hatte Schiss. Ich hoffte ja, dass wir Tiere jagen…

Ein wundervoller Tag
Am Abend fühlte ich mich wunderbar. Satt, wenn man es so nennen kann und vor allem nicht müde. Ich hatte Mary gefragt, wieso ich am Morgen so hellwach war. Sie antwortete, dass Vampire nicht schlafen. Ich war die heutige komplette Nacht mit Mary weg. Bei uns war eh niemand Zuhause also fiel es gar nicht auf das ich weg war. Nun war es wieder 5 Uhr morgens und ich musste eigentlich erst in einer Stunde aufstehen um mich für die Schule fertig zu machen. Ich beschloss noch einmal kurz jagen zu gehen. Ein Kaninchen vielleicht. Also zog ich mich ganz schnell an um rauszugehen. Ich beschloss in den Wald zu rennen, ja rennen. Denn als Vampir kann man echt schnell rennen. Ich lauschte nach den Geräuschen und hörte ein Knacken. Ich folgte dem Geräusch und vor mir saß eine Hasenmutter mit ihren sechs Jungen. Ich dachte daran wie ich selber ¬vor ein paar noch Kaninchen hatte, also beschloss ich ohne noch eine „Zwischenmahlzeit“ in die Schule zu gehen. Als ich wieder Zuhause war ging ich ins Bad. Als ich in den Spiegel schaute bekam ich einen leichten Schreck. In dem Spiegel sah ich blasses, fast weißes, Mädchen. Dieses Mädchen hatte Goldbraune Augen und ihre Haare glänzten wie ein Diamant. Ich begriff, dass ich dieses Mädchen war. Ein Mädchen das vor einer Woche noch ein ganz normales Mädchen war. Nun war ich ein Vampir und, ja es klingt zwar jetzt doof, war wunderhübsch. Als ich mich so anstarrte hörte ich jedes Geräusch. Ich hörte wie das Licht ganz leicht summte, wie druaßen zwei Vögel zankten und dann hörte ich noch wie unten die Tür aufging, jemand rein kam und die Tür wieder zugemacht wurde. Bei der Person die reinkam andelte es sich um meine Mutter. Das wusste ich, weil niemand aus meiner Failie so leichtfüßig lief, also kaum die Füße auf den Boden setzt. Aber wenn sie jetzt wieder da war, wie sollte ich ihr erklären, wie ich aussah. Ich konnte ihr ja schlecht sagen das ich ein Vampir bin. Egal. Vielleicht würde es ihr ja gar nicht auffallen wenn ich runterkam. Ich drehte mich um und ging ganz langsam die Treppe runter, sodass es aussah als wäre ich noch ganz ich selbst, was ich in irgendeiner Weise ja auch war.

Auf die Probe gestellt
Als ich unten snksm war meine Mutter in der Küche. Irgendetwas roch verdammt gut. Es roch immer besser als ich in die Küche kam. Ich wollte es haben! Dann kam ich in die Küche und meine Mutter stand am Herd und bereitete meine Leibspeise, Rührei mit Schinken, zu. Was war mit meiner Mutter los? Sie hat mir noch nie zum Frühstück Rührei gemacht. Das heißt, dass irgendetwas passiert ist. »Morgen Mama.« sagte ich als ich in die Küche kam. »Guten Morgen meine süße. Ich hoffe du hast gut geschlafen?« Sie war echt selstam. Plötzlich stand ich wie angwurzelt da. Ich sah wie meine Mutter an einem schönen sonnigen Tag mit einem fremden Mann und einem kleinen Kind auf einer Wiese saß und mit dem Kind spielte. Im Hintergrund sah ich mich am Rande der Wiese stehen. Aber nicht als Mensch. Sondern so wie ich jetzt auch aussah. Plötzlich war das komplette Bild wieder weg. Ich hatte nicht bemerkt, dass meine Mutter inzwischen etwas zu essen auf den Tisch gestellt hatte. Ich atmete tief ein. Da war dieser verdammte Geruch wieder. Es war eindeutig nict das Rührei. Es.. es war meine Mutter. Auf einmal begann meine Kehle zu brennen. Ich hatte das Verlangen meine Mutter anzuspringen! Aber das kann ich nicht. Ich beschloss ganz schnell rauszugehen. In der Schule würde es hoffentlich nicht mehr so schlimm sein. Mary hatte gesagt, dass dieses Verlangen nach einiger Zeit weggehen würde. Ich beschloss ganz schnell zur Schule zu gehen. »Ciao Mum«sagt ich ganz schnell und rannte schon fast aus dem Haus, weil Mums Geruch einfach so verlockend war. Auf dem Weg zur Schule gingen mir Tausend Sachen durch den Kopf. Wieso ich? Wieso roch meine Mutter so gut? Warum töten um zu überleben?

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 17.07.2010

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