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„riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing“ - „riiiiiiiiiiiiiiiiing“ – „riiiiiiiiiiiiiiiiiiiing“

Och mennooo… Wer ist das denn? Wer will da was? Und vor allem..
WARUM?
Mühsam greife ich nach dem Telefon und frage mit schwerer Stimme: „Ja bitte?“ …..
„Hallo?? ….. HAAALLOOO?“ niemand ist dran, ich lege wieder auf.

„riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing“ - „riiiiiiiiiiiiiiiiing“ – „riiiiiiiiiiiiiiiiiiiing“

Meine Güte, wer ist denn um diese Zeit so hartnäckig? Wieder greife ich zum Telefon und meine Stimme klingt nun nicht mehr schwer, sondern eher etwas genervt. Ich stöhne in den Hörer: „JA..BITTE?“ Es tut sich nichts.. “Halloooooo?“ Langsam werde ich etwas sauer.. Vor allem als mein Blick zum Wecker fällt. 04:47 Uhr - welch unchristliche Zeit ist das eigentlich um jemanden anzurufen? Also ich persönlich würde das nicht tun wenn ihr mich fragt.. Aber mich fragt ja niemand. Ich lege wieder auf, lasse mich langsam auf den Rücken rollen und schaue mit müden, schweren Augen zur Zimmerdecke. Ich muss sagen, dass es auf Erden doch nichts schöneres gibt, als ein warmes, kuscheliges, riiiesiges, weiches Bett! Es ist so! Der Erfinder dieser Anlage hat meiner Meinung nach wirklich mal einen Orden, Oscar und was es sonst noch alles gibt, verdient! JA!
Mein Blick schweift so durch die Ecken… „Hmm.. ich sollte vielleicht mal streichen.. würde mal wieder Zeit.“ Denke ich so bei mir und lasse meine Augen weiter streifen.
Eine Spinne webt in Eile ihr Netz, ein kleiner Marienkäfer wackelt da rum, eine kleine Fliee.. STOP! Spinne???
Ein Blitz jagt mit durch den Kopf und ich aus dem Bett, atme dreimal tief durch, presse mich an die Wand. Mein Blick fokussiert die Spinne, meine Hände immer noch die Wand, die ich ebenfalls an diese gepresst habe und langsam- Blick gen Spinne- taste ich mich da entlang. Wusstet ihr eigentlich, das so eine Wand uuuuunendlich lang werden kann, wenn man den dringenden Wunsch verspürt, aus einem Raum so schnell wie möglich raus zu kommen?
Es ist ein schreckliches Gefühl, oder? (kicher- ich kann einige: „OH JA“ sagen hören, lächel)
Nun denn, irgendwann- ich kann nicht wirklich sagen wann- war ich aus dem Schlafzimmer raus und stand endlich im Flur. „Man man man, was für eine Aktion!“ Ich schlurfte langsam die Treppen runter Richtung Küche, hatte ich mir doch nun wirklich einen Kaffee verdient.
Wie ich so die Maschine fertig mache, fällt mein Blick auf den Kalender der daneben hängt und meine grauen, uncoffinierten Zellen fangen an zu arbeiten.
Welcher Tag war heute? Samstag? Oder Sonntag?
Kann mich dieses achtbeinige Etwas denn wirklich so aus den Konzept gebracht haben, das ich mich nicht mal mehr an den Tag, der heute war, erinnere? Oder lag es an meine allgegenwärtige Konzentrationsschwäche? Es war etwas sehr wichtiges heute, das wusste ich, aber welcher Tag war denn? Ich lies alles liegen und jumpte zur Treppe, lief diese hinauf und wollte ins Schlafzimmer, denn da lag mein Handy und alles wichtige trage ich dort in den Kalender ein. Doch als ich fast im Raum stand fiel mir das Acht-Beine-Teil da oben an der Decke wieder ein.. Soll ich da nun rein gehen oder nicht?
Nun, ich glaube ich habe noch nicht erwähnt, das ich unter schlimmer Spinnenangst, auch Arachnophobie genannt, leide und diese Tatsache kann manchmal ein echtes Problem werden, seuftz.
Also ich stand da nun, mein Blick ging Richtung Wecker: 05:17 Uhr und auf dem Nachtschrank erblickte ich mein Handy, welches komisches Töne von sich gab. Es klang wie: „riiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing“ - „riiiiiiiiiiiiiiiiing“ – „riiiiiiiiiiiiiiiiiiiing“ und plötzlich war mir klar, das das vorhin kein Anruf war, sondern mein Wecker! Und natürlich, wir hatten Sonntag, DEN Sonntag. Wie konnte ich so was nur vergessen?? Meine Allerbeste Freundin wollte doch heute endlich kirchlich heiraten. Oh wie lange hatte sie sich diesen Tag herbei gesehnt und hergefiebert. Na und ich hohle Fritte vergesse das fast!
Innerlich musste ich lachen, ging zum Nachtschrank, holte mein Handy und schlurfte wieder zur Schlafzimmertür Richtung Flur. Mein Blick ging langsam gen Decke wo dieses komische Wesen saß und ich kam mir lächerlich vor, weil ich vor so einem kleinen Ding, SOOO eine große Angst habe. Aber nun, nichts desto trotz muss ich ja wieder hier raus. Ich schloss tapfer meine Augen, holte noch mal tief Luft und raste wie Schumi in seinen besten Zeiten aus den (mittlerweile) verhassten Raum heraus und knallte, wie sollte es anders sein, vor die Wand. „Ich werde für den Fall der Fälle Stopp-Schilder aufstellen!“

Auf dem Weg zur Küche kam ich am Bad vorbei und stellte beim Blick in den Spiegel fest, das ich nun auf der rechten Stirnseite eine kleine, etwas bläuliche Erhebung hatte. „Na prima.. ne Beule.. und das heute“ Augen verdrehend setzte ich mein Vorhaben Kaffee zu kochen fort, schaltete das Radio ein und setze mich müde an den Küchentisch.
In Gedanken ging ich noch mal den Ablauf der Hochzeit durch, wie ich wann, wo und wie zu sein habe. Mein Kopf stütze auf der linken Hand und mit eine mal wurde es dunkel um mich herrum…..


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Tag der Veröffentlichung: 23.05.2010

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