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gASTWERKe-Impressionen

 

 

 

Ein milder Abend

stift aus der hand legen
aufstehen
in der welt um mich herum
finsternis im tagestraum
tiefe spalten
gefährliche schluchten
mauerreste zwischen dem nichts
und dem bedürfnis
zu sehen
hinter die masken der dämonen
die offenbarung des rätselhaften
unersättlich
verschlingt einer den anderen
ein prozess
fortschreitender entartung
und der rote baum
im abendlichen blätterwald
sonne und mond
verrostetes fahrrad
abgelegte häute
das leben ist klang
mein schweigen ist zeugnis
 
 
 
 
 
 

 

Still leben

erscheinungen dieser welt
wie der nebel im herbst
an mir vorüber ziehen
die augen feucht
wenn ein gemisch
aus seeligkeit
und schwermut
sich mir offenbart
werde ich
dem leben trotzen
wenn es nach langem tode
wieder in mir dämmert
um den frühling zu begrüßen
 

 

Inmitten der Kultur

die luft ist angedickt
das atmen wird immer schwieriger
das denken ist zersiedelt
vieles ist so verwahrlost normal
automatenmenschen
äußerst einzelne
vereinzelte
ausdruckslose gesichter
voll erloschener lebendigkeit
das reden
nur noch um des redens willen
gleichgültig monoton
voll innerer leblosigkeit
automatisierung des lebendigen
amputierte gefühle
amputiertes bewußtsein
eine situation
so erschreckend häßlich
spricht für sich
inmitten der sogenannten kultur
 

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Was ich sah

schwarze rosen
unterm spitzenschleier
auf seidiger haut
das kriechen der spinne
mit kräftigem hinterteil
phantasievoll kleine orgie
im blickfeld
die anonyme leibwache
eines ausgezehrten onanierers

Weit zurück

zu sagen
was ich dachte
zu denken
was ich sagte
wo nichts zu sagen
wo alles schon gesagt
wo das wort zum laut
zu einer ansammlung
von buchstaben
ohne eigenwert
als symbol
menschlicher ohnmacht
lege ich
den finger auf meinen mund
spiele den stummen
in einer welt
voller geschrei
und sehnen
nach stille
im lärm der worte
 
 
 

 

Seit Jahren

alleine bin ich nicht
einsam neben dem fühlen
flüstern die blätter
den stürzenden gedanken
meinen traum
fast unmerklich
um dessentwillen
ich unter menschen bin
ohne mich einzulassen
auf faules atmen
unter den masken
gespielter wirklichkeit
tanze ich einen moment lang
schwerelos
wie hingemalt
den reigen duftend wilder erdbeeren
zu klängen der untergehenden sonne
im einvernehmen des schweigens

Morgenhelle

als verdichtung
in einem ewigen augenblick
meinetwegen auch rauschhaft
wie aus einem nichts
nach erstem flüchtigen aufleuchten
hing der ton im raum
schwoll an
erfüllt wie der duft wirklicher frucht
in meinem herzen
nachzulauschen
den liebesgedanken
und so komme ich zurück
zu entdecken
zu finden
die wahre quelle
im weichen lichte
träumt mich der wachsende schatten
zerbrechlich wie der morgen dämmerte

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Maskerade

mein kopf
ein nest aus flammen
ich ersticke
und kann nicht singen
im konzert der geister
magie und falscher düfte
infantiler musik
geknickter dornen
aufgewühltem wasser
laternenhaargeflecht
geburt
vergangenheit und zukunft
versinken im nichts
ich protestiere
tauche ab
auf der suche nach dem ausgang
ich bin es nicht
genug der irrtümer

Reife

wenn die erkenntnis dessen
was falsch ist
die entwicklung
der eigenen  positiven fähigkeit
einsicht und weisheit
allmählich zunimmt
die innere ablösung
von kleinem
von brüchigem
schritt für schritt weiter geht
wenn der wandel
von wehmut in heiterkeit
der goldene schimmer
im fühlen bleibt
wird es heller
und heller
wird die blüte zur frucht
und die stille
wird dein herz durchdringen

Farbenlehre

male mich aus
abstrakt
in grellem rot
genieße mich zu binden
wie der strom meines atems
an der stelle
wo du meine nase berührst
werden wir bewußt
der fließenden farbe
eingeatmet
entstandene neue welt
langsam ganz langsam
wie durch ein nadelöhr
ausgeprägtes verlangen
nach innewerden

Jede Einzelheit aufeinmal

habe ich zuviel
oder zu wenig geträumt
in den schwarzen nächtlichen raum
und dem stück himmel
zwischen dem großen riß
zwischen der hast
dem gerenne
und dem ziel
habe ich zuviel
worte schon gemacht
im laufe der zeit
am ende habe ich zuviel
was soll ich tun
mit dem tier in mir
stehe ich da
atemlos und erschrocken
über das
du mir fehlst

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Ein bewölkter Tag

es wird einmal sein
in der nacht vor langer zeit
dieser moment
den ich nutze
soweit es geht
innerhalb irrwitziger häßlichkeit
sinnlicher erschlaffung
und darüber hinaus
rückzudenken
all die toten bedeutungen
zwischen denen
das tagtägliche gelebt
bevor es beginnt
weniger zu werden
das alter
und nicht mehr fragt

Einzig und allein

lasse uns schocken
die leblosen
lasse uns träumen
in heftiger erquickung
lasse uns gleiten
in die kunst deiner bilder
lasse uns kämpfen
gegen die schatten
auf dem weg
in die zeitlosigkeit

Von der Wehmut eines kurzen Menschenlebens

ich kann nicht singen
bin aber voller musik
was mich wirklich ausmacht
ist nicht greifbar
die wirklichkeit ist niemals genug
wenn der moment kommt
wo man weiß
dass sich nichts mehr ändern wird
der glaube ist beschränkt
verschüttete wunschwelt
ich lasse mich fallen
nicht mehr die dinge
sondern mich selbst gilt es zu verändern
behangen mit schlamm und unrat
steht mir der sinn nach schlafwandeln
der film ist eingelegt
durch den schleier sehen
in mönchischer versunkenheit
dem treibsand der wiederholung entkommen
erkenne ich den wert des goldenen mittelweges
alles liegt schon fertig ausgebreitet in mir
im urwald meiner tage
verspüre ich ein bedürfnis nach nähe,nach wärme
ich atme eine andere art von luft
ich lebe in einer anderen welt
in der unendlich tausendhaldigen welt des möglichen
von zäunen durchschnitten
vollzieht sich die einschnürung
es gibt keine wunder mehr
weltflucht
und die schmerzliche auseinandersetzung mit den eigenen lebenskonflikten
mein gesicht schaut aus der kaputze heraus
erkennend,stets unerkannt zu bleiben
steige ich aufs seil
verzeihe mir jedesmal wenn ich abstürze
nur ein eichhörnchen schaut mir zu
die rotkehlchen singen ihr abendlied
ich spüre das verschleierte lächeln der weisheit
und alles andere
ich liebe dich
 einsichtiger mensch

Ouvertüre

aus fleischigem leibe
die ausgestreckte hand
die leisen worte
fließend überhört
im trubel des alltags
der ruf
nach wegweisendem drehen
am zeiger des ablaufs
im strudel irdischen seins
aufgabe des hauslebens
geschlossenen auges
im meer der leiden
das hohe lied der töne
kraniche
aus dem fernen  süden
flugs
unterm gleichgewicht des firmaments
verkünden singend
mit flügelschlag
den klang der selben

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Warum bist du so schweigsam

In einer Zeit
Des fühlenden Kennenlernens
Der Annäherung voller Spannung
Des neuen unter der Schädeldecke
Im Herzen liebevolle Betrachtung
Der Träume in meinem Kopf
Die Suche
Nach Antwort
Lebt in mir
Der Blick mancher Augen
Und das Gefühl das da was ist
In einem mehr als nur Vorbeihuschen
Will die Leere beschrieben werden
Mit den Dingen
Dem wortlos schönen
In mir
Den Himmel öffnen
Während dem miteinander
Spüre ich Nähe
Und will nichts dagegen tun
In einer Zeit
Des fühlenden kennenlernens
 
 
 
 

 

Rüstungsindustrie

granaten
bomben
kugelhagel
im blute abgetrennter glieder
einer abgetrennten welt
verzweifelte gesichter
die fragen
nach dem sinn
dem warum
nicht einen augenblick
mal innehalten
im sinnlos kranken
geistig blinden
tauben

Vielleicht noch einen Augenblick

seltsam und schön
die augen sind erleichtert 
gedankenverloren
sitze ich auf dem berggipfel
schreibe gedichte für den wind
die weder anfang noch ende haben
sehe  mich im spiegel
mache den mund zu
schließe die lippen
im haus meines lebens spielen
amüsieren im weiten raum
unangepasst, verwildert
keine bilder,keine formen
keine enge,keinen lärm
keine wertungen
kein heilig und profan 
ich will mein herz waschen
die unübertreffliche schönheit in ihm entdecken
lustvoll neuwerten
tiefgründig und subtil
vollkommen im gegenwärtigen moment
mit einer immer größeren entfernung
zum sogenannten,erlaubten,normalen,
sehe ich meinen weg
kann ihn fühlen
den schrei der stille
mein geist versickert
vor den toren der unendlichkeit
lege ich die geschundene hülle ab
warte bis die kalte bedürfnislosigkeit
mit ihrer tödlichen wärme  mich umgibt 
ich lebe noch
und halte es aus
 

 

Ist es nur ein Traum

alles ist erlaubt
ergießend und vergeudend
geblendet und betäubt
dünner oberton
tiefer donner
tiefes schweigen
in der traumerfüllten stille
alles ist in der schwebe
meine inneren tumulte
eintrittspreis für höhenflüge
in alle richtungen die verirrungen
ich kenne die verzweiflung
das unbegreiflich bittere geheimnis der liebe
das leben
mit seinem aufruhr
seinem leid
seiner raserei
die erde ist zu groß
für mein kleines leben
mein verstand und meine körperkraft zu klein
für den hunger und das verlangen
nun sitze ich still am fenster
lasse die mondnacht an mir vorüberziehen
blicke auf all das
was mich hinfort nicht mehr berühren kann
meine wanderung geht zu ende
in die unbekannte zukunft hinein
ich lege mein ohr an die erde
unsagbar geheimisvoll berührt
und lausche
 
 

 

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Sprungbrett

insel der entrückten zeit
spielball unendlicher melancholie
mythische macht
tränen der zärtlichkeit
bestimmte distanz
blickeinstellung
jung und voller leben
den eigenen weg schaffen
in der brüllenden wildnis
alle wunder des lebens offenbaren sich
alle weisheit
alle kraft  des universums
ist bereits in uns gegenwärtig  
das kenne ich doch
ich wohne in den wolken
nur kinder können es sehen
ich häute mich
ohne weitere erklärung
kehren die farben zurück
an der wurzel meines seins
meint die kraft
lieben zu können
lebe deinen traum
 
 
 
 
 
 
 
 

 

Nullsummenspiel

heillose unordnung
die rohheiten
in diesem ständigen kampf
den wir leben nennen
genormte lebenshaltung
das denken wird mechanisch
die reaktionen automatisch
wir leben von worten
die hohl und leer sind
wir lassen uns leiten
durch das was uns umstände
und der umwelt aufgezwungen wurde
wir sind das resultat
aller möglichen einflüsse
in uns ist nichts neues
nichts das wir selbst entdeckt haben
nichts ursprüngliches
nichts urtümliches
nichts leuchtendes
ohne beziehung zum ganzen
seit millionen von jahren
sind wir das geblieben
was wir waren
im höchsten maße
gierig
neidisch
aggresiv
eifersüchtig
ängstlich und verzweifelt
eine seltsame mischung
so vieler dunkelstellen
verbranntes ödland
vor dem rande des abgrundes
hilf mir
wenn du kannst
ich möchte die sprache der tiere verstehen
 
.
                                   Ich gewöhne mich immer mehr an den Zustand sprachlos zu sein.      
                                             
 
 
 

 

Tote Welt

in der erinnerung bleibt
meine welt
ohne haut
abgezogen
unter lautem schreien
von niemandem gehört
werden tränen
zu reißenden flüssen
und es bleibt der schmerz
in der dunkelheit
das anzünden des dochtes
im innern
erhellt den weg
und es  lodert das feuer
in allen richtungen

Melancholie des Morgens

zwischen bett
schreibtisch und waschbecken
auf und ab
meiner gedankenarbeit
nach durchwachter nacht
die mir vorkam
als sei alles schon gesagt
da und dort
in schönen träumen
nah
fast klar
zwischen alledem
ein schleier lebendiger berührung
voll magischen verstehens
zwischen mir
und meiner sehnsucht nach dir

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Zeitloser Traum

Ich will ein Gedicht hören
In dem Gedanken
Sich ineinander verweben
Allein das Wort
Voll Energie
Authentisch
Freimütig
Mitten ins Herz
Für den Moment entworfen
Ein Stelldichein
Mit sanfter Stimme
Als menschliches Kunstwerk
Als Brechstange
Um die Tür zu öffnen
Ein wenig

Januar

Trockene kälte
Ich nehme sie wahr
Die guten
Die bösen dinge
Ich nehme mich
Gebückt
So wie ich bin
Unterm weißen himmel
Rieselt der mörtel
Klaffen die risse
Im leeren bilderrahmen
War ich noch immer
Nach dieser nacht
Die umarmung
Wie ein ausgeworfener anker
Mit einem langen blick
Dachte ich
Sichtlich erfüllt
Es gibt dinge
Und wieder stille

Wenn der Moment kommt

in der nacktheit des frühlichts
ich fühle mich
wie ein menschenwürmchen
auf einem hoch in die luft gebauten felsenriff
ein feuchter irgendwie blumiger erdgeruch
fern aller hetze des tages
der törichten hast des menschenlebens
und all den seltsamen merkwürdigen unaussprechlichen dingen
spricht der einsame schrei
wir sehen uns noch
vor einer unangreifbaren festen glatten mauer
einem zustand jenseits von fragen und zweifeln
ohne diesen banalen schrott
diesen lahmen verlogenen gesten
ohne vorurteile und mißtrauen
gegen selbstgefälligkeit
und doch gibt es da etwas
mein vorbestimmtes gehen müssen
einen zauber den ich nicht in worte fassen kann
und diese erfahrung
die absolut nichts verändert
verändert sie doch alles
lebe deinen traum
 
 

Seelenprostitution

das leben wäre so schön
ohne diese häßliche sache
die wir daraus gemacht haben
sie verpflichtet zu nichts
kann jederzeit ausgetauscht werden
die innere revolution lebt
frei denken
ohne angst
ohne schablone
nicht imitieren
sich selbst entdecken
ein neues makeup
gegen die dunkelheit
während die romantische liebe
im mysterium nahrung findet
onaniere ich mir ins rückenmark
und halte fest
an für mich bestimmten
auserwähltem

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Es ist so still

eine schöne klare nacht
mein blick forschend und sehnend
sich gen himmel richtet
der in seinen unermesslichen räumen
sich über mir wölbt
der schein des mondes
aus der tiefe des wassers
spiegelbild
geheimnisvolle unbekannte ziele
tief und klar
licht und finsternis
wellental der gefühle
der zeiger der uhr
dreht einsam seine runden
da bin ich wohl doch nicht alleine
die frage nach dem warum
ein anderer ort
verlagerung
und doch ist diesmal alles anders
wo du auch ankommst
es erwartet dich
weggehen ist ankommen
wir menschen sind narren

Alles ist nichts

steingrauer abend
in allen richtungen
graugelb zotteliges gras
unbewegt
die endende zeit
am gleichen fleck
stillstehender traum
unter tropfenden bäumen
brennt die welt
samt festgelegten regeln
verstaubten resten
so vieler vergangenheiten
und dazwischen
die aufblitzenden reklamen

Vertiefung

da sitze ich
neben dem von mir
angeheizten glutofen
meine nerven gespannt
während diesem gewäsch
das sich sprache nennt
wie ein strom warmer pisse
reiht sich wort an wort
gerede wie leeres stroh
ein krebs
ein delirium
merkst du denn nicht
dass du eine frau hast
die ihre hand
zwischen meinen beinen
wohltuend langsam
in müder perfektion
fließen die ströme
die ich trieb
zu nichts nutze
diese satzfetzen
mehrerer stimmen gleichzeitig
woran denkst du
über das ende hinaus

Spürst du meine Liebe

das prickeln im bauch
durchrieselt mich
bilder
gedanken
strömen unablässig
über der wirklichkeit des erdbodens
der gestreifte himmel
spiegelt meine sehnsucht
einer unhörbaren
ausgemalten süße
die erfüllt
über dem gläsernen meer
unbändiger lust
folgen die töne
den tropfenden brombeertränen
dem lächeln auf deinem gesicht
den fältchen um deinen mund
und die liebe
leise anhebend
allmählich anschwellend
voran
zurück
irgendwohin
unter meiner haut
ohne überzogenen staub
spüre ich sie lodern
und das leben selbst

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Das Rad dreht sich

ich bin mir unter die haut gegangen
erinnerungen an meine kindheit
erinnerungen hinterlassen nicht nur fakten
auch gift
die zeit wäscht gefühle aus
bringt gleichgültigkeit hervor
briefe belegen
daß ich irgendwann betroffen war
eine unmittelbare erfahrung
ich befand mich viele jahre in einer wildnis
ich hatte das gefühl aufgefressen zu werden
die gestalten um mich herum
schaufensterpuppen
wie menschen geschminkt
aufgestellt in haltungen
die das leben vortäuschten
ich schrie,kämpfte,weinte und verlor
meine schreie sind verpufft
das weinen nicht
es wird meinen schmerz im herzen lindern
ein neuer tag
ich sitze draußen
während die abendlichen schatten sich herabsenken
um der musik des windes zu lauschen
es ist ein weilen
schweigende worte die nichts sehen
und doch freude
lebensfrische luft
das schöne spüren
jenseits jeder normalen erfahrung
eine umfassende bedingungslose positivität
ein uneingeschränktes ja zum leben
ich streue blumen in den täglichen eintopf
ich möchte brennen
in der  glut des ewigen feuers
intensiv tanzen
explodieren
im herzen
lebt die einfachheit des ganzen
spring mit ins unbekannte
ich liebe mich
 
 

 

Aufstehen

das menschengeschlecht
unendlich aufgelöst
wie ein haufen müll
liegt es danieder
derart
dass alle die sehen
die fühlen
von schwindel ergriffen
umkehren
davonlaufen
schreien
schweigen
um zum kern der dinge
und des eigenen ichs vorzustoßen

Quelle

leidenschaft
die leiden schafft
irritationen im käfigleben
fruchtbarkeitstanz
wie schaben an metall
der kalte klang
verklebter augen
und abgesplitterter fingernägel
im tränenfluß anzunehmen
was nicht mehr
als bemalte oberfläche
ausgedrückter distanz
auf den gleisen
der reise
ins niemandsland
wir haben kein zuhause mehr

Gedankensprünge

es tut gut
mit tiefem innigen erstaunen
der stille zu lauschen
weg vom herdenvieh
knöpfe ich mir die augen auf
ich möchte mich besser sehen
mich fühlen
mich bekleiden
von keiner sehnsucht
keinen ahnungen verdüstert
ohne dieses ganze getue
ohne das oberflächliche spiel
lebe ich etwas am rande
gezeichnet und durchtränkt
von der problematik des menschseins
geprägt durch all die unzähligen momente
die ich gelebt
erlitten
inmitten einer welt
von deren ziele ich so gut wie keins teile
einsamkeit ist unabhänigkeit
ist kalt
aber auch still
und groß wie ein raum
in dem die sterne sich drehen
ich strecke meine hände aus
nahe genug an mich heran
lasse ich niemanden
der notausgang bleibt offen
 
 
 
 
 
 

 

gASTWERKe-Impressionen

Kommune gASTWERKe---www.gASTWERKe.de---meine Lebens-und Arbeitsgemeinschaft in Escherode

Uraufführung

ein graben
tief und breit
der raum ist eng
trauriges hin und her trotten
erinnerung
rückblende
die intime nachsicht lebt
konfliktpotenziale bewegen sich nebeneinander her
verhaken sich
zerfallen in einzelteile
was dahintersteckt
kehrt immer wieder zurück
dieses gefangensein
in eigenen projektionen und erwartungen
engen ein
verfremdet
manchmal grotesk
mit zusammengebissenen zähnen
ein letztes tasten
mit verbunden augen
der sprung über die kante
aus angst
aus ugeheuer großer angst
jemand falschen in die hände zu fallen

Erkenntnis

es ergibt sich
ganz selten
bei einem menschen
die gelegenheit
der eigenen tiefen empfindung
und je mehr
ich die zusammenhänge begreife
sinnlich erfahre
desto radikaler mein rückzug

Lebensnerv

tue mir unrecht
aber stelle keine fragen
im lichte meines leibes
endet die nacht
aufgehängt
an unsichtbaren fäden
bin ich hin und her gezogen
wechsle mein gehäuse
werde zum wagenlenker mit der knute
und sichere mir
das weiterleben
nach dem sogenannten tode

Dorina

dein gesicht
im lichte des mondes
erhellte neugier
grinsende genüßlichkeit
zusammengeballtes jetzt
unglaublicher moment
vollgesogen mit liebe
geschichten
innerhalb wortreichem schweigen
still wie ein schlafender wald
fast traum
ohne wolken
dein lächeln
in diesem augenblick
vollkommenen verstehens
habe ich mich
für den bruchteil einer sekunde
nackt gezeigt
auf diesem schmalen wege
ohne diese qualvolle flamme im geiste
erübrigt sich jedes wort
lass uns brennen
im gegenwärtigen moment
und dann explodieren
unter den sternen
wir haben uns

gASTWERe-Impressionen

gASTWERKe--Kommunarde Peter Lind

            Peace Off

Impressum

Texte: peter lind
Bildmaterialien: peter lind
Tag der Veröffentlichung: 04.11.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
der liebe,der freude,und der lebens-arbeitsgemeinschaft gASTWERKe

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