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Die Elorathoil-Kampagne

Erst gestern hatte ich erfahren, dass ich zusammen mit dem Ältesten Namur Dev, an der Elorathoil-Kampagne teilnehme. Um nicht vollkommen planlos dazustehen, verbrachte ich die Nacht in der Großen Bibliothek und durchstöberte die dazugehörige Literatur. Dem entsprechend war auch mein jetziger Zustand. Ich konnte wirklich froh sein, dass ich nicht auf der Stelle im stehen einschlief. So habe ich zwischen Traum und Halbschlaf meine Sachen in einen großen Reiserucksack gepackt und stand nun am Eingang zu den Stallungen, wo ich Namur Dev treffen sollte. Als mich die Sonne blendete, fragte ich mich, ob ich nicht zu früh war. Höchstwahrscheinlich war mein Zeitgefühl etwas aus den Fugen geraten, dennoch, nach dem Stand der Sonne sollte es eigentlich so weit sein. Um nicht zur Gänze dem Schlaf zu verfallen, der sich schon wieder in einem herzhaften Gähnen meinerseits äußerte, versuchte ich mir noch einmal die Fakten im Kopf durchgehen zu lassen, die Elorathoil betrafen.
Den Aufzeichnungen zur Folge, war Elorathoil ein reiches Land, mit riesigen Wasserquellen und Edelsteinminen, denen es diesen enormen Reichtum zu verdanken hat. Dies machte die Nachbarstaaten Innerdav, Challavor und Likkoswat neidisch und so schlossen sie sich zum Mardischen Bündnis zusammen, mit dem Ziel, die Schätze Elorathoils unter sich aufzuteilen. So kam es zu bis jetzt vier Mardischen Aggressionskriegen, die allesamt verloren gingen, da die Bewohner Elorathoils nicht zögerten ihren finanziellen Einfluss zu nutzen und gewaltige Söldnerarmeen auszuheben. Des Weiteren waren sie selbst ein Volk erfahrener Reiter und ihre Kavallerie-Strategien sind sogar unter den Kriegervölkern sowohl anerkannt als auch gefürchtet. Als Regierungsform haben sie eine Art Konzil, bestehend aus den reichsten Händlern und den wenigen Adelshäusern. Aus den fünf wichtigsten Häusern wird der so genannte Emor al Gamm, oder auch Hüter der Erde gewählt, der als Repräsentant über die Stadt herrscht.
Und auf deren Seite werde ich meine ersten Erfahrungen als Historiker sammeln. Von anderen habe ich gehört, dass sie ebenfalls bei dieser Kampagne mitmachen, aber die Armeen der anderen Staaten begleiten.
Als ich noch ganz in meinen Gedanken versunken war, packte mich eine Hand an meiner Schulter und ich zuckte erschrocken zusammen.
„Hoho, mein Junge, kein Grund sich so zu erschrecken. Ich wollte doch nur etwas von deiner Aufmerksamkeit.“
Ein faltiges vom Alter gekennzeichnetes Gesicht lächelte mich an und kastanienbraune Augen musterten mich von oben bis unten.
Ich hielt mir immer noch eine Hand vor die Brust, die im Reflex dort hingeschnellt war, nur um sich zu versichern, dass mein Herz noch schlug. Als ich meine Fassung wiedergefunden hatte, betrachtete ich nun mein Gegenüber, welches still darauf wartete, dass ich etwas sagen würde.
„Ich schätze, ihr seid der Älteste Nemur Dev?“
Der Alte nickte und äußerte voller Stolz.
„Wie ich sehe, habt ihr schon von mir gehört. Mein Ruf scheint mir vorausgeeilt zu sein.“
Ungläubigkeit war mir wohl zu diesem Zeitpunkt ins Gesicht geschrieben, denn Nemur Dev war sichtlich irritiert, als er meine Reaktion sah.
„Naja. Wie dem auch sei. Nur so neben bei, wo sind deine Satteltaschen?“
Nemurs Blick wanderte runter auf meinen Rucksack und blieb darauf fixiert, ganz so als ob er mir damit mitteilen wollte, ob ich wirklich beabsichtige damit zu reisen. Nachdem er bemerkte, dass ich keine Anstalten machte, etwas daran zu ändern, rief er nach einem Knecht, der mir auf sein Geheiß eine Satteltasche brachte.
„Hier, jetzt hast du eine. Pack deine Sachen dort rein, dann können wir endlich aufbrechen. Ich lasse uns einstweilen unsere Pferde bringen.“
Während Nemur durch das Stalltor marschierte, stand ich vor der schwersten logistischen Aufgabe meines Lebens, da die Satteltasche nur etwa die Hälfte des Platzes meines Rucksacks boten. So ließ ich schweren Herzens meine Bücher und mein Schreibzeug zurück und packte nur eine Ersatzrobe und Vorräte ein. Anschließend schulterte ich die Tasche und schlenderte ebenfalls durch das große Tor. Dort erblickte ich dann Nemur Dev, der die Zügeln von zwei wunderbaren Mähren in Händen hielt.
„Hier, dass ist deine,“ sprach er, als er mir die Zügel überreichte, „sie ist ein fabelhaftes Tier, also gib besonders gut Acht. Sie ist nämlich eine Chairna. Man sagt ihnen nach, dass sie in die Seele ihres Reiters blicken können.“
Nemur Dev grinste und stieg dann auf. Ich befestigte nur noch meine Satteltasche und stieg dann auch auf mein Pferd. Der Älteste drehte sich zu mir.
„Wenn wir scharf reiten, werden wir die Hauptstadt von Elorathoil, Elmantia, in zwei Wochen erreicht haben. Laut unseren jüngsten Berichten wird der Krieg nicht vor drei, spätestens nach fünf Wochen beginnen. Also verabschiede dich von deinen Hintern, denn ihn wirst du sobald nicht mehr spüren.“
Nemur Dev schnalzte mit den Zügeln und sein Pferd stürmte im wilden Galopp davon. Ich tat es ihm gleich und obwohl er nur wenige Augenblicke Vorsprung hatte konnte ich nur noch eine Staubwolke entdecken.
So ritten wir zwei Wochen durch und hielten nur ab und zu um zu essen und um zu schlafen. Den Rest verbrachten wir auf den Sattel und auch jetzt klangen die letzten Worte die Nemur Dev vor unserer Abreise sprach wie die hinterlistigste Ironie, die ich je in meinem Leben gehört hatte, denn was ich vorher meinen Hintern nannte, war nur noch eine aufgescheuerte und taub gewordene Masse Fleisch, die ich schon seit einer Woche nicht mehr gespürt habe.
Demnach war ich ziemlich froh, als die riesigen Tore von Elmantia in Sichtweite kamen, denn sie hielten die Verheißung auf ein richtiges Bett und ein heißes Bad in sich verschlossen.
Als wir das Tor erreichten drehte sich der Älteste zu mir um.
„Da dies dein erster staatlicher Besuch ist, überlass das Reden mir und beschränke dich auf das Zuhören.“
Ich nickte zur Bestätigung und bekam aus dem Augenwinkel mit, wie sich zwei Wachposten, mit schwarzen Eisenkettenhemden als Rüstung und Hellebarden als Waffe auf uns zukamen, Nemur Dev wendete sein Pferd so, dass es nun auf die beiden Soldaten blickte. Zum Zeichen des Grußes hob der Älteste beide Arme in die Luft und klatschte dreimal in die Hände. Die Wachposten erwiderten die Begrüßung, indem sie zweimal kräftig mit dem rechten Fuß stampften.
„Valor nas, Historiker. Die Tore Elmantias stehen euch offen. Der Emor al Gamm hat euer Eintreffen schon wesentlich früher erwartet und ist bereits sehr gespannt euch kennenzulernen, Ältester,“ seine Augen mustern mich nur für einen kurzen Moment, „und auf euren Schüler.“
Der Großteil Elmantias schien ein einziger Markt zu sein, auf dem auch die exotischten Waren feil geboten wurden. So war es ein langer und mühsamer Weg durch Händlerstraßen und Menschenmassen, welche allein Anschein nach vom Krieg, der ihnen kurz bevorstand, unberührt waren, zum Palast des Emor al Gamm.
Ein Bediensteter empfing uns am Tor des prachtvollen Gebäudes und führte uns ins Innere der Residenz. Dort erwartete man uns schon.
„Seit gegrüßt,“ rief der kleine aber doch stattliche Mann uns entgegen, „Ältester Nemur Dev und …?“, der Mann sah mich aus dunkelbraunen Augen fragend an. Dennoch war nicht ich es der ihm antwortete, sondern mein Lehrer.
„Das mein verehrter Emor al Gamm, ist mein Adept Leovar Xathys. Er befindet sich im letzten Jahr und wurde mir zur Ausbildung zugeteilt. Ich werde mit ihm zusammen dafür sorgen, dass die Geschehnisse, aus der Sicht Elorathoils, ihren Weg in den Strom der Geschichte finden.“
„Das freut mich zu hören, wirklich, diese Tatsache beruhigt mich. Sobald ich Berichte erhalten hatte, die vermuten ließen, dass die Mardische Allianz einen erneuten Angriff plant, versuchte ich mich so gut wie möglich vorzubereiten. Dazu gehörte natürlich auch das Studium der Aufzeichnungen der vorangegangenen drei Kriege, die unser Land jedes Mal glorreich gewonnen hatte. Dabei viel mir die exakte Schilderungen von Taktiken auf. Daraus schließe ich, dass euer Orden auch die Aufgaben von Kriegsberatern übernehmen, oder irre ich mich in diesem Punkt.“
Die Augen zu schmalen Schlitzen zusammengepresst und ein verstohlenes Grinsen auf den Lippen, wartete der kleine Mann auf die Antwort des Ältesten.
„Ihr habt in eurer Annahme nur zur Hälfte recht. Wir sind neutral und werden euch deshalb nicht direkt helfen, dennoch ist es euch erlaubt auf unser Wissen zurückzugreifen. So beantworten wir Fragen zu Schlachtplänen die schon einmal Verwendung fanden oder den Verlauf von Gefechten, eben alles was sich bereits ihm Strom der Geschichte befindet steht euch, durch uns, zur Verfügung. Bedenkt jedoch, dass auch euer Feind dieses Wissen nutzen kann, denn auch ihm stehen Historiker zur Seite, die die Ereignisse aus den Augen eurer Feinde miterleben werden. Ich hoffe, dass hat eure Frage zur Genüge beantwortet.“
Der Älteste faltete die Hände und wartete auf eine Reaktion auf Seiten des Emors.
„Natürlich. Seit euch aber gewiss, dass ich dennoch Verwendung für euch haben werde. Die erste Lagebesprechung findet heute um acht Uhr statt, danach werdet ihr dem zweiten Infanteriemillenium zugeteilt. Es enthält unsere besten Truppen. Also bis heute Abend, Ältester. Adept Xathys.“
So verschwand der kleine Mann in eine Seitentür. Der Bote, der uns hier her brachte, hatte sich die ganze Zeit über im Hintergrund gehalten und trat nun an uns heran.
„Wenn ihr wollt, könnte ich euch noch vor Beginn der Besprechung mit General der zweiten Infanterie bekannt machen Schließlich werdet ihr eine Menge Zeit mit ihm verbringen und ich dachte mir, dass eure erste Begegnung in einer entspannteren Umgebung stattfinden sollte, als bei einem Kriegsrat.“
Der Älteste überlegte kurz, dann nickte er.
„Bitte, führe uns zu ihm.“
Wir wanderten ungefähr eine Viertelstunde durch die langen Gänge des Palastes, bis wir endlich den inneren Exerzierplatz fanden. Dort sah ich wie sich ein Mann mit grauen und eine junge Frau mit schwarzen Haar, nur ihn Stoffgewänder gekleidet, einen unerbittlichen Schwerkampf lieferten. Der Bote steuerte geradeswegs auf die beiden zu.
„General Morlan Irvisch, Captain Narraty Irvisch.“
Der Bote führte eine tiefe Verbeugung durch und wir machten es ich machte es ihm nach. Nemur Dev hingegen blieb unbekümmert stehen und wartete einfach ab, wie sich die Situation entwickelte.
„Dies sind der Älteste Nemur Dev und sein Adept Leovar Xathys. Sie wurden im folgenden Krieg der zweiten Infanterie zugeteilt und wollten noch vor dem Anfang des Kriegsrates mit euch sprechen.“
General Morlan starrte den Ältesten für eine Weile mit einem raubtierhaften Blick an, bis sich seine Miene schlussendlich lichtete.
„Gut. Wollen wir uns nicht setzen. Hier Junge, fang!“
Plötzlich warf der Grauhaarige sein Schwert in meine Richtung. Zuerst stand ich vollkommen perplex da, bis ich endlich realisierte, dass eine Waffe auf mich zugeflogen kam und meine Fassung zurückgewinnen konnte. So fing ich sie dann doch mit einer gewissen Leichtigkeit und hielt sie jetzt ohne großen Plan, was ich mit ihr anfangen sollte.
„Ihr Historiker habt doch sicher gelernt wie ihr euch im Ernstfall verteidigen könnt, nicht wahr? Meine Tochter braucht noch etwas Training, also steh ihr für einen kleinen Übungskampf bitte zur Seite, ja?“
Mit diesen Worten drehte er sich um und fing an, sich mit Nemur Dev zu unterhalten.
Als ich meinen Kopf wieder in Richtung Übungsplatz richtete, sah ich voller Überraschung in ein Paar glänzende, obsidianartige Augen, die mich direkt durchbohrten. Captain Narraty wendete sich mit einem höhnischen Ausdruck auf dem Gesicht von mir ab.
„Komm, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.“
Ich folgte ihr in die Mitte des Platzes, wo wir uns gegenüberstanden. Das erweckte wieder einige Erinnerungen in mir. General Morlan hatte recht, als Historiker wird man auch in diversen Disziplinen wie Schwert und Speerkampf ausgebildet, da man in der Hitze des Gefechts nie sicher sein kann, dass man nicht doch angegriffen wird. Deshalb lernt jeder Historiker in seiner Ausbildung wie er sich verteidigen kann. Ich habe nie daran gedacht, dass ich diese Fertigkeiten jemals außerhalb eines Krieges verwenden müsste, aber es gibt ja bekanntlich für alles ein erstes Mal, wieso auch nicht hierfür. So griff ich das Langschwert mit beiden Händen und hielt es seitlich neben mir nach hinten, die Spitze knapp über den Boden, während ich in eine leichte Hocke ging. Narraty sah mich verwundert an, nahm aber gleich darauf ihre Kampfhaltung ein. Als ich auf ihre Haltung betrachtete, fiel mir eine Schriftrolle zu den verschiedenen Schwertstilen ein. Sie übt sich also im Jaga´ata Stil. Ziemlich untypisch für diesen Teil des Kontinents, aber wen kümmert das schon. Soll sie kommen, ich weiß genau wie ich ihre Angriffe zu kontern habe.
„Ich warte, Captain.“
Ein bisschen Konversation hat noch niemand geschadet und wenn sie dabei ihre Fassung verliert, umso besser. Einen Augenblick später und Captain Narraty sprintete mit einer unfassbaren Geschwindigkeit auf mich zu. Sie schwang das Schwert mit einer irrsinnigen Kraft die mich beinahe überrumpelte, als ich ihre Hiebe parierte. Dennoch gelang es mir eine Öffnung in ihrem Angriffsmuster zu erzeugen. Ich rammte sie mit meiner linken Schulter und plötzlich lag sie auf den Rücken. Als ich mit dem Schwert über ihr stand, war Hohn Verblüffung gewichen und sie konnte mich nur aus tiefschwarzen Augen ansehen. Ich atmete noch ein letztes Mal tief ein, lies dann von ihr ab und reichte ihr meine Hand um ihr aufzuhelfen. Narraty starrte sie mit finsterer Miene an und schlug sie weg. Sie richtete sich auf, klopfte dem Staub von ihrer Kleidung und ging erneut in Position.
„Ich hoffe, dass du nicht dachtest, dass jetzt schon Schluss ist. Ich war überrascht, dass war alles.“
„Ach wirklich? Ich bin überzeugt, dass es dem Feind ziemlich egal sein wird ob ihr nun überrascht oder unvorbereitet seid. Tot ist tot. Diese Tatsache ist endgültig.“
Captain Narraty schnaufte kurz und ging erneut zum Angriff über.
Unsere Scharmützel zogen sich eine Weile hin, bis sowohl der Älteste als auch der General zurückkehrten. Durch die Anstrengung war ich nun total verschwitzt und meine Kleidung klebte förmlich an mir. Narraty wirkte zwar ebenfalls erschöpft, aber bei weitem nicht so sehr wie ich. Der Bote, der die ganze Zeit über an einer der Säulen des offenen Ganges, gewartet hatte, nahm mir und dem Captain die Schwerter ab und machte sich wieder in Richtung Gang auf.
„Komm,“ der Älteste deutete mir mit einer Handbewegung an ihm zu folgen, „ich habe dir einiges mitzuteilen.“
Schnell verbeugte ich mich noch einmal vor dem General und warf einen flüchtigen Blick aus dem Augenwinkel auf Narraty, die gerade einen Eimer voll Wasser über sich ausleerte, bevor ich im Laufschritt zu Nemur Dev aufschloss.
Er versicherte sich kurz meiner Präsenz, bevor er damit anfing, mir zu erklären, was er soeben mit dem General besprochen hatte.
„Laut neuesten Spähberichten trifft die Mardische Armee früher als erwartet ein. Sie haben bereits auf Helos Ebene ihr Lager errichtet. Es ist von insgesamt 250 000 Mann die rede, die gerade einmal noch zwei Tagesritte von uns entfernt sind. Der General und ein drittel der Armee Elorathoils wird die Stellung in den Gladischen Hochebenen beziehen, wo wir einen gewisser Vorteil haben.“
Der Älteste unterbrach hier kurz, was ich sofort ausnutzte.
„Die Gladischen Hochebenen, hmmm? Dort gibt es nur einen einzigen Pass, wenn wir sie wirklich dort aufhalten können, wäre das großartig. Aber wie wollen wir eine viertel Millionen Mann mit nur 40 000 Soldaten auf unserer Seite schaffen?“
Der Älteste lächelte mich ausdruckslos an uns seine Augen wirken auf mich als wären sie auf etwas weit Entferntes gerichtet.
„Das, mein Schüler, ist nicht unser Sorge, denn unsere einzige Aufgabe ist, und vergiss das niemals, jeden Moment, gleich dem Ergebnis, in der Geschichte dieses Kontinents festzuhalten. Wir sind nur Beobachter der Geschehnisse unserer Zeit. Diese werden dank uns, alle kommenden Generationen bewahrt. Das ist unsere Aufgabe und kämpfen ist die der Soldaten.“
Als er merkte, dass ich in meinem Schritt inne gehalten hatte, blieb mein Meister auch stehen und drehte sich zu mir um, während mich die Wahrheit in seinen Worten wieder und wieder erschauern ließ. Ich konnte die Empathie, die er trotz aller emotionaler Kälte, für mich zeigte in seinem faltigen Gesicht deutlich erkennen.
„Mach dich bereit. General Irvisch lässt bereits seine Truppen fertig machen. Wir reiten noch heute Nacht, während uns der Mond noch genug Licht spendet. Wenn du fertig bist, triff mich vor dem kleinen Westtor der Stadt. Wir werden dort auf den Großteil der Heerstabs warten, bevor wir uns dann der Armee anschließen. Also beeil dich, Bursche, uns bleibt nicht mehr viel Zeit.“
Als ich in Richtung meines Zimmers lief, bemerkte ich unter dem Licht des Mondes etwas, das mir ein ungutes Gefühl gab.
Windstille.

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Texte: all rights are reserved to me, shadowsaint
Tag der Veröffentlichung: 29.05.2011

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