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Leidenschaft …



… Er kommt aus dem Haus!

Unter 100 Silhouetten im Halbschatten würde ich Seine erkennen. Ich sehe dich!

Heimlich schiebt er sich durch die nur einen Spalt weit geöffnete Tür und gleitet wie ein Schatten in die feuchte, neblige Nacht. Als müsste er etwas verbergen, als hätte er ein Geheimnis dass ich nicht schon kennen würde, schleicht er den Kiespfad entlang, der zur Straße führt.
Noch einmal wendet er seinen Blick um sich zu vergewissern das niemand hinter ihm ist.

Du bist allein – allein mit mir!
Mit zielsicheren Schritten lässt er die Nacht hinter sich.
Er schlägt den Kragen seiner Lederjacke auf.
Ich liebe den Duft dieser Jacke. Sie fühlt sich so gut an – so weich und doch hart und unzerstörbar. Sie ist ein Teil von ihm – solange ich ihn kenne.

Er hat mich nicht einmal beachtet. Mit traurigem Blick sehe ich ihm nach und der Regen prasselt auf mich nieder. Kälte und Nebel, die mich umgeben können mir nichts anhaben während ich hier warte und träume – von ihm!

Ich weiß, er wird zurückkommen. Er kommt immer zu mir zurück. Sehnsüchtig verfolgen ihn heimlich meine Blicke, während er - langsam von Regen und Dunkelheit verschlungen wird, und fast schon unsichtbar, hinter der nächsten Ecke verschwindet.

Ich kann ihm nicht folgen.

Mir bleiben nur meine Erinnerungen, Träume und die Gewissheit dass er zu mir heimfindet. Aber jetzt?
Es zerreißen mich Wut, Trauer ja sogar Hass. Ich kann den Gedanken kaum ertragen, dass er in den Armen einer Anderen liegt. Ich kann es nicht verhindern.
Nein es ist nicht Hass – das muss Eifersucht sein!
Fühlt es sich so an? Ich bin mir sicher – in diesem Moment verschwendet er keinen Gedanken an mich.

Aber so ist er.

Ich werde ihn nie allein besitzen. Das ist mein Schicksaal – und ich werde es ertragen bis ich zusammenbreche. Viel zu oft bleibt er nachts weg. Ein bisschen kann ich ihn sogar verstehen. Ich weiß von der Last, die er auf seinen Schultern trägt und kann seine Schmerzen und Sehnsüchte fühlen. Ich kenne alle seine Geheimnisse und ich verberge sie sorgfältig – wie er es von mir erwartet.

Heute will er sich nur etwas zerstreuen, sein Adrenalin in andere Bahnen lenken ein wenig menschliche Wärme spüren. Das ist es wohl, was Menschen am dringendsten brauchen. Wärme!
Wenn er dann morgen früh die Zimmertür dieses Motels aufschließt, und in den Raum schleicht, hat er ihren Namen schon wieder vergessen. Ja vielleicht erinnert er sich nicht einmal an ihre Haarfarbe. Sie bedeutet ihm nichts – sie ALLE bedeuten ihm nichts.

Meinen Namen vergisst er nie!

Natürlich könnte ich beleidigt sein und mich verweigern. Aber ich weiß was folgt. Mit seinen starken Händen wird er mich zärtlich streicheln. Seine magischen Finger sind in der Lage jeden Widerwillen der mich überwältigt, jedes Unwohlsein, einfach weg zu zaubern. Er weiß immer was ich brauche.

Genau wie ich weiß was er braucht.

Stundenlang können wir zusammen sein und schweigend seine geliebten Rockklassiker anhören. Habt ihr schon einmal Metallica durch die aufgetreten Boxen eurer Anlage gehört? Dann wisst ihr wie es sich anfühlt, wenn die harten Gitarrenriffs vibrierend durch den Körper preschen. Wie ein Pulsschlag der immer schneller und schneller wird – bis er nicht mehr zu kontrollieren ist.
In solchen Momenten ist er ganz nah bei mir und ich kann ihn spüren. Ich liebe jede Faser seines aufregenden Körpers. Jedes Staubkorn das ihm die Landstraße auf seiner Haut hinterlassen hat, versetzt mich in Verzückung.
Wir haben die gleiche Leidenschaft! Nur er kennt mein Temperament. Das Funkeln in seinen Augen wenn er mich ansieht ist das größte Geschenk der Welt.

Für die Anderen hat er Nichts.
Aber mich vergisst er nie – ein zärtliches Kompliment oder eine Kleinigkeit die er irgendwo an einer Tankstelle mitgenommen hat, ist nur für mich bestimmt.

Das ist wahre Liebe.

Es ist schon spät. Die Lichter der Laternen spiegeln sich auf dem nassen Kopfsteinpflaster.
Die Kälte hat mich längst fest umarmt und der Regen ist heftiger geworden. Tropfen prasseln auf mich nieder. Es fühlt sich an wie der Wirbel von unzähligen Trommelstöcken – so laut und heftig.

Nur noch ein paar Stunden –

Dann wird er wieder bei mir sein. In unendlich freudiger Erwartung fiebere ich der Minute entgegen, in der ich ihn wieder sehe. Vergessen ist diese einsame Nacht und Jede die noch folgen wird.

Ich vermag ihm einfach nicht zu widerstehen.
Wenn er mich mit seinen begierigen Augen ansieht, wenn ich die freudige Erwartung in seiner rauchigen Stimme höre, wenn er mich zärtlich streichelt und mir Komplimente zuflüstert – dann werde ich es wieder tun.
Ich werde mich Öffnen und wenn ich ihn in mir spüre – wenn wir im Rausch betäubter Sinne eins werden – dann weiß ich es wieder: Ich gehöre ihm und er wird mich nie verlassen. Keine Macht der Welt kann uns jemals trennen.

Denn ich bin sein Baby –

mein Name ist CNK 80Q3
Ich bin sein schwarzer 1967er Chevrolet Impala

Impressum

Texte: Skizze und Wallpaper by EG Shadow
Tag der Veröffentlichung: 23.02.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Eine ganz besondere Beziehung

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