Reden ist Silber,
Ficken ist Gold
Thomas Reich
Text Copyright © 2002 Thomas Reich
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Impressum: Thomas Reich
Bachenstr. 14
78054 Villingen-Schwenningen
Über das Buch:
GEDICHTE DURCH VERSCHIEDENE BETTEN:
Was bringt die Nacht? Was der nächste Morgen? Betrunkene Taxifahrten, animalische Berührungen, und wunde Knie. Wir verlieren uns auf dem Rücken liegend, mit gespreizten Beinen. Benutze mich. Tu mir weh. Ich habe deinen Namen vergessen. Aus kaninchenhafter Rammelei erwächst die Sehnsucht nach echter Liebe.
Boys
Ich bin fähig
zu Sex ohne Liebe
meist unter Protest
doch die Reife
schlachtet auch dieses Lamm
auf dem Altar
vergießt das Blut
der moralischen Jungfräulichkeit
in meine Gedanken.
Die Liebe
hebe ich mir
für später auf;
zuerst
kommt das Vergnügen
die pure Gier
die Lust
die meinen Kreislauf
in alle Richtungen prescht
Schwindelgefühl & Übelkeit
im Bewusstsein
der geilen Dinge
die da folgen mögen
sexuelle Alpträume
bei Tag
und Nacht
und ich das Tier
das folgen wird
die Blutspur schnuppernd
der Fährte folgend.
Augen=Gedanken
Die Augen als doppeltes System:
Ich kann meine Gedanken
aus der Iris
in die Pupille
zurückziehen
in den Untergrund
in den Untergang.
Ist mein Blick
dann vollständig leer
wie ein Automat?
Ein leerer Blick
kann auch beunruhigen.
Daraus ergibt sich
die Notwendigkeit
der klaren Trennung
meiner 2 Werkzeuge:
Augen & Gedanken
arbeiten auf zwei Ebenen!
Welche Gedanken
Soll man
auf meiner Augenoberfläche sehen?
Welche will ich
hinein=projizieren
(provozieren)?
Es müssen nicht
ich wiederhole:
Es müssen nicht
meine echten Gedanken sein
leere Kokons
reichen völlig aus
es geht nur darum
welche Wirkung
in meinem Blick liegt
instrumentalisierte Ausstrahlung.
Es gibt diesen magischen Moment
die Steigerung
im (scheinbar zufälligen)
Körperkontakt
die merkliche Aufladung der Luft
wie vor einem Gewitter.
Erotisches Knistern
offensichtlich, hörbar
die Augen funkeln
Gier in meinen Augen
Gier in deinen Augen
zitternde Spiegel.
Alles weitere Handeln
wird blind & taumelnd
die Eigendynamik
überrollt uns beide
Schwindelgefühl
nicht vor Liebe
nur vor Geilheit.
Zeitnot Bedrängnis
zahlen und gehen
zu dir
oder zu mir.
Wenigstens
ist es nicht mein Gesicht
denke ich,
wenn ich
die noch verschlafenen
Augen sehe:
Verwirrt & orientierungslos
in einer fremden Umgebung.
Tageslicht
spaltet die Welt.
In der Morgendämmerung
sind wir verwandelt
unsere Nacktheit
ist plötzlich peinlich.
Tier am Abend, Kind am Morgen.
Als letzte Gemeinsamkeit
das Suchen unserer Kleidung,
quer verstreut.
Schleppende Gespräche
und der obligatorische Kaffee.
Wenn es gut war
teilen wir
das Geheimnis unserer Telefonnummern.
Du laberst & laberst ohne Pause ein Schwall.
Ich habe gesagt:
XTC
ist kein Ersatz
für Kaffee.
Lass mich
doch in Ruhe
du blöde Discomieze
ich habe einen Brummschädel
!danke es mir
ich war höflich
ich habe dich
schöngesoffen
sonst wärst du
allein ins Bett gegangen.
Blut & Kotzflecke
gehen schwer raus
frag den Taxifahrer
er hat
die Rückbank gescheuert
(fluchend)
frag mein verkatertes Gewissen
trag dir die Antworten
auf einen kleinen Memoblock ein
und erzähl sie
deinem Friseur
den´s vielleicht interessiert.
Geh nach diesem Kaffee
die Bahnen unserer Planeten
kreuzen sich nicht.
Kurzfristig
waren wir hässliche Sternbilder.
Wenige Wochen später
und du tauchst auf
mit einem Neuen
an deiner Seite
umjubelst ihn
wie eine Glucke
der man
den Kopf abgeschlagen hat;
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Thomas Reich
Cover: https://pixabay.com/de/modell-make-up-make-up-model-jung-2388419/ mit Änderungen
Tag der Veröffentlichung: 28.05.2014
ISBN: 978-3-7368-1548-3
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