Wie man einen Buch beginnt, dessen Inhalt das Bewegengste, das Aufregendste, das Geheimnisvollste und zugleich die größte Pleite des eigenen Leben beschreiben soll ist mir im Moment noch völlig unklar, aber ich habe mich entschlossen diese wahnsinnige Geschichte auf Papier zu bringen, da ich weder mit irgendjemanden darüber reden kann, noch meinen inneren Drang, die ganze Scheiße endlich los zu werden, länger wiederstehen will.
Ich könnte zu Beispiel damit beginnen, dass Gott mich irgendwie in Sachen Liebe, Zuneigung und Partnerschaft vergessen haben muss. solche Sätze habe ich schon oft als Beginn einer Story gelesen und obwohl ziemlich abgedroschen, kommen sie doch immer wieder gut an, aber nein so ist es ja nicht, denn
1. Glaube ich das Gott nie jemanden vergießt!
Naja manchmal haut er schon daneben, ist halt auch nur ein Mann und in seinem Alter kann einem auch schon mal was daneben gehen
Ich sehe es ihm großzügig nach
2. ja Zweitens .... na den Grund habe ich noch nicht gefunden und deshalb entschließe ich mich, an dieser Stelle, den 2. Grund später einzufügen, digitale Welt sei Dank, wenn ich ihn im Laufe meiner Schreiberei denn finden sollte.
Also es geht um einen meinen Mr. Right
Was auch sonst, in 90% allen Büchern geht es um Liebe, um Partnerschaft, oder um Geld. Und wenns ganz schlimm kommt, dann kommen alle Bestandteile zusammen drin vor und die Story entwickelt sich zu einer einzigen Katastrophe.
Nun eines kann ich jetzt schon sagen ... ein Happy End ist nicht in Aussicht und eigentlich ist es auch völlig wurscht, ob alles gut oder schlecht aus, denn Gut und Schlecht ist definitiv Ansichtssache und damit relativ.
Lass Dich nicht von dem Bösen besiegen, sondern besiege das Böse mit dem Gutem
RÖMER 12,Vers 21
Meine Oma hat immer gesagt: Es gibt selten was Schlechtes, was nicht auch was Gutes im Schlepptau hat ..... also lassen wir uns alle mal überraschen .... einschließlich M.I.C.H!
Ende Mai 2011 chattete ich mal wieder abends im Internet. Wie immer war ganz schön viel nichts los und die bereits bekannten männlichen Nervensägen gingen mir unsäglich auf den Kecks.
Ich tigerte gelangweilt durch meine Wohnung, suchte nach etwas sinnvollen, bewegenden, nach etwas was mich fesseln sollte. Im Hintergrund lief der Fernseher und aus dem oberen Stockwerk meiner Maissonette Wohnung drang die Musik meiner Tochter zu mir runter.
Draußen war es gerade am Dämmern und ich blickte wiedermal, wie so viele Tage, Wochen, Monate, ja sogar Jahre vorher, auf einen unerfüllten Abend, an dem ich wahrscheinlich, wenn die Leere in mir gar so heftig wurde, wieder an meinen Schreibtisch zurückkehren würde und bis spät in die Nacht hinein arbeiten würde, bis ich so müde war, dass sogar ich es merken würde.
Es kam wie es kommen musste, ich schlenderte an meinen Schreibtisch, so als würde ich ganz zufällig vorbei kommen.
Mein Hund, mein großer weißer Bär, ein über 40 kg schwerer weißer Schäferhund, der sich dick und breit mitten im Zimmer auf dem Teppich fallen gelassen hatte und der aus dieser Lage den Kopf erhoben hatte und ebenso gelangweilt wie ich, mein Schlendern verfolgte, wusste genau was als nächstes kam.
In der Nähe meines PCs an meinem Schreibtisch angekommen, schaute ich völlig uninteressiert auf meine Unterlagen, die wie immer im wilden Chaos die Gesamtfläche dieses riesigen Tisches einnahmen. Ich werde es wohl nie lernen, mal Ordnung zu halten, dachte ich ... nur ganz kurz ... und beruhigte mich sofort mit dem Gedanken: "Nur das Genie durchblickt das Chaos!"
Ich wusste genau, wenn ich mich jetzt setzen würde, würde es wieder spät, sehr spät werden. Ich durfte es nicht. Ich sollte besser auf mich achten, ging es mir durch den Kopf. Warum stellt auch niemand diesen Kasten abends mal ab? Auf meinem Laptop wurden unaufhörlich Popups gezeigt, die am unteren Rand immer ein- und ausgeblendet wurden.
Vielleicht sollte ich nicht arbeiten, sondern mal wieder ein paar Bilder kreieren. Aktfotos mit Makroaufnahmen neu gestalten. In meinem Kopf wurde diese Möglichkeit auf das Genauste geprüft.
War das nun Arbeiten oder Hobby? Ich fand die Antwort noch bevor ich die Frage in meinem Kopf richtig formuliert hatte. Ich zog mir meinen Chefsessel zurecht und setze mich.
Mit einem lauten und nicht zu überhörbaren Seufzer beendete mein dicker Bär seine Beobachtungstour und mit einem dumpfen BUMs sank sein Kopf nun auch zu seinem restlichen Body auf den Teppich. Das war's dann wohl für heute, musste er wohl dabei gedacht haben, denn der Seufzer von ihm hatte schon was Resignierendes.
Kaum saß ich, fand meine Hand die Maus und im Nullkommanichts hatte ich die Ordner mit den Bildern gefunden. Die Software öffnete sich auf meinem Bildschirm und in nicht mal 60 Sekunden war ich in meiner Welt verschwunden. Ich hörte weder die unorganisierten Aneinanderreihung von Beats aus dem Zimmer meiner Tochter, noch die Hintergrundbeschallung des Fernsehers.
So war es immer, ich verschwand in meinen digitalen Ordnern und vergaß meine reale Welt um mich herum.
In dieser meiner Welt war ich Zuhause: da fühlte ich mich wohl; da kannte ich mich aus; da wurde ich belohnt und gelobt; da fand ich nicht nur meine Zufriedenheit, sondern auch meine Anerkennung.
Einige Stunden später hatte ich ein für mich selbst zufriedenstellendes Ergebnis erlang und lehnte mich auf meinem Chefsessel zurück, um mir mein Werk mit etwas Abstand anzusehen.
Zwei Bilder waren entstanden und das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Ich war zufrieden!
Die Uhr zeigte 22:30 Uhr. Ich druckte die beiden Bilder aus und schloss nach und
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 24.02.2017
ISBN: 978-3-7396-9949-3
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich wäre für Dich um die Welt gerannt, um zu Dir zu kommen!
Hätte in jedem Krieg um Deine Freiheit gekämpft!
Hätte den Horizont für Dich verschoben, um Dir eine Perspektive zu bieten!
und hätte alle Weltmeere durchschwommen, um Dir ein Rettungsboot zu bringen!
Du brauchtest nicht mal zum Mörder zu werden, um mich umzubringen!