Hauptpersonen
Amy
Name: Amy Neuenburg
Heimatsland: Schweiz
Sprache: Deutsch
Aussehen: lange, blonde, glatte Haare, grüne Augen, sportliche Figur
Grösse: 1, 69
Alter: 17
Hobbies: Reiten, Leichtathletik, Schwimmen, Tennis
Beziehungen: Bill
Nina
Name: Nina Sanders
Heimatsland: Deutschland
Sprache: Deutsch
Aussehen: schulterlange, dunkelblonde, leicht gewellte Haare, ahornbraune Augen, schlank aber nicht besonders sportlich
Grösse: 1, 73
Alter: 17
Hobbies: Reiten, Volleyball, Singen
Beziehungen: Harry und Henry
Bill
Name: Thomas Sanders (Bill)
Heimatsland: Deutschland
Sprache: Deutsch
Aussehen: etwas längere, strähnige, schwarze Haare mit bordeauxroten Strähnen, ahornbraune Augen, sportliche Figur, drei Piercings über der rechten Augenbraue
Grösse: 1, 79
Alter: 19
Hobbies: Singen, Schwimmen
Beziehungen: Amy
Henry und Harry
Name: Henry Larsten
Harry Larsten
Heimatsland: Deutschland
Sprache: Deutsch
Aussehen: Henry – dunkelbraune Haare, dunkelbraune Augen, eher muskulös gebaut
Harry – dunkelbraune Haare, dunkelbraune Augen, nicht so muskulös wie Henry
Grösse: 1, 77
Alter: 19
Beziehungen: Henry – Nina
Harry – Weil Nina ihn nicht von seinem Bruder unterscheiden kann, auch mit Nina
Ich umarmte Sandy noch ein letztes Mal, bevor ich in das Auto meiner Eltern stieg und zum Bahnhof fuhr. Ich durfte zu einer Kollegin nach Deutschland. In den letzten Sommerferien war Nina zu mir gekommen. Sie ritt auch, hatte aber kein eigenes Pferd. Sie war begeistert gewesen von Sandy, meiner hübschen Araberstute. Nina und ich wollten zusammen ans Meer fahren, wo ihre Grosseltern lebten. Diese waren jedoch weggefahren und nun hatten sie uns angeboten auf das Haus aufzupassen. Wir waren schliesslich schon 17 und konnte so ein Job bedenkenlos annehmen. „Pass gut auf dich auf ja! Und bleib immer in Ninas Nähe! Spricht mit niemandem, den du nicht kennst! Verspricht mir das Amy, ja!“, redete meine Mutter auf mich ein. „Mum! Ich bin jetzt 17 und kann auf mich selbst aufpassen!“, erklärte ich meiner Mutter mit genervtem Tonfall. Meine Eltern umarmten mich, bevor ich meinen Koffer in den Zug hievte und mir ein freies Abteil suchte. Ich winkte Mum und Dad zu, während der Zug langsam anfuhr und immer schneller wurde. Ich blickte aus dem Fenster und beobachtete die Menschen, die am Fenster vorbei zogen, die Häuser, Wälder. Irgendwann, war ich aus der Stadt raus und der Zug fuhr in raschem Tempo durch eine Landschaft, die aus Feldern und Wäldern bestand. Einige Kühe standen auf einer Weise und grasten. Ich wünschte ich wäre schon bei Nina und ihre Eltern würden uns endlich an den Strand fahren. Müde lehnte ich den Kopf zurück um etwas zu entspannen und irgendwie döste ich dann ein. Ein heftiges Rucken beförderte mich aus meinem Sitz. Der Himmel war dunkel geworden und draussen auf dem Bahnsteig war ein Schild angebracht. Hamburg. Draussen in der Dunkelheit konnte ich noch die Umrisse von vier Menschen erkennen. Ich packte schnell mein Koffer und lief nach draussen. Kaum war ich ausgestiegen fiel mir Nina um den Hals. „Willkommen in Hamburg!“, rief sie und erwürgte mich beinahe. „Das sind meine Eltern!“, stellte sie vor. „Hallo!“, erwiderte ich auf das Kopfnicken der Beiden. „Und das, das ist mein Bruder!“, sagte Nina und blickte beklommen zu Boden. Ihr Bruder erinnerte mich stark an Bill von Tokio Hotel. Er hatte zwar kein Punk, aber einige Piercings. Er war sicher zwei Jahre älter als Nina und ich und einen guten Kopf grösser. „Was läuft?“, fragte er in gelangweiltem Ton. Ich wollte gerade antworten als Nina mir einen warnenden Blick zuwarf, der mich verstummen lies. „Er und zwei seiner Kollegen werden mit uns fahren! Ich hoffe das stört dich nicht!“, flüsterte Nina mir auf dem Weg zu ihr nachhause zu. „Nein, nein das geht schon in Ordnung!“, sagte ich. Bei Nina zuhause stellte ich meinen Koffer ab und lies mich auf die Matratze neben ihrem Bett fallen. „Gute Nacht!“, sagte sie lächelnd. Ich hob nur kurz die Hand und schlief dann endgültig ein.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war Nina schon fertig angezogen und wollte gerade das Zimmer verlassen. „Gute Morgen!“, rief sie fröhlich. „Guten Morgen!“, grummelte ich vor mich hin und gähnte Laut. „Los steh auf! Nach dem Frühstück müssen wir dann gleich los!“, sagte Nina und packte meine Hand um mich aufzuziehen. Wiederwillig stand ich auf und folgte ihr in die Küche. Gestern hatte ich dem Haus nicht viel Beachtung geschenkt, doch nun musterte ich es neugierig. Überall lagen irgendwelche Magazine herum. Geschockt blieb mein Blick an einem Playboy Magazin hängen. „Mein Bruder!“, sagte Nina als sie meinem Blick gefolgt war. Ich nickte verständnisvoll und folgte ihr in die Küche. Ein grosser Teller mit Pfannkuchen stand in der Mitte und ihr Bruder sass schon am Tisch. Ich hatte mir vorgenommen ihn nicht anzustarren, aber nun viel es mir schwer, dass nicht zu tun. Er hatte seinen Blick starr auf seinen Pfannkuchen gerichtet, Kopfhörer an und schien uns nicht einmal zu bemerken als Nina laut „Hallo!“ rief. Er hatte schwarze, etwas längere, strähnige Haare. Einige seiner strähnen waren bordeauxrot eingefärbt worden. Als ob er meinen Blick spüren würde, hob der den Kopf und ich blickte geradewegs in seine ahornbraunen Augen. Schnell senkte ich den Blick. Nina blickte mich verwirrt an als ich unruhig auf meinem Stuhl hin und her zu rücken begann. „Ist was?“, fragte sie verwirrt und ihr Blick wanderte sofort zu ihrem Bruder. „Nein“, sagte ich leise und begann dann schnell meinen Pfannkuchen zu zerhacken.
Als wir dann endlich unser Gepäck in das grosse Auto von Ninas Eltern hievten, bemerkte ich das Nina zurück fiel und ihren Bruder am Ärmel packte. Ich spitze die Ohren um zu hören um was es genau ging. Auch wenn mich das vielleicht nichts anging. „Vermies mir das einfach nicht, Ja!“, fuhr Nina ihn an und stolzierte dann zu mir. „Was war das?“, fragte ich, obwohl ich es schon längst wusste. „Nichts!“, sagte Nina. Sie konnte nicht mal halb so gut lügen wie ich. Wir stiegen in das Auto und fuhren los. Das Auto hatte drei Sitzreihen. Zu forderst sassen Ninas Eltern, in der zweiten Reihe Ninas Bruder und zuhinterst sassen wir. „Wie heisst dein Bruder eigentlich?“, fragte ich neugierig. „Thomas… aber er rastet aus wenn du ihm Thomas sagst!“, erklärte Nina. „Bitte, beachte ihn einfach nicht!“, sagte sie dann schnell. „Und… wie soll man ihn dann nennen?“, fragte ich weiter. „Du darfst drei Mal raten!“, sagte Nina. „Bill“, riet ich. „Ja. Mum dreht irgendwann durch. Er wollte sogar Schönheits-OPs machen lass nur damit er aus sieht wie dieser Tokio Hotel-Bill. Echt, was soll an dem den cool sein?“, fragte Nina mich entgeistert. Ich zuckte mit den Achseln. „Ausserdem hört er ständig Musik von denen und wenn sein I-Pod kein Akku mehr hat, dann schmeisst er eine CD von denen in den Radio und dreht die Musik so laut, dass man es bei dir zuhause hören könnte!“, klagte Nina weiter.
„Sind wir schon da?“, fragte ich erstaunt als das Auto plötzlich anhielt und Thomas, oder Bill, ausstieg. „Nein. Aber er will mit seinen Freunden weiter fahren!“, sagte Nina. Wer er war, musste sie mir glaub nicht mehr sagen. Das Verhältnis zwischen Nina und ihrem Bruder schien nicht besonders gut zu sein. Nachdenklich blickte ich Thomas nach. Was würde Nina wohl machen wenn ich ihr sagen würde, dass ich Tokio Hotel nicht so schlimm fand.
Als wir dann bei dem Haus von Ninas Grosseltern ankamen, waren Thomas und seine Freunde schon längst da. Ein grosser, schwarzer Truck stand vor dem Haus, fertig abgeladen. Als Ninas Eltern dann abfuhren und wir vor dem grossen Haus standen sagte Nina noch: „Du brauchst keine Angst vor seinen Kollegen zu haben! Sie führen sich auf wie Idioten, sind aber eigentlich ganz O.K.!“ „Super!“, sagte ich optimistisch. „Das wird sicher ein toller Sommer!“, sagte ich und blickte Nina an. Sie blickte zurück als ob sie sagen wollte: „Das glaub ich weniger!“
Wir schleppten unsere Koffer ins Haus. „Hat es überhaupt genug Platz für uns alle?“, fragte ich als wir die erste Treppe erklommen. „Ja, meine Grosseltern haben Mum, Dad mich und ihn immer in den Ferien eingeladen. Manchmal ist sogar noch Mums Schwester mit ihren beiden Kindern gekommen. Also Platz hat es genug!“, sagte sie und warf ihre Tasche in das erste Zimmer. „Schlafen wir in einem Zimmer?“, fragte ich. „Nein! Aber du bist gleich im Zimmer und es hat eine Trennwand die wir aufschieben können“, sagte Nina. Ich nickte und öffnete die nächste Tür. Ein grosses, luftiges Zimmer mit einem Doppelbett , einem alten Holzschrank, einem Schreibtisch mit Stuhl und Lampe und einem riesigen Fenster, dass sich an der Wand entlang streckte, wo mein Bett stand. Erst räumte ich meine Tasche aus, da ich die ganze Sommerferien hier bleiben würde. Ich warf einen Blick durch die Fensterfront in einen gepflegten Garten. Dahinter erstreckte sich ein kleiner Strand und dann Meer. Soweit das Auge reicht Meer. Die Wand zu meiner Linken wurde aufgeschoben und Thomas stand da. „Oh, ich hab jemand anders erwartet! Egal!“, sagte er und schob die Wand wieder zurück. Mein Herz pochte vor Schreck. War das eine Spur von Abweisung in seiner Stimme gewesen? Die andere Wand ging auf und Nina steckte ihren Kopf in mein Zimmer. „Bist du fertig?“, fragte sie. „Fertig für was?“, entgegnete ich verwirrt. „Um Baden zu gehen, du Dummerchen!“, rief Nina lachend. Ich schlug mir mit der Hand an den Kopf. „Nein aber ich komme gleich!“, sagte ich und schnappte mir mein schwarzes Bikini, das im Genick zusammen gebunden war. Ich zog einen leichten Jupe über das schwarze Badeunterteil. Oben genügte mir das Bikini. Schnell packte ich mein Badetuch und meine Sonnenbrille zusammen schlüpfte in meine Flip-Flops und rannte nach unten. Nina stand schon draussen und hielt mir die Tür auf. Lachend rannten wir an den Strand. Es war keine Menschenseele zu sehen. „Ist das normal?“, fragte ich. „Dieses Stück Strand gehört meinen Grosseltern! Es ist Privatbesitz!“, sagte Nina und schlüpfte aus ihren Shorts. Sie hatte eine in hellen und leuchtenden Farben kariertem Bikini an. Ich warf mein Jupe zu meinem Badetuch, schlüpfte aus den Flip-Flops und rannte Nina nach in das eiskalte Wasser. „Brr. Das ist doch viel zu kalt!“, schlotterte Nina. „Ach was!“, rief ich lachend, packte ihre Hand und zog sie mit mir in das kühle Nass. Nina kreischte, als ich sie mit Wasser bespritze und sie stiess mich rückwärts ins Meer. Ich tauchte kurz unter schloss die Augen und genoss meine Schwerelosigkeit. Als ich wieder auftauchte war Nina schon ein Stück zurück zum Strand gewatet. Ich lief ihr nach. Meine Beine fühlten sich erstaunlich schwer an. Ich war noch nie im Meer gewesen. Aber es war etwas ganz anderes als im Becken, wo man einfach nur rein springen und tauchen musste. „Lust auf ein Eis?“, fragte Nina und ihr Blick wanderte zurück zum Haus. „Ich hohl welches wenn du mir sagst wo es ist!“, bot ich an. „In der Küche unter dem Kühlschrank!“, sagte sie und legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Ich stand auf und machte mich auf den Weg zum Haus. Hin und Wieder stand ich auf eine Wandermuschel, die wohl bei grossem Sturm hier hoch geschwemmt worden ist. Ich trocknete meine Füsse ab und ging in die Küche. Eine angenehme Kühle erwartete mich.
Ich betrat die Küche und blieb stehen. „Sehe ich jetzt schon alles doppelt?“, rief ich erschrocken als zwei identisch aussehende Jungs am Küchentisch sassen und mich verwundert anblickten. „Quatsch! Wir sind Zwillinge!“, sagte der Eine. „Ach so!“, sagte ich, nickte verständnisvoll und wandte mich dann der Schachtel mit dem Eis zu. Es kribbelte mir jedoch im Rücken und als ich mich umwandte blickten die Zwillinge mich immer noch an. „Ist was?“, fragte ich unbeholfen. „Nein!“, sagte der Andere. Ich zuckte mit den Schultern und ging wieder nach draussen. Vom Strand her drangen Stimme zu mir hoch und ich lief näher um zu lauschen. „Du lässt gefälligst die Finger von ihr!“, schnauzte Nina ihren Bruder an. „Sorry! Aber deine Freundin scheinen nun mal auf mich zu stehen! Was kann ich denn dafür?“, rechtfertigte sich Bill, Thomas. „Ich warne dich! Wenn du auch nur daran denkst, dich Amy in irgendeiner Weise zu nähren, dann ertränk ich dich im Meer!“, drohte Nina. „Sorry! Aber wenn du mit Harry oder Henry schläfst sag ich auch nichts!“, protestierte Bill. „Und woher…?“, rief Nina wütend aus. Nun brauchte ich nicht mehr zu lauschen. „Sie haben es mir erzählt!“, sagte Bill achselzuckend. „Ganz sicher!“, sagte Nina wütend. „Ja, wenn du es genau wissen willst! Ihr wart nicht zu überhören! Also hab ich Henry danach gefragt und er hat gestanden!“, sagte Bill ruhig. „Das ist aber nicht das Thema! Ich will einfach nicht das du mir wieder alles versaust!“, rief Nina und ihre Stimme bebte, als ob sie den Tränen na war. „Zum Glück hab ich keinen Bruder“, murmelte ich vor mich hin. „Sorry, aber deine Freundin fliegen halt auf mich! Kann ich was dafür?“ Nun wurde auch Bill lauter. „Ja! Du könntest einfach mal die Finger von ihnen lassen!“, sagte Nina. „Bitte! Ich werd es versuchen!“, sagte Bill und wandte sich um. Er blieb nicht mal stehen als Nina ihm einen Haufen von Schimpfwörtern nachwarf. Ich wartete hinter einem Baum bis Bill im Haus war und lief dann hinunter zu Nina. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen nicht mit ihr darüber zu reden, doch es sprudelte einfach so aus mir heraus. „Du hast mit Harry und Henry geschlafen?“, sprudelte es aus mir heraus. Nina wurde rot und senkte ihren Blick. „Ich verstehe wenn du nicht mit mir darüber reden willst… aber ich kann es einfach nicht fassen, dass du mit zwei Jungs Sex hattest!“, redete ich weiter. Na toll, wenn ich einmal angefangen habe zu reden konnte ich kaum noch aufhören. „Bitte, Amy! Hast da alles gehört?“, fragte Nina. „Nun ja. Ich glaube schon!“, gab ich zu. „Dann verstehst du sicher wieso ich wütend bin auf Thomas! Er hat einfach jede meiner Freundinnen flach gelegt und ich denke, dass er dich auch noch will! Bitte versprich mir, dass du nicht mit ihm schlafen wirst!“, sagte Nina ernst. „Ich habe nicht vor mit irgendjemandem…“ Ich schwieg. Hatte ich das wirklich nicht vor? Wir ich nicht mit der Einstellung in die Ferien gefahren: In diesen fünf Wochen finde ich meine Liebe? Nina schien jedoch erleichtert zu sein und nahm mir ihren Eisbecher aus der Hand. „Danke!“, sagte sie. Für das Eis oder das Versprechen?
Der nächste Tag verlief ziemlich trüb. Draussen hatte es zu regnen begonnen und seit die Sonne aufgegangen ist, oder aufgegangen sein sollte, war es draussen Nass und wurde mit jeder Minuten nässer. Als ich um 10 Uhr nach unten ging musste ich feststellen, dass Bill nicht da war. Wieso ich enttäuscht war wusste ich selbst nicht. Henry und Harry meinten, er ist surfen gegangen, aber ich konnte mit Bill schlecht auf einem Surfbrett vorstellen. Nina wollte einkaufen gehen und die Zwillinge gingen ebenfalls surfen. Da mir nicht nach einkaufen war lies ich Nina alleine gehen. „Bring bitte einen guten Film mit!“, bat ich während Nina mit einem Regenschirm und ihrer Geldbörse ausgerüstet sich auf den Weg in die Stadt machte. Henry und Harry wollten sie mit ihrem Truck hinfahren. Was sie nebenbei noch machen wollte, wollte ich nicht wissen. „Das werden sicher tolle Ferien!“, sagte ich nochmals leise vor mich hin um mich selbst davor zu überzeugen. Es half jedoch wenig. Gegen den Mittag wurde es mir langweilig und ich beschloss trotz des Regens an den Strand zu gehen. Das konnte doch wohl kaum viel anders sein, als im Becken bei Regen zu schwimmen. Ausserdem hatte ich das Abzeichen für Rettungsschwimmer schon vor Jahren gemacht. Wir hatten eine Wellenanlage im Becken und ich war schon oft damit geschwommen. Hier würde es nicht viel anders sein. Ich hatte wieder mein schwarzes Bikini an. Ich rannte über den Strand zu Wasser. Es war herrlich war neben dem Regen und ich konnte es kaum erwarten endlich abzutauchen. Schnell schwamm ich los, wie ein Fisch tauchte ich ab auf den Meeresboden. Ich schnappte mir eine Wandermuschel, die so gross war wie meine Faust, und schwamm wieder hoch. Unterdessen tobten riesige Wellen über das Meer und als mich eine gigantische Welle mitriss lies ich die Muschel wieder fallen. Ich wurde vor der Wucht des Wassers nach unten gedrückt und als ich nach unten blickte, war alles schwarz. Kein Boden, nur schwarz. Panik überkam mich. Ich tauchte wieder auf, doch nirgends war Land zu sehen. Nur die Wellen die über das Wasser tanzten. Irgendwo ragte ein Turm aus dem Wasser hoch. Ich schwamm darauf zu, wurde wieder von einer Welle mitgerissen und unter Wasser getaucht. Als ich wieder auftauchte spuckte ich Wasser aus, nur damit ich im nächsten Moment wieder Wasser in den Mund bekam. Das ständige unter Wasser drücken und wieder auftauchen benebelte meine Sinne so, dass ich keinen klaren Entschluss fassen konnte. Plötzlich packte mich jemand am Oberarm. Mit kräftigen Zügen wurde ich aus dem Wasser gezogen.
Hustend und Wasser spuckend kam ich wieder zu mir. „Bist du eigentlich völlig durch geknallt?“, fragte jemand. Ich schloss die Augen wieder und wünschte es wäre nicht so. Bill. „Ich bin noch nie im Meer gewesen. Ich dachte es sei genauso wie im Becken. Das ist es aber nicht!“, sagte ich leise. „Du hättest tot sein können!“, rief er. Was war das in seiner Stimme. Es war keine Wut… es war Angst. Wieso hatte er Angst? „Du gehst am besten zurück ins Haus!“, sagte er dann. Keine Angst mehr, aber vielleicht ein wenig Erleichterung. Ich hörte wie er sich entfernte. „Warte!“, bat ich. Er blieb stehen. Ich hatte die Augen immer noch geschlossen, doch ich wusste, dass er wieder neben mir kniete. „Danke!“, hauchte ich und öffnete die Augen. „Für was?“, fragte er. „Denk nach!“, sagte ich, richte mich langsam auf und wollte einen Schritt gehen, aber mir wurde sofort wieder schwarz vor den Augen und ich fiel einfach nach unten. In Bills Arme. „Bitte!“, sagte er leise und zärtlich.
Als ich nun meine Augen wieder aufschlug lag ich in meinem Bett. Der Regen hatte nachgelassen und die Sonne schien durch mein Fenster. Ich stand auf und zog mir eine türkise Trainerhose an und ein blassrotes T-Shirt. Ich lief die Treppe hinunter und wäre beinahe mit Nina zusammen geprallt. „Hey, du hast mir ein SMS geschrieben! Was gibt’s?“, fragte sie neugierig. „Ich habe…“, stotterte ich verwirrt. Hatte ich? Bill! „Ach ja, ich wollte nur wissen wann du nachhause kommst!“, sagte ich schnell. „Okay, du hättest mich auch anrufen können und mich nicht gleich nachhause hetzten. Ich dachte es wäre was echt Wichtiges!“, klagte Nina. „Hast du was dabei?“, fragte ich dann schnell und wandte meinen Blick auf die Tasche in Ninas Hand. „Och, das ist nichts… echt nicht!“, sagte Nina abwehrend, aber ich hatte ihr die Tasche schnell aus der Hand gezogen und machte sie auf. „Cool, eine Playstation!“, rief ich überrascht. „Nein! Pack sie wieder ein!“, bat Nina. „Woher ist die?“, fragte ich neugierig. „Harry hat sie mitgebracht! Aber schmeiss sie einfach wieder in die Tasche!“, bettelte Nina. „Wieso?“, fragte ich und kramte weiter in der Tasche herum bis ich ein SingStar herauszog. „Nina! Hast du etwas Angst zu singen?“, fragte ich lachend. „Nein! Aber er will immer Tokio Hotel singen und wir singen immer Duette oder Duelle, weil das am meisten Spass macht. Aber niemand will mit ihm dieses Lied singen“, sagte Nina und hielt mir auffordernd die Tasche hin. „Ich singe mit ihm!“, sagte ich schultern zuckend. „Würd ich nicht! Wenn du schlechter bist als er hängt er immer gleich den Typen raus der singen kann und die bist die Dumme die nicht mal einen richtigen Ton zustande bringt! Bitte Amy, tu dir das nicht an!“, bat Nina. „Komm schon! Ich kann einiges einstecken!“, sagte ich steckte die Playstation an den grossen Flachbildfernseher an. „Ist Harry und Henry eigentlich schon wieder da?“, fragte ich neugierig. „Ja, aber sie sind noch draussen“, sagte Nina. „Und… wie war es?“, fragte ich ganz unschuldig. „Wir haben nichts dergleichen getan!“, fauchte Nina mich wütend an. Ich grinste und steckte meinen Kopf durch die Tür. „Wer will SingStar spielen?“, rief ich laut und die Jungs kamen sofort. Nina lief auf Bill zu und packte ihn an seiner Lederjacke. „Du bist nett zu Amy!“, zischte sie ihn an. „Wieso?“, fragte er neugierig. Doch Nina hatte ihn schon wieder losgelassen und war wieder zu mir zu stolziert. „Das war nicht nötig!“, sagte ich, nahm aber den Joystick in die Hand und stellte auf Duell ein. „Duell?“, fragte Harry mich. Er hatte natürlich alles von Nina erfahren. Wann war mir zwar ein Rätsel. Sie war ja die ganze Zeit bei mir gewesen. „Wieso nicht?“, fragte ich gelassen und hielt Bill das Mikro hin. Er zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts. „Das Fenster öffnet sich nicht mehr! Hier drin' ist es voll von dir - und leer! Und vor mir geht die letzte Kerze aus“ Wow, er konnte den Text wirklich gut. „Ich warte schon 'ne Ewigkeit! Endlich ist es jetzt soweit! Da draußen ziehen die schwarzen Wolken auf!“ Ich auch. Nina starrte mich an als ob ich gerade etwas Verbotenes gemacht hätte.
„Du bist gut!“, sagte Bill leise, dass nur ich es hören konnte. Ich hatte ihn um zehn Punkte geschlagen. „Danke!“, sagte ich und konnte mein fieses Grinsen nicht verbergen. Es machte Spass Bill zu schlagen. Ich ging hinüber zu Nina. „Willst du noch gegen mich singen?“, fragte ich gut gelaunt. „Wieso nicht!“, murmelte sie trübe und stand auf. Was war nur plötzlich mit ihr los? „Ist The Eye of the Tiger gut?“, fragte ich. „Nein ich kann diese Tonlage nicht singen! Aber machen wir Life ist Life?“, entgegnete sie. „Ja, klar doch!“
Wir sagen und sagen bis wir keinen Ton mehr raus brachten. Nina achtete gut darauf, dass ich auf keinen Fall etwas mit Bill sang. Wieso wohl? Dachte sie wirklich das ich was von ihm wollte? Es war drei Uhr morgens, als ich endlich in mein Bett fiel und die Augen schloss, aber ich konnte nicht einschlafen, ich musste immer an Bill denken und dann an Nina, der ich versprochen hatte nichts mit ihm anzufangen. „Das wird sicher ein toller Sommer!“, sagte ich leise, jedoch mit weniger Begeisterung als das letzte Mal. Ich wollte einschlafen, doch irgendwie konnte ich nicht. Die Wellen, die den Strand hinauf donnerten und dann wieder zurück ins Meer, liessen machten mich schläfrig, doch in meinem Kopf schwirrten einfach zu viele Gedanken herum um einschlafen zu können. Ich wollte etwas über Bill wissen. Mit Nina konnte ich nicht darüber reden. Vielleicht mit Harry oder Henry. Aber waren die Beiden gewillt hinter Ninas Rücken mit mir über Bill zu reden. Irgendwann um Fünf Uhr schlief ich dann doch ein und fiel in einen unruhigen, traumlosen Schlaf.
Ich wachte schon um nach zwei Stunden wieder auf und zog mich dann an. Es hatte keinen Sinn mehr schlafen zu gehen. Mit meinem roten Minijup und meinen weissen, trägerlosen Top machte ich mich auf den Weg nach unten. Die Kühe war leer, bis auf den Kühlschrank der mich anzulächeln schien und mich darum bat aufgemacht zu werden. Ich hatte Hunger, dass merkte ich erst jetzt. Im Kühlschrank befand sich so alles Mögliche und Unmögliche. Vom Schinken zum Käse und über Karotten zum Wackelpudding. Ich schnappte mir zwei Eier, eine Pfanne und tappte hinüber zum Herd. Ich war noch so müde, dass ich die Eier samt Schale in die Pfanne warf, und bemerkte es erst als sie schon in tausend Stücke zerhackt waren. Mühsam musste ich nun mit der Gabel nach den Schalenstückchen angeln, als Nina hinunter kam, sie sah genau so müde aus, mit Shorts und einem schwarzen T-Shirt auf dem Madonna abgebildet war. „Du siehst aus als ob du Hilfe brauchst!“, meinte Nina und gähnte laut. „Nicht mehr!“, sagte ich und spickte das letzte Stück der Eierschale in den Abfluss. „Bitte schön!“, sagte ich, stellte die Pfanne auf den Tisch und reichte Nina eine Gabel. „Und Teller?“, fragte sie. Ich zuckte nur mit den Achseln und stach in ein Stück gebratenes Ei. „Brauchst du denn einen?“, fragte ich als ich auf dem Ei herum kaute. „Nein!“, sagte sie, verzog ihren Mund zu einem angedeuteten Grinsen und begann ebenfalls in der Pfanne nach Ei zu stochern. „Gehen wir heute in die Stadt?“, wollte ich wissen. Ich hatte mein ganzes Geld mitgenommen um ganz sicher genug Geld dabei zu haben wenn wir Shoppen gehen würden. „Klar“, sagte Nina rasch, als ob ich mich doch noch um entscheiden könnte. „Es ist eigentlich so schlimm daran, wenn eine deiner Freundinnen eine Beziehung mit Bill hat?“, fragte ich nach einigen Minuten des Schweigens. „Ich hab nichts dagegen! Wenn es mal eine Beziehung wäre, wo es nicht einfach darum geht eine flach zu legen!“, sagte Nina und schaute wütend zu Boden. „Dann, wenn sie vielleicht eine Woche zusammen sind und sie miteinander geschlafen haben lässt er sie hängen und sucht sich eine Neue! Für ihn ist das eine Jagd nach Trophäen“, fügte Nina hinzu. Ich schwieg. Es war klar, dass sie nur das Beste für ihre Freundinnen wollte. „Aber Bill interessiert es auch nicht wenn du was mit einem von seinen Kollegen hast!“, sagte ich dann nachdenklich. „Aber meine Beziehungen dauern immerhin länger als eine Woche!“, sagte sie und ich meinte eine Träne in ihren Augen zu sehen. „Bitte Amy, du wirst Bill nie etwas bedeuten! Keine hat im je etwas bedeutet!“, sagte Nina und nun weinte sie wirklich. „Hey, ich werde nichts mit ihm haben! Versprochen!“, sagte ich und legte meinen Arm um Ninas Schultern.
Einige Zeit später spazierten wir durch die Strasse der Stadt. „Oh man!“, sagte Nina als wir vor einem Modegeschäft hallt machten und die Schaufensterauslagen begutachteten. „So was würde ich mir gerne mal kaufen!“, sagte sie mit einem bedauernden Blick auf die Preisschilder. „100 Euro? Darfst du dir das nicht kaufen?“, fragte ich neugierig. „Meine Mum würde rasten wenn sie das erfährt! Ich muss aber nur noch ein Jahr warten und dann kann ich mir kaufen was ich will!“, sagte Nina und wollte schon gehen als ich die Tür aufhielt. „Was ist? Anprobieren kostet ja nichts!“, sagte ich als sie mich verdutzt ansah. Grinsend lief sie an mir vorbei in den Laden. „Wow!“, entfuhr es uns. Von aussen sah es ja schon ziemlich imposant aus, aber die Warenauslage im Laden war noch grösser! Vom Nachthemd aus Italien bis zum Sommerrock aus Griechenland war alles vertreten. „Das ist ja nicht mal so teuer!“, sagte Nina überrascht als sie ein Preisschild von einer lila Bluse studierte. „Na dann, probier sie an!“, forderte ich sie auf. Während Nina mit der Bluse in die Umkleidekabine ging, durchsuchte ich die Kleiderständer nach etwas passendem für mich. Ich fand ein weisses, knielanges, trägerloses Kleid, das von einem breiten, schwarzen Band um den Bauch zusammengehalten wurde. Als ich in die Kabine gehen wollte kam Nina gerade wieder hinaus. „Findest du nicht, dass mich das Lila nicht etwas blass macht?“, fragte sie mich und drehte sich einmal im Kreis. „Ach was! Die steht dir echt gut!“, antwortete ich anerkennend. „Was hast du denn gefunden?“, fragte sie neugierig und begutachtete das Kleid in meiner Hand. Ich ging in die Umkleidekabine und zog mich um. Als ich wieder hinaus kam hatte Nina die Bluse wieder ausgezogen und wartete auf mich. „Ich hab gar nicht bemerkt, wie schlank du bist!“, sagte Nina und nickte begeistert. Ich wandte mich dem Spiegel zu und bewunderte meine, tatsächlich, ziemlich schlanke, Figur. „Soll ich es kaufen?“, fragte ich und betrachtete das Preisschild. „Na klar!“, sagte Nina begeistert. Wir durchsuchten die Kleiderständer, aber fanden nichts, dass uns gefiel. Als wir wieder vor dem Landen standen, fragte Nina: „Wollen wir noch ein Eis essen gehen, oder ins Kino gehen?“ „Wieso gehen wir nicht ins Kino!“, schlug ich vor und wir machten uns auf den Weg zum nächsten Kino. „Was wollen wir den schauen?“, fragte ich als wir im Kino standen und die Anzeigetafel betrachteten. „Wie wäre es mit Eclipse?“, fragte Nina. Ich willigte ein und wir gingen an den Schalter um uns Tickets zu besorgen.
Wieder zuhause legten wir unsere Einkaufstauschen in unsere Zimmer. Ich schlüpfte in mein weisses, neues Kleid und band das schwarze Band an meinem Rücken zusammen und holte meine schwarzen, kniehohen Lederstiefel aus dem Schrank. „Du siehst super aus!“, sagte Nina und kam aus ihrem Zimmer. Sie hatte ebenfalls ihre neue Bluse an, einen schwarzen Minijup und schwarze Ballerina. „Das war echt toll!“, sagte ich als wir wieder nach unten gingen. Bill, Harry und Henry sassen am Küchentisch und spielten Poker. Bill blickte auf und schenkte mir ein Lächeln. Ich wollte dieses schon erwidern, aber Nina packte mein Arm und zog mich nach draussen. „Wir wollen doch nicht hier drin bleiben bei so einem schönen Wetter!“, sagte sie, doch ihre Stimme klang so als ob sie mich anschreien wollte. Sie drückte mich in einen Stuhl neben dem Gartentisch und lies sich gegenüber von mir nieder. „Was wollen wir morgen machen?“, fragte sie. „Keine Ahnung! Wenn das Wetter schön bleibt können wir nochmal schwimmen gehen!“, schlug ich vor. Nina nickte und beobachtete mich wie ich durch das Küchenfenster Bill beobachtete. „Hallo! Finger weg!“, schnauzte sie mich unfreundlich an und vor erschrecken wäre ich beinahe von meinem Stuhl gefallen. „Was? Ich schau ihnen nur beim pokern zu“, verteidigte ich mich. „Und du kannst ja jedem in die Karten sehen also ist das unglaublich spannend!“, giftete Nina. „Wenn ich was mit deinem Bruder habe, dann ist das mein Problem! Wenn er mich sitzen lässt ist das auch mein Problem! Ich weiss echt nicht was du hast!“, fuhr ich sie wütend an. „Aber es ist mein Bruder! Und du bist meine Freundin! Ich will einfach nicht das er dir weh tut!“ Sie schrie nun ebenfalls und die Jungs blickten erstaunt auf. „Du bist nur meine Freundin! Nicht meine Mutter! Du kannst mir überhaupt nichts verbieten!“, schrie ich wütend, wandte auf dem Absatz um und stolzierte davon. „Amy, bitte warte!“, rief Nina verzweifelt, doch ich hörte nicht hin. Sie konnte mir nicht vorschreiben was ich tun, oder nicht tun durfte. Ich lief weiter und irgendwann, als ich stehen blieb, fand ich mich in einer Strasse wieder. Sie war nur von wenigen Menschen gesäumt und auf der einten Seite war ein Tatooladen, auf der anderen Seite eine Bar. Ich ging erst in den Tatooladen, was ich mir davon versprach wusste ich selbst nicht, aber ich konnte ja eh nicht mehr zurück. „Ich bin gleich bei ihnen! Sie können sich schon einmal die Tatooauslagen anschauen“, sagte ein süsser, junger Mann mit wuscheligen, schwarzen Haaren und dunkelbraunen Augen. Er war vielleicht 22, oder 23, aber sicher nicht besonders alt. Ich lief zu der Theke wo einige Ordner aufgeschlagen waren. Es waren Schlangen, Käfer, Blumen, Herzen, Schriftzüge und andere Sachen abgebildet. Ich wusste nicht genau wieso ich hier war, aber wenn ich schon da war, wollte ich auch ein Tatoo machen lassen. Jedoch konnte ich mich nicht zwischen einem kleinen Drachen am Hals, einem Schriftzug über den Knöchel auf dem Lovely Babe stand oder einer Schlange über den linken Oberarm entscheiden. Also, wenn es nicht zu teuer war, wollte ich mir einfach alles machen lassen. Ich war viel zu niedergeschlagen um mich noch gross zu entscheiden also fragte ich den Mann wie viel alles kostet.
Als ich wieder raus kam fühlte ich mich etwas besser und ich hatte gerade Lust in die Bar zu gehen und mir ein Bier zu bestellen. Aber ich war noch nicht fit genug um da gerade stehend wieder raus zu kommen, also wanderte ich die Strasse entlang bis ich an einem Erotik-Shop vorbei kam. Eigentlich hatte ich noch nie etwas für diese Läden übrig gehappt, aber meine Füsse trugen mich einfach hinein. „Kann ich dir helfen?“, fragte eine Frau, etwa Mitte Dreissig mit langen, braunen Haaren und freundlichen, blauen Augen. „Ich weiss nicht mal so recht, was ich hier eigentlich mache!“, gestand ich. „Probleme mit dem Freund?“, fragte siefühlend. „Freundin! Sie hat was dagegen wenn ich was mit ihrem Bruder habe!“, erklärte ich. „Dann hab ich hier genau das Richtige für dich!“, sagte sie augenzwinkernd und führte mich zwischen den Regalen hindurch und blieb schliesslich vor einem Kleiderständer stehen. Sie suchte einen Moment und hielt mir dann lilafarbene Unterwäsche hin. Ich nahm sie an und begab mich in die Umkleidekabine. Das Oberteil rechte mir bis zum Bauchnabel und betonte mein Körper ziemlich gut. Es war lila, mit einem weissen Spitzenrand und einem schwarzen Schleifchen. Das Unterteil war ganz normal, hatte aber ebenfalls weisser Rüschenrand und schwarzes Schleifchen. Als ich die Umkleidekabine verlies liefen vor dem Landen eine Schaar Jungs durch die beim vorbeilaufen pfiffen. „Das passiert jedem Mädchen!“, sagte die Verkäuferin und betrachtete mich anerkennend. Ich machte mir keine grossen Gedanken darüber kaufte die Unterwäsche und lies sie mir zum Haus von Ninas Grosseltern schicken.
Auf dem Rückweg machte ich noch einen Abstecher in die Bar. Es war schon Elf Uhr, doch ich wollte heute nicht mehr mit Nina sprechen. Ich ging an die Bar und bestellte mir einen Drink. Ein junger Mann setzte sich neben mich und bestellte sich ein Bier. „Hallo Süsse!“, sagte er schmeichelnd und wandte sich mir zu. „Sorry, keine Interesse!“, entgegnete ich gelangweilt. Er zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder seinem Glas zu. Ich nippte weiter an meinem Drink und betrachtete die anderen Bargäste. Es war nicht besonders viel los hier und ich bestellte mir noch einen Drink. Ich mochte dieses Getränk nicht ausstehen, doch ich war zu niedergeschlagen um mir Gedanken darüber zu machen etwas anderes zu bestellen. Wie konnte Nina es nur wagen mir vorzuschreiben was ich zu tun hatte. Ich wandte meinen Blick unauffällig zu dem Mann neben mir. Er war muskulös und ziemlich gut bestückt. Wieso eigentlich nicht? Man Amy, du kennst ihn doch gar nicht. Sagte ich zu mir selbst und schüttelte den Kopf um diesen Gedanken zu vertreiben. Irgendwann, nach dem siebten oder achten Drink, spürte ich, dass es zu viel war und ich bezahlte und stand auf. Leicht wankend machte ich mich auf den Heimweg. Es war schon drei Uhr morgens. Vielleicht hatte ich doch ein wenig übertrieben. Ich fuhr über das Tatoo an meinem Hals. Eigentlich fand ich es schon ziemlich cool. Ich musste mich zusammen reissen um nicht lauthals zu singen anzufangen.
HEY, DIESE GESCHICHTE IST NOCH NICHT FERTIG! SCHAUT AUF JEDEN FALL NOCHMAL VORBEI!!!
Texte: Titelbild © American Pie 7
Tag der Veröffentlichung: 21.07.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Ich widme dieses Buch Nina, die hier namendlich erwähnt wird, Julie, mit der ich immer wieder Streit hatte aber wir uns doch wieder gefunden haben, Lydia, die meine Bücher immer durchgelesen hat und mir gesagt hat wo ich fehler gemacht habe, und allen die dieses Buch lesen...