Cover

Prolog


„Ach ne? Taucht unsere Diva auch endlich mal auf?“, fragte mich mein Sportlehrer und alle fingen an zu kichern. Doch das störte mich herzlich wenig. 
Ich genoss es förmlich, als Diva abgestempelt zu werden.
Wortlos stellte ich mich in die Reihe und der Lehrer fuhr mit der Anwesenheitsliste fort.

Nach dem Unterricht zog ich mich um und ging nach draußen, wo auch schon meine ‘Clique‘ auf mich wartete.
Eigentlich kenne ich die meisten von denen gar nicht, aber man konnte sie leicht herumkommandieren.
„Na, Ha Mun, wie war Sport? Hat er dich wieder als Diva bezeichnet?“, fragte mich ein braunhaariger Junge, dessen Name ich nicht mehr wusste.
„Was glaubst du wohl? Natürlich hat er das!“, gab ich genervt als Antwort und verdrehte die Augen.
„Ha Mun, ich hab hier deine Hausaufgaben für die nächste Stunde.“, sagte ein Mädchen leise.
„Gut. Gib sie mir!“, befahl ich. Wortlos reichte sie mir meine Hausaufgaben.
Nicht dass ich dumm wäre, aber wie bereits erwähnt, kann man diese Jungs und Mädchen gut herumkommandieren. Sie machen alles was ich will.
Irgendwie praktisch oder? Naja, ich geb es zu, es kann auch manchmal ganz schön nervig sein. Aber hey... so mach ich mir wenigstens nicht die Hände schmutzig.

Ach so, mit Sicherheit fragt ihr euch wer ich bin und wieso ich mich so verhalte.
Also mein Name ist Kim Ha Mun, aber das habt ihr bestimmt schon mitbekommen.
Hoffe ich jedenfalls. Naja, weiter im Text... ich bin 17 Jahre alt und wieso ich mich so verhalte ist eigentlich auch leicht erklärt:
Seit ich neu auf dieser Schule bin, stand mein Ruf schon von vornerein fest:
Zicke und Diva.
Eigentlich bin ich nichts von den beiden, aber so kann ich meine Maske Aufrecht erhalten und werde nicht verletzt.
Bisher konnte ich mein wahres Ich wahren, aber irgendwie hab ich das Gefühl als würde eine Veränderung auf mich zu kommen.
Etwas, was mein Leben grundsätzlich verändern wird.
Aber ich hab keine Ahnung, was das sein könnte.

First Meeting

Genervt trottete ich mit meiner sogenannten Clique zur nächsten Unterrichtsstunde. Ich setzte mich auf meinen Platz am Fenster und sah nach draußen. ‘Ein Glück ist das die letzte Stunde‘, dachte ich mir. Zum Glück nahm mich der Lehrer wieder nicht dran, ich hatte eh nicht zugehört. Mir war das sowas von egal, ob ich gute Zensuren schrieb oder nicht. Da meine Eltern so gut wie nie zu Hause waren, spielte es auch keine Rolle, wie meine Zensuren sind. 

 

Als es endlich klingelte, packte ich meine Sachen zusammen und verließ den Raum.  Kurz bevor ich jedoch das Schulgebäude verlassen konnte, drängelte sich ein  Mädchen mit kurzen Haaren an mir vorbei. ‘War das überhaupt ein Mädchen?‘,  fragte ich mich selbst. „Hey pass doch auf, wo du hinrennst!“, schrie ich ihr hinterher. Sie drehte sich kurz um und verbeugte sich. Jedoch kamen keine Worte  der Entschuldigung über ihre Lippen.

 

Nachdem ich endlich das Gebäude verlassen konnte, sah ich fünf Jungs am Tor  warten. Das Mädchen, welches sich vorhin an mir vorbei gedrängelt hatte, lief  genau auf diese Jungs zu und fiel dem Blonden um den Hals. Anscheinend kannten  sie sich… na, wohl eher sehr gut, denn das besagte Mädchen stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste den blonden Jungen.

 

Genervt von den zwei Liebenden, verdrehte ich die Augen und ging wortlos an  ihnen vorbei. Doch der braunhaarige Junge von heute Mittag hielt mich auf.  „Ha Mun, kommst du heute Abend auch in den Club?“, fragte er mich. Wir standen nur  wenige Meter von der anderen Gruppe entfernt und aus den Augenwickeln konnte ich sehen, das mich der Junge mit den länglichen schwarzen Haaren und den pinken  Spitzen musterte. Ich seufzte einmal und sagte dann: „Ich hab zwar keine besondere  Lust, aber ok. Sag den anderen, das sie in dem üblichen Club einen Tisch reservieren  sollen!“ Der Braunhaarige, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, nickte und  wollte gerade gehen, als ich ihn aufhielt: „Ach noch was: Kann sein das ich mich  etwas verspäte.“ Mit diesen Worten kehrte ich ihm den Rücken zu und ging nach Hause.

 

Dort angekommen war ich mal wieder alleine. Man könnte meinen, dass ich auch  alleine in der riesen Villa lebe. Ich ging nach oben und fand an meiner Tür einen Zettel  kleben. Ich nahm diesen in die Hand und las:

 

„Liebste Ha Mun, dein Vater und ich sind wieder auf Geschäftsreise. Diesmal ging es nach China.  Wir sind in zwei Wochen wieder da. Sei artig. Wir lieben dich. Deine Mutter“

 

Ich seufzte einmal kräftig und betrat dann mein Zimmer. ‘Schon wieder eine  Geschäftsreise. Wann wollen sie sich eigentlich um mich kümmern? Ist ihnen die  Arbeit wirklich wichtiger als ihre Tochter?‘, dachte ich mir und warf meine Tasche  achtlos in die Ecke. Ich ging zu meinem Balkon und öffnete dessen Tür. Warmer Frühlingswind schlug mir ins Gesicht. ‘Wieso kann ich niemandem mein wahres  Ich zeigen? Warum gibt es niemanden der hinter meiner Maske sieht?‘, fragte ich mich verzweifelt. Plötzlich tauchte in meinen Gedanke der Junge von heute Nachmittag  auf. Schockiert schüttelte ich meinen Kopf und vertrieb das Bild wieder. ‘Wieso denk  ich jetzt an den? Ich kenn ihn nicht einmal. Aber wie er mich gemustert hat, war sehr intensiv… Nein Ha Mun! Hier wird nicht an einem wildfremden Kerl gedacht!‘, wies  ich mich selbst zurecht. Mein Handy fing an zu summen. Ich holte es hervor und  sah dass ich eine SMS bekommen hatte. Diese öffnete ich und las:

 

„Hallo Ha Mun, wir haben für 20 Uhr einen Tisch im Q-vo reserviert.  Wir erwarten deine baldige Ankunft. Bis später. Chiron“

 

 

Nach dem lesen, sah ich auf die Uhr. Es war bereits 18.30 Uhr. Ich nahm mein  Handy wieder zur Hand und wählte die Nummer unseres Fahrers. „Hallo Yun.  Kannst du mich um 20 Uhr abholen?“, fragte ich ihn. „Klar. Willst du wieder ins Q-vo?“,  hakte er nach. „Ja und danke. Bis später.“, sagte ich und legte auf. Yun war der  einzige auf den ich mich verlassen konnte und dem ich auch alles erzählen konnte.

 

Dann ging ich ins Bad und duschte schnell. Als ich in mein Ankleidezimmer trat,  war es bereits 19 Uhr. Schnell suchte ich mir geeignete Klamotten zusammen und  zog mich an. Ich hatte mich für ein schwarzes Top und einer Jeans-Hotpants entschieden. Darüber trug ich eine leichte Strickjacke und dazu noch Overknee-Stiefel.  Danach legte ich mir noch eine Kette und ein Armband um. Im Bad föhnte ich mir meine Haare und nahm anschließend mein Lockenstab um leichte Wellen in meine  Haare zu bringen. Zu guter Letzt schminkte ich mich noch. Um 19.50 Uhr war ich  fertig. Ich schnappte mir eine passende Tasche, warf Schlüssel, Portemonnaie und  Handy rein und warf nochmal einen Blick in den Spiegel. ‘Ja, so kann ich gehen‘, sagte ich zu mir selber. Pünktlich, wie Yun nun mal ist, klingelte er an der Tür. Ich sprintete runter, um ihn nicht lange Warten zu lassen, und er fuhr mich dann nach Hongdae.

 

 Eine knappe Stunde später trafen wir vor meinem Lieblingsclub ein. Ich bedankte mich bei Yun und sagte ihm, dass ich mich melden würde, wenn er mich abholen könnte. Als ich den Club betrat, wurde ich auch schon von lauter Musik begrüßt. Nach kurzem Suchen fand ich schließlich auch die anderen. Dort wurde ich schon freudig erwartet. Gekonnt setzte ich wieder meine Maske auf und lächelte schwach in dieRunde. Ich setzte mich und wurde auch sofort umringt. Jeder wollte meine Aufmerksamkeit. Ich sag doch, dass das ziemlich praktisch sein kann. „Du! Hol mir was zu trinken!“, befahl ich dem Mädchen zu meiner Rechten. Sie nickte und eilte zur Bar. Kurze Zeit später kam sie mit meinem Cocktail wieder. Da ich immer dasselbe trank, war es einfach es sich zu merken. Zumindest einfach für mein Gefolge. Mir war es eigentlich ziemlich egal, was ich trank.

 

Nach einer Weile forderte mich der braunhaarige Typ, ich glaube er ist Chiron, zum Tanzen auf. Widerstrebend nahm ich an und wir gingen zur Tanzfläche. Ich hatte das Gefühl das wir bereits eine Stunde tanzten, daher ging ich mal zur Toilette und noch immer hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Als ich vom ‘Stillen Örtchen‘ wieder kam, verstärkte sich dieses Gefühl. Jetzt war ich mir zu 100% sicher. Jemand beobachtete mich. Die Frage war nur: War es eine Person oder waren es mehrere?Ich ging zur Bar und bestellte mir einen weiteren Cocktail. Keine Ahnung, der wievielte das ist. Es interessierte mich auch nicht, da ich eine Menge vertrug. Ich wartete also auf mein Getränk, als ich plötzlich eine Person in meinem Rücken spürte.„Hi.“, sagte die mir unbekannte Stimme hinter mir. Langsam drehte ich mich um und ich erschrak, als ich sah wer da vor mir stand. „Du? Hier?“, fragte ich und ließ mich erschrocken auf einen Barhocker fallen.

Dispute

Immer noch erschrocken sah ich meinem Gegenüber ins Gesicht. Ich hätte nicht erwartet gerade IHN hier zu treffen. Wie hat er mich überhaupt gefunden? Immerhin kenne ich ihn nicht. Nachdem ich mich von dem Schock erholt hatte, fragte ich ihn: „Was machst du denn hier? Und wie hast du mich bitte gefunden?“ „Erinnerst du dich an gestern Nachmittag? Ich und meine Freunde standen vor deiner Schule. Daesung wollte seine Freundin abholen. Naja jedenfalls hab ich da mitbekommen, das du in einen Club gehst und ich hab mich erkundigt welchen du bevorzugst.“, erklärte er mir. „Super. Aber das erklärt noch lange nicht, was DU hier machst!“, entgegnete ich genervt. Der Barkeeper brachte mir in der meinen Cocktail. Ich bezahlte diesen und wandte mich dann wieder meinem Gegenüber zu. „Also? Was machst du hier? Wenn du dir schon die Mühe gemacht hast mich zu finden, wird das doch sicher auch einen Grund dafür geben.“, entgegnete ich und sah ihm fest in die Augen. Seine klaren braunen Augen strahlten Autorität aus. „Hmm… es gibt tatsächlich einen Grund.“, sagte er ganz ruhig. „Der da wäre? Ich bin ganz Ohr!“, erwiderte ich nun neugierig. Doch ehe er antworten konnte kam Chiron zu uns und unterbrach uns. „Was machst du denn solange, Ha Mun?“, fragte er mich und beachtete gar nicht meinen Gesprächspartner. Genervt verdrehte ich die Augen und sagte: „Chiron, richtig? Siehst du nicht, dass ich mich gerade unterhalte? Außerdem ist es allein meine Entscheidung, wann und ob ich zu euch zurück komme. Verstanden?“ Dieser nickte kaum merklich. Jetzt hatte ich echt keine Lust mehr auf all das. Also drehte ich den Jungs den Rücken zu, rief Yun an und ging Richtung Ausgang. Erst als ich draußen an kam, merkte ich das mir jemand gefolgt ist.

 

Ehe ich mich zu meinem Verfolger umdrehen konnte, wurde ich von einem schmierigen und betrunkenen Typen von der Seite angequatscht: „Hey Süße! Hast du Lust auf ein kleines Abenteuer mit mir?“ Er legte seinen Arm um meine Schultern und kam mit seinem Gesicht, dem meinem, ziemlich nahe. ‘Gott! Wie viel hat dieser Kerl eigentlich getrunken?‘, dachte ich mir. „Hast du sie noch alle? Als ob ich so verzweifelt wäre, um mit dir ins Bett zu steigen!“, sagte ich angewidert. „Ach komm schon. Zier dich nicht so!“, versuchte er mich zu überreden. „Vergiss es! Jetzt lass mich los!“, forderte ich. Der betrunkene lachte einmal auf und dachte nicht daran mich loszulassen. Nein, er legte sogar seine Hand an meine Hüfte und zog mich zu sich ran. „Ich hab gesagt du sollst mich loslassen!“, rief ich und fing an mich zu wehren. Ich kratzte und kniff ihn in die Arme.

 

Plötzlich lagen zwei andere Arme um mich und zogen mich von dem betrunkenen Typen weg. „Ich denke sie hat gesagt, dass sie nicht mit dir gehen will! Warum gehst du nicht nach Hause und nüchterst dich aus!?“, erklang die ruhige Stimme, die sich vorhin mit mir unterhalten hat. Der betrunkene Kerl hob die Fäuste und stürzte sich auf meinen Retter. Dieser konnte aber jeden Schlag problemlos ausweichen oder abwehren. Letztendlich verzog sich der schmierige Kerl und ließ uns in Ruhe. Mein Retter drehte sich zu mir um, sah mich besorgt an und fragte: „Ist alles in Ordnung mit dir?“ Einerseits war ich ihm dankbar, dass er mir geholfen hat aber andererseits war ich auch wütend auf ihn, weil er sich in mein Leben eingemischt hat. Wisst ihr was ich meine? Ich funkelte ihn böse an und sagte: „Sag mal, was fällt dir ein? Ich hatte alles im Griff!“ Geschockt riss er die Augen auf. „Das hab ich gesehen, dass du alles im Griff hattest. Wenn ich dir nicht geholfen hätte, dann würdest du jetzt in seinem Bett liegen!“, erwiderte er fest. „Und was geht dich das an? Es kann dir doch egal sein, in wessen Bett ich liege! Wir kennen uns nicht mal, also misch dich nicht in mein Leben ein!“, schrie ich ihn wütend an.

 

Plötzlich hupte ein Auto. Ich drehte mich um und konnte Yun auf dem Fahrersitz erkennen. Ich sah nochmal zu meinem Retter und sagte ernst: „Wehe, du mischt dich nochmal in mein Leben ein! Sonst wirst du mich kennenlernen, und zwar auf die unschön Weise!“ Dann stieg ich ins Auto und fuhr Heim.

 

 [G-Dragon’s Sicht]

 

 Perplex und auch wütend starrte ich ihr hinterher. ‘Wer denkt sie, ist sie? Als ob ich mich freiwillig in ihr Leben einmischen wollte. Pah... lächerlich.‘, dachte ich mir immer noch wütend. ‘Ich muss mich irgendwie ablenken, bevor ich nach Hause fahre.‘, schoss es mir in den Sinn. Die Frage war nur: Wie? Dieses Mädchen geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich weiß dass sie sich verstellt. Aber das ‘Warum‘ ist mir noch nicht klar. Wieso gibt sie vor jemand zu sein, der sie in Wirklichkeit gar nicht ist? Als ich an einem Spielplatz vorbei kam, ertönte ‘Turn it up‘. Meine Anruferkennung, wenn T.O.P-Hyung anruft. „Was gibt es, Hyung?“, ging ich, immer noch wütend, ran. „Wieso hast du denn so schlechte Laune? Ist das Mädchen, was du sehen wolltest, doch nicht so wie du es dir vorgestellt hast?“, fragte er. Ich seufzte und sagte: „Das ist schwer zu erklären. Viel konnte ich nicht in Erfahrung bringen, da sie sich genauso verhalten hat, wie vor der Schule!“ Ich setzte mich auf den Bordstein, während ich T.O.P alles erzählte.

 

„Kopf hoch, Jiyong! Sie wird sich bestimmt noch ändern. Komm ihr einfach näher. Wenn deine Vermutung stimmt, dann wird sie sich ändern, wenn es jemanden gibt, der für sie da ist.“, versuchte mich mein Hyung aufzumuntern. „Aber wie soll ich ihr näher kommen? Sie will ja nicht, das ich mich einmische.“, warf ich ein. „Lass uns das besprechen, wenn du zu Hause bist. Am Telefon ist es etwas unpraktisch und außerdem will Seungri was von mir. Nebenbei, wann kommst du nach Hause?“, fragte er mich. Im Hintergrund konnte ich unseren Maknae hören, was mich zum Grinsen brachte. Immer will er mit T.O.P reden. Kein Wunder das er die ‘Umma‘ ist, wie ihn die Fans liebevoll nannten. „Keine Ahnung. Ich werd mich noch etwas ablenken. Ich beeil mich!“, sagte ich und legte dann auf.

 

Ich erhob mich und wollte gerade meinen Weg fortsetzen, als sich mir ein Typ in den Weg stellte. Erst erkannte ich ihn nicht, doch dann fiel es mir wieder ein. „Was willst du von mir?“, fragte ich ihn. Doch ich erhielt keine Antwort. Alles was ich bekam war ein zorniger Blick.

Incident

[Ha Mun’s Sicht]

 

 ‘Nicht zu fassen, dass er sich in mein Leben eingemischt hat! Warum hat er das überhaupt gemacht?‘, fragte ich mich in Gedanken. Auf der ganzen Fahrt hab ich mir darüber den Kopf zerbrochen. Würdet ihr das nicht auch machen, wenn euch ein wildfremder Kerl euch rettet? Gut, ich bin ihm dafür schon dankbar, aber es geht ihn doch überhaupt nichts an. Oder sehe ich das falsch? „Ist alles in Ordnung, Ha Mun?“, wurde ich auf einmal gefragt. Yun’s ruhige Stimme riss mich aus meinen Gedanken. „Was? Oh... ja, alles bestens.“, sagte ich nur. „Wirklich? Deine Augen sagen was anderes. Was ist passiert?“, stellte er fest. Vor Yun kann ich einfach nichts verborgen halten. Also seufzte ich und erzählte ihm alles. „Aber das ist doch gut, dass er dir geholfen hat.“, stellte Yun fest. „Ja schon und dafür würde ich mich auch gerne bedanken, aber er hat sich einfach eingemischt. Und du weißt genau, dass ich das nicht leiden kann.“, erwiderte ich ernst. „Ja, das weiß ich nur zu gut. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie du ausgerastet bist, als mir dieser Fehler passiert ist.“, sagte er lachend.

 

Kurze Zeit später trafen wir wieder bei der Villa ein. Ich wollte gerade aussteigen, als mich Yun aufhielt: „Hey, wenn du dich wirklich bei diesem Jungen bedanken willst, kann ich ein paar Nachforschungen anstellen, um herauszufinden, wer er ist.“ „Wirklich? Das wäre prima. Danke Yun.“, sagte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Wangen. Dann stieg ich aus und betrat die Villa, die echt einsam aussah. Naja, wen wundert’s... um 3 Uhr morgens ist das Personal noch nicht auf den Beinen. Ich stellte fest, dass ich tierischen Hunger hatte. Also ging ich in unsere Küche, welche für meinen Geschmack viel zu modern war, und machte mir eine Kleinigkeit. Mal ehrlich, Mutter kocht sowieso nicht, also wieso hat sie hier alles so modern eingerichtet? Und wozu brauchen wir den Fernseher in der Küche? Meine Eltern sind so gut wie nie zu Hause und ich aß auch nicht besonders viel. Höchstens eine Mahlzeit am Tag, aber das war es dann auch schon.

 

Nachdem ich aufgegessen hatte, ging ich nach oben in mein Zimmer. Ich legte meine Party-Klamotten ab, zog mir eine Jogginghose und ein weites T-Shirt an und legte mich ins Bett. Zum Glück hat heute das Wochenende angefangen, also konnte ich ruhig ausschlafen. Ich schloss meine Augen und wenige Sekunden später schlief ich auch schon ein.

 

[G-Dragon’s Sicht]

 

 Ich weiß nicht, wie lange er mir so gegenüber stand, aber es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an. Dann rührte er sich endlich. Eigentlich kann man sagen, dass er sich auf mich stürzte! In seinen Augen sah ich blanke Wut. Wieso hat er so einen Zorn auf mich? Weil ich ihn vertrieben habe und Ha Mun gerettet habe? Wäre möglich, oder wohl eher sehr wahrscheinlich! Da ich so in Gedanken war, bemerkte ich seine Faust nicht. Er traf mich unterhalb meiner Lippen und ich fiel zu Boden. Ich berührte meine Lippen mit den Fingern und sah dass sie blutete. „Das ist jawohl das Letzte. Wie kannst du einem Idol ins Gesicht schlagen? Jetzt hast du mich richtig wütend gemacht!“, schrie ich ihm entgegen. „Halt die Klappe! Wegen dir, ist mir die Kleine heute durch die Finger gegangen!“, schrie er ebenfalls. Bei der Vorstellung, dass dieser schmierige Kerl Ha Mun flachlegen wollte, wurde mir übel. Außerdem stieg in mir eine ungebändigte Wut hoch. Schnell kam ich wieder auf die Beine und schlug ihm ebenfalls ins Gesicht. Auf seine anderen Schläge war ich vorbereitet und konnte immer problemlos ausweichen. Dann konnte ich zurückschlagen. Meinen Schlägen konnte er nicht ausweichen. Dafür kamen sie viel zu schnell. Es dauerte nicht lange und er lag kampfunfähig auf dem Boden. Ich stellte mich über ihn und sagte: „Wage es nicht, ihr oder einem anderem Mädchen zu nahe zu kommen! Sonst kann ich für nichts garantieren.“ Der Kerl nickte kaum merklich und ich konnte endlich meinen Weg fortsetzen. Etwas Positives hatte das ganze aber: ich konnte mich endlich abreagieren.

 

Also beschloss ich nach Hause zu gehen. ‘Hoffentlich schlafen die anderen schon.‘, dachte ich. Ich hatte nämlich keine Lust denen alles zu erklären. Besonders T.O.P würde sich nur wieder Sorgen machen und mich von oben bis unten untersuchen.  Als ich zu Hause ankam, musste ich leider feststellen, dass doch noch Licht brannte. Ich seufzte einmal und wappnete mich innerlich. Dann trat ich ein. „Da bist du ja endlich. Weißt du eigentlich, wie spät... was zum Henker ist passiert?“, fragte mich T.O.P gleich. Tolle Begrüßung, oder? Sofort, ohne auf meine Erklärung zu warten, zerrte er mich ins Wohnzimmer, wo auch die anderen waren. Warum zum Geier sind die denn noch alle wach? Sind die nicht müde? „Hyung, was ist passiert? Wieso blutest du an der Lippe?“, löcherte mich unser Maknae. T.O.P setzte mich auf den Hocker und holte den Verbandskasten. Nach wenigen Minuten, oder waren es Sekunden?, war er wieder da und untersuchte meine Wunde. „T.O.P, das ist nicht nötig. Ist halb so schlimm.“, versuchte ich abzuwinken. Doch leider nützte das rein gar nichts. Er fing an meine Wunde zu säubern. „Aish... das tut weh.“, fing ich nun doch an zu jammern. „Würdest du uns jetzt mal aufklären, was mit dir passiert ist?“, fragte Taeyang besorgt. „Ich hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit.“, sagte ich einfach, während T.O.P mir ein Pflaster auf meine Wunde klebte. „Mit wem und warum?“, fragte nun Daesung. Da ich sowieso antworten musste, erzählte ich meinen Hyungs alles.

 

„Er wollte allen Ernstes DAS Mädchen flachlegen, auf welches du ein Auge geworfen hast?“, fragte Seungri geschockt. „Ich hab kein Auge auf sie geworfen!“, widersprach ich schnell. „Du weißt dass es stimmt, Jiyong. Sonst wärst du nicht so ausgerastet. Außerdem hattest du lange keinen solchen Ausraster mehr.“, stellte T.O.P klar. Ich wusste dass er Recht hat. Es ist schon ein halbe Ewigkeit her, das ich wegen einem Mädchen, die Kontrolle verloren habe. Aber ist das verwunderlich? Würdet ihr nicht auch euer Mädchen, welches ihr mögt, beschützen und verteidigen? Für mich ist das selbstverständlich. „Wie dem auch sei. Ich geh jetzt ins Bett. Ich hatte einen anstrengenden Tag.“, sagte ich und ging in mein Zimmer. Dort angekommen legte ich mich, ohne das Licht anzuschalten, auf mein Bett und ließ den Tag noch einmal Revue passieren. Dann schloss ich meine Augen und schlief ein.

Discovery and the Entertainment

[Ha Mun’s Sicht]

 

Ich schlief die ganze Nacht problemlos durch und wurde am nächsten Morgen von der Sonne geweckt. Noch leicht verschlafen setzte ich mich auf und rieb mir die Augen. Ich stand auf und machte die Balkontür auf und blieb eine Weile draußen stehen. Dann ging ich ins Bad und machte mich fertig. Ich kam gerade aus der Dusche als mein Handy klingelte. Schnell lief ich zum Nachttisch, nahm es in die Hand und schaute aufs Display. Ich seufzte und verdrehte leicht die Augen als ich den Namen las. Genervt ging ich ran: „Was willst du Chiron?“ „Ich… ehm… ich wollte mich für gestern entschuldigen.“, sagte er kleinlaut. Erst wusste ich nicht, was er meinte, doch dann fiel es mir wieder ein. Nach allem was gestern Abend passiert ist, hatte ich die Auseinandersetzung mit Chiron total vergessen. „Hm..okay. Wars das? Ich hab noch was zu tun.“, entgegnete ich genervt. „Ehm…naja…wir haben überlegt zum See zu gehen. Es soll heute schön werden. Was sagst du? Kommst du mit?“, fragte er mich leise. Ich überlegte lange und atmete einmal schwer aus. „Okay… schreib mir die Uhrzeit. Ich werde da sein!“, sagte ich, ehe ich auflegte. Ich schmiss mein Handy aufs Bett und ging dann ins Ankleidezimmer, um mich anzuziehen. Kurz darauf klingelte erneut mein Handy. Überrascht sah ich aufs Display. „Yun? Was will er denn so früh von mir?“, fragte ich mich selber und ging auch gleich ran. „Yun, was gibt’s?“, fragte ich ihn gleich. „Ha Mun.. ich hab herausgefunden wer dein nächtlicher Retter ist.“, sagte er aufgeregt. Sofort spitzte ich meine Ohren und lief im Zimmer auf und ab. „Und? Wer ist es?“, harkte ich voller Neugier nach. „Sieh einfach in die Zeitung. Dann weißt du es.“, antwortete er schlicht und legt auch schon auf. Verwirrt starrte ich mein Handy an und rannte dann nach unten. Dort fragte ich unseren Butler, ob die Zeitung schon da wäre. Dieser nickte nur und deutete auf die Küche. ‘Schon komisch, dass er nicht viel spricht.‘, dachte ich mir, auf dem Weg in die Küche.

 

Dort angekommen fand ich die Tageszeitung auf dem Tresen. Meine Augen weiteten sich als ich die Schlagzeile „Big Bang Leader beschützt Mädchen“ las. Ich fiel aus allen Wolken, als ich das Bild sah. Man konnte mich zwar nicht erkennen, aber man sah wie er seine Arme um mich gelegt hatte und mich vor dem Typen beschützte. Ich setzte mich auf den Hocker und las mir den Artikel gründlich durch. Ab und zu wurde ich rot, als es hieß, dass ich seine Freundin wäre. Sogar der Streit wurde erwähnt. Danach hob ich meinen Blick wieder und starrte aus dem Fenster. ‘Jetzt wusste ich wer er war und noch dazu war er berühmt. Aber das erklärt immer noch nicht, wieso er sich eingemischt hat!‘, dachte ich mir. Gedankenverloren wählte ich Yun’s Nummer. Nach dem zweiten Klingeln hörte ich auch schon seine Stimme: „Du hast es gesehen?“, fragte er leise. „Nae… was kannst du mir über ihn sagen, Yun?“ Bei meiner Frage herrschte eine kurze Stille, so wie immer wenn er überlegte. „Naja… er ist der Leader von der Band ‘Big Bang‘ und ist international bekannt. …. Wenn du dich wirklich bei ihm bedanken willst, dann geh zu ihm!“, sagte Yun eindringlich. „Ich fahr dich auch zum Entertainment.“, fügte er leise hinzu. Ich seufzte leise und sagte: „Okay… gib mir eine halbe Stunde. Danke Yun. Ich wüsste nicht was ich ohne dich machen würde.“ „Schon okay Kleines und bis gleich.“. Ehe er auflegte, hörte ich ihn leise lachen. 

 

Nach dem Telefonat ging ich wieder in mein Ankleidezimmer und zog mich schick und unwiderstehlich an. ‘Ich hoffe so ist er mir nicht mehr böse‘, dachte ich mir unbewusst und gab mir selber eine Ohrfeige. ‘Ich darf nicht so denken! Sonst kann ich meine Maske nicht aufrecht halten!‘, ermahnte ich mich selber. Danach schminkte ich mich und glättete meine Haare. Kurz nachdem ich fertig war, vernahm ich die Türklingel. Ich ging nach unten und begrüßte Yun. „Du siehst so nervös aus Ha Mun.“, stellte er grinsend fest. Ich sagte nichts weiter dazu, lächelte aber schwach. Gemeinsam gingen wir zum Auto und ich stieg ein. Nach kurzem Warten fuhr er auch schon los. Nach einer knappen Stunde kamen wir in Mapo-gu an und ich betrachtete das große moderne Gebäude.

 

[G-Dragon‘s Sicht]

 

Genervt und unkonzentriert warf ich den Bleistift weg. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren, da ich mit meinen Gedanken immer noch beim gestrigen Abend war. ‘Wieso geht mir diese Situation so nahe?‘, fragte ich mich selber und lief im Raum auf und ab. „Jiyong… hör auf rumzurennen!“, erklang T.O.P’s Stimme. Ich sah auf und blieb vor ihm und den anderen stehen. „Aber ich kann mich nicht konzentrieren! Noch dazu, ist dieser Abend von Reportern gesehen worden.“, sagte ich leicht wütend und warf die Tageszeitung auf den Tisch. „Sie? Meine Freundin? Pah… das ich nicht lache.“, sagte ich abfällig. „Ji, mach dir nichts vor. Du stehst auf die Kleine.“, warf Taeyang ein und ich bemerkte wie er sich ein Grinsen verkniff. Ich warf ihm einen bösen Blick zu. Allerdings musste ich ihm zustimmen. Ich hatte wirklich Interesse an Ha Mun.

 

[Seungri’s Sicht]

 

Ich kam gerade von der Toilette, als ich ein wirklich hübsches Mädchen am Haupteingang stehen sah. Neugierig sah ich aus dem Fenster und öffnete dann die Tür und ging zu ihr. „Du bist bestimmt Ha Mun?“, fragte ich sie und grinste sie an. „Was geht dich das bitte an? Und woher kennst du meinen Namen?“, entgegnete sie kalt und sah zu mir auf. ‘Hyung hat nicht übertrieben als er uns gesagt hat, wie sie sich verhält.‘, dachte ich mir und schüttelte leicht den Kopf. Ich legte meinen Arm um ihr e Schultern und führte sie zum Eingang. Doch im nächsten Moment schlug sie meine Hand weg und schrie mich förmlich an: „Fass mich nicht an!!“ Ich sah sie mit großen Augen an. „Keine Sorge… ich hab kein Interesse an dir. Ich mach mit nicht an das Mädchen ran, welches mein Hyung mag.“, erklärte ich ihr. „Und jetzt komm endlich…“, fügte ich hinzu und ging zur Tür. Perplex stand sie noch an derselben Stelle. Ich seufzte und ging wieder zu ihr und nahm ihre Hand. „Wenn du Hyung nicht sehen wolltest, wärst du gar nicht erst hergekommen.“, sagte ich leise und zog sie einfach mit. „Hey… jetzt warte doch mal….“, wandte sie ein, doch ich hörte nicht auf sie. Mit ihr im Schlepptau ging ich nach oben, wo die anderen waren. Freudig lächelnd riss ich die Tür auf und rief: „Hyuuuuuuuuung… ich hab dir wen mitgebracht.“

Thanking

[G-Dragon's Sicht]

Noch immer lief ich in dem Proberaum auf und ab, bis ich hörte wie sich die Tür schlagartig öffnet und unser Maknae völlig aufgekratzt im Türrahmen stand. Die Person, die sich etwas hinter ihm versteckte, registrierte ich nicht sofort, jedoch erkannte ich sie dennoch und musste erstmal schlucken, denn sie sah unglaublich heiß aus. Am Rande bemerkte ich nur wie die anderen sie begrüßten und anlächelten. Ich jedoch, der den gestrigen Abend noch nicht verdaut hatte, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie fixierend an, ehe ich dann doch meinen Mund aufmachte. "Was machst du denn hier? Ich dachte ich soll mich nicht einmischen huh?", fragte ich leicht Zähne knirschend und kassierte dafür einen tadelnden Blick von Seunghyun - Hyung, woraufhin ich nur seufzte und mich dann in Bewegung setzte. "Komm mit.", wies ich sie leise an und registrierte ihr zaghaftes nicken, weswegen ich mir nun doch etwas Sorgen machte. So kannte ich Ha Mun nicht. Sollte das etwa ihr wahrer Charakter sein? Wenn ja, dann machte sie das nur noch süßer als sie ohnehin schon ist, auch wenn ich zugeben musste das ihr dieses kratzbürstige auch verdammt gutstand. Mit ihr im Schlepptau ging ich rauf aufs Dach und blieb dann dort stehen, während sie sich mir gegenüberstellte. Nach einer langen Schweigeminute erhob ich erneut meine Stimme. "Also... was führt dich her? Was möchtest du von mir?", fragte ich sie, nur diesmal ruhiger und gefasster. Ausgiebig musterte ich sie, denn sie zog ihre Antwort hinaus, weswegen ich nur ungeduldig wurde, aber dies ließ ich mir nicht anmerken. Nachdem sie endlich ihren Blick gehoben hatte und mich mit ihren klaren Augen ansah, erklang endlich ihre schöne Stimme. „...danke. Für gestern. Ich habe darüber nachgedacht und ich bin dir wirklich dankbar für deine gestrige Hilfe. Wenn ich es irgendwie wieder gut machen kann dann lass es mich bitte wissen. Ich bin hergekommen, um dir dies mitzuteilen und das habe ich nun getan. Daher werde ich jetzt wieder gehen...", flüsterte sie leise, aber dennoch fest, weswegen ich ihr Glauben schenken konnte, das sie es ernst meinte mit dem Dank. Mit einem sanften Lächeln ging ich auf sie zu und reichte ihr dann die Hand zur Versöhnung, was sie wohl etwas zu überraschen schien.

[Ha Mun's Sicht]

Völlig perplex und überrascht, über seine Geste, blinzelte ich auf seine Hand da ich damit nun wirklich nicht gerechnet hatte. Die ganze Zeit über dachte ich das er nach wie vor sauer auf mich war. Das war auch der Grund gewesen, weshalb ich mich halb hinter dem anderen aufgeweckteren Kerl versteckt hatte. Doch hier oben auf dem Dach gab es keine Möglichkeit sich wieder zu verstecken. Zögernd hob ich meine Hand und nahm dann die seine, um sie zu schütteln. "Kwon Jiyong mein Name.", erklang es auf einmal von ihm und ich sah ihm in die braunen Augen, in denen ich Wärme und Vergebung lesen konnte. "Ich bin Kim Ha Mun.", brachte ich leicht lächelnd hervor. "Dennoch... sollte ich jetzt wieder gehen. Ich will dich nicht von der Arbeit abhalten und mein Fahrer wartet auch noch unten.", fügte ich es noch hinzu und ließ seine Hand wieder los, um mich dann umzudrehen, wobei ich seinen überraschten Gesichtsausdruck noch wahrnahm. "Warte... Wieso möchtest du denn gehen??", fragte er sofort und ich hörte einen leicht panischen Unterton in seiner Stimme, weswegen ich stehen blieb und mich dann wieder zu ihm drehte. Wenige Augenblicke später hörte ich jedoch einen Tumult auf der Straße und gemeinsam gingen wir daher zur Dachkante, um nach unten zu sehen. "Was ist da los? Ist etwas passiert?", fragte ich ihn leise und sah ihn dann an. "Hm... ich denke mal Sie haben den Artikel in der Zeitung gelesen und sind deswegen so aufgebracht. Fans eben.", erklärte mir Jiyong ruhig, wobei ich bei ihm aber ein schweres Seufzen hören konnte. "Dann... sollte ich wirklich gehen. Verzeih die Störung.", sagte ich schnell und verbeugte mich vor ihm, ehe ich zu der Tür lief und dann die Treppen nahm, was sich mit den High-Heels schwieriger gestaltet als normalerweise. Dennoch zog ich die Schuhe nicht aus wobei ich zusätzlich Schritte hinter mir hörte. Ohne auf ihn zu achten lief ich nach draußen und drängte mich durch die Masse, die vor dem Gebäude steht. Als Geschrei und Gekreische entstand wusste ich das Jiyong mir gefolgt war, dennoch drehte ich mich nicht um und lief zu Yun der mir die Tür aufhielt, wo ich dann schnell reinkrabbelte. Durch das Fenster sah ich das Jiyong noch immer auf mich zukam. Ich schüttelte nur den Kopf in der Hoffnung, dass er es verstehen würde während Yun einstieg und losfuhr. Ich drehte mich im Auto um und sah zurück, wobei ich sah das Jiyong von seinen Fans umzingelt wurde, was mir seltsamerweise schwer zu schaffen machte.

Meet at the lake

 

[Ha Mun’s Sicht]

 

Langsam drehte ich mich auf meinem Sitz wieder um. Aus irgendeinem Grund ertrug ich den Anblick nicht länger der sich in meinem Rücken bot. Den Kloß, der sich in meinem Hals bildete, schluckte ich einfach herunter. Danach zog ich mein Handy aus meiner Tasche und gab im Suchfeld des Internets seinen Namen ein. Unzählige Beiträge und Bilder öffneten sich mir. Er glich einem Chamäleon, so oft wie er seinen Style veränderte, doch das machte wohl seinen Reiz aus. Je länger ich seine Bilder betrachtete, desto größer wurde mein Verlangen ihn näher kennenlernen zu wollen. Mein Handy ausschaltend, schaute ich aus dem Fenster und betrachtete die Wolken, die während der Fahrt vorbeizogen. Unterbewusst gab ich einen Seufzer von mir, weswegen Yun einen Blick durch den Rückspiegel zu mir warf. „Was ist los, Ha Mun? Verlief das Gespräch nicht so wie du es wolltest?“, fragte er leise und bedacht. Für einen Moment schloss ich die Augen, um über seine Fragen nachzudenken, bis ich wieder seufzte. „Ach ich weiß auch nicht. Ich bin mir sicher, dass er weiß das ich meinen Dank ernst gemeint habe, dennoch habe ich ein komisches Gefühl auf dem Herzen...“, murmelte ich leise, während ich einen flüchtigen Blick zu meinem Fahrer warf, bis sich mein Blick wieder auf den Himmel und dessen Wolken heftete.

Zuhause angekommen, bedankte ich mich bei Yun, und verließ das Auto, um hoch in mein Zimmer zu gehen. Ich legte meine Tasche auf den kleinen Hocker, ehe ich mich auf meinen Balkon stellte. Doch keine fünf Minuten später klingelte mein Handy weswegen ich genervt die Augen verdrehte. „Wer will denn jetzt schon wieder was?!“, fragte ich in den Raum hinein und griff nach meiner Tasche, um das Handy zu nehmen. Es war eine neue Nachricht eingegangen, mit dem Text:

 

„Wir treffen uns alle um 13Uhr am See. Ich hoffe du kommst. Chiron“

 

„Ach... das hatte ich ja ganz vergessen“, murmelte ich, während ich auf das Display sah. Ich sollte mir vielleicht mal den Tag frei nehmen von meiner Clique, aber ich hatte auch nichts Besseres vor. Außerdem wollte ich nicht ständig an Jiyong denken, der sich doch immer wieder in meine Gedanken schlich. Seufzend tippte ich eine schnelle Antwort für Chiron, ehe ich bei Yun anrief um ihn zu bitten mich erneut zu fahren. Manchmal tat er mich ja doch etwas leid, was er alles so tun musste. In meiner kleinen Gedankenblase ging ich in mein Ankleidezimmer und entledigte mich meines Outfits. Ich suchte mir einen Bikini aus, den ich unter meinen ‚normalen‘ Sachen tragen wollte. Da die Sonne immer mehr Kraft hatte, wollte ich mir die Gelegenheit nicht entgehen lassen, etwas Vitamin D zu tanken. Also zog ich über meinen Bikini eine enge schwarze Jeans und ein luftiges, mir zu großes Shirt, sodass die linke Schulter zu sehen ist. Als Highlight ziert ein Gürtel meine Taille.
Als ich fertig mit meinem Aussehen war, ging ich mit meiner Tasche nach unten und wartete dort auf Yun. „Ich wette die anderen haben alles Nötige besorgt. Allein schon, um mich zufrieden zu stellen.“, murmelte ich leise in meinen nicht vorhandenen Bart. Bald klingelte es an der Tür, weswegen ich in diese Richtung ging, um das Haus zu verlassen und erneut in den Wagen zu klettern, nachdem ich Yun begrüßt hatte. „Danke Yun. Ich hatte völlig vergessen, dass dieses Treffen noch stattfindet“, sah ich entschuldigend zu dem Fahrer. „Ach kein Problem Kleines. Dafür bin ich doch da“, lächelte er beruhigend, ehe er losfuhr.

[G-Dragon’s Sicht]

Umringt von den ganzen Fans und den Papparazzos sah ich dem Auto hinterher, in welches Ha Mun verschwand. Geschickt schlängelte ich mich durch die Masse, um wieder in das Gebäude zu gelangen. Ich spürte förmlich wie sich meine Laune verschlechterte, seitdem sie gegangen ist und das verstand ich absolut nicht! Grummelnd kämpfte ich mich weiter durch die Menschentraube, blockte jede Frage ab, die in mein Gehör dringt. Im Gebäude angekommen, ging ich direkt zu den Jungs und wandte mich an Taeyang. „Komm bitte mit...“, deutete ich mit einem Kopfnicken an, ehe ich den Raum mit Tae verließ. Mit ihm ging ich direkt in den Fitnessraum. Dort wandte er sich mir zu. „Was ist dir denn schon wieder über die Leber gelaufen, Ji?“, betrachtete er mich aufmerksam. „Hilf mir dabei meinen Frust rauszulassen...“, grummelte ich nur und schnappte mir die Boxhandschuhe. „Komm und halt den Boxsack fest!!“, sah ich ihn an. Gott sei Dank tat er was ich von ihm wollte, sodass ich nun auf den Sack einprügeln konnte. Ca eine Stunde später legte ich mich einfach auf den Boden und sah hoch zur Decke. Taeyang setzte sich neben mich und beobachtete mich. „Und? Willst du mir nun sagen was Sache ist?“, hakte er nochmal nach. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, ehe ich zu ihm sah. „Ach sie ist einfach gegangen, nachdem sie sich bei mir bedankt. Wir waren auf dem Dach, als wir einen Tumult vor dem Gebäude mitbekommen haben. Ich schätze wegen dem Zeitungsartikel. Journalisten und Fans waren dezent aufdringlich und aufgebracht wegen dem Text“, brummte ich leise. „Heute war sie aber anders als die letzten Male. Sie war... zurückhaltender, nicht so forsch“, gab ich noch leise hinzu, woraufhin Taeyang verstehend nickte. „Und, willst du es weiter versuchen ihre Fassade zu brechen?“, fragte er direkt hinaus. „Mhhh…“, war alles was ich dazu sagte. Sie übt definitiv einen gewissen Reiz auf mich aus und ich liebte Herausforderungen. Schwer seufzend stand ich nun auf und sah zu meinem Kumpel. „Macht für heute Feierabend. Geht schon mal nach Hause, ich werde noch duschen gehen und komme nach.“, ich half ihm auf, ehe ich aus dem Raum verschwand und zu den Duschen steuerte. Dort entkleidete ich mich und stieg in die Kabine, um mich frisch zu machen. Danach zog ich mir neue Kleider an, die ich immer hier deponiert habe, für den Fall der Fälle.
Als ich endgültig fertig war verließ ich den Umkleideraum und das Gebäude, durch den Hinterausgang.

[Ha Mun’s Sicht]

„Yun, halte bitte nicht direkt am See, sondern irgendwo in der Nähe, ja?“, bat ich meinen Fahrer, welcher einfach nickte.
Als wir ankamen, stieg ich aus und ging den Rest zu Fuß, bis mir bereits Chiron entgegenkam, um mich zu begrüßen. „Da bist du ja!“, er sah mich freudig an, weswegen ich ein Augenrollen unterdrückte. Schweigend ging ich neben ihm her, bis wir bei den anderen ankamen. Dort setzte ich mich auf eine bereits ausgebreitete Decke und legte meine Tasche neben mich. Meine ausgestreckten Beine legte ich übereinander und stützte mich auf den Händen ab, um mein Gesicht in die Sonne zu halten. Ich sog jeden Sonnenstrahl auf, der meine Haut berührte, womit ich den Vormittag versuchte zu vergessen, auch wenn es mir kaum möglich waren. Besonders die braunen Augen haben sich in mein Gedächtnis gebrannt.

Impressum

Texte: Einige Charaktere gehören mir, aber leider nicht Big Bang :(
Lektorat: Monique Kelch
Tag der Veröffentlichung: 04.03.2013

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