Hallo mein Name ist Elena und bin 17 Jahre alt. Zurzeit lebe ich mit meiner Familie noch in Deutschland, mein Heimatland. Jedoch wurde mein Vater versetzt und das nach Domino City, Japan. Das heißt in wenigen Tagen verlassen wir unsere Heimat und beginnen in Japan unser neues Leben.
Seit einigen Wochen bin ich damit beschäftigt meine Sachen in Kartons zu verstauen, sowie meine Eltern und mein kleiner Bruder. Mittlerweile bin ich schon fast fertig und der meiste Kram ist schon in Domino in unserem neuen Haus. Am Freitag geht unser Flug, was mich sehr bedrückte, weil ich nur noch diese Woche Zeit habe mich von meinen Freunden zu verabschieden. Auf einmal klingelte mein Handy. Es ist meine beste Freundin Mia. „Na Süße, hast du schon alles gepackt?“, fragte sie mich. „Beinahe“, sagte ich bedrückt. „Kopf hoch. Wird schon nicht so schlimm werden. Außerdem ist es ja kein Abschied für immer. Wir haben ja noch die Ferien. Entweder kommst du mich oder ich dich besuchen.“, versuchte sie mich aufzumuntern und das klappte auch. Sie kennt mich eben ganz genau. Unwillkürlich musste ich lächeln und ich spürte dass sie auch lächelte. „Hast ja Recht. Ist trotzdem blöd. Zumal das mitten im Schuljahr ist. Ist doch doof. Dann bin ich wieder die Neue die alle anglotzen.“, erklärte ich ihr mit ruhiger Stimme. „Das mag zwar sein, aber denk dran, du bist trotzdem nicht alleine. Ich werde immer bei dir sein. Wozu haben wir denn unsere Ketten. Damit ist der andere nie weit entfernt.“, besänftigte sie mich. „Das stimmt. Also gut, ich werd mal weiter packen. Wir sehen uns dann morgen.“, verabschiedete ich mich. „Ja bis dann“, sagte sie und legte auf. Ich legte mein Handy beiseite und widmete mich wieder den Kartons.
Kaum zu glauben, dass die Woche schon vorbei ist. Mein Wecker klingelte pünktlich um 6 Uhr früh. Verschlafen ging ich ins Bad und machte mich Reisefertig. Als ich zurück in mein Zimmer ging, blieb ich mitten im Raum stehen. Mein Zimmer ist nicht mehr wieder zu erkennen, so leer wie das war. Ich durchquerte den Raum und zog mir mein pinkes Top und den dazu passenden Bolero, eine schwarze Jeans und schwarze Ballerinas an. Ich stellte mich vor den Spiegel und kämmte mir meine Haare durch. Ich hatte lange blonde Haare, die mir bis zum Po reichten. Vereinzelnd hatte ich mir pinke Strähnen färben lassen. Ich steckte mir die Haare hoch, sodass nur einzelne Strähnen in mein Gesicht fielen. Zu guter Letzt schminkte ich mich noch, um meine blauen Augen hervorzuheben. Dann ging ich runter und begrüßte meine Familie, die auch schon auf den Beinen waren. Ich frühstückte und trank meinen Latte Macchiato. Dann machten wir uns auf den Weg zum Flughafen.
Nach einem 13 Stunden-Flug sind wir endlich in unserer neuen Heimat angekommen. Mittlerweile freue ich mich schon auf unser neues Leben. Nachdem wir unser Gepäck geholt hatten, fuhren wir mit einem Taxi zu unserem Haus, welches in der Nähe des Parks lag. Um nicht auf den Boden zu schlafen, bauten wir noch am selben Abend alle Betten auf. Dann fielen wir vier in einen angenehmen ruhigen Schlaf. Am nächsten Morgen, nachdem wir gefrühstückt hatten, bauten wir die restlichen Möbel auf. Dann verstaute jeder seine Sachen in den jeweiligen Zimmern. Ich hatte meine eigene Etage. Dort lag mein Zimmer, mein eigenes Badezimmer und das Beste war das sich dort noch ein weiteres Zimmer befand, was ich als begehbaren Kleiderschrank benutzen würde. Außerdem befand sich an dem einen Ende noch ein Balkon, mit einem wunderschönen Ausblick auf den Park. Also daran könnte ich mich gewöhnen. Ich tippte eine schnelle Nachricht für Mia in mein Handy und packte dann weiter meine Sachen aus. Als ich fertig war, war es bereits nach 19 Uhr. „Elena, komm runter zum essen“, rief meine Mutter. Ich ging nach unten und setzte mich mit an den Tisch um Abendbrot zu essen. „Wie weit bist du jetzt mit auspacken?“, fragte mich meine Mutter. „Ich bin jetzt zum Glück fertig und vollkommen erschöpft.“, beantwortete ich ihr. „Das ist gut. Wir sind auch bald fertig. Sind nur noch ein paar Kartons die fehlen“, sagte mein Vater. „Ach übrigens, deine Schuluniform ist heute angekommen. Die wirst du am Montag brauchen. Du wirst die Domino High School besuchen, wie dein Bruder. Natürlich geht ihr nicht in dieselbe Klasse. Aber das wird euch noch alles erklärt.“, erzählte mir meine Mutter. „Wie cool. Ich kann endlich mal eine Schuluniform tragen. Das wollte ich schon immer mal machen. Diese Uniform ist bestimmt voll süß.“, sagte ich erfreut.
Mein Wecker klingelte pünktlich um 7 Uhr morgens. Schlaftrunken ging ich ins Bad und stieg unter die Dusche. Ich föhnte mir die Haare, bis sie glatt über meine Schulter hingen. Natürlich gab es einige störrische Strähnen, also griff ich nach meinem Glätteisen und entfernte die wirren Locken. Nachdem das erledigt war, steckte ich mir die Haare hoch, ließ aber ein paar Strähnen in mein Gesicht fallen. Danach schminkte ich mich und ging dann in meinen Kleiderschrank. Dort hing, auf einen Bügel, meine neue Schuluniform. Sie bestand aus einem blauen Rock, eine weiße Bluse, darüber ein rosa Blazer und zum Schluss noch eine blaue Schleife. Fertig angezogen, ging ich in die Küche. Dort erwartete mich bereits mein Frühstück und mein Latte Macchiato. „Die Uniform steht dir, Schatz“, sagte meine Mutter. „Danke. Ich find sie auch ganz toll. Kannst du mich heute zur Schule fahren? Ich kenn den Weg ja noch nicht.“, sagte ich zu ihr. „Klar, kein Problem. Leon du kommst dann auch gleich mit.“, sagte meine Mutter. Kurze Zeit später trafen wir in der Schule ein. Von außen machte sie einen guten Eindruck. Es trafen auch schon andere Schüler ein und musterten Leon und mich aufmerksam. Wir machten uns auf die Suche nach dem Sekretariat und fanden es auch gleich. Dort wurden wir bereits von zwei Lehrern erwartet, eine Frau, die sich als Frau Nekonome vorstellte und einen Mann namens Herr Nakamura. Wie sich herausstellte war Frau Nekonome meine Klassenlehrerin, ich ging also in die Klasse 1-C der Oberschule. Mein Bruder war zwar in der Mittelschule, besuchte aber dennoch die gleiche Schule wie ich, er ging in die 2-B der Mittelschule. Ich folgte Frau Nekonome ins Klassenzimmer. Als die Schulglocke ertönte stellte ich mich der Klasse vor. „Hallo, mein Name ist Elena und bin gerade in diese Stadt gezogen. Meine Familie und ich lebten vorher in Deutschland.“ Wie ich es erwartet habe, starrten mich alle wie gebannt an. „In Ordnung. Bitte setz dich da ganz hinten ans Fenster hin“, sagte Frau Nekonome. Ich tat, was mir gesagt worden ist, setzte mich und packte meine Sachen aus. Als es zur Pause klingelte, ging ich nach draußen zu einem Getränkeautomaten, als ich plötzlich eine Stimme hörte. Ein Mädchen mit braunen mittellangen Haaren kam auf mich zu. „Hallo du bist Elena, stimmt‘s?“, fragte das Mädchen. „Das stimmt… und du bist?“, fragte ich sie. „Mein Name ist Téa. Ich sitze schräg vor dir“, sagte sie mir freundlich lächelnd. „Schön dich kennenzulernen, Téa. Wollen wir Freunde sein?“, fragte ich sie leichthin. „Gerne… Oh, hallo Jungs“, sagte sie als sich zwei fremde Jungs näherten. „Hallo Téa. Wer ist denn die Hübsche hier?“, fragte mich der Blonde und legte einen Arm um meine Schultern. Ich nahm seinen Arm weg und sagte: „Ich bin Elena. Und wer seid ihr?“ „Ich bin der Joey und das dort ist Tristan“, sagte der Blonde. „Sag mal, wo ist denn Yugi? Wollte er nicht auch Elena kennenlernen?“, fragte Téa. „Ja eigentlich schon. Aber du weißt doch wie er ist“, sagte Tristan. „Weißt du, Yugi ist unser 4. Mann in unserer kleinen Gruppe und du gehörst jetzt auch dazu, Elena“, erklärte mir Joey. Ich lächelte die drei freundlich an. Ich war überglücklich schon am ersten Tag neue Freunde kennenzulernen. Auf einmal kam ein kleiner Junge, der ein Grundschüler sein könnte, zu uns und stellte sich auch gleich vor. „Hallo ich bin Yugi. Wie ich sehe hast du die anderen bereits kennengelernt. Ich hoffe Joey war nicht zu aufdringlich zu dir.“, sagte er schmunzelnd. Ehe ich was sagen konnte mischte sich Joey ein. „He, was heißt hier ich wäre aufdringlich? Frechheit.“ Wir mussten alle lachen. „Nein war er nicht, das heißt noch nicht. Ich weiß ja nicht wie er sonst so ist. Ich bin übrigens Elena. Freut mich dich kennenzulernen, Yugi.“, erklärte ich ihm. „Tse, wie es aussieht wird der Kindergarten immer größer“, hörten wir eine Stimme hinter uns sagen. Wir drehten uns um und mir blieb die Spucke weg. Da stand ein braunhaariger Junge mit blauen Augen und er war ziemlich groß. „Kaiba, was glaubst du eigentlich wer du bist?“, schimpfte Joey. Téa, Tristan und Yugi mussten ihn aufhalten, damit er nicht ausrastet. Ich ging auf den Jungen namens Kaiba zu und stellte mich vor. „Hallo ich bin Elena und wer bist du?“ „Hmpf… mit jemandem der mich nicht kennt, geb ich mich nicht ab“, sagte der Junge hochnäsig. Er wollte gerade gehen doch ich stellte mich ihm in den Weg. „Tut mir leid dass ich dich noch nicht kenne, aber ich wohne erst seit 3 Tagen hier in Domino.“, erklärte ich ihm ruhig und freundlich und schenkte ihm ein Lächeln. Das schien ihn ein bisschen aus der Bahn zu werfen. „Elena komm… geb dich doch nicht mit dem ab“, sagte Joey gereizt. „Wieso denn nicht? Ich möchte ihn gerne kennenlernen.“, sagte ich entrüstet. Ich wollte mich gerade wieder dem Jungen zu wenden, doch in dem Moment ging er an mir vorbei und setzte seinen Weg fort. Schade, ich hätte ihn wirklich gerne kennengelernt. Ich ging wieder zu den anderen, die mich ungläubig ansahen. „Was denn? Hab ich was im Gesicht?“, fragte ich in die Runde. „Nein das ist es nicht. Es ist nur so, dass niemand in seiner Gegenwart so ruhig bleiben kann.“, erklärte mir Téa. „Wieso? Wer ist er denn?“, fragte ich. „Das ist Seto Kaiba. Besitzer der Kaiba- Corporation.“, erzählte Yugi. „Ja und er bringt jeden auf die Palme mit seinem arrogantem Verhalten“, fügte Joey genervt hinzu. „Und dich ja wohl am höchsten“, erwiderte ich kichernd. Die anderen stimmten mit ein.
Gemeinsam gingen wir wieder in den Unterrichtsraum. Wie sich herausstellte war Geschichte das nächste Fach was wir heute hatten. Frau Nekonome schrieb das Thema an die Tafel und alle stöhnten auf. Alle außer Yugi und ich. Das Thema war das alte Ägypten. Wie ich bemerkte, spitzte Yugi besonders die Ohren, als wäre es so, dass das lebensnotwendig für ihn wäre. „Ich möchte dass ihr in zweier Gruppen ein Referat über dieses Thema haltet. Nächste Woche findet die altägyptische Ausstellung im Museum statt. Da wir uns diese ansehen werden, müssen wir das Thema erst mal behandeln. Ich werde euch jetzt eure jeweiligen Partner sagen.“, erklärte uns Frau Nekonome. „Das erste Paar wäre Elena… und Seto“, ertönte ihre Stimme. Überrascht horchte ich auf und drehte mich zu Seto Kaiba, der zwei Plätze weiter saß. Seine Augen weiteten sich, aber ich kann nicht genau sagen warum. War es Missgunst? Oder Abscheu? Als er meinen Blick bemerkte lächelte ich ihn an und winkte ihm zu. Er verdrehte die Augen und sah wieder nach vorne. Ich fragte mich was ich ihm bloß getan hatte. Er kannte mich doch noch gar nicht. „Weißt du was er hat, Yugi?“, fragte ich ihn, da dieser vor mir sitzt. „Mach dir keine Sorgen. Der ist zu jedem so abweisend und kalt“, erwiderte er. ‘Na warte, Seto Kaiba. Ich werde dein Eis schon schmelzen. Egal wie‘, dachte ich mir voller Ehrgeiz. Endlich klingelte es zur Mittagspause. Ich ging schnurstracks auf Seto zu. „Was willst du?“, fragte er gereizt als er mich sah. „Naja, da wir jetzt Partner sind, könnten wir doch mal das Kriegsbeil begraben. Auch wenn ich nicht weiß, was du gegen mich hast.“, sagte ich fröhlich. Er atmete einmal tief ein und scheint sich ein wenig zu entspannen. „Eigentlich hab ich nichts gegen dich. Ich bin nur ein wenig im Stress und hab absolut keine Zeit für so ein Kinderkram.“, entgegnete er. „Ach komm schon, Seto. Aber da du ‘eigentlich‘ gesagt hast, musst du also was gegen mich haben. Ich will dich doch nur besser kennenlernen.“, sagte ich mit einem bezauberndem Lächeln. Ich sah dass er leicht rot wird. ‘Aha, also ist er doch nicht so kalt wie er immer vorgibt‘, dachte ich mir. „Na schön, wir treffen uns nach der Schule am Tor. Ich hol dich da ab. Dann machen wir dieses dämliche Referat“, gab er sich geschlagen. „Wirklich? Wie toll. Ich freu mich. Bis später“, trällerte ich fröhlich und weg war ich. Ich ging in die Cafeteria, holte mein Essen und suchte die anderen. „ELENA… hier sind wir“, hörte ich Joey rufen. Ich grinste noch breiter als ich es ohnehin schon tat. Dann ging ich zu ihnen und setzte mich. „Du siehst so fröhlich aus, Elena. Ist irgendwas vorgefallen, während wir nicht da waren?“, fragte mich Téa. „Könnte man so sagen“, trällerte ich weiter. „Na los, sag schon“, drängte mich Tristan. „Also schön, ich konnte Seto überzeugen mit mir das Referat zu machen und ich glaube ich habe etwas von seiner Eisschicht geschmolzen.“, erklärte ich ihnen mit einem breiten Grinsen. Wieder starrten sie mich ungläubig an, noch dazu mit offenem Mund. „Wahnsinn, du hast etwas geschafft, was noch keiner schaffen konnte.“, sagte Yugi verdattert. „Dieser reiche Pinkel kann sich glücklich schätzen, dass du dich überhaupt mit ihm abgibst, Elena“, erwiderte Joey trocken. In dem Augenblick kam Leon in die Cafeteria. „Oh… LEON hierher.“ Als er mich sah, strahlte er förmlich. Auch ich war überglücklich ihn mal zu sehen. „Wer ist der Kleine?“, wollte Téa wissen. „Ach, das wisst ihr ja noch gar nicht… das ist Leon, mein kleiner Bruder.“, erklärte ich ihnen. „Du hast einen kleinen Bruder?“, fragten sie alle wie aus einem Mund. Ich nickte nur. Als Leon auf uns zu kam, stand ich auf und drückte ihn erst einmal. „Hallo Schwester… wow du hast ja schon viele Freunde gefunden. Aber das war ja nicht anders zu erwarten. Hallo ich bin Leon. Ihr wisst sicher schon dass ich der Bruder von Elena bin. Ich gehe auch hier zur Schule in die 2-B der Mittelschule. Freut mich euch kennenzulernen.“, sagte er freundlich. Sie schauten alle nicht schlecht und stellten sich dann alle nach einander vor. „Sag mal Schwester, hast du Lust nach der Schule eine Partie DuellMonsters zu spielen?“, fragte er mich. „Oh, tut mir leid mein Kleiner, aber ich kann nicht. Ich muss nach der Schule mit meinem Partner ein Referat vorbereiten. Kannst du Mutter Bescheid sagen, das ich später nach Hause komme?“, erklärte ich ihm. „Na klar, sag ich ihr Bescheid. Vielleicht können wir ja morgen spielen. Na denn, ich muss mal wieder zu meinen Freunden. Macht es gut.“, verabschiedete sich Leon von uns. „Ah, was für ein kleiner Engel“, schwärmte Téa. Aber die anderen starrten mich schon wieder ungläubig an. „Was ist denn jetzt schon wieder?“, fragte ich sie. „Du spielst DuellMonsters?“, fragte Joey. „Ja, ich war die beste Duellantin in ganz Deutschland.“, erwiderte ich. „Du überraschst uns immer wieder, Elena“, sagte Yugi. „Dann müssen wir unbedingt mal gegeneinander spielen oder was meinst du?“, fragte mich Joey. „Klar, wenn du unbedingt verlieren willst. Wie wär es wenn wir das gleich Samstag machen?“, fragte ich ihn neckend. „Wie du willst, aber heul ja nicht rum, wenn du verlierst.“, erwiderte Joey siegesgewiss. ‘Der wird sich noch umsehen. Mit mir legt man sich nur einmal an‘, dachte ich mir. Mittlerweile war die Schule aus und wir gingen alle gemeinsam zum Schultor.
Dort wartete auch schon Seto auf mich. Dieser lehnte sich lässig gegen das Auto, was anscheinend ihm gehörte, und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Er wirkte ziemlich angespannt. Als er uns bemerkte, öffnete er die Tür und hielt sie für mich auf. Ich verabschiedete mich von den anderen und stieg dann in das Auto. Er stieg ebenfalls ein und gab einem Fahrer ein Zeichen. Das Auto, oder sollte ich Limousine sagen? , setzte sich in Bewegung. „Ist alles in Ordnung, Seto? Du wirkst so angespannt.“, fragte ich leise. Er atmete deutlich hörbar ein und dann aus. „Naja, es kommt nicht jeden Tag vor, das ich jemanden mit zu mir nehme. Geschweige denn ein Mädchen.“, gab er verlegen zu, was ihm wohl gegen den Strich ging. „Eins lass uns aber gleich klarstellen: das hier hat nichts mit Freundschaft oder so zu tun. Es ist einfach nur ein gemeinsames Schulprojekt.“ „Ja schon klar. Ich werd trotzdem dein Eis brechen“, murmelte ich. Er sah mich noch einmal an, danach hing er seinen Gedanken nach. Die Stille die sich zwischen uns ausbreitete, war schon fast unerträglich. Ich wollte etwas sagen, doch ich wusste nicht über welches Thema ich reden sollte. „Darf ich dich was fragen?“, fragte Seto mich überraschend. „Klar.“ „Warum willst du mich unbedingt näher kennenlernen? Das wollte noch niemand.“ Ich musste erst einmal überlegen. Dann antwortete ich: „Weil ich glaube, das du eigentlich ein netter Kerl bist und ich glaube, das du im Innern richtig einsam bist und dich deswegen abschottest und keinen an dich ran lässt. Außerdem find ich dich toll.“ Natürlich wurde ich rot, als ich dies sagte und wendete meinen Blick ab. Seto legte einen Finger unter mein Kinn und hob mein Gesicht, sodass ich gezwungen war ihm in die Augen zu sehen. „Du findest mich toll?“, fragte er überrascht. „Ja. Du bist beeindruckend, vor allem das du die Schule meisterst und nebenbei noch eine Firma leiten kannst.“, gab ich verlegen zu. „Soll ich dir ein kleines Geheimnis verraten?“ „Du musst nicht, wenn du nicht willst.“ Er hielt immer noch mein Kinn fest und ich musste ihn weiterhin in seinen blauen Augen sehen. Für einen kurzen Augenblick spürte ich seine Lippen auf meinen. Ein flüchtiger Kuss? „Ich mag dich eigentlich auch“, flüsterte er. „Seit du dich mit ruhiger Stimme entschuldigt hast, dass du mich noch nicht kennst und dass du mich gerne kennenlernen würdest.“, fügte er leise hinzu. „Aber das war heute Morgen“, bemerkte ich. „Tja, so schnell kann Eis gebrochen werden.“, sagte er und grinste mich an. ‘Er hat es also vorhin gehört. Gott, wie peinlich‘, dachte ich mir. Dann gab er mich endlich frei. „Verwechsel das ja nicht mit Freundschaft und sag niemandem dass ich dir einen Kuss gegeben habe, auch wenn es nur ein flüchtiger war.“, sagte er bitter. Also saß neben mir wieder der kalte Seto. Ich glaub dass ich mich daran nicht gewöhnen werde. Plötzlich hielt der Wagen an. Ich sah aus dem Fenster und mir tat sich ein unglaublicher Anblick auf. Dort hinter dem Tor stand eine riesige Villa mit einer unglaublichen schönen Fassade. „Hier wohnst du?“, fragte ich ungläubig. Er nickte nur. „Das ist unglaublich schön. Ich danke dir, das ich das sehen darf.“, sagte ich strahlend. „Dich kann man aber schnell beeindrucken“, stellte er fest. „Naja, man sieht nicht jeden Tag eine so prachtvolle Villa.“, entgegnete ich. Nachdem er mich ein wenig herumgeführt hatte, begaben wir uns in sein Büro und setzten uns an unserem Referat. Nach guten drei Stunden Arbeit, sind wir zwar nicht fertig geworden aber dennoch haben wir viel geschafft. Wenn wir uns noch einmal zusammensetzen, sollten wir damit fertig werden. Ich sagte Seto das ich zu Hause noch Bücher über Ägypten habe und ich sie dann das nächste Mal mitbringen werde. Dann machte ich mich langsam auf den Weg nach Hause. Im Flur zog ich meine Ballerinas und meine Jacke an. „Ähm… es war sehr schön heute Abend mit dir, Elena“, sagte Seto auf einmal. Das war das erste Mal, dass er mich beim Namen angesprochen hat. Ich drehte mich um und sah dass wieder ein Stück von seinem Eis geschmolzen ist. Mir wurde auf einmal ganz warm ums Herz. Ich ging auf ihn zu, nahm sein Gesicht in meine Hände, zog es zu mir runter und legte meine Lippen auf die seine. Ich spürte, wie er sich ein wenig anspannte, doch diese Spannung ließ schnell nach. Dann spürte ich seine Arme auf meinen Rücken und meiner Taille. Er zog mich näher zu sich heran und der Kuss wurde schnell leidenschaftlicher. Doch leider mussten wir uns voneinander trennen, weil uns die Luft ausging. „Ich sollte jetzt lieber gehen.“, sagte ich verlegen und Seto stimmte mir zu. Ich griff nach meiner Tasche und verschwand aus der Tür. Ich berührte mit einem Finger meine Lippen und strich sanft darüber. Sie pulsierten noch leicht.
[Seto‘s Sicht]
Ich berührte mit einem Finger meine Lippen und strich sanft darüber. Dann formten sie sich zu einem Lächeln. ‘Was mache ich da bloß?‘, schoss es mir in den Sinn. Ich dachte das ich in der Limousine schon einen riesen Fehler gemacht habe, aber das eben… ich konnte es mir nicht erklären, warum ich mich so habe gehen lassen. Aber irgendwie kann ich diesem Mädchen nicht widerstehen. Es ist, als hätte sie die Kontrolle über mich und das ist mir noch nie passiert. Ich war der Meinung, dass niemand mir die Kontrolle entreißen könnte, aber da lag ich wohl falsch. Letztendlich ist es Elena doch gelungen mein Eis zu brechen. Also gut, ich werde mich auf sie einlassen. Mal sehen wie es sich entwickelt. Ich hoffe ich mache nicht den größten Fehler meines Lebens.
Als ich endlich zu Hause ankam, war es bereits 21 Uhr. Ich hätte nicht gedacht, dass der Weg von Seto zu mir so lang sein würde. Mit den Gedanken war ich noch bei Seto und unseren Kuss. Mir ist als hätte er in diesem Moment seine wohlgehütete Kontrolle verloren. Ich begrüßte meine Eltern, sagte ihnen dass es etwas länger gedauert hat und dass ich jetzt ins Bett ginge. Mein erster Schultag an einer japanischen Oberschule war ein voller Erfolg. Ich hab jede Menge neuer Freunde und die Liebe meines Lebens gefunden. Hinzu kommt noch das wir uns schon zweimal geküsst haben. Aber das werd ich erst mal für mich behalten. Ich hüpfte schnell unter die Dusche und ging dann ins Bett.
Ich kann es gar nicht glauben, dass die Woche schon um ist. Joey, Tristan, Téa, Yugi und ich haben uns für Morgen um 13 Uhr im Kaiba-Land verabredet. Joey hat seit Tagen über nichts anderes als unser Duell geredet. Mit Seto läuft es auch ganz gut. Wir waren zwar nicht zusammen, aber wir treffen uns regelmäßig. Ich hab ihn auch gebeten für uns eine Arena für Morgen zu reservieren. Ich hoffte sogar, dass er mir bei dem Duell zu sieht, aber er sagte dass er es noch nicht wüsste, ob er es schafft. Nach langer Zeit, so fühlte es sich zu mindestens an, rief ich Mia an. Ich erzählte ihr alles was in der Woche und vor allem am ersten Schultag alles passiert ist. Sie freute sich für mich, dass ich so glücklich bin. Ich erzählte ihr außerdem was morgen ansteht. Sie wünschte mir viel Glück für das Duell und dann erzählte sie mir was bei ihr so los war. Aber so wie sich das anhörte, war bei ihr alles beim alten. Dann legte ich auf und holte mein Deck raus. Ich wollte es nochmal überprüfen und eventuell verbessern. Aber dann musste ich feststellen, dass ich mir ein komplett neues Deck zusammenstellen musste. Als ich damit fertig war, war es bereits 22 Uhr. Ich beschloss mich jetzt ins Bett zu legen, damit ich fit für das Duell bin.
Pünktlich um 12.45 Uhr stand ich bei Kaiba-Land und wartete auf die anderen. Ich hatte ein bauchfreies pinkes Top, einen schwarzen Minirock und Overknee-Stiefel an. Am Rock hatte ich noch einen Gürtel mit einer Halterung für mein Deck befestigt. Meine Haare hatte ich heute mal offen gelassen, bis auf ein paar Haarpartien, die ich nach hinten gezogen hatte. Ich entdeckte auf der anderen Straßenseite einen Coffee-Shop. Da ich noch etwas Zeit hatte kaufte ich mir einen Latte Macchiato und ging dann zurück zum Treffpunkt. Als ich dort ankam, waren Yugi und Téa auch schon da. Ich rief ihnen zu: „Yugi, Téa hier bin ich.“ Ich sah das Yugi der Mund offen stehen blieb, als er mich sah und Téa sah genauso verwundert aus. „Ich wusste gar nicht dass deine Haare so lang sind, Elena. Sieht toll aus. Du siehst allgemein toll aus.“, sagte Téa bewundernd. „Danke dir. Du aber auch.“, gab ich das Kompliment zurück. Yugi hatte seine Sprache immer noch nicht wieder gefunden. Auf einmal hörten wir einen Ruf und wir drehten uns um. Joey und Tristan kamen auf uns zugerannt. Als sie mich sahen, blieben sie wie angewurzelt und mit offenen Mündern stehen. Ich musste unwillkürlich kichern. „Elena? Du…du siehst echt heiß aus“, sagte Joey direkt und gerade heraus. „Danke. Also wollen wir los?“, fragte ich in die Runde hinein. „Aber klar doch. Wenn du bereit bist, bin ich es auch“, sagte Joey selbstbewusst. Als wir eintraten, wartete Seto schon auf uns. Moment Seto? Hat er es doch einrichten können? Wie toll. Mein Herz machte gleich mehrere Schläge auf einmal. „Hallo meine lieben Freunde. Ich hab schon auf euch gewartet.“, begrüßte er uns. Als sich unsere Blicke trafen wurde ich rot und ich sah, wie sich seine Augen weiteten. Er musterte mich von Kopf bis Fuß und ich wusste, dass ihm das Bild gefiel, welches er sah. „Findest du nicht auch, dass Kaiba in letzter Zeit öfter gut gelaunt ist?“, flüsterte Téa zu Yugi. Der nickte nur stumm. Seto führte uns in eine angemessene Arena. Ich reichte Joey mein Deck zum Mischen und er gab mir seines. Dann ging jeder auf seine Seite des Feldes. Seto hielt mich am Arm und flüsterte mir „Mach ihn fertig“ ins Ohr. Sein Atem kitzelte auf meiner Haut und ließ mich erschaudern. Dann sah ich ihn an und nickte. Als ich die Plattform erreichte, legte ich mein Deck auf die vorgesehene Stelle. „Bereit?“, fragte mich Joey. „So bereit wie noch nie.“, erwiderte ich. „Du lässt doch einer Dame den Vortritt, oder?“, fügte ich neckend hinzu. Er gab mir zu verstehen, dass er einverstanden ist. „Mein Zug. Ich setze ein Monster verdeckt und eine Karte verdeckt. Du bist dran.“, rief ich. Joey spielte den Babydrachen, aber ich ließ meine Falle nicht zu schnappen. Er griff mich an und musste teuer dafür bezahlen. „Tja, Pech für dich Joey. Ich habe die Heilige Elfe mit 2000 Verteidigungspunkten, das kostet dich 800 Punkte.“, rief ich ihm zu. Joey verzog das Gesicht und beendete seinen Zug. „Ich beschwöre Roter Totenkopfvogel und greife deinen Babydrachen an. Das kostet dich weitere 350 Punkte“, neckte ich ihn.
Joey kämpfte wirklich gut, aber er ist nicht besser als ich. Es sah nicht gut für Joey aus. Er hatte nur 300 Lebenspunkte und ich hatte noch 1000 Punkte. Ich hatte auf meiner Seite mein Schwarzes Magier-Mädchen und Joey hatte seinen Flammen-Schwertkämpfer. „Also gut, Joey beenden wir das Duell. Ich aktiviere die Zauberkarte Buch der geheimen Künste, die erlaubt es mir die Angriffskraft meines Monsters um 300 Punkte zu erhöhen. Schwarzes Magier-Mädchen greife seinen Flammen-Schwertkämpfer an und lösche seine restlichen Lebenspunkte aus.“ Sie tat, wie ihr befohlen worden und Joey’s Punkte fallen auf 0. „Oh nein, ich hab verloren…“, jammerte Joey. Wir gingen beide von der Plattform und gingen zu den anderen. „Du hast super gekämpft, Joey. Ich kam ganz schön ins Schwitzen.“, sagte ich aufmunternd und reichte ihm die Hand. „Danke. Du warst echt spitze. Es war mir eine Ehre mich mit dir zu duellieren.“, sagte er stolz. „Mir auch, Joey.“ „Dann kann ich euch drei ja zu meinem Turnier einladen.“, kam es von Seto. Wir drehten uns alle um. „Du veranstaltest ein Turnier?“, fragte Yugi. „Ja, mein BattleCity Turnier. Hier sind die Einladungen. Vergesst nicht euch registrieren zu lassen. Das Turnier fängt nächsten Donnerstag an.“, erklärte er uns. Wir wollten gerade die Arena verlassen, als Seto mich zurückrief: „Warte Elena. Ich möchte noch gerne was mit dir besprechen.“ „Oh, geht schon mal vor. Ich komme gleich nach.“, sagte ich zu den anderen. Dann wandte ich mich Seto zu. Dieser hatte die Arme vor der Brust verschränkt und musterte mich wieder von oben bis unten. Skeptisch sah ich an mir herunter, konnte aber nichts feststellen. Fragend sah ich ihn an. „Du weißt schon, dass dein Outfit aufreizend und unfair ist. Oder?“, fragte er mich. Ach, darum geht’s. „Ja, das weiß ich. Deswegen hab ich es ja gerade heute angezogen.“, sagte ich neckend und ging auf ihn zu. Er legte die Hände auf meine Taille und zog mich zu sich ran. „Ich bin stolz auf dich, das du Wheeler besiegt hast. Dafür hast du eine Belohnung verdient.“, sagte er frech. „Ach das war keine große Sache. Außerdem hat es Spaß gemacht. Für einen Champion wie mich ist das doch leicht. Ich war schließlich nicht umsonst die Nummer 1 in Deutschland. Aber ich muss zugeben, dass er echt gut gespielt hat. Hmm, wie sieht diese Belohnung denn aus?“, fragte ich keck. „Zum Beispiel so…“, sagte er und beugte sich zu mir runter. Bevor er seine Lippen auf meine senkte, legte ich meine Arme um seinen Hals. Dann küssten wir uns, innig und leidenschaftlich. „Daran könnte ich mich gewöhnen. Aber dafür das wir nicht zusammen sind, küssen wir uns ganz schön oft.“, sagte ich nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. „Das können wir ja ändern. Hast du heute Abend schon was vor?“, neckte er mich. Ich schüttelte den Kopf. „Ich muss wieder zurück zu den anderen. Die fragen sich bestimmt schon, wo ich bleibe.“, sagte ich nüchtern. „Okay.“ Auch er wirkte geknickt. Ich gab ihm noch einen leichten Kuss und ging dann. „Ich ruf dich an.“, rief er mir nach. Ich drehte mich nochmal um und grinste ihn an.
Als ich nach draußen ging, warteten die anderen bereits auf mich. „Was hat das denn so lange gedauert?“, fragte mich Joey vorwurfsvoll. „Ach, es ging nur um das Referat, was wir nächste Woche halten müssen.“, sagte ich entschuldigend. Ohne dass noch jemand darauf einging, machten wir uns noch einen schönen Nachmittag in der Innenstadt.
Téa und ich trennten uns von den Jungs, weil wir ein bisschen shoppen wollten. Außerdem könnte ich auch ein neues Kleid gebrauchen, wenn ich mich heute Abend mit Seto treffe. „Weißt du, ich bin richtig froh, dass wir Freunde geworden sind.“, sagte Téa auf einmal. „Ich auch. Es ist angenehm mal wieder richtig shoppen zu gehen. Kannst du mir helfen ein schönes Kleid zu finden?“, fragte ich sie. „Ja das stimmt. Manchmal sind die Jungs echt anstrengend. Klar, kann ich dir helfen. Wofür brauchst du es denn?“ „Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?“, fragte ich verlegen. Sie nickte und war ganz schön gespannt. „Also gut… ich hab heute Abend eine Verabredung mit Seto.“, gestand ich kleinlaut. Sie zog scharf Luft ein, dann fing sie zu schreien an und freute sich für mich. „Schhh…“ „Entschuldige, deswegen hast du heute Mittag also so lange mit Kaiba geredet. Ich kann es gar nicht glauben, dass du es geschafft hast sein Panzer zu durchbrechen. Deswegen hatte er in letzter Zeit auch so eine gute Laune.“, stellte sie fest. „Wenn das so ist, brauchst du ein besonders attraktives Kleid. Obwohl du immer gut aussiehst, egal was du an hast.“, fügte sie noch hinzu. „Danke. Du bist echt eine super Freundin.“, sagte ich fröhlich. Dann gingen wir zu der Abteilung mit den Abendkleidern. Wir suchten verschiedene aus und ich probierte sie alle nach einander an. Letztendlich konnte ich die Auswahl um drei Kleider reduzieren. Diese waren ein bodenlanges, trägerloses rotes Kleid mit Ornamenten und weißer Spitze, ein schlichtes pinkes Cocktailkleid mit silbernen Verzierungen unter der Brust und ein blaues trägerloses Cocktailkleid mit Ornamenten auf dem Bustier. Ich probierte nochmal alle drei Kleider an. Téa ermutigte mich das pinke Cocktailkleid zunehmen. Ich stimmte ihr zu, weil das am besten zu mir passte. Sie suchte sie sich auch noch was aus und wir gingen bezahlen.
[Seto’s Sicht]
Ich sah ihr noch nach, als sie nach draußen verschwand. Sie ist echt eine bemerkenswerte junge Frau und dieses Outfit was sie heute an hatte… Da blieb mir echt die Spucke weg und das ist mir vorher auch noch nicht passiert. Das Lächeln was sie mir noch zugeworfen hatte, als sie ging, ist umwerfend. Ich würde sie gerne öfter so sehen. Elena hatte Recht, dafür dass wir nicht zusammen waren trafen und küssten wir uns ganz schön oft. Wenn sie nichts dagegen hat, würde ich es gerne vertiefen. Ach, was denke ich mir eigentlich da? Wenn sie was dagegen hätte, würde sie sich doch gar nicht auf mich einlassen und mich küssen. Ich berührte wieder einmal meine Lippen und musste gleich lächeln. Wie hat sie es nur geschafft, dass ich meinen Panzer abgelegt habe? Das wunderte mich jedes Mal. Ich ging zum Fahrstuhl und fuhr wieder in mein Büro. Dort angekommen, stellte ich mich ans Fenster und sah auf die Straße. Auf einmal fanden meine Augen ihr Ziel: Elena. Sie stand da noch mit den anderen. Doch dann setzten sie ihren Weg in Richtung Innenstadt fort. Wahrscheinlich wollten sie sich noch einen schönen Tag in der Stadt machen. Ob sie an mich denkt? Moment, was denk ich da eigentlich? Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und stütze mein Kinn auf meine Hände. Gut, sie hat es geschafft, das Eis zu schmelzen in welches ich mich eingehüllt hatte, aber heißt das gleich, das ich tiefere Gefühle für sie hatte? Sie sieht sehr gut aus und brachte mich dazu mich mit ihr einzulassen. Immer wenn ich sie sehe, geht mein Herz auf und fängt an schneller zu schlagen. Aber was heißt das? Ist das Liebe? Vielleicht kann ich es ja heute Abend herausfinden. Denn ohne groß zu überlegen, hab ich sie gefragt, ob sie heute Zeit hätte. Ich sah zum Telefon und wählte ihre Nummer. Nach dem dritten Klingeln nahm sie ab. „Hallo?“, hörte ich sie fragen. „Hallo, ich bin es.“ „Ach, hallo Seto. Was gibt’s?“, fragte sie mich. Irre ich mich oder wurde ihre Stimme noch fröhlicher als sie es schon war? „Wegen heute Abend… was möchtest du machen?“, fragte ich sie. „Hmm… kannst du dir überlegen. Ich bin mit allem einverstanden, solange ich mit dir zusammen sein kann. Weißt du was, ich hab mir sogar gerade ein neues Kleid gekauft. Extra für dich.“, erklärte sie. Ich spürte wie sie grinste und wie ich rot wurde. „Seto?“, hörte ich sie auf der anderen Seite. „Ähm ja… ich hol dich denn 17 Uhr von dir ab. Okay?“, fragte ich sie. „In Ordnung. Ich freu mich schon.“ Sie gab mir ihre Adresse und legte dann auf. Danach wählte ich eine weitere Nummer. „Im Hause Kaiba. Wer spricht?“, kam es von der anderen Seite. „Hallo James, ich bin es. Sagen Sie ist Mokuba da?“, fragte ich meinen Butler. „Ein kleinen Moment bitte, Mister Kaiba“, sagte James und legte den Hörer beiseite. Weniger Augenblicke später hatte ich meinen kleinen Bruder in der Leitung. „Hallo großer Bruder. James sagte du möchtest mich sprechen?“ „Ja, pass auf. Ich komm heute recht spät nach Hause. Ich hab noch eine Verabredung. Bitte sag Barbara Bescheid, dass ich kein Abendbrot benötige.“, erklärte ich ihm. „Ist gut. Aber sag mal… diese Verabredung die du hast, triffst du dich da mit diesem Mädchen, von dem du neulich gesprochen hast?“, fragte er neugierig. „Ja… Wer weiß, vielleicht lernst du sie ja bald kennen.“ „Das wäre schön. Sie muss was ganz besonderes sein, wenn du dich mit ihr triffst.“, platzte es aus ihm raus. „Ja, das ist sie. Hör zu, ich muss jetzt noch ein bisschen weiter arbeiten. Wir sehen uns, wenn ich wieder da bin.“, sagte ich. „Ist gut. Vermassel es nicht.“, verabschiedete er sich und legte auf. Vermasseln? Ich? Naja, er hat ja nicht ganz unrecht.
[Elena’s Sicht]
Es stellte sich heraus, dass Téa in der gleichen Gegend wohnte wie ich. Auf dem Weg unterhielten wir uns über die Jungs, über Seto und anderes. So wie ich es heraus hörte, hatte die gute Téa Gefühle für unseren Yugi. Zuhause angekommen, verabschiedeten wir uns von einander und sie wünschte mir viel Glück für heute Abend. „Ich bin wieder da. Mom kannst du mir deine silbernen High-Heels leihen?“, rief ich. „Hallo mein Schatz, Klar kann ich sie dir leihen, aber wofür brauchst du die?“, wollte sie wissen. „Ich hab mir heute ein neues Kleid gekauft und deine Schuhe passen nun mal am besten dazu.“, erklärte ich meiner Mutter. „Schon wieder ein Kleid?“ „Ja… Ach übrigens, ich brauch heute kein Abendessen“, sagte ich zu ihr und flitzte nach oben. Ich ging ins Bad und stieg unter die Dusche. Es klopfte an der Tür und meine Mutter steckte den Kopf rein. „Ich hab dir die Schuhe in deinem Kleiderschrank gestellt. Aber sag mal, warum du kein Abendbrot brauchst und wieso bist du so aufgekratzt?“, fragte sie mich. „Ich werd nachher um 17 Uhr abgeholt. Ich weiß noch nicht wann ich wieder komme.“, erzählte ich ihr. Fragend sah sie mich an. „Mom, könntest du bitte gehen. Ich muss mich fertig machen. Ich hab nicht mehr viel Zeit.“, beschwerte ich mich. „Ist ja gut. Oh, und du hast noch 1½ Stunden bis es soweit ist.“, bemerkte sie und verschwand. ‘Ja und diese Stunden brauch ich auch‘, dachte ich mir. Ich ging in meinen Kleiderschrank, holte das Kleid aus der Tüte, schnitt das Preisschild ab und zog es an. Es fühlte sich seidig auf meiner Haut an und umschmeichelte meine Beine. Dann zog ich die High-Heels an und ging zurück ins Badezimmer. Ich föhnte meine Haare glatt und machte mir einen seitlichen Zopf, sodass dieser über meine Schulter nach vorne fiel. Zu guter Letzt band ich mir noch ein Tuch um den Hals und ließ es sich über meinen Rücken ergießen. Als ich mich schminkte, achtete ich darauf dass meine Augen hervorstachen. Ich setzte noch die Ohrringe ein, die meine Mutter mir zum Geburtstag geschenkt hatte und schnappte mir meine Clutch. Gerade als ich den Flur betrat, hörte ich die Klingel. Mein Vater öffnete die Tür und rief: „Elena, deine Verabredung ist da.“ „Ich komme.“, rief ich. Langsam ging ich nach unten um mich zu präsentieren. Auf dem letzten Absatz blieb ich stehen und betrachtete die Gesichter die mich anstarrten. Meine Mutter war den Tränen nah und mein Vater nahm sie, Stolz auf mich, in den Arm. Mein kleiner Bruder zwinkerte mir zu und Seto blieb der Mund offen stehen. Genau diese Reaktion, wollte ich bei ihm sehen. Ich kicherte einmal kurz und ging dann weiter nach unten. Meine Mutter nahm mich kurz in den Arm und drückte mich. „Passen Sie bloß auf unser kleines Mädchen auf, Mister Kaiba.“, sagte mein Vater, mit einer leichten Drohung im Unterton. „Das werde. Ich verspreche es.“, entgegnete er ernst. Seto reichte mir seinen Arm und ich hakte mich unter. Er führte mich zum Auto und hielt die Tür für mich auf. Ich stieg ein und er folgte mir. Er gab dem Fahrer ein Zeichen und wir fuhren los. Er kam mir näher und flüsterte: „Du siehst umwerfend aus. Das ist also das sagenumwobene Kleid, das du für mich gekauft hast?“ Ich nickte nur, weil es mir die Sprache verschlagen hat, so gut wie Seto aus sah.
Während wir im Auto saßen, bemerkte ich ein Knistern, was sich langsam aber sicher zwischen uns bildete. „Was hast du für heute eigentlich geplant?“, fragte ich Seto leise. „Naja, ich dachte mir, wir gehen schön Essen und dann könnten wir ja noch zu mir fahren, um den Abend ausklingen zu lassen.“, erwiderte er verlegen. „Klingt nach Romantik.“ Ich kicherte leise, weil ich mir Seto nicht als Romantiker vorstellen konnte. Aber es schien, als ob er sich viele Gedanken um diesen Abend gemacht hat. Wir hielten an und mir verschlug es dir Sprache, als ich erkannte wo wir waren. Es war das edelste Restaurant in der ganzen Stadt. Ich glaube es hat fünf Sterne, bin mir dabei aber nicht ganz sicher. Ein Bediensteter öffnete uns dir Tür und wir stiegen aus. Ich hakte mich wieder bei Seto unter und er führte mich hinein. Drinnen erwartete uns bereits ein Kellner und führte uns in eines kleines Séparée. Wir setzten uns an den, wundervolldekorierten, Tisch, der Kellner reichte uns die Speisekarte und füllte unsere Weingläser. Als er verschwunden war, wurde ich doch ein wenig nervös. Ich fragte mich warum. Es ist schließlich nicht das erste Mal das ich mit Seto alleine war. Aber vielleicht liegt das doch daran und an der Atmosphäre, die sich hier ausbreitete. „Ist alles in Ordnung, mit dir? Du siehst so unruhig aus.“, fragte mich Seto. „Was?... Ja, alles in Ordnung. Mir geht’s gut.“, beruhigte ich ihn und lächelte ihn an. Der Kellner erschien wieder und nahm unsere Bestellung auf, dann verschwand er wieder. Seto streckte mir seine Hand entgegen, ich legte meine in seine und wir sahen uns in die Augen. Ich bemerkte wieder dieses Knistern in der Luft. Wir unterhielten uns, über alles was uns gerade so einfiel. Über mein Heimatland, über seine Firma, über die Vergangenheit des jeweils anderen und anderes. Es stellte sich heraus, das Seto keine angenehme Kindheit hatte und das er früher auf eigenen Beinen stehen musste, damit er sich um seinen kleinen Bruder kümmern konnte. Als ich bemerkte dass seine Augen einen traurigen Ausdruck annahmen, drückte ich seine Hand fester. Ich wollte diesen Ausdruck von seinem Gesicht entfernen und das er wieder lächelte.
Nach zwei Stunden saßen wir wieder in Seto’s Limousine und fuhren in Richtung Villa. Dort empfang uns auch schon der Butler des Hauses. „Guten Abend, Mister Kaiba. Oh, Sie bringen uns einen Gast mit?“ „Hallo James. Ja, das ist Elena. Sagen Sie ist Mokuba noch wach?“, wandte er sich an James. Dieser nickte nur und verschwand dann. Seto ging in die erste Etage und deutete mir, das ich ihm folgen solle. Er klopfte an die Tür und öffnete sie dann. „Hallo großer Bruder. Wie war dein Abend?“, hörte ich eine junge Stimme fragen. „Sehr schön. Mokuba ich möchte dir jemanden vorstellen.“, erklärte er. Dann kam er auf mich zu, nahm meine Hand und führte mich in das Zimmer. „Oh, wie toll. Du hast sie mitgebracht.“, platzte es aus dem kleinen heraus. Er kam auf mich zu und umarmte mich herzlich. „Schön dich kennenzulernen. Ich bin Mokuba, aber du darfst mich gerne Moki nennen.“, sagte er freudestrahlend. „Die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Ich bin Elena. Weißt du, ich hab auch einen kleinen Bruder, der dir gar nicht so unähnlich ist.“, sagte ich fröhlich und schenkte ihm ein Lächeln. Mokuba war etwa genauso groß wie Leon, aber ich glaube er ist jünger als mein Bruder. Er hatte lange schwarze Haare und das gleiche Gesicht wie Seto, nur kindlicher. „So, mein Kleiner. Ab ins Bett mit dir. Es ist schon spät.“, mischte sich Seto ein. „Ist gut. Gute Nacht Elena.“, sagte er verschlafen. „Gute Nacht kleiner Mann und schlaf schön.“, erwiderte ich. Wir gingen zur Tür, als Mokuba nach Seto rief. Dieser deutete, dass ich schon mal runtergehen solle und dass er gleich nachkomme.
[Seto’s Sicht]
„So, mein Kleiner. Ab ins Bett mit dir. Es ist schon spät.“, mischte ich mich ein. „Ist gut. Gute Nacht Elena.“, sagte Mokuba verschlafen. „Gute Nacht kleiner Mann und schlaf schön.“, erwiderte Elena. Als wir zur Tür gingen, rief Mokuba noch nach mir und ich gab Elena zu verstehen dass sie schon runtergehen sollte. „Was ist denn, Moki?“, fragte ich ihn. „Ich bin froh, dass du Elena heute mitgebracht hast. Sie ist richtig hübsch und sie passt zu dir.“, sagte er mir gähnend. „So, meinst du? Magst du sie?“ Er nickte nur und schloss die Augen. Ich deckte ihn zu, wünschte ihm eine gute Nacht und löschte das Licht. Dann ging ich nach unten zu Elena. Sie stand vor dem Kamin und schaut in die Flammen. Ich kann Mokuba nur zu stimmen. Sie sah wirklich super aus. Ich holte zwei Gläser Whiskey, ging auf sie zu und reichte ihr ein Glas. Sie hob den Blick und nahm mir das Glas dann ab. Sie nahm einen Schluck und sah dann wieder in die Flammen. „Was ist los? Du bist so still.“, fragte ich sie leise. „Hmm?... Ach es ist nichts. Ich war nur in Gedanken.“ „An was hast du gedacht?“, fragte ich erneut. Ich stellte mein Glas auf den kleinen Couchtisch, stellte mich vor ihr und legte meine Arme um sie. Sie sah mir in die Augen und sagte: „Ich fand es nur rührend, wie du mit Moki gesprochen hast. Das hat mich an meinen kleinen Bruder erinnert. Kleine Brüder sind schon was Besonderes. Nicht wahr?“ Sie legte ihren Kopf an meine Brust und schloss kurz die Augen. „Ja sind sie.“, stimmte ich ihr zu. „Kann ich dich was fragen, Seto?“, fragte sie mich auf einmal. „Klar.“ „Hast du was gegen eine feste Beziehung zwischen uns?“ Ihre Frage kam so plötzlich das ich unwillkürlich die Luft an hielt. Elena bemerkte das und sah zu mir hoch. „Spricht was dagegen?“, hakte sie weiter nach. Ich löste mich von ihr, ging zum Sofa und setze mich. Sie folgte mir und setzte sich neben mich. Ihr Blick ruhte immer noch auf mir. Ich holte einmal tief Luft und sagte: „Weißt du ich hab die letzten Male auch schon darüber nachgedacht, ob wir unsere ‘Beziehung‘ nicht vertiefen wollen und wollte dich heute Abend dazu befragen.“, gestand ich. „Also im Klartext, spricht nichts dagegen?“, fragte sie noch einmal und stellte ihr Glas ebenfalls auf den Tisch. Ich schüttelte den Kopf. Sie stieß einen Laut aus und fiel mir dann um den Hals. Da ich mich halb zu ihr umgedreht hatte und ich sie auffangen musste, landete ich auf den Rücken. Gemeinsam lagen wir eine ganze Weile so auf dem Sofa da. Dann löste sie sich von mir und küsste mich.
Nachdem ich mich wieder von Seto gelöst hatte, setzten wir uns wieder auf. Er nahm sein Glas wieder in die Hand und trank einen Schluck Whiskey. Ich kann es noch gar nicht glauben, das Seto und ich jetzt ein Paar waren. Es kommt mir irgendwie so unwirklich vor, aber ich hab es tatsächlich geschafft, dass er sich öffnet. Ich nahm ebenfalls einen Schluck von dem bernsteinfarbenen Getränk. ‘Ich muss aufpassen, dass ich nicht zu viel zu trinke‘, ermahnte ich mich selbst. Seto lehnte sich zurück und sah in das fast erloschene Feuer, ich rutschte näher zu ihm ran und kuschelte mich an ihn. Er legte, wie selbstverständlich, seinen Arm um mich. Lange Zeit redeten wir noch mit einander. „Ich sollte mich jetzt langsam auf den Weg nach Hause machen.“, sagte ich ihm unvermittelt und stand auf. Leider konnte ich meine Balance nicht halten und fiel fast hin. Seto fing mich auf und ich saß auf seinem Schoss. „Soll das ein Witz sein? Du kannst kaum laufen. Außerdem ist es schon viel zu spät, um dich alleine gehen zu lassen.“, sagte er empört. „Aber meine Eltern werden sich Sorgen machen, wenn ich nicht nach Hause komme.“, entgegnete ich. „Kommt überhaupt nicht in Frage. Du bleibst hier.“, konterte er streng. Mit mir in den Armen, stand er auf und trug mich nach oben. „Du kannst hier schlafen, das ist das Gästezimmer.“, sagte er leise. „Gästezimmer? Warum hier? Ich dachte wir sind jetzt ein Paar?“, fragte ich schockiert. „Naja… Ähm… Also gut. Dann bring ich dich in mein Zimmer.“, gab er sich schließlich geschlagen. Im Zimmer angekommen, setzte Seto mich aufs Bett. Während er ins Bad ging, entledigte ich mich meiner Sachen. In Unterwäsche legte ich mich in sein Bett. Seto’s Bett… ich drückte mein Gesicht auf sein Kissen und sog sein Geruch ein. „Was machst du da?“, fragte er verwirrt. Erschrocken fuhr ich hoch und sah in seine blauen Augen. Als ich ihn sah, verschlug es mir die Sprache. Seto hatte nur eine Jogginghose an und einen Wahnsinnskörper. „I-I-Ich mach gar nichts“, stotterte ich. Er beließ es dabei und sagte nur: „Wenn du willst kannst du jetzt ins Bad.“ Ich nickte nur, weil ich mir nicht sicher war wie sich meine Stimme anhörte. Leicht bekleidet wie ich war, ging ich verlegen ins Bad. Ich huschte schnell unter die Dusche um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Leider brachte das gar nichts, weil immer und immer wieder sich ein Bild in meine Gedanken schlich: Seto der nur mit einer Jogginghose bekleidet war. Da ich eh keinen klaren Kopf bekam, beschloss ich zurück ins Schlafzimmer zu gehen. Unter dem ständigen Blick Seto’s ging ich um das Bett und schlüpfte wieder unter die Decke. Seto legte sich auf die Seite sodass er mich ansehen konnte und sagte: „Selbst wenn du nur Unterwäsche trägst, siehst du noch umwerfend aus.“ Ich sah ihn an und bemerkte ein schelmisches Grinsen in seinen Zügen. „Meinst du? Du bist aber auch nicht gerade zu verachten. Als du vorhin vor mir standest, hat mir der Anblick die Sprache verschlagen.“, sagte ich mit demselben Lächeln. „Hmm, das hab ich gemerkt. Es freut mich, wenn ich so eine Wirkung auf dich habe.“ So redeten wir noch eine ganze Weile, bis Seto eingeschlafen ist. Ich sah ihm noch eine Weile beim Schlafen zu, ehe ich das Licht löschte. Er sieht ja so süß und entspannt aus, wenn er schläft. Dann schloss auch ich meine Augen.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, war es bereits 9 Uhr. Ich stand auf, zog mir meine Sachen an und ging dann ins Bad. Als ich nach einer Weile wieder ins Schlafzimmer kam, schlief Seto immer noch. Leise schlich ich zur Tür und trat auf den Flur. Ebenso leise schloss ich dir Tür wieder. Als ich auf dem Flur, erleichtert Seto nicht aufgeweckt zu haben, durchatmete bemerkte ich Mokuba, der völlig verdattert an seiner Tür stand. „Schhh… Dein Bruder schläft noch.“, flüsterte ich ihm zu und gab ihn zu verstehen dass er mit nach unten kommen solle. „Ich hätte nicht erwartet, dich hier heute zu sehen Elena.“, sagte Moki, immer noch verwirrt. Ich erzählte ihm, was gestern Abend alles so los war. „Verstehe. Dann wollte Seto dich gestern Abend nicht gehen lassen. Das ist doch ein gutes Zeichen. Das heißt er mag dich.“, erzählte mir Moki. „Das weiß ich doch Moki. Wir sind jetzt ein Paar.“, sagte ich ihm und zwinkerte ihm zu. Vor Freude fiel er mir um den Hals. Ich konnte kaum glauben, dass mich der jüngere Bruder sofort ins Herz geschlossen hatte. „Hilfst du mir dabei, den Tisch fürs Frühstück zu decken?“, fragte ich den kleinen. Dieser nickte und rannte voller Tatendrang in die Küche. Ich musste über seine Lebensfreude lächeln. Dort wuselten der Butler und eine Haushälterin bereits rum. Als sie mich sahen, warfen sie sich gegenseitig fragende Blicke zu. Ich stellte mich also vor: „Guten Morgen ich bin Elena. Ich bin jetzt mit dem Herrn des Hauses liiert.“ Ich war so fröhlich, das ich wieder lächelte. Die beiden warfen sich noch mehr fragende Blicke zu. „Guten Morgen Elena. Ich bin der Butler und mein Name ist James und das dort ist die Haushälterin Barbara.“, erklärte er mir. Barbara schenkte mir ein freundliches Lächeln, welches ich erwiderte. Mokuba flitzte in der Zeit hin und her. Nach einer Weile sagte er mir, dass er fertig sei und dass er nur noch auf die Brötchen wartet. Ich beschloss nach oben zu gehen, um Seto zu wecken.
[Seto’s Sicht]
… wo bin ich? In einer Kirche? Was mache ich in einer Kirche und warum hab ich einen Anzug an? Ist das ein Pfarrer, der vor mir steht? Ich sah mich in dem Raum um und sah dass es festlich dekoriert war. Mokuba war auch da und auch er trug einen Anzug. Plötzlich ging die Flügeltür auf und es erklang Musik. Ich drehte mich um und erkannte Elena, die auf mich zu schritt. Hatte sie da ein Brautkleid an? Wenn ja, wer ist dann der Bräutigam? Warte… vor mir steht ein Pfarrer, ich trage einen Anzug, festliche Dekoration und Elena im Brautkleid. Das ist eine Hochzeit und wir sind das Brautpaar. Elena stand jetzt neben mir und hielt das Ehegelöbnis.
„Seto… wach auf“, ertönte eine Stimme. Elena? „Komm schon Seto. Wach auf. Das Frühstück ist fertig. Wir warten nur auf dich.“, sagte sie mir und dann schlug ich die Augen auf. Ich sah in ihre blauen Augen und sie lächelte mich an. Langsam kam ich zu mir. „Na du Schlafmütze. Hast du schön geträumt? Du sahst so glücklich aus.“, begrüßte sie mich fröhlich. „Ich denke schon. War zwar etwas verwirrend, aber doch schön.“, sagte ich verschlafen. „Magst du mir davon erzählen?“, fragte sie mich ruhig. Ich setzte mich auf, legte meine Arme um sie und zog sie zurück ins Bett. „Ahh… was machst du denn da?“, fragte sie lachend. Ich lag halb auf ihr und musste ebenfalls lachen. Ich sah auf sie hinunter und sie zu mir rauf. Ich beugte mich runter und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss und dieser wurde schnell leidenschaftlicher. „Willst du es wirklich wissen, was ich geträumt habe?“, fragte ich sie nachdem wir uns voneinander gelöst hatten. „Nur, wenn du es erzählen magst.“, sagte Elena. „Trotzdem warten unten das Frühstück und Moki auf uns. Also mach dich fertig. Wenn du willst kannst du es mir nachher erzählen und wenn ich schon hier bin, können wir uns auch gleich an unser Referat setzen.“, fügte sie streng hinzu. „Ja Ma’am.“, sagte ich und stand auf. Ich zog sie mit, damit auch sie aufstehen konnte. Als sie zur Tür ging, sagte ich: „He, an den morgendlichen Weckdienst könnte ich mich gewöhnen.“ Ich grinste sie an. Sie drehte sich um und schenkte mir ein Lächeln. „Werd nicht frech und jetzt mach dich endlich fertig.“, rief sie mir zu und dann verschwand sie aus der Tür. Ich ging ins Bad, hüpfte unter die Dusche und putzte mir die Zähne. Dann ging nach unten und wurde dort bereits von meinem kleinen Bruder erwartet. Zu dritt aßen wir unser Frühstück. Auch daran könnte ich mich gewöhnen.
[Elena’s Sicht]
Nach dem Frühstück rief ich bei meinen Eltern an. Wie ich es erwartet hatte, war meine Mutter fast krank vor Sorge, weil ich nicht nach Hause gekommen bin. Ich erklärte ihr alles und versicherte ihr dass ich am frühen Abend wieder da bin. Damit war sie einverstanden und beruhigte sich dann wieder. Ich verabschiedete mich von ihr und legte dann auf. Danach rief ich noch Téa an um mich mit ihr und den Jungs am Nachmittag zu verabreden. „Sagst du den Jungs Bescheid, Téa? Dann können wir uns gemeinsam für Seto’s Turnier registrieren lassen.“, fragte ich sie. „Klar mach ich. Du musst mir nachher alles haargenau erzählen, wie dein Abend war. Können dazu ja die Jungs abschütteln und dann in ein Café gehen.“ „In Ordnung. Bis nachher.“, verabschiedete ich mich und legte auf. Ich ging hoch in Seto’s Büro, wo er hinter seinem Schreibtisch saß und mich anlächelte als ich eintrat. Dann machten wir uns an unser Referat. Es fehlte ja zum Glück nicht mehr viel. Schon nach 1½ Stunden waren wir fertig. Ich erzählte Seto, das ich mich gleich mit Téa und den anderen Treffen werde, um mich bei seinem Turnier registrieren zu lassen. Er zog eine Schnute, aber das war mir egal. Nur weil ich mit ihm zusammen bin, muss ich noch lange nicht auf meine Freunde verzichten. Ich ging zurück ins Schlafzimmer und holte meine restlichen Sachen. Dann ging ich zu Moki und verabschiedete mich von ihm. Selbst er zog eine Schnute, aber ich versprach ihm bald wieder zukommen. Daraufhin lächelte er und umarmte mich noch zum Schluss. Ich ging nach unten in den Flur und zog mir meine Schuhe an. Ich verabschiedete mich von Seto und gab ihn einen Kuss und sagte ihm, dass wir uns morgen in der Schule wieder sehen werden. Dann machte ich mich auf den Weg zum Domino City Plaza.
Da ich bei Seto übernachtet hatte, hatte ich natürlich auch noch dasselbe Outfit an, welches ich am Abend zuvor an hatte. Ich muss zugeben, dass es gewisse Vorteile gibt, wenn man bei Seto übernachtet. Mich würde mal interessieren, was er geträumt hat, bevor ich ihn geweckt habe. Eigentlich wollte er es mir ja noch erzählen, aber irgendwie haben wir es wohl vergessen. Naja, ich kann ihn ja immer noch fragen. Téa wartete schon am vereinbarten Treffpunkt. Ich rief ihr zu und sie fing gleich zu lächeln an. „Elena, das Kleid steht dir. Haben wir doch toll ausgesucht und wie du es mit den jeweiligen Accessoires aufgewertet hast ist einmalig. Du hast ein Händchen dafür.“, bewunderte sie mich. „Ich danke dir, Téa. Wenn ich dich nicht als Beraterin dabei gehabt hätte würde ich das Kleid jetzt nicht anhaben.“, gab ich zurück. „Ah, sieh mal. Da kommen die Jungs.“, fügte ich hinzu. Die Jungs gaben mir auch heute massig Komplimente, bis ich rot wurde. „Hast du heute noch ein Date, Elena? Oder warum bist du so elegant angezogen?“, fragte mich Tristan. „Nein Tristan. Das Date hab ich schon hinter mir.“, sagte ich grinsend. Gemeinsam gingen wir zum Anmeldebüro, wo wir uns registrieren ließen. Der Verkäufer gab Yugi, Joey und mir eine Dueldisk und ein Regelheft mit. Dann erklärte er uns dass der Verlierer eines Duells seine seltenste Karte abgeben muss, was bedeutet das ich mein geliebtes Schwarzes Magier-Mädchen verliere. Außerdem sagte er uns dass wir sechs Lokalisierungkarten brauchen, um am Finale teilnehmen zu können.
Als Téa und ich, uns von den Jungs verabschiedet hatten, gingen wir in einen Coffee-Shop. Wir kauften uns einen Kaffee, setzten uns und ich erzählte ihr von dem Abend mit Seto. Sie musste lachen, als ich ihr erzählte, wie ich fast umgefallen bin und wie er sich geweigert hat mich gehen zu lassen. „Dann seid ihr jetzt also zusammen?“, fragte sie nach einer Weile. Ich nickte nur und lief wieder rot an. Das ist mir mehrere Male passiert, als ich ihr alles erzählt hatte. „Schön, das freut mich.“, sagte sie freundlich. „Danke. Aber wir wollen das erst mal noch geheim halten. Außerdem weiß ich nicht wie die Jungs reagieren werden und eins kann ich dir versprechen: Auch wenn ich jetzt mit Seto zusammen bin, werde ich euch auch weiterhin zur Seite stehen und euch als meine Freunde betrachten. Mal sehen, vielleicht ändert Seto ja seine Meinung und betrachtet euch auch als Freunde.“, erklärte ich ihr. „Ja, ist vielleicht besser, wenn ihr noch nichts sagt. Ich mein Joey kann ihn auf den Tod nicht leiden und uns hat er das Leben auch ganz schön schwer gemacht. Es war nicht immer einfach mit ihm.“, sagte sie mir und erzählte mir was alles so im Königreich der Duellanten passiert ist, und was er Yugi’s Großvater angetan hat. Ich konnte es gar nicht glauben, dass er so gemein war. „Ich werde mit ihm darüber reden und sorge dafür dass er sich entschuldigt, bei Yugi und seinem Großvater. Das schwöre ich.“, versicherte ich ihr. Dann machten wir uns auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, begrüßte ich meine Eltern und erzählte auch ihnen wie der Abend verlaufen war. Dann ging ich nach oben und begrüßte meinen kleinen Bruder. Er fragte mich, was sich im Karton befindet und ich klärte ihn auf. Danach ging ich unter die Dusche, um mir den Tag abzuwaschen. Nachdem ich wieder in meinem Zimmer war, überprüfte ich mein Deck, um es eventuell neu zusammen zustellen. Als ich damit fertig war, rief ich Seto an und unterhielt mich noch mit ihm. „Du, ich war doch heute mit Téa unterwegs… und sie hat mir so einiges über dich erzählt … zum Beispiel was du mit Yugi’s Großvater angestellt hast und was bei Pegasus‘ Turnier passiert ist … ja … ich möchte das du dich bei ihnen persönlich entschuldigst … kein aber, ich kann nicht glauben das du so fies zu ihnen warst …na schön, aber mach es noch vor deinem Turnier, sonst gibt’s Ärger … wie dem auch sei, ich geh jetzt ins Bett … Schlaf du auch schön … Nacht.“, verabschiedete ich mich und legte auf. Ich kann nur hoffen, dass er sich auch wirklich entschuldigt. Yugi ist schließlich mein Freund und meine Freunde sind mir wichtig. Dann ging ich ins Bett und löschte das Licht.
Als ich am nächsten Morgen das Haus verließ, wartete Téa schon auf mich. Sie ist mittlerweile meine beste Freundin geworden und wir gingen gemeinsam zur Schule. Vor dem Tor warteten auch schon die Jungs auf uns. Wir verbrachten die ganzen Pausen miteinander. In der Hof-Pause saßen wir unter einem Baum, als Seto zu uns kam. „Elena, kann ich dich kurz sprechen?“, fragte er mich leise. Ich stand auf und ging mit ihm ein Stück spazieren. „Also hör zu… seit unserem Telefonat gestern, hab ich ein schlechtes Gewissen und möchte dass du weißt, das ich heute zu den Muto’s gehe. Kannst du vielleicht mitkommen?“, erklärte er mir kleinlaut. Überrascht blieb ich stehen. Ich lächelte ihn an und sagte: „Das freut mich das du zu ihnen gehst und ich komme gerne mit. Dann sind sie vielleicht nicht gleich so abweisend zu dir.“, sagte ich fröhlich und zog ihn ein bisschen auf. „Aber was ist mit den anderen? Meinst du nicht, dass du dich bei ihnen auch entschuldigen solltest?“, fügte ich leise hinzu und sah zu meinen Freunden. „Womöglich hast du Recht.“, gestand er kleinlaut. „Pass auf, ich werde mich mit Yugi nach der Schule verabreden und ihn fragen, ob ich mit zu ihm kommen kann, weil ich neue Karten brauch. Dann werde ich mit ihm voraus gehen und du kommst einfach nach. Ich werde da sein und an deiner Seite sein. Okay?“, erklärte ich ihm. Er nickte nur. Seto schien wirklich ein schlechtes Gewissen zu haben und wirkte auch ziemlich bedrückt. Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Wange. Sofort hellte sich seine Miene wieder auf, dann ging ich wieder zu den anderen. Als ich ankam wollte Joey sofort wissen, was Seto von mir wollte. „Nichts Wichtiges. Ist alles in Ordnung.“, sagte ich zu ihm. „Hör mal Yugi. Téa hat mir erzählt dein Großvater besitzt einen Spiele-Laden. Kann ich nach der Schule mitkommen? Ich bräuchte ein paar neue Karten.“, fragte ich Yugi. „Klar, ist kein Problem. Er freut sich immer, wenn neue Kundschaft vorbei schaut.“, sagte er mir fröhlich. Gesagt, getan. Nach der Schule ging ich mit Yugi zu seinem Großvater in den Laden. Dieser begrüßte uns freundlich und zeigte mir sein Angebot von Karten. Ich suchte mir Magischer Zylinder, Magische Hüte, Tausend Messer, Gaia, Ritter der Finsternis und Schwarzer Magier aus. Ich bezahlte sie und die Tür ging auf. Seto stand vor uns. „Kaiba? Was willst du hier? Meinst du nicht, du hast schon genug Schaden angerichtet?“, entgegnete Yugi erbost. Ich ging zu ihm, um ihn Mut zu machen. Dann atmete er tief durch und sagte: „Ich weiß, dass du und dein Großvater nicht gerade gut auf mich zu sprechen sind. Deswegen bin ich hier.“ „Das versteh ich nicht. Was wollen Sie dann hier?“, fragte Herr Muto. „Ich bin hier, um… um mich zu entschuldigen.“, sagte er leise und verbeugte sich. Ich hatte Seto noch nie so erlebt. Yugi und Herr Muto sahen sich fragend an. Seto ergriff wieder das Wort: „Es tut mir leid, das ich Ihren weißen Drachen mit eiskaltem Blick zerrissen habe und sie gedemütigt habe. Bei dir Yugi, möchte ich mich auch entschuldigen, wie ich mich im Königreich der Duellanten verhalten habe. Du hast Mokuba und mich aus den Händen Pegasus‘ befreit und hab es dir nie gedankt. Es tut mir wirklich leid.“, entschuldigte sich Seto bei den beiden. Mir liefen still Tränen über die Wangen, weil ich so gerührt von seinem Auftritt war und weil es mir fast das Herz brach, ihn so zu sehen. Yugi sah noch einmal seinen Großvater an, dieser nickte nur und trat dann vor Seto. Er reichte Seto die Hand und sagte ihm, dass er die Entschuldigung annahm. Dann wandte er sich an mich und sagte: „Du scheinst einen guten Einfluss auf den Herrn hier zu haben. Ich bin froh, dass du mit meinem Enkel befreundet bist.“ Ich konnte nicht anders und umarmte erst ihn und dann Yugi. Seto bedankte sich bei den Muto’s und ging dann nach draußen. Ich folgte ihm nach kurzer Zeit und nahm ihn sogleich in den Arm. „Ich bin stolz auf dich. Das hast du gut gemacht. Vielleicht kannst du ihn ja jetzt als Freund sehen und nicht als Feind.“, munterte ich ihn auf. Er erwiderte meine Umarmung und sagte: „Das war das schwerste was ich je gemacht habe.“ Gemeinsam gingen wir zu seinem Auto. Doch plötzlich hörten wir eine Stimme. Wir drehten uns um und ich sah das Yugi auf uns zu kam. „Elena… du hast deine Karten vergessen. Ach und Kaiba, ich war wirklich überrascht, dass du dich entschuldigt hast. Ich war froh darüber. Also dann. Bis Morgen in der Schule.“, sagte er und schon war er wieder verschwunden. Völlig verwirrt standen wir noch eine Weile so da, dann machten wir uns auf den Weg nach Hause.
„Seto Kaiba hat sich echt entschuldigt?“, fragte mich Téa ungläubig. „Ja. Es war unglaublich. Mir brach es fast das Herz. Ich hab ihn so noch nie gesehen.“, erklärte ich ihr. „Du hast echt einen guten Einfluss auf Kaiba. Ich bin überwältigt.“, sagte sie. „Das hat Herr Muto auch gesagt. Also dann. Wir sehen uns morgen. Wieder um die gleiche Uhrzeit?“, fragte ich sie. „Ja. Bis Morgen.“, verabschiedete sie sich und legte auf. Ich kuschelte mich in mein Bett und schloss die Augen.
Zwei Tage danach, war es so weit. Die Klasse musste ihre Referate zum alten Ägypten halten. Seto und ich hielten unseres als erstes und alles lief reibungslos. Frau Nekonome rief noch zwei weitere Paare auf, die ihre Vorträge halten sollten. Dann machte sich die Klasse auf den Weg ins Museum um sich die Ausstellung anzusehen. Seto und Yugi verstanden sich mittlerweile besser als vorher und auch bei den anderen gab es keine Schwierigkeiten mehr. Hinzu kommt dass sie es akzeptierten, dass Seto und ich ein Paar waren. Joey hatte natürlich erst einmal Einwände erhoben, aber das legte sich schnell wieder. Als wir an einer Treppe vorbei kamen, blieben Yugi und Seto auf einmal stehen. Joey und Tristan bemerkten dies nicht, jedoch drehten Téa und ich, uns um und sahen sie fragend an. „Kannst du es auch fühlen, Kaiba?“, fragte Yugi ihn. „Ja… es ist als würde mich etwas rufen und zwar dort hinunter.“, sagte dieser. „Das Gefühl hab ich auch.“, sagte Yugi und die beiden Jungs gingen die Treppe runter. Téa und ich sahen uns fragend an und folgten ihnen dann. Als wir unten ankamen, standen die Jungs vor einer antiken Steintafel. „Jungs? Hey… Was ist denn los mit euch?“, fragte Téa die beiden. Keine Antwort. Ich ging auf Seto zu und berührte seinen Arm, doch er reagierte nicht. Dann folgte ich seinem Blick und auch ich erstarrte. „Elena?... Nicht du auch noch.“, fragte Téa. Ich gab ihr zu verstehen, dass sie sich die Steintafel ansehen sollte und dies tat sie auch. „Yami, mein Pharao… Kaiba… ich habe euch schon erwartet.“, erklang eine Stimme hinter uns. Wir drehten uns alle gleichzeitig um und vor uns stand eine fremde Frau. „Wer bist du?“, wollte Seto wissen. „Mein Name ist Ishizu Ishtar. Ich leite diese Ausstellung.“, sagte sie uns. „Na schön Ishizu… und warum hast du uns schon erwartet?“, fragte Yugi. Irre ich mich oder ist seine Stimme tiefer als sonst? Das ist doch nicht unser normaler Yugi. Das ist ein anderer Yugi. „Mein Pharao… es ist schön wieder unter Euch zu verweilen.“, sagte die fremde Frau und verbeugte sich leicht. „Pharao? Meint sie dich Yugi?“, fragte ich ihn. „Ich bin nicht Yugi. Mein Name ist Yami und ich bin ein 5000 Jahre alter Geist, der im Milleniumspuzzle wohnt.“, antwortete er mir. „Was?“, riefen wir alle, wie aus einem Mund. „Er hat Recht. Er hat vor 5000 Jahren schon einmal gelebt und die Welt vor der Vernichtung bewahrt. Seht euch die Steintafel an.“, sagte die Fremde zu uns. Wir drehten uns noch einmal zur Tafel um. „Rechts seht ihr den Pharao, das seid Ihr Yami… auf der linken Seite seht ihr seinen Freund und härtesten Rivalen, dies bist du Kaiba… Wenn ihr mir nicht glaubt, dann seht euch ihre Monster über den Köpfen an. Da wären der Schwarzer Magier und der Weiße Drache mit eiskaltem Blick. Das sind auch eure Kreaturen. Es ist euer beider Schicksal, euch erneut zu duellieren.“, erklärte uns Ishizu. Desweiteren erzählte sie uns, dass die Welt erneut in großer Gefahr schwebe und das Yugi, nein Yami, sie erneut retten muss. „Das ist doch unmöglich. Ich habe nicht vor 5000 Jahren schon einmal gelebt. Das ist nicht war. Ich bin kein alter Hexenmeister, ich bin Seto Kaiba, Besitzer der Kaiba- Corporation.“, kam es von Seto lautstark. „Seto, bitte… benimm dich.“, entgegnete ich. „Er wird sich schon früh genug damit auseinandersetzen müssen. Jedoch möchte ich das du diese Karte nimmst Kaiba. Das ist eine ägyptische Götterkarte und sie heißt Obelisk, der Peiniger. Ich leihe sie dir für das BattleCity Turnier, jedoch erwarte ich das du sie mir zurück gibst.“, erwiderte Ishizu ernst. „Woher wissen Sie vom BattleCity Turnier?“, wollte Téa wissen. „Wie auch dem Pharao, verleiht mir meine Milleniumskette Kräfte, um in Vergangenheit und Zukunft zu blicken.“, erklärte sie uns.
Nachdem wir das Museum verlassen hatten, kamen auch endlich Joey und Tristan zu uns. „Hey wo habt ihr gesteckt? Wir durften uns denn ganzen Mist alleine ansehen.“, beschwerte sich Joey. „Ist irgendwas passiert? Ihr seht so bedrückt aus.“, fragte uns Tristan. Wir erzählten den beiden von Ishizu und was sonst noch so vorgefallen ist. Jetzt wirkten sie auch nachdenklich. „Yugi, mein Freund, was auch passiert oder geschehen wird, wir werden immer an deiner Seite sein und dir helfen.“, versicherte ihm Joey. „Ich danke dir, Joey. Das bedeutet mir viel.“, sagte Yugi. „Seto? Was hast du denn? Du bist so schweigsam.“, fragte ich ihn besorgt. Er drückte meine Hand, die auf seinem Bein lag und sagte: „Mach dir keine Sorgen. Es geht mir gut.“ Ich beließ es erst einmal dabei. Dann verabschiedeten wir uns von den anderen und fuhren in Seto’s Limousine zu seiner Villa. „Raus mit der Sprache. Dich beschäftigt doch etwas.“, drängte ich ihn. Er sah mich an und lächelte. „Hmm, ich kann vor dir wohl nichts geheim halten. Naja mir geht das, was Ishizu gesagt hat nicht aus dem Kopf. Von wegen, ich wäre ein alter Hexenmeister und so. Das kann ich nicht glauben. Ich glaube nicht an das Schicksal und an eine antike Vergangenheit. Ich will mich voll und ganz auf die Zukunft konzentrieren. Das bedeutet auch, dich um mich rum zu haben.“, erklärte er mir. Ich seufzte und sagte: „Ach Seto. Vielleicht ist es aber besser, wenn du deine Vergangenheit akzeptierst. Ich mein, sie ist irgendwie ein Teil von dir, auch wenn du nichts darüber weißt. Und nur damit du es weißt, einen Seto mit mysteriöser Vergangenheit, find ich echt sexy.“ „So? Dann sollte ich es wohl doch akzeptieren“, erwiderte er frech und kam mir näher, gefährlich nahe. „Du sollst doch nicht frech werden. Ach so, da fällt mir ein, das du mir noch gar nicht deinen Traum von neulich erzählt hast.“, sagte ich ausweichend. Ein paar Zentimeter vor meinem Gesicht hielt er an und kniff grimmig die Augen zu. „Elena… du hast gerade einen schönen Augenblick zerstört.“, sagte er immer noch grimmig. Dann entspannten sich seine Züge. „Du kannst es nachher wieder gut machen. Also, was den Traum angeht: wie ich dir bereits sagte, war er verwirrend und doch schön. Ich befand mich in einer festlich dekorierten Kirche und hatte einen Anzug an. Mokuba war ebenfalls da und hatte auch einen Anzug an. Das kennt man eigentlich nicht von ihm. Naja jedenfalls stand vor mir noch ein Pfarrer. Dann ging die Flügeltür auf und es erklang Musik. Dann bist du im Brautkleid auf mich zugeschritten. Erst hab ich mich gefragt, wer denn der Bräutigam wäre, doch dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen, das ich dieser Bräutigam bin. Tja und dann hast du mich geweckt.“, erzählte er mir. Als er mir das alles erzählte, lief ich knallrot an. „So wie dich sehe, gefällt dir der Traum, den ich hatte. Ach ja richtig… Träume können ja wahr werden.“, sagte er spöttisch und kam mir wieder näher. Bevor er seine Lippen auf meine legen konnte hielt die Limousine an. Seto ließ geknickt den Kopf hängen. „Tja, wie es aussieht hast du heute kein Glück. Was meinst du, bist du wieder glücklicher, wenn ich bei dir übernachte?“, fragte ich ihn sarkastisch. Er wurde sofort hellhörig und seine Züge wurden augenblicklich weicher. Dann nickte er eifrig. „Schön. Dann müssen wir aber nochmal zu mir meine Sachen holen. Morgen fängt schließlich BattleCity an.“, sagte ich. „Oh… ich würde dich gerne begleiten aber ich muss noch was vorbereiten für morgen und ein paar letzte Tests durchführen. Ist es ok, wenn du alleine fährst?“ „Ja klar. Ich bin ja auch gleich wieder zurück.“, besänftigte ich ihn. „Mason, bitte fahren Sie Elena nach Hause und bringen Sie sie dann wieder her. Die Adresse haben Sie ja noch.“, wies er den Fahrer an. Dieser nickte nur. Dann stieg Seto aus, doch ich hielt ihn noch auf und gab ihm einen Kuss. Seine Miene hellte sich sofort auf. Er machte die Tür zu und ich fuhr alleine zurück nach Hause. Seto sah mir noch nach, ehe er im Haus verschwand.
Kurze Zeit später war ich wieder bei Seto. Ich hatte Sachen für Morgen(meinen schwarzen Minirock, ein türkises bauchfreies Top, einen passenden Bolero, silberne High-Heels und eine kleine Tasche), meine Schlafsachen, meine Dueldisk und mein Deck eingepackt. Als ich zur Tür herein kam wurde ich auch schon von beiden Brüdern begrüßt. Moki kam gleich freudestrahlend angerannt und umarmte mich. Seto nahm mein Gesicht in die Hände und küsste mich. Ich brachte meine Tasche nach oben in Seto’s Zimmer und dann bat ich Seto sich mal mein Deck anzusehen. Die Karten die ich das letzte Mal bei Herrn Muto gekauft hatte, hab ich auch rein gepackt. „Das ist ein super Deck. Damit wirst du garantiert ins Finale kommen.“, bestätigte er mir und gab es mir wieder. „Danke, dass du es dir angeschaut hast. Das bedeutet mir viel. Aber falls ich gegen dich im Finale antreten muss, werd ich es dir nicht leicht machen.“, sagte ich ihm. „Musst du noch lange arbeiten?“, fügte ich keck und zuckersüß hinzu und fuhr mit einem Finger über seine Brust. „So verführerisch du auch bist, aber ich muss das noch fertig machen. Ich sag dir Bescheid, wenn ich fertig bin.“, antwortete er bedrückt. „Na schön“, sagte ich traurig und ging wieder ins Schlafzimmer. Ich packte mein Deck in die Halterung am Gürtel und ging dann in Seto’s hauseigene Bibliothek. Ich suchte mir ein schönes Buch aus und legte mich dann auf das Sofa, welches dort stand. Kaum hatte ich die ersten paar Kapitel gelesen, schlief ich unbemerkt ein.
[Seto’s Sicht]
‘Puh… endlich bin ich fertig. Hat ja auch lang genug gedauert‘, dachte ich mir. Ich ging ins Badezimmer um mich frisch zu machen. Eigentlich dachte ich, dass Elena im Schlafzimmer ist, deswegen ging ich dorthin. Doch da war sie nicht. Wo steckt sie denn dann? Ich ging zu Mokuba ins Zimmer. „Sag mal Moki, hast du Elena gesehen?“, fragte ich meinen kleinen Bruder. „Nein hab ich nicht. War sie nicht bei dir?“, sagte er mir. „Nein. Ich hatte noch zu tun. Deswegen dachte ich sie wäre im Schlafzimmer, aber da ist sie nicht. Dann hab ich angenommen, sie wäre bei dir, um sich die Zeit zu vertreiben.“, erklärte ich ihm. „Ich hab sie den ganzen Abend nicht gesehen und beim Abendbrot war sie auch nicht. Lass uns sie suchen. Sie kann ja nicht weit sein.“, schlug Mokuba vor. Also teilten wir uns auf und durchsuchten die ganze Villa. Plötzlich kam Mokuba angerannt und sagte: „Seto, ich hab sie gefunden. Sie ist in der Bibliothek und schläft auf dem Sofa.“ „Gott sei Dank. Na dann bring ich sie mal ins Bett.“, sagte ich erleichtert. Ich ging also in die Bibliothek und sah sie friedlich auf dem Sofa schlafen. Ich legte das Buch beiseite, welches auf ihrem Bauch lag und hob sie auf meine Arme. Dann trug ich sie nach oben ins Schlafzimmer und legte sie sanft ins Bett. Ich deckte sie zu und küsste sie auf die Stirn. Ich ging nach unten und bat Barbara mir etwas vom Abendbrot aufzuwärmen. Ich ging in der Zeit wieder nach oben zu Mokuba. „Machst du dich dann auch langsam bettfertig? Du, als Schiedsrichter, musst morgen topfit sein.“, sagte ich ihm. „Ja ist gut. Kann ich noch fünfzehn Minuten haben? Ich möchte das noch zu Ende lesen.“, fragte mich der Kleine. „Na klar. Ich werd nach dem Essen nochmal hochkommen und dann bist du fertig.“, sagte ich und ging wieder. In dem Augenblick stellte Barbara mir das Essen auf den Tisch. Ich bedankte mich bei ihr und aß mein spätes Abendbrot. Als ich fertig war, brachte ich das Geschirr in die Küche und stellte es in die Spüle. Danach ging ich erneut zu meinem Bruder und er lag wie versprochen, schon im Bett, las aber noch. „So kleiner Mann. Licht aus und schlafen. Morgen wird schon anstrengend genug.“, drängte ich ihn. „Ok.“, sagte er und legte die Zeitschrift weg. Ich sagte ihm gute Nacht und machte das Licht aus. Ich ging nochmal in mein Büro und machte dort alles aus und ging dann selber zu Bett. Ich wechselte meine Sachen und schlüpfte unter die Decke. Elena schlief immer noch friedlich neben mir. ‘Was für ein schöner Anblick‘, dachte ich mir. Dann machte ich das Licht aus und schloss die Augen.
[Elena’s Sicht]
Als ich aufwachte, bemerkte ich das ich im Bett lag und Seto neben mir. Er muss mich gestern hierher gebracht haben. Aber warum? War ich in der Bibliothek eingeschlafen? Ich sah auf den Wecker und sah dass es bereits 8 Uhr früh war. Ich sah auf meinen Liebsten runter und betrachtete sein schlafendes Gesicht. Ich wünschte er würde immer so unbeschwert und entspannt aussehen, wie jetzt. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn auf die Stirn und leicht auf den Mund. In dem Moment, öffnete er die Augen und ich lächelte ihn an. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“, begrüßte ich ihn. „Ja. Neben dir schlaf ich immer gut.“, sagte er verschlafen und musste gähnen. Ich lächelte ihn herzhaft an. Dann beugte ich mich erneut runter und küsste ihn. Er erwiderte meinen Kuss und wurde schnell vertieft. Plötzlich lag er auf mir und der Kuss wurde immer intensiver. Doch plötzlich wurden wir durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Wir stöhnten beide auf, wegen der Unterbrechung. Dabei wurde es gerade interessant. Seto rollte sich von mir runter und sagte: „Herein.“ Ich flitzte schnell ins Bad und hüpfte unter die Dusche. Ich schlang mir ein Handtuch um meinen Körper, um die Wärme aufzufangen und föhnte mir die Haare, sodass sie mir glatt über die Schultern fielen. Zum Schluss putze ich mir noch die Zähne und schminkte mich. Dann ging ich, wohlwissend das ich nur ein Handtuch um hatte, zurück ins Schlafzimmer. Mokuba war im Zimmer um Seto zu begrüßen. Als er mich sah, strahlte er richtig, wurde aber dennoch rot als er sah, dass ich nur mit einem Handtuch bekleidet war. Seto verfolgte jeden meiner Schritte aufmerksam, bevor ich aber mit meiner Tasche wieder im Bad verschwand. Ich trocknete mich ab, cremte mich ein und zog mich dann an. Ich hängte das Handtuch auf und sah nochmal in den Spiegel. Ich beschloss ein paar Haarpartien von der Seite nach Hinten zu ziehen und befestigte sie am Hinterkopf. Perfekt aussehend betrat ich wieder das Zimmer. Mokuba war inzwischen wieder verschwunden und Seto beäugte mich gierig. „Das von vorhin holen wir aber nach.“, kam es auf einmal von ihm. Das war keine Frage, es war ein Versprechen. „Tja, wann denn? Es kommt doch immer irgendwas dazwischen.“, fragte ich. „Das stimmt wohl. Zur Not fahren wir einfach ein paar Tage weg.“, sagte er voller Vorfreude. „Und was machst du dann mit Moki? Den können wir doch nicht alleine lassen. …Warte, mir kommt da eine Idee. Wir könnten meine Eltern fragen, ob sie ihn nehmen. Du weißt aber, dass wir dann nur übers Wochenende fahren können. Oder? Außerdem ist jetzt dein Turnier da. Das können wir nicht mehr verschieben.“, erklärte ich ihm. „Richtig. Du hast mit beidem Recht. Vertagen wir das Gespräch. Uns fällt schon was ein.“, erwiderte er. Dann ging er ins Bad. Ich band mir mein Gürtel mit meinem Deck um, schnappte mir meine Tasche und meine Dueldisk und ging dann nach unten. Ich fragte Barbara, ob sie eine Flasche Wasser für mich hat und packte diese dann in meine Tasche. Außerdem packte ich mein Portemonnaie, mein Handy und meine Lokalisierungskarte hinein. Ich rief Téa an, um mich mit ihr zu verabreden. Sie stimmte zu und sagte dass sie die Jungs informieren würde. Zu guter Letzt rief ich bei meinen Eltern an und sagte ihnen dass ich mich bald auf den Weg machen würde. Leon fragte, ob er mich begleiten dürfte. Ich willigte ein und sagte ihm dass wir ihn dann abholen kommen. Als Seto und Mokuba endlich runter kamen, war ich auch aufbruchsbereit. Seto hatte hauptsächlich schwarze Kleidung an, aber drüber hatte er einen weißen Umhang mit silbernen Nieten und Manschetten die über den ganzen Unterarm liefen. Wenn man das Manschetten nennen kann. An den Oberarmen und an den Waden hatte er kleine Gürtel angebracht. „Seto, wir müssen noch einen Zwischenstopp bei mir machen. Leon würde mich gerne begleiten und ich hab ihn gesagt, dass wir ihn abholen.“, erklärte ich ihm. „Geht in Ordnung, mein Engel. Wir müssen dann jetzt aber auch los.“, sagte er mir. Gemeinsam gingen wir dann zum Auto. Seto sagte Mason das erste Ziel, welches wir erreichen wollten. Nach ein paar Minuten waren wir auch schon bei mir. Ich stieg aus, ging ins Haus und rief nach Leon. Er kam sofort angerannt und umarmte mich. Wir verabschiedeten uns von meinen Eltern und stiegen wieder in die Limousine. Dort stellte ich Leon die beiden Jungs vor. Seto warf ihm strahlendes Lächeln zu und Moki grinste schüchtern. Kurz darauf waren wir beim Domino City Plaza. Dort wartete auch schon Téa mit den anderen auf uns. Wir stiegen aus und gingen zu ihnen. „Téa, hallo.“, rief ich und winkte ihr zu. Ich umarmte sie und die anderen zur Begrüßung. Dann begrüßten sie meine drei Begleiter. Seto startete eine Liveübertragung und kündigte den Start von BattleCity an. Danach teilte sich unsere Gruppe auf. Téa schloss sich mir und Leon an. Ich verabschiedete mich von Seto. Ich merkte, dass er mich nur ungern gehen lässt. Ich küsste ihn und sagte ihm dass ich über Handy jederzeit erreichbar bin und dass er mich immer anrufen kann. Leon, Téa und ich setzten unseren Weg fort. Ich drehte mich nochmal um und winkte Seto und Mokuba zu. Kurz nachdem wir uns auf die Socken gemacht haben, sahen wir auch schon die ersten Duelle.
„Hey Süße…“, hörten wir eine Stimme. Wir blieben stehen und drehten uns um. Vor uns stand ein schmieriger Muskelprotz, mit einer Dueldisk am Arm. „Meinst du etwa mich?“, fragte ich den Kerl skeptisch und hob eine Augenbraue. „Na klar. Oder ist hier noch so eine heiße Schnecke? Ich will dass wir uns duellieren. Wenn ich gewinne, gehst du mit mir aus und ich krieg deine Lokalisierungskarte. Einverstanden?“, fragte er mich. „Elena, mach das nicht.“, riet mir Téa. „Keine Sorge. Ich werd nicht verlieren. Du warst doch dabei als ich mich mit Joey duelliert habe.“, beruhigte ich sie. „Einverstanden, du Großkotz.“, fügte ich dem Spinner hinzu. „Ich werd anfangen, wenn du nichts dagegen hast.“, rief der Typ. „Nur zu.“
„Ich lege eine Karte verdeckt auf das Feld und beende meinen Zug.“, sagte er. Ich gähnte vor Langeweile. „Ich spiele Gerfried, den eisernen Ritter und greife deine verdeckte Karte an. Tja, deine Bezaubernde Nixe war einmal. Dann setze ich noch eine Karte verdeckt.“, beendete ich meinen Zug.
Nach 10 Minuten war das Duell beendet. Ich hatte dem ganzen mit meinem Schwarzen Magier-Mädchen ein Ende gemacht. Der schmierige Kerl fiel auf die Knie und jammerte vor sich hin. Ich ging auf ihn zu und verlangte seine seltenste Karte und seine Lokalisierungskarte. Ich bekam von ihm die Zauberkarte Ehrung der Verdammten. Dann gingen wir wieder unseren Weg. Dann kamen wir an einem Duell vorbei an dem Joey gerade teilnahm. Wir sahen dass Herr Muto auch da war um Joey anzufeuern. „Hallo Herr Muto.“, rief ich und winkte ihm zu. Er lächelte uns an und winkte zurück. „Hallo Elena, Téa und… wer bist du denn?“, fragte er Leon. „Ich bin Leon. Ich bin der Bruder von Elena.“, stellte er sich freundlich vor. „Und, wie macht sich unser Joey?“, wollte Téa wissen. „Er schlägt sich ganz wacker. Er muss sich nur weiterhin konzentrieren, dann kann er seinen Gegner schlagen.“, erzählte uns der alter Herr. „Wo wir schon dabei sind… wer ist er?“, fragte ich. „Das ist Espa Roba. Er hat sich als Hellseher ausgegeben um Joey zu verunsichern. Aber dieser hat ihn durchschaut.“, erklärte er uns. Das Duell dauerte nicht mehr allzu lange und Joey ging als Sieger hervor.
Nachdem das Duell vorbei war, gingen wir alle zusammen zu Joey und gratulierten ihm zum Sieg. Dann trennten, Leon und ich uns wieder von ihnen. Téa wollte jetzt eine Weile bei Joey und Herr Muto bleiben, in der Hoffnung Yugi zu treffen. Wir winkten ihnen zum Schluss noch und dann setzten wir unseren Weg fort. Nach weiteren drei Duellen, die auch nicht gerade schwer waren, war ich nun im Besitz von fünf Lokalisierungskarten. Auf einmal klingelte mein Handy. Ich sah auf das Display und musste sofort lächeln. „Hallo Seto.“, meldete ich mich. „Wie gemein. Woher wusstest du das ich es bin?“, fragte er enttäuscht. „Ich hab deine Nummer erkannt. Was gibt’s denn?“, fragte ich fröhlich. „Ich wollte nur fragen, wie es bei dir so läuft.“, erkundigte er sich. „Ganz gut. Hab schon 5 Lokalisierungskarten. Und du?“, fragte ich ihn. „Toll. Ich hab auch 5 Karten. Hab ich dir nicht gesagt, dass du es mit deinem Deck ins Finale schaffst? Ich bin stolz auf dich.“, sagte er zu mir erfreut. Plötzlich kam ein hochgewachsener Mann mit einem schwarzen Umhang und Kapuze im Gesicht, auf uns zu. Er gab mir zu verstehen, dass er sich mit mir duellieren will. „Seto, ich muss jetzt auflegen.“, sagte ich ins Handy und legte auf.
[Seto’s Sicht]
„Seto, ich muss jetzt auflegen“, sagte sie und schon war die Verbindung abgebrochen. Was war denn jetzt los? So kenn ich sie gar nicht. Normalerweise mag sie nicht auflegen, wenn wir telefonieren. „Mister Kaiba. Gerade ist gemeldet worden, dass eine ägyptische Götterkarte gespielt worden ist. Wir fliegen Sie hin.“, kam es von meinem Funkgerät. Da erschien ein Helikopter am Himmel und eine Leiter wurde herunter gelassen. Ich ergriff eine Sprosse und stieg empor und Mokuba folgte mir. Nach wenigen Augenblicken waren wir beim Austragungsort des Duells. Wie sich herausstellte, war der Pharao darin verwickelt. “Was ist los mit dir? Wieso fällst du vor deinem Gegner auf die Knie?“, schrie ich ihn an. Er sah überrascht zu mir rüber. „Kaiba? Was machst du denn hier?“, fragte er mich. „Tja, offenbar um dich davor zu bewahren, dass du aufgibst, Pharao. Wo ist dein Gespür für die Karten geblieben? Du weißt dass dieser Gott auch eine Schwäche hat, du musst sie nur finden.“, ermutigte ich ihn. Er stand wieder auf und stellte sich dem ägyptischen Gott. Ich sah mir das Feld genauer an.
„Pharao, du kannst nicht gewinnen. Mein Slifer erhält, wie du weißt, 1000 Angriffspunkte zusätzlich für jede Karte die ich in der Hand halte. Gib auf. Es gibt nichts was du tun kannst.“, sagte sein Gegner. „Marik… ich werde dich nicht gewinnen lassen, also werde ich auch nicht aufgeben. Ich finde einen Weg dich zu schlagen.“, erwiderte der Pharao ernst. „Aber Seto, er darf doch nicht mehr als 6 Karten in der Hand halten. Also ist doch die Angriffsstärke von Slifer begrenzt.“, sagte mein kleiner Bruder verwirrt. „Das stimmt nicht ganz Moki. Durch Karten der Unendlichkeit darf er es sehr wohl.“, antwortete ich ihm. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Wenn der Drache 1000 Punkte zusätzlich bekommt für jede Karte auf der Hand des Spielers, dann gibt es einen Weg ihn zu schlagen. Seine Stärke ist seine größte Schwäche. „Pharao, konzentrier dich. Slifer hat eine verhängnisvolle Schwäche. Denk nach.“, riet ich dem Pharao. Er schloss für einen Augenblick die Augen, dann schien er es verstanden zu haben was ich meine. Dann riss er das Ruder zu seinen Gunsten um und beendete das Duell. Dieser Marik, erzählte uns dass er Téa und den anderen etwas antun wollte. Heißt das denn er will auch Elena? Bitte nicht. „Seto, die Dueldisks von Joey und Elena senden kein Signal mehr. Ich geh ins Hauptquartier und überprüf das.“, sagte Moki aufgebracht. „Was? Oh, nein… Elena. Lauf so schnell wie dich deine Beine tragen können, Moki. Wir müssen sie finden.“, sagte ich. Ein Gefühl der Trauer und der Wut überkam mich.
[Mokuba’s Sicht]
Ich rannte die Straßen entlang. Mehrere Male stolperte ich über meine eigenen Füße, aber ich rappelte mich immer wieder auf. Elena, Joey und Téa sind vermutlich in Gefahr. Seto hat sich so verändert, seit er Elena kennt. Ich will nicht dass er sich wieder verschließt. Ich muss sie finden. „Mokuba“, hörte ich eine Stimme von der Seite. Leon kam auf mich zugerannt. „Elena… sie…“, keuchte er und war den Tränen nah. „Was ist passiert, Leon?“, fragte ich, nicht sicher ob ich die Antwort wirklich hören wollte. „Es geht um Elena. Als sie mit Seto telefoniert hat, kam auf einmal ein Typ mit schwarzem Umhang und Kapuze im Gesicht. Er forderte Elena zum Duell und sie beendete das Telefonat. Sie konnte den Typen besiegen, aber dann kam auf einmal ein anderer und nahm sie mit. Sie nannten sich Raritätenjäger. Ich konnte noch gerade so entkommen.“, erklärte er mir aufgewühlt. „Oh nein. Das hatte ich befürchtet. Ok, ich würde vorschlagen, du rennst zu dir nach Hause. Da bist du in Sicherheit. Ich laufe ins Hauptquartier und benachrichtige Seto von der Sache.“, sagte ich zu ihm. Er nickte nur und ich rannte dann weiter. Doch bevor ich beim Ziel war, stellte sich mir ein Raritätenjäger in den Weg. Weitere folgten und umkreisten mich. Ich saß fest.
[Yami’s Sicht]
„Kaiba, beruhige dich.“, sagte ich, da ich seine Gefühle schon körperlich spüren konnte. „Wir werden unsere Freunde befreien.“, fügte ich hinzu. Gemeinsam rannten wir los. Kaiba konnte den letzten Standpunkt von Joey herausfinden. Also liefen wir zum Aquarium, da er sich hier zuletzt aufgehalten hat. Ich rief bei Téa an, da sie ihr Handy immer dabei hatte. Aber es ging nur die Mailbox an. Oh nein, Téa. Dabei wollte ich ihr doch noch sagen, wie ich für sie empfand. Ich hoffe ich kann es ihr noch sagen. Ich legte wieder auf und ging wieder zu Kaiba. „Auch kein Glück gehabt? Elena geht auch nicht ran.“, fragte dieser mich. Ich schüttelte den Kopf. Wenn ich Marik in die Finger bekomme, dann kann er sich warm anziehen. Als wir weiter gingen, stellte sich uns einer dieser Raritätenjäger in den Weg. „Wenn ihr eure Freunde jemals wieder sehen wollt, kommt ihr am besten in einer halben Stunde auf das Dach dieses Gebäudes.“, sagte er schelmisch und zeigte auf ein mehrstöckiges Gebäude. Dann kam auf einmal ein Helikopter hinter einem Gebäude hervor. An einem Seil hing Mokuba aus dem Flieger. „Oh nein. Mokubaaa“, rief Kaiba. „Setooo… hilf mir.“, schreit Mokuba. „Setooo… sie haben Elena.“, fügte er hinzu. Seto und ich erstarrten. Nicht auch noch Elena. Dann flog der Helikopter fort und nahm Mokuba mit. „Wir müssen uns wohl mit den Raritätenjägern duellieren, wenn wir unseren Freunden helfen wollen.“, sagte ich zu Kaiba. „Sieht wohl so aus. Also gehen wir.“, erwiderte er. Nach wenigen Minuten waren wir bei dem ausgewählten Gebäude und fuhren hoch zum Dach. Dort wurden wir schon von den zwei Jägern erwartet. „Wo sind unsere Freunde und Angehörigen?“, fragte ich diese verärgert. „Das werdet ihr erfahren, wenn ihr uns besiegt. Aber das wird nicht geschehen.“, sagte der eine Jäger. „Ich warne euch, wenn ihr ihnen was antut, werde ich euch jagen und euch fertig machen.“, sagte Seto wütend. „Beruhige dich wieder, Seto. Verlier nicht deine Beherrschung. Wir werden sie befreien. Sie können es nicht mit unseren Decks aufnehmen. Zusammen sind wir unschlagbar.“, versicherte ich ihm. Er atmete einmal tief durch und sagte: „Du hast Recht, Pharao. Zeigen wir es ihnen und befreien wir die anderen.“
Als ich wieder zu mir kam, schmerzte mir der Kopf. Wo bin ich hier? Ich sah mich im Raum um und sah dass es sich um eine Art Lagerraum handelt. Es waren sehr viele Kartons hier im Raum und das einzige Fenster lag ziemlich weit oben. Dann fiel mir wieder ein, wie ich hierhergekommen sein musste. Ich hatte mich mit einem von diesen Raritätenjäger duelliert und gewonnen. Allerdings kam noch ein zweiter und schlug mich bewusstlos. Danach mussten sie mich hergebracht haben. Als ich die Kartons betrachtete kam mir die Idee, sie aufeinander zu stellen um, so zum Fenster zu gelangen. Jedoch hielt diese Konstruktion nicht lange und ich landete unsanft auf meinem Po. Auf einmal öffnete sich die Tür und ein Mädchen und ein kleiner Junge wurden reingebracht. „Moki, Téa… ist alles in Ordnung mit euch?“, fragte ich sie als ich sie erkannte. „Elena? Was machst du denn hier?“, fragte mich Téa und umarmte mich. Ich umarmte auch Moki und sagte ihr: „Ich schätze Mal, das gleiche wir ihr. Die Raritätenjäger müssen es auf unsere Jungs abgesehen haben. Ach Moki, weißt du was mit Leon ist?“ „Ja, ich hab ihn noch getroffen und hab ihn gesagt, dass er zu euch nach Hause soll. Wir müssen unbedingt einen Weg hier rausfinden.“, sagte Mokuba. Erleichtert atmete ich aus. „Ja, aber wie sollen wir hier raus?“, wollte Téa wissen. „Vielleicht können wir die Kartons als Leiter benutzen“, stellte der kleine fest. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Das hab ich auch schon versucht. Aber es hat nicht gehalten und ich bin runtergefallen.“ „Das mag zwar sein, aber jetzt bist du nicht alleine. Einer klettert und die anderen beiden können die Kisten festhalten.“, erwiderte er fröhlich. Also stellten wir die Kisten noch einmal übereinander. Wir haben uns darauf geeinigt, dass Mokuba klettern soll, während Téa und ich die Kisten festhielten. Nachdem die letzte Kiste verbaut wurde, kam er ans Fenster und hielt sich fest. In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und wir wurden erwischt. Die Jäger riefen nach Verstärkung und kamen auf uns zu. „Schnell Mokuba. Zieh dich hoch und such Yugi und Kaiba.“, rief Téa. „Aber was ist mit euch? Ich kann euch doch nicht hier lassen.“, fragte er erschrocken. In dem Augenblick fing unsere Konstruktion an zu kippen. „Du musst. Wir bleiben hier und beschäftigen die Jäger. Geh zu Seto und sag ihm wo wir sind.“, antwortete ich ihm. Er hatte Tränen in den Augen und nickte. Dann stürzten wir zu Boden und Mokuba krabbelte aus dem Fenster und verschwand. Bevor ich etwas unternehmen konnte, hatte ich auf einmal das Gefühl meinen Willen zu verlieren.
[Seto’s Sicht]
Das war das härteste Duell was ich je bestritten hatte. Ich ging auf Lumis zu um endlich zu erfahren, was sie mit Elena, Mokuba und den anderen gemacht haben. Allerdings bekam ich keine Antwort. Plötzlich erklang eine andere Stimme aus Lumis‘ Körper. „Marik… Sag uns endlich was du mit unseren Freunden und Angehörigen gemacht hast.“, knurrte der Pharao. „Das werdet ihr noch früh genug erfahren. Während des Duells konnte ich ausgiebig eure Decks studieren. Das erleichtert es mir, euch zu besiegen und mir eure Götterkarten anzueignen und dein Puzzle Pharao.“, erzählte dieser uns. „Zeig uns endlich dein Gesicht, Marik und versteck dich nicht hinter anderen.“, forderte ich ihn auf. „Alles zu seiner Zeit.“, sagte Marik und verschwand. Plötzlich erschien einer von meinem Helikoptern neben uns. Aber wer fliegt ihn? Dann sah ich meinen kleinen Bruder im Flieger. Überglücklich nahm ich ihn in die Arme. Dann stiegen ich und der Pharao ein. Mokuba erzählte uns wo wir die anderen finden und dass er die Mädchen zurücklassen musste. Nach wenigen Minuten sind wir am Domino Pier angekommen. Der Helikopter landete und wir sahen, dass Téa mitten im Weg stand. „Téa… ist alles in Ordnung mit dir? Wo ist Elena?“, fragte ich sie. Doch ich bekam keine Antwort, stattdessen drehte sie sich um und ging weiter in Richtung Pier. Wir folgten ihr und entdeckten dann auch Elena auf einem Steg. „Elena… geht es dir gut?“, rief ich ihr zu. Doch ich bekam wieder keine Antwort. „Elena und Téa können euch nicht hören. Sie gehören jetzt zu mir.“, erklang Marik’s Stimme aus Téa. „Was? Was hast du mit ihnen gemacht, Marik?“, kam es vom Pharao. „Nun ja, sie haben die Seiten gewechselt. Ich würde vorschlagen, dass du dich mit deiner Geliebten duellierst Kaiba. Es sei denn, du willst sie nicht wieder haben.“, sagte er zu mir. Ich soll mich duellieren und dann noch mit dem Menschen den ich liebe? „Also schön, du sollst dein Duell bekommen, Marik“, erwiderte ich. Ich will mich nicht duellieren, schon gar nicht gegen Elena. Aber wenn dies der einzige Weg ist sie und Téa zu befreien, dann werde ich wohl oder übel mitspielen. „Bist du dir sicher Seto?“, fragte mich Mokuba. „Ja. Es ist der einzige Weg, die beiden zu retten.“, antwortete ich ihm. Ich ging zu Elena auf den Steg und stellte mich ihr gegenüber. „Um die Sache interessanter zu machen, schlage ich vor, dass ihr euch diese Ketten an den Füßen anlegt. Ihr habt eine Stunde Zeit, wenn bis dahin kein Gewinner feststeht werdet ihr beide in die Tiefe gezogen. Wenn die Lebenspunkte des Gegners auf 0 fallen, öffnet sich der Kasten vor euch. Darin enthalten ist der Schlüssel, den ihr braucht um die Fesseln zu lösen. Na dann kann es ja los gehen.“, erklärte Marik uns und setzte sich auf einen Stuhl mit dem Téa an Armen und Beinen gefesselt wurde. Dann gab Marik sie wieder frei und sie kam wieder zu sich.
[Yami’s Sicht]
„Téa… ist alles in Ordnung?“, fragte ich sie, als ich merkte dass sie wieder zu sich kam. „Naja, es könnte besser sein. Warum duellieren sich Elena und Kaiba? Und was sollen die Ketten und der Anker?“, rief sie mir schockiert zu. Ich erklärte ihr alles, woraufhin sie noch schockierter wurde. „Ihr müsst das Duell sofort abbrechen, Jungs.“, sagte sie. „Aber Téa, das können wir nicht. Wenn wir das machen, dann…“, sagte Mokuba. „Dann, was?“, hakte sie nach. „Naja, sagen wir so. Elena und Seto sind nicht die einzigen die in Gefahr sind. Sieh nach oben.“, antwortete ich ihr bedrückt. Sie tat was ich ihr sagte und wurde kreidebleich. Über ihr, hing an einem Kran, eine Kiste. Wenn wir was unternehmen, wird sie ihr auf den Kopf fallen und dann könnte ich ihr nicht mehr sagen, wie ich für sie empfand.
„Elena, komm wieder zu dir. Wir sind doch deine Freunde und du weißt auch was Seto für dich ist.“, schrie Téa. Das ist es. Wir müssen sie mit alten Geschichten konfrontieren. Wie ich das sehen konnte, bekam Seto die gleiche Idee, denn er sagte: „Elena, wach auf. Erinnere dich, wer wir sind und was wir beide schon erlebt haben.“, rief Seto. „Deine geliebte Elena ist nicht mehr da. Ich habe die Kontrolle über ihren Geist.“, sagte Marik. „Nein, das ist nicht wahr. Sie ist immer noch da. Ich weiß es. Ich kann es fühlen. Mein Leben ist mit dem ihren verknüpft. Elena… hör mir zu. Ich hab es dir noch nie gesagt, aber ich kann mir ein Leben ohne dich nicht mehr vorstellen. Bitte komm zu dir.“, schrie Seto. „Seto… er ist den Tränen nahe.“, flüsterte Mokuba. Das Duell ging langsam in die heiße Phase und die Zeit lief uns davon. „Seto, hör nicht auf. Erzähl weiter. Sie kommt langsam ins Wanken.“, riet ich ihm.
[Seto’s Sicht]
Ich fühlte deutlich, dass Elena noch da ist. Das was wir erlebt hatten, kann man nicht einfach auslöschen. „Seto, hör nicht auf. Erzähl weiter. Sie kommt langsam ins Wanken.“, rief der Pharao. Ich sah auf und sah in ihren Augen einen Kampf. Einen Kampf um ihren Geist. „Elena. Erinnerst du dich an den Traum, den ich hatte? Ich hab ihn dir nach dem Museum erzählt. Ich denke ich hatte diesen Traum nicht umsonst, Elena. Ich will dich nicht verlieren. Elena, ich liebe dich und ich weiß dass du genauso empfindest. Du bist die einzige, die es geschafft hat, das Eis zu schmelzen, in welches ich mich jahrelang umhüllt hatte.“, sagte ich leise. Ich bemerkte wie sich Tränen in meinen Augenwickeln sammelten und sie langsam an meinen Wangen runter liefen. „Seto?“, hörte ich eine vertraute Stimme fragen. „Ja ich bin es. Erinnerst du dich wieder?“, fragte ich behutsam. „Seto…ich habe dich und deine Worte gehört.“, sagte sie leise. Dann kehrte ihr Geist vollständig zurück und ich sah wie ihre Augen anfingen zu funkeln. „Was machen wir hier, Seto? Warum duellieren wir uns?“, fragte sie. Sie war wieder da. Ich lächelte sie an und sagte: „Marik hat uns gegeneinander aufgehetzt und uns gezwungen dieses Duell zu bestreiten. Aber keine Angst. Ich werde dich beschützen.“, sagte ich leise zu ihr. Ich steuerte den, abgefangenen Angriff, direkt auf mich. Somit bekam sie ihren Schlüssel. Ich legte meine Dueldisk ab. Doch durch die Fallenkarte Mystischer Magietransfer ist es ihr gestattet eines meiner Monster zu zwingen, sie anzugreifen. Was sie auch tat. Ich schwang mich zu ihr rüber und schnappte mir ihren Schlüssel, dann stürzte auch schon der Anker ins Wasser und zog uns beide mit in die Tiefe. „Elena…Seto…“, rief der Pharao und rannte auf uns zu. Er versuchte unsere Hände zu ergreifen, doch er war nicht schnell genug. Unter Wasser schloss ich ihre Fesseln auf und sie trieb nach oben.
[Yami’s Sicht]
Wieso war ich nicht schneller? Ich war fast bei ihnen. Plötzlich tauchte Elena wieder aus dem Wasser auf und Joey sprang rein und fischte sie raus. Ich bemerkte, das Seto seinen Schlüssel liegen gelassen hat. Deswegen schnappte ich mir seinen und sprang ins Wasser. „Pharao…“, schrien meine Freunde hinterher. Ich tauchte weiter nach unten und sah Seto, der langsam das Bewusstsein verlor. Ich schloss seine Fesseln auf und zog ihn mit nach oben.
Nachdem Yami, Seto gerettet hatte, halfen Tristan und Joey ihnen aus dem Wasser. Téa blieb bei mir, da ich immer noch etwas unter Schock stand. Ich konnte nicht glauben, dass ich dafür verantwortlich gewesen war, dass ich Seto in diese Gefahr gebracht hatte. Meine Freunde sagten mir zwar, dass es nicht meine Schuld war, aber dennoch fühlte ich mich verantwortlich für dieses Dilemma. Nachdem die beiden aus dem Wasser waren, ging ich zu Yami und umarmte ihn, als Dank dafür dass er Seto hinterher gesprungen ist. Dann drehte ich mich um und ging zu meinem Liebsten. Mir kamen die Tränen, ob vor Glück oder als Entschuldigung konnte ich nicht sagen, und er nahm mich tröstend in die Arme. Seto nahm mein Gesicht in die Hände, wischte meine Tränen weg und küsste mich.
„Starke Leistung, Alter. Dein Geständnis war echt emotional.“, sagte Joey und klopfte Seto auf die Schulter. Dieser lief rot an und ich musste lächeln. Denn nur durch Seto’s leidenschaftliche Worte konnte ich die Kontrolle über meinen Geist zurückgewinnen. Ich umarmte ihn noch einmal, Joey legte die Lokalisierungskarten auf seine Duelldisk und gemeinsam gingen wir zum Austragungsort des Finales. Dort angekommen, warteten schon andere Finalisten und Roland, Seto’s rechte Hand in der KC, auf uns. Wie sich herausstellte, waren weitere Freunde unter ihnen. Joey rannte auf diese zu und stellte sie mir vor: „Das sind Mai Valentine, Duke Devlin, Namu und meine Schwester Serenity.“ Dann stellte ich mich vor und schüttelte ihnen die Hand. Duke wollte mir die Hand küssen, doch als er sah, wer neben mir stand, überlegte er es sich nochmal. Mich überkam auf einmal ein heftiger Schüttelfrost. Als Seto dies bemerkte, zog er seinen Umhang aus und legte ihn mir über die Schultern. Zusätzlich nahm er mich fester in die Arme und wärmte mich. Roland gab uns, im Austausch für die Lokalisierungskarten, eine Chipkarte. Diese ist die Zugangsberechtigung für das Finale und unser Zimmerschlüssel. Ein weiterer Finalist traf ein und wir schauten alle in den Himmel, als wir ein Geräusch aus dieser Richtung vernahmen. Es landete ein riesiges Luftschiff zu unseren Füßen und es fuhr eine Treppe raus, um uns den Zugang zum Luftschiff zu gestatten. Alle Finalisten die bisher eingetroffen sind, stiegen an Bord. Selbstverständlich durften auch Téa(die mir nicht mehr von der Seite wich), Tristan, Duke, Serenity und Moki an Bord. Ich wollte zu meiner Kabine gehen, doch Seto ließ mich nicht gehen. Daher nahm er mich mit in seine Kabine. „Seto, es geht mir gut.“, sagte ich. „Du kannst mir nichts vor machen.“, sagte er entschlossen und verfrachtete mich ins Bett. „Aber das Finale beginnt gleich.“ „Ich weiß und deswegen wirst du dich noch ein wenig ausruhen. Ich will nicht das du auf der Plattform vor Erschöpfung zusammen brichst.“, sagte er leise. „Ich danke dir. Bleibst du dann noch hier?“, fragte ich zögerlich. Er lächelte mich an und setzte sich auf die Bettkante. „Du hattest den Traum also nicht umsonst? Heißt das, du ziehst das in Erwägung?“, fragte ich ihn leise. Ich sah wie ihm der Atem stockte und er rot an lief. Ich kicherte und setzte mich auf. „Übrigens, was ich noch sagen wollte: Ich liebe dich auch und kann mir auch ein Leben ohne dich nicht vorstellen.“, sagte ich und küsste ihn leidenschaftlich. Bevor wir den Kuss vertiefen konnten, erklang Roland’s Stimme durch den Lautsprecher und verkündete dass sich alle Finalisten in der großen Halle versammeln sollen. Seufzend standen wir auf und gingen zur Halle. Dort wurde, per Lotterie entschieden, wer sich als erstes duellieren sollte. Die Maschine setzte sich in Bewegung und wählte zwei Duellanten aus. Yugi Muto gegen Mai Valentine. „Klasse. Das wird ein Spitzen-Duell.“, rief Joey aus. Gemeinsam fuhren wir mit dem Fahrstuhl nach oben, allerdings fuhren die Duellanten in einem externen zur Plattform. Oben angekommen, schlug mir kalter Wind entgegen. Ich fing sofort an zu frösteln. Wieso hab ich mir nichts Langes eingepackt? Gut, woher hätte ich auch wissen können, das Seto das Finale hoch oben im Himmel abhalten würde. Yugi, Mai und Roland gingen auf die Plattform und anschließend fuhr sie noch ein Stück nach oben. Seto erklärte noch allen wie es abläuft und das die Höhe und der Wind ein weiterer Nervenkitzel sind und unsere Konditionen testen. Dann stellten wir uns zu den anderen. Seto stellte sich hinter mich und schling die Arme um mich. Er merkte mal wieder dass ich fror und wollte mich wärmen. Ich muss zugeben, dass ich das sehr genoss, wenn Seto sich um mich kümmert.
Das Duell fing an und Mai war am Zug. Sie spielte Dunames, dunkle Hexe im Angriffsmodus und eine Karte verdeckt. Jetzt war Yami am Zug und er spielte ebenfalls eine Karte verdeckt und Riesenschild Gardna offen in Verteidigungsposition.
Das Duell zog sich in die Länge. Beide waren sehr gute Duellanten, aber Yami war nun mal der König der Spiele. Er hatte drei Monster auf dem Feld, während Mai nur eines besaß. Aber er griff sie nicht an, wie ich es erwartet hatte. Nein, er opferte alle drei um sein ultimatives Monster aufrufen konnte. Seinen ägyptischen Gott, Slifer der Himmelsdrache. Seto erklärte mir, dass der Drache 1000 Angriffspunkte, für jede Karte in der Hand des Spielers, bekam. Der Pharao hatte jetzt 3 Karten in der Hand. Somit besaß sein Drache 3000 Punkte. „Also schön, Yugi. Bringen wir es zu Ende. Nur zu.“, sagte Mai. Dieser nickte und rief: „Slifer, greife ihre Amazon Schwertkämpferin an und lösche ihre restlichen Lebenspunkte aus.“, rief Yami. Der Drache tat, was ihm befohlen worden ist und Mai’s Punkte fallen auf 0. „Und der Gewinner des ersten Duells ist Yugi Muto.“, verkündete Roland. Wir gingen alle zu ihm und gratulierten ihm. Ich ermutigte Téa ihn zu umarmen, woraufhin sie und Yami rot anliefen. Ich glaube, dass er auch etwas für sie empfand. „In einer Stunde werden die nächsten Duellanten gezogen. Bitte haltet euch bereit und trefft eure Vorbereitungen.“, sagte Roland zu uns. Seto und ich gingen wieder in seine Kabine. Ich ging zum Fenster und sah nach draußen. Es war ein unglaublicher Anblick, die Stadt im Dunkeln zu sehen und noch dazu von oben. Seto stellte sich wieder hinter mich und schlang wieder die Arme um mich. Ich lehnte mich an ihn und genoss die Zweisamkeit.
Nachdem die Stunde um war, versammelten wir uns wieder in der großen Halle, um zu sehen, wer sich als nächstes duellieren musste. Die Maschine setzte sich erneut in Bewegung und zog die zwei Duellanten. Joey Wheeler gegen Marik Ishtar. Wir alle schnappten nach Luft, denn wir wussten wozu dieser in der Lage war. Als wir oben ankamen, waren die beiden Kontrahenten schon auf der Plattform. So wie ich das sehen konnte, war Joey stinksauer und mischte wie wild das Deck seines Gegners. „Joey, pass bloß auf. Ich weiß nur zu gut, wozu er in der Lage ist.“, rief ich ihm zu. Aber ich hatte trotzdem ein merkwürdiges Gefühl bei dem Kerl. Das ist nicht die Schlange, die mich kontrolliert hat und mich gezwungen hat, gegen die Liebe meines Lebens zu kämpfen. „Was ist los Elena?“, fragte mich Yami. „Ich weiß nicht so genau. Ich bin mir nicht sicher, aber es ist so als ob das nicht die Schlange ist, die mich kontrolliert hat.“, erklärte ich ihm. „Dann fragt sich nur wo die echte Schlange ist.“, sagte Seto. Yami’s Blick wanderte zu dem Jungen namens Namu. Könnte er es sein? Ich mein was wissen wir schon über ihn? Das wird sich zeigen, ob er die Schlange ist. Das Duell war schon im vollen Gange, aber ich konnte mich nicht richtig konzentrieren, weil meine Gedanken immer wieder zu Namu sprangen. Mich ließ der Gedanke nicht los, das er Marik ist und nicht der Typ auf der Plattform. Plötzlich rief der Typ seinen ägyptischen Gott: der Geflügelte Drache des Ra. Ich hatte nicht mitbekommen, dass das Duell schon so ausgeartet ist. So wie es aussieht hatte Ra seinen eigenen Kopf, denn obwohl er angreifen sollte, tat er es nicht. Auf einmal schlugen mehrere Blitze ein und sie trafen Joey und den anderen Typ. „Joey…“, riefen wir alle wie aus einem Mund. Roland sagte, dass beide Spieler noch 5 Minuten hätten, um wieder aufzustehen. „Joey… steh auf, mein Freund.“, sagte Tristan. Nach einigen Minuten kam der andere wieder zu sich, brach aber erneut zusammen und verlor das Bewusstsein. Plötzlich stand Joey wieder auf seinen Beinen und Roland erklärte ihn zum Sieger. Mit einem Mal lief es mir kalt den Rücken runter. Da war wieder dieses Gefühl. Ich drehte mich um und sah Namu, der sich verkrampfte. Uns war sofort klar, dass er uns alle getäuscht hatte und dass er Marik ist. „Dieser Narr… Odion hat es nicht anders verdient.“, kam es von Marik. „Pharao, bald wird deine Macht und deine ägyptische Götterkarte mir gehören.“, sagte er lachend und verschwand. Wir brachten Odion auf die Krankenstation.
Der Arzt erzählte uns von dem Zustand in dem Odion sich jetzt befindet. Danach versammelten wir uns erneut in der großen Halle um die nächsten zwei Duellanten zu ermitteln. Jetzt waren nur noch Seto, ich, der wahre Marik und der 8. Duellant, von dem wir nicht wissen um wen es sich handelt, übrig. Nach wenigen Augenblicken stand das Ergebnis fest. Ich sollte mich jetzt mit Marik duellieren. Ich erstarrte und schnappte nach Luft. Ich verspürte sogar Angst, aber dennoch wollte ich ihm alles zurückzahlen, was er mir angetan hat. Seto machte mir Mut und küsste mich. Danach ging ich zum Fahrstuhl und fuhr nach oben. Ich stellte mich schon auf die Plattform, während ich auf den Irren wartete. Nach wenigen Sekunden traf er ein und stellte sich ebenfalls auf die Plattform, mir gegenüber. Die anderen trafen in der Zeit auch ein. Sie versammelten sich alle hinter mir, um mir den Rücken zu stärken. Dann begann das Duell. Ich eröffnete meinen Zug, in dem ich ein Monster und zwei Karten verdeckt spielte. Als er an der Reihe war, holte er seinen Milleniumsstab hervor und es umgab uns eine schwarze Wolke. „He Marik… was hast du gemacht?“, fragte ich ihn. „Ich habe uns nur in das Reich der Schatten verfrachtet. Dieses Duell ist jetzt ein Spiel der Schatten.“, sagte er und lachte dabei verrückt. „Spiel der Schatten?“, fragte ich ihn verwundert. „Oh nein. Elena, pass bloß auf. Diese Schattenduelle sind gefährlicher als du denkst.“, rief mir Yami zu. „Gefährlich? Aber wieso denn?“, fragte ich ihn. „Wenn du das Duell verlierst, dann bleibt deine Seele hier drin gefangen.“, erzählte er mir. “Was? Ist das wahr?“, fragte Seto Yami. Dieser nickte nur. „Schatz, du musst unbedingt gewinnen. Ich will dich nicht noch einmal verlieren.“, sagte er mir. Ich sah, dass sich kleine Tränen in seinen Augen sammelten. Ich warf ihm einen Kuss zu und wandte mich dann wieder Marik zu. Als er ein Monster rief, entstand eine Lichtlinie, die Marik mit seinem Monster verband. „Was ist das, Marik? Warum bist du mit deinem Monster verbunden?“, fragte ich den Irren. „Das ist ein Lebensenergiestrang. Jedes Mal, wenn ein Monster vernichtet wird, erleiden die Spieler exakt den gleichen Schmerz.“, erklärte er mir lachend. „Was? Das ist doch krank. Du bist wahnsinnig, Marik.“, rief ich entsetzt. Daraufhin lachte er nur wie ein verrückter. Marik beendete seinen Zug und ich war wieder an der Reihe.
Nach langem hin und her, sah es nicht gut für mich aus. Ich hatte kaum noch Energie und stand mit wackligen Beinen vor ihm. Dann beschwörte er seinen ägyptischen Gott. Allerdings sah er dieses Mal anders aus, als beim letzten Mal, denn er war in einer Art Lichtkugel gefangen. Marik rezitierte eine alte Beschwörungsformel und befreite Ra aus der Kugel. Zu guter Letzt formierte er sich in den ägyptischen Gott Phönix. Als er angriff, verlor ich meine restliche Lebensenergie und brach zusammen. „ELENA…“, riefen alle geschockt. „Fahr die Plattform runter, Roland.“, rief Seto. Er kam auf mich zugerannt und nahm mich in die Arme. „Es tut mir Leid, Seto. Ich hab alles getan, was ich konnte.“, sagte ich schwach zu ihm und legte meine Hand an seine Wange. „Das muss dir doch nicht leidtun. Elena, bleib bei mir.“, sagte er mir und legte seine Hand auf meine. „Ich liebe dich, Seto. Vergiss das nicht.“, sagte ich mit meinem letzten Atemzug. Dann verlor ich das Bewusstsein.
[Seto’s Sicht]
„Nein. Elena. Bleib bei mir.“, bettelte ich verzweifelt. Wut und Trauer überkamen mich. Ich legte sie sanft auf den Boden zurück und wollte mich gerade auf Marik stürzen. Doch Joey und Yami hielten mich auf. „Marik… das wirst du büßen. Das schwöre ich dir. Ich werde Elena wieder zurückholen.“, knurrte ich ihn an. „Beruhige dich, Seto. Du musst einen klaren Kopf behalten. Immerhin wirst du dich gleich duellieren.“, beruhigte mich Yami. Ich atmete einmal tief durch, dann wendete ich mich von Marik ab. Ich sah, dass Téa und Mai an Elena’s Seite waren. Ich ging zu ihr und hob sie auf meine Arme. Ich brachte sie zu ihrer Kabine und legte sie sanft ins Bett. Ich zog ihr die Schuhe aus, legte die Duelldisk auf den Tisch und deckte sie zu. Dann setzte ich mich noch zu ihr und hielt ihre Hand. ‘Ich kann nicht glauben, dass sie im Reich der Schatten ist‘, dachte ich mir. Wieso konnte ich sie nicht retten? Es klopfte leise an der Tür. „Herein“, sagte ich. Die Tür ging auf und Téa betrat das Zimmer. „Ich dachte mir, dass du noch hier bist.“, sagte sie leise. „Was ist los?“, fragte ich und sah in ihre Augen. In ihren Augen spiegelte sich das gleiche Gefühl wie in meinen. „Ich wollte dich daran erinnern, dass dein Duell gleich anfängt.“, sagte sie. „Ich bleib solange hier. Ich werde nicht von ihrer Seite weichen, Seto. Ich verspreche es.“, fügte sie schnell hinzu, als sie sah, dass ich Einwände erheben wollte. „Ist gut. Ich vertraue sie dir an. Achte gut auf sie. Ich bin so schnell wie möglich wieder da.“, sagte ich ruhig zu ihr. Ich strich ihr noch eine Strähne aus dem Gesicht und küsste sie dann auf die Stirn. Dann ging ich aus dem Zimmer und begab mich hoch zur Plattform. Ich machte mich bereit und wartete auf den 8. Duellanten. Dann kam er, oder besser gesagt sie. „Sag uns wer du bist. Schluss mit verstecken.“, rief ich ihr zu. Sie nahm ihren Mundschutz ab und es stellte sich heraus dass es sich um die Leiterin der ägyptischen Ausstellung im Museum handelte. Ishizu Ishtar. „Du? Ich hätte nicht gedacht, dich hier zu sehen, Ishizu.“, rief ich ihr überrascht zu. „Ich bin hier, um Obelisk wieder zu bekommen und um meinen Bruder zu retten.“, erklärte sie mir. „Tja, dann haben wir ja dieselben Motive. Ich will Elena retten. Deswegen kann ich dir Obelisk nicht überlassen. Ich brauche ihn, um Marik zu besiegen.“ „Ja ich weiß. Aber du wirst verlieren. Meine Milleniumskette hat mir deine Niederlage gezeigt.“
Das Duell neigt sich dem Ende zu und ich hatte ein großes Problem. Dank Ishizu’s Falle, mussten wir unser Deck mit den Karten auf dem Friedhof tauschen. Ich hatte also nur sechs Karten als neues Deck und die Karten auf meiner Hand. Obelisk hatte ich schon auf dem Feld. Ich wollte gerade angreifen, doch dann bekam ich eine Vision. Es war, als würde mich mein Weißer Drache mit eiskaltem Blick rufen. Ich beschloss, meinen ägyptischen Gott und ein weiteres Monster zu opfern um meinen weißen Drachen aufzurufen. Dadurch konnte ich das Duell für mich entscheiden. „Was ist los, Ishizu? Du wirkst so überrascht. Hattest du nicht gesagt, ich würde verlieren?“, fragte ich sie spöttisch. „Tja, ich habe mich wohl geirrt. Aber dank dir konnte ich begreifen, dass es für meinen Bruder doch noch Hoffnung gibt.“, sagte sie mir. Nach dem Duell ging ich sofort zur Elena’s Kabine. „Téa… irgendeine Veränderung an ihrem Zustand?“, fragte ich sie. Doch Téa schüttelte nur den Kopf. Ich setzte mich an ihre Bettkante und nahm ihre Hand. „Ich verspreche dir, dass ich dich wiederholen werde. Ich hole dich aus dem Schattenreich zurück.“, versicherte ich ihr. Mir kamen die Tränen und liefen über meine Wangen. Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
„Seto, wir nehmen Kurs auf die Insel der KC und sind auch bald da“, sagte mir Mokuba über Funk. Ich blieb die ganze Zeit über bei Elena und hielt ihre Hand. Es klopfte leise an der Tür und Téa, die immer noch mit im Raum war, ging und öffnete sie. „Hallo Téa. Wir wollten mal schauen, wie es Elena so geht.“, hörte ich eine Stimme fragen. „Klar. Kommt doch rein.“, sagte sie. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. Als ich mich umdrehte, sah ich den Pharao, der hinter mir stand. „Wir werden sie zurückholen, Seto.“, munterte er mich auf. Ich nickte nur und sah dann wieder auf Elena. „An alle Finalisten: Wir setzen jetzt zur Landung auf der Insel der KC an. Ich bitte Sie daher, dass Schiff zu verlassen, wenn wir gelandet sind. Dort startet dann das Halbfinale des BattleCity Turniers.“, erklang die Stimme von Roland durch den Lautsprecher.
[Seto’s Sicht]
Als ich nach draußen ging, waren die anderen auch schon da. Ich bin Elena nicht einmal von der Seite gewichen. Ich habe mit Téa ausgemacht, dass sie auch weiterhin bei Elena blieb. Serenity hatte ihr zwar angeboten, auf meine Liebste aufzupassen, aber sie hatte abgelehnt, da sie mir es versprochen hat. Wir gingen alle in den Duellturm und Roland erklärte den anderen, wie es jetzt weitergeht. Marik, Joey, Yami und ich stellten uns jeweils vor einer Tür und betraten dann die Plattform. Diese fuhren dann ein Stück nach oben, bis wir wieder aufeinander trafen. Danach verband jeder seine Duelldisk mit dem Monitor. Dort wurden die Karten angezeigt, die gespielt wurden. Roland erklärte uns dass das Viererduell nur eine strategische Methode ist, um herauszufinden, wer sich mit wem im Halbfinale duelliert. Es ist ein offenes Duell. Jeder spielt gegen jeden, aber man kann auch den anderen helfen. Die Reihenfolge wurde wie folgt ermittelt: Der Duellant, der die stärkste Monsterkarte hat, darf anfangen. Aber diese Karte darf dann nicht mehr im Duell eingesetzt werden. Marik darf anfangen, dann folgt Yami, danach ich und Joey folgt zum Schluss. Als ich an der Reihe war, spielte ich eine Karte verdeckt und den Gefräßigen Angreifer in Angriffsposition.
Nach langen Hin und Her standen die Duellanten fest, die sich im Halbfinale duellierten. Joey hat es darauf angelegt, sich mit Marik zu duellieren und sein Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Das heißt, ich werde mich mit dem Pharao im zweiten Duell duellieren. Ich kann nur hoffen, dass ich ihn besiegen werde. Ansonsten kann ich mein Versprechen gegen über Elena nicht halten und das darf ich nicht zulassen. Mir ist zwar klar, dass sie auch gerettet wird, wenn der Pharao Marik im Duell besiegt. Aber ich will Marik alles zurückzahlen, was er Elena und mir angetan hat. Unsere Plattformen schossen in die Höhe und brachten uns zur Spitze des Duellturmes. Marik und Joey gingen zu ihren Plätzen und dann fing das Duell an. Der Irre brachte uns wieder in das Reich der Schatten. Das heißt nichts Gutes. Wenn Joey dieses Duell verliert, dann bleibt auch seine Seele im Reich der Schatten. Und wenn das passiert, haben wir einen weiteren Grund, um Marik zu besiegen. „So, kleiner Joey. In diesem Schattenduell, holen sich die Schatten die Seele, des Spielers um die Menge, die der Spieler Lebenspunkte verliert.“, erklärte der Irre und lachte wahnsinnig.
Joey hielt sich gut in dem Duell, doch ich konnte mich nicht richtig auf das Spiel konzentrieren, da meine Gedanken immer zu Elena wanderten. Ich bemerkte das Ende des Duells erst, als Joey zusammenbrach und Marik ihn endgültig ins Reich der Schatten verbannte. Diesmal wollte Yami sich auf Marik stürzen, doch ich hielt ihn zurück und sagte ihm das Gleiche wie er mir beim Duell mit Elena. Daraufhin beruhigte er sich etwas und wir gingen zu den anderen. Dann brachten wir Joey zu Elena und Odion auf die Krankenstation. Der Arzt erzählte uns in welchem Zustand er sich jetzt befindet. „Er muss sich gegen die Schatten wehren.“, vermutete der Pharao. Ich sah zu Elena und konnte nur hoffen, dass sie sich auch gegen die Schatten wehrte. Sie hat einen starken Geist. „Wir müssen jetzt los, Yami.“, sagte ich zu ihm. Dieser nickte nur und wir gingen schweigsam zurück zum Duellturm und an dessen Spitze. Mir war klar, dass wir die gleichen Motive besaßen, um das Duell zu gewinnen. Ich kämpfte für Elena und eine gemeinsame Zukunft mit ihr und der Pharao für Joey und den Rest der Welt. Roland eröffnete das Duell.
So langsam kam ich ins Schwitzen. Der Pharao hatte bereits seinen ägyptischen Gott beschworen und meiner war immer noch, wegen seinem Lichtkraftschwert, versiegelt. Nach weiteren vier Runden war es endlich soweit. Ich hatte drei Monster auf dem Feld und die Wirkung des Lichtkraftschwertes hat auch schon nachgelassen. Also beschwörte ich Obelisk, der Peiniger. Der Kampf der Götter hatte also begonnen. Als sie aufeinander trafen aktivierten sich der Milleniumsstab von Marik und das Puzzle vom Pharao. Ich bekam eine Vision und so wie es aussieht hatte der Pharao die gleiche Vision wie ich. Es fühlte sich so an, als würden unsere Geister in eine andere Zeit reisen, vermutlich auch an einen anderen Ort. Und dann sah ich es: es war das alte Ägypten. Die Landschaft und auch die Gebäude sind alle zerstört worden. Außerdem lag eine dichte schwarze Wolke in der Luft. Wir sahen uns um. „Irgendwie kommt mir der Ort bekannt vor. Ich kann aber nicht sagen, vorher.“, sagte Yami auf einmal. „Aber das kann nicht sein. Wir sind mitten in einem Duell und auf meinem Duellturm.“, erwiderte ich. „Seto… sieh mal dahinten!“, rief er aus. Wir begaben uns in die Richtung in die er gezeigt hatte und sahen die ägyptischen Götter Slifer, der Himmelsdrache und Obelisk, der Peiniger. Allerdings waren sie aus Stein. „Sind das die echten Götter oder sind diese nur Statuen?“, fragte ich ihn. „Für Statuen sehen sie viel zu echt und detailgetreu aus. Ich schätze mal, dass sie echt sind und nur versteinert worden sind.“, erklärte er mir. Dann sahen wir einen Palast, aus dem diese schwarze Wolke herausströmte. Wir bewegten uns darauf zu und mir verschlug es die Sprache. Die Personen, die ich dort sah, sahen aus wie wir. „Seto, das muss der alte Konflikt sein, von dem Ishizu erzählt hat! Also müssen, dass der alte Hexenmeister und der Pharao sein.“, rief er aus. Ich konnte das nicht glauben. Es war unmöglich. Plötzlich waren wir wieder auf meinem Turm. Wir fielen beide auf die Knie und keuchten. „Geht es dir gut, Seto?“, fragte mich Yami. „Ja. Hattest du die gleiche Vision wie ich?“, fragten ich ihn. Dieser nickte nur und stellte sich dann wieder hin. Auch ich erhob mich wieder und widmete mich wieder dem Duell. Die Götter waren inzwischen verschwunden.
Nach einer gefühlten Stunde, entschied Yami das Duell für sich und Roland verkündete ihn als Sieger. Also traf er auf Marik. Ich ging auf ihn zu und gratulierte ihm. „Seto, ich verspreche dir, dass ich Marik besiegen werde und dass ich Elena zurückholen werde. Sie ist schließlich auch meine Freundin.“, versicherte er mir. „Danke. Aber es wird nicht einfach werden, Marik zu schlagen. Hier, nimm diese zwei Karten. Die wirst du brauchen, wenn du den Irren schlagen wirst.“, sagte ich. „Yeah… du hast es geschafft, Alter. Endlich wirst du auf Marik treffen.“, rief Joey aus und kam auf uns zugerannt. „Joey? Aber wie…?“, fragte er Joey. Ich wendete mich an Duke und fragte: „Wie geht es Elena?“ „Leider unverändert.“, antwortete Duke und ließ den Kopf hängen. „Das Finale beginnt in einer Stunde. Bereitet euch darauf vor.“, verkündete Roland. Wir gingen alle nach unten. Doch bevor wir den Zeppelin erreichten, stellte sich Joey mir in den Weg. „He Kaiba, ich fordere dich zum Duell heraus. Dann sehen wir wer den 3. Platz belegt.“, sagte er herausfordernd. „Bist du dir auch sicher, Joey?“, fragte Tristan ihn. „Natürlich bin ich sicher. Also? Was ist Kaiba?“, hakte er nach. „Also schön, Joey. Wenn du dir wirklich in deiner Sache sicher bist, dann duellieren wir uns.“, sagte ich grinsend. Ich eröffnete meinen Zug, in dem ich zwei Karten verdeckt spielte und den Gefräßigen Angreifer in Angriffsposition beschwörte. Joey ist zwar ein guter Spieler geworden, aber dennoch bleibt er in meinen Augen immer ein drittklassiger Duellant. Dieses Duell dauert nicht lange. Durch meine Schrumpfen-Crash-Karten-Combo kann er nur Monster mit 1500 Angriffspunkten oder weniger spielen, während ich all meine Monster ausspielen konnte. Gegen meinen Weißen Drachen mit eiskalten Blick hat er keine Chance. Nach einer halben Stunde war das Duell vorbei und ich belegte den 3. Platz.
[Seto’s Sicht]
Nach dem Duell mit Joey ging ich zu Elena, während der Pharao sich auf sein Duell mit Marik vorbereitete. Dann gingen wir wieder auf die Spitze des Duellturms und das Spiel begann. Natürlich verfrachtete Marik es wieder in das Reich der Schatten. Das schwächere Ich der beiden verlieren Teile der Seele, wenn der Spieler Lebenspunkte verliert. Außer mir und Mokuba waren auch noch Joey, Tristan, Duke, Mai, Serenity und auch Ishizu beim Duell. Wir wollten alle Yami’s Rücken stärken, damit er nicht alleine ist. Téa blieb allerdings weiterhin bei Elena. Sie sagte, dass sie bei ihr sein will, wenn Elena aufwacht. Marik eröffnete seinen Zug, indem er Finsterer Jeroid in Angriffsposition spielte und zwei Karten verdeckt ablegte. Der Pharao griff ihn mit Abscheulicher Elfenschwertkämpfer an.
Nach einer gefühlten Stunde hatte Yami Slifer, den Himmelsdrachen auf dem Feld. Doch Marik besiegte ihn mit Ra. Er hatte immer einen Weg gefunden, um seinen ägyptischen Gott vom Friedhof zurückzuholen. Nach einer Weile spielte der Pharao eine Karte verdeckt, die er sich nicht einmal ansah. „Alter, was machst du denn da? Wieso spielst du eine Karte die du dir nicht angesehen hast?“, rief Joey zu ihm hoch. Doch er bekam keine Antwort vom Pharao. Auch der Rest von uns und auch ich konnte es nicht verstehen. Ishizu war die einzige die es verstand und erklärte uns: „Der Pharao hat die Karte Asyl des Feindes gespielt. Die Karte die ihm Seto Kaiba gegeben hat. Er hat Kaiba genug vertraut, um diese Karte zu spielen ohne sie sich anzusehen.“ Dann beendete er seinen Zug ohne eine weitere Karte zu spielen. ‘Jetzt hat er vollkommen seinen Verstand verloren‘, dachte ich mir. Dann war Marik wieder am Zug und er holte Ra erneut vom Friedhof zurück. Hinzu kommt noch das er sich mit seinem Gott fusionierte. Marik griff ihn mit Ra an und Yami aktivierte die Zauberkarte die ich ihm gab. Es erschien der Gegner aus Stahl auf seiner Seite des Feldes. In diesem Spiegelte sich Marik’s Auge, da er sich ja mit Ra fusioniert hatte und nur einen Lebenspunkt hatte. Aber bevor er verlor, trennte er sich wieder von Ra und sein Angriff ging ins Leere. Als Yami am Zug war, spielte er die Zauberkarte Multiplikator, damit hatte er drei Gegner aus Stahl auf dem Feld. Zu guter Letzt opferte er diese drei Gegner und beschwörte Obelisk, den Peiniger.
Letztendlich, kam der gute Marik wieder. Er übernahm endgültig wieder die Kontrolle über seinen Körper. Der Pharao errang den Sieg, indem Marik seine Hand auf seine Duelldisk legte und aufgab. So machte er seiner Familie alle Ehre. Yami bekam den Geflügelte Drache des Ra und den Milleniumsstab von Marik. Dieser versicherte uns, dass alle Seelen aus dem Reich der Schatten wieder in ihren Körpern sind. Als Veranstalter des BattleCity Turniers erklärte ich Yami zum Sieger des Turniers und gratulierte ihm. „Wenn ihr mich jetzt entschuldigen würdet.“, sagte ich schnell und stürmte dann mit Mokuba zurück zum Luftschiff. „Téa, ist Elena schon wach?“, fragte ich sie, als ich das Zimmer betrat. „Nein. Tut mir leid.“, sagte Téa bedrückt. Ich setzte mich an Elena’s Bettkante und erzählte ihr alles, was passiert ist. „Bitte wach auf, Elena. Der Pharao hat gewonnen, also müsstest du doch wieder da sein. Bitte wach auf, mein Schatz. Ich liebe dich doch. Wenn du nicht aufwachst, weiß ich nicht wie ich noch weiter leben soll.“, bettelte ich und mir kamen die Tränen. Diese liefen still an meinen Wangen hinunter und tropften auf ihr Gesicht. „Seto, sieh nur!“, rief Yami. Ich hatte nicht bemerkt, dass alle, sogar die Ishtar-Familie, zur Krankenstation gekommen sind. Ich sah auf und bemerkte wie Elena die Augen aufschlug. Ich strahlte sie und sie setzte sich auf. Dann fiel ich ihr um den Hals.
[Elena’s Sicht]
Ich erwiderte Seto’s Umarmung, doch ich wusste nicht so genau, weswegen alle so erleichtert waren. Ich sah sogar, dass Téa, Mai und Serenity Tränen in den Augen hatten. Yami nahm sogar Téa in den Arm und beruhigte sie. Als Seto sich von mir löste, bemerkte ich auch bei ihm Tränen in den Augen. Ich lächelte ihn an und wischte dann seine Tränen fort. Ich stand auf und es folgten unzählige Umarmungen. Aber als ich sah, wer noch mit im Raum war wurde ich sofort misstrauisch. Der Pharao bemerkte mein Misstrauen und sagte: „Beruhige dich Elena. Er ist nicht der, der dich ins Reich der Schatten verbannt hat.“ „So? Wer war es dann?“, fragte ich nach. Marik stellte sich vor mir und verbeugte sich. Dann sagte er: „Es tut mir schrecklich leid, dass meine dunkle Seite dich in das Schattenreich verbannt hat. Außerdem möchte ich mich dafür entschuldigen, was ich dir und Kaiba angetan habe. Das ich euch gegeneinander aufgehetzt habe.“ „Ich weiß nicht, ob ich dir verzeihen kann, Marik, aber ich werde darüber nachdenken. Ich meine Einsicht, ist der erste Schritt zur Besserung. Für das was deine dunkle Seite getan hat, kannst du nichts.“, sagte ich fröhlich und lächelte ihn an. Das ließ ihn aufsehen und lächelte zurück. Dann verließen wir alle die Insel und flogen zurück zur Stadt. Seto ließ mich den ganzen Weg über nicht aus den Augen und hielt mich die ganze Zeit in seinen Armen.
Mittlerweile war ein Monat, seit dem BattleCity Turnier, vergangen und mich plagten immer noch schreckliche Alpträume.
Rückblende
„Seto, können wir heute was machen?“, fragte Moki seinen großen Bruder. „Sicher. Was möchtest du machen?“, fragte er. Mokuba überlegte eine Weile und sagte dann: „Was hältst du davon, wenn wir zu dritt in die Stadt gehen und uns einen schönen Tag machen?“ „Also, ich finde Moki’s Idee toll.“, warf ich in den Raum rein und grinste Seto an. „Also gut.“, gab er sich geschlagen. Mokuba rannte aus dem Zimmer um sich fertig zu machen. Ich ging zu Seto und gab ihm einen Kuss. „Hältst du das wirklich für eine so gute Idee?“, fragte er mich und zog mich auf seinen Schoss. „Na klar. Ein bisschen Ablenkung wird dir gut tun. Du kannst nicht immer zu arbeiten.“, erwiderte ich. „Aber ich hab Mokuba versprochen, das wir Kaiba-Land zusammen aufbauen. Da steckt nun mal eine Menge Arbeit drin.“, sagte er zu mir. „Das ist doch nur ein Tag und du musst auch mal an Moki denken. Klar, er ist reif für sein Alter, aber dennoch ist er noch ein Kind.“, sagte ich leise. Er seufzte und sagte: „Hast ja Recht. Na dann wollen wir mal. Er wartet sicher schon auf uns.“ Ich stand auf und gemeinsam gingen wir nach unten. Moki wartete tatsächlich schon auf uns. So fuhren wir in die Stadt und machten uns einen schönen Tag. Wir gingen ins Kino, ein bisschen Shoppen und in den Park. Da der Park in der Nähe meines Zuhauses war, ging ich schnell dorthin und fragte Leon ob er nicht mitkommen will. Außerdem fragte ich meine Eltern, ob ich bei Seto übernachten darf und sie willigten ein. Dann gingen Leon und ich zurück zu den zwei Brüdern. Ich ging sofort zu Seto und Mokuba stürmte auf Leon zu. Sie waren mittlerweile gute Freunde geworden. Ich setzte mich neben ihn und kuschelte mich an ihn. „Siehst du. Ist doch was Schönes, wenn man mal nicht arbeitet. Oder?“, fragte ich ihn. Er nickte nur und sah den beiden Kindern beim Spielen zu. Dann verabschiedeten wir uns von meinem kleinen Bruder und fuhren wieder zu Seto. Es war schon spät. Als wir bei der Villa ankamen, wartete bereits das Abendessen auf uns. Also aßen wir gemeinsam und ich brachte dann Moki ins Bett, da er schon fast im Sitzen eingeschlafen wäre. Danach ging ich wieder zu Seto nach unten, wo er vor dem Kamin saß. Ich setzte mich zu ihm und wir unterhielten uns noch eine Weile. Dann gingen auch wir zu Bett.
„Elena… wach auf!“, rief Seto und packte mich bei den Schultern. Keuchend schlug ich die Augen auf und setzte mich auf. Ich sah auf den Wecker und sah dass es zwei Uhr morgens war. Dann sah ich zu Seto und bemerkte dass er erleichtert ausatmete. „Was war denn los, Schatz?“, fragte er mich leise. „Hab ich wieder geschrien?“, fragte ich schüchtern und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Ich wollte nicht das Seto das mitbekommt. Plötzlich lagen seine Arme um meinen Körper und strich mir über den Rücken. Langsam beruhigte sich mein Atem und ich erzählte ihm alles.
Rückblende Ende
Am Montagmorgen machte ich mich für die Schule fertig und frühstückte mit meiner Familie. Als ich nach draußen vor die Tür trat, wartete bereits Téa auf mich. Gemeinsam gingen wir zur Schule. Auf dem Weg unterhielten wir uns über die Jungs in unserem Leben. Ich hatte erst angenommen, dass Téa Gefühle für Yugi hegte aber dem war nicht so. Sie hatte Gefühle für den Pharao und wollte es ihm endlich gestehen. „Wie hast du das denn bei Seto gemacht?“, fragte sie mich. Ich überlegte eine Weile und sagte dann: „Naja, das war damals als ich das Referat mit ihm machen musste. Er hatte mich doch abgeholt und er hat mich im Auto gefragt, warum ich ihn kennenlernen wollte. Tja, und da ist es mir dann rausgerutscht.“ „Und was rätst du mir jetzt?“ „Naja, ich würde auf den richtigen Zeitpunkt warten und nicht einfach so raus platzen lassen, wie ich.“, riet ich ihr und lächelte sie verlegen an. Danach sagte sie nichts mehr.
In der Mittagspause wollte ich mich, mit Téa und den anderen, gerade auf den Weg zur Cafeteria machen. Doch Yugi hielt mich noch auf. „Was gibt es denn Yugi?“, fragte ich ihn. „Naja es ist so. Yami möchte gerne mit dir reden.“, klärte er mich auf. Der Pharao will mit mir reden? Was kann er nur wollen? Dann leuchtete das Milleniumspuzzle einmal auf und vor mir stand Yami. Er wirkte ziemlich verlegen, konnte es aber nicht mit Sicherheit sagen. Wir gingen auf dem Schulhof und gingen eine Zeit lang schweigend nebeneinander. „Yugi sagte du willst mit mir reden? Was liegt dir denn auf dem Herzen?“, fragte ich ihn. „Ich brauche einen Rat von dir.“, sagte er. Warum brauchen heute alle einen Rat von mir? „Ich werde es versuchen. Was bedrückt dich denn so?“, hakte ich nach. „Es ist so: Ich hab mich in Téa verliebt und will es ihr auch sagen, aber ich weiß nicht wie.“, gab er verlegen zu und lief rot an. Ich schluckte erst mal und freute mich dann für ihn. Ich umarmte ihn vor Freude. Als ich ihn los ließ, lief er weiter rot an. „Kannst du mir sagen, wie ich es ihr sagen kann?“, fragte er mich verlegen. Ich gab dem Pharao den gleichen Rat, den ich Téa gab. „Am besten ist es, wenn du den richtigen Zeitpunkt abwartest. Macht euch einen schönen Tag in der Stadt. Kurz gesagt: Lade sie zu einem Date ein.“, erklärte ich ihm. Er lächelte mich an und wechselte dann wieder zu Yugi. „Danke. Er lag mir damit schon eine Weile in den Ohren und ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte.“, sagte er zu mir. „Kein Problem. Dafür sind Freunde ja da.“, sagte ich lächelnd. „Tust du mir einen Gefallen?“, fragte Yugi mich auf einmal. Ich nickte nur. „Sag Téa bitte noch nichts. Er will es alleine sagen und sie auch alleine fragen.“, sagte er ernst. „So wie man es von einem Pharao erwartet. Kein Problem, ich schweige wie ein Grab.“, sagte ich grinsend. Er lächelte mich dankbar an und wir gingen dann gemeinsam in die Cafeteria.
Nach der Schule gingen Téa und ich gemeinsam nach Hause. Plötzlich blieb sie stehen und fragte: „Was hast du mit Yugi besprochen? Ich hab euch gesehen.“ Oh man. Jetzt steck ich in der Klemme. Ich wollte ihr gerne alles sagen, doch ich hab Yugi und dem Pharao versprochen es nicht zu tun. „D-Das kann ich dir nicht sagen. Ich würde es gerne, aber ich hab versprochen es nicht zu tun. Aber glaub mir, du wirst es früh genug erfahren.“, beschwichtigte ich sie. Sie ging nicht weiter darauf ein und ging weiter.
„Ich bin wieder da.“, rief ich ins Haus. „Hallo mein Schatz.“, sagte meine Mutter und streckte den Kopf aus der Küche. Ich ging nach oben ins Badezimmer und hüpfte unter die Dusche. Danach ging ich in mein Zimmer und blieb wie angewurzelt im Türrahmen stehen, als ich sah, wer da auf mein Bett lag. „Was machst du denn hier?“, fragte ich überrascht. Er setzte sich auf und begutachtete mich. Ich hatte nur mein Handtuch um. „Darf ich nicht mal meine Freundin besuchen?“, fragte er mich. „Doch natürlich. Ich war nur so überrascht, dich hier zu sehen. Zu mal meine Mutter mir nichts gesagt hat.“, versicherte ich ihm und ging zu ihm. „Natürlich. Ich hatte sie gebeten nichts zu sagen. Ich wollte dich überraschen.“, sagte er mir. ‘Die Überraschung ist ihm gelungen‘, dachte ich mir und lächelte.
Plötzlich klingelte mein Handy. Als ich ranging, wurde ich gleich von Téa begrüßt. „Téa, beruhige dich und erzähl mir langsam was passiert ist.“, sagte ich ins Telefon. Ich hörte wie sie einmal tief durchatmete und sagte dann ruhig: „Der Pharao hat mich gerade angerufen und er hat mich gefragt, ob ich am Samstag Zeit habe.“ Ich freute mich für sie und erklärte ihr dann, weswegen ich ihr nichts gesagt habe, als sie mich gefragt hat. Ein Glück das sie es verstand. Dann legte sie auf und ich wandte mich wieder Seto zu. „Ich bin wirklich froh, dass du hier bist, Seto. Zumal ich dich ja nicht mehr in der Schule sehe.“, sagte ich lächelnd zu ihm. Er sah auf und erwiderte mein Lächeln. Dann sagte er: „Es tut mir leid, dass wir uns nicht mehr so oft sehen. Aber ich hab immer noch alle Hände voll zu tun.“ „Ich weiß.“, sagte ich und senkte meinen Blick. Seto hob mein Kinn an und legte seine Lippen auf meine. Ich ging danach in meinen Kleiderschrank und zog mir eine Jogginghose und ein T-Shirt an, da ich ja immer noch im Handtuch unterwegs war. Als ich wieder mein Zimmer betrat, sah ich Seto, wie er vor den Fotos stand, die sich auf meiner Kommode befanden. „Wer ist das?“, fragte er mich, als er mich bemerkte und hielt ein Foto hoch. „Das ist meine beste Freundin aus Deutschland. Ihr Name ist Mia. Dort sind wir in der Stadt und auf dem anderen vor dem Fernsehturm.“, erklärte ich ihm. „Du hattest einen Hund?“, fragte er ungläubig und deutete auf das Bild mit dem kleinen Mops. Beim Gedanken an Baya kamen mir die Tränen. „Ja hatte ich. Doch sie ist vor ein paar Jahren gestorben.“, sagte ich bedrückt und mit zitternder Stimme. Als Seto dies bemerkte umarmte er mich sofort. „Tut mir leid, dass ich davon angefangen habe.“, entschuldigte er sich. „Es ist nicht deine Schuld. Manchmal bin ich einfach zu sentimental. Was hältst du davon, wenn wir zwei auch ein Foto machen? Dann hätte ich dich immer bei mir.“, fragte ich ihn und lächelte ihn an. „Von mir aus. Es spricht nichts dagegen. Aber mal was anderes: Wir hatten uns doch über eine kleine Reise unterhalten.“, erinnerte er mich. „Ja. Was ist damit?“, fragte ich nach und setzte mich auf das Bett. „Naja, was hältst du davon, wenn wir dieses Wochenende wegfahren? Nur wir beide.“, fragte Seto mich. „Hört sich gut an. Aber was machen wir mit Moki?“, wandte ich ein. Plötzlich kam mir eine Idee, ich ergriff Seto’s Hand und führte ich nach unten. „Mom, können wir dich was fragen?“, fragte ich sie. „Sicher, Schatz. Was gibt es?“, hakte sie nach. „Es ist so: Seto und ich haben geplant dieses Wochenende zu verreisen. Kann sein kleiner Bruder hier übernachten? Bitte.“, bettelte ich. „Ich versichere Ihnen, dass ich auf Elena aufpassen werde, Frau See.“, kam es von Seto. Meine Mutter überlegte eine Weile, doch dann tauchte auch noch Leon auf. „Bitte Mom. Mokuba und Leon verstehen sich so gut. Leon würde sich darüber auch freuen.“, bettelte ich weiter. „Worüber würde ich mich freuen?“, mischte sich mein kleiner Bruder ein. „Darüber dass Moki am Wochenende hier übernachtet. Oder etwa nicht?“, klärte ich ihn auf. Er fing sofort an zu strahlen vor Freude. „Darf er, Mom? Bitte.“, bettelte nun auch Leon. „Also gut. Wenn ihr mich schon so anbettelt kann ich ja wohl kaum ‘Nein‘ sagen.“, gab sich meine Mutter geschlagen.
Seto rief sofort bei seinem Bruder an. „Hallo Moki. Sag mal, hast du Lust am Wochenende bei Leon zu schlafen?“, fragte er den jüngeren. „Ehrlich? Das wäre ja super. Wie kommt es denn auf einmal dazu?“, fragte er Seto. „Das erklär ich dir ein anderes Mal.“, sagte er verlegen und legte dann auf. „Mokuba ist einverstanden. Er freut sich auf das Wochenende.“, sagte er in die Runde. Ich fiel ihm um den Hals und er wirbelte mich in der Luft umher. Dann gab ich meiner Mutter einen Kuss auf die Wange und, Seto und ich, gingen wieder nach oben auf mein Zimmer. Ich fiel ihm erneut um den Hals und sagte: „Ich kann es kaum glauben, dass wir bald unsere erste gemeinsame Reise unternehmen werden. Ich bin ja so glücklich.“ „Das freut mich. Wenn du glücklich bist, dann bin ich es auch.“, erwiderte er und küsste mich. „Wohin möchtest du gerne?“, fragte er mich. Ich überlegte eine Weile und antwortete ihm dann: „Hmm, was hältst du vom Meer? Das wär total romantisch.“ „Klingt gut. Dann sehe ich dich ja im Bikini.“, sagte er frech und grinste mich an. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht frech werden sollst?!“, tadelte ich ihn. „Dann wäre das Ziel ja geklärt. Ich werde dann morgen alles buchen.“, sagte er mir ernst. „Ok. Aber bitte nichts allzu teures.“, gab ich zurück.
[Yami’s Sicht]
„Hey Yugi. Hast du heute die drei Götter eingepackt?“, fragte ich meinen Schützling am nächsten Tag. „Ja hab ich. Wieso fragst du?“, fragte mich Yugi. Doch ehe ich antwortete übernahm ich mal schnell die Kontrolle über seinen Körper. „Was bedrückt dich, mein Freund? Wir haben in der Schule noch nie die Persönlichkeiten getauscht.“, hakte er nach. „Ich bin mir nicht sicher, aber ich hab ein ungutes Gefühl. So, als ob eine neue Gefahr auf uns zukommt.“, erklärte ich ihm. „Bitte führ mich zum Museum.“, fügte ich noch hinzu. Bevor ich aber hinein gehen konnte, wurde ich aufgehalten. „Pharao“, rief mir Joey zu und kam mit Téa, Tristan und Elena angerannt. „Was macht ihr denn hier?“, fragte ich sie überrascht. „Das sollten wir wohl dich fragen.“, sagte Elena außer Atem. „Als wir gemerkt haben, dass du nicht mehr in der Schule bist, haben wir uns auf die Suche nach dir gemacht.“, erklärte Tristan ihm. „Aber…“, begann er, doch Joey unterbrach ihn: „Kein ‘Aber‘, Alter. Wir sind ein Team und das wird auch in Zukunft so bleiben.“ Wir lächelten ihn alle an, dann lächelte auch er und wir gingen gemeinsam ins Museum. Wir begaben uns auf den schnellsten Weg zur der alten Steintafel. Dort angekommen, hielt ich die drei ägyptischen Götter hoch. Doch dann passierte etwas Unglaubliches: Die Steintafel war auf einmal tiefgefroren. Als wir draußen Schreie hörten, stürmten wir sofort raus. Dort tat sich ein unglaublicher Anblick auf. Überall waren Duellmonster. „Ich glaube die Karten, haben sich alle verselbstständigt und sind hier erschienen.“, rief Joey geschockt aus. „Nein. Ich glaube die sind echt. Aber ich bin mir nicht sicher.“, sagte ich zu ihnen. „Lasst uns zu Seto gehen. Vielleicht weiß er was hier abläuft.“, schlug Elena vor. Also machten wir uns auf den Weg zur Kaiba-Corporation. Dort hielt Kaiba bereits eine Pressekonferenz und versicherte den Reportern, dass er alle Duelldisks überprüft hat und diese Monster nichts mit ihm oder seiner Firma zu tun hatten. Als er gerade ging, rief Elena ihm zu: „Seto. Warte mal.“ Er drehte sich um und sagte: „Hallo Schatz. Was machst du hier?“ „Wir wollen ein paar Antworten, Kaiba!“, rief Joey. ‘So wie es aussieht, kann Joey sich immer noch nicht damit anfreunden, dass Seto jetzt auf unserer Seite steht‘, dachte ich mir und seufzte innerlich. Seto verdrehte die Augen und sagte: „Ich wiederhole mich nur ungern, aber ich sag es für euch nochmal: Ich habe nichts mit diesen Monstern zu tun. Meine Leute haben alle Systeme überprüft und nichts gefunden, was dieses Chaos auslösen hätte können. Es kann doch gut möglich sein, dass Pegasus dahinter steckt. Immerhin wollte er schon immer meine Firma ruinieren.“ „Das ist wahr.“, warf ich ein. Dann machten Joey, Tristan, Téa und ich uns auf den Weg zum Spiele-Laden. Elena wollte bei Seto bleiben.
„Bist du dir wirklich sicher, dass diese Monster nicht durch eine Fehlfunktion einer Duelldisk stammen, Seto?“, fragte ich ihn leise. „Ja bin ich. Wir haben alle Duelldisks überprüft.“, erklärte er mir. „Aber wo kommen die denn dann her?“, fragte ich erneut. Doch ehe er antworten konnte, platze Mokuba in sein Büro und sagte: „Seto! Sieh dir unsere Datenbank an. Jemand kauft nach und nach die KC auf!“ „Was? Das kann nicht sein!“, rief er geschockt aus und wandte sich an seinen Laptop. Auf einmal klingelte sein Telefon und es war kein geringerer als Maximillion Pegasus am Apparat. „Ich hätte mir denken können, dass du dahinter steckst, Pegasus!“, knurrte Seto. „Benimm dich, Schatz.“, tadelte ich ihn. „Nanu? Du hast ja eine Freundin, kleiner Kaiba. Na dann, hör lieber auf sie.“, sagte Pegasus spöttisch. Seto warf ihm einen verachtenswerten Blick zu und fragte: „Was willst du?“ „Na, na, na. Nicht so hastig, kleiner Kaiba. Dir sind sicher die ganzen Monster aufgefallen, die in der ganzen Welt aufgetaucht sind. Nun ja, diese machen mein Spiel schlecht und ich denke, dir wird es nicht anders gehen. Am besten, wir schließen uns zusammen. Einzeln kann keiner was ausrichten.“, erklärte er. „Vergiss es, Pegasus. Ich werde keine Partnerschaft mit dir eingehen.“, sagte Seto erbost und legte den Hörer wieder auf das Telefon. So wütend habe ich ihn noch nie erlebt. Ich ging langsam auf ihn zu und legte meine Hände an sein Gesicht, um ihn zu beruhigen. Sofort entspannten sich seine Gesichtszüge und nahm mich in die Arme.
Als es anfing zu dämmern beschloss ich, mich auf den Heimweg zu machen. Draußen angekommen hörte ich einen Schrei. Ich lief sofort in die Richtung, aus der, der Schrei kam. Dort sah ich ein fremdes Mädchen mit langen hellbraunen Haaren. Vereinzelt waren schwarze Strähnen rein gefärbt worden und es hingen ihr Strähnen ins Gesicht. Sie war sehr hübsch und ungefähr in meinem Alter. Sie wurde von einem Leghul angegriffen. Dann rannte ich zu ihr, ergriff ihre Hand und rannte mit ihr weg. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich sie, als wir in Sicherheit waren. „Ja. Danke das du mir geholfen hast.“, bedankte sie sich. „Ich bin Elena. Und du?“, fragte ich sie und streckte ihr meine Hand entgegen. „Mein Name ist Tia und ich bin gerade hierher gezogen. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause, allerdings hab ich mich verlaufen.“, stellte sie sich vor. „Willst du dann bei mir übernachten? Ich bring dich dann morgen nach Hause.“, sagte ich freundlich und lächelte sie an. „Das wäre echt super.“, erwiderte sie und wir gingen gemeinsam zu mir nach Hause. „Mom, ich bin wieder da.“, rief ich ins Haus. „Hallo Schatz. Oh… du bringst einen Gast mit?“, fragte sie mich. „Ja. Kann sie hier übernachten? Sie ist gerade hierher gezogen und hat sich verlaufen.“, erklärte ich ihr. „Na klar. Kein Problem. Das Essen ist auch gleich fertig.“, versicherte sie mir. „Ich danke Ihnen.“, bedankte sich Tia. Ich zeigte ihr das Haus und stellte sie meinem Vater und meinem kleinen Bruder vor. Danach gingen wir in mein Zimmer und unterhielten uns. Nach einer Weile rief uns meine Mutter zum Abendessen hinunter. Nach dem das erledigt war, rief Tia bei ihren Eltern an und versicherte denen dass es ihr gut geht und dass sie morgen am frühen Abend zurück sei. Ich suchte Bettzeug für Tia zusammen und zeigte ihr das Gästezimmer. „Hey, was hältst du davon, wenn ich dir morgen die Stadt zeige?“, schlug ich ihr vor. Sie lächelte mich an und sagte: „Das würdest du tun? Das wäre super lieb von dir.“ „Klar. Ist kein Problem. Ich bin selber erst vor ein paar Monaten hierher gezogen.“, sagte ich lächelnd. „Ich danke dir.“, erwiderte sie. „Na denn. Ich geh dann mal. Gute Nacht.“, verabschiedete ich mich von ihr. Danach ging ich hoch ins Badezimmer und machte mich bettfertig. Als ich mich in mein Bett legte, klingelte mein Handy. Ich sah auf das Display und lächelte. Seto rief mich noch zu so später Stunde an. Ich erzählte ihm alles, was so passiert ist, als ich auf dem Heimweg war. „Und du meinst, dass diese Tia vertrauenswürdig ist?“, fragte er mich skeptisch. „Das kann ich noch nicht sagen, aber ich denke schon. Sie macht einen netten und sympathischen Eindruck.“, erklärte ich ihm. „Wie du meinst. Du wirst schon wissen, was du tust. Sehen wir uns morgen?“, fragte er mich. „Ja, ich denke schon. Ich melde mich dann. Na denn, ich werde jetzt ins Bett. Schlaf schön, Schatz.“, sagte ich. „Gut. Schlaf du auch schön und träum süß. Ich liebe dich.“, verabschiedete sich Seto und legte dann auf. Ich legte mein Handy auf meinen Nachttisch und schlief ein.
Am nächsten Morgen, weckte mich meine Mutter und sagte mir, dass das Frühstück gleich fertig sei. Ich ging also ins Bad und machte mich fertig. Ich ließ meine Haare heute offen über meine Schultern fallen. Danach ging ich in meinen Kleiderschrank und zog mir einen weißen Minirock, ein bauchfreies pinkes Top und eine weiße Jacke an. Zu guter Letzt zog ich mir silberne High-Heels an und ging danach nach unten und begrüßte meine Familie. Tia war auch schon da und ich wünschte ihr einen guten Morgen. Nach dem Frühstück fragte ich sie: „Bist du soweit?“ „Jap. Kann losgehen.“, versicherte sie mir. „Ich danke Ihnen, dass ich hier übernachten und frühstücken durfte.“, sagte sie zu meinen Eltern und verbeugte sich. „Das macht doch nichts. Wir helfen gerne.“, sagte meine Mutter und bekam eine leicht Rötung im Gesicht. Ich lächelte in mich hinein als ich das sah.
Nachdem ich Tia schon einiges gezeigt hatte, kamen wir zum Domino City Plaza. Dort angekommen, setzten wir uns auf eine Bank, um ein wenig zu verschnaufen. „Hallo Elena.“, rief mir jemand zu. Ich drehte mich um und sah Yugi der auf mich zu kam. „Hallo Yugi. Wie geht’s dir?“, begrüßte ich ihn. „Gut. Danke. Wer ist denn deine Begleitung?“, fragte er mich. „Mein Name ist Tia und bin gerade hierher gezogen.“, stellte sie sich ihm vor. Ich bemerkte eine Schüchternheit auf beiden Seiten die sich ausbreitete und ich sah dass beide rot angelaufen sind. „Gut, dass ich dich hier treffe, Elena. Ich wollte sowieso noch zu dir.“, wandte er sich wieder zu mir. „Wieso denn?“, fragte ich neugierig nach. Er sah einmal zu Tia und flüsterte mir ins Ohr: „Der Pharao möchte dich sprechen. Es geht wohl um Samstag. Er meinte du wüsstest, was da ist.“ „Ach so. Ja, weiß was an diesem Tag ist. Aber muss das jetzt sein?“, flüsterte ich zurück. Yugi nickte nur und schon leuchtete sein Milleniumspuzzle auf und vor mir stand der Pharao. Wenn man es nicht weiß, dass Yugi zwei Persönlichkeiten hat, dann würde man den Unterschied, zwischen den beiden, gar nicht bemerken. Ehe er was sagen konnte, schrie Tia auf einmal auf. Der Pharao und ich zuckten beide zusammen und sahen sie an. „Was ist los?“, fragte ich sie. „Ich kenne dich. Aber das ist nicht möglich. Du bist…“, sagte sie zu Yami. Mir verschlug es die Sprache und ich bemerkte dass es Yami nicht anders ergeht. „Du kennst mich? Aber wie ist das möglich? Du hast doch gesagt, dass du erst neulich hergezogen bist!“, rief er geschockt aus. „Vielleicht sieht man es mir nicht an, aber meine Wurzeln stammen aus dem alten Ägypten. Deswegen hab ich auch eine etwas dunklere Hautfarbe, als andere. Ich fahre öfter nach Ägypten. Indessen Museum hab ich über dich, dem namenlosen Pharao, gelesen.“, erklärte sie uns. Ich hatte meine Sprache immer noch nicht wieder gefunden. „Soll das heißen, du kannst die alten Hieroglyphen lesen?“, fragte der Pharao. „Ja. Die alten, aus vergangener Zeit, und die neuzeitlichen.“, sagte sie. Um dieses Thema nicht weiter auf der Straße zu besprechen, gingen wir zum Spiele-Laden, wo Yugi wohnte.
„Also, wenn du die alten Schriften lesen kannst, weißt du dann wie ich meine Erinnerungen wiederbekomme?“, fragte der Pharao Tia. Sie schüttelte den Kopf und sagte: „Nicht direkt. Nur das, was du wahrscheinlich schon weißt. Du musst die drei ägyptischen Götterkarten vor die Tafel der Erinnerungen halten. Zusätzlich brauchst du das Milleniumspuzzle.“, sagte sie bedrückt. Yami atmete enttäuscht aus. „Das habe ich schon gemacht, aber dann ist die Tafel zugefroren.“, sagte er. „Weswegen wolltest du mich eigentlich sprechen, Yami?“, fragte ich ihn, um ihn abzulenken. „Ach so. Es geht um Samstag. Ich habe Téa gefragt, ob sie da Zeit hat. Aber ich denke, ich muss jetzt wieder absagen.“, sagte er mir. „Ich weiß. Téa hat es mir berichtet. Aber wieso musst du das Date jetzt absagen?“, hakte ich nach. „Naja. Wegen der ganzen Monster. Einer muss sie ja aufhalten.“, sagte er leise. „Das willst du doch nicht alleine machen oder? Natürlich helfen wir dir dabei.“, sagte ich sofort. Er wollte Einwände erheben, doch ich schnitt ihm das Wort ab und sagte: „Versuch gar nicht erst es uns auszureden. So wie Joey es damals beim Museum gesagt hat, werden wir immer hinter dir stehen, egal was auch passiert.“ Ich grinste ihn an und zwinkerte ihm zu. Plötzlich hörten wir einen Schrei aus dem Laden. Wir rannten sofort nach unten und ich sah wie Herr Muto auf dem Boden lag. Ich stürmte auf ihn zu und fragte: „Herr Muto, was ist denn passiert?“ „Die Karten… die ägyptischen Götterkarten wurden gestohlen.“, sagte er entsetzt. Der Pharao rannte sofort nach draußen und Tia folgte ihm. „Pharao! Wenn du deine Karten wieder haben willst, musst du uns besiegen.“, rief eine tiefe Stimme. Dann erklangen Motorräder und verschwanden dann auch gleich wieder.
Am selben Abend rief ich bei Seto an und teilte ihm mit, dass er sofort zum Spiele-Laden kommen sollte. Dasselbe tat ich auch bei Téa, während der Pharao Tristan und Joey informierte. Tia hatte ich mittlerweile nach Hause gebracht. Wir hatten Nummern ausgetauscht und ich würde ihr alles erklären, wenn es soweit ist. Nach wenigen Augenblicken trafen alle ein und wir hielten eine Notfallsitzung. Yami erklärte ihnen, was passiert war und die Stimmung wechselte schlagartig. „Wie ist das passiert?“, wollte Seto wissen. „Alles hat angefangen, als ich Tia die Stadt gezeigt habe. Yugi kam auf mich zu und sagte das Yami mit mir reden wollte. Als er vor mir stand, schrei sie auf einmal auf und sagte dass sie ihn kenne. Sie hat wohl auf altem Papyrus in Ägypten von ihm gelesen. Danach sind wir hierhergekommen und haben das weiterbesprochen. Dann sind so komische Typen mit Motorrädern aufgetaucht und haben die Karten gestohlen.“, erklärte ich allen. „Wer ist Tia?“, fragte mich Tristan. „Sie ist gerade hierher gezogen. Ich hab sie an dem Abend, als die Monster erschienen sind, kennengelernt.“, sagte ich. „Was wisst ihr noch über sie?“, hakte Joey nach. „Alles was wir wissen ist, dass sie kürzlich hiergezogen ist und dass sie Wurzeln aus dem alten Ägypten hat. Hinzu kommt noch, dass sie die alten und die neuen Schriften lesen kann. Aber das war es auch schon.“, erwiderte Yami. „Konnte sie dir denn auch sagen, wie du deine Erinnerungen wiederbekommst?“, fragte Téa. Yami schüttelte nur traurig den Kopf und sagte: „Sie hat mir nur das gleiche gesagt, was Marik und Ishizu damals schon zu mir gesagt haben.“ Plötzlich kam Herr Muto mit einem Päckchen ins das Wohnzimmer. Yami wechselte wieder mit Yugi die Persönlichkeit und nahm das Päckchen entgegen. „Von wem ist, Yugi?“, fragte ich. Dieser sah auf den Absender und erstarrte. „Yugi? Oh nein… es ist von Pegasus!“, rief Joey entsetzt aus und versteckte sich hinter der Couch. Alle anderen erstarrten ebenfalls, sogar Seto, der neben mir saß. „Was ist denn los? Es ist doch nur ein Paket.“, sagte ich. „Naja, bei Pegasus weiß man nie was drinnen ist. Das ist wie damals, als Yugi die Einladung ins Königreich der Duellanten bekam.“, erwiderte Tristan behutsam. Yugi machte das Päckchen auf und es befanden sich eine DVD und eine DuellMonsters-Karte darin. Allerdings war auf der Karte ein Schlüssel abgebildet. „Ahh… versteckt euch Leute! Das ist auch damals so gewesen. Pegasus hatte sich mit Yugi per Video duelliert und danach die Seele von Großvater geraubt. Ob er das wieder machen wird?“, schrie Joey entsetzt aus und verkroch sich weiter hinter die Couch. „Mach dir nicht ins Hemd, Joey.“, sagte Seto genervt. Ich warf ihm einen bösen Blick zu und Yugi sagte: „Joey, du weißt genau das er das nicht mehr machen kann. Er hat schließlich sein Milleniumsauge nicht mehr.“ Dann legte er die DVD ein und wir sahen alle das Gesicht von Pegasus. Er erzählte, dass er Informationen und eine mysteriöse Karte für Yugi hat. Details wollte er nicht im Video preisgeben, also musste er nach L.A reisen. Joey, Tristan und Téa stimmten sofort zu, ihn zu begleiten. Seto lehnte ab, da er noch etwas überprüfen wollte. Ich lehnte ebenfalls ab, weil ich ihn nicht alleine lassen wollte. Aber ich versicherte den anderen, dass ich in Gedanken immer bei ihnen sein werde.
Dann machten Seto und ich, uns auf den Weg nach Hause. „Sag schon. Was musst du überprüfen?“, fragte ich ihn, als wir in der Limousine saßen. „Ich will ins Königreich der Duellanten. Zu Pegasus. Ich nehm ihm nicht ab, dass er weiß wer hinter den Monstern steckt.“, sagte er etwas gereizt. Ich rückte näher zu ihm heran, nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn. „Musst du denn immer so Misstrauisch sein?“, fragte ich ihn. „Tja, das kann ich nicht einfach so ablegen. Aber ich schätze mal, dass wir unseren Kurzurlaub mal wieder vertagen müssen.“, sagte er geknickt. „Sieht wohl so aus. Wir werden schon noch eine Gelegenheit finden.“, versicherte ich ihm. Er sah mir in die Augen und lächelte mich an.
Am nächsten Tag machten Seto, Mokuba und ich, uns auf den Weg zum Königreich der Duellanten. Nach mehreren Stunden setzten wir zur Landung an und betraten das Schloss, welches in der Mitte der Insel stand. Ich nahm meine beiden Jungs an die Hand und wir wagten uns weiter in das Innere des Schlosses vor. In einer großen Halle angekommen, schritt auch schon eine hohe Gestalt auf uns zu. Ich merkte wie sich Seto anspannte und ich wusste wer da auf uns zu kam. „Hallo kleiner Kaiba. Wie ich sehe hast du deine Freundin mitgebracht und auch den kleinen Mokuba.“, sagte er höhnisch. „Pegasus“, knurrte Seto und Mokuba verkroch sich hinter mich. Pegasus musste echt abscheulich zu den beiden gewesen sein, wenn sie sich so verhielten. Er klatschte einmal in die Hände und es kam von der Decke eine Arena hinunter. „Ich schlage dir ein Duell vor, kleiner Kaiba. So wie in alten Zeiten.“, sagte er eitel. Seto willigte nur ungern ein. Er drehte sich um und sagte: „Schatz, geh bitte mit Moki nach oben. Dort kann er euch nichts anhaben.“ „Ist gut. Pass auf dich auf.“, sagte ich und küsste ihn. Dann nahm ich Moki wieder bei der Hand und ging mit ihm nach oben auf den Balkon. Von dort hatten wir einen guten Blick auf die Arena. Seto öffnete seinen Koffer und nahm seine Duelldisk und sein Deck heraus. Anschließend verband er seine Duelldisk mit der Arena. Dann fing das Duell an.
Nach einer halben Ewigkeit, entpuppte sich aus dem ‘Pegasus‘ ein völlig anderer Kerl. Sein Name war Alister und er gab Seto die Schuld an seinem Unglück. Dann spielte er eine Karte mit dem Namen Das Siegel von Orichalcos. Ich hatte noch nie von dieser Karte gehört und ich hatte ein schlechtes Gefühl dabei. Es entstand ein leuchtender Kreis mit merkwürdigen Zeichen und einem Stern in der Mitte. Es umschloss beide Spieler und ich beschloss hinunter zu Seto zu gehen. Als ich dagegen knallte, wurde ich sofort zurück geschleudert. „Elena. Geht’s dir gut?“, fragte mich Seto. „Alister, was hast du gemacht?“, fügte er zu dem Fremden hinzu. „Das Siegel umschließt die beiden Duellanten und es kann keiner raus noch rein. Nur der Gewinner des Duells darf hinaus, während der Verlierer seine Seele verliert. Wenn ich mich nicht irre, ist dir das doch schon einmal passiert, nicht wahr Kaiba?“, erklärte er uns. Seto knirschte nur mit den Zähnen und setzte dann das Duell fort. Zum Glück konnte er das Duell zu einem Unentschieden bringen. Aber nur indem er eine Karte spielte, die ich ebenfalls nicht kannte. Die Kralle des Critias, ein mysteriöser Drache. Alister war in der Zeit schon verschwunden und wir machten uns auch auf dem Weg. „Wenn Pegasus nicht hier ist, dann sollten wir doch nach L.A zu seinem Hauptquartier.“, bemerkte Seto. Also stiegen wir wieder in seinen Jet und begaben uns nach Los Angeles.
Als wir in L.A. ankamen, machten wir uns gleich auf dem Weg zum Hauptquartier von Industrial Illusion. Dort angekommen, trafen wir auch auf die anderen. Sie standen alle zusammen in der großen Halle und unterhielten sich über irgendwas. Es schien wichtig zu sein. Téa bemerkte uns als erste und kam gleich auf mich zugerannt. Als sie mich zur Begrüßung umarmte kam der Rest der Gruppe auch zu uns. Zusätzlich waren auch noch Duke Devlin und zwei fremde Jungs anwesend. Ich bemerkte eine leichte Spannung in der Gruppe und so wie es aussieht kam diese Spannung hauptsächlich von Joey. „Was ist hier passiert?“, fragte ich in die Runde. „Du kennst doch noch Mai Valentine. Oder? Naja, sie hat sich jetzt dem Feind, der die ägyptischen Götterkarten gestohlen hat, angeschlossen.“. erklärte mir Yami. „Was wisst ihr über diesen Feind?“, wollte Seto wissen. „Nicht besonders viel. Das einzige was wir wissen, dass sie mit einer geheimnisvollen Karte die Seelen der Verlierer gefangen nehmen.“, sagte Tristan. „Eine geheimnisvolle Karte? War das zufällig das Siegel von Orichalcos?“, fragte ich entsetzt. „Ja. Woher weißt du das?“, fragte Yami ebenfalls entsetzt. „Ganz einfach. Ich hab mich mit einem Typen duelliert, der diese Karte benutzt hat. Ich konnte ein Unentschieden erzielen, doch der Typ ist verschwunden.“, erklärte Seto den Anwesenden. „Habt ihr eine Spur von Pegasus?“, fügte er noch hinzu. „Nein. Mai war schneller als wir. Aber vielleicht gibt uns diese Karte einen Hinweis.“, sagte Yami und holte die Karte von Pegasus hervor. „Du meinst die, mit dem Schlüssel darauf?“, fragte ich nach. Ehe er antworten konnte, mischte sich Duke ein und sagte: „Hey, es gibt hier eine Tür, die ich nicht öffnen konnte, obwohl ich das Sicherheitssystem deaktiviert habe.“ Duke zeigte uns sofort den Weg, zu der besagten Tür. Yami zog die Karte durch den Schlitz und die Tür öffnete sich. Als wir eintraten entstand ein Hologramm von Pegasus. Dieser erzählte uns, wie alles angefangen hat und wer hinter allem steckt. Ein Mann namens Dartz hat Pegasus‘ Firma aufgekauft und hatte ihm letztendlich seine Seele genommen. „Moment. Ich bin hier, weil auch bei mir, jemand meine Firma aufkauft.“, sagte Seto empört. „Meinst du da steckt auch dieser Dartz dahinter?“, fragte ich ihn. „Es würde mich nicht wundern.“, wandte Yami ein. Pegasus erzählte uns außerdem, dass Dartz eine Macht besitzt, die älter ist, als das Milleniumspuzzle und dass er vor hat, die große Bestie wiederzuerwecken. Hinzu kommt noch, dass er eine ganz spezielle Karte für Yami entworfen hat und sich diese hier im Raum befindet. Tristan ging zum Topf der Gier und entnahm diesem eine Karte. „Also die ist wirklich recht speziell. Sie ist leer“, sagte Tristan. „Dann ist sie wertlos.“, sagte Seto herablassend. Ich knuffte ihn in die Seite. Wann würde er damit aufhören so herablassend und gemein zu den anderen zu sein? „Sie ist nicht unbedingt wertlos.“, vermutete der Pharao. Wie es sich herausstellte besaßen Yami und Joey auch mysteriöse Drachen. Das Auge des Timaeus und Die Klaue des Hermos. Als die drei ihre Drachen hervorholten, leuchteten diese auf. „Er scheint, als könnte man die große Bestie nur besiegen, wenn man die Drachen gemeinsam spielt.“, sagte der Pharao.
[Yami’s Sicht]
Elena, Seto und Mokuba begaben sich wieder auf den Weg nach Domino, während wir anderen mit Duke zu Professor Hawkins fuhren. Wir dachten uns, dass er uns vielleicht helfen konnte. Dort angekommen sahen wir, dass das Labor vom Professor in Flammen stand und dass Rebecca davor kauerte. „Rebecca. Was ist hier passiert?“, fragte Téa und ging auf sie zu. Diese merkte, dass Rebecca weinte und nahm sie in den Arm. Sie führte sie zu dem Wohnwagen, der dort stand. Wir folgten ihnen und setzten uns zu ihnen. „S-Sie haben meinen Großvater.“, schluchzte Rebecca. „Was?“, riefen wir alle, wie aus einem Mund. „Aber warum?“, fragte Joey sie. „Naja, er hat doch Forschungen über das alte Atlantis betrieben und hat Fotos und Aufzeichnungen in seinem Labor studiert.“, sagte sie leise. „Und damit er das nicht weiter machen konnte, haben sie ihn entführt und noch zusätzlich sein Labor abgebrannt.“, stellte Tristan fest. „Ja. Ich vermute, dass sich in den Aufzeichnungen Hinweise befinden, wie man die große Bestie besiegt.“, sagte ich in die Runde.
Am selben Abend, wollte Rebecca noch mit mir sprechen. Die anderen schliefen schon, also gingen wir nach draußen. „Was ist denn los, Rebecca?“, fragte ich sie neugierig. „Als diese Typen meinen Großvater mitgenommen haben, haben sie das zurückgelassen.“, sagte sie und reichte mir eine DuellMonsters-Karte. Allerdings stand dort ein Text drauf. Sein Inhalt besagte, dass sich ein gewisser Rafael mit mir duellieren will. Sonst wird der Professor nicht freigelassen. „Also schön. Ich werde mich mit ihm duellieren und deinen Großvater befreien.“, sagte ich entschlossen. Ich lieh mir ihr Pferd aus und ritt ins Tal des Todes. Dort angekommen, wartete bereits Rafael auf mich. Ich ging über die Brücke und stellte mich ihm gegenüber.
[Elena’s Sicht]
Wieder zu Hause angekommen, traf ich mich mit Tia. Ich brauchte jemanden zum Reden und da Téa noch weiterhin in L.A. ist, kam es mir gerade Recht das ich Tia damals kennenlernte. „Was ist los mit dir, Elena? Du siehst so bedrückt aus.“, fragte sie mich. „Ich mach mir Sorgen, um die anderen. Was ist, wenn sie in Gefahr sind und ich ihnen nicht helfen kann?“, fragte ich und atmete schwer aus. „Das wird schon nicht passieren. Immerhin ist doch der Pharao bei ihnen.“, versuchte sie mich aufzumuntern. „Ja und das bereitet mir noch mehr Sorgen. Irgendwie haben es alle auf ihn abgesehen.“, sagte ich bedrückt und ließ meinen Kopf hängen. Ich dachte zurück, an das BattleCity Turnier. Plötzlich erhob Tia sich und sagte: „Komm. Wir gehen spazieren. Das wird dich etwas ablenken.“ Ich sah sie an und lächelte. Dann erhob ich mich auch und wir gingen in den Park. Auf einmal erschien ein Helikopter am Himmel und landete vor unseren Füßen. Es stieg ein Kerl aus, den ich schon einmal gesehen hatte. „Was willst du denn hier?“, fragte ich ihn und funkelte ihn böse an. „Kennst du denn etwa?“, flüsterte Tia mir zu. „So in etwa. Er hat meinem Freund beinahe die Seele gestohlen.“, gab ich ihr als Antwort. „Na, na, na. Nicht frech werden, junge Dame.“, sagte Alister und kam uns näher. Da ich so auf Alister fixiert war, bemerkte ich nicht, dass hinter uns ein weiterer Kerl stand. „Was wollt ihr von uns?“, fragte ich die beiden. „Wir wollen, dass ihr uns begleitet. Es wäre echt schade, wenn wir Gewalt anwenden müssen.“, sagte der Fremde und grinste geheimnisvoll. Ich machte einen Schritt zur Seite und rannte dann weg. Der Fremde folgte mir und ich knickte um und fiel hin. ‘Mist. Warum hab ich auch heute High-Heels an?‘, fragte ich mich. Der fremde Junge verlangsamte seinen Schritt und kam auf mich zu. „Hmm, was mach ich jetzt mit dir, meine Schöne?“, fragte er sich selbst. Dann packte er mich bei den Armen und zerrte mich in den Helikopter. Tia saß gefesselt auf einer Bank. Ich vermutete, dass sie mit mir dasselbe anstellen würden und so war es auch. Sie fesselten meine Hände und verpassten mir einen Knebel. Dann setzten sie mich neben Tia. Sie sah mich mit angsterfüllten Augen an. Als der Helikopter wieder in die Lüfte flog, klingelte mein Handy. Alister kam auf mich zu und entnahm meiner Tasche mein Handy. „Hallo Kaiba“, sagte er ins Telefon. Seto? „Ja, ich habe deine kleine Freundin und dessen Freundin.“, kam es von Alister. „Wenn du willst, dass ihr nichts geschieht, dann würde ich vorschlagen, dass du zu uns kommst.“, fügte er hinzu und legte dann auf. Danach flogen wir schweigsam weiter.
Nach einer Weile hielten wir in der Luft an. Ich sah aus dem Fenster und entdeckte Yami. Er war im Siegel von Orichalcos gefangen. Auf einmal schrumpfte der Kreis zusammen und umgab nur noch den Pharao. Er schrie auf und ich wusste was dies bedeuten musste. Er hat das Duell verloren. Ein blonder Typ, nahm seinen Körper, Alister ließ eine Leiter hinunter und der Fremde griff danach. Dann sah ich auch Joey, Tristan und Duke. Der Blonde warf den Pharao zu Joey und Tristan. Ich sah meine Chance: ich erhob mich und stürmte zur Tür und sprang. Duke sah mich und fing mich auf. Wir stürzten zu Boden. „Sag mal spinnst du? Du kannst doch nicht einfach aus einem fliegenden Helikopter springen!“, sagte er erbost. Doch als er sah, dass ich gefesselt und geknebelt war, wurden seine Züge weicher. Er nahm mir den Knebel vom Mund und ich sah ihn dankbar an. „Oh nein. Tia! Sie ist noch bei ihnen.“, rief ich erschrocken auf und sah hoch zum Flieger, der sich langsam entfernte. Duke löste meine Fesseln und Joey und Tristan kümmerten sich um den Pharao. Ich stand auf, half Duke auch auf und rannte dann zu Yami. „Hat er wirklich seine Seele verloren?“, fragte ich die Jungs. Diese nickten nur traurig, doch dann kam Yami zu sich. „Hey. Yami. Geht es dir gut?“, fragte ich ihn und nahm sein Gesicht in meine Hände. Ihm kamen die Tränen und fiel mir um den Hals. „Elena… Sie haben Yugi. Es hätte mich erwischen sollen und nicht ihn.“, schluchzte er an meiner Schulter. Ich strich ihm sachte über den Rücken. Danach gingen wir zu Duke’s Auto. Ich setzte Yami auf den Rücksitz, während ich mich in den Sattel schwang. So, machten wir uns auf den Weg zu Professor Hawkins und den Mädchen.
Als wir beim Professor ankamen, stieg ich vom Pferd und Duke schaltete den Motor aus. „Elena? Was machst du denn hier? Ich dachte, du wärst mit Seto zurück nach Domino geflogen.“, fragte mich Téa gleich und fiel mir um den Hals. Als sie sich von mir löste erklärte ich es ihr: „Naja, diese Typen von Orichalcos haben mich und Tia entführt und uns in einen Helikopter gesteckt. Dann sind wir hierher geflogen. Als wir ankamen, sah ich gerade, dass Duell vom Pharao und er hat verloren. Danach bin ich einfach aus dem Helikopter gesprungen.“ Sie sah mich ungläubig an und untersuchte mich sofort, ob ich irgendwo Verletzungen hatte. „Keine Sorge. Mir geht es gut. Duke hat mich aufgefangen.“, sagte ich lächelnd. „Aber was heißt, dass der Pharao verloren hat? Er steht doch genau…“, unterbrach sie sich selber. „Sie haben Yugi, Téa.“, sagte Joey bedrückt. Als er das sagte, sah ich zum Pharao und bemerkte erneute Tränen in seinen Augen. Ich ging zu ihm und nahm ihn in den Arm. Ich versuchte ihn zu trösten, doch er schwieg und sah einfach nur ins Leere.
Wir beschlossen mit dem Zug zurück in die Stadt zu fahren. Duke wollte beim Professor und Rebecca bleiben und mit dem Auto nach kommen. Als wir einstiegen setzte sich der Zug auch schon in Bewegung. Yami und Téa saßen zusammen auf der rechten Seite des Ganges. Ich saß vor ihnen, während Joey und Tristan neben ihnen auf der anderen Seite des Ganges waren. Ich sah nach draußen in die karge Landschaft und meine Gedanken wanderten ständig zu Seto. Ich vermisste ihn und er wusste noch nicht einmal, dass ich Alister entkommen bin. Wie sollte ich ihn verständigen, wo ich war? Mein Handy hatte immer noch Alister. Nach seinem Telefonat mit Seto hat er es einfach behalten. Plötzlich kam mir eine Idee. „Téa… hast du dein Handy dabei?“, fragte ich sie. Diese nickte nur und reichte es mir. Ich lächelte sie dankbar an und wählte, die mir nur allzu bekannte Nummer. Nach dem zweiten Klingeln hörte ich seine Stimme: „Kaiba.“ „Rate mal, wer hier spricht?“, fragte ich ihn rhetorisch. „Elena? Bist du es wirklich?“, stellte er mir als Gegenfrage. Ich hörte wie seine Stimme deutlich entspannter wurde und ich musste unwillkürlich kichern. „Ja. Du bist es. Dein Kichern würde ich überall wiedererkennen. Wie bist du entkommen?“, stellte er fest. „Naja, als sie nicht aufgepasst haben, konnte ich mich in Sicherheit bringen. Aber Tia ist noch in ihrer Gewalt.“, sagte ich bedrückt. Dass ich aus einem fliegenden Helikopter gesprungen bin, behalte ich lieber für mich. Er würde sich nur wieder unnötige Sorgen machen. „Und dem Pharao geht es auch nicht besonders gut.“, fügte ich noch hinzu. „Wieso? Was ist passiert?“, fragte er mich. Also erklärte ich ihm alles. „Was? Aber das kann doch nicht sein. Wie konnte er verlieren?“, rief er geschockt aus. „So sieht es aber aus und jetzt haben diese miesen Typen auch noch Yugi’s Seele.“, sagte ich und knirschte mit den Zähnen. „Verdammt! Wo seid ihr jetzt?“, fragte er mich. „Wir sind jetzt im Zug und auf dem Weg zum Museum von L.A. Professor Hawkins hat dort wohl noch alte Unterlagen von Atlantis, die nicht verbrannt wurden.“, erklärte ich ihm. „Gut. Wir treffen uns da. Ich bin so schnell wie möglich bei dir.“, sagte er ernst. „Ok. Ich liebe dich, Seto.“, flüsterte ich. „Ich liebe dich auch.“, hauchte er und legte dann auf. Als ich Téa das Handy wiedergeben wollte bemerkte ich, dass Yami nicht mehr auf seinem Platz saß. „Nanu? Wo ist denn der Pharao abgeblieben?“, fragte ich sie und gab ihr das Handy. „Er hat sich vor ein paar Minuten erhoben und ist gegangen.“, erwiderte sie. Ich sah mich um und sagte: „Ich fürchte, er ist nicht der einzige, der weg ist.“ Die anderen schauten sich ebenfalls um. Dann teilten wir uns auf und suchten nach dem Pharao. Téa und ich gingen weiter nach vorne. Dann sahen wir ihn und erklärten ihm was vorgefallen ist. Zu dritt beschlossen wir, noch weiter nach vorne zu gehen, dort wo sich der Lokführer befand. Plötzlich löste sich ein Waggon. Yami und Téa schafften es noch rechtzeitig. Als sich die Waggons immer weiter entfernten, setzte ich zum Sprung an und landete in Yami’s Armen. Joey und Tristan standen in dem anderen Waggon und sahen irgendwie hilflos aus. „Versucht ihr Hilfe zu holen, während wir versuchen den Waggon anzuhalten!“, rief Yami zu den beiden hinüber. Diese nickten nur und wir wandten uns um und gingen zum Schaffner. Doch dort war keiner. Also kletterten wir die Leiter hoch und wurden dort auch schon erwartet. Oder besser gesagt Yami wurde erwartet. Es war einer von den fremden Jungs, die mit bei Industrial Illusion waren. Sein Name war Weevil Underwood und er hatte einen grünen Beatles-Haarschnitt, Glubschaugen und eine Brille. Er forderte Yami zu einem Duell heraus und spielte sofort Das Siegel von Orichalcos. Nach dem Duell, was der Pharao für sich entschied, geriet der Waggon ins Schleudern und stürzte die Klippen hinunter.
Als ich wieder zu mir kam, tat mir der Kopf höllisch weh und ich befand mich in einer Art Zelt. Ich setzte mich abrupt auf und bereute es sofort. Mir tat nicht nur der Kopf weh, sondern auch sämtliche Knochen. Ich sah, dass Téa links von mir lag und der Pharao rechts von mir. Erleichtert darüber dass sie unverletzt sind, atmete ich aus. Als erstes weckte ich Yami auf. Er schlug sofort die Augen auf und ich lächelte ihn an. Plötzlich kam ein weißer Hund angerannt und schleckte ihm das Gesicht ab. In der Zeit weckte ich auch Téa, die sich ebenfalls über höllische Kopfschmerzen beklagte. Dann wurde auch mir das Gesicht abgeschleckt und zum Schluss das von Téa. Wir lachten alle, als wir auf einmal einen Ruf hörten: „Sky. Komm wieder her.“ Ein kleines Mädchen trat in das Zelt. Als sie bemerkte das wir wach waren, sagte sie: „Oh, wie schön. Ihr seid endlich wach. Ich bin Chris.“ Wir stellten uns alle nach einander vor. Dann ergriff Yami das Wort: „Was heißt bitte ‘endlich sind wir wach‘?“ „Ganz einfach, Pharao: Ihr und Eure Freunde wart mehrere Tage ohne Bewusstsein.“, erklang eine ältere männliche Stimme. Wir gingen hinaus und sahen am Fluss einen älteren Herrn knien, der sich als Eisenherz vorstellte. „Hier. Ich denke das gehört Euch, Pharao.“, sagte er und reichte Yami, sein Deck. „Danke.“, sagte er etwas bedrückt. Er sah auf sein Deck und gab Eisenherz eine einzelne Karte: „Hier. Ich bin seiner Kraft nicht würdig.“ „Das ist nicht wahr.“, sagte ich als ich die Karte erkannte. „Ich werde Timaeus für dich aufbewahren und ihn dir zurückgeben, wenn du es für richtig hältst.“, sagte der alte Mann. Sky kauerte sich vor Yami hin und sah ihn an. Anscheinend fühlte sie, dass ihn etwas bedrückte. Auch Eisenherz und Chris sahen dies, denn der Alte fragte: „Bedrückt Euch etwas, Pharao?“ „Naja, ich habe vor kurzem einen sehr engen Freund von mir verloren. Ich wünschte ich könnte ihn noch einmal sehen und mich für alles entschuldigen.“, erklärte er. Téa nahm seine Hand, in die ihre und ich legte meine auf seine Schulter. Er lächelte uns schwach an und Chris erzählte uns, dass es einen Ort gibt, wo man verlorene Seelen trifft. Die beiden führten uns zu dem besagten Ort und Yami musste dort alleine weitergehen. Nur einer Seele war es gestattet, dort hinein zutreten.
Nach einer Weile erschien die Seele von Yugi vor ihm und forderte ihn zum Duell heraus. Yami wich zurück, da er sich nicht duellieren wollte, sondern sich nur entschuldigen wollte. Téa wollte zu ihnen stürmen, doch ich hielt sie am Arm fest, sodass sie nicht weiter konnte. Letztendlich nahm der Pharao das Duell an, da Yugi immer noch darauf bestand „Warum duellieren sich die beiden?“, fragte ich Eisenherz. „Das ist der einzige Weg, wie sich der Pharao selbst verzeihen kann. Nur so kann er die Dunkelheit in seinem Herzen bezwingen.“, erklärte er mir und Téa.
Nachdem Yami das Duell gewann, verschwand Yugi’s Seele wieder und der Pharao brach endgültig zusammen. Kurz darauf erschien ein Orichalcos-Krieger, der ihn ebenfalls zu einem Duell herausforderte. Eisenherz stürmte auf einmal los. Ich denke er will Timaeus dem Pharao wiedergeben. Auch Chris und Sky machten sich auf dem Weg, denn der Alte wurde kurz vorher von Orichalcos verbannt. Sky folgte dem Alten nach einer Weile, während Chris es mit letzter Mühe schaffte, Yami die Karte zu geben. Dann erlitt auch sie dasselbe Schicksal, wie Eisenherz und Sky.
Yami konnte mit Hilfe von Timaeus den Orichalcos-Krieger besiegen. Danach kam er wieder zu Téa und mir. Gemeinsam gingen wir zurück zu den Schienen und folgten ihnen eine Zeit lang. Als es anfing zu dämmern schlug Yami vor, das wir unser Nachtlager aufschlagen sollten. Téa wollte mit mir zusammen Feuerholz suchen, doch ich schlug ihr vor bei Yami zu bleiben und mit ihm zu reden. Sie willigte ein und so machte ich mich alleine auf die Suche nach Holz. Allerdings war das kein einfaches Unterfangen, da wir mitten in der Tundra waren.
Nach einer Weile hatte ich genug Holz zusammen, um damit ein kleines Feuer zu machen. Also kehrte ich zu den anderen beiden zurück und staunte nicht schlecht, als ich sie in einer innigen Umarmung wiederfand. Sie lösten sich wieder von einander und ich tat so als hätte ich nichts gesehen. Ich legte das Holz ab und zündete es an. Nachdem es eine Weile gedauert hatte, gewannen die kleinen Flammen schnell an Kraft und das Feuer wuchs. „Was meint ihr, werden wir die anderen morgen wiederfinden?“, fragte Téa auf einmal. „Ich denke schon. Wir dürfen nur nicht den Teufel an die Wand malen.“, ermutigte ich sie. Yami stimmte mir zu und sagte dann: „Wir sollten ein wenig schlafen. Wir haben morgen einen langen Weg vor uns.“ Also legten wir uns hin. Ich verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und sah hoch zu den Sternen. Meine Gedanken wanderten, wie so oft in letzter Zeit, zu Seto. Ich vermisste ihn so sehr. Still liefen mir die Tränen an den Wangen hinunter. ‘Ach Seto. Wo bist du nur?‘ Mit diesem Gedanken schloss ich meine Augen und schlief ein.
… Ich sah einen Mann mit zwei verschiedenen Augenfarben, der mich fies anlächelte. Ich sah mich um und bemerkte dass ich im Orichalcos-Siegel gefangen war. Plötzlich schrumpfte der Kreis zusammen und umgab mich. Ich spürte förmlich, wie meine Seele meinen Körper verließ. Dann brach ich zusammen…
„Elena, wach auf!“, rief Yami und rüttelte mich an den Schultern. Keuchend schlug ich die Augen auf und sah in violette magentafarbene Augen. Yami atmete erleichtert aus und ich setzte mich auf. „Was war denn los, Elena? Du hast dich umher geworfen und geschrien.“, fragte er mich. Ich hatte also wieder einen von meinen Alpträumen. Ich vergrub mein Gesicht in meine Hände und fing an zu schluchzen. Ich spürte zwei Arme um meinen Körper. Ich sah auf und bemerkte, dass mich Yami in den Arm genommen hatte. Dann sah ich, dass auch Téa mich besorgt ansah. Als ich mich beruhigt hatte, erklärte ich den beiden alles und erzählte ihnen von meinem Traum. Ich zitterte noch immer am ganzen Körper. Téa strich sanft über meinen Rücken und sagte: „Ist ja alles gut. Es war nur ein blöder Traum.“
Sich noch einmal schlafen zu legen, wäre sinnlos gewesen, da es schon anfing zu dämmern. Die Sonne würde in ein paar Stunden aufgehen. Das Feuer war inzwischen schon ausgegangen, also mussten wir uns darum nicht kümmern. Téa holte die Karte aus ihrem Rucksack und sagte dass hier in der Nähe ein Fluss wäre. Wir gingen also dorthin um uns frischzumachen und um etwas zu trinken. Danach machten wir uns wieder auf die Suche nach den Joey und Tristan. ‘Warum musste ich auch unbedingt High-Heels anhaben?‘, fragte ich mich erneut. Da mir meine Füße so schmerzten zog ich mir die Schuhe aus und ging barfuß weiter. Aber ich war nicht die einzige, die sich über schmerzende Füße beschwerte. Téa ging es ganz genauso, nur dass sie keine High-Heels trug, sondern Plateauschuhe. Wir beschlossen erneut zu dem Fluss zu gehen, um eine kleine Pause zu machen. Téa und ich kühlten gleich unsere Füße in dem Wasser. „Wie angenehm das ist.“, sagte ich seufzend. „Ja. Hätte ich gewusst, dass wir wandern hätte ich mir andere Schuhe angezogen.“, stimmte sie mir zu. Yami musste lachen, als er uns hörte. „Seid froh, dass ihr keine Dueldisk schleppen müsst. Die ist verdammt schwer.“, sagte er. „Ja das stimmt.“, sagten wir gleichzeitig. „Soll ich sie eine Weile tragen?“, schlug ich ihm vor. „Das wäre total lieb von dir, Elena.“, sagte er und reichte sie mir. Ich schnallte sie mir um und musste feststellen, wie ungewohnt es ist sie wieder umzuhaben. „Ich hatte sie lange nicht mehr um.“, sagte ich und Yami und Téa fingen an zu lachen. Ich schnappte mir meine Schuhe und drückte sie dem Pharao in die Hand. Dann machten wir uns erneut auf den Weg.
Nach einer Weile tauchte auf einmal Timaeus am Himmel auf. „Nanu? Was ist denn mit Timaeus los?“, fragte ich Yami. Wir liefen ihm hinterher und es tauchte auch noch Hermos auf. Anscheinend halfen sie Critias, der ebenfalls am Himmel auftauchte. Moment…Critias? Das ist doch Seto’s Drache. Aber was macht der hier. Die drei Drachen hängten sich an einem abstürzenden Flugzeug. Wir sahen dem ganzen aus sicherer Entfernung zu. Ich gab dem Pharao seine Dueldisk wieder und ich zog mir meine Schuhe wieder an. „Seht euch das an! Wie es aussieht, helfen sie dem Flugzeug beim Notlanden.“, hörten wir eine vertraute Stimme sagen. Wir wandten uns um und sahen Joey und Tristan auf der rechten Seite. „Joey, Tristan.“, riefen wir gleichzeitig aus. Sie wandten sich um und sahen uns. Sie kamen freudestrahlend auf uns zu. Das Flugzeug setzte in der Zeit sicher auf dem Boden auf und die Drachen verschwanden wieder. Ich sah mir das Flugzeug genauer an und erstarrte sofort als ich es erkannte. „Elena? Was hast du denn?“, fragte mich Tristan. Ich deutete auf den Heckflügel und sie sahen alle hin. Dort war das Emblem der Kaiba-Corporation zu sehen. „Das ist doch eines von Seto’s Flugzeugen!“, rief Téa aus und trat neben mir. Sie legte eine Hand auf meine Schulter. Doch dann ging die Tür auf und Mokuba sprang hinaus. Als dieser mich sah, kam er sofort auf mich zugerannt. Ich rannte ebenfalls auf ihn zu und auf halber Höher fiel er mir bereits um den Hals. Ich erwiderte seine Umarmung und mir fielen Tränen vom Gesicht. „Mokuba, wo bist du?“, hörte ich, die mir nur allzu bekannte Stimme, fragen. Ich sah auf und sah ihn aus dem Flieger springen. Ich hatte das Gefühl, dass mein Herz stehen blieb. Mokuba winkte seinem Bruder zu. Als Seto dies sah, bemerkte er auch mich und blieb abrupt stehen. Mokuba ging mir aus dem Weg und ich lief sofort zu meinem Liebsten. Er kam mir, mit meinem Namen auf den Lippen, entgegen und fing mich auf. Er wischte mir die Tränen vom Gesicht und küsste mich leidenschaftlich. Als ich ihm in seine blauen Augen sah, bemerkte ich auch bei ihm Tränen. Diese wischte ich ihm fort und umarmte ihn erneut. Die anderen kamen jetzt auch zu uns. Als ich mich ihnen zuwandte, bemerkte ich Tränen bei Moki, Téa und Joey. Das muss für sie alles sehr rührend ausgesehen haben. Moki kam auf mich zu und umarmte mich erneut. Endlich war ich wieder mit meinen Jungs vereint. Aber das Joey weinte, hieß nur eins: Harte Schale weicher Kern. Ich musste lächeln, bei diesem Gedanken und schmiegte mich wieder an Seto.
Danach flogen wir in Seto’s Helikopter weiter zu unserem eigentlichen Ziel: zum Museum von Los Angeles. Seto ließ einige seiner Männer voraus schicken, um die Fotos zu sichern. Diese wurden dann zu seinem Laptop geschickt. Danach wiederum zum Professor weitergeleitet. Während der ganzen Prozedur hatte ich jeweils einen Kaiba in meinen Armen. Seto auf der einen Seite und Moki auf der anderen. „Das ist ein Problem.“, sagte Yami auf einmal. „Was ist los?“, fragte ich diesen. „Der Professor kann die Bilder nicht entschlüsseln. Sie sind zu unscharf.“, erklärte er mir. „Könnte man die nicht in deinem Hauptquartier verschärfen?“, wandte ich mich an Seto. Dieser nickte nur. „Herr Seto Kaiba. Wir haben ein Problem!“, rief Roland aus. „Welches?“, fragte er nach. „Die gesamte KC wurde aufgekauft.“, sagte dieser leise. „Was?“, rief Seto geschockt aus. Ich spürte wie er sich verspannte und fragte leise: „War das Dartz?“ „Mit Sicherheit. Diese miese Ratte.“, knurrte er. Wir verabredeten mit Duke, Rebecca und Professor Hawkins, dass wir uns mit ihnen am Hafen Treffen würden.
Am Hafen angekommen, landete der Helikopter und wir gingen zu den anderen. Wir beschlossen uns aufzuteilen. Seto und der Pharao wollten zum Hauptquartier der KC um die Bilder zu schärfen, damit Professor Hawkins sie entschlüsseln konnte. „Seto, ich will mit euch gehen.“, sagte ich lautstark. „Nein. Du bleibst hier bei den anderen. Nur du kannst sie beschützen.“, sagte er ruhig. „Aber wie denn bitte?“, hakte ich nach. „Hier. Das hab ich dir von zu Hause mitgebracht.“, sagte er und reichte mir mein Deck. Ich nahm es entgegen und sah ihn freudestrahlend an. „Ich dachte mir, dass du es vielleicht brauchen würdest.“, erklärte er mir und grinste mich an. Ich küsste ihn noch zum Schluss, ehe sie sich auf den Weg machten. Ich sah, dass Téa bei Yami stand und ihn ebenfalls küsste. Dann machten sich die beiden auf den Weg zur Kaiba-Corporation. Ich ging zu Téa und wir sahen den beiden noch hinterher. „Ich hab mir doch gedacht, dass ihr euch eure Liebe gestanden habt.“, sagte ich zu ihr und grinste sie an. Sie sah überrascht zu mir und musste dann auch grinsen. „Man kann vor dir echt nichts geheim halten. Oder?“, fragte sie mich. Ich schüttelte nur den Kopf und wir gingen zurück zu Duke und den anderen. „Rebecca, kann ich mir deine Dueldisk ausleihen?“, fragte ich sie, die schon wieder an ihrem Laptop saß. Sie sah auf und sagte: „Klar. Nimm sie ruhig.“ Während ich mir die Dueldisk anlegte, fragte Téa: „Was machst du da eigentlich, Rebecca?“ „Ich versuche mich in das System der KC zu hacken. So kann ich den beiden helfen, falls sie aufgehalten werden.“, erklärte sie uns. „Ähm, Mädels… wir haben zwei Probleme.“, unterbrach uns Duke. „Die da wären?“, hakte ich nach. „Joey ist auf der Suche nach Mai und Tristan ist ihm hinterher.“, sagte Mokuba. „Und dort kommen irgendwelche Monster auf uns zu.“, fügte Duke noch hinzu. Ich ging nach draußen und sah jede Menge Orichalcos-Krieger. Ich rief mein Schwarzes Magier-Mädchen auf, um diese Krieger zu besiegen. Doch leider ging das nur schleppend voran.
Plötzlich leuchtete mein Deck auf und ich bekam eine Vision. Vor mir tat sich ein Königreich auf und es erschien das Schwarze Magier-Mädchen. „Elena, du bist auserwählt worden, den vierten Drachen zu erwecken.“, sagte sie zu mir. „Und wie soll ich das machen?“, fragte ich nach. „Du musst nur das Schwert hinausziehen und deine Kräfte mit Hypatia vereinen.“, erklärte sie mir. Ich tat was sie mir gesagt hatte und der Drache erwachte tatsächlich zum Leben. Danach hob ich meine Hand und vereinte meine Kräfte mit diesem Drachen. Die Vision endete und ich kehrte wieder zurück in die Realität. Ich folgte meinem Instinkt und zog eine neue Karte aus meinem Deck. Ich zog das Auge der Hypatia. ‘Das ist doch der Drache aus meiner Vision. Aber woher habe ich diese Karte?‘, fragte ich mich. Ich schob den Gedanken beiseite und spielte die Karte. Am Himmel erschien ein eisblauer Drache und vernichtete die Orichalcos-Krieger. Als der Drache wieder verschwand, drehte ich mich um und sah dass mich Téa und Mokuba fragend ansahen. Ich konnte sie nur allzu gut verstehen. Ich war genauso verwirrt, wie die beiden. „Woher hast du den Drachen, Elena?“, fragte mich Moki. „Ich bin mir nicht sicher, Moki. Aber ich denke, von dem gleichen Ort wie Seto, Yami und Joey.“, erklärte ich ihm. „Aber warum so plötzlich?“, fragte Téa nach. „Ich habe keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil ich erst jetzt mein Deck habe. Aber ich will mich nicht beschweren. Ich bin froh, dass ich den Drachen bekommen habe.“, sagte ich ernsthaft. „Ja, das stimmt wohl. Ohne ihn wären wir erledigt gewesen.“, stimmte mir Moki zu. „Leute, Rebecca ist in dem System drin.“, sagte Duke. Sofort gingen wir in den Wohnwagen zu dem Professor und Rebecca. Wie sich herausstellte konnte sie den Jungs tatsächlich helfen, in dem sie verschiedene Türen öffnete. Seto und der Pharao kamen reibungslos zum Großrechner und konnten die Bilder verschärfen. Danach schickten sie sie zu uns zurück. Der Professor machte sich sofort an die Arbeit und versucht die Bilder zu entschlüsseln.
[Seto’s Sicht]
„Gut. Die Bilder wurden versendet. Der Professor müsste sie in Kürze erhalten.“, sagte ich zum Pharao. Dieser atmete erleichtert aus. „Dann lass uns wieder zurück zu den anderen gehen.“, schlug er vor. „Warte mal eine Sekunde… Mir kommt dieses Symbol bekannt vor.“, sagte ich zu ihm und untersuchte das Emblem genauer. Ich ließ es durch alle archäologischen Datenbanken durchlaufen und nach einer Weile kam ein Ergebnis. „Oh nein. Weißt du wer das ist? Das ist der Firmenchef von Paradius. Das ist Dartz. Er kauft mehrere Firmen auf, wenn es den Zweck erfüllt!“, rief ich geschockt aus. „Das ist Dartz? Aber das kann nicht sein. Dann wäre er ja…“, sagte er ungläubig. Plötzlich wurden alle Bildschirme von dem Großrechner zerstört. Danach machten wir uns wieder auf den Weg zu den anderen. Als wir draußen ankamen, erschienen auf einmal unsere Drachen und heulten in den Himmel. Ich sah in weiter Ferne einen weiteren Drachen und machte Yami darauf aufmerksam. „Das ist nicht Joey’s Drache. Der war rot.“, sagte er zu mir. „Aber wem gehört denn dieser eisblaue Drache?“, fragte ich. „Sind nicht dort die anderen und warten auf uns?“, fragte mich der Pharao. „Ja, sind sie. Wieso?“, gab ich als Antwort. „Könnte es dann nicht sein, dass er von ihnen kommt?“, fragte er nach. „Wer denn bitte?“, gab ich zurück. Doch ehe er antworten konnte, schoss es mir in den Sinn: Elena. Danach gingen wir weiter.
[Elena’s Sicht]
„Seht mal. Dort sind Timaeus und Critias!“, rief Téa aus. „Ja und meiner ist auch da. Aber wieso heulen sie den Himmel an?“, fragte ich in die Runde. „Warte mal… Hermos ist nicht dabei. Es muss irgendwas mit Joey passiert sein. Ich denke die Drachen können es ebenfalls spüren.“, gab sie als Erklärung. „Elena? Bist du es?“, hörte ich eine Stimme fragen. Ich drehte mich um und mir verschlug es die Sprache wer da vor mir stand. Plötzlich brach sie zusammen und ich rannte zu ihr. „Tia? Was ist denn mit dir? Sag doch was!“, rief ich aus. Schwach öffnete sie die Augen und lächelte mich an. Duke hob sie auf die Arme und trug sie in den Wohnwagen. Dann legte er sie ins Bett und ich setzte mich zu ihr. Nach einer Weile kamen Seto und Yami wieder zum Wohnwagen. Téa erklärte ihnen, was passiert ist und Yami kam dann zu mir und Tia. „Weißt du was mit ihr passiert ist?“, fragte er mich. „Nein. Sie ist zusammengebrochen, nachdem sie uns gefunden hat.“, erklärte ich ihm.
Nachdem Tia eine Weile geschlafen hatte, öffnete sie langsam ihre Augen. „Na, wie geht es dir?“, fragte Yami sie, da er mich abgelöst hatte. Sie setzte sich auf und sah sich um. „Was ist passiert?“, fragte sie. „Das sollten wir wohl eher dich fragen…“, gab ich ihr als Antwort. Als sie mich sah fing sie an zu lächeln, welches aber erstarb als sie sah wer mich in den Armen hielt. „Das ist dein Freund, Elena?“, fragte sie mich. Ich sah sie verwirrt an und nickte dann. „Das ist der Hohepriester Seto! Der Feind des Pharao!“, rief sie aus. Jetzt sahen sie auch alle anderen verwirrt an, mich eingeschlossen. Doch dann fiel mir wieder ein, dass sie ja die alten Schriften lesen kann. Yami beruhigte sie und sie entspannte sich einigermaßen. Danach machten wir uns auf die Suche nach Joey. Mokuba, Seto, Tia und ich gingen schon voraus zu Paradius, während Yami und Téa nach Tristan und Joey suchten.
[Yami’s Sicht]
Nachdem wir eine Weile in der Stadt umhergeirrt sind, trafen wir auf Tristan. Dieser erklärte uns, dass er Joey eine Zeit lang hinterher gerannt ist, ihn dann aber aus den Augen verloren hat. Joey sei wohl auf ein Motorrad gestiegen, um damit weiterzufahren. Zu dritt machten wir uns auf die Suche. Nach gefühlten zwei Stunden trafen wir auf einem Platz ein. Dort lagen Valon und Joey. So wie sie aussehen, hatten sie ihre Seelen an Orichalcos verloren. Téa brach in Tränen aus, Tristan brach zusammen und mir verschlug es einfach nur die Sprache. Ich kehrte den beiden den Rücken zu und rannte los. Ich wollte einfach nur mit Dartz abrechnen. Bei seiner Firma angekommen, ging ich zu dem Fahrstuhl und drückte auf den Knopf. Als die Türen aufgingen kam mir Mai entgegen. Auch sie hatte ihre Seele in einem Duell verloren. Ich setzte sie an die Seite und fuhr dann nach oben. Dort angekommen wurde ich bereits von Rafael erwartet. „Hallo Pharao. Wie ich sehe, bist du mir das letzte Mal entwischt. Aber das wird dieses Mal nicht geschehen.“, sagte er grimmig. „Also schön, Rafael. Du wirst dein Duell bekommen. Aber vorher sagst du mir was du mit Mai gemacht hast.“, sagte ich. „Nachdem sie den Blondschopf die Seele abgeknöpft hat, ist sie hierhergekommen und wollte aussteigen. Sieh mal, was sie bei sich hatte.“, erklärte er mir und warf mir eine Karte zu. Es war Joey’s Drache: Hermos. Danach spielte Rafael das Siegel von Orichalcos und das Duell begann.
Kurz bevor Seto, Mokuba, Tia und ich bei Paradius eintrafen, liefen wir Téa und Tristan über den Weg. „Hey Leute. Habt ihr den Pharao gesehen?“, fragte Tristan uns. Seto und ich sahen uns fragend an, ehe ich antwortete: „Nein haben wir nicht. Ist irgendetwas passiert?“ Téa’s Augen nahmen eine Traurigkeit an, die man schon körperlich spüren konnte. „Joey hat seine Seele verloren.“, sagte Tristan bedrückt. „Oh nein. Wer war es?“, fragte ich nach. „Wir vermuten, dass es Mai war. Die war ja schon die ganze Zeit hinter Joey her.“, sagte Téa. „Wenn er seine Seele verloren hat, würde das erklären, warum die Drachen aufgetaucht sind.“, vermutete Seto. Plötzlich verkroch sich Mokuba hinter mir. „Was ist los, Moki?“, fragte ich ihn. Er deutete in eine Richtung und wir sahen alle hin. Es kamen schon wieder diese Orichalcos-Krieger auf uns zu. „Meine Güte. Geben die denn nie auf?“, fragte ich genervt und machte mich bereit. Ich aktivierte meine Dueldisk und spielte das Auge der Hypatia. Mein neuer Drache vernichtete sofort diese Krieger. Danach hörten wir ein Geräusch und es kamen tausende Ratten auf uns zugerannt. Wir rannten so schnell wie wir konnten und retteten uns auf eine Feuerleiter. „Wo kamen die denn her?“, fragte Tia. „Vermutlich von der Oberratte Dartz.“, sagte Seto zähneknirschend. Als wir endlich in Sicherheit waren, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zu Paradius. Dort angekommen sahen wir Mai, wie sie an der Wand neben dem Fahrstuhl lehnte. Es scheint, dass auch sie ihre Seele verloren hatte. Ich bemerkte, dass ich langsam richtig wütend wurde. Dann begaben wir uns nach oben auf das Dach und entdeckten dort den Pharao. Er war mitten in einem Duell. „He… ist das nicht der Typ, der ihn das erste Mal besiegt hat?“, rief ich aus. „Ja das ist er. Er ist schuld, dass Yugi nicht mehr bei uns ist.“, antwortete Tristan.
Nach einer Weile konnte Yami das Duell für sich entscheiden. Als sich das Siegel gerade die Seele von Rafael holen wollte, verschwand es einfach. „Was ist denn jetzt passiert?“, fragte Téa. „Rafael, mit deinem letzten Zug, konntest du das Böse in deinem Herzen bezwingen.“, sagte Yami und lächelte ihn an. „Ich bin frei…“, sagte dieser und lächelte ebenfalls.
Plötzlich fing das Gebäude an zu wackeln und zu reißen. „Oh nein. Das Gebäude stürzt ein. Wir müssen hier weg!“, schrie Tia. Wir wollten gerade zum Aufzug stürmen, doch brach dieser Teil gerade ab. Plötzlich tauchte Roland mit einem Helikopter auf. Wir begaben uns zu der Treppe, die zu dem Landeplatz führte. Yami stütze Rafael, der vom Duell noch erschöpft ist, und half ihm zur Treppe. Ich ging als letzte nach oben, doch bevor ich ankam, brach die Leiter ab. „ELENA!“, rief Tia, die vor mir ging. Seto rannte wieder zurück und versuchte mir zu helfen. Ich konnte mich noch gerade so an der Mauer festhalten, doch mich verließen die Kräfte. Seto legte sich auf den Bauch und griff gerade rechtzeitig nach meiner Hand. „Seto…hilf mir.“, flehte ich und mir kamen die Tränen. „Ich lass dich nicht los. Versprochen! Halt dich an meinem Arm fest.“, sagte er zu mir. Ich tat was er mir sagte und hielt mich fest. „Tia, geh du mit den anderen zum Helikopter!“, rief Seto ihr zu. „Aber…“ „Kein aber. Wir haben nicht mehr viel Zeit. Jetzt geh schon!“, befahl er ihr. Als sie verschwand, stützte er sich an der Mauer ab und zog mich hoch. An der Stelle wo er sich abstützte, brach wieder ein Stück ab und wir rutschten ein Stück nach unten. Ich schrie auf und bemerkte wie etwas auf mich hinunter tropfte. „Seto, du bist verletzt.“, sagte ich zu ihm hoch. „Das ist nicht so schlimm.“, sagte er gepresst. Dann zog er mich erneut hoch und dieses Mal klappte es auch. Ich war noch etwas wacklig auf den Beinen, deshalb hob mich Seto auf seine Arme. Vor uns erschien der Helikopter mit offenem Heck. „Halt dich gut fest, mein Engel.“, sagte er lächelnd und setzte zum Sprung an. Er landete sicher im Helikopter und setzte sich auf eine Bank. Da ich noch immer in seinen Armen lag, saß ich praktisch auf seinem Schoß. Ich sah mir sofort seine Verletzung an. Es stellte sich heraus, dass sie wirklich nicht so schlimm war. Es war nur ein Kratzer an seinem Oberarm. Ich säuberte seine Wunde und verband sie. Danach umarmte ich ihn und küsste ihn. Er erwiderte sofort meinen Kuss und vertiefte ihn. „Seto.“, unterbrach uns Yami. „Was ist?“, sagte er etwas säuerlich. „Hier. Sieh dir das mal bitte an. Rafael hat mir das überlassen.“, gab der Pharao als Antwort. „Was ist das?“, fragte er nach. „Ich denke so eine Art Speicherkarte.“, sagte er. Seto nahm diese entgegen und schloss sie an seinem Laptop an. Er öffnete eine Datei und es zeigte sich eine Karte. Darauf zu erkennen war eine Insel mit einem roten Kreis markiert. „Ist dort das Versteck von Dartz?“, fragte ich ihn und sah auf die Karte. „Hm, ich denke schon. Roland, folge den Koordinaten auf der Karte.“, sagte er und reichte Roland den Laptop.
„Seto, sieh mal nach draußen!“, rief Mokuba. Wir sahen alle aus dem Fenster und Tristan sagte: „Hat Dartz jetzt schon seine eigene Luftwaffe?“ „Es sieht so aus, als ob wir ihnen folgen sollen.“, stellte Téa fest. „Also schön Roland. Folge ihnen.“, befahl Seto. „Jawohl, Sir.“, erwiderte er und gab das Kommando weiter. Wir flogen auf einen Flugzeugträger der Armee zu und landeten auch dort. Sie wollten unsere Hilfe. „Sie wollen also, dass wir Ihren Job machen?“, fragte Seto mürrisch. „So sieht es aus.“, gab der Kapitän verlegen zu. Nachdem die Jungs alles geregelt haben, flogen wir weiter um Dartz endlich zu stellen.
Dort angekommen trafen wir auf eine Art Tempel. Wir landeten vor dem Eingang und stiegen dann aus. Joey ließen wir im Helikopter liegen, da er dort am besten aufgehoben ist. Danach gingen wir alle hinein. Téa, Tristan, Tia und Mokuba folgten uns. Seto hielt die ganze Zeit meine Hand. Als wir eintraten lief es mir kalt den Rücken hinunter. Überall waren Schlangenstatuen und Feuerschalen. Die Atmosphäre in diesem Raum war unheimlich. „Und ich dachte die Einrichtung von Pegasus wäre schon verrückt gewesen.“, sagte Téa. „Tja, wie du siehst, geht es noch verrückter.“, erwiderte ich. „Kommt weiter, meine Freunde!“, erklang eine unheimliche Stimme. Wir gingen in den nächsten Raum und wurden dort bereits erwartet. Seto spannte sich sofort an und ich erstarrte. „Was ist los, Schatz?“, fragte er mich. „D-Da-Das ist er. Das ist der Typ aus meinen Träumen.“, erklärte ich ihm. Yami drehte sich zu mir um und sah mich überrascht an.
Seto wollte sich sofort mit ihm duellieren, doch der Pharao hielt ihn auf. „Ihr könnt euch auch zu zweit duellieren.“, schlug Dartz vor. Die Jungs willigten ein. Ich gab Seto einen Kuss und meinen Drachen Hypatia. Er sollte ihm Glück bringen. „Bitte sei vorsichtig, Seto.“, sagte ich und küsste ihn noch einmal. Téa wünschte auch Yami viel Glück und küsste ihn ebenfalls. Dann widmeten sich die Jungs Dartz. Mokuba trat neben mir und ich nahm seine Hand in meine. Dann begann das ultimative Duell.
Nachdem das Duell angefangen hatte, spielte Dartz sofort das Siegel von Orichalcos. Außerdem spielte er Orichalcos-Gigas. „Ist das nicht das Monster, welches der Pharao schon einmal bekämpft hat?“, fragte mich Téa. „Ja, ist es. Das wird nicht leicht.“, erwiderte ich. „Wieso denn nicht?“, fragte mich Mokuba und sah zu mir auf. „Weißt du, dieser Gigas hat eine besondere Fähigkeit. Immer wenn er vernichtet wird, kommt er stärker auf das Feld zurück.“, erklärte ich ihm. Die beiden Jungs haben, jeweils bei ihrem ersten Zug, ein Top-Monster auf das Feld gebracht. Yami spielte den Soldaten des schwarzen Lichts aus und Seto rief seinen weißen Drachen mit eiskaltem Blick auf. Nachdem Dartz Orichalcos-Kyutora gespielt hatte, war Seto wieder am Zug. Zu unser aller Verwunderung, lachte er plötzlich auf und beschimpfte Dartz als einen unwürdigen Gegner. Um seine Worte zu unterstreichen, rief er seinen Blauäugigen-Ultradrachen. Doch leider konnte er nicht sofort angreifen. Selbst Yami spielte jetzt seine Fusionskarte und vereinte sein Soldat und Seto’s Drachen. Das Ergebnis war der Meister aller Drachenritter, mit ganzen 5000 Angriffspunkten. „Na wenn das kein Dream-Team ist!“, rief Mokuba freudig aus, während Téa in die Hände klatschte.
Das Duell neigte sich langsam dem Ende zu und für Seto sah es gar nicht gut aus. Dartz hatte es fast geschafft, seine Lebenspunkte auszulöschen. Critias konnte ihn nicht beschützen und auch Hypatia konnte nichts ausrichten. Schließlich schrumpfte das Siegel zusammen und umgab Seto. Ich rannte zu ihm doch wurde ich von dieser Barriere aufgehalten. Also ging ich wieder einen Schritt zurück. Mit letzter Kraft aktivierte er noch eine Karte, die sich Allerletzter Wille nannte. Diese hatte die Fähigkeit den Kampfschaden, den Seto verlor auf das Konto von Yami zuzuzählen. Auf einmal brach Seto zusammen. Yami fing ihn noch auf, ehe er auf den Boden landete. „Nein!“, schrie ich aus, während mir schon die Tränen in die Augen traten. „Pharao, du musst gewinnen. Vermassel es ja nicht.“, sagte Seto mit seinen letzen Kräften. „Gib mir meinen Bruder zurück!“, verlangte Moki. „Gerne doch. Ich hab schließlich alles von ihm was ich brauche.“, sagte Dartz verrückt grinsend und hob die Hand. Seto’s Körper flog auf uns zu und landete vor unseren Füßen. Mokuba und ich ließen uns auf unsere Knie fallen. Ich nahm meinen Liebsten in den Arm, in der Hoffnung dass er wieder aufwachen würde. Doch das tat er nicht. Mittlerweile liefen mir unendliche viele Tränen über meine Wangen und landeten auf Seto’s Gesicht. „Bitte Seto. Mach die Augen auf. Du musst einfach noch da sein.“, flehte ich und strich über seine Wange. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Kleine, aber seine Seele gehört jetzt mir.“, sagte Dartz. Ich sah ihn finster an und sagte: „Du Scheusal! Gib ihn mir wieder!“, verlangte ich. Ich wollte mich auf ihn stürzen, doch ich hatte die Barriere mal wieder vergessen und rannte voll dagegen. Ich fiel unsanft auf meinen Hintern und Yami kniete sich zu mir runter. „Elena, beruhige dich.“, sagte er leise. „Aber…“ „Ich weiß, wie du dich fühlst. Ich verspreche dir, ich werde Seto wiederholen. So wie ich es Yugi versprochen habe.“, unterbrach er mich und zwinkerte mir bei den letzten Worten zu. Ich schluckte meinen Ärger hinunter und nickte ihm zu. „Danke.“, brachte ich noch leise hinaus. Dann ging ich wieder zu Seto’s leblosem Körper und nahm ihn erneut in den Arm. Ich drückte ihn fest an mich, da ich ihm so wissen lassen wollte, dass ich an seiner Seite bin. So muss sich Seto gefühlt haben, als ich damals im Reich der Schatten war. Es war schrecklich. Ich achtete kaum noch auf meine Umgebung, sondern war mit meinen Gedanken nur bei Seto. Zahlreiche Bilder taten sich vor meinem inneren Auge auf. Alle beinhalten den gleichen Inhalt: Seto und ich zusammen. Plötzlich kam mir wieder sein Traum in den Sinn. Jener, den er mir nach dem Museum und vor dem BattleCity Turnier erzählt hatte. Was wäre, wenn er mich wirklich heiraten würde? Ich denke ich wäre das glücklichste Mädchen der Welt, wenn er mich wirklich fragen würde. Aus den Augenwickeln bemerkte ich das Dartz die Hand hob und ich verlor mein Bewusstsein.
[Yami’s Sicht]
Erschrocken wandte ich mich um und sah Téa, Tristan, Tia, Mokuba und Elena bewusstlos am Boden liegen. „Was hast du mit ihnen gemacht, Dartz?“, fragte ich ihn erbost. „Keine Sorge. Ich habe ihnen nicht die Seele geraubt. Obwohl mir die Seele des Mädchens, die bei Kaiba hockt, doch recht wäre. Ihre ist genauso stark wie deine oder wie die von Seto Kaiba. Damit könnte ich den großen Leviathan wiedererwecken.“, erklärte er mir. Elena’s Seele? Stimmt ja, sie hatte auch einen Drachen, den nur Auserwählte erhalten. Als ich meine nächste Karte zog, spürte ich deutlich, dass es jene Karte ist, die mir Pegasus gab. „Dartz, ich habe hier die Karte, die dich besiegen wird und die, das Geheimnis der legendären Drachen aufdeckt.“, sagte ich triumphierend. „Was? Das kann nicht sein!“, rief er geschockt aus. „Ich spiele die Karte Legende des Herzens!“, rief ich. „Wenn ich 1000 meiner Lebenspunkte und mein Monster auf dem Feld opfere, erlaubt mir die Karte Critias, Hermos, Timaeus und Hypatia in ihrer wahren Gestalt aufzurufen.“, fügte ich ernst hinzu. Im nächsten Augenblick standen vor mir drei männliche Ritter und, zu meinem Erstaunen, ein weiblicher Ritter. Ihre Rüstungen hatten dieselben Farben, wie ihre Drachengestalt. Türkis, Schwarz, Rot und Eisblau. Sofort zerstörten sie das Siegel, da es in ihrer Gegenwart keine Wirkung hat. „Unmöglich. Ich dachte ich hätte euch vor Jahren schon weggesperrt!“, sagte Dartz entsetzt. „Mit der Hilfe von dem Pharao, wurden wir wiedererweckt.“, sagte Timaeus. „Somit werden wir ihn beschützen. Du weißt doch, dass das Siegel keinerlei Wirkung hat, wenn wir in der Nähe sind.“, fügte Hermos hinzu.
Nachdem ich seine Göttliche Schlange vernichtet hatte, befreiten die vier Ritter die auserwählten Duellanten und Seto, Joey und Yugi kamen wieder zu sich. Als ich die Seele von Yugi abfing, sah ich hoch zu den Rittern. Diese nickten mir nur zu und verschwanden dann wieder. Zum Schluss kehrte Yugi endgültig zurück. Ich bemerkte noch aus den Augenwinkeln dass Seto zu sich kam, sich auf setzte und Mokuba wach rüttelte. Dann übernahm Yugi wieder die Kontrolle über seinen Körper.
[Elena’s Sicht]
„Elena. Komm zu dir.“, hörte ich eine vertraute Stimme sagen. Kann es sein? Schlagartig öffnete ich meine Augen und sah in wundervolle Saphire, die mich besorgt musterten. Ich ordnete meine Gedanken und mir wurde klar, dass er es tatsächlich ist. Ich fiel ihm freudestrahlend um den Hals. „Seto… ich hab dich wieder.“, sagte ich und mir kamen Tränen des Glücks. Als ich mich von ihm löste, gab ich ihn noch einen leidenschaftlichen Kuss. Etwas verwirrt, erwiderte Seto diesen. Danach standen wir auf und hörten einen lauten Schrei. Joey kam angerannt und lief direkt auf den Pharao zu. Warte… ist das nicht Yugi? Dann schoss es mir wieder ein: Wenn Seto und Joey da sind, dann ist Yugi auch wieder da. Wir gingen zu ihm und ich umarmte ihn vor Freude dass er wieder da ist. Ich bemerkte das Tia wieder rot anlief, als sie Yugi sah. Dann begrüßte sie ihn ebenfalls. Auch der kleine Yugi lief rot an. Ich lächelte in mich hinein. ‘Da ist wohl jemand verliebt‘, dachte ich mir.
Nach einer Weile verflog die freundliche Atmosphäre. Denn Dartz war verschwunden und dort wo er stand, ist eine Art Portal erschienen. Mein Instinkt sagte mir, wenn wir dort hinein gehen, werden wir erneut auf Dartz treffen. „Seto Kaiba! Bitte kommen Sie schnell nach draußen! Wir haben da ein Problem.“, rief Roland aus. Dann begaben wir uns nach draußen und mir verschlug es die Sprache. Dort auf dem Meer, erhob sich eine Insel. „Ich denke mal, das ist Atlantis.“, sagte Joey nüchtern. „Ja. Aber was ist das für eine Schlange dort?“, fragte Tia nach. „Das muss der Leviathan sein. Aber ich dachte Dartz ist besiegt.“, erwiderte Yugi. „Ich hab da so eine Vermutung, warum der Leviathan doch da ist. Und dafür müssen wir durch das Portal.“, sagte ich. „Mokuba, bleib du bitte bei Téa. Hier bist du in Sicherheit.“, sagte Seto. Er wollte gerade zu mir das gleiche sagen, aber bevor er was sagen konnte, sagte ich schnell: „Vergiss es. Ich bleibe nicht hier. Ich werde mit nach oben gehen. Ich bin schließlich auf ein auserwählter Duellant.“ „Seto, du weißt dass sie Recht hat.“, warf Yugi ein. Dankend warf ich ihm einen Blick zu und sah dann zu meinem Liebling. Dieser sah etwas perplex aus, lächelte mich dann aber an. Zu viert begaben wir uns wieder zurück in die Halle. Dort angekommen, gingen wir durch das Portal. Seto nahm meine Hand und wir folgten Yugi und Joey.
Am Ende des Portals, kamen wir direkt in der Stadt Atlantis raus. Joey bemerkte einen riesigen grünen Lichtstrahl und wir gingen in diese Richtung. Am Ziel angekommen, sahen wir Dartz, der sich aber in eine Eisskulptur verwandelt hatte. „Ich hatte mit meiner Vermutung also Recht.", sagte ich zu den Jungs. „Welche hattest du denn?", fragte mich Yugi. „Naja, da Dartz nach dem Duell verschwunden ist, kam mir der Gedanke, dass er seine Seele dem Leviathan dargeboten hat, anstatt die des Pharao's.", erklärte ich ihnen. „Das siehst du richtig, kleine Dame.", erklang eine Stimme und es tauchte vor uns eine riesige, schlangenähnliche Kreatur auf. „Seht mal. Das muss der Leviathan sein.", sagte Yugi. „Ja, aber was ist das für ein grüner hässlicher Pickel auf der Schnauze?", fragte Joey nach. „Das muss Dartz sein.", schlussfolgerte ich. Dann riefen wir alle, jeweils drei Monster auf. Ich beschwörte mein Schwarzes Magier-Mädchen, meine Harpyie und mein Heiliger Drache Ragnarok. Außerdem riefen wir unsere Drachen auf, die uns bei dem Kampf helfen sollten. Yugi’s Puzzle leuchtete einmal auf und der Pharao stand neben uns. Danach spielte er die Karte Legende des Herzens. „So sehen die Drachen in Wirklichkeit aus. Das sind die legendären Ritter von Atlantis.“, erklärte uns Yami. „Wow, die sehen ja richtig cool aus. Elena deiner ist ja eine Frau.“, sagte Joey aufgekratzt. „Hast du ein Problem damit?“, fragte ich und bemerkte dass die Ritter uns allen ähnlich waren. Timaeus sah aus wie der Pharao, Critias, obwohl das Seto’s Karte war, sah aus wie Joey, bei Hermos war es genauso. Dieser sah wie Seto aus, während meine Ritterin aussah wie ich.
Trotz unseres Aufgebotes an Monstern, gelang es dem Leviathan all unsere Kreaturen, selbst die Ritter zu vernichten. Ich hatte das Gefühl, dass uns der Leviathan einsaugte und so war es auch. Kurze Zeit später fand ich mich im Körper von dem Aal wieder. „Pharao... du musst etwas unternehmen. Du bist unsere letzte Hoffnung. Erwecke die drei ägyptischen Götter wieder.“, sprach ich ihm Mut zu. Danach konzentrierte er sich und ich hörte seine Stimme in meinen Gedanken. „Hört mir zu. Alleine können wir nichts gegen Dartz und dem Leviathan ausrichten, aber wenn wir uns zusammen tun, werden wir ihn schlagen. Konzentriert euch auf das Licht in eurem Herzen. Denkt an diejenigen, die euch geholfen haben. Denkt an diejenigen, die ihr liebt und denkt an diejenigen, die euch wichtig sind.“, sagte er. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Ich dachte an Seto, unsere gemeinsame Zeit, seit ich nach Japan gekommen bin, an meine Familie und an meine Freunde. Danach schickte ich mein Herzenslicht zum Pharao. Ich bemerkte wie Seto und Joey es mir gleich taten. Unzählige Herzenslichter folgten und flogen zum Pharao. Dann konzentrierte er sich erneut und rief die ägyptischen Götter: „Oh Ihr, Götter Ägyptens. Bitte erwacht aus Eurem tiefen Schlaf und helft uns die Seelen zu befreien. Im Namen des Pharao, flehe ich Euch an.“ Kurze Zeit später waren wir wieder aus dem Körper raus und standen wieder an dem Platz, wo wir uns davor befanden. Wir sahen alle zum Himmel hinauf und sahen dort die wiederauferstandenen Götter. Vor Freude umarmte ich den Pharao. Als die Götter über die Wolken verschwanden, ging Yami mit und unterstützte diese. Gemeinsam besiegten sie den Leviathan, welcher kurz darauf ins Wasser stürzte. Im nächsten Moment fing Atlantis an auseinanderzufallen. „Wir müssen hier weg!“, rief Seto und wir rannten alle zurück zum Portal. Gerade als ich dieses betreten wollte, blieb Yugi zurück. „Was ist los, Yugi?“, fragte ich ihn als ich mich umdrehte. „Der Pharao spürt etwas.“, sagte er nur. In dem Augenblick, erschien Dartz wieder vor uns. Er schien ziemlich erschöpft zu sein. ‘Selbst schuld, wenn er seine Seele opfert, nur um die Finsternis zu befreien‘, kam es mir in den Sinn. Auf uns kam eine schwarze Wolke zu, und umgab einen Fleck. „Steht da der Pharao?“, wollte ich wissen. „Ja. Er kämpft gegen die Finsternis. Ich hoffe er schafft es.“, antwortete Yugi mir. „Na klar schafft er das. Es gibt nichts, was er nicht packt.“, sagte ich aufmunternd zu ihm und legte meinen Arm um ihn. Letztendlich konnte er tatsächlich die Dunkelheit bezwingen und Dartz wurde ebenfalls befreit. Völlig erschöpft fiel Yami auf seine Knie. Yugi und ich stützten ihn, damit er aufstehen konnte. Dieses konnte ich auch nur machen, da Yugi mir zeigte, wo er sich befindet.
[Seto’s Sicht]
„Roland. Mach sofort den Hubschrauber klar!“, rief ich zu meiner rechten Hand. „Wartet... Wo sind Yugi und Elena?“, fragte Tia. Abrupt blieb ich stehen. Das kann nicht sein. Sie war doch hinter mir. Joey und ich wollten sofort zurückstürmen, aber Tristan und Mokuba hielten uns auf. „Nicht Seto. Das ist viel zu gefährlich, jetzt nochmal zurück zulaufen.“, sagte mein kleiner Bruder. Als ich mich zu ihm umdrehte, sah ich das Atlantis auseinanderfiel und wieder unterging. „ELENA...“, schrie ich in Richtung Atlantis.
Plötzlich erbebte auch die Insel, auf der wir uns befanden. „Joey, Seto... wir müssen hier weg. Sofort!“, rief Téa und zerrte mich zum Helikopter. „Wir können nur hoffen, dass die beiden einen Weg von der Insel gefunden haben.“, fügte Tristan hinzu und zerrte Joey ebenfalls zum Helikopter. ‘Elena... Wo bist du? Geht es dir gut?‘, fragte ich mich und mir kamen Tränen. Mir kamen jede Menge Fragen in den Sinn. Ich will sie nicht noch einmal verlieren. Dann hoben wir ab. Ich setzte mich auf eine Bank und stützte meinen Kopf auf meine Hände. Keiner sagte ein Wort. Die Stille war schon fast unerträglich, doch plötzlich schrie Tia auf. „Was ist los, Tia?“, fragte Tristan nach. „Da unten... Seht doch... Da sind Yugi und Elena!“, sagte sie und deutete aus dem Fenster. Ich rannte sofort zu einem der Fenster und sah nach draußen. Mein Herz machte sofort einen Freudensprung als ich sie, unversehrt, sah. Dann sah ich, dass die vier Ritter und das Schwarze Magier-Mädchen an uns vorbeiflogen. „Tja... Hermos macht auch einen Abgang.“, sagte Joey. Ich holte meine Karte ebenfalls hervor und bemerkte, dass sie auch verschwand. „Roland. Setz sofort zur Landung auf der Insel an.“, forderte ich. „Sofort, Sir.“, erwiderte er einfach und gab das Kommando weiter. Der Helikopter setzte auf der Insel auf und ich stürmte sofort zu meiner Geliebten. Ich umarmte sie und küsste sie dann leidenschaftlich. Etwas perplex erwiderte sie meinen Kuss. „Was ist denn los?“, fragte sie mich, nachdem wir uns voneinander getrennt hatten. „Was los ist?! Wir wussten nicht was mit euch ist und ob ihr es überhaupt von der Insel geschafft habt.“, sagte ich etwas erbost. Sie sah mich entschuldigend an und meine Züge entspannten sich wieder. Ich konnte ihr einfach nicht lange böse sein. Dann kamen auch die anderen zu uns. Téa, Tia und Mokuba nahmen Elena ebenfalls in den Arm. Auch sie waren voller Sorge um Yugi und Elena gewesen. Danach gingen wir wieder zurück in den Helikopter und flogen endlich nach Hause.
Eine Woche ist mittlerweile vergangen, seit die Sache mit Dartz geschehen ist. Vor ein paar Tagen habe ich mit Erschrecken festgestellt, dass in einem Monat Weihnachten ist. Das wird mein erstes Weihnachten in Japan sein und vor allem ein gemeinsames Weihnachtsfest mit Seto. Ich stieg aus meinem Bett und ging ins Badezimmer. Dort hüpfte ich unter die Dusche, putzte mir die Zähne und föhnte meine Haare glatt, sodass sie mir über die Schultern fielen. Danach betrat ich meinen Kleiderschrank und zog mir ein pinkes Top an. Dazu trug ich einen weißen Mini-Rock, eine weiße Bluse und silberne High-Heels. In meinen Haaren hab ich mir, an den Seiten, zwei kleine Zöpfe geflochten. Als ich hinunter in die Küche ging, wartete dort bereits mein Frühstück und mein Latte Macchiato. „Guten Morgen, Mom.“, begrüßte ich sie und gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Guten Morgen, mein Schatz. Was machst du heute schönes?“, fragte sie mich als ich mich an den Tisch setzte. „Hmm... ich weiß noch nicht. Hab zu mindestens noch nichts Konkretes geplant.“, erwiderte ich. „Das ist schön. Möchtest du dann mit zum Einkaufen kommen? Du weißt doch, dass nächste Woche bereits der erste Advent ist und ich möchte deshalb wieder Adventskränze machen. Dafür brauch ich aber das passende Material.“, sagte sie. „Klar. Ich komm gerne mit. Wann willst du denn los?“, hakte ich nach. Sie überlegte eine Weile und sagte dann: „Besser wäre es, wenn wir losfahren, wenn du mit frühstücken fertig bist. Dann haben wir noch Zeit.“ Ich nickte und aß mein Frühstück auf.
Zwanzig Minuten später war ich soweit. Ich stellte alles in die Spüle, ging nochmal nach oben um meine Tasche zu holen und fuhr dann mit meiner Mom in die Stadt. Dort angekommen, sah ich dass einige Geschäfte bereits ihre Schaufenster weihnachtlich dekoriert hatten. Wir kauften Tannengrün, Kerzen und Deko-Artikel, die meine Mutter noch benötigte. „Soll ich für deinen Freund auch ein Gesteck machen?“, fragte mich meine Mom auf einmal. Ich lief rot an und sah dass sie mich angrinste. „Ich kann ihn ja mal anrufen und fragen.“, sagte ich etwas stotternd. Ich holte mein Handy hervor und wählte die vertraute Nummer. Nach dem zweiten Klingeln meldete er sich: „Kaiba?“ „Hallo Schatz.“, sagte ich. „Ach, hallo Liebling. Was gibt es denn?“, fragte er mich. „Also, meine Mutter lässt fragen, ob du einen Adventskranz haben möchtest? Sie macht die immer selber.“, gab ich als Antwort. „Gerne. Aber wo soll ich den hinstellen?“, fragte er erneut. „Na zum Beispiel in deinem Büro in der Kaiba-Corporation. Auf deinem Couchtisch.“, schlug ich vor. „Das ist eine gute Idee. Du kannst deine Mutter ausrichten, dass ich mich sehr darüber freuen würde. Aber mal was anderes: Sehen wir uns heute noch?“, sagte Seto bettelnd. Natürlich konnte ich nicht widerstehen und sagte: „Klar. Soll ich zu dir ins Büro kommen oder eher nach Hause?“, fragte ich kokett. Ich spürte wie er förmlich grinste und konnte mir ein Grinsen auch nicht verkneifen. „Das kannst du entscheiden.“, sagte er verführerisch. „Ok. Ich melde mich, wenn ich wieder Zuhause bin.“, sagte ich. „Ist gut. Ich liebe dich.“, sagte er noch, ehe er auflegte. Verwirrt starrte ich mein Handy an. Ich kam nicht mal dazu, es ebenfalls zu sagen. Dann wandte ich mich meiner Mutter zu: „Also, er würde sich sehr über ein Gesteck freuen.“ Meine Mutter nickte nur und ging dann weiter.
Nach geschlagenen 30 Minuten gingen wir endlich bezahlen und fuhren dann nach Hause. Dort angekommen half ich meiner Mutter die Sachen in die Küche zu tragen. Sie wollte sofort anfangen, die Gestecke zu machen. Ich ging nach oben und zog mich um. Ich hatte mich während des Einkaufes dreckig gemacht. Jetzt zog ich mir ein blaues Top mit einem schwarzen Mini-Rock an. Außerdem kamen schwarze High-Heels dazu. Ich tippte eine schnelle SMS für Seto in mein Handy, in der stand dass ich mich auf den Weg zu seiner Firma machte. Nach 15 Minuten bin ich dort angekommen und wartete auf den Fahrstuhl. Meine Mom hatte es tatsächlich geschafft, den Adventskranz für Seto zu machen. Also hab ich diesen auch gleich mitgebracht. Als der Fahrstuhl endlich da war, fuhr ich hoch zu Seto. Dort klopfte ich an die Tür und hörte ein leises „Herein“. Ich öffnete die Tür und fand einen lächelnden Seto an seinem Schreibtisch. Ich schloss die Tür und ging zu ihm. Ich stellte die Tüte auf den Tisch, Seto erhob sich und schlang die Arme um mich. Dann küssten wir uns lang und leidenschaftlich. Er wanderte mit seinen Lippen weiter und kam letztendlich bei meinem Schlüsselbein zum Stehen. Danach wanderte er wieder hinauf und machte dasselbe auf der anderen Seite meines Halses. „Weißt du eigentlich, wie verführerisch du mit einem Anzug aussiehst?“, hauchte ich erregt und strich mit meinen Händen über seine Brust. „Bisher nicht, aber jetzt weiß ich es ja.“, hauchte er, genauso erregt, zurück. Ich machte einen Schritt zurück und spürte seinen Schreibtisch in meinem Rücken. Er hob mich hoch und ich schlang meine Beine um seine Hüfte. Ich spürte bereits seine Erregung in seiner Hose und ich musste mich selber bremsen, um nicht in Versuchung zu geraten. „Seto... warte.“, sagte ich leise. „Das ist ja das Problem: ich kann nicht mehr warten.“, sagte er genauso leise. Ich drückte ihn ein Stück von mir weg und sah in seine blauen Augen. Dann sagte ich: „Ich will auch nicht mehr warten, aber dein Büro ist der falsche Ort dafür.“ Er küsste mich auf die Stirn und sagte dann: „Ich verstehe dich. Aber ich kann dir nicht versprechen, wie lange ich noch warten kann.“ Ich nickte und griff dann nach der Tüte. „Hier. Das ist für dich.“, sagte ich. „Was ist das?“, fragte er mich und setzte sich auf seinen Bürostuhl. Ich saß immer noch auf seinem Schreibtisch und blieb auch dort. „Sieh doch einfach hinein.“, sagte ich lächelnd. Er öffnete die Tüte und sah hinein. Sofort hob er wieder seinen Blick und lächelte mich an. „Meine Mom hat es vorhin noch fertig gemacht. Also hab ich es gleich mitgebracht.“, sagte ich. Er nahm ein lilafarbenes Gesteck aus der Tüte und stellte es auf seinen Couchtisch. Danach kam er wieder zu mir und küsste mich. „Kannst du dir den Rest des Tages frei nehmen?“, fragte ich nach. „Ich denke das geht in Ordnung.“, sagte er nach einer Weile. Ich sprang von seinem Schreibtisch und nahm ihn an die Hand. Ich führte ihn nach draußen und dann zu mir nach Hause. Meine Mom war mittlerweile auf Arbeit, da sie Spätschicht hatte.
„Möchtest du was trinken?“, fragte ich ihn, als wir mein Zimmer erreicht hatten. „Einen Kaffee, wenn ihr habt. Mit Milch und ein Löffel Zucker, bitte.“, antwortete er mir. Dann ging ich in die Küche und bereitete seinen Kaffee und mir einen Latte Macchiato zu. Nachdem die Maschine endlich fertig war, stellte ich beide Getränke auf ein Tablett und ging wieder in mein Zimmer, wo Seto auf meinem Bett lag. Das Tablett stellte ich auf meinen Tisch und reichte ihm dann seine Tasse. „Danke.“, sagte er leise. Ich lächelte in mich hinein, denn ich hatte einen Entschluss gefasst. Da Seto und ich, beide nicht mehr warten wollten, hab ich beschlossen, da weiter zu machen wo wir vorhin aufgehört hatten. Als er seine Tasse ausgetrunken hatte, stellte er sie zurück auf das Tablett. Ich stand auf und trat vor ihm. Ich griff nach seiner Krawatte und zog ihn zu mir runter. Seto schien etwas verwirrt zu sein, erwiderte aber dennoch meinen Kuss. Dieser wurde schnell von uns vertieft und intensiviert. Ich lockerte die Krawatte und nahm sie ihm ab. Sein Jackett hatte er bereits abgelegt. Gemeinsam legten wir uns aufs Bett und er legte sich auf mir. Als wir uns kurz von einander lösten, lächelte ich ihn an und er grinste zurück. Dann küsste er mich wieder und zog mir mein Top aus. Ich knöpfte sein Hemd auf und ließ es auf den Boden fallen. Seine geschickten Hände strichen über meinen Bauch und wanderten zu meinem Rock, den Seto auch gleich hinunter zog. Er setzte sich auf und schlüpfte aus seiner Hose und seiner Unterwäsche, während er mich bewunderte.
Schwer atmend ließ er sich neben mir aufs Bett fallen. „Du bist unglaublich, Elena.“, sagte er zufrieden und lächelte mich an. „Du bist aber auch nicht zu verachten.“, sagte ich und hauchte mehrere Küsse auf seine Brust. Dann bettete ich meinen Kopf auf seine Brust und entspannte mich. Seto legte einen Arm um mich und drückte mir einen Kuss aufs Haar. Nach einer Weile fielen mir meine Augen zu und ich schlief ein.
...als ich aufwachte, fand ich mich in einer alten ägyptischen Stadt wieder. Wo bin ich hier? Ich sah mich um und bemerkte dass Seto direkt hinter mir stand. Ich erkannte ihn fast nicht wieder. Er hatte ägyptische Kleidung an und einen goldenen Stab in den Händen. „Bist du das, Kisara?“, fragte er mich. Kisara? Wer ist das? „Es ist lange her. Ich hab dich seit damals nicht mehr gesehen.“, sagte er. Ich wollte antworten, doch es kamen keine Worte über meine Lippen. ‘Das muss dieser antike Seto sein‘, dachte ich mir. Er drehte sich um und ging davon. Ich rannte ihm hinterher, doch dann wurde alles schwarz. Hinzu kommt noch, dass ich glaubte den weißen Drachen mit eiskaltem Blick zu hören...
Schlagartig öffnete ich meine Augen. Ich setzte mich auf und bemerkte dass meine Wangen feucht waren. Aber wieso? Ich sah mich um und sah Seto neben mir liegen, der friedlich schlief. Ich umhüllte mich mit der zweiten Decke und ging ins Badezimmer. Dort hüpfte ich erst einmal unter die Dusche, um einen klaren Kopf zu bekommen. Doch der Traum, schien sich geradewegs in meinen Gedanken gebrannt zu haben. Er ließ mich nicht mehr los. Ich ging nach der Dusche in meinen Schrank und zog mir ein T-Shirt und eine Jogginghose an. Danach betrat ich wieder mein Zimmer und legte mich ins Bett. Seto schlief immer noch seelenruhig. Ich küsste ihn auf die Wange und dachte noch eine Weile über den Traum nach. Ich beschloss am nächsten Morgen, mich mit Tia zu treffen und sie um Rat zu fragen. Vielleicht konnte sie mir eine Antwort auf den Traum geben.
Als ich am nächsten Morgen meine Augen aufschlug, bemerkte ich das Seto nicht mehr im Bett war. Ich stand auf, öffnete das Fenster und ging dann auf den Flur. Ich hörte aus dem Badezimmer die Dusche. Ich lächelte und musste feststellen, dass Seto das erste Mal bei mir übernachtet hatte. Ich ging nach unten um meine Familie zu begrüßen. „Guten Morgen, Mom. Kannst du heute für fünf Personen decken?“, fragte ich sie etwas kleinlaut. „Wieso denn für fünf?“, hakte sie nach. Ich verlagerte mein Gewicht von einem Bein auf das andere. Dann sagte ich: „Seto hat die Nacht über hier verbracht.“ „So?“, fragte sie und hob eine Augenbraue. „Das war nicht geplant. Ehrlich nicht. Er hat sich gestern den Rest des Nachmittags freigenommen und wir sind hierher gefahren. Wir haben was getrunken, rumgealbert und uns unterhalten. Dann sind wir irgendwie eingeschlafen.“, sagte ich schnell. „Na gut. Ich decke für fünf Personen. Aber das nächste Mal fragst du vorher.“, tadelte mich meine Mutter. Ich nickte schnell und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Dann ging ich wieder nach oben. Da Seto immer noch im Bad war, stellte ich mich auf den Balkon und genoss die schöne Aussicht. Nach einer Weile spürte ich zwei Arme um meinen Körper. Ich drehte mich um und sah Seto, nur mit einem Handtuch um seine Hüften. „Guten Morgen.“, sagte ich und legte meine Arme um seinen Hals. „Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?“, fragte er mich zwischen zwei Küsse. „Ja hab ich. Du auch?“, fragte ich nach. „Nach diesem tollen Nachmittag, auf jeden Fall.“, antwortete er und grinste mich an. „Dass du komplett durchgeschlafen hast, wundert mich aber. Hast du in letzter Zeit zu wenig Schlaf bekommen?“, fragte ich ihn, als wir wieder in mein Zimmer gingen. Er überlegte eine Weile und sagte dann: „Hmm, eigentlich nicht.“ „Komisch. Ach übrigens, ich hab meiner Mutter gesagt, dass wir nur rumgealbert und uns unterhalten haben. Sie weiß also nichts von unserer Aktion.“, sagte ich, als er sich wieder anzog. Danach ging ich ins Badezimmer und putzte mir die Zähne und kämmte meine Haare durch, die ich mir zu einem einfachen Zopf zusammenband. Zu guter Letzt schminkte ich mich und zog mich dann um. Als ich wieder in mein Zimmer trat, war Seto bereits wieder ganz der Firmenchef. „Deine Krawatte sitzt schief, Schatz.“, sagte ich kopfschüttelnd und trat vor ihm, um seine Krawatte zu richten. Danach gingen wir gemeinsam nach unten und setzten uns an den Tisch. Ich machte Seto noch schnell seinen Kaffee und setzte mich dann wieder. Als der Rest meiner Familie zum Frühstück kam, staunten sie nicht schlecht, als sie sahen dass wir einen Gast hatten. Leon umarmte vor Freude Seto, während mein Dad ihm freundlich die Hand reichte.
Nachdem Frühstück rief ich Tia an um mich mit ihr zu treffen und um sie zu fragen, was es mit dem Traum auf sich hat. Als ich wieder auflegte, begleitete ich Seto zur Firma und verabschiedete mich dann von ihm. „Was machst du heute noch?“, fragte er mich, um die Zeit noch zu verlängern. „Ich treff mich gleich mit Tia. Ich wollte sie was fragen.“, erklärte ich ihm. „Was denn?“, hakte er nach. „Erzähl ich dir später. Ich muss los.“, sagte ich und gab ihn noch einen letzten Kuss.
Wenige Minuten später war ich am vereinbarten Treffpunkt und wartete auf Tia. Ich musste nur ein paar Minuten warten, denn kurz darauf traf sie ebenfalls ein. Ich umarmte sie zur Begrüßung und wir setzten uns in ein Café. Dort gaben wir unsere Bestellung auf und sie fragte: „Also, was ist so wichtig?“ „Weißt du, ich hatte letzte Nacht einen seltsamen Traum. Seto kam auch darin vor, allerdings hatte er alte ägyptische Kleidung an und ich war in einer alten Stadt. Weißt du vielleicht was er bedeutet?“, erklärte ich ihr. Ich sah wie sich ihre Augen weiteten und sagte dann: „Das wird der Hohepriester Seto gewesen sein. Er lebte vor 5000 Jahren und kämpfte an der Seite vom Pharao. Du weißt ja dass dieser ebenfalls vor 5000 Jahren lebte. Allerdings ist seine Seele wiedergeboren worden.“, erklärte sie mir. Die Kellnerin brachte unsere Bestellung und ich nahm einen Schluck von meinem Latte Macchiato. „Ja das weiß ich. Weißt du auch wer Kisara ist?“, fragte ich nach. „Naja, viel wurde nicht über sie geschrieben. Alles was ich über sie weiß ist, dass ihr Seelenmonster der weiße Drache mit eiskalten Blick war. Wieso fragst du nach ihr?“, fragte sie mich. „Es ist so: dieser antike Seto hat mich so genannt. Außerdem hat er gesagt, dass er mich seit damals nicht mehr gesehen hat. Was kann das nur bedeuten?“, sagte ich. „Ich hab da mittlerweile so eine Vermutung.“ „Ach ja? Die da wäre?“, fragte ich sie verwundert. „Na es könnte doch möglich sein, dass das kein Traum war, sondern eine Erinnerung. Womöglich bist du die Reinkarnation von Kisara.“, erklärte Tia mir. „Ist das denn möglich? Naja, ich hab am Ende des Traumes geglaubt, dass ich den weißen Drachen gehört habe.“, hakte ich nach. „Natürlich, wäre das möglich. Seto ist doch der beste Beweis dafür. Auch er ist eine Reinkarnation und wenn ihr euch schon damals gekannt hattet, ist es kein Wunder das ihr euch hier auch über den Weg gelaufen seid. Es war einfach Schicksal, dass sich eure Wege gekreuzt hatten.“, sagte sie eindringlich. „Du meinst also, uns verbindet mehr als nur die Monate, die wir jetzt schon zusammen sind?“, fragte ich und Tia nickte nur.
„Was ist eigentlich mit dir und Yugi?“, fragte ich sie und grinste sie an. Sie verschluckte sich an ihrem Muffin, da sie gerade einen Bissen genommen hatte, als ich sie fragte. „Was soll mit uns sein?“, fragte sie mich und lief rot an. „Mir ist schon mehrere Male aufgefallen, dass ihr beide Rot werdet, wenn ihr euch seht. Bist du etwa verliebt?“, fragte ich schelmisch. Tia’s Gesichtsfarbe verdunkelte sich noch ein Stück mehr. „Ich deute deine Röte jetzt einfach mal als ‘Ja‘.“, sagte ich nur, woraufhin sie einfach nur nickte. „Ehrlich gesagt, haben wir uns auch schon getroffen.“, sagte sie verlegen. „Wirklich? Das ist ja wunderbar. Und wie lief es?“, freute ich mich für sie. „Es war ein sehr schöner Tag. Wir waren im Kino und danach noch auf dem Weihnachtsmarkt. Dieser hatte zufällig an dem Tag schon geöffnet. Dort haben wir denn was gegessen und Yugi hat mir noch ein Lebkuchenherz geschenkt. Als er mich dann nach Hause gebracht hatte, hat er mich noch geküsst.“, erzählte sie mir. Ich freute mich für sie und trank den letzten Rest meines Kaffees aus. „Stimmt ja, der Weihnachtsmarkt hat geöffnet. Da muss ich unbedingt mal mit Seto hin. Das ist so romantisch. Wart ich auf dem Riesenrad?“, wollte ich wissen. „Ja, waren wir und es ist schweinekalt da oben. Aber erstaunlicherweise nicht so kalt wie in Deutschland. Der Ausblick ist der Hammer.“, antwortete sie mir. Danach verabschiedeten wir uns wieder, da sie noch zu Yugi wollte. Auch ich wollte nochmal zu Seto. Ich schrieb ihm eine SMS, dass ich mich jetzt auf dem Weg in sein Büro mache.
Nach kurzer Zeit, stand ich auch schon in seinem Büro. Er hatte wieder seine Arme um mich geschlungen. Anscheinend konnte er nicht genug von mir kriegen. Dieser Gedanke ließ mich auf lächeln. „Willst du jetzt wissen, was ich Tia gefragt habe oder willst du mich zu Tode küssen?“, fragte ich ihn neckend. Abrupt ließ er mich los und hörte aufmerksam zu. Also erzählte ich ihm alles. Von dem Traum angefangen bis hin zu Tia’s Date mit Yugi. „Meinst du, ich bin wirklich die Reinkarnation von Kisara?“, fragte ich ihn. Ich konnte es mir immer noch nicht vorstellen, eine antike Vergangenheit zu haben. „Das ist doch nicht möglich.“, stritt Seto vehement ab. „Aber was wenn doch? Du hast doch auch eine antike Vergangenheit. Erinner dich an das, was uns Ishizu damals im Museum gesagt hat. Außerdem hast du ebenfalls den Pharao kennengelernt.“, warf ich ein. „Bitte sag mir nicht, das du auch an diesen Unsinn glaubst?!“, sagte er und wurde etwas lauter. „Ich hab nicht gesagt, dass ich daran glaube. Ich habe nur gefragt, ob das doch möglich ist.“, sagte ich beruhigend. Als ich sah, dass er sich wieder beruhigt hatte, atmete ich erleichtert aus. Ich dachte schon, dass das unser erster Streit wäre. Kurz danach machte ich mich auf den Weg nach Hause.
Dort angekommen klingelte mein Handy. Es war Téa. „Hallo Süße.“, begrüßte ich sie. „Hallo. Hast du Zeit?“, fragte sie mich bedrückt. Ich merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. „Klar. Soll ich zu dir kommen?“ „Das wäre lieb.“, sagte sie. „Ok. Ich mach mich sofort auf den Weg. Bin gleich da.“, sagte ich und legte auf. „Mom, ich geh mal zu Téa. Wird vielleicht später, also könnt ihr ohne mich essen.“, sagte ich meiner Mutter Bescheid. „Ist gut Schatz. Grüß sie von mir.“, rief sie aus der Küche. Als ich die Tür hinter mir schloss, rief ich noch ein „Mach ich“ zurück. Dann machte ich mich auf den Weg zu Téa. Nach 15 Minuten traf ich bei ihr ein und klingelte an der Tür. Nach ein paar Augenblicken öffnete sie mir und fiel mir gleich um den Hals.
Als Téa mir um den Hals fiel, vernahm ich ein leises Schluchzen. ‘Was ist bloß passiert?‘, fragte ich mich. Ich führte sie in das Wohnzimmer ihrer Eltern, welche zurzeit nicht daheim waren. Danach ging ich in die Küche und machte ihr einen Tee. Diesen reichte ich ihr, als ich wieder ins Wohnzimmer trat. „Also... was ist los? So kenn ich dich nicht.“, fragte ich leise nach. „Ich hab mich mit dem Pharao gestritten.“, kam es leise von ihr. „Oh. Worum ging es denn?“, fragte ich erneut und strich ihr über den Rücken. „Es ging um die Reise nach Ägypten, welche er demnächst antreten will. Er hat gesagt, dass ich hierbleiben soll, damit mir nichts passiert. Aber wer passt dann auf ihn auf, wenn er nach Ägypten fliegt, um seine Vergangenheit zu ergründen?“, fragte sie mich schluchzend. „Ich kann euch beide gut verstehen. Er macht sich Sorgen um dich, wenn du mitfliegst und er nicht bei dir ist und du machst dir genauso viele Sorgen.“, gab ich zu. „Das mag ja alles stimmen, aber ich wäre ja nicht alleine. Joey und Tristan haben bereits zugesagt, dass sie mitkommen und Yugi wäre ja auch noch da.“, sagte sie. „Hast du ihm das gesagt, dass du nicht alleine wärst?“, fragte ich leise nach. „Ja, hab ich. Aber er hat es trotzdem abgestritten, dass ich fliege.“, sagte sie enttäuscht. „Weißt du was, ich rede mal mit ihm. Vielleicht kann ich ihn zur Vernunft bringen.“, schlug ich ihr vor. Sie sah mich mit verweinten Augen an und sagte: „Wirklich? Das würdest du tun?“ „Klar. Für meine Freunde würde ich alles tun.“, erwiderte ich und musste grinsen. Ich wusste auch nicht wieso, aber mir war danach. Wir beschlossen uns eine Pizza zu bestellen, da es schon zu spät zum Kochen war. Ich rief bei meinen Eltern an und sagte ihnen dass ich diese Nacht bei Téa bleiben würde. Als die Pizza eintraf, unterhielten wir uns noch eine Weile über diesen kleinlichen Streit und machten uns danach noch einen schönen Abend.
Am nächsten Morgen verabschiedete ich mich von Téa und ging nach Hause um mich frischzumachen und um mich umzuziehen. Danach machte ich mich auf den Weg zum Spiele-Laden von Herrn Muto. Dort angekommen begrüßte ich den alten Herrn auch gleich: „Guten Morgen, Herr Muto. Wie geht es Ihnen?“ „Ach guten Morgen, Elena. Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Du siehst ja so schick aus. Hast du noch was Schönes vor?“, fragte mich der Alte. Ich sah an mir herunter und musste schmunzeln. Ich hatte einfach eine weiße Bluse, eine schwarze Jeans und schwarze Stiefel an. Was Schlichteres gab mein Kleiderschrank einfach nicht her. „Nein, Herr Muto, ich hab nichts weiter vor. Aber ich müsste mal mit Ihrem Enkel reden. Ist er da?“, fragte ich ihn. „Sicher. Yugi ist oben. Du kannst ruhig hochgehen.“, sagte er freundlich und ließ mich vorbei. „Danke.“, sagte ich noch und ging hoch. An Yugi’s Tür angekommen klopfte ich einmal und mir wurde nach wenigen Sekunden die Tür aufgemacht. Yugi’s Gesichtsausdruck sagte mir dass er alles erwartet hätte, aber nicht mit meinem Besuch. „Hallo Yugi.“, begrüßte ich ihn und schenkte ihm ein Lächeln. „Elena? Ist was passiert?“, fragte er mich ungläubig. „Könnte man so sagen. Ich muss mit dem Pharao reden. Wenn es geht unter vier Augen.“, sagte ich gleich, um auf den Punkt zu kommen. Dieser nickte nur und sein Milleniumspuzzle fing an zu leuchten. Dann stand der Pharao vor mir. „Yugi hat sich in die hinterste Ecke verkrochen.“, sagte er gleich. „Was ist denn so wichtig, dass du persönlich hier auftauchst?“, fügte er noch hinzu. Ich hatte das Gefühl dass er Misstrauen entwickelte. Ich kann mich aber auch irren. „Hey, darf ich nicht mal einen guten Freund einen Besuch abstatten?“, fragte ich rhetorisch. Als er jedoch eine Augenbraue hob, sagte ich schnell: „Also schön. Téa hat mich gestern angerufen.“ „Und?“, sagte er nur. Es klang ziemlich gleichgültig. Ich legte meine Hände auf seinen Schultern und sagte: „Sie hat mir von eurem Streit erzählt und ich sag dir eins: ich kann euch beide verstehen. Aber bitte versuch auch sie zu verstehen. Sie macht sich genauso viele Sorgen um dich, wenn du alleine nach Ägypten fliegst. Versteh doch, sie will dir nur helfen. Genauso wie Joey und Tristan. Wenn ich könnte, würde ich dir auch helfen. Das machen Freunde nun mal so.“, erklärte ich ihm. Danach sah er etwas nachdenklich aus. „Übrigens, Téa war ziemlich fertig. Ich war bei ihr und sie hat sich fast den ganzen Abend, die Augen aus dem Kopf geweint.“, fügte ich noch hinzu. Erschrocken weiteten sich seine Augen und fragte: „Wirklich? Das war nicht meine Absicht. Kann ich dich um einen Gefallen bitten?“ „Klar. Schieß los.“, hakte ich verwirrt nach. „Würdest du mit nach Ägypten kommen? Dann weiß ich, dass Téa in Sicherheit ist.“, fragte er etwas kleinlaut. Perplex starrte ich ihn an. Ich soll mit nach Ägypten fliegen? Ich mein, ich wollte dort schon immer mal hin, aber jetzt ist es nicht gerade günstig. Als ich mich wieder gefangen hatte, sagte ich: „Ich würde ja gerne, Yami, aber... zurzeit ist das ziemlich ungünstig. Wegen Ägypten hab ich mich fast mit Seto gestritten.“ An dieser Erinnerung wurde mir ganz komisch und ich setzte mich auf das Bett. Yami setzte sich neben mich und griff nach meiner Hand. „Magst du mir davon erzählen?“, fragte er behutsam. Ich sah in seine violetten Augen und seufzte. Dann erzählte ich ihm alles, was ich gestern alles erfahren habe.
„Ist das wahr? Du bist die Reinkarnation von Kisara?“, fragte er mich, sichtlich verwirrt. „Ich glaube es zu mindestens. Allerdings sieht Seto das anders. Er akzeptiert nicht mal seine eigene Vergangenheit.“, sagte ich bedrückt und seufzte erneut. „Das wird schon noch. Lange kann er sich dagegen nicht sträuben und was Téa angeht: ich rede nochmal mit ihr.“, sagte er lächelnd. „Danke, dass du mir zugehört hast.“, sagte ich ebenfalls lächeln und umarmte ihn. „Nein. Ich danke dir. Wenn du nicht wärst, wüsste ich nicht wie sehr Téa unser Streit bedrückt.“, erwiderte er. „Ja. Sie war ziemlich fertig. Also schön, ich sollte jetzt mal wieder nach Hause gehen.“, sagte ich und ging hinunter. Danach verabschiedete ich mich von Yami und von Herrn Muto und ging dann geradeswegs nach Hause.
[Yami’s Sicht]
„Hey. Glaubst du auch, dass Elena die Wiedergeburt von Kisara ist?“, fragte mich Yugi, als wir Elena verabschiedeten. „Ich weiß es nicht. Ich hab keinerlei Erinnerungen an das besagte Mädchen. Aber ich denke das werden wir bald erfahren.“, gab ich als Antwort. „Wieso weißt du überhaupt davon? Ich dachte du hättest dich zurückgezogen.“, fragte ich ihn vorwurfsvoll. Dieser grinste mich an und sagte: „Ich bin wiedergekommen, als Elena dir sagte, dass sie sich fast mit Kaiba gestritten hatte. Wir wissen beide wie aufbrausend er werden kann.“, sagte er. „Ja das stimmt. Aber er hat sich sehr verändert, seit er Elena kennt. Nur wenn es um Ägypten oder Magie geht, ist er wieder der alte Dickkopf. Meinst du sie folgt meiner Bitte, mit nach Ägypten zu fahren?“, fragte ich meinen Schützling, als wir wieder in seinem Zimmer waren. Dann übernahm er wieder die Kontrolle über seinen Körper und kurze Zeit später traf Tia, wie so oft in den letzten Tagen, ein. Yugi scheint sie wirklich zu lieben. Ich freute mich für ihn, dass er auch jemanden gefunden hat, dem er seine Liebe zeigen kann. „Das hab ich gehört, mein Freund, und danke.“, sagte er grinsend und schielte zu mir hinüber. „Ach, und was deine Frage angeht: Elena wird es sich gründlich überlegen und, wie ich sie kenne, mit Kaiba darüber reden.“, fügte er ruhig hinzu. Ich nickte und lächelte ihn an. Dann verkroch ich mich nach ganz hinten, um die beiden nicht zu stören. Yugi hatte mir auch immer diesen Gefallen getan, wenn ich mit Téa zusammen war. Als ich an Elenas Worte zurück dachte, zog sich mein Herz zusammen. Ich beschloss sie anzurufen, wenn Tia gegangen ist.
[Yami’s Sicht]
Da Tia erst spät abends nach Hause gegangen ist, konnte ich nicht mal bei Téa anrufen. Also beschloss ich das auf den nächsten Tag zu verschieben. Yugi hatte Tia heute gefragt, ob sie nicht mit nach Ägypten kommen möchte. Sie hatte gleich zugesagt, egal was ihre Eltern dazu gesagt hätten. Sie meinte nur, dass sie dann wieder die Chance hätte in alten Schriften zu lesen. Es erstaunte mich immer wieder, dass sie diese Fähigkeit beherrscht.
Am nächsten Morgen frühstückte Yugi mit seinem Großvater in Ruhe. Dieser ging danach in den Laden, um ihn zu öffnen. „Hey Yugi. Hast du ein Problem damit, wenn wir zu Téa gehen? Ich möchte mich gerne entschuldigen.“, fragte ich meinen Schützling. „Nein überhaupt nicht. Ich mach mich nur schnell fertig.“, sagte er. Kurze Zeit später war er soweit und wir gingen zu Téa. An ihrer Tür angekommen übernahm ich die Kontrolle über Yugi’s Körper und klingelte. Ich muss zugeben, dass ich etwas nervös bin. „Beruhige dich, mein Freund. Wird schon alles gut werden.“, munterte mich Yugi auf, der die Gefühle ja spürte. Wenig später öffnete Téa mir die Tür. „Hi. Können wir reden?“, begrüßte ich sie. „Sicher. Komm rein.“, erwiderte sie und trat beiseite. „Danke.“, murmelte ich und ging an ihr vorbei. Sie schloss dir Tür und ging ins Wohnzimmer. Ich folgte ihr stumm, während Yugi mir noch die Daumen drückte. Danach verdrückte er sich und ich sagte: „Also, wegen unserem Streit... also... es tut mir leid. Ich hatte Unrecht. Ich verstehe jetzt, wie du dich fühlst und ich hätte eher einlenken müssen.“, stotterte ich vor mich hin. Da ich die ganze Zeit über den Boden angestarrt hatte, bemerkte ich nicht wie Téa vor mir trat und mich küsste. Etwas perplex erwiderte ich dann ihren Kuss. Als sie sich wieder von mir löste sagte sie: „Danke. Ich versteh dich ja auch. Ich hab mit Elena stundenlang darüber gesprochen. Eigentlich war es ein völlig unsinniger Streit.“ Sie lächelte mich herzlich an. „Ja, das war er wohl. Also verzeihst du mir?“, stimmte ich ihr zu. Als Antwort auf meine Frage, küsste sie mich erneut. Dieser wurde schnell intensiviert und leidenschaftlich. Sie löste sich von mir und nahm mich an die Hand. Dann gingen wir nach oben in ihr Zimmer. Sie führte mich zu ihrem breiten Bett und wir machten da weiter wo wir unten aufgehört hatten. Unser Kuss wurde schnell leidenschaftlich und sie zog mir die Jacke aus. Ich tat es ihr gleich und knöpfte ihre Bluse auf und ließ sie dann zu Boden fallen. Wir legten uns hin und sie beugte sich über mich. Dann widmete sie sich meinem trägerlosen Shirt, welches sie mir auch gleich auszog. Sie hauchte mehrere Küsse auf meine Brust, die ich sehr genoss. Mir wurde klar, dass ich diese Aktion nie mehr in meinem Leben vergessen werde und ich denke, dass es ihr genauso ergehen wird.
Erschöpft ließ ich mich zurück in die Kissen fallen. „Für einen 5000 Jahre alten Geist bist du aber in Topform.“, sagte Téa lächelnd und hauchte wieder Küsse auf meine Brust. Dann bettete sie ihren Kopf darauf und entspannte sich. Als ich meinen Arm um sie legte, sagte ich: „Findest du? Du bist aber auch nicht übel.“ Sie lachte leise und ihre Atmung beruhigte sich langsam. Ich drückte ihr noch einen Kuss aufs Haar und ließ dann die Müdigkeit gewinnen.
Nach ein paar Tagen, war es endlich soweit. Yugi hatte sich das Flugticket nach Ägypten gebucht. Tia, Joey, Téa und Tristan hatten sich ebenfalls welche gebucht und begleiteten uns. Elena konnte uns zurzeit nicht begleiten. Sie hatte zwar mit Kaiba gesprochen, doch der weigerte sich immer noch, nach Ägypten zu fliegen. Elena hatte uns aber versprochen, sobald es geht, nach zu kommen, ob nun mit Kaiba oder ohne ihn. So wie ich die Sache sehe, spürte sie deutlich den Ruf von Ägypten und wollte deswegen so schnell wie möglich dorthin. Yugi’s Großvater brachte uns zum Flughafen von Domino. Dort angekommen warteten auch schon die anderen auf uns. Tia begrüßte sofort Yugi und gab ihm einen Kuss. Nachdem alles geregelt worden ist, checkten wir ein und gaben unser Gepäck ab.
Nach einem knappen 14 Stunden Flug, hatten wir endlich mein Heimatland erreicht. Das wird die schwierigste Reise meines Lebens. Am Flughafen von Kairo wurden wir bereits erwartet. „Hallo Leute. Es ist lange her, seit wir uns gesehen haben. Es gibt ja so viel zu erzählen.“, begrüßte uns Marik. „Schatz? Was ist los?“, fragte Yugi Tia, die wie gebannt Odion anstarrte. „B-Bist du Odion?“, fragte sie zaghaft. Wir sahen sie alle verwirrt an, vor allem aber Odion. Dieser nickte kaum merklich. Dann umarmte Tia ihn herzlich, was uns nur noch mehr in Verwirrung setzte. „Ich hab überall nach dir gesucht. Ich bin Tia. Deine Schwester.“, sagte sie freudestrahlend. „WAS?“, kam es von uns allen, sogar von Marik und Ishizu. „M-M-Meine Schwester? A-aber das ist doch nicht möglich...“, stotterte Odion vor sich hin. „Doch, das ist es. Nachdem Mutter dich ausgesetzt hatte, welches sie immer bereut hat, hat sie geheiratet. Zehn Jahre später wurde ich geboren und wurde von meiner Großmutter aufgezogen. Meine Mutter starb bei meiner Geburt.“, erklärte sie und wurde mit einem Mal traurig. Yugi nahm sie in den Arm und sie lehnte ihren Kopf auf seine Schulter. Danach brachten uns die Grabwächter zu der Steintafel, die mir meine Erinnerungen wiederbringen kann. Dort angekommen, gingen wir die Stufen hinunter. Tia beschloss bei ihrem, lang verschollenem Bruder zu bleiben, um ihn alles zu erzählen und von ihm ebenfalls alles erzählt zu bekommen. Vor der Steintafel übernahm ich die Kontrolle erneut, um die drei ägyptischen Götter hochzuhalten. Mein Milleniumspuzzle reagierte mit den Göttern und der Tafel und ich wurde von Yugi getrennt.
[Elena’s Sicht]
„Seto, bitte.“, sagte ich verzweifelt. „Nein! Ich werde nicht nach Ägypten fliegen. Wieso bestehst du unbedingt darauf?“, sagte er laut. „Weil ich es fühlen kann. Ich spüre deutlich, dass mich dieses Land ruft. Ich kann es doch auch nicht erklären, aber so ist es nun mal. Warum verstehst du das nicht?“, sagte ich und mir stiegen langsam Tränen in die Augen. „Das ist doch Unsinn. Ich werde NICHT fliegen! Ende der Diskussion!“, sagte er wütend. „Fein! Ich werde auf jeden Fall fliegen. Ob nun mit dir oder ohne!“, schrie ich und rannte aus seinem Büro. Ich rannte so schnell ich konnte nach Hause. Ich wollte einfach nur noch alleine sein. Mir liefen unzählige Tränen über die Wangen. Zuhause angekommen lief ich geradewegs meiner Mutter in die Arme. „Schatz? Was ist passiert?“, fragte sie mich besorgt, als sie mich sah. „Ich hab mich mit Seto gestritten.“, schluchzte ich und fiel ihr um den Hals. „Schon wieder? Was ist denn nur los bei euch?“, hakte sie nach und strich mir sanft über den Rücken. „Es ging mal wieder um Ägypten. Wieso versteht er nicht, dass ich unbedingt dorthin muss?!“, schluchzte ich weiter. „Ach, mein Liebling. Komm erst mal rein. Dann nimmst du ein heißes Bad und ich mach dir einen Tee. In Ordnung?“, fragte sie leise. „Okay.“, sagte ich mit leiser Stimme und ging nach oben ins Bad. Ich ließ Wasser in die Wanne, band mir meine Haare hoch und entledigte mich meiner Kleidung. Dann stieg ich in die Wanne und mich umschloss warmes Wasser. Sofort entspannten sich meine Glieder, doch die Tränen wollten einfach nicht aufhören. ‘In letzter Zeit haben wir uns ständig über Ägypten gestritten. Warum sieht er es nicht endlich ein? Ich weiß genau, dass er es auch spüren kann, dass wir dorthin müssen, aber er ignoriert es lieber.‘, dachte ich mir. Ich wollte mit jemanden reden, aber sowohl Tia als auch Téa sind bereits im Land der Pharaonen. Ich schluchzte unentwegt weiter und stieg dann nach zwanzig Minuten aus der Wanne. In einem Handtuch umhüllt ging ich in meinem Schrank und zog mir einen Pullover und eine Jogginghose an. Dann ging ich hinunter zu meiner Mutter, die bereits mit einem Tee auf mich wartete. Ich nahm den Tee dankend an und setzte mich ins Wohnzimmer. „Schatz, Seto hat angerufen, während du im Bad warst.“ „Ich will ihn nicht sprechen.“, unterbrach ich sie. „Das dachte ich mir. Ich hab ihm gesagt, dass du zurzeit verhindert bist.“, erklärte sie mir. „Danke, Mom. Du bist die Beste.“, sagte ich mit kratziger Stimme und umarmte sie. Ich saß eine gefühlte Ewigkeit im Wohnzimmer und grübelte über alles nach. Mein Vater war inzwischen von der Arbeit gekommen und fragte sich, was mit mir los sei. Meine Mutter erklärte ihm alles, während sie das Abendbrot zubereitete. „Elena, das Essen ist fertig.“, sagte mein Vater leise. Ich stand lustlos auf und setzte mich an den Tisch. Jedoch rührte ich mein Essen nicht an und stocherte nur sinnlos darin rum. Nach einer Weile sagte ich: „Entschuldigt mich bitte. Ich geh nach oben ins Bett.“ „Ist gut. Ruh dich aus.“, sagte meine Mutter mitfühlend. Oben angekommen, legte ich mich ins Bett ohne das Licht anzuschalten. Ich sah auf mein Handy und fand acht entgangene Anrufe wieder. Allesamt von Seto. Ich schaltete es ab und legte es wieder auf den Nachttisch. Erneut stiegen mir Tränen in die Augen und liefen still meine Wangen hinunter und weinte mich in den Schlaf.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, taten mir die Lider unheimlich weh. Man kann sagen, dass sie förmlich ausgetrocknet sind. Ich ging ins Bad und sah in den Spiegel. Ich erkannte mich nicht mehr wieder. Meine Haare sahen aus, als hätte ich sie eine Woche lang nicht gepflegt, und meine Augen sind rotgerändert. So wie meine Haare aussahen, so fühlte ich mich auch. Ich wusch mir mein Gesicht, putzte mir die Zähne und kämmte mir die Haare einmal durch, nur um sie wieder zu einem Knoten zu binden. Während ich in meinen Schrank ging, hörte ich die Türklingel. Jedoch verstand ich nicht, wer unten war und was besprochen wurde. Ich zog mich um und ging dann nach unten. „Mor...“, begann ich, doch ich kam nicht dazu weiterzusprechen, denn auf dem Küchentisch stand ein riesiger Blumenstrauß von roten Rosen. „Was ist das?“, fragte ich, als ich meine Stimme wiederfand. „Die sind für dich. Eine Karte ist auch dabei.“, sagte meine Mutter. Ich nahm diese in die Hand und las:
Es tut mir Leid, Elena.
Ich weiß, dass du immer noch verärgert bist, aber bitte lass uns Reden. In Ruhe und ohne Streit. Bitte verzeih mir, dass ich so wütend wurde.
Tränen hast Du im Gesicht, ich weiß genau, nur wegen mir. Ansehen kann ich es mir nicht, drum lieber Schatz verzeihe mir.
Ich merkte wie mir erneut Tränen über die Wangen liefen, jedoch nicht weil ich so von ihm enttäuscht war, nein, es waren seine lieben Zeilen, die mir Tränen in die Augen stiegen ließen. Ich ließ die Hand, in der ich die Karte hielt sinken und ließ mich auf einen Stuhl fallen. „Schatz? Alles in Ordnung? Was steht denn auf der Karte?“, löcherte mich meine Mutter. Wortlos hielt ich ihr die Karte hin, welche sie sich gleich durchlas. Auch ihr kamen die Tränen und sie ließ sich ebenfalls auf einen Stuhl sinken. „Und? Was wirst du tun?“, fragte mich meine Mutter und wischte sich die Tränen weg. „Naja... ich kann es ja nicht unbeantwortet lassen. Nicht nachdem er sich so viel Mühe gegeben hat.“, sagte ich nur. Meine Stimme hörte sich immer noch kratzig und rauchig vom vielen Weinen an. „Was ist denn hier los?“, fragte mein Vater, als er die Küche betrat. „Die Blumen sind gerade geliefert worden.“, sagte meine Mutter, die sich die letzte Träne wegwischte. „Okay und warum fließen schon wieder Tränen?“, hakte er nach. Meine Mutter reichte ihm die Karte, die mit den Blumen gekommen ist und er atmete erleichtert aus. „Du solltest ihn anrufen.“, schlug mein Vater vor und nahm mich in den Arm. „Ja, vielleicht hast du Recht. Ich sollte vielleicht doch nochmal mit ihm reden. Aber was ist, wenn es wieder in einem Streit endet?“, fragte ich unsicher. „Wenn du es nicht versuchst, findest du es nicht heraus.“, sagte er und zwinkerte mir zu. Dann ging ich nach oben und hüpfte unter die Dusche. Danach schminkte ich mich so gut es eben ging, um die roten Augen zu verstecken. Ich zog mir eine schwarze Bluse, eine weiße Jeans und meine schwarzen High-Heels an. Danach ging ich in mein Zimmer und schaltete mein Handy wieder an. Dort erwarteten mich fünf weitere entgangene Anrufe von Seto. Die letzte war von heute Morgen und es war sogar eine Nachricht dabei:
„Hallo Elena. Ich bin es mal wieder. Hast du meine Blumen bekommen? Wenn ja, melde dich bitte bei mir. Ich mach mir Sorgen. Also bis dann.“
Als ich den Text hörte, musste ich ja schon schmunzeln, also wählte ich die Nummer. „Kaiba?“, meldete er sich nach dem zweiten Klingeln. „Hi. Ich bin es.“, begrüßte ich ihn. „Elena? Wie schön, dass du dich meldest. Geht es dir gut?“, fragte er kleinlaut. Er hat wohl ein schlechtes Gewissen. ‘Naja, geschieht ihm ganz recht. Das tut ihm auch mal gut.‘, dachte ich mir. „Naja, den Umständen entsprechend. Ich hab deine Blumen und deine Karte bekommen. Danke.“, sagte ich leise. „Das freut mich. Also das du sie bekommen hast. Können wir uns treffen? Dann können wir reden.“, sagte er bedrückt. „In Ordnung. Wo?“, fragte ich. „Was hältst du von dem Café am Domino Plaza in einer Stunde?“, schlug er vor. „Okay. Ich werde da sein. Bis nachher.“, sagte ich kurz und knapp. „Bis dann.“, erwiderte er und ich legte auf. Ich seufzte einmal und ging dann wieder nach unten. „Und? Hast du ihn angerufen?“, fragte mich mein Vater und legte die Zeitung weg. „Ja hab ich. Er will mich in einer Stunde im Café am Domino Plaza treffen. Na mal sehen, wie es läuft.“, sagte ich und seufzte erneut. Irgendwie war ich total niedergeschlagen, aber ich konnte nicht sagen warum. „Hier. Den kannst du bestimmt gut gebrauchen.“, sagte meine Mutter und stellte mir einen Latte Macchiato vor die Nase. „Danke.“, sagte ich und lächelte sie an.
Eine halbe Stunde später machte ich mich auf den Weg zum Café. Dort angekommen setzte ich mich schon rein, da es mittlerweile ziemlich kalt geworden ist. Ich bestellte mir schon einen Latte Macchiato und wartete auf Seto. Nach ein paar Minuten traf er ein und ich winkte ihn zu mir. Er zog seinen Mantel aus und setzte sich mir gegenüber. „Du siehst gut aus.“, begrüßte er mich. „Danke. Du aber auch.“, entgegnete ich und kurz darauf traf die Kellnerin mit meinem Getränk ein. Seto bestellte sich auch einen Kaffee und die Kellnerin verschwand wieder. „Also? Worüber willst du reden?“, fragte ich ihn gleich. „Elena, es tut mir wirklich leid. Bitte verzeih mir, dass ich so ausgerastet bin.“, sagte er traurig. „Ich nehm es dir nicht übel, dass du ausgerastet bist, sondern dass du mich nicht verstehst, weswegen es mir so wichtig ist, dass wir nach Ägypten müssen.“, sagte ich bedrückt. „Ich habe lange darüber nachgedacht und ich verstehe dich jetzt. Wirklich. Auch wenn es mir schwer verfällt, aber ich weiß jetzt warum es dir so wichtig ist.“, erklärte er mir ruhig. „Ach ja? Weswegen denn?“; fragte ich, denn ich wollte unbedingt wissen, ob er es wirklich verstanden hat. Er stutzte einen Moment lang. Anscheinend hatte er nicht mit meiner Frage gerechnet. „Seto... wenn du es weißt, dann antworte mir. Wenn nicht fliege ich alleine ins Pharaonenland.“, fügte ich hinzu und sah ihm fest in die Augen. „Naja... du glaubst fest an die Vergangenheit, die wir wohl hatten und willst der Sache nachgehen und ich glaube an dich. Es ist nur: ich kann mir absolut nicht vorstellen, solch eine Vergangenheit gehabt zu haben.“, antwortete er mir. Er hat es also wirklich begriffen. Ich musste unwillkürlich grinsen, legte meine Hände an sein Gesicht und zog ihn zu mir rüber. Dann küsste ich ihn. Da er es tatsächlich verstanden hatte, konnte ich ihm auch ruhig verzeihen. Als ich mich von ihm löste, sah er mich verwirrt an. Ich lächelte ihn an und sagte: „Ich verzeihe dir und danke für deine schönen Zeilen.“ Erleichtert atmete er aus und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss sofort. Als er sich von mir löste fragte er mich: „Und? Wann wollen wir losfliegen?“ Ich sah ihn überrascht und gleichzeitig verwirrt an. ‘Er kommt tatsächlich mit nach Ägypten?‘, fragte ich mich selbst. Als hätte er meine Gedanken gelesen, nickte er nur und lächelte mich an. Wahrscheinlich stand die Frage in meinen Augen.
Wenige Tage nachdem Seto und ich uns wieder versöhnt hatten, brachen wir ebenfalls nach Ägypten auf. Wie selbstverständlich nahmen wir dazu, seinen Jet, der aussah wie der weiße Drache mit eiskaltem Blick. Nach mehreren Stunden kamen wir endlich in der Sonne an. Ich sah sofort aus dem Fenster und war von dem Ausblick überwältigt. Leider konnten wir uns nicht alles ansehen. Wir mussten schließlich Yugi und die anderen finden. Seto landete mit dem Jet direkt vor dem Museum von Kairo. Seto sprang aus dem Cockpit und half mir dann beim Aussteigen. „Hallo Kaiba. Elena.“, begrüßte uns Ishizu. „Elena... du bist ja doch noch gekommen!“, rief Tia aus und stürmte auf mich zu. „Tia? Was machst du denn hier? Ich dachte du wärst bei Yugi und den anderen.“, fragte ich sie, als sie mir Luft zum atmen gab. „Das war ich ja auch. Bis wir am Flughafen Onkel Marik und Tante Ishizu trafen.“, erklärte sie mir erfreut. „Warte... Onkel und Tante?“, fragte ich sie entgeistert. „Ja... Odion ist mein Bruder.“, sagte sie. „WAS?“, fragten Seto und ich gleichzeitig. „Diese Reaktion hatten auch wir und die anderen. Allerdings muss ich mich erst einmal daran gewöhnen, jetzt Onkel zu sein.“, erklärte uns Marik lachend. „Ja das kann ich mir vorstellen. Das erlebt man ja nicht jeden Tag.“, sagte Seto. „Sag mal Tia, hast du deswegen, ständig die alten Schriften gelesen, wie du gesagt hast, um deinen Bruder zu finden?“, hakte ich nach. „Ja kann man so sagen.“, sagte sie und lachte fröhlich. So ausgelassen kenn ich sie gar nicht. Aber ich freu mich für sie. „Hey Ishizu. Wo sind denn die anderen?“, fragte Seto die Grabwächterin. „Sie sind mit dem Pharao zur Tafel der Erinnerungen gegangen. Wir können euch hinführen.“, sagte diese. Kurz darauf trafen wir an dem besagten Ort ein. „Ab hier, müsst ihr allein weitergehen.“, sagte Marik und wünschte uns viel Glück. Tia umarmte mich noch einmal. Dann machten Seto und ich uns auf den Weg nach unten. Dort angekommen fanden wir die anderen, die bewusstlos auf den Boden lagen. Plötzlich leuchtete die Tafel, Seto’s Deck und eine Tasche, die neben Yugi lag, auf. Seto ging zu der Tasche und entnahm dieser einen goldenen Stab. Dieser kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht wieso. Dann hörte ich den weißen Drachen mit eiskaltem Blick und mir wurde schwarz vor Augen. Kurz bemerkte ich, dass es Seto genauso erging, doch dann merkte ich nichts mehr.
Als ich wieder zu mir kam und mich umsah, fand ich mich in einer alten ägyptischen Stadt wieder. Aber Seto war nirgends zu sehen. Ich hatte das Gefühl, dass ich diesen Ort kenne, aber ich wusste nicht woher. Schließlich war ich noch nie hier. Außerdem scheinen, mich die ganzen Leute zu ignorieren, obwohl ich mitten auf der Straße stehe. „Seto? Wo bist du?“, rief ich laut aus, doch niemand antwortete. ‘Na super. Ich war mitten in einer alten Stadt, die sich seit ungefähr 5000 Jahren nicht verändert hat und noch dazu war ich ganz allein. Kann es eigentlich noch schlimmer werden?‘, fragte ich mich. Dann ging ich einfach mal die Straße entlang. Als ich an einem Basar anhielt, um mir die Sachen anzusehen, kam ein Mädchen auf mich zu. Doch ich dachte, dass sie, wie alle anderen auch, durch mich durchrannte. Fehlanzeige. Sie rannte voll in mich hinein und wir fielen beide unsanft auf unseren Hintern. „Aua.“, jammerte ich und als ich Aufstand, rieb ich mir mein Hinterteil. „Ist alles in Ordnung mit dir?“, fragte ich das fremde Mädchen und hielt ihr meine Hand hin. Dankend nahm sie sie entgegen und ich half ihr auf. ‘Irgendwie erinnert sie mich an den Pharao und an Yugi.‘, kam es mir in den Sinn. Meine Güte, sehen die alten Ägypter denn alle gleich aus? „Wer bist du eigentlich und wieso trägst du so komische Kleidung?“, fragte mich das Mädchen. Da ich noch zu verwirrt war, konnte ich nicht gleich etwas sagen. „Also mein Name ist Sadeh.“, stellte sie sich dann vor. „Ich bin die Prinzessin dieses Landes.“, fügte sie flüsternd hinzu. „WAS?“, schrie ich beinahe. Sadeh hielt mir sofort den Mund zu und sah sich um. „Das macht nichts. Aus irgendeinem Grund können mich die Bürger nicht sehen.“, sagte ich. „Ach so, mein Name ist Elena. Es freut mich dich kennenzulernen, Sadeh.“, stellte ich mich dann nach langer Zeit vor. „Die Freude ist ganz meinerseits. Sag mal wo kommst du eigentlich her? Ich habe solche Kleidung noch nie gesehen.“, fragte sie mich. „Also, ich komme aus der Zukunft.“, sagte ich mit einem leichten Grinsen. „Ach da fällt mir was ein. Vielleicht kannst du mir ja helfen.“, fügte ich hinzu. „Um was geht es denn?“, fragte Sadeh mich neugierig. „Also ich suche jemanden. Sein Name ist Seto. Kennst du ihn?“, erklärte ich ihr. „Na klar. Wer kennt Seto nicht?! Komm mit. Ich bring dich hin.“, sagte sie freudestrahlend, nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sich her. „Sag mal, Sadeh, wenn du die Prinzessin bist, dann kennst du doch auch sicher, den Pharao, oder?“, fragte ich behutsam nach. „Klar. Er ist mein Bruder. Wieso fragst du? Kennst du ihn?“, hakte sie nach. „Das kann gut möglich sein, dass ich ihn kenne.“, sagte ich nur. ‘Wenn er es wirklich ist, dann kenn ich ihn nur zu gut. Er war schließlich mein bester Freund.‘, dachte ich mir. Sadeh hielt plötzlich an und wir standen vor einem riesigen Gebäude. „I-Ist das der Palast?“, fragte ich etwas verunsichert. „Ja. Hier finden wir Seto. Komm mit.“, sagte sie und zerrte mich wieder mit. Sie führte mich durch die Palasttore und mir verschlug es die Sprache. ‘Also hier könnte ich es aushalten.‘, schoss es mir in den Sinn. Auf einmal standen wir in einem kleinen Garten und Sadeh sagte: „Du wartest hier. Ich werde Seto holen.“ Ich nickte nur und sie verschwand dann kurze Zeit später. Ich sah mich etwas um und fand den Garten wunderschön. In der Mitte befand sich eine kleiner Teich und um ihn herum waren kleine Blumenbeete angebaut. Ich setzte mich auf den Rand des Teiches und sah ins Wasser.
„Wer bist du und wie bist du hier reingekommen?“, hörte ich eine Stimme hinter mir fragen. Ich erschrak und drehte mich um. Ich sah einen jungen Mann mit braunen Haaren und braunen Augen. Er trug den gleichen Ring um den Hals, den auch Bakura hatte. „Ähm... Also...Ich bin Elena und Sadeh hat mich hierhergebracht.“, erklärte ich stotternd. „Was? Die Prinzessin hat eine Fremde in den Palast gelassen? Was willst du hier?“, fragte er mich weiter. „Äh... Die Prinzessin meinte, dass ich die Person, die ich suche hier finde.“, gab ich als Antwort. „Wie ist der Name dieser Person?“, fragte er erneut, doch nun klang er neugierig. „Äh... Seto. Er heißt Seto, mein Herr“, gab ich höflich zurück. „Das kann nicht sein. Woher kennst du Seto?“, löcherte er mich weiter. Ich überlegte eine Weile, wie ich es ihm sagen konnte. Ich konnte ihm ja schlecht sagen, dass ich mit Seto schon fast ein Jahr zusammen bin. „Äh.. Also... ich komme aus der Zukunft und bin mit ihm hierhergekommen, Herr.“, erklärte ich ihm. Plötzlich tauchte Sadeh wieder auf. Sie hatte einen weiteren jungen Mann im Schlepptau. „Meister Mahad. Schön Sie zu sehen. Ist schon in Ordnung, das Mädchen ist mein Gast.“, sagte Sadeh zu dem jungen Mann namens Mahad. Dieser verneigte sich vor ihr und verschwand dann. Die Prinzessin wandte sich wieder mir zu und sagte: „Hier. Das ist Seto. Ich lass euch mal alleine. Ihr habt euch bestimmt lange nicht gesehen.“ Im nächsten Moment war sie verschwunden und ich war mit ihm alleine. ‘Oh Gott. Was mach ich denn jetzt?‘, fragte ich mich. „Kennen wir uns von irgendwoher?“, eröffnete er das Gespräch. Ich sah ihn mir genauer an und erschrak. „Du bist der junge Mann aus meinen Träumen.“, platzte es aus mir heraus. Sofort hielt ich mir den Mund zu und hoffte dass er das nicht gehört hatte. „Wie bitte? Ich hoffe für dich, dass ich mich verhört habe. Aber ich muss zugeben, du kommst mir ebenfalls bekannt vor.“, sagte er mit einem drohenden Unterton und musterte mich dann von oben bis unten. „Wie ist dein Name?“, fragte er mich nach einer Weile. „Ich... also... Mein Name ist Elena.“, sagte ich leise. „Elena? Du bist hier?“, fragte mich eine Stimme hinter Seto. Dieser drehte sich um und verbeugte sich. „Yami. Bin ich froh dich zu sehen!“, rief ich aus und fiel ihm um den Hals. Seto sog scharf die Luft ein, doch Yami gab ihn ein Zeichen, dass es ok ist. „Woher weißt du, dass ich hier bin?“, fragte ich ihn. „Mahad sagte mir, dass ein Mädchen im königlichen Garten ist und dass sie sagte, sie sei aus der Zukunft.“, erklärte er mir. „Aber sag mal, wie bist du hierhergekommen?“, fragte er mich. So erzählte ich ihm alles. Von den vielen Streitereien mit Seto, von der Versöhnung und davon wie wir letztendlich hierhergekommen sind.
„Verstehe. Also hat der Stab, der weiße Drache mit eiskaltem Blick und die Tafel auf euch reagiert. Das würde bedeuten, dass Tia mit ihrer Vermutung Recht hatte. Du bist die Reinkarnation von Kisara.“ Als er diesen Namen aussprach, hörte ich wie Seto erneut nach Luft schnappte. „Seto? Ist alles in Ordnung?“, fragte ihn Yami. „Ja. Jetzt weiß ich auch, woher ich dich kenne. Du bist meine erste Liebe.“, sagte er zu mir und nahm meine Hände in seine.
[Seto’s Sicht]
‘Warum bin ich in einer alten ägyptischen Stadt, die sich seit fast 5000 Jahren nicht verändert hat? Und wo ist Elena?‘, fragte ich mich. Das letzte an was ich mich erinnere, war das wir vor dieser alten Steintafel standen und diese mit einem Stab und meinem Deck reagierte. Danach wurde ich bewusstlos. Ich ging aus der Gasse, in der ich mich befand und trat auf einen großen Platz. Dort hatte sich ein großer Menschenhaufen gebildet. Ich trat näher und erschrak im ersten Moment, als ich sah, dass ein Mädchen in der Mitte lag. Sie sah aus wie Elena, aber auch anders. „Kaiba? Was machst du denn hier?“, fragte mich jemand. Ich sah auf und sah Yugi und seine Freunde. „Das wüsste ich auch gerne. Wer ist das Mädchen?“, fragte ich die vier. „Das wissen wir nicht. Sie kann uns weder sehen noch hören.“, sagte Téa. Da ihr das nicht glaubte, trat ich näher an das Mädchen und fragte: „Hey, geht es dir gut?“ „Seto, das hat keinen Sinn.“, warf Téa ein. Doch plötzlich sah das Mädchen auf und sah mir direkt in die Augen. „Seto? Bist du das?“, fragte sie mich. Doch dann verlor sie das Bewusstsein. „Wie ist das möglich, dass sie dich sehen und hören kann und uns nicht?“, fragte Joey. „Was weiß ich denn?“, sagte ich schnippisch und hob das Mädchen hoch, da sie mich so sehr an Elena erinnerte. „Wir müssen sie in Sicherheit bringen.“, sagte ich und die anderen nickten nur. Dann machten wir uns auf die Suche nach einem sicheren Platz, wo sie sich ausruhen konnte. „Glaubst du jetzt an deine Vergangenheit, Seto?“, fragte mich Yugi. „Wie kommst du denn jetzt darauf?“, stellte ich als Gegenfrage. „Naja, Tia hat erzählt, dass Elena die Reinkarnation einer Kisara ist. Und jetzt sieh dir das Mädchen an. Sie sieht haargenau wie Elena aus.“, erklärte mir Yugi. Hatte er tatsächlich Recht?
Ich hatte das Gefühl, dass ich Seto schon eine halbe Stunde anstarrte und ich hatte auch noch nicht meine Sprache wieder gefunden. Hinzu kommt, dass er noch immer meine Hände in seinen hält. Er sah mir fest in die Augen und ich verlor mich beinahe darin. Sie waren genauso blau und tief, wie die von meinem Seto. „Äh... bestimmt verwechselst du mich...“, brachte ich leise und immer noch verwirrt raus. „Nein! Du bist es!“, sagte er entschlossen. „Seto, das ist meine beste Freundin aus der Zukunft. Das ist nicht Kisara.“, schaltete sich Yami ein. Ich konnte meinen Blick einfach nicht von Seto lösen. Seine Augen zogen mich in ihren Bann. So erging es mir damals auch bei meinem Seto, als ich ihn kennenlernte. „Und wie läuft es?“, fragte auf einmal eine Stimme laut und fröhlich. „Sadeh! Hast du etwa Elena hierher gebracht?“, fragte Yami sie und ging zu ihr. „Jaa. Wieso auch nicht? Sie hat gesagt, dass sie Seto sucht.“, gab die Prinzessin als Antwort. „Ja das stimmt auch. Sie hat dir doch erzählt, dass sie aus der Zukunft kommt. Oder?“, fragte er sie. Da ich immer noch im Bann von Seto‘s blauen Augen war, bekam ich Sadeh’s Reaktion nicht mit. Seto hatte eine starke Willenskraft und hielt mich mit seinem Blick gefangen. „Na also. Ist dir denn nicht in den Sinn gekommen, dass sie einen zukünftigen Seto gesucht hat?“ hakte der Pharao nach. „Seto, bitte lass sie gehen.“, wandte er sich an ihn und trat neben mir. „Nur, wenn sie noch eine Weile im Palast bleiben kann, mein König.“, erwiderte er und sah mir weiterhin in die Augen. „Oh ja. Bitte, großer Bruder.“, rief Sadeh freudig aus. Dieser seufzte nur und willigte ein. „Also schön. Elena, bist du damit einverstanden?“, fragte er mich und ich nickte nur. „Gut. Seto, lass bitte ein Zimmer für sie bereit machen. Am besten eines neben meinem Zimmer.“, befahl Yami und Seto gab mich endlich frei. „Jawohl, mein Pharao.“, sagte er und verbeugte sich. Er warf mir noch einen letzten Blick zu und verschwand dann. Yami setzte sich wieder neben mich und Sadeh tat es ihm gleich, nur auf der anderen Seite von mir. „Alles in Ordnung, Elena?“, fragte er behutsam und legte einen Arm um meine Schultern. „Ja. Es geht mir gut.“, sagte ich und ließ meinen Kopf auf seine Schulter sinken. Ich war irgendwie unglaublich erschöpft, aber ich konnte nicht sagen wieso. Lag es an Seto’s intensiven Blick? „Es tut mir unendlich leid, Elena. Ich wusste nicht, dass du einen anderen Seto suchst.“, entschuldigte sich Sadeh. Ich sah sie an und lächelte sie an. „Ist ja nicht schlimm. Das kann ja mal passieren.“, sagte ich. „Mein Pharao, das Zimmer, welches Sie angefordert haben, ist fertig.“, sagte ein Diener auf einmal. „Danke. Komm mit, Elena.“, bedankte Yami sich bei dem Diener und reichte mir die Hand. Ich nahm sie dankend an und folgte ihm in den Palast.
Nach einer Weile standen wir vor einer Tür und Yami deutete mir, das ich eintreten durfte. Also öffnete ich die schwere Tür und trat in einen wundervollen Raum. Gegenüber der Tür war ein Balkon, mit einem atemberaubenden Ausblick. In der Mitte stand ein kleiner Springbrunnen, der leise vor sich hin plätscherte. Auf der linken Seite des Raumes war ein riesiges Himmelbett mit Vorhängen und kunstvollen Verzierungen. Auf der rechten Seite befand sich ein kleiner Durchgang, der in das Badezimmer führte. Ich ging weiter in die Mitte des Raumes und kam aus dem Staunen nicht mehr raus. „Gefällt es dir?“, fragte mich der Pharao. „Ob es mir gefällt? Ich liebe es. Es ist wunderschön.“, sagte ich beeindruckt. „Wir haben für dich auch passende Gewänder und Accessoires bringen lassen. Wenn du es möchtest kannst du die anziehen.“, erklärte er mir. „Danke.“, sagte ich freudig und umarmte ihn. „Sadeh, ich muss zurück zum Thronsaal. Bitte bring Elena nachher zu mir. Ich möchte sie den anderen vorstellen.“, sagte er zu seiner Schwester. Sie nickte einfach nur und lächelte mich an. Dann verschwand Yami und wir waren alleine. Ich ging zu dem Kleiderschrank und sah hinein. „Kannst du mir helfen, ein passendes Outfit zu finden, Sadeh? Ich muss schließlich gut aussehen, wenn mich dein Bruder den anderen vorstellen will.“, fragte ich sie. „Wo wir schon dabei sind: wer sind die anderen?“, fügte ich nervös hinzu. Sie lachte einmal auf und sagte dann: „Das sind nur die anderen Priester und der Berater des Pharao‘s. Seto und Mahad hast du ja schon kennengelernt. Dann wären da noch Meister Akunadin, Shada, Isis und Karim. Der Berater heißt Shimon.“, sagte sie und holte mehrere Gewänder aus dem Schrank. Wir einigten uns auf ein Orangefarbenes mit viel goldschmuck. Sadeh suchte aus den Accessoires einige aus und half mir sie anzubringen. Darunter waren Armreifen für die Handgelenke und Oberarme. Außerdem setzte sie mir auch einen Kopfschmuck auf, welches ein breites Band war. Von diesem hingen an den Seiten einzelne Bänder hinunter. Als ich fertig war erkannt ich mich nicht wieder. Ich sah tatsächlich aus wie eine ägyptische Prinzessin, nur das meine Haare und mein Haut-Teint nicht ganz passten. „Wow. Du siehst echt gut aus, Elena. Seto wird Augen machen, wenn er dich sieht.“, sagte Sadeh und zwinkerte mir zu. „Sadeh! Ich will ihn nicht beeindrucken. Ich hab bereits einen Freund.“, sagte ich empört zu ihr. Die Prinzessin lachte auf und wir machten uns dann auf den Weg zum Thronsaal. ‘Meine Güte, sind das viele Gänge. Ich würde mich hier glatt verlaufen, wenn Sadeh nicht bei mir wäre.‘, dachte ich mir. Sadeh blieb vor eine großen Doppeltür stehen und sagte dann zu mir: „Du wartest erst einmal hier. Ich werde dich ankündigen und mein Bruder wird dich dann rein bitten.“ Ich nickte nur und sie verschwand. Ich merkte wie ich ganz schön nervös wurde. Ist ja nicht so, als würde man jeden Tag den Hofstaat des Pharao’s kennenlernen. „Elena, komm zu mir.“, erklang Yami’s Stimme.
Als ich den Thronsaal betrat, erhob sich Yami sofort und die anderen Priester drehten sich alle zu mir um. „Wahnsinn. Sie sieht wie eine Prinzessin aus.“, hörte ich von Mahad leise sagen. Ich ging auf Yami zu und spürte die Blicke auf mir ruhen. Als ich an Seto vorbei kam, bemerkte ich, dass sich seine Augen weiteten. Sadeh stand neben dem Thron und lächelte mich aufmunternd an. Yami streckte seine Hand aus, um mich die Treppen hinaufzuführen. „Du siehst wirklich gut aus, Elena.“, flüsterte er anerkennend. Ich lächelte ihn zaghaft an. Dann drehte er mich um, sodass ich für alle gut sichtbar war und stellte mich vor. „Das ist Elena. Sie ist meine beste Freundin und kommt aus der Zukunft.“, sagte er laut und deutlich, sodass alle ihn hören konnten. Ich sah, wie sie etwas anerkennend tuschelten. Mir war klar, dass es um mich ging, da noch immer alle Blicke auf mich gerichtet sind. Yami deutete auf mehrere Kissen, die sich neben dem Thron befanden. Ich sollte mich dorthin setzen und tat es auch sogleich.
Am frühen Abend konnte ich mir von Sadeh und Yami, den Palast zeigen lassen. Mahad bestand darauf uns zu begleiten. „Elena? Hast Ihr eine Minute?“, fragte mich Mahad auf einmal. „Natürlich.“, sagte ich und ließ mich mit ihm zurückfallen, sodass wir ungestört waren. „Was hast du auf dem Herzen?“, fragte ich ihn nach einer Weile. „Also... ähm... ich möchte mich für mein unfreundliches Verhalten heute Mittag entschuldigen. Ich wusste nicht, dass Ihr den Pharao kennt.“, sagte er höflich und verbeugte sich. „Oh, das macht doch nichts. Das kann doch jedem passieren und bitte hör auf mich zu ‘Sie-tzen‘. Komm gehen wir wieder zu den anderen.“, sagte ich fröhlich und schenkte ihm eine bezauberndes Lächeln. Ich sah, wie er leicht stutzte und mich dann auch anlächelte. „Ahh! Was ist das?“, schrie Sadeh auf einmal. „Was ist passiert?“, fragte Mahad gleich. Sadeh deutete auf einen Krug und sagte: „Ich hab da drin was gehört.“ Plötzlich sprang ein Mädchen aus dem Krug und umarmte Yami und Sadeh. Ich erschrak so doll, dass ich mich an Mahad klammerte. Als ich mich wieder beruhigt hatte, sagte ich schnell: „Oh, das tut mir leid.“ „Das ist nicht weiter schlimm. Somit sind wir jetzt Quitt.“, sagte er lächelnd. „Mana! Was machst du hier? Und wie bist du an den Wachen vorbeigekommen?“, fügte er an das fremde Mädchen streng hinzu. „Darf ich nicht mal meine zwei besten Freunde besuchen? Außerdem werden meine Zauberkünste immer besser.“, sagte sie und deutete zu den Wachen, die sich nicht mehr rührten. „Mana! Wir haben die Wachen nicht umsonst aufgestellt! Los zaubere sie wieder zurück.“, sagte Mahad empört. Als sie versuchte, verzweifelt den passenden Zauberspruch in ihrem Buch zu finden, musste ich unwillkürlich kichern. „Sadeh, versuch du es.“, wandte er sich an die Prinzessin. Ich beugte mich zu meinem besten Freund und fragte ihn flüsternd: „Geht es hier immer so verrückt zu?“ „Ich weiß es nicht. Noch habe ich meine Erinnerungen nicht zurück.“, flüsterte er zurück. „Eure Zauberkünste haben sich nicht ein bisschen verbessert! Das werden wir morgen nochmal üben!“, sagte Mahad streng. Die beiden Mädchen ließen ihre Köpfe hängen. „Mahad, sei nicht so streng zu den Beiden. Man kann nicht perfekt sein.“, sagte ich zu ihm vorwurfsvoll. Dieser sah mich überrascht an und die Mädchen warfen mir dankbar einen Blick zu. Danach gingen wir zurück zu unseren Zimmern. Vor meiner Tür umarmte ich Yami noch einmal und wünschte ihm eine gute Nacht. Als ich mein Zimmer betrat ging ich noch auf den Balkon und sah in den Sternenhimmel. Meine Gedanken wanderten unwillkürlich zu Seto. Was er wohl gerade macht?
Ich vernahm ein leises Klopfen an der Tür und sagte: „Herein.“ Es trat kein geringerer als Seto, der Hohepriester, ein. „Verzeih, dass ich zu so später Stunde noch störe, aber ich wollte dir noch etwas geben.“, sagte er. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Nicht doch. Du störst nicht. Was hast du denn?“, fragte ich nach. Ich deutete auf die Sitzgruppe und nahm Platz. Seto tat es mir gleich und hielt mir eine kleine Papiertüte vor die Nase. Zögernd nahm ich es ihm ab und fragte: „Was ist das?“ „Sieh hinein. Dann weißt du es.“, sagte er nur und ich konnte eine leichte Röte auf seinem gebräunten Gesicht erkennen. Ich öffnete also die Tüte und entnahm dieser einen goldenen Armreif. Seto rückte näher heran und nahm mir den Armreif. Dann befestigte er diesen an meinem Oberarm. „Oh, er ist wunderschön. Ich danke dir. Aber warum...?“, fragte ich ihn. „Ich hab ihn heute in der Stadt gesehen und musste ihn dir mitbringen.“, unterbrach er mich. „Ich danke dir.“, sagte ich erneut und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
Nach kurzer Zeit war ich wieder alleine in meinem riesigen Zimmer. Ich entledigte mich meiner Kleidung und meinem Goldschmuck und ging dann ins Bett. Den Armreif, den mir Seto geschenkt hatte, legte ich auf meinen Nachttisch und lächelte vor mich hin. Dann fielen mir die Augen zu und ich schlief ein.
Als ich am nächsten Morgen aufwachte, ging gerade die Sonne auf und ließ das ganze Land erstrahlen. Als ich zum Nachttisch sah und den Oberarmreif sah, welchen mir Seto geschenkt hatte, musste ich schmunzeln. Ich ging ins Bad und machte mich fertig.
Als ich aus mein Zimmer trat, kam auch gleich Sadeh auf mich zugerannt. „Hallo Elena. Hast du gut geschlafen?“, begrüßte sie mich. „Ja hab ich. Danke.“, sagte ich gut gelaunt. Gemeinsam gingen wir in den Speisesaal, wo auch schon Yami auf uns wartete. Ich umarmte ihn zur Begrüßung und setzte mich dann neben ihn. Wir aßen zu dritt Frühstück und Sadeh plauderte ohne Punkt und Komma. „Elena, hast du nicht Lust mit zur Zauberstunde zu kommen?“, fragte mich die Prinzessin. „Ja gerne. Das heißt wenn ich nicht störe.“, antwortete ich ihr. „Ach bestimmt nicht. Vielleicht erlaubt dir Meister Mahad ja ein paar Zaubertricks durchzuführen.“, sagte Yami. „Ja, so wie es aussieht, mag er dich auch sehr gerne.“, sagte Sadeh neckend. „Sadeh! Wie oft muss ich dir noch sagen, dass ich bereits einen Freund habe?“, fragte ich sie empört. „Ach ja? Und woher kommt der Oberarmreif? Der war nicht bei den Accessoires dabei.“, hakte sie nach. Als ich einen Blick auf den Reif warf, wurde ich rot. Wieso musste ich ihn mir auch anlegen? Sadeh und Yami musterten mich genau, doch ich schwieg einfach. „Ich deute dein Schweigen mal einfach und sage, dass Seto ihn dir geschenkt hat.“, fügte sie hinzu. Schweigend stand ich auf und ging aus dem Saal. Als ich den Garten betrat, setzte ich mich wieder auf den Rand des Teiches und sah ins Wasser. Unwillkürlich kamen mir die Tränen und tropften in den Teich. Auf dem Wasser bildeten sich kleine Wellen, wenn eine Träne hineinfiel. „Elena? Ist alles in Ordnung?“, hörte ich eine Stimme leise fragen. Ich hob meinen Blick und sah die einzige Frau bei den Priestern, vor mir stehen. „Ja, alles bestens, Isis.“, sagte ich und wischte mir die Tränen weg. „Willst du darüber reden?“, fragte sie mit ruhiger Stimme. „Ach, ich musste nur eben an meinen Freund denken. Er ist auch hier irgendwo aber ich weiß nicht wo.“, sagte ich bedrückt. Sie schenkte mir ein freundliches Lächeln und sagte: „Ach, du wirst ihn schon finden. Seto scheint dich ja auch sehr zu mögen.“ Ich seufzte und verdrehte die Augen. „Wieso reitet jeder darauf rum?“, fragte ich rhetorisch. Das ließ sie kurz stutzen, doch ihre Züge wurden gleich wieder weicher. „Ach hier bist du. Ich hab dich schon überall gesucht.“, sagte Sadeh. Als sie auf uns zukam, verbeugte sich Isis gleich. „Es tut mir leid, wegen vorhin.“, fügte die Prinzessin hinzu. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Das muss dir nicht leid tun. Was gibt’s denn?“, fragte ich sie. „Naja, die Zauberstunde beginnt bald und wir müssten uns jetzt auf den Weg machen.“, sagte Sadeh. „Ok. Gehen wir.“, sagte ich nur und wir machten uns auf den Weg zu den Lehrhallen. Als wir dort eintrafen, begegneten wir auch schon Mana, die sich mit Mahad unterhielt. „Was ist denn los, Mana?“, fragte die Prinzessin gleich. „Ah, da seid ihr ja. Ich habe Mana gerade gesagt, dass der heutige Unterricht ausfällt.“, erklärte uns Mahad. „Was? Aber wieso denn?“, fragte ich ihn. „Ich muss mit ein paar anderen Zauberlehrlingen und Wachen zum Tal der Könige, das Grab von Pharao Aknamkanon, mit einem Zauber belegen. Nur so kann verhindert werden, dass noch weitere Grabräuber eindringen.“, erklärte er uns. „Dann nimm uns mit!“, forderte Mana. Ich bemerkte, wie sich Traurigkeit in den Zügen von Sadeh legte. Ich legte einen Arm um sie und versuchte sie zu trösten. „Das geht nicht, Mana. Ihr seid noch nicht, für diese Zauberkunst, gut genug ausgebildet worden. Außerdem möchte ich nicht, dass meine zwei Lieblingsschülerinnen in Gefahr kommen.“, sagte er ruhig und schenkte den beiden Mädchen ein Lächeln. Danach verschwand er. Auch die Mädchen verschwanden wieder und ich blieb alleine zurück.
Ich beschloss Mahad hinterher zu gehen. Als ich aus den Palasttoren trat, sah ich ihn. Er unterhielt sich mit Isis. Als diese ging, rief ich: „Mahad, bitte warte kurz!“ Er blieb stehen und sah mich überrascht an. „Elena? Was tust du hier?“, fragte er mich. Ich stützte mich an meinen Knien ab, um wieder zu Luft zu kommen. Nachdem sich mein Atem wieder normalisiert hatte, sagte ich: „Ich wollte dir was sagen: Bitte sei vorsichtig, bei dem was du tust. Ich kann nicht sagen, woher ich es weiß, aber ich denke du hast Mana und Sadeh nicht die Wahrheit gesagt.“ Überrascht weiteten sich seine Augen und seufzte einmal. „Du hast Recht. Ich gehe nicht ins Tal der Könige. Ich werde Bakura aufhalten, bevor er noch mehr Schaden anrichten kann. Aber bitte erzähl es den beiden nicht.“, gab Mahad zu.
„Ok, ich sag ihnen nichts. Aber was ist mit dem Pharao? Er sollte es wissen.“, hakte ich nach. „Nein, er hat schon genug Sorgen. Ich will ihn damit nicht belasten.“, sagte er und schüttelte den Kopf. Ich wollte gerade Einwände erheben, doch er schüttelte wieder den Kopf und sah mir in die Augen. Ich verstand auch so, dass ich ihm versprechen sollte, dass ich dem Pharao nichts sage. Also nickte ich nur und Mahad ging weiter. Ich sah ihm und seinen Truppen noch nach und ging dann rauf in mein Zimmer.
Am Abend beschloss ich, doch zu Yami zu gehen, da ich es nicht mehr aushielt. Ich ging aus meinem Zimmer und klopfte dann an die Tür meines besten Freundes. Ich hörte ein leises „Herein“ und trat dann ins Zimmer. „Oh… entschuldige bitte.“, sagte ich sofort und drehte mich um, da er mit freiem Oberkörper auf seinem Bett saß. „Ist schon ok. Komm, setz dich zu mir.“, sagte er und ich hörte ein Lächeln in seinen Worten. Ich drehte mich also wieder um und ging zu ihm. „Was ist das für eine Kette, Yami? Die sehe ich jetzt zum ersten Mal an dir.“, fragte ich ihn neugierig, als ich mich zu ihm setzte. „Ach die. Die hat mir Téa im Mausoleum geschenkt. Es ist eine Kartusche. Ich kann dort meinen wahren Namen eingravieren.“, erklärte er mir. „Deinen wahren Namen? Das heißt dein Name ist gar nicht Yami?“, fragte ich ihn überrascht. Er nickte nur und fragte mich dann: „Was liegt dir auf dem Herzen, Elena?“ „Ich…also, es geht um Mahad.“, stotterte ich vor mich hin. „Was ist mit ihm?“, fragte er mich neugierig. „Ich mach mir Sorgen um ihn. Er ist…“, begann ich. „Er ist bald wieder da. Sobald er das Grab versiegelt hat, kehrt er zurück.“, schlussfolgerte er. Was jedoch falsch ist. „Das ist es nicht. Er ist nicht im Tal der Könige. Er will Bakura aufhalten.“, brachte ich letztendlich heraus. „Was? Wieso sagt er mir das nicht?“, fragte er leicht gereizt. „Er wollte dich nicht beunruhigen. Bitte lass uns ihn suchen. Ich hab ein ungutes Gefühl.“, bat ich ihn. Als Antwort auf meine Frage stand er auf und zog sich an und hing sein Cape um seine Schultern. Gemeinsam gingen wir nach draußen. Sadeh und Mana folgten kurze Zeit später.
Wir ritten zu dem Übungsgelände der Magier, da wir dort etwas wahrnahmen.
Dort angekommen, kamen uns auch schon finstere Gestalten entgegen. Sadeh stieg von dem Pferd, auf dem sie und ihr Bruder saßen, und der Pharao konnte die finsteren Gestalten vertreiben. Ich ritt mit Mana zu Sadeh, die sich vor einer Steintafel auf die Knie fallen ließ.
Als Mana die Gravur erkannte, tat sie es der Prinzessin gleich. Auch ich erstarrte, da ich Mahad in der Gravur erkennen konnte. Ich wollte die beiden Mädchen trösten doch ich wusste nicht wen ich zuerst in den Arm nehmen sollte. Nach einer Weile trafen auch die anderen Priester ein. „Das war Mahad’s eigene Schuld. Wieso hat er sich auch alleine mit Bakura angelegt?“, hörte ich Seto fragen. Ich warf ihm einen eisigen Blick zu und er verstummte, als er diesen bemerkte.
[Yugi’s Sicht]
Kaiba starrte schon eine gefühlte Ewigkeit das fremde Mädchen an und sie starrte zurück. „Wer bist du?“, fragte er sie. „Mein Name ist Kisara, Herr. Aber wer seid Ihr? Ihr seht jemanden ähnlich den ich sehr mag.“, sagte sie. Téa und ich tauschten Blicke aus.
„Also ist sie es doch.“, sagte ich zu Kaiba. „Gut. Vielleicht hast du Recht. Ich meine, sie sieht Elena zum verwechseln ähnlich aus. Was machen wir jetzt mit ihr?“, fragte Kaiba und stand auf. „Wie wäre es, wenn wir sie zum Palast bringen? Ich meine, der Pharao wird schon wissen, was wir machen können.“, schlug Téa vor. „Ja da hast du Recht.“, stimmte ich ihr zu. „Also gut. Auf zum Palast!“, rief Joey freudig aus. „Komm. Wir gehen jetzt zum Palast.“, sagte Kaiba zu Kisara und reichte ihr die Hand. Dankend nahm sie diese an, da sie noch immer ziemlich wacklig auf den Beinen stand. Kurze Zeit später trafen wir beim Palast ein, doch wir konnten nicht durch dessen Wände.
Deswegen knallte Joey auch direkt dagegen. „Und wie sollen wir jetzt dort hinein kommen?“, fragte Tristan. Wir beschlossen zu warten, bis sich die Tore öffneten, doch das geschah erst am späten Abend. Es kamen zwei Personen hinausgeritten. „He, war das nicht der Pharao?“, fragte ich die anderen. „Ja, aber wen hat er da verfolgt?“, gab Joey als Antwort. „Es sah aus, als würde er Bakura folgen.“, sagte Téa. „Seht mal, das ist doch Slifer der Himmelsdrache!“, rief Tristan aus. Wir rannten ihm hinterher, in der Hoffnung, dann auf den Pharao zu treffen. Kaiba blieb bei dem Mädchen, um sie nicht alleine zu lassen.
[Seto’s Sicht]
Nachdem die vier Slifer hinterhergerannt sind, öffneten sich die Tore ein weiteres Mal.
Ich sah meine Chance und zerrte Kisara hinter diese Tore. Ich spürte auf einmal Elena’s Anwesenheit. Aber wie ist das möglich? Wenn sie den Pharao getroffen hat, dann wird sie hier bestimmt sein. Aber wo? Auf einmal kamen drei Mädchen um die Ecke und ich starrte die in der Mitte an. „Elena?“, fragte ich leise. Sie sah auf und blieb sofort stehen. Sie war tatsächlich im Palast, deswegen hab ich auch ihre Anwesenheit gespürt. „Elena, was ist los?“, fragte sie das eine Mädchen, welche aussah wie Yugi. Langsam ging sie auf mich zu und ich tat es ihr gleich. In der Mitte trafen wir uns und ich fragte: „Bist du es wirklich, Elena?“ Ich sah kleine Tränen in ihren Augenwinkeln. Instinktiv hob ich meine Hand und wischte die Tränen weg. Sie schmiegte ihre Wange an meine Hand und lächelte mich an. „Endlich hab ich dich wieder, Seto.“, sagte sie endlich. Ich legte auch meine zweite Hand an ihre Wange und beugte mich dann zu ihr hinunter. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und unsere Lippen berührten sich. Der Kuss wurde schnell leidenschaftlicher und inniger. Nachdem wir uns von einander gelöst hatten umarmte sie mich. Plötzlich räusperte sich jemand und wir trennten uns von einander. „Willst du uns nicht einander vorstellen, Elena? Wobei ich mir denken kann, wer das ist.“, sagte diejenige, die Yugi ähnlich sah. „Entschuldige Sadeh. Mana, Prinzessin, das ist Seto, mein Seto.“, sagte sie lächelnd. „Wahnsinn. Er sieht aus wie unser Seto.“, sagte die Prinzessin und umrundete mich einmal. „Du bist die Prinzessin?“, fragte ich sie. Diese nickte nur und ich wandte mich zu Kisara um, die still an der Seite stand. Die Prinzessin folgte meinem Blick. „Oh, du musst Kisara sein.“, vermutete Sadeh. „Komm mit mir.“, fügte sie noch hinzu und verschwand mit Mana und Kisara. Somit waren Elena und ich alleine.
[Elena’s Sicht]
Als Sadeh mit den anderen beiden verschwand, nahm ich Seto bei der Hand und führte ihn in mein Zimmer. „Wow, das ist ja mal ein Zimmer.“, sagte er als wir angekommen sind.
Ich führte ihn direkt zu dem breiten Bett und setzte mich. „Du weißt gar nicht, wie sehr ich dich vermisst habe.“, sagte ich zu ihm und nahm sein Gesicht in seine Hände. Dann küsste ich ihn und wir ließen uns nach hinten fallen. Ich setzte mich rittlings auf ihn und strich ihm über die Brust. „Ich denke, ich kann mir schon vorstellen, wie es dir ging. Ich hab dasselbe durchlebt.“, flüsterte er mir zu. Ich lächelte ihn an und küsste ihn erneut. Ich strich mit meiner Zunge über seine Lippen und bat um Einlass, welchen er mir auch gewährte. Ich erforschte mit meiner Zunge seine Mundhöhle und vertiefte den Kuss.
Am nächsten Morgen wurde ich von Seto zärtlich geweckt. „Guten Morgen, meine Schöne.“, sagte er leise. „Guten Morgen, mein Hübscher.“, erwiderte ich und gab ihn einen Kuss.
Vor der Tür hörte ich jede Menge Schritte. „Was ist da draußen los?“, fragte ich, aber eher zu mir selbst. Als Antwort auf meine Frage, klopfte es leise an der Tür. „Herein.“, rief ich und zog mir die Decke enger um den Körper. „Elena. Etwas Schreckliches ist passiert!“, sagte Isis aufgebracht. „Was denn?“, hakte ich nach. „Der Pharao wird vermisst. Shada, Seto und Karim suchen bereits nach ihm.“, sagte sie. „Was? Er wird vermisst? Was ist gestern Abend noch geschehen, nachdem er Bakura hinterher geritten ist?“, fragte ich entsetzt. Sie erklärte mir alles und ich wurde kreidebleich. „Ok. Wir kommen gleich und helfen euch beim Suchen.“, sagte ich zu der Priesterin. Diese nickte nur und verschwand dann. Ich hob die Sachen vom Boden auf, hängte sie in den Schrank und zog mir meine normalen Sachen wieder an. Seto tat es mir gleich und wir gingen dann in den Palasthof.
Als wir in dem Hof kamen, waren dort unzählige Wachen aufgereiht. Sie alle wollten den Pharao suchen. „Isis. Gibt es schon irgendwelche Neuigkeiten?“, fragte ich sie. Traurig schüttelte die Priesterin den Kopf. Ich überlegte, wo mein bester Freund wohl zu finden sei. Ich hatte das Gefühl, dass wir unbedingt am Nil suchen sollten. Ich ging mit Seto zu den Ställen und stieg auf ein Pferd. „Isis, ich werde am Nil suchen. Kannst du bitte Shada Bescheid sagen, dass er auch dorthin kommen soll?“, fragte ich sie. „Ja.“, sagte sie nur kurz und knapp. Dann ritt ich mit Seto los. „Glaubst du wirklich, dass wir ihn am Nil finden werden?“, fragte mich Seto, der hinter mir saß. „Ich weiß es nicht genau, aber ich hab so ein Gefühl.“, antwortete ich ihm.
Am Nil angekommen, band ich das Pferd solange an einer Palme fest. Wir gingen eine Weile flussaufwärts, als wir jemanden wimmern hörten. Hinter einer Düne, kauerten Mana und Sadeh am Ufer. Sadeh bemerkte uns als erste und kam auch gleich zu mir. „Hallo Elena. Was machst du denn hier am Nil?“, fragte sie mich. „Das gleiche könnte ich euch auch fragen.“, entgegnete ich. „Naja, Mana und ich haben ein bisschen Zaubern geübt, aber ohne Mahad bekommen wir es einfach nicht hin. Und was macht ihr nun hier?“, erklärte sie mir. „Weißt du es etwa noch nicht?“, mischte sich nun Seto ein. „Was wissen? Was ist passiert, Elena?“, fragte sie mich schon fast panisch. „Also... ähm... dein Bruder wird vermisst.“, sagte ich bedrückt. Seto legte einen Arm um meine Schultern. Die Prinzessin ließ sich auf die Knie fallen und fing an zu schluchzen. Ich kniete mich zu ihr und nahm sie in den Arm. „Wir werden ihn finden, Sadeh.“, sagte ich und tröstete sie.
„Pharao? Was ist mit Euch passiert? Seit Ihr geschrumpft?“, rief Mana plötzlich aus. Als ich das hörte drehte ich mich um, und sah Yugi vor mir stehen. Mir kamen Freudentränen als ich meine Freunde sah. Ich umarmte einen nach dem anderen. Besonders Téa ließ mich nicht so schnell los. Wie sehr hatte ich doch meine Freunde vermisst. Dann wandte ich mich Mana und Sadeh zu und sagte: „Das ist nicht der Pharao. Das sind Yugi, Téa, Tristan und Joey. Sie sind Freunde von mir und dem Pharao.“ „Ach so. Ich bin Prinzessin Sadeh und das ist Mana.“, stellte die Prinzessin sie beide vor. „Prinzessin?“, kam es von allen gleichzeitig. „Ja. Der Pharao ist mein großer Bruder.“, sagte Sadeh und schenkte ihnen ein Lächeln. „Ich gehe davon aus, dass ihr auch nach dem Pharao sucht.“, schlussfolgerte Seto. „Ja. Nachdem wir gestern Abend bei ihm waren, lief auf einmal die Zeit rückwärts und wir waren dann nicht rechtzeitig bei ihm. Seitdem ist er verschwunden.“, erklärte Yugi uns. Auf einmal spürte ich etwas hinter meinem Rücken. Ich drehte mich um und erschrak so doll, dass ich hinfiel und im Wüstensand landete. Seto kniete sich zu mir und fragte: „Ist alles in Ordnung, Schatz?“ „Ja. Ich hab mich nur erschrocken.“, sagte ich beruhigend und stand wieder auf. „Keine Angst, Elena. Das ist unser Freund Bobasa. Er hilft uns den Pharao zu finden.“, erklärte mir Yugi. „Ach so. Ein Freund von Yugi, ist auch mein Freund. Schön dich kennenzulernen, Bobasa.“, sagte ich freundlich und reichte ihm meine Hand. Er lächelte mich freundlich an und schüttelte dann meine Hand. „Wer sind die Typen?“, fragte die Prinzessin auf einmal. Ich wandte mich von dem Riesen ab und folgte dem Blick von Sadeh. Es waren die gleichen Typen, die letztens mit Bakura im Palast waren. Sofort nahmen wir unsere Beine in die Hand und liefen weiter flussaufwärts. Mana schwang ihren Zauberstab und eine Flutwelle ließ die komischen Typen verschwinden. Erleichtert blieben wir stehen und atmeten tief durch.
Danach gingen wir eine Weile weiter, bis Bobasa auf einmal stehen blieb und Joey voll in ihn rein rannte. „Hey, du Riese. Mach das nächste Mal deine Bremsleuchten an. Du bist hier nicht alleine auf der Welt.“, sagte Joey aufgebracht. „Joey, beruhige dich wieder.“, sagte Téa. „Hey, seht doch mal nach vorne.“, meldete sich nun auch Seto zu Wort. Wir folgten alle seinem Rat und entdeckten am Ufer den Pharao. Ich war die erste die sich wieder rührte und rannte auch gleich zu meinem besten Freund. Als er mich bemerkte lächelte er mich an und fing mich auf. „Was macht ihr denn alle hier?“, fragte er überrascht in die Runde. Das brachte ihm einen sanften Schlag von mir und Téa auf seiner Brust ein. Danach setzten wir uns an das Ufer des Nils unter einer Palme. Seto legte einen Arm um meine Schultern und ich lehnte mich an ihn. Das gleiche tat Yami bei Téa. Diese ließ ihn nicht mehr aus den Augen. Dann erzählte er uns, was am vorherigen Abend alles passiert ist und das Bakura jetzt sein Milleniumspuzzle hat. „Hast du deine Erinnerungen schon wieder bekommen?“, fragte ihn Yugi. „Nicht vollständig. Ich erinnere mich nur an etwas aus meiner Kindheit.“, sagte er traurig. „Hey, lass den Kopf nicht hängen. Du wirst deine Erinnerungen schon wieder bekommen.“, sagte ich optimistisch und lächelte ihn an. Yami erwiderte mein Lächeln.
„Pharao! Geht es Euch gut?“, rief plötzlich eine Stimme. Wir sahen auf und ich sah Shada mit einigen Wachen auf uns zu reiten. Dann erhoben wir uns und traten aus dem Schatten. „Mein Pharao. Es ist schön Euch wohl auf zu sehen.“, sagte Shada und verbeugte sich. Dann wandte er sich mir zu und sagte: „Ich danke dir, Elena, das du den Pharao gefunden hast.“ „Ach was. Das ist doch nicht der Rede wert. Ich hab mir ja auch Sorgen um ihn gemacht.“, sagte ich schnell. „Uns kann der Typ aber nicht sehen. Oder?“, flüsterte Téa mir zu. Ich schüttelte den Kopf und sagte: „Nein. Ihr habt ja vor 5000 Jahren noch nicht gelebt. Mich kann er wahrscheinlich sehen, weil ich eine Reinkarnation bin.“ „Mein Pharao. Wir wissen mittlerweile wo sich Bakura versteckt hält. Es ist ein kleines Dorf außerhalb der Stadt. Es nannte sich früher Kul Elna.“, berichtete Shada. „Gut. Dann reiten wir jetzt genau dorthin.“, sagte Yami entschlossen. „Willst du etwa ganz alleine dahin?“, fragte Téa aufgebracht und hielt ihn am Arm fast. Er drehte sich zu ihr um und gab ihr einen Kuss. „Mach dir keine Sorgen. Ich komm klar. Sadeh pass bitte auf sie auf.“, sagte er und stieg auf das Pferd. Seto und ich stiegen ebenfalls auf das Pferd, welches ich an einer Palme gebunden hatte, und folgten Yami. Auch wenn es gegen seinen Willen war, ließ ich nicht locker. Dann machten wir uns auf den Weg nach Kul Elna. Die anderen blieben verwundert zurück.
Nach einer Weile kamen wir in einem kleinen Dorf an. Ich war von dem Anblick sprachlos, der sich mir auftat. Nicht, weil es schön aussah, sondern weil das komplette Dorf zerstört wurde. „Können wir Bakura nicht eine Notiz dalassen, wo drauf steht wo und wann wir gegen ihn kämpfen wollen?“, fragte Mana ängstlich, doch keiner reagierte auf ihre Frage. Wir stiegen von den Pferden und erkundeten erst einmal die Gegend. Seto und ich folgten Yami, damit er nicht alleine ist. Wir gingen auf einen unterirdischen Tempel zu, doch dann spürte ich etwas, was mich in die Knie zwing. Seto und Yami bemerkten das und kamen wieder zu mir. „Elena, was ist los mit dir?“, fragte mich mein bester Freund. „Ich spüre etwas. Es ist sehr böse und es scheint dass es die Finsternis in Person ist.“, brachte ich keuchend hervor. Mein Herz zog sich immer mehr zusammen und ich merkte wie sich plötzlich etwas in mir bewegte. „Was ist das für ein Licht, was sie umgibt?“, rief Seto. „Hörst du das auch Seto? Das klingt wie...“, begann Yami. „...wie der weiße Drache mit eiskalten Blick.“, beendete Seto den Satz. Langsam entspannte sich wieder mein Herz und ich gewann an Energie. Schwer atmend kam ich wieder auf die Beine. Vor meinem geistigen Auge tauchte tatsächlich der weiße Drache auf. „Ich danke dir.“, sagte ich zu dem Drachen, der seinen Kopf leicht neigte. Dann gingen wir weiter.
In dem Tempel angekommen, trafen wir gleich auf Bakura und seinen Diabound. „Ah Pharao. Wir haben dich schon erwartet. Du scheinst mutig zu sein. Dein Vater hatte nie den Mut hierher zu kommen, aber er war auch schlauer als du es bist.“, sagte er spöttisch. Isis und die anderen Priester erschienen ebenfalls in dem Tempel. Ich bemerkte, das Seto mich und meinen Liebsten anstarrte. Also drehte ich mich um und warf ihm einen entschuldigten Blick zu.
Jeder Priester beschwörte ein Monster und auch ich konzentrierte mich. Neben mir erschien der weiße Drache mit eiskaltem Blick. Gemeinsam griffen wir an, doch es geschah nichts. Bakura’s Diabound wurde durch irgendeine Wand beschützt. Karim fusionierte sogar, mit Hilfe der Milleniumswaage, Seto’s Monster mit seinem. Doch auch das brachte nichts. „Wir müssen diesen Schild vernichten.“, sagte Karim.
[Yugi’s Sicht]
Nachdem Elena, Kaiba und der Pharao weggeritten sind, machten wir uns einen Plan, was wir jetzt als nächstes machten. Der Pharao sagte zwar dass er unsere Hilfe nicht braucht, aber wir wussten es besser. „Lasst uns überlegen, wie wir dem Pharao helfen können.“, schlug ich vor. „Ah, ich hab es. Wie wäre es, wenn wir nach seinem wahren Namen suchen?“, schlug Téa vor. „Ja. Das ist eine gute Idee. Aber wie machen wir das?“, fragte Joey. Tristan schlug ihn auf dem Hinterkopf und sagte: „Denk doch mal nach: Der Pharao lebt doch im Palast, also sollten wir da zuerst suchen.“ „Da hast du nicht ganz unrecht, Tristan.“, gab Joey kleinlaut zu. „Also dann. Auf zum Palast. Sadeh, kannst du uns reinführen?“, fragte ich die Prinzessin von Ägypten. Diese nickte nur und wir machten uns auf den Weg.
Eine gefühlte Stunde später trafen wir auch schon ein. Als die Wachen Sadeh sahen, verbeugten sie sich gleich und die Palasttore wurden geöffnet. Im Hof versammelten wir uns kurz. „Ok. Ich würde vorschlagen wir trennen uns und suchen getrennt weiter. In einer Stunde treffen wir uns hier wieder.“, schlug ich den anderen vor und sie stimmten mir zu. Dann trennten wir uns und jeder machte sich auf die Suche nach dem Namen des Pharao’s.
[Elena’s Sicht]
Selbst durch die Fusion zweier Monster schafften wir es nicht, diesen Schild zu vernichten. „Jetzt reicht es. Die Geister von Kul Elna wollen doch mich, also lass die anderen zufrieden.“, sagte Yami auf einmal. „Sag mal, spinnst du? Du kannst doch nicht alles auf dich nehmen. Wir sind doch ein Team, also machen wir das gemeinsam!“, rief ich geschockt aus. „Vertrau mir, Elena.“, sagte mein bester Freund lächelnd. Als ich Einwände erheben wollte, schüttelte er einfach den Kopf und machte dann einen Schritt auf Bakura zu. „Ihr habt ihn gehört, Geister von Kul Elna. Holt euch seine Seele.“, sagte Bakura lachend. Der Schild löste sich auf und die Geister drangen in den Körper von Yami ein. Er fiel auf die Knie und ich wollte schon auf ihn zugehen, doch Seto hielt mich zurück. Plötzlich umgab ein goldenes Licht seinen Körper und ein weiterer Geist erschien. „Pharao Aknamkanon! Aber wie ist das möglich?“, rief Shimon aus. ‘Pharao Aknamkanon? Dann ist das also Yami’s Vater?‘, fragte ich mich in Gedanken. Nach einer Weile verschwand der Geist Aknamkanon’s wieder und auf einmal konnte ich mich nicht mehr bewegen. Es ist, als würde mich etwas in meinem eigenen Körper gefangen halten. Dann erschien auf einmal Akunadin und erzählte irgendwas von, dass Seto sein Sohn wäre. Ich konnte es nicht glauben. Das hieße ja dann, dass Yami und Seto Cousins sind. So wie das sehen konnte, hatte Akunadin alle Milleniumsgegenstände den Priestern abgenommen und sie in den Milleniumsstein gelegt. Er verwandelte sich in eine Kreatur der Finsternis. In den Dunklen Priester, wie er es selber nannte.
Auf einmal konnten wir uns wieder bewegen. Ich verlor beinahe mein Gleichgewicht, doch Seto fing mich auf. Kurz darauf erschien ein Art Portal in dem Akunadin mit seinem Sohn verschwand. Yami wollte hinterher stürmen, doch Bakura’s Diabound hielt ihn auf. „Nicht so schnell Pharao. Das ist eine Familienangelegenheit. Da willst du doch nicht stören.“, sagte der Grabräuber. Plötzlich wurde es dunkel um uns herum. Als sich dieser Nebel wieder lichtete fand ich mich mit Seto in den Ruinen von Kul Elna wieder. „Wo sind die anderen?“, fragte mich mein Liebster. „Ich weiß es nicht. Bakura muss uns getrennt haben.“, stellte ich fest. „Aber warum? Komm, wir suchen den Pharao.“, sagte Seto und nahm meine Hand. Ich nickte und wir gingen durch die Ruinen. Nach wenigen Minuten tauchte ein Monster vor uns auf. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich. Vor meinem geistigen Auge erschien wieder der weiße Drache mit eiskaltem Blick. „Ich brauche erneut deine Hilfe.“, sagte ich zu dem Drachen. //Ich werde an deiner Seite kämpfen und dich beschützen.//, kam es von dem Drachen und er erschien neben mir. Das gegnerische Monster wollte sich gerade auf Seto stürzen, doch der weiße Drache beschützte ihn. Nach langen hin und her konnte mein Weißer das Monster besiegen. Kurz darauf trafen wir auf Yami und Mahad. Bei ihnen war ein Fremder, den ich noch nie gesehen hatte. Ich rief meinen besten Freund zu und als er uns sah atmete er erleichtert aus. Dann stellte er uns den Fremden vor. Sein Name war Hasan und er scheint der Beschützer der Pharaonen zu sein. Wir wollten gerade weitergehen, als plötzlich ein weißer Drache vor meinem geistigen Auge erschien. Jedoch war es nicht mein Drache. //Elena, dein antikes Ich ist in Gefahr. Du musst ihr helfen.// „In Ordnung. Wo ist sie?“, fragte ich den zweiten Drachen. //Sie ist in einem Tempelkomplex im Norden. Dort wirst du auch auf Akunadin und seinem Sohn treffen.//, erklärte er mir. Ich nickte und öffnete meine Augen. Ich sah mich um und fand das wonach ich suchte. „Elena, wo willst du hin?“, fragte mich Seto überrascht. „Ich muss etwas erledigen. Bleib du bitte beim Pharao und beschütz ihn. Ich bin bald wieder da.“, sagte ich und küsste ihn. Dann ritt ich los.
Texte: Die Charaktere gehören leider nicht mir, dafür aber die Texte und einige Charaktere die nicht zur Serie gehören.
Lektorat: Monique Kelch
Tag der Veröffentlichung: 09.02.2013
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für Vanessa, Theresa und Julia
Saranghae :*