Nemo

Nemo. Niemand. 

Namenlos für die Welt, unbedeutend und klein.
Wohin du gehst, niemand nimmt dich wahr.
Stehst du nicht im Weg wirst du ignoriert.
Bestenfalls erntest du einen fragenden Blick;
die Andeutung einer Antwort genügt, und keiner fragt mehr.
Niemanden interessiert wer du bist.
Stehst du im Weg wirst du angeschnauzt, vielleicht nur mit einem Blick,
und hinterher gleich wieder vergessen.
Keiner legt Wert auf deine Anwesenheit, aber meist auch nicht auf's Gegenteil.
Es interessiert schlicht keinen, ob du da bist oder nicht.
Du kannst gehen und niemand bemerkt es.
Niemand vermisst dich.
Vielleicht fragt sich mal jemand: „war da nicht noch wer?“.
Doch er kann sich nicht mehr an dich erinnern.
Wie soll ein Niemand wahrgenommen werden?
Es sind die Niemande, die irgendwann amok laufen.
Die Niemande, die endlich wollen, dass sie zur Kenntnis genommen werden.
Ein letzter, verzweifelter Aufschrei.
Denn Hass ist auch eine Form der Wahrnehmung.
So denkt man wenigstens einmal an sie, und sei es nur aus Angst oder Hass.
Doch du willst nicht gehasst werden!
Wer will das schon?
Du willst geliebt werden.
Doch wie soll das geschehen, wenn man in Niemandes Bewusstsein dringt?
Zu dumm, wenn du für jeden der es wert wäre nur ein Niemand bist.
Wie bekommst du eine Stimme die man hört?
Wie erreichst du, dass man dich wahrnimmt und schätzt?
Das Leben als Niemand ist nicht einfach...

Impressum

Texte: Seth Rock
Bildmaterialien: Coverbild von unbekannter Urheberschaft, gefunden auf einer Myspace-Seite über Google Bildsuche.
Tag der Veröffentlichung: 25.07.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für Nemo.