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,,Mal wieder zu spät Gunduwald?”, schon wieder hatte sie jemand auf die Zeit aufmerksam gemacht. ,,Sie rinnt mir einfach durch meine zu alten Finger! Ich mache mich schon auf den Weg”, schnelles Fußes, so fern sie es konnte, denn ihre Stiefel hatten schon ein Eigenleben, machte sie sich aus dem Staub. Ihre Stunde voller Schweiß und Rennen war vorbei gewesen, schon bevor sie eigentlich angefangen hatte. Ihr Training hat sie so oder so immer vor dem eigentlichen Training. Gunduwald hatte die Angewohnheit meist zu spät zu kommen, wohl ein Erbstück der Familie. Als sie die Halle verließt starrten sie einige Kürbisse von Halloween entgegen, der Hausmeister hatte es versäumt diese noch vor Weihnachten, es war mittlerweile Frühling geworden, zu entfernen. Wahrscheinlich lachten sie deswegen so höhnisch und spuckten dabei ein paar Kerne auf Gunduwald. Diese murrte etwas vor sich hin, suchte ihre Tasche und schaute zur Tür die sich gerade quietschend hinter sie schloss. ,,Meine Tasche”, sie schlug sich mit ihrer faltigen Handfläche gegen ihre noch faltigere Stirn und setzte sich auf den Boden. Ihr langes schwarzes Kleid legte sich über die Steine und ließ diese verstecken spielen. ,,Meine Tasche… sie schaute auf den Boden und schüttelte ihren Kopf. Ihre Tasche war keine normale Tasche gewesen. Nein, das ganz und gar nicht. Ihre Tasche hatte die Angewohnheit wie sonst Waschmaschinen die Socken zu verschlucken, sie klaute Gunduwald auch gerne mal ihre Süßigkeiten oder Kräuter. Nun ja, dies wäre ja nicht so schlimm, würde diese sich nicht immer aus dem Staub machen. Gunduwald wusste, wenn sie ihre Tasche nicht mindestens alle fünf Minuten kontrollieren, so würde diese wieder verschwinden und erst in einigen Wochen wieder zu ihrer treuen Besitzerin finden. ,,Gunduwald… wie schön dich hier zu sehen”, eine Fee mit den knalligsten Farben kam Freude strahlend auf sie zu. ,,Lola…”, Gunduwald stand auf und klopfte sich den Staub von ihrem Kleid. Sie rückte ihren alten Hexenhut in die richtige Richtung, so fern es eine gab, denn der Hut war rund, und gab Lola die Hand. Sie musste innerlich grinsen. Lola war wohl die bekannteste Fee in ganz Nano gewesen. Sie war nicht nur eine begnadete Tänzerin gewesen, nein, sie war sogar als Matratze im Dorf bekannt. Zwar wusste Gunduwald nicht was die Bezeichnung Matratze zu bedeuten hatte, doch lustig fand sie es trotzdem. ,,Ich wollte dich fragen ob du schon über den Einstieg in den magischen Kongress entschieden hast. Das hatte Gunduwald vergessen. Natürlich war Lola auch die Vorsitzende und geregelte mit anderen Gestalten das kleine Dörfchen. ,,Nein, ich brauche noch ein wenig Zeit. Es würden viele Aufgaben auf mich zukommen und du weißt doch wie viel ich gerade mit dem Aufbau meiner Schule zutun habe!”, murmelte diese und betrachtete Lola erst einmal richtig. Okay, der Minirock war nicht gerade angebracht und die neongelben Schuhe, die für ihren Geschmack zu hoch waren, fand sie auch kein Verständnis. Lola war die Tochter des Bürgermeisters gewesen, vielleicht erlaubte sie sich deswegen so viel. Lola verabschiedete sich recht schnell von Gunduwald und öffnete die Tür zum Trainingscenter. Gleichzeitig stolzierte Gunduwalds Tasche heraus und klappte ihre Träger auf, als sie Gunduwald sah. ,,Wie schön…”, lachte sie und griff schnell nach ihrer Tasche. Nun konnte sie sich wirklich auf den Weg machen. ,,Nun aber schnell… der Boden putzt sich nicht von alleine!”, sagte sie und stieg auf ihren Besen. Dieser knarrte unter dem Gewicht von Gunduwald und brachte sie nur schwer in die Luft. Gunduwald flog an der Stillgelegten Eisenbahnstrecke vorbei und brauchte nur geradeaus zu fliegen bis sie ihr kleines Häuschen erreichte, würde da nicht ein Problem sein. Scheinbar kannten nicht alle Bewohner von Nano die Flugschilder und fuhren auf der falschen Seite. Nicht nur, dass die beiden Warzenschweine auf der verkehrten Seite flogen, nein, sie behinderten Gunduwald beim Ausweichen. Sie flog nach links, die beiden Warzenschweine auf ihren Staubsaugen flogen nach links und das Gleiche auf der anderen Seite. So musste es schließlich zum Unfall kommen und sie landeten alle auf dem Boden. ,,Können sie nicht besser aufpassen, oink!”, grunzte das wohl hässlichste Warzenschwein von beiden. Gekleidet in den amerikanischen Farben, beseelt von mehreren Warzen und einem abgebrochenen Horn, und dann auch noch Sterne auf dem Hut. ,,Ich habe versucht ihnen….”, doch Gunduwald konnte nicht zu Ende sprechen. ,,Oink, nichts haben sie versucht! Sie haben uns beim Ausweichen behindert!”, murrte das andere, nicht ganz so hässliche Warzenschwein. Dieses hatte im Gegensatz zu dem anderen noch beide Stoßhörner, doch weiter brauchte man nichts zu sagen. Da sprach der alte Staubsauger schon von ganz alleine. ,,Ich werde sie anzeigen!”, erklärte das Warzenschwein und setzte sich seine Ein-Glas-Brille auf. ,,Ich bitte sie doch herzlich drum…”, Gunduwald verdrehte die Augen und hob ihren Besen hoch. ,,Aber lassen sie mich bitte noch nach Hause fliegen, damit ich saubermachen kann!”, fügte sie hinzu und setzte sich auf den Besen. Sie flog los und ließ die beiden stehen. Aufregend fuchtelten sie mit ihren Hufen durch die Gegend und grunzten bis der Arzt kam. Gunduwald hingegen kümmerte sich nicht weiter darum und landete nun doch sicher auf ihrem Grundstück. Ihr Hund, der kleine Hocker aus Holz, hatte schon sehnlichste auf sein Frauchen gewartet. Aufgeregt wedelte es mit seinem Lesezeichen hin und her, was bei einem Hund wohl der Schwanz sein soll. ,,Mein Liebling”, Gunduwald hob ihren Hocker hoch und wurde von der Kordel, bei einem Hund die Zunge, abgeschleckt. ,,Du glaubst nicht was mir passiert ist”, Gunduwald setzte ihn wieder ab und öffnete die Tür, lehnte ihren Besen gegen die Wand und setzte sich auf ihren Sessel, den sie von einem Riesen geschenkt bekommen hatte. ,,Das alte Warzenschwein will mich Anzeigen!”, sie stand wieder auf und ging zum Fenster um dieses zu öffnen, ,, weil ich ihn angeblich behindert habe!” Gespannt lauschte ihr Hocker Namens Frederik und blickte sie an. ,,Er kann sich alles erlauben…”, brummte Gunduwald und kramte in ihrer Tasche herum. ,,Du hast schon wieder meinen Lippenstift verschluckt!” Gunduwald zog eine alte Schublade auf und suchte dort nach einem Lippenstift, wurde jedoch auch dort nicht fündig. Als sie unter ihrem Bett suchte klopfte es an ihrer Tür. ,,Es ist Besuch!”, schrie eine alte Lampe aus einer verstaubten Ecke und wedelte mit ihrem Kabel durch die Luft. ,,Wenn du es weißt, warum öffnest du die Tür dann nicht einfach!”, rief Gunduwald und stieß sich beim hervorkommen auch noch den Kopf. Nach mehrmaligem Räuspern öffnete Gunduwald die Tür und nahm ihre alte Freundin Fuji in Empfang. ,,Fuji! Du bist schon zurück?”, fragte Gunduwald und winkte einen weiteren Sessel heran. Dieser machte sich schwer keuchend und schwitzend auf den Weg, denn Fuji war nicht gerade die Schlankste gewesen. ,,Ja… China wollte mich nicht all zu lange haben! Ich bin betrunken geflogen und habe dann auch noch vergessen meinen Besen zu tanken… schrecklich!”, sagte sie und nahm eine Tasse von Gunduwald entgegen. Fuji war ihre beste Freundin gewesen und kam aus China. Mit 132 ist sie dann schließlich nach Nano gezogen und freundete sich mit Gunduwald an. ,,Ich habe gehört dass du einen Unfall hattest?”, fragte sie und schob ihre Brille auf die Nase. Zwar wunderte sich Gunduwald darüber, dass Fuji aus den Schlitzaugen überhaupt etwas sehen konnte, geschweige denn, dass es durch die Brille besser gehen würde. ,,Nun ja, woher.. Woher weißt du das eigentlich? Hast du etwa gelauscht, oder waren die Reporter mal wieder schneller gewesen als ich?”, fragte sie. Sie gähnte und streckte sich. Es war ein anstrengender Tag gewesen, den sie jetzt am liebsten mit ihrem Bett beenden würde. ,,Die Schweine von Nebenan! Sie haben mich mal wieder in die Falle gelockt. Die Oma von dem hässlichsten der Beiden wird mich anzeigen. Sicherlich kriege ich heute noch einen Bescheid wann ich im Gericht zu erscheinen habe! Sie haben einfach keine Rücksicht auf mich genommen, aber das müssen sie ja so oder so nie”, sagte Gunduwald. Fuji zupfte sich ein paar Spinnen aus ihrem schwarzen Haar und steckte sie zugleich wieder in ihren Mund. Gunduwald bevorzugte diese Art von Essen nicht, doch als Fastfood konnte man es allemal genießen. ,, Ich werde mich wohl vor ihnen behaupten müssen. Ihren Namen kenne ich noch nicht einmal, sie meinen im Prinzip auch nicht, aber trotzdem werde ich angezeigt”, bemängelte Gunduwald. ,,Ich werde mit Sicherheit auch in den Zeugenstand gerufen werden! Sie wollen alle hören, die es nicht wagen gegen die beiden auszusagen….”, erklärte Fuji. ,,Es ist kein Wunder. Sie konnten sich noch nie selbst verteidigen!“, fuhr Gunduwald fort. Nach einiger Zeit herrschte Stille zwischen den Hexen. Die Nacht brach herein und noch immer saßen sie dort. Sie schwiegen sich an, warum wusste niemand. ,,Du musst deinem Enkel Bescheid geben“, Fuji regte sich. Sie stellte die Tasse von Gunduwald auf ein Tablett das neben ihr schwebte und sich gleich wieder auf den Weg in die Küche machte. ,,Meinen Enkel? Du musst den halben Harry Potter Verschnitt? Dieser Möchtegernzauberer?“, erschrocken starrte Gunduwald Fuji an und schüttelte ihren Kopf. ,,Nein, nein das werde ich nicht machen!“ Fuji bedauerte das zerbrochene Verhältnis von Tarry und Gunduwald. Sie waren früher wie beste Freunde gewesen, doch als Gunduwald ausversehen die Freundin von Tarry in eine Kröte verwandelt hatte, war alles vorbeigewesen. ,,Es war schließlich nicht seine Schuld gewesen, Gunduwald, du weißt es genau so gut wie ich!“, Fuji stand auf und zog sich ihren alten Mantel über. Die Nächte in Nano waren kalt gewesen. Dunkel und Kalt. Gunduwald verabschiedete sich von Fuji ohne ein weiteres Wort über Tarry verloren zu haben und schloss die Tür hinter ihr. ,,Ich werde Tarry nicht um Hilfe beten“, doch ihr Blick wanderte zugleich auf ihren Totenkopf. ,,Du willst, das weißt du“, ein Kopf bohrte sich durch die alte Steinwand ihres kleinen Hauses. ,,Du Poltergeist! Habe ich dir nicht gesagt das du verschwinden sollst?“, brummte Gunduwald und nahm ein Stück Zeitung in die Hand. Bedrohlich nah stand sie nun vor dem Kopf, dem ein Bart aus Spinnweben gewachsen war. ,,Wie oft habe ich dir nun schon gesagt, dass ich nicht von dem Ort verschwinden kann, an dem ich Umgebracht wurde?“, fragte er Gunduwald. ,,Nun hör auf zu spinnen! Du bist bei einem Kreuzzug ums Leben gekommen und das war nicht in Nano. Und warum nicht? Weil es hier keine Kreuzzüge gegeben hat. Ganz einfach! Und nun verschwinde, ich will mich ausruhen“, grummelte sie und verschwand in ihr Schlafgemach. Doch aus Schlaf wurde noch immer nichts. Ihr kleiner Hocker Frederik, der es sich schon längst vor dem Kamin gemütlich gemacht hatte, schlug nach ein paar Minuten, nachdem Gunduwald sich in ihren Sarg gelegt hatte, an und kratzte an der Haustür. ,,Was machst du für Krach?“, fragte Gunduwald, stand auf, schlüpfte mit ihren Füßen in ihren Hauspuschen aus Einhornfell und ging zur Tür. ,,Ich denke das wird der Brief sein“, noch immer war der Kopf zu sehen gewesen. ,,Das werden wir ja gleich wissen“, Gunduwald wollte sich nicht noch mehr Ärger einheimsen und hatte den Kopf quatschen lassen. Gunduwald öffnete die Tür und schaute nach links, nach einigen Sekunden wieder nach rechts. Es war nichts zu sehen als etwas an ihrem Rock zupfte. ,,Hier unten“, etwas quakte. ,,Oh, Herr Kröterich, sie sind es“, Gunduwald beugte sich nach unten und begrüßte den Frosch. ,,Ich habe hier etwas für sie“, er reichte ein Stück wertvollstes Pergament und machte sich dann wieder auf den Weg zu seiner Postkutsche. Er war der Briefträger von Nano gewesen und bevorzugte es in der Nacht die Post zu den Leuten und Kreaturen zu bringen. Gunduwald kratzte sich am Hinterkopf und schloss die Tür wieder. ,,Wird wohl die Einladung sein“, sie nickte, als sie die Wachspuren auf dem Brief sah. ,,Ich soll morgen um 12.00 beim Gericht erscheinen. So schnell geht es doch eigentlich nie, oder?“, fragte sie und legte die Post auf ihrem Nachttisch, legte die Puschen auf den Teppich der über ihrem Kopf schwebte und schloss die Augen. Am nächsten Morgen schrie um neun Uhr ihr Wecker sie aus dem Bett. Eine große Standuhr hatte es sich zur Aufgabe gemacht sie zu wecken. ,,Gunduwald, du wirst dich noch verspäten“, klang es aus ihrem Innersten und schon war sie wieder verschwunden. Die Schritte waren jedoch noch deutlich zu hören, denn sie wankte hin und her, brachte somit ihre Glocken in Schwingung und klingelte durch die Gegend. ,,Hast du eigentlich einen Anwalt? Jemand der dich vertritt?“, als Gunduwald gerade dabei war ihren Kaffee zu machen steckte die alte Rübennase ihren Kopf durch das Fenster. ,,Rübi, dich habe ich lange nicht mehr gesehen! Wie geht es dir?“, fragte sie und schüttete die heiße Brühe auf ihren Teller. ,,Du bist die einzige die ihren Kaffee so trinkt. Warum tust du es noch einmal?“, fragte er und zupfte sich Stroh aus den Ohren. Er war die Vogelscheuche einiger Bewohner von Nano gewesen. Für ihn ein lohnreiches, jedoch auch schmerzliches Geschäft. Er bekam eine Menge Geld dafür, jedoch häuften sich auch die Arztkosten. ,,Damit er schneller abkühlt“, sagte sie und schlürfte den Kaffee von dem Teller. ,,Nun ja, um auf eine Frage zurück zu kommen. Ich habe Kopfschmerzen. Jeden Tag das Gehirn aus dem Kopf gerupft zu kriegen ist eben doch nicht so toll“, sagte er. ,,Ich habe dir gesagt, dass es besser werde die Arbeit aufzugeben. Aber du wolltest ja nicht auf mich hören“, sagte Gunduwald und überlegte für einen Moment. Hatte eine Vogelscheuche überhaupt ein Gehirn? ,,Okay mh, nein, habe ich nicht. Ich weiß nicht wie schnell ich nun noch einen Anwalt kriegen soll und nein, ich werde Tarry nicht anrufen. Er würde mich sowieso nicht vertreten wollen“, fuhr Gunduwald fort. ,,Wird er nicht, nein?“, fragte Rübi und kratzte sich an seinen knochigen Beinen. ,,Nun ja, einen anderen als ihn wirst du nicht kriegen“, er zuckte mit den Schultern. ,,Ich weiß, ich weiß. Vielleicht sollte ich ja doch?“, Gunduwald seufzte. Eine andere Möglichkeit blieb ihr fast nicht übrig. ,,Der junge Hutmacher? Was ist mit ihm?“ ,,Der Verrückte? Er würde mit Stichnadeln auf uns losgehen würden wir ihn noch einmal um einen Gefallen beten. Das weißt du doch! Er, nun ja, seitdem du die Hochzeit von Tarry ruiniert hattest ist er nicht gut auf dich zu sprechen! Du weißt, er konnte seine ganzen Hüte nicht mehr an die geladenen Gäste verkaufen…“, Rübi verschwand so schnell wie er auch gekommen war. ,,Ich weiß. Ich habe Mist gebaut. Ich habe die Firma vom jungen Hutmacher zerstört, da ich die Braut in eine Kröte verwandelt habe. Tut mir leid. Ich rufe ihn einfach mal an“, beschloss Gunduwald. Sie ging wieder zurück in ihr Wohnzimmer, winkte den Sessel heran und setzte sich dann neben den Tisch mit dem Totenkopf. Sie öffnete diesen und steckte ein Stück Papier in dessen Gebiss. Es dauerte ein wenig bis das Stück Papier gefressen wurde. ,,Du bist sehr langsam“, murrte Gunduwald und lehnte sich zurück. ,,Die Verbindung zu einem der gefragtesten Anwälte ist eben nicht so einfach herzustellen“, gab der Kopf von sich. ,,Der gewünschter Anrufer ist zurzeit nicht erreichbar. Stecken sie dem Totenkopf nun bitte eine 1, wenn sie zu dem Betroffenen reisen wollen, die 2, wenn sie keine Lust mehr haben oder einfach die 3 um nichts zu machen. Gunduwald schlug sich gegen die Stirn. ,,Ich … das kann… ach… warum… was… „, Gunduwald kramte einen Stift aus ihrer Schublade heraus und schrieb eine römische eins auf ein Stück Papier, faltete es zusammen und steckte es wieder in den Schädel. ,,Diese Zahl konnte leider nicht erkannt werden“, der Kopf spuckte das Papier wieder heraus und verstummte. Gunduwald seufzte. Das konnte alles nicht wahr gewesen sein. Sie schüttelte ihren Kopf, ging ins Schlafzimmer und versuchte es mit dem Handy, was Tarry ihr vor einigen Jahren geschenkt hatte. ,,Vielleicht geht es ja“, sagte sie und setzte ihre Brille ohne Gläsern auf. Sie gab einige Zahlen ein und wartete das Zeichen ab. ,, Jam West, sie wünschen?“, fragte eine freundliche Stimme. ,,Ich würde gerne mit Tarry Trotter sprechen…“, sagte sie und wartete auf eine Antwort. ,,Mr. Trotter ist gerade beschäftigt. Er wird sie in… -- sag ihr 4 Stunden-- … er wird sie in 4 Stunden zurückrufen können!“, sagte sie. ,,Dann sagen sie meinem Enkel bitte, dass es in 4 Stunden schon zu spät sein wird!“, knurrte sie. ,, Was soll ich denn jetzt sagen?“, fragte Jam. ,,Nun ja, dass ich mit ihm reden kann?“, fragte Gunduwald und zog eine Augenbraue hoch. ,,Gib mir das Handy…“, brummte Tarry und meldete sich, ,, Das ich deine Stimme noch einmal hören werde…“ ,,Du warst noch nie sonderlich gut im ,,ich bin nicht da und melde mich später sagen,, !“, erklärte Gunduwald. ,, Wie du willst. Aber ich habe jetzt keine Zeit. Es sitzt eine heiße Sekretärin in meinem Büro und diese werde ich mit Sicherheit nicht warten lassen“, sagte er und zupfte seine Krawatte gerade. Er war nicht schlecht gebaut. Seine platin blonden Haare vielen in sein Gesicht und machten es weich. Auch sein Körper war gut gebaut gewesen. Kein Wunder das jeder hinter ihm her war. Er wurde sogar von einer Schwulen Zeitung zum geilsten Hintern der Welt gekürt. ,,Ich wüsste nicht warum ich dir helfen sollte…“, sagte Tarry. ,,Das du weißt, das ich deswegen anrufe. Tarry bitte. Ich wurde von der Oma der Schweine angezeigt! Ich habe nichts getan! Wirklich nichts!“, sagte sie. ,,Warum setzt du dich nicht einfach ab? Nano ist nicht der einzige Ort an dem du glücklich werden kannst. Abgesehen davon wird sie sich nicht die Mühe machen gerade dich zu suchen“, meinte Tarry. ,,Ich laufe nicht vor meinen Problemen weg! Und du wirst mir helfen. Du bist der beste Anwalt, es könnte mich sonst niemand aus dem Gefängnis bringen!“, Gunduwald begann zu zittern. Aus dem Gefängnis von Nano war noch nie jemand entkommen. Es war grau und stickig gewesen. Ganz geschweige von den Vorhängen der Kerker. Grauenvoll. ,,Und was kriege ich dafür?“, fragte Tarry und ließ seinen Kugelschreiber über den Bauch seiner Sekretärin fahren. Er hatte es sich in seinem Büro gemütlich gemacht und war gerade dabei das zu bekommen, für das er schließlich auch Geld bezahlt hatte.

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Tag der Veröffentlichung: 05.05.2009

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