Wie lange?
Wie lange sie dort schon saß wusste sie nicht, aber es musste schon einige Stunden sein.
Es wurde dunkel und ihre Packung Zigaretten war auch schon fast leer. Aber das war ihr egal. Ihr ging einfach zu viel durch den Kopf.
Warum war sie wie sie war. Unruhig. Getrieben und immer auf der Lauer. Was war mit ihr los???
Das fragte sie sich seit sie 5 Jahre alt ist, und in den letzten 25 Jahren ist es nicht besser geworden. Was war mit ihr los???
Eher ist es noch schlimmer geworden. Auch half es ihr nichts dass sie einen Mann an ihrer Seite hatte.
Sie hatte das Gefühl das sie noch nicht angekommen ist, dass da noch etwas auf sie wartet. Aber auf was?
Was musste sie machen um dieses Gefühl los zu werden, und endlich zur Ruhe kam.
Die Heldinnen in den Romanen die sie lass wurden mit ihren Männer ruhiger und stärker, nur sie nicht. Sie kam nicht in dem Hafen an. Sie trieb immer noch auf dem wilden Meer ihrer Emotionen und Gedanken!
Sie konnte mehrere Bücher gleichzeitig lesen und brachte keine der Handlungen durcheinander und hatte eine so gute Fantasie dass sie direkt hinab in diese Welten tauchen konnte. Aber kaum hatte sie die Bücher durch fühlte sie sich allein und einsam, und kein bisschen ruhig.
Nur leer!!!
Als vermisste sie die Aufregung die stieg mit jedem Kapitel was sie lass und mit den Erlebnissen die ihre Heldinnen durchlebten. Dann wünschte sie wäre eine von ihnen!!!
Warum konnte sie nicht wie andere Frauen sein und glücklich mit dem sein was sie hatten???Warum verlangte sie noch mehr vom Leben!!!
Sie hatte doch alles!!!
Einen Mann der sie liebt. Eine abgeschlossen Ausbildung. Einen Beruf, der ihr Spaß machte. Eine Familie die sie liebte. Einen Platz wo sie hingehörte.
Und trotzdem hat sie das Gefühl das sie nicht hier hin gehörte.
Dass sie nicht von hier kommen würde. Als wäre sie aus einer anderen Galaxie, oder Realität.
Als wäre alles um sie irreal, nur um sie in Sicherheit zu wiegen und dann wieder unbarmherzig zuzuschlagen wenn sie am wenigsten damit rechnetet.
Oft hatte sie das Gefühl, bevor sie einschlief, in der rechten Hand ein Schwert zu haben und in der linken einen Dolch. Und das sie zum Sprung bereit war um es zu Töten. Aber was ???
Dann kamen die Träume…
„Du bist unsere Kriegerin! Vergiss das nicht“ sagte eine Stimme zu ihr, „Du musst wachsam sein!!“
Sie kniete auf dem Boden, spürte wie der Wind durch ihr Schwingen strich, fühlte den Griff ihres Schwertes und die Steine die darin eingebettet waren. Und eine Welle stolz überspülte sie. > Ja sie war wachsam! Ja sie war eine Kriegerin und sie würde bis zum letzten Atemzug Kämpfen! <
Als sie aufstand, spürte sie die Blicke der anderen im Rücken. Ja sie war anders. Sie war mit Schwingen Geboren, ihr waren sie von Geburt an gegeben und nicht durch andere verliehen. Das hatte ihren Lebensweg vorbestimmt. Denn nur Krieger durften Schwingen haben. Und Sie war die erste Frau die welche hatte, und ist dazu noch mit ihnen geboren worden!!
Stolz erfühlte sie und sie erhob ihr Kinn, bevor sie sich umdrehte, nur um den Schwertarm gegen den Himmel zu heben. Dann schwang sie sich in die Luft.
Ihre Männer folgten ihr, mit ihrem Kriegsschrei auf den Lippen.
Ein Lächeln erschien auf ihren Lippen, als sie der Sonne entgegen und in Richtung Wald sich gleiten ließ.
Ihr Vater war stolz auf sie, er wartet am verabreden Ort auf sie alle, das wusste sie. Auch wenn sie nicht viele waren, nur 80 Mann stark, aber die Elite.
Wer ihr zugeteilt wurde ging durch eine harte Schule.
Die meisten gaben schon am ersten Tag auf, die wenigsten hielten länger als 1 Jahr durch. Doch die jetzt bei ihr waren, waren schon 50 Jahre bei ihr. Und Liesen sie nicht im Stich.
Sie schenkte ihnen nichts.
Ihr wurde auch nichts geschenkt.
Sie, die erste und einzige Schwingengeborene, hat sich alles erkämpfen müssen!!
Aber das störte sie nicht. Es hat sie stark gemacht. Hat ihr einen starken Rücken und den Respekt der Kriegerkaste eingebracht.
Sie wollte niemanden in ihrem Rücken haben der nicht genauso wie sie, dem Schicksal mit Mut und doch Angst entgegenblickte, oder der vor Angst das Schwert nicht halten konnte.
Das konnte sehr leicht den Kopf und das Leben kosten.
Während ihr das alles durch den Kopf ging, veränderte sich etwas um sie. Sie fühlte es…roch es….aber konnte nicht genau sagen was es war.
Da wachte sie auf. Entweder war es der Wecker, ihr Mann oder einfach ihr Körper was sie weckte. Weiter hatte sie diesen Traum noch nie geträumt. Aber das Gefühl das etwas sich verändert hat, nahm sie immer mit aus dem Traum.
Meist passiert an diesem Tag etwas.
Ob es gut oder schlecht war das konnte sie nie genau sagen, aber etwas würde dann passieren.
Der andere Traum der sie begleitet, kam seltener, aber er kam….
Sie kämpfte. Blut klebte an ihren Händen, ihrem Schwert und lief an ihr hinunter. Männer schrien, aber es waren nicht ihre. Diese Schreie waren anders, menschlich, ängstlich….
Sie musste sich nicht umdrehen um zu wissen das ihre Männer noch alle auf den Beinen standen und kämpften, das keiner von ihnen eher vom Schlachtfeld gehen würde ehe sie gesiegt oder Tod waren. Ja sie konnte darauf vertrauen dass sie mit ihr sterben oder siegen würde. Das ließ ein Lächeln auf ihren Zügen erscheinen, und ihr Gegner erbleichte!
Ehe sie ihn Zweiteilte.
Sie schlug um sich, die Schwingen fest an ihren Körpergepresst, ohne dass sie sie behinderten, aber so dass sie auch nicht verletzt wurden. Fliegen brachten mitten in der Schlacht keinen Nutzen, dann war sie ein zu leichtes Ziel.
Und ein Ziel wollte sie nicht sein! Sie wollte niemals mehr ein Opfer sein! Nein! Das würde sie nicht mehr sein!
Ihre Schläge, Tritte und Hiebe wurden immer Kraftvoller und ihrer Männer spürten die Veränderung die von ihr ausging. Sie zogen die Energie in sich auf und kämpften mit neuer Kraft und gestärkten Willen für ihre Kommandantin.
Sie wusste nicht woher sie die Kraft noch nahm, der Kampf dauerte schon Stunde an, aber sie stand immer noch.
> Bald ist es vorbei. Es werden schon weniger. Bald haben wir es hinter uns. < Dachte sie, und erstach einen weiteren, der es gewagt hatte die Waffe ihr entgegen zu strecken. > Es können doch nicht noch mehr kommen! <
Dann hörte sie ein Horn, so klar und rein. Das war das Signal, das Signal auf das sie alle gewartet hatten.
Mit einem Aufschrei ries sie das Schwert aus dem Stückfleisch in das sie es gestoßen hatte und sprang dem Himmel entgegen, ihre Männer taten ihr es gleich.
Dann sahst sie mit weit aufgerissenen Augen und einem heftig schlagenden Herzen im Bett. Sie musste erst einmal überlegen wo sie war und ihren Atem zur Ruhe kommen lassen. Sie war nicht dort das war nur ein Traum!!! Das sagte sie so oft dann zu sich, trotzdem hatte sie dann den ganzen Tag das Gefühl das das Blut noch immer an ihr klebte und das Duschen ihr das Gefühl nicht nehmen könnte.
Während sie sich alles durch den Kopf gehen ließ, zog der Mond hinter den Wolken hervor und beschien ihr Gesicht.
Die strahlen des Mondes taten fast so gut wie die Wärme der Sonne am Tag. Nur das Sie das Gefühl hatte eher in die Nacht als in den Tag zu gehören.
Der Wind frischte auf und wehte ihr ihren Pony ins Gesicht. Genervt strich sie die Strähnen hinter das Ohr und dacht an einen weiteren Traum….
Sie lag in einem riesigen Bett, nur mit den Schwingen und einer leichten Decke bedeckt. Am Oberschenkel war noch immer ihr Halfter mit dem Wurfmesser befestigt.
Langsam wurde sie wach von den Strahlen der blauen Sonne die in ihr Zimmer hinein kroch. Sie richtete sich auf und streckte sich, dann stand sie auf und ging in ihr Bad unter die Dusche.
Das Wasser floss über ihre Schulter, Schwingen, Hüfte und die Beine herab. Mit dem Gesicht Richtung Decke gerichtet stand sie unter dem Wasserstrahl.
Sie wusste niemand würde sie hier stören.
Niemand würde es wagen hier in ihre Zuflucht zu drehten.
Mit einem Ruck hielt sie den Kopf unter das heiße Wasser und lies es sich über und über berieseln.
Als sie unter dem Wasser vorkam fühlte sie sich besser, dann ging sie zum Fenster um es zu öffnen. Neben dem Fenster stand eine Truhe auf ihr lagen ihre Sachen. Schnell warf sie sich diese über und trat dann in das blaue Licht der Sonne und sprang ihr entgegen.
Nichts trocknete die Schwingen und ihr Haar schneller als der Flügwind und die ersten Strahlen eines gerade erwachenden Tages.
Es tat so gut…nie möchte sie es missen … niemals mehr!!!
Sie glitt durch die Strömungen des Windes, der sie kitzelte und jeden Tropfen Wasser von ihrer Haut und aus ihren Schwingen dabei nahm.
Die Sonne erwärmte sie, und sie hatte das Gefühl frei zu sein. Frei wie der Wind und die Strahlen der Sonne.
Sie genoss dieses Gefühl, den bald musste sie zurück kehren und sich wieder anpassen.
Bald. Nicht gleich.
Dann wurde sie wieder wach und hatte das Gefühl frei zu sein. Aber diesen Traum hatte sie nicht oft. Eher selten, und sie hoffte jedes Mal wenn sie ins Bett ging ihn wieder zu haben.
Zu mindestens konnte sie noch hoffe und hat sich noch nicht der Lethargie hingegeben. Sie wusste wenn sie den Träumen die sie nachts beherrschten erlaubte mit in den Tag zu kommen würde sie alle für nicht richtig im Kopf halten und schlimmstenfalls würde man sie einweisen.
Aber dazu war sie zu stolz. Dafür hat sie eine zu gute Ausbildung erhalten, als das sie ihre Träume das jetzt und heute bestimmen lies. Und doch brauchte sie ab und zu eine Nacht um darüber nach zu denken. So wie heute Nacht.
Aber dafür waren solche Nächte auch gut, solche wo nicht an schlafen oder ruhen zu denken war.
Ja sie brauchte sie.
Niemand konnte ihr sagen woher diese Träume kamen oder ob sie einfach nur zu viel Fantasie hatte, dafür fühlten sich ihre Träume viel zu echt an.
Sie sah auf ihre Hände herab und dachte an ihre Kindheit, an die Zeit wo sie lernte dass man nicht jeden darüber erzählte was in den Träumen passiert.
Diese Zeit war hart gewesen, oft wurde sie ermahnt doch bei der Wahrheit zu bleiben und keine Lügen zu erzählen. Aber für sie war es doch keine Lügen!!
Sie hatte das Gefühl von diesen Menschen mit den Flügeln immer umgeben zu sein, das sie mit ihr redeten und das sie ihre Qualen und Schmerzen am eigenen Leib spüren konnte.
Niemand wollte ihr glauben, bis auf eine.
Ja, eine. Und gerade diese Frau hat sie oft verletzt, nicht seelisch aber körperlich. Jedoch danach hat sie gelernt niemand mehr zu vertrauen und die Träume in ihrem Kopf zu lassen.
Und gerade diese Frau hat ihr beigebracht mit einen Messer umzugehen als wäre es eine Verlängerung ihrer Hand.
Ja sie konnte sich selbstverteidigen…aber nicht gegen ihre Träume!!
Niemand würde es jetzt noch wagen sie ungebeten anzufassen, ohne Schmerzen zu haben.
Aber gegen die Träume mit den Gefühlen konnte sie nichts machen. Das musste sie ertragen.
Manchmal sehnt sie sich, wie die Kriegerin in ihren Träumen, danach einfach hoch in den Himmel zusteigen und den Mond entgegen zu fliegen und alles hinter sich zu lassen. Keinen Schmerz mehr zu spüren, keine Verantwortung mehr zu haben. Einfach nur frei sein und mit dem Wind und dem Mond spielen.
Die strahlen des Mondes taten so gut, sie hatte das Gefühl, das sie ihre inneren Batterie wieder aufladen würde.
Energie für einen weiteren Tag, wo sie träume verdrängen konnte.
>Wie wäre es wohl wenn es nicht nur träume wären???< fragte sie sich, >Was wäre wenn ich wirklich Schwingen hätte und Fliegen könnte??<
Sie verzog die Lippen zu einem Lächel, was ihre Augen nicht erreichte. >Dann hätte ich es vielleicht einfacher gehabt. <
Eine Kriegerin zu sein und nur an den nächsten Krieg zu denken, war einfacher als sich täglich hinter einer Mauer des Schweigens und des Lächelns verstecken zu müssen.
Ok, die Alte hatte dafür gesorgt das sie eine art Kriegerin war, aber sie hat dabei fast ihr Leben verloren. Und alle haben so getan als wäre es nicht schlimm.
Selbst ihre Schwertschwester hat es wenig gekümmert als sie 3 Tage bei der Alten war, und die nicht sagen konnte ob sie wieder wach wurde oder nicht.
Als wäre es nicht weiter schlimm.
>Meine Schwertschwester! < dachte sie bitter. >Wo war sie als die Alte meinte mir das Fleisch vom Rücken zu prügeln, weil ich vom Pferd gefallen bin. Oder wo die Alte meinte ich bin zu langsam, das muss sich ändern. <
Nein da hat ihr keiner geholfen.
>Warum sollte man auch einem verzogenen Balg helfen! < hörte sie oft.
Sie stand auf und blickte zum Mond hinauf….lies den Wind mit ihren Haaren spielen….ja jetzt war es besser…jetzt hatte sie das Gefühl etwas ruhiger zu sein.
Dann rannte sie los. Sie würde so lange laufen bis ihre Beine sie nicht mehr tragen würden, bis sie einfach umfiel. Aber zu mindestens hatte sie dann das Gefühl der Wind streichelt sie, so wie in ihren Träumen.
Manchmal fragte sie sich was die Kriegerin sonst noch erlebte, wie ihr leben den noch ist. Ob sie außer ihrem Vater noch jemanden hatte??
Ob sie die gleichen Probleme wie sie hat?? Oder ob sie überallem steht???
Ja das Laufen tat gut. Nur laufen, an nichts anderes mehr denken, einfach laufen.
Das Gras und Moos unter ihr waren weich und umfingen sie wie eine Mutter ihr weinendes Kind. Es hüllte sie ein, fing ihren Sturz auf und ließ sie in die Arme ihres Traumes sinken.
Sie war nicht allein. Schräg hinter ihr stand ein Mann, groß, Schwarzhaarig, Stark, durchtrainiert mit blauen Augen, die mit Sehnsucht und wärme auf ihr ruhten. Sie wusste sie könnte ihm Vertrauen, sich immer auf ihn verlassen. Und doch wollte sie mehr.
>Kind, du bist stark. < sagte er, >Suche deinen Seelegefährten nicht hier. Sie würden an dir Zerbrechen und du wärst damit nicht zufrieden. <
„Was heißt schon Seelengefährte?? Niemand war oder ist wie ich! Ich muss allein bleiben und dienen. Dafür bin ich geboren.“ dachte sie und sah verbittert in die aufgehende Sonne. Kämpfen, fliegen und ausbilden, mehr hatte sie nie gelernt. Sie beneidete ihre Schwester und ihre Eltern um das was sie hatten. Für sie würde es das nie geben.
Aber wenigstens hatte sie die liebe ihrer Familie.
> Wer weiß Vater, < antworte sie, >vielleicht bin ich nicht dazu gemacht worden von der Göttin um einen Seelengefährten zu erhalten. Ich bin Kriegerin, keine Hausfrau. Ich kann kämpfen und mehr will ich nicht. <
>Kind, denk nicht so!! Die Göttin wird sich dabei schon etwas gedacht haben, als sie dich so gemacht hat wie du bist. < antwortete ihr Vater.
„Ja, für ihre Kriege! Darin bin ich gut. Blut ihr zu opfern.“ Schoss es ihr durch den Kopf.
Sie würde nie in den armen eines anderen liegen oder Freuden einer Frau empfangen, wie andere Frauen. Sie nicht.
Sie die Kriegerin. Die Erwählte der Göttin. Und doch, auch die verfluchte der Göttin.
>Lass es gut sein Vater. < sagte sie verschmitzt lächelnd. > ich bin was ich bin und werde mich nie ändern. Ich werde solang für sie Kämpfen wie das blaue Blut durch meine Adern fliesen wird. < dann erhob sie sich in die Lüfte und flog der blauen Sonne entgegen.
Sie erwachte traurig und zittern vor Kälte in dem Bett aus Moos, wo sie geschlafen hat.
>Vielleicht verbindet mich doch mehr mit den Träumen als ich wahr haben will. < dachte sie beim aufstehen, > Ich suche nach etwas als hätte ich es noch nicht gefunden. <
Sie klopfte sich die Blätter und Grashalme vom Hemd und Hose, und sah sich um.
>Weit bin ich ja nicht gekommen. < und ging langsam den Weg zurück, den sie in der letzten Nacht ohne blick gelaufen ist.
>Vielleicht hat die Alte ja recht, und ich bin nicht dazu aus ersehen Frau für einen Mann und Mutter für Kinder zu sein. Sondern nur eine von vielen ihrer Kriegerinnen und Lehrlingen. < bei diesen Gedanken verhärtete sich ihre Mine, und jeder der sie jetzt hätte sehen können, wäre erschrocken gewesen.
Das lange Haar, ungebändigt und ungekämmt, floss an ihrem Rücken bis auf die Taille herab und ihre Augen, zusammen gekniffen, strahlten eine Kälte und Wut aus, das es keiner wagen würde unaufgefordert ein Wort an sie zurichten.
Es schien sogar, dass die Sonne Angst vor ihr hätte und sich schnell hinter einer Wolken Bank verstecken wolle.
Sie strahlte so viel Kälte und Hass aus, und sie merkte es nicht einmal.
> Ich werde nicht wie sie das will!! < schwor sie sich in Gedanken, während sie langsam zu ihrer Lagerstätte der letzten Nacht zurückkehrt. > Ich liebe meinen Mann und werde ihn nicht wegen ihrer Aussagen verlassen. Dann werden wir halt keine Kinder haben! Aber ich werde alles mir mögliche tuen damit er glücklich ist. <
Sie packte ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Heimweg, zurück zu dem Mann der sie nicht drängte über das was sie in ihren Träumen nachts sah oder was in ihrer Jugend geschehen ist, zu reden. Zu dem Mann der mehr Verständnis als ihr Vater oder sonst jemand für sie aufbrachte.
Ihre Waffenschwester hat einmal zu ihr gesagt: > Du gleichst der Luna mehr als du wahr haben willst. Sicher magst du blonde Haare und grüne Augen haben, aber dein Wesen ist genauso verschleiert wie ihr Antlitz bei bewölkter Nacht. Du tust nichts ohne vorher alles abzuwägen oder zu analysieren und dafür brauchst du noch nicht einmal Sekunden. Du machst dass rein Instinktiv. Als Wäre es ein Teil von dir, wie das atmen. <
Damals hat sie noch darüber gelacht und sie eine Träumerin genannt. Sie und eine wahre Tochter der Mondgöttin??? Auf welche Gedanken sie doch käme.
Jetzt wusste sie nicht mehr ob sie darüber lachen sollte oder ob sie die Aussage bewahrheitet hat. Damals dachte sie nicht daran ihr zu glauben oder den Aussagen der Alten zu glauben, sie wollte nur Leben, ohne Schmerzen ohne Erinnerungen an die Qualen. Doch keiner der Alten konnte ihr helfen. Damit muss sie allein fertig werden.
Ihr Mann fragte nicht wo sie war oder warum sie die letzte Nacht gegangen war, er nahm sie einfach in den Arm und Küsste sie zärtlich auf den Mund.
>Guten Morgen. Geht es dir jetzt besser? < wollte er nur wissen, sie lächelte ihn an, ohne das es ihre Augen erreicht. >Es geht. Danke. < mehr antworte sie nicht und schlang ihre Arme ums eine Mitte um sich an ihn zu lehne. Seine Wärme umfing sie und sein warmer erdiger frischer Geruch legte sich um sie. Er hielt sie einfach nur fest. Gab ihr seine Wärme und seinen Schutz so wie seine Liebe und Stärke. Er wusste, sie würde zu ihm kommen wenn sie bereit war zu erzählen was los ist. Drängen und Nachfragen würde sie nur noch verschlossener machen und schlimmstenfalls sie von ihm entfremden.
>Lass uns fahren! Ich will irgendetwas heute unternehmen. < sagte sie und sah ihn an, >Heute Abend werde ich genug Zeit haben zum Grübeln. Und was möchte meine Kleine denn machen??< fragte er lächelnd, >Mmmmhhhh….wie wäre es wir fahren in die Stadt Kaffee trinken, und sehen dann was sie ergibt? <überlegte sie
Der Tag war angenehm gewesen. Sie hat die Träume hinter einer Mauer verschwinden lassen und sich nur auf ihren Mann konzentriert.
Doch jetzt war Nacht. Er lag neben ihr und schlief, erschöpft und selig. Sie musste lächeln. Er war so gut zu ihr und sie hatte das Gefühl ihm nichts davon zurückgeben zu könne. Und doch liebte er sie.
Wieder dachte sie an ihre Träume, vor allem an den von letzter Nacht.
Sie stand auf und ging zu der Truhe am Bett ende, dort holte sie ihre Sachen heraus.
Ihren Wildlederrock, das Wildlederbustier und dazu die passenden Wildlederstiefel.
Sie sah die Sachen eine kurze Zeit an und ging dann ins Badezimmer um sie anzuziehen.
„Wie lange habe ich diese Sachen schon nicht mehr getragen? 5 oder sind es doch schon mehr Jahre?“ fragte sie sich. „Ok, es müssen mehrere Jahre sein, das blöde Oberteil ist verdammt eng.“
Auf dem Weg aus der Wohnung nahm sie Ihre Sachen von der letzten Nacht wieder mit. Das Messer was in der Seitentasche steckte holte sie hervor und steckte es in die dafür vorgesehene Stiefeltasche am Oberschenkel.
Der Mond schien hell und klar, keine Wolke war am Firmament zu sehen, als sie aus dem Haus trat.
Ihre Haut fing an zu prickeln, wie immer in Vollmondnächten.
Sie musste los, raus hier und weg.
Die Nacht würde für sie lang werden, nur ob sie lang genug für ihr Vorhaben war???
Sie musste sich beeilen und alles hinter sich lassen.
Wie hat die Alte gesagt: > Akzeptiere dein Erbe und die wirst alles erreichen! <
Die hatte gut reden. Ihr Erbe akzeptiere! Ständig diese träume haben, nicht wissen wo man hingehört oder warum man so handelt.
Immer getrieben und unruhig sein.
Ihr Gesicht glich einer Maske und verritt keinen ihrer Gedanken, nur die schnelle Atmung zeigte ihre Unruhe und lies sie noch schneller laufen.
>Vielleicht war sie wirklich eine von Luna´s Kindern, aber wenn dann eins der schwächsten. Alle anderen sind schneller und stärker als ich. < dachte sie während sie lief. >Ich habe nur meinen Instinkt, und diese Träume. <
Ihre Lippen verzogen sich zu einem hämischen grinsen, und sie lief weiter.
Sie brauchte nicht das Licht der Laternen, der Mond leuchtet genug. Niemand würde sie hören oder heute Nacht ihr folgen
Denn sie hatte niemanden erzählt was sie vorhatte. Niemand würde sie davon abhalten, wenn sie ihren Träumen begegnete, nicht wie vor vielen Jahren.
Die Haut auf ihrem Rücken begann bei diesem Gedanken zu brennen, als wäre sie wieder offen und blutet.
>Das passiert mir nicht mehr! < das schwor sie sich.
Die Alte hatte ihr in die in die in dieser Nacht zu viel angetan, als das sie noch irgendjemanden trauen würde.
Er hatte gemerkt wie sie sich aus dem Bett erhoben hatte und ihre alten Sachen aus der Truhe nahm.
Trotzdem hatte er sich nicht gerührt…ihr nicht gezeigt dass er wach war….
> Was hätte es auch gebracht???< fragte er sich, > Sie wäre so oder so gegangen…. <
Er wusste schon lange, das sie sich nie von einem Entschluss abringen lies…ihn im Höchstfall aufschob.
Langsam setzte er sich auf, lies die Decke herunter rutschen und sah sich im Schlafzimmer um.
> Warum habe ich noch nicht mit ihr geredet??? < fragte er sich zum hundertsten Mal, >Weil ich Angst vor ihrer Reaktion habe! <
Er schüttelte den Kopf, um die Schläfrigkeit abzuschütteln, und stand dann auf.
Er ging in die Küche, um sich einen Kaffee einzuschenken.
Dann trat er an das Fenster, um in die Nacht hinaus zu sehen.
„Ob sie heute Nacht wieder nach Hause kommt??“Dachte er, “Oder ob sie wieder unter freien Himmel schlafen wird??“
Er machte sich immer Sorgen wenn sie einfach in die Nacht ging, auch wenn er wusste, ihr passiert nichts.
Sie lief über den Weg durch den Wald, spürte den Wind in Ihren Haar und die Mondstrahlen auf ihren Rücken. Sie konzentrierte sich nur auf das Laufen und ihre Atmung, wieder hat sie das Umfeld um sich vergessen.
Sie wusste nur dass sie laufen musste um zu einem ganz bestimmten Punkt im Wald zu gelangen!
Wo dieser war wusste sie nicht, aber sie wusste dass es merken würde wenn sie dort angekommen war.
Der Mond wird sie leiten!
Das hat sie von der Alten gelernt! Wenn sie sich nicht auf ihr Gefühl verlies dann würde sie leiden.
Sie merkte erst als sie das Feuer sah, wo sie hin lief. Der Wald war ruhig, nur der leicht Nachtwind Strich durch die Wipfel…
Sie wurde langsamer und blieb im Schatten der Bäume stehen…
„Tritt heraus Tochter der Luna! Oder musst du dich verstecken!“ sagte eine Stimme vom Feuer her.
Erstarrt blickte sie auf das Feuer, dann trat ihr stolz durch und sie drückte den Rücken durch und trat aus dem Schatten in den Lichtkegel des Feuers.
Erst sah sie ihn nicht, dann trat er hinter dem Feuer aus dem Schatten.
Sie stand Kerzengerade mit leicht gespreizten Beinen auf der Lichtung und war auf alles gefasst, jedoch innerlich fühlte sie die Angst, die langsam in ihr aufstieg. Äußerlich ließ sie sich nichts anmerken.
Als sie ihn erkannte, stand er nur noch wenige Schritte von ihr nur durch das Feuer getrennt vor ihr.
Der hohe Priester der Athene!
> Was will er von mir???< dachte sie > Ich gehöre seinem glauben nicht an…auch wenn er mein Vater ist! <
„Was willst du von mir Barianus? Ich bin dir nicht verpflichtet.“ Sagte sie zu ihm.
„Stimmt das bist du nicht! Doch wenn Athene und Luna etwas von dir wollen hast du auch mir zu folgen!“ antwortetet Barianus
„Was sollte Athene von mir wollen? Sie ist deine Göttin nicht meine!“ antwortet sie kalt.
„Selene Ariane, benimm dich!“ donnerte Barianus „Du weißt dass du Luna´s auserwählt bist, aber du bist unter dem Dach der Athene geboren und sie hat dich immer mit Wohlwollen betrachtet, also zolle ihr Respekt!“
„Barianus, auch wenn du mein Vater hier bist, so bin ich immer noch die Tochter der Luna und wir sind kalt und abweissend.“ antwortet Selene kalt
Barianus war ihr Vater, aber das hieß nicht dass sie immer auf ihn hören musste. Er hat ihre Ausbildung überwacht und ihr einen Leibwächter zur Seite gestellt, der eigentlich keiner für sie war. Aber er hat sie nicht vor der Alten geschützt, er stand damals immer daneben als sie geformt wurde.
„Selene, du bist hier her gerufen worden“, kam er sofort zum Punkt, „um deine Ausbildung zu beenden und deine zusage zu bestätigen oder zurück zutreten!“
Die Zusage auf die er anspielte, war das sie mit 5 Jahren unter dem Vollmond gefragt worden ob sie Aurora dienen wird, bis sie den freien weg wählt oder stirbt und je nach art ihres Todes musste sie ihn rächen. Sie hatte damals mit klarer Stimme mit ja geantwortet.
Sie verehrte Aurora. Auch wenn sie einen Monat jünger als sie war. Mit der Zeit, als beide älter wurden, merkten sie das ein enges band sie verband und das sie sich nicht berühren konnten ohne das sie sich gegenseitig Schmerzen zuführten.
„Warum jetzt?“ fragte Selene kalt „Ich weiß nicht warum ich es jetzt noch einmal bestätigen muss! Es war damals schon bindend!“
„Du bist jetzt erwachsen und kein Kind mehr!“ antwortet Barianus, „ Und Aurora will sich binden, sie tritt von ihrem Amt als reine Tochter der Luna zurück.“
„Das weiß ich!“ sagte sie kalt „ Auch wenn wir nicht oft mit einander reden können, so wissen wir doch viel voneinander.“
„Darum ist es wichtig ob du deinen zusage weiter einhällst!“ antwortet Barianus und drehte ihr den Rücken zu, „Ich möchte dich nicht verlieren!“ äußerte er leise. „Was willst du damit sagen?“ fragte sie kalt „Meinst du nicht ich weiß dass ich sterben muss wenn Aurora ihr Amt freiwillig aufgibt? Die neugeboren reine Tochter der Luna braucht dann keine dunkle Kriegerin.
„Du bist meine Tochter!“ äußerte er leise, „Ich möchte dich nicht sterben sehen!“
„Vater, das ist schon vor meiner Geburt entschieden worden!“ war ihre kalte Antwort „Ich hatte nie die Wahl! Ich konnte nur wählen ob ich Aurora diene oder ob ich mit Träumen ohne Antwort gequält werde! Außer Mutter wollte mich keiner! Selbst Athene hat mich abgelehnt, sonst wäre ich eine ihrer Kriegerinnen und nicht die von Luna.“
„War ich so ein schlechter Vater?“ fragte er mit erstickter Stimme, „Ich wollte dir nie das Gefühl geben ungeliebt zu sein! Darum habe ich mit der Alten und unseren Göttinnen verhandelt….“
Selene wurde kalt. Sehr kalt! Sie hatte sich mit ihrer Initiation damit abgefunden dass sie irgendwann sterben musste, entweder im Kampf für Aurora`s leben oder dann wenn Aurora ihre Liebe gefunden hat.
„Was hast du getan?“ Schrie sie ihn an. „Wieder werde ich nicht gefragt! Wieder entscheidet ihr über meinen Kopf!“
„Nein das haben wir nicht!“ antwortet er und dreht sich zu ihr um, „ Wir alle kennen das Schicksal der dunklen Töchter, und als wir dich vor 25 Jahren fragten wusste ich dass du leben möchtest! Darum habe ich es getan!“
Es wurde schwarz, kalt dunkel und etwas lief ihren Rücken herunter. Es fühlte sich klebrig an und warm. Langsam glitt sie auf die Knie um dann zur Seite zu kippen.
„Es tut mir Leid Kleines.“ Sagte Barianus, als er sie beobachtet wie sie in Ohnmacht viel.
Das Mal, das sie seit ihrer Geburt auf dem Rücken trug, war wieder sichtbar und blutete. Luna holte ihre Tochter zu sich…für ein Gespräch, so hoffte er.
Selene fühlte die Kälte durch ihre Knochen streichen, aber sie empfand es nicht als falsch, eher war es angenehm.
„Selene Ariane, meine Tochter.“ Hörte sie eine Stimme, „endlich kann ich wieder mit dir sprechen!“
Sie hörte diese Stimme, auch war sie ihr vertraut, nur wo kam sie her??
„ Bleib ruhig, lass dich treiben“, sagte die körperlose stimme, „So als wenn du in der Zwischenwelt wärst.“
Sie versuchte es, aber irgendetwas hielt sie fest…sie konnte sich nicht treiben lassen.
„Was willst du?“ fragte sie in den Raum „ Dein Vater und deine Oma haben um etwas gebeten, nur wollte ich auch deinen Wunsch hören.“ Antwortet die Stimme.
Bei diesen Worten, strich eine warme Welle über sie, sie konnte sie nicht zuordnen, das Gefühl war ihr unbekannt.
„Was soll mein Wunsch sein als dir zu dienen??“ sagte Selene „ Du hast mich geschickt um deine wahre Tochter zu schützen! Sie lehnt es ab weiter die unberührte zu sein und will ihr Glück genießen! Ich gönne es Ihr!“
„Und was wünscht du dir?“ fragte sie die Stimme, „Ich habe dir auch eine freien Willen gelassen, die Möglichkeit zu wählen. „
„Meine Göttin,“ ,sagte Selene, „ich weiß dass ich sterben werde, Tomarin hat mir schon bestätigt dass die Ergebnisse meiner letzten Untersuchungen schlechter sind. Und warum soll ich mein Leben über das von Aurora stellen? Sie ist deine wiedergeborene reine Tochter….ich will sie nur schützen. Nur bald brauch sie meinen Schutz nicht mehr. Darum möchte ich zurück zu meinen anderen dunklen Schwestern und möchte über meine Schwestern wachen.“
„ Du bist sehr selbstlos und denkst nicht an dich!“ hörte Selene, „Und darum habe ich dich gewählt! Du hast vieles was Athene an ihren Anhängern schätz…sie hat dich mir nur unter Bedingungen überlassen…eine davon war das du einen freien Willen hast und eine weite das du entscheiden kannst ob du den anderen Schwestern folgen wirst oder ob du weiter leben willst und weiterhin meine erwählte dunkle Tochter sein willst.“
Das war neu! Seit wann handelten Götter miteinander?
„Wie meinst du das?“ fragte Selene, ohne den respektvollen Ton den die anderen immer an Luna richtet. „ Soll das heißen ich bin eigentlich Athene`s Kriegerin? Und du hast mich ihr nur abgeworben, vor meiner Geburt?“ etwas tat weh als sie diese Worte aussprach, als wenn etwas in ihr zersprang.
„Selene Ariane“, hörte sie die stimme mit einen warmen Ton sagen, “ Du wärst auch dann etwas besonders gewesen. Du bist mit besonderer stärke, Selbstvertrauen, reife und Intelligenz geschaffen worden. Ich wollte dich als meine Erwählte, da ich wusste das Aurora dann leben wird und ihr ein sicher weg ins Leben geebnet wird.“
Es tat weh! Sie konnte nicht beschreiben was, aber es tat weh!
„Ich möchte dich nicht aus deinem jetzigen Leben reisen, “ hörte sie, „Ich möchte das du mir weiterhin dienst, den meine Tochter wird bald geboren und brauch eine Beschützerin. Sie wird auf deinen rat, deine stärke und deine Wärme angewiesen sein! Aber wenn du dich gegen das Leben entscheidest müssen wir das respektieren…es ist deine Entscheidung!“
„Warum jetzt?“ schrie sie in den Raum, „Ich habe mich damit abgefunden das ich mit einer Aufgabe und einer tödliche Krankheit geboren wurde! Ich möchte nicht täglich Schmerzen haben und sehen wie mein Körper immer mehr verfehlt und zu einem Gefängnis für mich wird!“ als sie dies aussprach fühlte sie etwas über ihr Gesicht laufen, als wenn sie weinen würde, aber in der Zwischenwelt gab es das nicht. Da war sie ein dunklere Engel, schlank, blonde lange Haare, Gift grüne leuchtende Augen und mit schwarzen schwingen ohne Federn!
„Das ist noch nicht relevant um es dir zu offenbaren!“ klang es durch den Raum, „Wir wurden gebeten unser Versprechen ein zu lösen, und meinen Teil trage ich dazu bei das ich dir die Wahl lasse! Wie Athene entscheidet wird sich zeigen.“
Ihr wurde kalt bei diesen worten, zu kalt um es als angenehm zu finden. Und dann spürte sie die schmerzen!
Jemand rief nach ihr, jemand der ihr sehr vertraut war.
„Geh meine Tochter!“ es hörte sich wie ein warmes lächeln an, „Ich respektiere deine Entscheidung und werde auch weiterhin über dich wachen, egal wie du dich entscheidest!“
Dann war die Stimme weg und sie fühlte dass sie auf dem Bauch lag. Jetzt konnte sie die Stimme auch zuordnene….es war die Alte! Nur die Worte verstand sie nicht. Noch nicht!
Die Schmerzen die zwischen ihren Schwingen den Anfang nahmen und bis in die Spitzen hinab glitten trieben ihr die Tränen in die Augen, aber sie gab keinen Ton von sich und biss die Zähne zusammen. Niemals würde sie zugeben das sie schmerzen hat, niemals würde sie zeigen das man sie in die Knie zwingen konnte.
Sie sah wie ihr Kerkermeister auf sie zutrat, er hatte eine kleine peitsche in der Hand…
Sein Grinsen beleidigte sie und ließ ihren Zorn erneut aufflammen.
>Bis du sicher das du immer noch nicht nachgeben willst???< fragte er,>Ich vertraue auf Rhiannas urteil, wenn sie mich tot sehen will sterbe ich….wenn nicht…..< diesen Satz ließ Sere offen und lächelte unter Schmerzen.
Der Kerkermeister wurde etwas blasser, es konnte aber auch das Flaggern des Feuers sein das diesen Effekt hervorrief.
> Du willst es wirklich wissen??? Du willst ihr wirklich begegnen??< fragte er sie mit leiser, drohender Stimme. Dann lies er die Peitsche niedersausen über ihren Rücken und ihre Schwingen. Sie riss die Haut auf den Rücken und den Schwingen auf. Sie spürte wie die Muskeln im Rücken versuchten die Schwingen einzuziehen versuchten und dabei nur noch mehr Schmerzen verursachten.
>>Nein, ich werde keiner Meiner Tränen laufen lassen! Ich werde niemanden zeigen das man es schafft mich zum Weinen bringen kann<< wiederholte Sere immer wieder und biss die Zähne zusammen.
> Immer noch nicht bereit zuzugeben das auch die große Kriegerin Sere Lunara Berana Schmerzen empfinden kann? < höhnte der Kerkermeister.
Ja sie konnte Schmerzen empfinden, genauso wie sie sie austeilen konnte. Und ja sie war in Ungnade gefallen bei Ihrer Göttin und ihrem König. Weil sie gewagt hatte Ihnen zu wiedersprechen!
Ja sie hätte lieber den Mund halten sollen, aber das wäre sie nicht gewesen. Sie erkannte wer es schaffte ein Krieger und wer nicht. Und der Knabe oder besser gesagt der Thronfolger war es nicht.
Die Göttin wollte ihn nicht, aber Sere sollte es nicht so ausdrücken und nicht vor dem ganzen Hofstaat.
Der König hat sie dafür bestrafft und sie seinem Kerkermeister überlassen. Er wollte nicht hören dass sein Sohn ein Schwächling sei. Er hätte sie gern sterben sehen, nur dann hätte er seine Elite verloren beziehungsweise sie hätte sich gegen Ihn gewendet und ihn und seine Familie vernichtet.
Sere wusste das alles, und doch hatte sie es gewagt gegen ihren König sich zu stellen.
Sie ging mit erhoben Kopf ihrer Bestrafung entgegen, niemals würde sie jemanden zeigen das er sie verletz hatte.
Die Peitsche sauste immer wieder herab. Ohne an Intensivität und Kraft zu verlieren.
Sere bemerkte nicht das die Peitsche nicht mehr nieder peitschte, sie war bewusstlos.
Selene setzte sich mit einem Schrei auf, ihr liefen Tränen über das Gesicht. Verwirrt sah sie sich um.
„>Wo bin ich? <“ Fragte sie sich und sah sich um, sie lag auf einem Bett aus Lederhäuten, neben ihr stand ein Teller mit Kerzen und eine Tasse mit etwas dampfenden.
> Na endlich bist du wach! <hörte sie auf einmal eine Stimme links von ihr. Ruckartig drehte sie sich zu der Stimme um, und bereute es sofort als der Schmerz durch ihre Wirbelsäule schoss.
> Wer ist da? < fragte sie mit rauer Stimme, und drehte den Kopf in die Richtung der Stimme. > Aurora! Was machst du hier? Du darfst nicht bei mir sein! < dabei riss sie die Augen auf und Panik stieg in ihr auf.
> Ssssshhhhhh….schon gut. Ich hab genug Abstand zu dir, dass du mir keine Schmerzen verursachst. <
Antwortet Aurora ihr.
> Wo bin ich? Warum bist du hier? < fragte Selene, > Das sind viele Fragen auf einmal. Zuerst einmal zu deiner ersten, du bist im Dorf in der Heiler Hütte. Und ich? < Aurora machte eine Pause, > Ich bin hier damit ich meiner Mutter das Geschenk meiner Geburt zurückgeben kann. Ich werde in 2 Tagen heiratet. <
>> In 2 Tagen….dann hab ich 3 Tage geschlafen. << überlegte Selene.
> Du blutetest wieder! Ich hole Magirana! < sagte Aurora und war auch schon aus der Hütte verschwunden.
Selene griff nach hinten auf ihren Rücken und fühlte das Blut was herab lief. Aber es störte sie nicht. Auch das gribbeln in ihren Beinen störte sie nicht.
>> Es ist bald soweit. Ich werde von hier gehen und alles hinter mir lassen! << dabei lächelte sie, dann dachte sie an Daniel. Was würde er von ihr denken? Würde er es verstehen?
Es machte sie etwas traurig. Er hatte ihr die Wärme gegeben die sie nicht kannte, hatte ihr seine Liebe geschenkt. Wollte sie ihn wirklich allein lassen?
Magirana beobachtet Selene wie sie ihren Gedanken nach hing. Sie wusste das Selene in dieser Nacht eine Entscheidung treffen musste. Eine Entscheidung die ihr niemand abnehmen konnte.
Jede von ihnen musste einmal eine Entscheidung treffen, nur die dunklen Töchter nicht. Ihnen war es selten bis nie vergönnt selbst zu entscheiden. Aber Serena war es zum zweiten Mal vergönnt!
>> Warum entscheidet sie sich nicht für das leben? Warum will sie es einfach wegwerfen? << Fragte sich Magirana.
>“ Willst du noch lang da stehen und mich anstarren und mich weiter die Felle verderben lassen ehe du die Blutung stoppst? < fragte Selene mürrisch.
Magirana erschrak, und trat dann schnell ein und an das Bett heran.
> Dreh dich um! Ich muss sehen wo es dieses Mal austritt. < forderte sie barsch Selene auf.
Sie erschrak als sie sah dass der Halbmond mit dem Schwert sichtbar wahr, der auf den 4 Wirbeln unterhalb des Kopfes abgebildet war und sonst nicht sichtbar wahr, und dort Blut heraus quoll.
> Du weißt das es Zeit wird? < fragte Magirana, und drückte vorsichtig ein Baumwollkompresse die in einer grünen Tinktur getaucht worden war, auf das Mal.
> Ja…Vater und Luna haben mich schon daran erinnert. Darum lieg ich ja auch hier. < antwortete Selene. > Ist die Blutung gestoppt? Ich will raus und zu meinem Mann. <
> Selene!!! < mahnte Magirana, > heute gehst du nirgendwo hin! Aurora will dich an ihrer Seite haben! Sie ist bereit von uns zu gehen und ihre zukünftige Tochter Luna anzuvertrauen. <
Selene richtet sich auf, es lief ihr eiskalt über den Rücken. Die Worte ihrer Göttin und das was Magirana gerade sagte, ließen sie frösteln.
„Ich möchte das du mir weiterhin dienst, den meine Tochter wird bald geboren und brauch eine Beschützerin. Sie wird auf deinen Rat, deine Stärke und deine Wärme angewiesen sein!“
>> Soll ich mich für das Leben entscheiden? Und einfach weiter machen??? < <
Während Magirana versuchte die Blutung zu stoppen und ihr mit der heilende Flüssigkeit die Schmerzen zu nehmen, sah Selene auf die Wand vor ihr und hing ihren Gedanken nach.
>>Wie oft sah`s ich die letzten Jahre schon hier??Wie oft habe ich diese Prozedur über mich ergehen lassen? <<
Magirana wusste das es jetzt nicht brachte mit ihr zu sprechen, sie hatte sie oft hier in der Hütte mit diesem Ausdruck gesehen, entweder auf dem Bauch liegend oder Sitzend. Sehr oft, auch wenn ihre Haut kaum eine Narbe zeigte. Nur wer sie behandelt hatte wusste wo ihre Haut aufgerissen war oder aufgebrochen.
Sie hatte eine seltene Fähigkeit, und doch gab es Narben auch wenn sie nicht sichtbar waren.
Magirana hätte ihr gern die Wärme gegeben, die sie für sie empfand. Doch es war ihr verbot worden, von Luna und den Alten. Die Begründung war das Selene immer wachsam sein muss und Gefühle ihr Urteilsvermögen verschleiern. Auch wenn sie es nicht verstand und sich dafür haste das sie diesem Befehl folgte, hatte sie sich ihm untergeordnet.
Die grünliche Flüssigkeit die Magirana ihr auf den Nacken drückte, tat ihr Werk und Sie merkte dass die Schmerzen weniger wurde und dass es aufhörte zu Bluten.
Sie sagte noch nichts, noch wollte sie einige wenige Augenblicke ruhe haben. Den sobald sie die Hütte verlies, erwartet alle von ihr ihre Entscheidung.
Doch wie sollte sie sich entscheiden? Sollte sie Leben und langsam unter Schmerzen dahin vegetieren oder in dieser Nacht Sterben und in Luna`s reich eintreten? Selene seufzte und legte den Kopf in den Nacken, so dass ihr Haar ihren gesamten Rücken verdeckte und über Magirana`s Hände fielen.
> Es wird Zeit Selene. Selene nickte kurz und erhob sich langsam und geschmeidig, eh sie fiel hielt Magirana sie fest, sagte aber keinen Ton.
Als sich der Schwindel und die Übelkeit legten, sah sie auf die Hand die sie fest hielt und hob die rechte Augenbraue. Magirana nahm ihre Hand langsam von ihr und drehte sich zum Ausgang. Sie sagte immer noch kein Wort, am Ausgang blieb sie stehen und drehte sich zu Selene um, > Kommst du? Oder verweigerst du Aurora`s letzte Bitte an dich?
Sie kniete in der Kirche, den Kopf leicht geneigt und die Augen geschlossen. Sie nahm ihre Umgebung nur noch bedingt wahr. Die linke Hand sie auf ihren Schwertknauf gelegt und die rechte Hand auf ihr Herz.
Serena hatte die Augen zu und dachte an die Zeit in der Folterkammer. Äußerlich wahr sie entspannt, innerlich kam es ihr vor als läuft das Blut immer noch an ihr herunter.
Sie war 1 Mond dort und hatte nicht einmal Tränen gezeigt, egal was man ihr angetan hatte.
Wenn die Königin sich nicht für sie eingesetzt hätte, wäre sie noch immer dort oder sogar schon tot.
>> Sie ist weißer als ihr Mann! Und sie hört auf meine Worte! << sprach Rhianna in ihren Gedanken mit ihr, >>Sie ist nicht umsonst Königin, Serena! Und warum sitz sie dann nicht auf dem Thron sondern er? << antworte Serena mit einem scharfen Ton ihren Gedanken.
Die Priesterin die vor dem Altar kniete stand langsam auf und drehte sich mit erhobenen Armen zu den Gläubigen um, um sie zu segnen. Niemand bekam etwas von der Stummen Aussprache zwischen Rhianna und Serena mit.
>> Weil ich es so wollte!! Ihre Tochter wird dafür ihrem Vater auf den Thron folgen. << äußerte Rhianna und lies eine Welle ihrer Macht durch Serena gleiten.
Serena versteifte sich etwas, entspannte sich jedoch kurz darauf wieder als sie merkte das ihre Schmerzen nachließen und ihre Haut anfing zu gribbeln.
>> Und du meinst sie ist vernünftiger und weißer als ihr Vater? Sie wurde von ihr erzogen und sie ist von mir geformt worden! << antworte Rhianna, Serena spürte das lächeln das in den Worten lag. >>Dann hoffe ich nur das ihr Bruder und ihr Vater sie nicht vorher brechen oder Töten werden. Um das zu verhindern, bist du geboren worden! << antwortet Rhianna >>Du wirst heute noch in den Palast gehen und deine neue Aufgabe annehmen! Du wirst sie ausbilden und lehren nicht vor allem Angst zu haben und ihre Mutter wird ihr das Regieren beibringen. << sagte Rhianna >> Ich?? Sollte ich nicht dein Land schützen und fähige Männer ausbilden? Waren das nicht deine Worte, die du das Orakel sagen ließest? << fragte Serena kalt
Die Priesterin beendete die Andacht in dem sie die Arm sinken ließ und ihren Kopf sinken ließ.
Serena und ihre Krieger erhoben sich aus ihrer Knienden Position, neigten kurz den Kopf und drehten sich Richtung Ausgang um. Ihre Krieger bildeten einen Schneise damit Serena durch sie hindurch schreiten konnte. Sie fühlte die betroffenen Blicke auf sich, sie wusste das sie sich vorwürfe machten das sie sie nicht vor der Willkür ihres Königs hatten schützen können.
>> Das wirst du auch weiterhin tun, nur wirst du bald einen neuen Knappen haben! Ich werde über dich und deine wachen! Mach dir keine Gedanken darum, keiner deiner Krieger wird dir genommen, es sei, seine Zeit ist gekommen. Und deine Familie war und bleibt unantastbar, das hat kein Sterblicher je anzuzweifeln! << äußerte Rhianna und schloss die Körperliche Heilung von Serena ab. >> Ich danke dir göttliche! << und eine Welle der Dankbarkeit wurde zu Rhianna gesandt. >> Du denkst nie an dich! << äußerte Rhianna mit einem Lächeln in der Stimme. >>Was soll ich denn für mich Wünschen? Ich bin geboren um zu Dienen und zu gehorchen. << antwortet Serena, und bedeute ihrem Hauptmann das sie ihr folgen sollen.
>> Du wusstest das du auch einen anderen Weg nehmen konntest! Du musstest nicht meine Vertreterin hier auf Arallis werden. Was wäre ich den dann geworden?? Ein Monstrum das man anstarrt und vor dem man sich fürchtet?? << fragte Serena Sarkastisch, dabei hob sich ihr rechter Mundwinkel etwas nach oben und ihre Augenbraue nach oben.
>> Vorsicht e meine Tochter! Vergiss nicht mit wem du sprichst! << kam die kalte Antwort von Rhianna, >> Nein du hättest dann nicht lang genug geatmet um erwachsen zu werden! << Nach diesem Satz war Rhianna aus ihren Gedanken raus.
>> Mag sein das ich nicht lange Gelebt hätte, Göttliche, aber dann hättest du keine Streiterin vor dir. <<
Serena stieß sich ab und hob sich mit dem aufkommenden Wind in die Wolken und steuerte den Palast an.
Ihre Männer folgten ihr, in dem sie eine geschlossene Formation um sie bildeten.
>>“ Kriegerin Serena, wie gehen wir weiter vor? Bleiben wir wenn ihr nicht da seid weiter dem König unterstellt?“ << fragte ihr Hauptmann als er an ihre Seite kam, ohne sie anzusehen.
>>“Nein wir sind nur unserer Göttin unterstellt! Und sollte ich verhindert sein so folgt ihr der Königin oder den Worten der Göttlichen!“ <<
Sie gliet zu Boden, schüttelte sich kurz und schritt dann in den Audienzsaal des Palastes.
>> Sie weiß nicht wie sehr sie der Frau gleicht die ich in meinen Träumen sehe! << dachte Selene als sie Aurora auf der Lichtung unter dem Vollmond stehen sah. Und sie Aurora beobachtet, wie zu Luna aufsah.
Dann traten die Alten und die Priesterinnen auf die Lichtung zu ihr, Selene trat einen Schritt weiter in den Schatten zurück, um nicht gesehen zu werden. Noch durfte sie nicht gesehen werden, noch hat dieser Teil der Zeremonie nicht begonnen.
Erst mussten sie Aurora Segnen und dann konnte sie in Luna´s Licht treten. Aber sie würde sie bis dahin beobachten, sie hatte sie zulange nicht mehr gesehen!
Während sie die Lichtung im Auge hatte traten die anderen aus dem Wald heraus und bildeten einen Kreis um Aurora und die 3 Alten und 2 Priesterinnen. Sie waren hier um sich von ihr zu verabschieden und ihr ein letztes Mal ihre Kraft mit ihr zu vereinen. Auch wenn sie nicht mehr ihre erwählte sein würde, so würde jede trotzdem für sie sterben und sie beschützen. Sie liebten sie, sie war eine von ihnen und würde es immer bleiben.
Selene wusste das dies auch ihr zu verdanken war, die meisten hatte sie mit ausgebildet. Keine der Kriegerinnen würde sich je gegen sie stellen oder ihr eine Bitte abschlagen. Aurora würd immer um inneren Kreis zählen!
Selene verzog ihre Lippen zu einem Lächeln als sie sah wie Aurora sie hinkniete und zu Luna aufsah. >> Und mein weg endet hier! Oder ein neuer beginnt! <<
Der Wind frischte auf und lies die Baumwipfel sich bewegen, er ries an Aurora´s weißem Kleid, während er ihr kalt in das Gesicht wehte. Es roch nach Neuanfang und Ende des alten, man konnte die Nervosität der Kinder Luna´s spüren, sie schwang in dem Luftstrom.
Die Alten sahen zu ihr hinüber, und forderten sie so stumm auf in den Kreis zu treten. Selene atmete noch einmal tief ein und straffte sich eh sie hinaus trat.
Ihr Gesicht glich einer Maske der Teilnahmslosigkeit, ihre Haltung als machte sie sich auf das Schlimmste gefasst und ihre Schritte waren gezielt und doch Kraftvoll.
Sie sah nicht Aurora oder einen der Alten an, ihr Augen waren auf die Bäume hinter ihnen fixiert.
„Dunkle Kriegerin“, Fing die Alte, die direkt vor ihr stand, mit Sprechen an, „Du weißt warum wir hier sind? Ja, Älteste Ria.“ Antwortet Selene ohne sie anzusehen.
„Bist du bereit deinen Eid und dein Versprechen einzulösen? Dein Opfer dar zu bringen?“ fragte Ria und blickte sie dabei an.
„Ich habe geschworen zu leben um zu verteidigen, Schützen und auszubilden, mit meinem Blut und meiner Seele die von Luna mir gegeben wurde. Ich bin bereit zu gehen, meine Aufgabe ist erfühlt .Ihre Tochter ist erwachsen und bereit zu Gehen.“ Ihre Stimme war ausdruckslos und förmlich als sie diesen Satz aussprach.
Ihr wurde bei jedem Wort kälter in ihrer Haut und ihr kamen Luna´s Worte in den Sinn dass sie auch Athena unterstellt war.
>> Nein! Ich bin eine Kriegerin Luna´s! << rief sie sich zornig zu Ordnung.
„Bist du bereit zurück zu treten und zu sterben, damit sie ihren Platz als Tochter verlassen kann? Ja bin ich!“ Sie hörte wie die Luft scharf eingezogen wurde, trotzdem sah sie sich nicht um, sie nahm auch Aurora´s Anspannung und versteifen wahr, das interessierte sie nicht mehr. Sie hatte keine Wahl vor 30 Jahren gehabt und jetzt wollte sie nur ihr Schicksal erfühlen.
„Warum willst du Sterben Selene?“ fragte Aurora und sah sie gequält an, „Ich habe dich bis hier her beschütz und erbitte mir jetzt von dir mir diesen Wunsch zu erfühlen. Ich werde nicht mehr gebraucht, du legst dein Amt freiwillig nieder und deine Nachfolgerin ist noch nicht geboren. Für mich ist aber die Zeit gekommen zurück zu unserer Mutter zu gehen und zu Hoffen ich habe ihr gut gedient.“ Bei diesen Worten senkte sie den Kopf und drehte sich zu Aurora um, ehe sie sich auf beide Knien nieder lies.
Aurora sah gequält zu ihr hinab eh sie den Blick zu Ria und den anderen hob.
„ Mutter Luna, ich bitte dich um ein einziges Geschenk!“ flüsterte Aurora und sah dann hinauf in den Himmel, „Ich bitte dich entbinde sie von mir und…“ sie holte tief Luft, „Lass ihr ihr Leben. Sie war mir Freundin, Mutter, Vertraute, Schwester, Kriegerin und Lehrerin. Nimm sie uns nicht! Sie war immer da wenn wir sie brauchten! Danke ihre Treue, Freundschaft und Liebe die sie uns geschenkt hat mit ihrem Leben!“ alle sahen sie geschockt an. Auch Selenes Kopf ruckte hoch, ihre Augen waren weit aufgerissen.
Keiner sagte ein Wort, sie waren alle zu sehr geschockt und überrascht über Aurora´s Worte um etwas zu sagen.
„Sie muss Leben wollen, meine Tochter!“ sprach Elara mit dunkler Stimme und verdrehten Augen, „Diese Entscheidung muss Selene selber treffen ich kann ihr nur die Freiheit lassen weiter in unseren Diensten zu bleiben und sie mit Athena´s Hilfe heilen.“
Die Stille die nach diesen Worten folgte hätte man schneiden können, Luna sprach selten durch Elara, ihr Orakel, bisher nur um zu segnen.
Selene schluckte und straffte die Schultern, als sie ansetzten wollte zu sprechen, sprach Luna aus Elara´s Mund: „Überlege dir genau was du jetzt sagst Dunkle! Entscheide nicht aus Trotz! Du wurdest erwählt weil du stark bist und dich nicht der Willkür beugst! Wir wollen dich weiter Leben lassen und wünschen uns dass du weiter in unserem Dienst bleibst. Was ist, Mutter, wenn ich müde bin? Wenn ich nicht mehr jeden Tag kämpfen möchte? Ich vergessen möchte!“ fragte Selen leise und senkte den Kopf, damit niemand die Tränen sehen konnte, die in ihren Augen sich sammelten.
„Du bist meine sowie Athena´s Kriegerin! Wir haben immer über dich gewacht, und ja wir kennen deine Sehnsüchte und Wünsche. Doch, überlege was du zurück lässt und wenn du verlässt wenn du zurückgehst. Wir geben dir die Möglichkeit unsere Tochter zu Schützen und bitten dich weiter in meinen Dienst zu bleiben!“ endete Elara und sackte nach den letzten Worten zusammen.
Aurora und Selene sahen sich entsetz und verstört an.
„Bitte nimm das Angebot an!“ kam eine von Tränen durch tränkte Stimme von links. „Bitte geh nicht!“ Selene musste nicht den Kopf drehen um zu wissen von wem sie kam, alle sahen ihre Alte an. Sie weinte. Sie zeigte das erste Mal seit Selene sie kannte Gefühl vor anderen. Trotzdem sah sie sie nicht an, sie blickte weiter Aurora an.
„Bitte Selene“ bat Aurora leise, „Bleib bei mir! Ich möchte dich nicht verlieren!“ sie weinte, ihre Finger glitten zu Selene´s Gesicht und strichen sanft über ihre Wange.
Dann wurde es Schwarz um Selene, sie sah wie Aurora´s Gesicht immer schwächer wurde eh sie zu Boden ging. Sie bekam nicht mit wie Aurora vor entsetzten aufschrie und versuchte sie auf zu fangen und dann mit ihr zu Boden ging. Oder wie ihr Kopf auf Aurora´s Schoss zum Liegen kam.
Die anderen waren immer noch in ihrer Starre gefangen bis Magirana in den Kreis rannte und sich zu Aurora und Selene hinab beugte, sie zog den schweren geflochten Zopf von Selene´s Nacken und holte laut Luft. Das Mal war sichtbar und blutete.
„Helft mir bitte!“ bat sie Aurora, „Wir müssen sie in die Hütte bringen. Nein, Magirana. Wir müssen hier bleiben. Mutter spricht mit ihr.“ Äußerte Aurora und strich Selene über den Kopf, „Kümmere dich bitte um Elara, sie brauch deine Hilfe jetzt. Und es ist egal das sie Blutet, das kann man später weg waschen. Seid ihr sicher? Ich…“ fing Magirana an, „Ja ich bin sicher!“ antwortet Aurora und sah ihr in die Augen, „Ich bin hier und bleibe bei ihr! Wenn ich euch brauche, rufe ich euch! Geht, alle!! Wir wollen allein bleiben!“
Magirana seufzte, beugte den Kopf und stand dann auf um sich um Elara zu kümmern. Zwei weitere Kriegerinnen kamen zu ihr und halfen Elara in die Hütte zu bringen, während die anderen sich von der Lichtung zurückzogen.
„Bitte gib nicht auf, Sele .Ich weiß was du alles erleiden musstest!“ flüsterte Aurora mit tränen erstickter Stimme während sie Selene´s Kopf streichelte.
>>“ Warum bin ich hier?“<< schrie Selene, und breitet ihre schwarzen Schwingen aus. >>“ Weil ich es so wollte.“<< antwortet ihr eine tiefe, vertraute Stimme. Langsam konnte sie Arimatis, den Monddrachen, erkennen. >>“Ich wollte dich sehen und wissen welchen weg du einschlagen wirst. Du hast von allen erfahren was du ihnen bedeutest und das du ihnen fehlen wirst! Aber es ist Letzten Endes deine Entscheidung! Was ist mit meinen Träumen von den Arallisen?“<< fragte Selene, und schloss die Hände zu Fäusten.
>>“ Wie Serena, musst du auf deine Göttinnen vertrauen und deine eigenen Entscheidungen treffen. Ich habe dir diese Träume geschickt. Ich wollte dir zeigen dass es nie einfach ist eine Auserwählte zu sein. Ihr beide seit starke Frauen, beide Kriegerinnen, und darum seit ihr für eure Göttinnen wichtig!“<< sagte er während er näher zu ihr kam, >>“Wenn ich so wichtig für sie bin, warum musste ich so viel ertragen?“<< fragte Selen bitter, >>“ Warum lassen sie mir jetzt die Wahl? Sie haben mich vorher auch nicht gefragt!“<<
Arimatis schüttelte bei diesem Ausbruch nur den Kopf, >>“Selene….“<< und wurde lauter, >>“ …ich wach über euch Dunkle. Ich entscheide welche von euch geboren wird! Und ich verbiete mir deinen Ton! Ich weiß was du fühlst, und was man dir auferlegt hat um stark zu werden, aber ich habe dich geschickt weil ich wusste du erträgst das. Du bist eine der wenigen Dunkeln die solche eine Entscheidung durchstehen können.“<<
Selene sah ihn an, sah seine silbernen Schuppen, den mächtigen Torsos, die anliegenden Schwingen und in den Augen sein kaltes Feuer. Sie atmete tief ein und versuchte sich zu beruhigen.
>>“Arimatis, ich will keine Sehnsucht mehr nach etwas haben was ich nicht haben kann.“<< sagte sie leise, >>“Hier kann ich fliegen und habe ich das Gefühl auch von mehr al nur von einem Geliebt zu werden. Wo her willst du wissen dass du nicht auch von anderen als von deinem Mann geliebt wirst? Hast du nicht gemerkt das Aurora dich liebt, deine Eltern oder deine Großmutter? Sie alle wollen das du weiter lebst.“<< er verstand nicht warum sie aufgeben wollte. Aber er verstand ihre Gefühle, sie strahlten von ihr zu ihm. >>“Ich weiß das du sterben willst. Doch dein Weg ist noch nicht zu Ende! Sei da wenn du gebrauch wirst, ich will dich noch nicht vergehen sehen. Was ich dir aber einräumen kann ist eine weitere Nacht, bevor du dich entscheidest. Und dann ist es endgültig.“<< Selene sah ihn wieder an, >>“Sie sagte mir das ich über eine weitere Tochter von ihr wachen soll. Sie bot mir an das diese mich so wie Aurora annehmen wird. Und das ist kein rund weiter zu leben?“<< fragte er und legte den Kopf schief, >>“ Dieses Jahrhundert ist ruhig. Ihr droht keine Gefahr. Sie brauch keine Dunkle Kriegerin.“<< äußerte Selene leise.
>>“Woher willst du das wissen? Auch Aurora ist in diesem Jahrhundert geboren und du warst ihre Dunkle. Warum sollte ihre Nachfolgerin nicht auch eine haben. Es mag sein das ihr keine Gefahr von anderen droht, aber ihr habt alle euren freien Willen, und der ist manchmal noch gefährlicher als irgend ein anderes Lebewesen. Denke darüber einmal nach!“<< Sie wusste was er meinte, sie hatte selbst erfahren was es heißt falsche Entscheidungen zu treffen.
>>“Wie lange darf ich heute in deiner Gesellschaft bleiben?“<< fragte sie, >>“Ich würde gern noch etwas die stille und ruhe in deiner Welt genießen, bevor ich wieder zurück muss. Bleib noch ein paar Stunden, du wirst merken wenn du gebraucht wirst. Und überdenke deine Entscheidung.“<< sagte Arimatis, eh er sich in die dunklen Lüfte erhob und sich ihren Blicken entzog.
Sie breitet ihre Schwingen aus, beugte die Knie und stieß sich ebenfalls vom Erdboden ab um mit dem Sternen zu gleiten.
>>Hier ist es so angenehm, so friedlich! << sie genoss wie sich der feine Staub, der hier überall war, über ihre Haut, durch ihre Haare und über die Schwingen strich. Hier hatte sie immer das Gefühl angekommen zu sein. Schließlich hat ja auch hier ihr Ausbildung begonnen. Sie musste lächeln, ja hier hatte sie mehr gelernt als in ihrer Menschlichen Gestalt. Hier hatte sie auch gelernt jeden Moment noch mal zu sehen und über ihre Entscheidungen nach zudenken oder schöne Momente noch einmal zu sehen.
>> Vielleicht hat er aber auch recht, um Momente zu erleben muss ich Leben. << langsam gliet sie bei diesem Gedanken zu Boden und kniete sich hin. Dann schrie sie, einfach nur um sich zu befreien und um das Leben zu spüren das in ihr pulsierte.
>>“ Arimatis… << sagte sie mit gesenkten Kopf, >>“ Ich will zurück! Ich habe mich entschieden. Dann geh mein Kind! << antwortet Arimatis.
„ Selene, bleib bei mir! „Schluchzte Aurora immer noch, auch wenn es langsam heller wurde und sich Luna zurück zog um Sol den Platz zu räumen.
„Ich weiß dass ich unmenschliches von dir verlange. Ich weiß dass du immer das Gefühl hattest nie angekommen zu sein, immer leer zu sein und dass du immer mehr wolltest von deinem Leben als was es dir bot. Ich kann dir leider nicht mehr bieten als bisher, nur meine Nähe und endlich können wir uns nahe sein ohne das eine vor Schmerzen zusammen bricht. Nur verlass mich nicht Selene!“ weinte sie weiter, während sie Selene streichelte.
In der Nacht war öfter Selene´s Großmutter vorbei gekommen, ohne etwas zu sagen oder fragen. Als wusste sie das dies nichts bringen würde. Sie sah die beiden Mädchen immer nur schweigend an und ging dann wieder, auch Magirana war mehrmals auf der Lichtung erschienen und bat sie in eine Hütte zu kommen, doch jedes Mal schüttelte sie den Kopf und strich weiter über Selene´s Kopf und Schultern.
Es hatte schon längst wieder aufgehört zu bluten, nur war das Mal was sich nur selten zeigte, jetzt gut sichtbar und wirkte als wenn es dort für alle sichtbar blieben würde.
„Ich weiß dass ich allen viele Nerven und vor allem dir viele Zugeständnisse abverlangt habe. Aber ich hab dich immer als mein Vorbild gesehen, ich wollte immer so sein wie du! Frei und niemanden außer mir Rechenschaft schuldig! Ich habe es immer gehasst etwas Besonderes zu sein und nie länger als 10 min in deiner Nähe sein zu können. Also bitte verlass mich nicht und bleib als meine Freundin bei mir.“
Langsam bewegte sich Selene, sie spürte ein weiches Kissen unter ihrem Kopf und nahm den Geruch von frischen Zitronen, Wald und einem Hauch Mondlicht wahr.
„Warum bist du hier?“ fragte sie mit rauer Stimme und versuchte aufzustehen. „Weil ich es so wollte und weil ich keinen in deine Nähe gelassen habe.“ Antworte mit Tränen geschwängerter Stimme.
„Warum hast du mich nicht den Alten überlassen oder Magirana? Sie hätten darauf aufgepasst dass ich dich nicht mit meinem Blut und meinen Schmerzen verletzte! Ja das hätten sie. Aber das hast du nicht. Luna hat mir meine Bitte nicht abgeschlagen. Ich fühle deine Schmerzen und dein Blut nicht mehr so wie vor dieser Nacht!“ antwortete Aurora.
„Lass mich aufstehen. Ich muss etwas schlafen.“ Äußerte Selene und versuchte aufzustehen, merkte aber das ihre Muskeln bei jeder Bewegung schmerzten und zitterten, „Ich helfe dir! Mach langsam.“
Nach einer gefühlten Ewigkeit sträubte sich Selene nicht mehr gegen ihren Griff und stand langsam mit ihrer Hilfe auf. Langsam gingen sie auf Selene´s Hütte zu. Dabei kamen sie an Elara, Ria, Allea, Magirana und den anderen vorbei. Keiner sagte ein Wort oder bat Hilfe an. Sie sahen die beiden Mädchen einfach nur an. Die eine die sich mit jeden weiteren Schritt immer mehr aufrichtet und ausdrucksloser nach vorn sah und die andere die den Arm um sie geschlungen hatte und sie stütze mit dem Blick voller Liebe und Bewunderungen auf sie gerichtet. Es sah aus wären beiden endlich zu Hause angekommen.
>>“Wo ist dein Knabe?“<< fragte ihr Vater als er an sie heran trat, Serena stand mit verschränkten Armen und Schwingen die auf ihrer Brust zusammen kamen am Rand des Trainingsfeldes, wo sie zwei Rekruten beobachtet. Sie streckte nur kurz das Kinn vor und beobachtet die beiden weiter. Ihr Vater sah hinab und dann wieder zu ihr >>“Das ist nicht wirklich dein ernst?“<< fragt er entsetzt. Sie sagte kein Wort, drehte sich um, um zu gehen, doch vorher sagte sie: >>“Ares achte auf deine Deckung! << und ganz leise >>“… oder willst du schon aufgeben?“<< dann ging sie.
Ihr Vater sah ihr mit offenen Mund hinter her und wand sich nach dem letzten Worten um. Was er sah erstaunte ihn.
Der Schmalere Junge veränderte kaum merklich seine Haltung und als der kräftiger Mann ihn angriff sprang er hoch, vollführte einen Salto landete kurz auf den Schultern des Mannes und drückte sich kurz ab um sicher wieder auf den Füssen zu landen. Dann hob sie beide Arme und hielt das Übungsschwert mit beiden Händen fest.
Scheinbar keinen Moment zu spät, denn gerade als er das Schwert fest hielt krachte mit ungeheurer Kraft ein anderes Übungsschwert auf das des Jungens. Der nahm den Schwung und leitet das Schwert samt Angreifer zu seiner linken Seiten abgleiten. Dieser stürzte, durch seinen eigenen Schwung. Schnell drehte sich der Knabe und hielt dem älteren die Übungsschwertspitze an die Kehle.
Der ältere Rekrut sah ihn erst verblüfft an dann glühte Hass in seinen Augen auf. Er Knurrte und machte sich daran auf zuspringen und wollte das Übungsschwert einfach wegstoßen, da beugte der jünger nur langsam die Knie, genau über dem Gemächt des unterliegenden. Eine kleine Spitze blitze über der Kniescheibe des Jungen auf, sie war weit genug heraus gedrungen um Aufmerksamkeit zu erregen aber zu wenig um Schaden anzurichten. Der ältere Sah entsetzt hinab und dann in das Gesicht des Jungen, dann lies er sich geschlagen zurück sinken. Hob beide Arme mit den Handflächen nach oben hoch. Dann erst zeigte sich auch auf dem Gesicht des Knaben eine Regung, er lächelte leicht, neigte den Kopf und richtetet sich wieder auf. Er trat zurück und lies den Älteren aufstehen. Das Messer war wieder in seiner Tasche am Oberschenkel verschwunden. Während der ältere aufstand, blieb der jüngere äußerlich ruhig, mit halb geschlossenen Augen stehen. Serena´s Vater merkte jedoch dass der Knabe den älteren genau beobachtet und erst als dieser ging, sich entspannte und sich zu ihm umdrehte.
Ares schritt auf Sarius zu, verbeugte sich knapp und lief dann in die Richtung die auch Serena eingeschlagen hatte.
Sarius blickte dem Knaben hinterher, er merkte nicht wie sich ein Lächeln auf seine Lippen stahl. Dieses Manöver kannte er nur zu gut, wusste wie es trainiert wurde und wie lange es brauchte um es so geschickt zu beherrschen wie Ares einsetzte.
>>Serena pass nur auf was du ihr bei bringst! Nicht das sie eines Tages deinen Platz einfordert! << dachte er mit einem lächelnd.
>>“Du bist so ruhig.“ << sagte Aurora und blickt zu Selene auf. >>“Darf ich das nicht? << fragte sie und sah weiter das Dach an. >>“Ich musste mich entscheiden und ich habe meine Wahl getroffen, das heißt jedoch nicht das ich es jeden sofort mitteilen muss. Ich weiß dass du dich entschieden hast, ich kann dich noch immer fühlen. Und ich bin froh das du dich so entschieden hast und ich keine Angst mehr um dich haben muss.“ << antwortet Aurora leise und strich über ihre Stirn.
>>“Du kannst wenigstens beruhigt sein. Aber ich freue mich auf deine Hochzeit! Und das dabei sein kann um zu sehen ob er wirklich tanzen kann, statt nur vor mir auf dem Boden zu liegen.“ << beide mussten grinsen als Selene die Situation beschrieb als Aurora ihn kennenlernte.
>>Es tut gut, sie bei mir zu haben. Ohne das ich ihr Schmerzen bereite. << dachte Selene in diesem Moment.
>>“Was macht eigentlich Daniel?“ << fragte Aurora immer noch lächelnd, >>“Ich glaub der ist sauer das ich noch nicht wieder zurück bin und reagiert sich bei meinem Vater ab.“ Antwortet sie achselzuckend. >>“Wird nicht so herablassend. Er bettet dich an und hat einfach nur Angst um dich! Er weiß nichts von uns und unseren Familienbanden.“ << war Aurora´s kalte Aussage, >>“Das mag sein, aber wenn er mir nicht zu traut das ich weiß was ich tue, dann hat er es nicht anders verdient. Und was sollte ich ihm erzählen?? He Schatz, ich bin eine Ausgebildete Wächterin der Luna und werde sterben wenn ihre Tochter ihr Schicksal ereilt und ich sie nicht Schützen konnte, oder sie freiwillig zurück tritt! Was denkst du wie er reagiert?“ << Aurora setzte sich erschrocken über die Kälte in Selene´s Stimme auf und sah sie betroffen an. >>“Es tut mir leid! Ach schon gut!“ << winkte Selene ab und stand auf, dabei schwankte sie etwas, fing sich jedoch gleich wieder. >>“Ich geh jetzt schwimmen, wenn du magst kannst du hierbleiben oder auch gehen.“ <<
Aurora beobachtet sie sagte aber kein Wort mehr. Auch wenn sie jetzt offiziell nicht mehr die unberührte Tochter der Luna war, so konnte sie doch noch immer die Empfindungen und Auren der anderen wahrnehmen. Sie hatte das Glück das sie auch ohne ihren Status als Luna´s Tochter noch genug Fähigkeiten besahst um in den Rat zu bleiben, wenn auch nur als Ratsmitglied und nicht mehr als Vorsitzende. Aber sie wäre auch weiterhin im Klan. Ihrem Klan, der für sie immer die erste Wahl war, auch wenn sie jetzt einen Mann an ihrer Seite hatte.
Sie hatte das Glück das er in den gleichen Klan herein geboren war wie sie, das er wusste welchen Status sie hatte und was sie für ihn aufgegeben hatte und das ihr Klan immer vor ihm kam. Sie musste aber nicht vor ihm das verstecken, musste ihm nicht verschweigen wo hin sie ging oder erklären warum sie nachts auf einmal verschwand.
>>Warum muss ihr Leben so kompliziert sein? Sie muss doch schon genug ertragen! << dachte sie traurig.
Als sie dabei den Blick senkte viel ihr Blick auf das Kissen wo Selene´s kopf gelegen hatte. Dort sah sie dunkles Blut, fast schon schwarz aber noch waren einige Tropfen noch nicht getrocknet. Aurora wurde blass als ihr die Bedeutung dazu einfiel, auch wenn es schon lang zurück lag als man es ihr lehrte.
>>“RIA!“<< schrie sie und sprang auf mit dem Kissen in der Hand. Dann rannte sie aus der Hütte und fast in Ria´s Arme. Sie hielt ihr nur das Kissen hin und sagte nichts.
Ria sah erst sie an dann das Kissen und wurde blass.
>>“Wo hast du das her?“ << fragte Ria leise, >>“Was denkst du wo ich herkomme?“ << antworte Aurora kalt und kälte kroch langsam in ihr hoch.
>> Sie ist also doch Auserwählt worden! Sie kann nicht durch ein Versprechen gebunden werden, nur durch eine Bitte! << dachte sie und sah Ria fest in die Augen.
>>“Wo ist sie jetzt?“ << fragte Ria und blickte in den Hütten Eingang, >>“Nicht hier, sie ist Schwimmen gegangen, sie wollte sich reinigen. Wann wird sie es erfahren? Wenn ich es zu entscheiden habe würde…..nie!“ << war Ria´s leise Antwort, >>“Doch da es ist es nicht, Luna wird sie in wenigen Tagen oder Stunden sagen wenn sie es nicht schon hat. Sie hat mit ihr diesen Pakt geschlossen nicht mit uns. Wir sollen sie ihr nur eine Aufgabe geben.“ << gab eine leise raue Stimme hinter Aurora von sich, >>“Sie hat alleine entschieden gestern Nacht bei dir zu sein und sie hat entschieden zu leben und zu dienen, sie muss auch entscheiden ob sie alles was sie kennt aufzugeben um zu wachsen oder auf diesem Status zu bleiben. Wie kannst du so von ihr reden?“ <<schrie Aurora als sie sich umdrehte die Sprecherin an >>“ Sie ist von deinem Blut, aus deiner Linie! Das mag sein, Aurora. Aber das heißt nicht dass sie sich etwas von mir sagen lässt, das müsstest du wissen. Schließlich hast du auch gesehen wie sie erzogen wurde. Das sie immer den Weg mit den Größten wiederständen nehmen würde wussten wir als sie bei der Geburt nicht schrie, erst als man sie in die Arme ihres Vaters legte.“ << sagte Allea mit rauer vor ungeweinter Tränen erstickter Stimme.
Das eiskalte Wasser des Baches tat gut. Langsam gewöhnte sie sich daran und tauchte unter. Er spülte das Blut von ihrer Haut und löste sanft die Krusten des getrockneten Blutes aus ihren Haaren.
Die Kälte regte ihren Kreislauf an und half ihr ihren Kopf frei zu bekommen, die Gedanken weg zu spülen, einfach nur das streicheln des Wassers auf ihrer Haut zu spüren. Sie wollte nicht darüber nachdenken was jetzt auf sie zu kam, was man jetzt von ihr erwartet oder wie sie sich jetzt verhalten sollte, sie wollte jetzt einfach nur sie selbst sein. Auch wenn die Kälte und der Frieden unter Wasser nicht an das heran kam was sie bei Arimatis spürte, fühlte es sich gut an.
Als sie wieder auftauchte nahm sie etwas wahr, etwas was nicht hier her gehörte, etwas Fremdes!
Sie spannte sich an, suchte die Umgebung vorsichtig mit den Augen ab, griff nach dem Messer was sich eigentlich immer an ihrem Bein befand, da erinnerte sie sich als sie es nicht fand, das sie es mit ihren Sachen am Ufer liegen gelassen hatte.
>>“Suchst du dein Messer, Kind?“ << fragte eine helle weiche angenehme Stimme, >>“Ich glaube nicht dass du es brauchst. Wo bist du? Zeig dich!“ << forderte Selene und drehte sich langsam im Kreis, >>“Du weißt nicht wo ich bin? Dann schließ die Augen und vertraue auf dein Gehör, dann findest du mich.“<< gluckste die Stimme.
Selene sank langsam tiefer in das Wasser, schloss die Augen um wenige Sekunden später sich ruckartig zum Ufer um zu drehen und dabei die Augen auf zu reisen.
>>“ Athena!“ << Schrie sie, >>“Was willst du? Ich wollte mich bedanken dass du weiße entschieden hast und dir meine Dankbarkeit erbringen. Ach so wie meine doppel Gehörigkeit?“ << fragte Selen mit zusammen gebissenen Zähnen, als sie in Richtung Ufer auf Athena zu ging, >>“Eigentlich wollte ich dir danken das du nicht aufgeben hast und ich die rechte unter unseren Schutz gebeten habe. Gebeten? Ihr habt mir keine Wahl gelassen ihr habt mir weiß gemacht ich wäre allein Luna´s dunkle Tochter!“ << warf Selene leise mit einem knurren in der Stimme ein.
>>“Benimm dich Kind! Ich bin gekommen um dir zu danken und dir das zu geben.“ << sie hielt Selene ein Messer hin, >>“Ich kenn mein Messer. Also was willst du von mir? Ihr kommt nur zu einem wenn ihr etwas von einem Wollt und verletzt dann eure gesegneten.“ << Selene´s stimme tropfte vor Bitterkeit als sie auf das Messer herab sah und sich anzuziehen begann, >>“ Ja es war und ist dein Messer. Aber ich habe es verändert, es wird niemals dich verletzten nur den, den du damit treffen willst, und vergiss es bei uns wirkt es nicht.“ << äußerte Athena mit einem schiefen lächeln. >> Ich habe gut getan sie mit Weisheit, Intelligenz und Mut zu segnen. Sie weiß gut ihre Gaben einzusetzen. << bei diesen Gedanken musste Athena lächeln, >>“Dann lass ich dich wieder allein, genieße deine Einsamkeit noch etwas…“ << dabei legte sie den Kopf schief, >>“…weil wenn ich mich nicht irre wirst du bald besuch bekommen.“ << da war sie weg.
Selene schüttelte nur den Kopf, band ihr Haar zusammen und verstaute das Messer in seiner Scheide, dann schwang sie sich in das Geäst des nächsten Baumes um in die Wipfel zu klettern.
>> Soll doch kommen wer will! Wenn er nicht gerade Luna oder Athena ist werden sie mich nicht finden. << und machte es sich auf einer Astgabel bequem um zu dösen.
Die Kälte kroch langsam in sie hinein. Sie schlicht übe ihre Haut, drang über jede Pore langsam in ihr Blut, in ihre Nerven, in ihre Knochen und dann in ihre Seele. Sie öffnete die Augen nicht, sie wusste dass ihr das nicht helfen würde. Sie ließ es einfach geschehen.
Sie breite sich aus, nahm jede Zelle in ihrem Körper in Besitz und lies nur kälte zurück.
Gleichzeitig fühlte sie wie ihre Seele sich wie ein Mantel über ihren zerbrechlichen Körper legte, ihr Schutz gab und ihn vor der äußeren Witterung schütze.
Sie wusste dass es sie wieder ein Stück ihrer Selbst kosten würde. Wie immer wenn sie schütze. Der Tod wäre so einfach, so leicht. Aber sie musste leben. Sie musste ihren Clan beschützen und ihre Auserwählte. Sie hatte kein eigenes Leben. Sie durfte nur dienen.
Wie der fühlte sie die Blicke ihrer Ausbilder auf sich. Sie beobachten sie, führten ihr ihre Fehler vor, ließen keine Schwäche zu. Für jeden Fehler den sie machte wurde sie hart bestrafft entweder körperlich oder emotional. Ja sie hatte gelernt damit zu leben. Das hieß nur nicht dass sie so weiterleben wollte. Nur wusste sie auch dass ihre meine in diesem Thema nicht zählte. Andere hatten für sie entschieden dass sie zu leben hat und weiter…Leiden muss.
Es war keine Resignation oder Wut die in ihr auf stieg. Es war auch keine Ergebenheit….es war leere.
Nichts würde sie ausfühlen…vielleicht nur der Tod und die Nähe ihrer Schwestern…aber nur vielleicht.
Sie konnte die Zeit nicht steuern in der ihr Körper und ihre Seele in der Kälte gefangen war. Manchmal hatte sie da Gefühl das sie sie nie verließ. Und das ließ sie resignieren.
>>“Das nennst du Kämpfen? Steh auf und verteidige dich!“<< schrie sie Selene an. Selene kniete auf allen vieren auf dem Trainingsplatz, Blut lief über ihr Gesicht, ihre Muskeln zitterten und das Atmen viel ihr schwer. Langsam hob sie den Kopf und sah ihre Kontrahentin an. Knapp vor ihrem Kopf fing sie den Stab ab und drehte ihn mit einer ruckartigen Bewegung, so das Amara ihn los lassen musste damit ihr nicht das Handgelenk brach.
Selene wusste nicht woher sie die Kraft nahm aber jetzt war ihr alles egal. Sie ignorierte die Schmerzen in den Armen, Beinen, auf dem Rücken von den wieder aufgeplatzten Wunden.
Sie sprang auf die Füße und bewegte sich mit einer Leichtigkeit die man selten bei einer 13 jährigen sah. Sie wirbelte den Stab über ihren Kopf und sprang dann auf Amara zu. Sie hielt nichts mehr zurück, sie hatte das Gefühl das sie mit neuer Energie überflutet wurde und sie wollte nicht auch noch Amara die Genugtuung geben sie gedemütigt zu haben.
Das wäre jetzt zu viel für sie. Erst die Alte, dann ihr Vater der sie von ihrer Mutter fern hielt. Nein dieses mal nicht.
Ihre Augen brannten, ihre Atmung ging schnell, ihre Wahrnehmung war eingeschränkt. Sie kannte nur noch ein Ziel. Sie würde ihre Gegnerin vernichten oder selber sterben.
Der Stab flog über die Arme, die Beine und dann Richtung Hals von Amara. Kurz bevor Selene traf, stoppte sie und sah und sah auf Amara herab, >>“Versuche niemals mehr mich zu verspotten oder meinen Wert zu schmälern. Das ist nicht deine Aufgabe!“<< damit drehte Selene sich um und verließ den Trainingsplatz.
Sie fühlte die Blicke der anderen auf sich. Doch jetzt war ihr alles egal, sie verließ den Platz und wollte nur noch das Blut abwaschen. Ihr war egal was jetzt passierte. Sie wusste wenn sie jetzt stehen bleibt, dann würde sie zusammen brechen und diesen Triumph wollte sie niemanden gönnen.
Amara sah ihr hinter her, mit aufgerissen Augen. Als man ihr aufhelfen wollte, schob sie die Hand weg und stand schwankend auf. Dann musste sie lächeln. >>“Schickt nach Magirana, sie soll sich um Selene kümmern!“ << dann erst stütze sie sich auf eine der Anwärterinnen und lies sich mit ihrer Hilfe in Richtung Heilerhütte helfen.
Selene ging Richtung Fluss, sie nahm ihre Umgebung nur wage wahr. Sie wollte nur noch das kalte Nass auf ihrer Haut spüren und die Schmerzen und das Blut wegspülen. Sie fühlte nicht wie der Wind das Blut trocknete oder das Leder auf ihrer Haut scheuerte, all das war nebensächlich. Ihre Seele brannte. Sie hatte in letzter Zeit zu viele Demütigungen hinnehmen müssen. Sie wollte nur alleine sein.
Sie wollte einfach für einige Minuten vergessen. Als sie den Fluss sah, begann sie langsam sich zu entspannen, am Ufer ließ sie den Stab fallen, zog die weste aus und stieg aus den Stiefel und der Lederhose. Dann erst watet sie in das Wasser und lies sich fallen als es ihr bis zur Hüfte ging.
Das Wasser war eiskalt. Es nahm das Blut von ihrer Haut, betäubte die Schmerzen und kühlte ihre schmerzenden Muskeln.
>>Warum muss ich das ertragen? Was hab ich ihr getan? << schoss ihr durch den Kopf
Das Wasser umspülte sie, sie tauchte unter und wollte nicht mehr auftauchen, einfach hier in der Schwerelosigkeit bleiben wie in ihren Träumen. Doch leider musste sie wieder Luft holen, ihr Körper wollte noch nicht aufgeben. Also tauchte sie wieder in ihre Welt der Schmerzen auf und watete langsam Richtung ufer. Dort wartet Magirana mit einem Handtuch und ihrem Heilerkorb.
>>“Wer hat dich geschickt?“ << fragte Selene mit rauer vor Spott triefender stimme. >>“Amara!“ << Selene schütteltet den Kopf und versuchte sich langsam anzuziehen. >>“Warte, lass mich deinen Rücken erst sehen und die anderen Platzwunden.“ << warf Magirana ein und legte ihre Hand auf Selene´s arm. Selene sah die Hand erst an, dann blickte sie stumm Magirana in die Augen. >>“Und was soll das für einen Sinn haben? Spätestens heute Abend blute ich wieder. Also spar dir die Mühe und die Kräuter für eine andere die es wert ist. Selene….ich kann nichts dafür.“ << sagte Magirana leise und sah zu Boden.
Selene zuckte mit den Schultern und merkte das das ein Fehler war. Ihr wurde schwarz vor Augen.
Langsam zog sich die Kälte zurück. Sie fühlte die Strahlen der Sonne auf ihrer Haut die versuchte sie warm zu halten, die raue Rinde in ihrem Rücken und die Stimmen die nach ihr riefen.
>> Was soll´s das ist lange her. Stellen wir uns dem Hier und Heute. << dachte Selene und stand langsam auf um vom Baum zu springen. Vorher sah sie noch mal nach unten und erstarrte. Da war nicht nur Aurora sondern auch Elara, Barianus und Daniel. Warum suchten sie sie? Und warum War Daniel bei ihnen? Er hat mit dem hier nichts zu tuen. Er ist kein Krieger oder Eingeweihter.
Ok sie war jetzt einige Tage weg, ohne ihm zu sagen wo sie sei und was vorhatte. Trotzdem was suchte er hier? Und warum ließen sie zu das er sie mit suchte?
Sie sprang vom Baum und schritt langsam zu den Suchenden.
>>“Was wollt ihr von mir?“ << fragte sie und trat leise auf die Lichtung.
Daniel drehte sich zu ihr um und nahm sie sofort in seine Arme, >>“Wo warst du? Ich hab dich vermisst << seine Umarmung tat ihr gut, er war warm und sie fühlte sich angenommen. >>“Warum blutest du? Wo hast du dich wieder verletzt? Lass. Ist nur halb so schlimm und ist außerdem schon wieder am verheilen.“ << antworte sie und schmiegte sich an ihn, sie genoss seine Nähe, seine Besorgnis um sie und seine Liebe zu ihr.
>>“Wir müssen mit dir reden!“ << fing ihr Vater an, und sah sie beide an, sein Blick war traurig seine Haltung aufrecht und unbeugsam, und das mit 60 Jahren. Ein alter Krieger und Priester der nicht gern nach gab.
>>“Es wurde genug gesagt! Ich habe kein Mitsprache recht, es wird und wurde immer über mich entschieden und ich habe zu folgen. Also was sollte WIR noch mit einander zu bereden haben?“ << äußerte Selene und drückte sich noch mehr an Daniel.
>>“ Selene…“ << fing Aurora an >>“…es ist wichtig und du musst entscheiden wie du weiter leben möchtest. Es wurde bereits entschieden dass ich leben muss. Daher hat sich jede weitere Diskussion darüber erübrigt.“ << Selene legte dabei den Kopf in den Nacken und sah Daniel an, >>“Lass uns gehen ich will nach Hause. Ich will bei dir sein.“ << Daniel sah sie nur an, sein Blick wurde nur traurig und er schüttelte den Kopf, >>“ Hör sie erst einmal an. Sie machen sich genau wie ich sorgen um dich.“ <<
Selene riss die Augen auf als sie seine Worte hörte.
>>“Sorgen?“ << fragte sei entgeistert, >>“Sie haben mein Leben für mich entschieden! Sie haben entschieden das ich lebe, wie ich lebe und ich darf nicht einmal sterben!“ << ihre Stimme wurde dabei immer lauter. Daniel schüttelte sacht den Kopf und hielt sie fest. >>“Ich habe dich gefunden. Ich liebe dich und brauche dich. Rede also nicht vom Sterben!!“ <<
>>“Selene dein Mal blutet immer noch…“ << sagte Elara ruhig, >>“Benimm dich und hör endlich uns zu. Euch zu Hören? Waren deine Worte nicht, das ich nichts wissen muss nur Schutzschild bin? Das ich nur da sein muss um zu schützen?“ << Selene´s Stimme tropfte vor Sarkasmus.
Elara sah auf ihre Hände in denen sie das ein Buch hielt. >>“Ich weiß was wir dir antaten, aber zum Teil ist es auch deine Entscheidung gewesen!“ <<
>>“Selene…würdest du mir zuhören?“ << fragte Aurora leise, mit dem Blick auf den Boden gerichtet.
Selen antwortet nicht, sie neigte nur kurz den Kopf ehe sie sich an Daniel anlehnte.
>>“Es gibt eine Prophezeiung…“ << fing Aurora an, >>“…diese dreht sich um die dunkle Tochter der Luna!“ << Elara schlug das Buch auf, Barianus versteifte sich bei diesen Worten.
>>“ SIE, DIE EINE DIE IM DUNKLEN GEBOREN, VON ZWEIEN GESEGNTE, VON DREIEN GELIEBT, SIE WIRD IN DAS LICHT TRETEN.
SIE, DIE WANDELT DURCH DIE WELTEN, OHNE GRENZEN OHNE ZWÄNGE. NICHT GEBUNDEN AN DIE RITEN DER ANHÖRUNG.
SIE WIRD GEGEN JEDEN KÄMPFEN, NIE VERLIEREN, STETS DEN SIEG VON TRAGEN.
SIE, WIRD BEZAHLEN MIT IHREM LEBENSSAFT, JEDEN FEHLTRITT. DOCH IHRE TREUE, WER SIE ERRUNGEN WIRD SIE FÜR EWIG TRAGEN.DEN SIE,SIE IST DAS WAS GESUCHT, VEREHRT,GEFÜRCHTET,GEHASST UND GELIEBT WIRD. IST SIE GEBOREN, WIRD DIE GÖTTIN WIEDER AUF ERDEN WANDELN. SCHÜTZ SIE, EHRT SIE.
WENN SIE VERATEN SICH FÜHLT WIRD DIE GÖTTIN IHREN HASS UND IHRE GRAUSAMKEIT FREIEN LAUF LASSEN UND VERNICHTEN WAS SIE GESCHAFFEN HAT. SIE IST DIE EINZIGE DIE ZWISCHEN DEM ZORN UND DER LIEBE STEHT. <<
Endete Elara und schlug das Buch wieder zu, >>“Meinst du ich kenn diese Zeilen nicht?“ << sagte Selene an Daniel´s Brust, >>“Ich bin mit dir auf gewachsen, ich kenn das Buch dank euch auswendig!“ <<
Daniel hielt sie fest, er spürte ihr Zittern und die Tränen die auf sein T-Shirt fielen. Er spürte ihren inneren Kampf. Spürte wie es hinter ihrer Stirn arbeitet und wusste auch dass sie nicht mehr kämpfen wollte, dass sie endlich frei von allen Pflichten sein wollte. Frei und endlich ihren Weg gehen wollte, aber er wusste auch das sie zu sehr die Tochter ihres Vater´s war und sich ihren Pflichten beugen würde, aber zu ihren Bedingungen. Er konnte nur hinter ihr stehen und ihr den Rücken frei halten und sie mit seiner Liebe wärmen und Halt geben.
>>“Sele…“ << fing Aurora zu sprechen an, >>“… ich möchte dich nicht verlieren. Ich habe die Göttin so oft angefleht mir zu sagen wie ich dich behalten kann, wie ich dir die Schmerzen nehmen kann. Sie hat mir nie geantwortet oder mir irgendein Zeichen gesandt. Sie hüllte sich immer wenn ich sie nach dir fragte in Schweigen.“ << ihre Stimme brach und klang sehr rau.
>>“Lasst uns allein. Sie braucht ihre Ruhe um über alles nach zu denken. Last ihr endlich den Raum zum Atmen! Wenn sie soweit ist wird sie es sagen. Jetzt aber geht.“ << sprach Daniel an sie gewandt und drehte sich von Selen von ihnen weg.
Selene hörte wie sie alle drei mit einem leisen Stöhnen die angehaltene Luft ausstießen und dann sich weg von ihr bewegten. Aber es war ihr egal. Daniel war hier, er hielt sie im Arm. Bei ihm könnte sie sich fallen lassen.
Sie krallte sich in seinen Rücken und fing an zu schluchzten. >>“Ich will das alles nicht! Ich will normal sein!“ << Daniel strich ihr über den Rücken und hielt sie fest. Sagen konnte er nichts darauf. So sehr er ihr auch helfen wollte, so wusste er dass er das nicht konnte. Er war nicht wie sie mit Mythen, regeln und Riten aufgewachsen. Er hatte nur eine Christliche Kindheit. Er kannte nicht die Zerrissenheit wenn man vor anderen an einen Männlichen Gott glauben musste aber einer Göttin aus längst vergangen Tagen geweiht war. Nie war er damit in Berührung gekommen, bis heute Morgen als ihr Vater ihn aufgesucht hatte und ihm etwas aber nicht alles über seine Frau erzählt hatte. Er verstand jetzt warum ihr Blick oft traurig war, obwohl sie lächelte.
Er hielt sie einfach fest und wünschte sich einfach immer für sie da zu sein.
Das Zimmer war Weiß, roch nach Desinfektionsmittel. Ein Fernseher war an der Wand und ein paar Bilder von irgendwelchen Namenlosen Künstlern. Sie sah es nicht. Sie blickte aus dem Fenster. Sah in den hellblauen Himmel. Sie beachtet nicht die Lilien die einen angenehmen Duft in ihrem Zimmer verströmten. Sie dachte an das was sie her gebracht hatte.
Sie hatte wieder bis über ihr Limit gearbeitet, hat die Warnzeichen ignoriert, nicht daran gedacht dass sich das rächen wird.
Als die Tür aufging wand sie kurz den Kopf um zu sehen wer da kam. Als sie den Stationsarzt erkannte wand sie sich wieder dem Himmel zu.
>>“ Frau Morriga…wir haben jetzt die Ergebnisse der Untersuchungen und würden sie gern mit ihnen besprechen.“<< sprach er sie an.
>>“Was wollen sie mir neues erzählen? Entweder sind neue Herde aufgedrehten oder die vorhandenen haben sich vergrößert.“<< sagte Selen abwesend, >>“Darüber wollte ich mit ihnen Sprechen. Es sind zwar keine neuen aufgetreten… aber die vorhanden haben sich vergrößert und es legt sich alles auf die Nerven der rechten Seite. Sie werden bald überhaupt kein Gefühl bzw. Kraft mehr auf dieser Seite haben.“<<sagte der Arzt besorgt, >>“Nur was wir nicht verstehen, sie lehnen jegliche Therapie die wir ihnen Vorschlagen ab. Wenn ich vor 13 Jahren auf sie gehört hätte säße ich jetzt im Rollstuhl oder läge im Bett und könnte mich nicht mehr bewegen. Lassen sie es.“<< antworte sie matt, >>“Mein behandelnder Neurologe weiß was er tut und ich vertraue ihm. Schließlich kann ich immer noch laufen und mich bewegen und dabei habe ich jetzt erst den 3 Schub gehabt.“<< Der Arzt sah sie an und war verblüfft, selten hat er einen Patienten der so abgeklärt mit dieser Diagnose umging und noch seltener einen der die Schulmedizin nur bedingt an sich heran lies. Er wollte etwas sagen, doch er schloss den Mund wieder als er sah wie sie die rechte Hand anhob sie zur Faust ballte und dann wieder entspannte. Sie wirkte enttäuscht und abgestumpft, aber sie kannte ihre Kräfte und Grenzen.
>>“Der 3.te? Sind sie sicher? Nach dem was wir hier in den Untersuchungsunterlagen sehe ist es der 2.te.“<< äußerte er dann skeptisch>>“Meinen sie nicht sie sollten die Unterlagen genau sichten?“<<fragte sie ihn mit genervten Ton, >>“Mein Arzt hat sie bestimmt über alles informiert und ich erwarte das sie ihm auch alle Ergebnisse zu kommen lassen.“<< damit war für sie das Gespräch beendet und sie schloss die Augen.
Sie wollte zwar nicht schlafen aber so wurde sie meist die Ärzte los.
Daniel war da gewesen, auch ihre Mutter. Aber weder Aurora noch ihr Vater haben sich hier blicken lassen. Sie haben über Daniel und ihre Mutter ihr Besserungswünsche ausrichten lassen. Bei ihrem Vater könnte sie es verstehen, er hasste Krankenhäuser. Bei Aurora…nein das verstand sie nicht. Jetzt wo sie endlich in ihrer Nähe sein konnte ohne Schmerzen zu haben, blieb sie ihr fern. Das tat weh. Aber sie würde dies nie zeigen. Niemals mehr!
Sie dachte an Daniel. Wie sie sich kennengelernt hatten.
Sie war mal wieder zurück aus der „Auszeit“, mit frischen wunden, blauen Flecken und Muskelkater. Aber sie wollte unter Menschen die ganz normal waren. Sie war in irgendeiner Discothek, als sie ihn sah. Er stand bei ein paar Jungs und unterhielt sich mit ihnen. Sie hatte eine Flasche Bier in der Hand und stand in einer dunklen Ecke. Er gefiel ihr. Er war Blond, hatte leuchtend blaue Augen, war groß und wirkte als wäre auch er fehl am Platz. Sie musste lächeln, als sie daran dachte. Damals wusste sie nur nicht wie recht sie damit hatte.
Sie beobachtet ihn eine Weile und trank dabei ihr Bier. Langsam schritt sie aus dem Schatten der Nische in Richtung Tanzfläche. Am Rand stellte sie die leere Flasche ab und trat dann auf die Tanzfläche. Der Dj spielte gerade ein Lied von Schandmaul, „Zauber der Nacht“. Sie liebte dieses Lied, es hörte sich an wie die Beschreibung von ihr an.
Langsam bewegte sie sich, lies ihren Körper die Musik aufnehmen und bewegte sich dazu. Sie würde niemand berühren, das wusste sie. Und sie musste lächeln mit geschlossenen Augen. Sie trug wie immer ihre Schwarze Korsage, einen Bodenlangen Rock der auf der linken Seite bis zur Hüft Geschlitzt war, so dass man ihre Lilien sehen konnte die sich um ihr Bein Wand. Und ihre Schwarzen High heel´s. Was keiner sehen konnte war das Messer was in ihrem Stiefelschaft steckte. Aber die Dunklen Sachen, die offenen langen Haare und ihr kalter desinteressierter Blick schreckte die meisten ab. Und wenn nicht, dann ihr Worte.
Sie mochte es nicht wenn die Geschwister vorgeschickt worden, oder man sie nur betrunken ansprach. Das zeugte von Angst und von wenig Selbstbewusstsein.
Sie spürte die Blicke der anderen auf sich, fühlte wie sie ihr Bein und dann ihr Gesicht ansahen. Sie konnte spüren wie viele gern sie berühren wollten, testen wollten ob das wirklich Blüten waren oder nur eine Strumpfhose. Sie lächelte trotzdem weiter, sie kannte diese Reaktion. Schließlich hatte sie deshalb ihre Lieblingsblumen Stehen lassen.
Doch niemand würde sie heute Nacht berühren, niemand würde erfahren ob sie echt sind oder nicht. Sie nahm schon seit einigen Jahren keinen mehr mit oder ging mit einen von ihnen mit. Es hatte keinen Reiz mehr für sie.
Gerade als der DJ ein anderes Lied anspielte, fühlte sie seine Gegenwart. Spürte seinen Blick auf ihrem Gesicht. Sie fühlte wie sein Blick auf ihren Augen hängen blieb, die sie immer noch geschlossen hatte. Sie Tanzte einfach weiter Nightwish „Wishmaster“. Es fühlte sich richtig an auf der Tanzfläche zu bleiben.
Sie erstarrte. Er hatte sie Berührt! Er hatte seine Hand um ihren Nacken gelegt und beugte sich zu ihr herab. Sie spürte seinen Atem auf ihrer Haut, eh sie seine Worte Hörte: >>“Zeigst du mir auch deine Augen?“ << sie versteifte sich kurz, niemand wagte es sie ohne Aufforderung zu berühren, und wenn dann hatte er große Schmerzen. Doch er tat es einfach. Und forderte sie auch noch auf die Augen zu öffnen! Fast wäre sie seiner Aufforderung nachgekommen, aber nur fast. Sie lächelte wieder, immer noch mit geschlossenen Augen. Drehte sich aus seinen Griff, schob ihren Rücken an seine Brust und bewegte sich weiter im Takt. Sie fühlte wie er sich wieder zu ihr herab beugte um ihr wieder etwas in ihr Ohr zu sagen. Doch sie kam ihm zuvor, >>“Was bekomm ich dafür?“<< Sie fühlte wie er sich versteifte und inne hielt. Dann hörte, besser gesagt spürte sie wie er lachte. Sie hatte keine andere Reaktion erwartet und begann langsam und im Takt von ihm weg zu tanzen. Sie musste nicht auf die anderen achten, die machten ihr Platz.
Da fühlte sie seine Hand auf ihrer Nackten Schulter. Sie hörte mit Tanzen auf und stand starr auf der Tanzfläche, langsam neigte sie den Kopf. Sie spannte sich an und wartet.
>>“Lauf nicht weg!“<< es hörte sich ängstlich an. >>“Was hältst du von einem Bier an der Theke?“<<
Sie nickte eh sie die Augen öffnete und auf seine Hand sah, die immer noch auf ihrer Schulter lag. Als er keine Anstalten machte sie weg zunehmen, blickte sie hoch in sein Gesicht. Als ihre Blicke sich trafen, zog er langsam seine Hand zurück. Und Schluckte.
Sie löste ihren Blick von ihm und ging zur Theke. Sie brauchte sich nicht umdrehen um zu wissen dass er nach kurzen Zögern ihr folgte.
Als sie an der Theke an kam war er direkt hinter ihr. Als er gerade die Hand heben wollte um die Bedingung zu ihnen zurufen, sah er wie diese schon mit 2 geöffneten Bierflaschen auf sie zu kam.
>>“Bist du öfter hier und lässt die einladen?“<< fragte er verwundert und bezahlte. >>“Nein, aber es hat Vorteile wenn man die Bedingung kennt.“<< antworte sie ruhig. In ihre Stimme lag keine Emotion, nicht ein bisschen von der Aufruhr die in ihrem Innern Tobte. Er lachte. Dabei hatte er kleine Grübchen an den Augen und er wirkte noch jünger.
Sie sagte wenig an diesem Abend, sie hörte ihm mehr zu, beobachtet ihn und ihre Umgebung. Er schien nicht zu bemerken wie man sie beide betrachtet. Schien nicht die neidischen Blicke zu bemerken die von beiden Geschlechtern kamen. Sie bemerkte sie sehr wohl. Und es amüsierte sie.
Als sie gehen wollte fragte er: >>“Ich hab dir ja jetzt eine ganze Menge erzählt, sagst du mir wenigsten deinen Namen und ob ich dich wieder sehe? Ich heiße Daniel.“<< Sie blickte ihn an und antwortet:>>“Selene…vielleicht so es sein soll sehen wir uns wieder.“<< dann ging sie. Sie spürte seine Blicke im Rücken, wie er sie beobachtet als sie ihre Jacke holte und anzog eh sie aus der Tür trat und in die Nacht hinaus ging.
Es war kalt. Luna strahlte in voller Pracht am Himmel und keine Wolke war am Himmel. Die strahlen taten ihr gut. Erfühlten sie mit neuer Kraft. Langsam ging sie in Richtung Taxistand. Sie wollte nur noch nach Hause, und endlich ausruhen. Auch wenn sie jetzt nicht Schlafen konnte, so würde doch die wenigen Stunden Ruhe ihr und ihrem geschundenen Körper gut tuen.
Sie setzte sich gerade auf den Beifahrersitz als sie ihren Namen hörte. >>“Selene!“<< als sie in die Richtung blickte wo die Stimme herkam, war sie verwirrt. Daniel war aus der Tür gedrehten und kam auf sie zu. >>“Falls du Interesse hast…“<< und gab ihr seine Handynummer mit einen Grinsen auf den Lippen, dann drehte er sich um und ging wieder hinein. Sie hielt den Zettel in der Hand und blickte ihm Irritiert hinterher.
>>“Noch nie ne Nummer bekommen Süße?“<< fragt der Taxifahrer mit einem Lachen. >>“Noch nie so.“<< murmelte Selene und schloss dann die Tür, eh sie die Adresse sagte und aus dem Fenster blickte. Den Zettel hatte sie immer noch in der Hand. Als sie angekommen waren bezahlte sie und ging gemächlich in ihre Wohnung. Kaum war sie in ihrer Wohnung, lies sie ihre Tasche im Flur stehen, hängte die Jacke auf und zock die Stiefel aus. Den Zettel legte sie in die Glasschüssel auf dem Schuhschrank, samt Wohnungsschlüssel. Langsam begann sie die Schnürung in ihrem Rücken zu lösen, die Hacken zu lösen. Als sie die Korsage von ihrem Rücken Zog fühlte sie dass einige Wunden wieder offen waren und warmes Blut langsam ihrem Rücken entlang lief. Seufzend entledigte sie sich des Rockes und des Tangas eh sie in Richtung Badezimmer ging um unter die Dusche zu gehen.
Das warme Wasser tat auf ihrer Haut gut. Sie roch den metallischen Geruch ihres Blutes, was langsam in den Abfluss lief. Als das Wasser nicht mehr rotgefärbt von ihrem Blut, war stieg sie aus der Dusche und Schlang sie ein weiches Weißes Badetuch um. Und ging zu Bett.
Es hat einige Tage gedauert eh sie ihn anrief. Und dann trafen sie sich regelmäßig.
Selene lächelte als sie daran dachte wie sie seine Familie kennengelernt hatte, wie seine Mutter auf sie reagierte. Ihr war unkomplizierter. Sie nahmen ihn an wie er war.
Selene fühlte wie ihr Tränen über die Wangen liefen, als sie an ihren Hochzeitstag erinnerte. Er sah sie an als wäre sie kostbar und unbeschreiblich schön.
Sie war das erste man glücklich in ihrem Leben gewesen. Sie fühlte sich geliebt.
Dann wechselte ihre Erinnerung. Zu einem kleinen Mädchen. Ein Mädchen mit Trotz verzogenem Gesicht, tränen auf den Wangen und Wut in den Augen. Sie stand vor einem andern etwas kleineren Mädchen, das weiß blonde Haare hatte und strahlend blaue Augen, die in diesem Moment vor Angst und Schreck weit aufgerissen waren. >>“Lass sie in Ruhe!“<< schrie sie und ballte die Hände zu Fäusten. Die Frau die vor ihr stand, sah sie abschätzend und herablassend an. >>“Und das sagt wer? Was bist du Selene? Nichts weiter als ein Kind.“<< äußerte sie mit vor Spott triefender Stimme. Dann wollte sie nach Aurora greifen, doch eh sie reagieren konnte oder auch Aurora berühren konnte schlug Selen zu. Ihr war egal das sie erst 5 war und eigentlich nichts gegen eine Erwachse ausrichten konnte. Aber sie wusste dass diese Frau Aurora nicht berühren durfte. Niemals!
Sie wusste nicht woher sie die Kraft nahm oder diese herkam. Sie hörte es nur knacken und sah dann den ungläubigen Blick der Frau, eh alles sich um Selene zu drehen begann. Später, als Aurora und sie wieder beim Clan waren und sie wach war, erzählte ihr die Alte das Selene die andere Frau lebensgefährlich verletzt habe und so Aurora’s Leben gerettet hat. Sie fühlte bei den Worten nichts, nur das das Band das sie mit Aurora verband stärker wurde und das Aurora am ganzen Körper zittert. >>“Was hast du?“<< fragte sie Aurora, >>“Ich weiß nicht! Es fühlt sich so komisch an wenn ich in deiner Nähe bin. Ich hab überall schmerzen.“<< waren Aurora´s Antwort. Kaum waren diese Worte gefallen sah die Alte Selen Scharf an, und sprach mit kalter Stimme: >>“Zeig mir deine Rücken.“<< als Selen nicht reagierte und nur Aurora ansah sagte die Alte im schärferen Ton >>“Sofort!“<<
Selene wusste nicht warum sie das machen sollte und sah die alte erst einmal verwirrt an, eh sie sich langsam der Wildlederweste entledigte. Der Alten dauerte dies scheinbar zu lang und sie riss ihr die Weste herunter und drehte sie grob mit dem Rücken zu sich herum.
Als Selene sie erschrocken, oder war es eher erstaunt, Luft ausstoßen hörte, wollte sie wissen was sie da Sah. Doch ehe sie fragen konnte, riss die Alte sie grob auf die Beine und raus aus ihrer Hütte.
Selene stolperte immer wieder aber die Alte ließ sie nicht los sonder schlief sie einfach weiter, weiter bis in den Saal der 3. Dann stieß sie sie unsanft vor Ria´s Füße und schrie sie an: >>“Was soll das? Warum sie?“<< und zeigte mit ausgestreckten Finger auf Selene. >>“Beruhige dich erst mal Allea.“<< äußerte Ria mit ruhiger Stimme, und blickte dann auf das kleine Mädchen was auf dem Boden mit freien Oberkörper lag.
Sie blickte sie lange an, ihr Gesicht zeigte keine Regung und sie machte dabei kein Geräusch. Das einzige was man hören konnte waren die schnellen Atemzüge von Allea und das leise schluchzten von Selene.
In Selene stieg langsam angst auf, Angst vor ihrer Großmutter die sie wüten ansah und Angst vor der Hohen aus dem Rat. Die sie so ruhig ansah. Sie hatte doch nichts gemacht, sie hatte doch nur ihre Prinzessin beschützen wollen. Sie hat doch nur versucht ihr bestes für ihre Prinzessin zu geben. So wie es ihr immer gesagt wurde.
>>“Sie ist schon fast zu alt und doch noch so jung.“<< sprach auf einmal Ria in die Stille hinein. >>“Ist euch das Mal nicht schon bei der Geburt aufgefallen? Oder habt ihr nicht danach gesehen Allea?“<< fragte Ria ruhig ohne die angesprochene anzusehen.
>>“Sie war schneeweiß und blau bei der Geburt! Ihr Haut makellos!“<< äußerte Allea, >>“ Du hättest vielleicht genau hinsehen sollen, schließlich ist auch dein Sohn keiner von uns. Und da ist dir das bereits bei der Geburt aufgefallen! Ihre Mutter ist auch keinen von uns! Ich habe nicht erwarte das mein Sohn so etwas zu Stande bringt, da er sich so ein schwaches Weibchen gesucht hatte.“<< äußerte Allea abfällig.
Das war zu viel für Selen! Sie sprang auf und schrie: >>“Lass meine Mutter in Ruhe, Alte! Sie liebt mich wenigstens!“<< wieder liefen ihr Tränen über die Wangen, aber ihr war es egal. Niemand durfte jemals so von ihrem Mutter reden. Der Frau die immer da war wenn ihr es nicht gut ging. Ihren Rücken mit Tüchern Kühlte wenn er brannte.
>>“Vielleicht ist es gerade diese Frau, über die du so herablassend denkst, stärker als du denkst. Sie hat es geschafft deinen Sohn an sich zu fesseln und ihm eine starke Tochter geboren, ohne selbst zu sterben.“<< äußerte Ria ruhig. Selene konnte nicht sehen wie Ria die Hand hob und einer Kriegerin die in ihrer Nähe stand ein Zeichen gab, Selene sah nur ihre Großmutter hasserfüllt durch den Tränenschleier an.
Ehe sie es bemerkte spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter und eine rauchig, tiefe Stimme an ihrem Ohr:>>“Dunkle komm mit mir. Ich zeige dir wie du dich gegen andere weit effektiver mit Worten und Taten verteidigen kannst als jetzt.“<< Diese Berührung, sie tat ihr Gut. Sie zeigte ihr einen Weg sich gegen die alte zu wehren. So dass sie mit der Frau mit ging.
Ihr Herz verschloss sich mit jedem Schritt mehr. Sie wusste jetzt würde sich alles änder und nichts mehr wie vorher sein. Aber wollte sie das es wie vorher war? Ihr Vater der nur bedingt Interesse an ihr zeigte, ihre Großmutter die sie meist nur als irgendeine Enkelin ansah, sie aber nie wirklich wahrnahm? Nein! Ihr war es egal! Nur sollte niemand mehr so von ihr oder ihrer Mutter so denken und reden.
>>“Kriegerin Amara…was habe ich falsch gemacht?“<< fragte sie Aurora´s Tante und sah zu ihr rauf. >>“Nichts kleines. Du bist nur anders als die Anderen.“<< mehr sagte sie nicht.
Von da an änderte sich Selene´s weg.
Ja er änderte sich, und zwar so sehr das sie keine 6 Wochen später von der Alten vor ihrem Vater und ihrer Mutter ausgepeitscht wurde. Ihr Vater sah sie kalt an und hielt ihre Mutter fest die sich halt suchend an ihn klammerte und haltlos weinte und schluchzte. Sie konnte ihr dieses Mal nicht helfen. Sie hatten das alle verhindert. Jedes Mal wenn die Peitsche auf ihrer Haut Traf riss sie die Haut auf, doch kein Laut kam über Selene´s Lippen. Nur wer in ihre Augen sah, sah die Qual die sie erlitt. Sie wurde ausgepeitscht weil sie ihre Enkelin war und weil sie ihre Befehle nicht befolgte. Weil sie nachdachte
Eh sie handelte. Weil sie ihren Weg gehen wollte…und endlich wieder zu Aurora wollte.
Selene Spürte noch immer wo sie getroffen wurde. Auch nach einem viertel Jahrhundert wusste sie sie wo sie getroffen wurde, auch wenn auf ihrer Haut keine einzige Narbe zurück geblieben war.
Die Alte kannte kein Erbarmen. Nein sie ließ ihr Wut an ihr aus. Selen war es egal. Sie wusste sie wird sich ihr nie beugen. Noch einmal blickte sie auf und suchte Aurora. Dann wurde es dunkel um sie.
Oder doch nicht? Sie sah lichter und etwas schmiegte sich an sie. Sie konnte sich aufrichten ohne Schmerzen. Verwundert riss sie die Augen auf als sie Schuppen vor sich wahr nahm und ein leises warmes lachen hörte.
>>“Ganz ruhig. Junge Kriegerin.“<< sagte jemand zu ihr und sie hörte weiter das Lachen. Sie sah auf ihre Hände, doch… das waren keine Hände. Das waren Klauen! Klauen!! Selene fühlte wie Panik in ihr aufstieg. >>“ Selene Ariane…reiß dich zusammen. Du bist wieder zuhause!“<<sagte die Stimme immer noch mit einem Lachen zu ihr.
Jetzt riss sie den Kopf hoch, und sah in ein ihr völlig fremdes, andersartiges Antlitz. In das Gesicht eines Drachens!!
Sie wollte schreien, wollte weg rennen, aber in den Augen des Drachen erkannte sie Wärme und etwas…ja etwas was sie nur bei ihrer Mutter sah…Liebe. Sie stand mit offenem Mund vor ihm, an ihm gelehnt.
>>“Es wird Zeit das wir mit unserm Training anfangen und dich stärker machen Selene Ariane“<< sagte der Drachen. Selene konnte nur nicken. Dann war wieder alles schwarz um sie und sie spürte Schmerzen. Schmerzen die sie zurück in die andere Welt holten, in die Welt die kalt zu ihr war.
Heute Wusste Selene das sie 2 Tage bewusstlos gewesen war, doch damals dachte sie das es nicht einmal Minuten vergangen waren. Der einzige Unterschied war, das sie nicht mehr gefesselt war und auf dem Bauch lag. Aber der Schmerz war der gleiche wie beim Auspeitschen.
Sie nahm Schemen wahr. Schemen die sich über ihren Rücken hinweg unterhielten. Die Worte konnte sie nicht verstehen. Aber sie fühlte dass es um sie ging. Dann umfing sie wieder der Schlaf.
Als sie das nächste mal auf wachte brannte ihr Rückseite nicht mehr so, sie fühlte etwas Kühles auf ihrem Rücken. Als sie jedoch den Kopf drehen wollte, schossen die schmerzen sofort wieder durch alle Glieder und sie stöhnte.
>>“Du bist wach.“<<stellte jemand hinter ihr fest, >>“Gut. Denn du musst wieder auf die Beine kommen damit wir weiter trainieren können und du deinen Eid ablegen kannst.“<< langsam öffnete Selen die Augen wieder, dann erkannte sie Amara. Sie war vorgetreten und hockte jetzt neben ihrem Gesicht.
>>“Eid?“<< brachte sie mit staubtrockener Kehle hervor, und schloss sofort wieder die Augen. >>“Ja, aber komm erst einmal auf die Beine.“<< äußerte Amara und stand auf und ging.
Selene merkte nicht das sie lächelte als sie daran dachte. Ja mit 5 war das leben noch anders und das denken. Aber sie wusste damals schon das sie den Eid der Kriegerinnen ablegen musste. Aber warum mit 5? Das erfuhr sie wenige Tage später, als sie endlich wieder ohne Hilfe stehen und gehen konnte.
Sie standen auf der Lichtung. Aurora und sie in der Mitte, vor ihnen Ria in ihrem Gewand der Priesterin der Luna. Alle anderen im Schatten der Bäume.
>>“Bist du bereit zu Schützen und zu Dienen? Wirst du ihr Schutzschild sein? Ihr hellstes Feuer in ihrem Leben? Wirst du für sie sterben? Wirst du freiwillig aus dem Leben schieden wenn sie ihres aufgibt?“<< fragte Ria und hielt Selene einen Silbernen Dolch entgegen.
Niemand hatte Selene gesagt was sie darauf antworten soll, niemand hatte ihr erklärt wie sie sich verhalten soll. Sie fühlte und hörte nur ihren Herzschlag der alles andere übertönen zu schien. Doch auf einmal fühlte sie den Mond und seine Strahlen die über ihre Haut glitten. Sie wurde ruhiger. Entspannte sich. Und dann wusste sie was sie antworten musste.
>>“Ich, Selene Ariane, dunkle Tochter der Luna, Oberste Kriegerin ihres Heeres fordere das Recht ein Ihre im Mondlicht geboren wahre Tochter mit meinem Körper, meinem Herzen, meiner Seele und meines Wesen zu Schützen. Zu schützen vor allem was sie verletzten, töten oder Krank machen kann. Ich fordere das Recht ein, vor ihr in jeder Gefahrensituation zu Stehen. Ich fordere das Recht ein, die erste zu sein die erfährt wenn sie ihren weg verlässt. Ich fordere das Recht ein, meinen Tod frei zu wählen wenn sie geht. Ich fordere das Recht ein, würdevoll gehen zu dürfen. So fern Luna es zu lässt werde ich ihre Tochter durch die Jahre bis zu ihrer Vermählung begleiten. Ich besiegle diese Bitte mit meinem Blut, das keiner je daran zweifelt.“<< dann ergriff Selene den Dolch und zog ihn über ihr linke Wange, über ihre Kehle, hinab über ihre rechten Brustansatz zu den Rippen.
Es war Still auf der Lichtung, selbst Ria hielt die Luft an als Selene dies sagte und mit Blut ihre Worte unterstrich. Ein hoher greller Schrei ertönte. Alle sahen erschrocken zu Aurora, die diesen Ton ausgestoßen hat.
>>“Ich will dich nicht Verlieren Selene! Du bist meine Freundin und meine Schwester!“<<sagte sie mit tränen erstickender Stimme. Doch eh sie Selene berühren konnte, veränderte sich alles auf der Lichtung. Selene wurde von Luna´s Mantel komplett umhüllt und die Wunde begann sich zu schließen. Das Blut was an ihr herab lief sammelte sich in einen Tropfen, der auf ihrer rechten Seite hängen blieb und dann schwer zu Boden viel. Ria beugte ihre Knie und hob den Kristall, der aus dem Tau der Nacht um Selene´s Blut sich gebildet hatte.
>>“Luna hat deine Bitte angenommen, dunkel Tochter.“<< Der Kristall in ihren Händen war noch warm, doch Ria wusste, aus den Überlieferungen, das er bald Eiskalt werden würde, im Licht Blutrot strahlen würde und das niemand anderes als die Dunkle Tochter in mehr berühren konnte.
Sie sah lange den Kristall an dann blickte sie Amara an, diese trat in den Kreis und reichte ihr ein filigranes Silbergeflecht. Der Kristall passt genau hinein. Vorsichtig wand Ria sich wieder zu Selene um und nahm war das der Blick des Kindes Verschleiert war, das dieser kleiner Körper zitterte und kurz davor war zusammen zu brechen.
>>“Selene Arian, dunkle Tochter der Luna, dies ist dein Zeichen. Darin ist dein Versprechen mit deinem Blut eingeschlossen. Du wirst ihn tragen, auch wenn er deine Haut verletzt. Den noch ist er nicht vollständig und kann nicht seinen ganzen Schutz auf euch beide ausüben.“<< Dann legte sie es Selene auf den Kopf. Der Stein lag auf Selene´s Stirn und das Silber hielt ihre Haare fest.
Ria konnte, später nicht mehr sagen, warum sie diesen Satz gesagt hatte aber er war in diesem Moment da gewesen und musste ausgesprochen werde.
>>“Selene!!!“<< schrie Aurora, und aus ihren Augen schienen Sturzbäche von Tränen zu laufen. Sie streckte die Hand nach Selene aus, doch diese nahm sie nicht wahr. Zwei Tränen vielen auf Aurora´s Hand und wurden von dem Mantel der Luna getroffen. Sie wurden fester, härter und Glas klar. Und mit einem mal verschleierte sich auch Aurora´s blick. Sie trat auf Selene zu und begann mit einer sanften, ruhigen Kleinmädchen Stimme zu Sprechen: >>“Ich nehme deine Forderungen so wie dein Angebot an! Ich fühle mich dir verbunden, meine dunkle Schwester und vertraue auf dein Urteil, deine Weisheit. Ich segne dich mit den Kristallen unserer Mutter. Sie sollen deine Kraft vermehren und deinen Willen Stärken. Du wirst wissen wenn ich dich brauche. Du musst Opfer bringen, die ich dir nicht ersparen kann, doch sollst du wissen, dein Opfer wird nicht unbelohnt in unseren Annalen verschwinden.“<< dabei hob Aurora die Hand und hielt sie vor den Blutroten Kristall. Wie von selbst legten sich die Mondkristalle, je auf eine Seite, an den Stein und ließen ihn noch heller Erstrahlen.
Alle hielten die Luft an und sagten kein Wort.
Erst als Aurora und Selene zusammen brachen, reagierten sie.
Das war jetzt 25 Jahre her. Aber sie würde es wieder tuen. Auch wenn sie wusste das es ihr ende bedeutet. Sie lächelte als sie daran dachte.
>>“Wie lange willst du noch aus dem Fenster sehen und mich ignorieren?“<< fragte sie Allea, >>“Bist du wieder gehst.“<< war Selene´s Antwort. >>“Du weißt das ich erst gehe wenn es dir besser geht. Und ich gesagt habe was ich sagen muss. Dann sprich.“<< war Selene´s Antwort und sah weiter aus dem Fenster. >>“Wann gedenkst du dich bei Aurora blicken zu lassen? Sie hat ihre Hochzeit extra wegen dir verschoben. Sie wartet auf dich! Sie will nicht ohne dich heiraten.“<<
Selene erstarrte bei diesen Worten. Erst nach dem Ihre Großmutter geendete hatte, sah sie sie an.
>>“Wieso? Sie will dich dabei haben!“<< antworte Allea ihr und reichte ihr die Hand. Selene sah erst sie und dann ihre Hand an. Langsam ergriff sie diese und lies sich in sitzende Position ziehen. Sie spürte nichts, keine Wärme oder Kälte, nicht einmal den festen Griff von Allea´s Hand. Nur den Zug mit dem sie ihr half sich aufzurichten.
>>“Es hat sich verschlechtert?!“ << es war eine Frage und gleichzeitig auch eine Feststellung. Selene nickte kurz, vorsichtig versuchte sie dabei ihre Beine zu Boden gleiten zu lassen. Allea ließ ihre Hand dabei nicht los.
Erst als sie sicher stand ließ Allea ihre Hand los und reichte ihr die Sachen die sie ihr Mitgebracht hatte.
>>“Danke.“<< nahm sie und ging langsam mit wiegend Schritten in das Badezimmer um sich anzuziehen. Als sie fertig war und in den Spiegel sah, um ihre Haare noch einmal durch zu kämmen, sah sie den Silberreif mit den 3 Steinen. Er wirkte schemenhaft, als wäre er ein Trugbild und nicht real. Doch sie wusste dass er real war, auch wenn man sie ihn seit 25 Jahren nicht mehr gesehen hatte. Sie musste lächeln und kämmte sich die Haare, eh sie sie zu einem fest geflochtenen Zopf band. Dann trat sie aus dem Bad. Allea hatte in dieser Zeit die wenigen Sachen von ihr zusammen gesucht und war bereit mit ihr zu gehen. Sie nickte nur wieder und ging dann Richtung Tür.
Gerade als sie die Klinke herunter drücken wollte, wurde die Tür von außen geöffnet. Der Arzt sah sie erstaunt an als er sie vor sich stehen sah. >>“Wie? ...Sie dürften noch nicht gehen können!“<< stotterte er und wurde weiß im Gesicht. >>“Wie sie sehen kann ich stehen und gehen! Ich will nach Hause. Sie können jetzt auch nichts mehr für mich tuen.“<< äußerte Selene ruhig. Eh er etwas sagen konnte, trat sie an ihm vorbei. >>“Sollten sie nicht in ihrem Büro sein und den Entlassungsbericht schreiben?“<< fragte sie über ihre Schulter an ihn gewandt. Er sah sie einige Minuten überrascht und erschrocken an. Doch eh etwas sagen konnte, wurde er von hinten angesprochen: >>“Sie sollten sich beeilen mit dem Brief schreiben. Sie hat weniger Geduld als Ich. Und jetzt laufen sie. Wir warten am Schwesternzimmer auf sie“<< er schreckte zusammen als er die Autoritäre Stimme von Allea hörte. Er drehte sich kurz zu ihr um und rannte dann fast in das Arztzimmer.
>>“Du kannst es nicht lassen?“<< äußerte Selene und ging zum Schwesternzimmer. Allea gab keine Antwort darauf, grinste nur. Auch wenn sie auf die 90 zu ging, hatte sie noch nichts von ihrer Ausstrahlungen und Autorität verloren. Sie war ganz Hohepriesterin und eine der 3. Auch im normalen Leben strahlte sie das aus. Sie war zwar nicht besonders Groß und schon grau, aber ihre Haltung war immer noch gerade.
Der Arzt benötigte eine Stunde um den Brief zu schreiben und sich mit seinen Kollegen zu beraten. Aber am Ende musste er sie gehen lassen.
Der Tag war perfekt für die Hochzeit! Er war warm, die Sonne strahlte und alle amüsierten sich. Selene stand unter einer Linde mit einem Sekt Glas und einer Zigarette in der Hand und beobachtet die geladenen Gäste. Sie wirkte auf jeden der sie sah entspannt und ruhig. Hin und wieder lächelte sie, während sie Aurora und ihren Mann beobachtet.
>War es auf unserer Hochzeit auch so? < fragte sie sich und nippte an ihrem Sekt.
>>“Über was denkst du nach?“<< fragte Daniel der zu ihr gedrehten war. Sie lächelte zu ihm hinauf, >>“Über nichts. Ich frage mich nur ob wir auch so vergessen ausgesehen haben.“<< Daniel nahm sie in den Arm und folgte ihrem Blick zu Aurora, dann legte er sein Kinn auf ihren Kopf. >>“Nicht ganz so, wir haben glaube ich, nicht viel von der Feier als uns beide wahr genommen. Aurora und Dean wirken nicht so abwesend wie wir. Eher darauf bedacht das alles perfekt ist.“<< sinnierte Daniel, >>“Vielleicht…..aber anders kenne ich Aurora nicht. Sie versucht immer alles perfekt zu machen.“<< äußerte Selene.
Als eine kühle Brise auf kam versteifte Selene sich plötzlich. Etwas stimmte nicht. Scheinbar hatte sich nichts verändert. Aber irgendetwas störte sie. >>“Daniel…ich komm gleich wieder.“<< sagte sie und löste sich von ihm. In gehen ließ sie ihre Zigarette fallen und trat darauf ohne hin zu sehen. Sie suchte die Umgebung ab. Dabei traf sie auf gelegentliche Blicke einiger ihrer Kriegerinnen, die leicht nickten und sich ebenfalls umsahen oder sogar in der Menge verschwanden. Selene schritt auf Aurora und Dean zu, vor Ihnen stehen bleibend, äußerte sie:>>“Aurora würdest du mir folgen. Ich würde dir gern was zeigen.“<< Aurora war im ersten Moment irritiert, doch als sie ihr in die Augen sah, nickte sie. Mit Dean an der Hand gingen alle 3 in den Saal zurück.
>>“Was ist los?“<< fragte Aurora ruhig, >>“Ich weiß nicht, aber etwas stimmt nicht. Etwas liegt in der Luft. Ich will dich keiner Gefahr aussetzten. Dean…mach dich bereit.“<< äußerte Selene, eh sie wieder nach draußen zu den Gästen ging.
Kaum war sie draußen, trat Aurora´s jüngere Schwester Lena auf sie zu. >>“Dunkle Kriegerin…wir können nichts entdecken. Aber wir fühlen auch das etwas nicht stimmt.“<< sie lächelte dabei und wer nicht direkt bei ihnen stand dachte sie unterhalten sich über Alltäglichkeiten. >>“Seid wachsam!“<< äußerte Selene und schritt nach einem knappen nicken in Richtung Garten, auf ihrem Weg dorthin nahm sie die anderen Kriegerinnen wahr, die sich geschützt postiert hatten und die Umgebung im Auge behielten.
>Etwas stimmt nicht. Entweder passiert noch etwas oder Luna will nur unsere Aufmerksamkeit testen.< dachte sie und blieb vor dem kleinen Fischteich stehen und sah auf das in leichten wellen bewegte Wasser, auf dem Seerosen leicht mit dem Wind schwammen.
Sie spürte wie der Wind leicht über ihre Haut glitt, aber gleichzeitig nahm sie einen seltsamen Geruch wahr. Er kam ihr bekannt vor, doch noch konnte sie ihn nicht einordnen. Als sie den Kopf hob überlegte sie aus welcher Richtung der Wind kam. Dann schritt sie in Windrichtung. Weg von dem Teich, den Gästen und dem Haus. Sie wusste das 3 ihrer Krieger ihr folgen würde, nicht sichtbar.
Je näher sie dem Ursprung des Geruchs kam, umso intensiver wurde er.
Als sie am Gartenzaun angekommen war, der den Garten vom Wald trennte, blickte sie sich kurz um eh sie über diesen sprang und dann langsam im Schatten der Bäume verschwand.
>Manchmal hasse ich es das man bei solchen Gelegenheiten High heel´s und Kleider tragen muss. < als sie zum wiederholten male im Waldboden einsank. Je näher sie der Lichtung kam, umso mehr nahm der Geruch zu.
Es roch…nach verbrannter Petersiele und…Rosen. Selen blieb wie angewurzelt stehen. Sie kannte nur eine Person die es wagen würde dies auch in ihrer Gegenwart zu tuen. Langsam kam wieder leben in sie und sie schlich leise weiter in Richtung Lichtung.
Als sie am Rande an kam, beobachtete sie erst einmal die Gestallten die um ein Feuer standen über dem eine Schale an einem Gestellt hing. Sie hörte dass die 3 Gestallten leise murmelten und die Hände in Richtung der Schale gehoben hatten.
Selene atmete noch einmal tief durch, dann trat sie auf die Lichtung. >>“Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen ihr wollt die Feier stören.“<< Die Drei drehten sich erschrocken in ihre Richtung um und unterbrachen ihr Gemurmel.
Als Sie sahen wer auf sie zukam schienen sie sich zu entspannen und die größere Gestalt der Drei fing zu sprechen an:>>“Kriegerin Selene sei gegrüßt! Schön dich unter den wandelnden zu treffen.“<< dabei hörte jeder das Lachen aus der Stimme. >>“Hohepriesterin Ria sei auch du gegrüßt! Nur was bezweckt ihr mit diesem Ritus?“<< antworte Selene ohne ihre Tonfarbe von kalt ins warm zu verändern. Ria lächelte nur, und drehte sich dann wieder zu dem Feuer und der Schale.
>>“Große Göttin des Mondes Du, die die Dämmerung mit silbernen Küssen verzaubert; Göttin der Nacht und aller Magie, die auf den Wolken des dunklen Himmels reitet und auf der Erde das Mondlicht verbreitet; Oh du Göttin des Mondes, du einmalige und unvergleichbare, Schattengeberin und Schattennehmerin; Hüterin der magischen Gaben und der Geheimnisse; Lenkerin von Ebbe und Flut und der Periode der Frauen; All - Wissende Mondmutter, ich grüße Dich du himmlisches Juwel und die Macht deiner Energie Mit einem Ritual Dir zur Ehre, bitte ich um die Kraft der Mondin,
bitte ich um den Segen der Mondin,
bitte ich um die Liebe der Mondin,
bitte ich um das Verständnis zu dieser Verbindung!“<<
Riefen die Drei und blickten dabei in den Rauch der aus der Schale austrat.
Selene stand da wie gebannt. Nie hätte sie gedacht dass sie dieses Gebet noch einmal hören würde. Sie fühlte die Magie die von dieser Szene aus ging, fühlte wie in brünstig die drei für Aurora beteten. Sie merkte nicht wie der Wind sich langsam drehte und sie in den Rauch einhüllte, merkte nicht wie er sie umschmeichelte, über ihre Haut glitt und dann Richtung Himmel glitt.
Ihr Sichtfeld wurde immer verschwommener, erst da merkte Selene das etwas mit ihr geschah. Aber sie konnte es nicht mehr aufhalten. Sie konnte sich nicht mehr bewegen. Langsam schwammen ihre Sinne und sie ging zu Boden. Sie merkte nicht wie zwei Kriegerinnen zu ihr kamen und sie auffingen. Merkte nicht wie die drei Hohepriesterinnen langsam auf sie zutraten und immer wieder das Gebet aufsagten.
Sie sah nur Schwärze und nahm den Duft der Rosen und Petersiele wahr. Er beruhigte sie und lies sie langsam in die andere Welt hinüber gleiten.
>Warum bin ich jetzt wieder bei dir? < fragte sie Arimatis als sie die Augen aufschlug. >Weil ich es so wollte. < antworte er und sah sie mit seinen Silber schimmernden Augen an.
>Sie ist jetzt an ihn Gebunden und frei von den Zwängen ihrer Geburt. Es ist Zeit das du erfährst wo die neue Tochter geboren wird. < sagte er und wand sich von ihr ab um sich in die Dunkelheit zu erheben. Selene breitete ihre Schwingen aus um ihm zu folgen. Dabei fühlte sie den Druck auf ihrem Nasenrücken der von ihrem Band ausging.
In Arimatis Welt war es immer sichtbar. Immer präsent. Sie lächelte als sie daran dachte.
Sie glitten lautlos durch die Dunkelheit, als folgten sie einem Geruch.
Arimatis schwebte über einem Licht das sanft strahlt, jedoch keine Wärme oder Kälte ausstrahlte. Es leuchtet einfach nur.
>Sie wird bald geboren. Nur ist sie nicht so stark wie deine Prinzessin. Sie braucht deine ganze Liebe. < sagte er und blickte auf den leuchtenden Stern hinab.
>Ähm…ich will ja nicht respektlos sein…aber wie soll ich das machen wenn ich nicht länger als 10 Minuten in ihrer Nähe sein kann ohne ihr Schmerzen zu bereiten? < äußerte Selene während auch sie den Stern fasziniert an sah.
>Mach dir darüber keine Sorgen. Du wirst immer in ihrer Nähe sein können und ihr wird es nichts anhaben können. < antworte er ruhig, >Sie wird deine Anwesenheit schon im Mutterlaib spüren und sich auf deine Umarmung freuen. Sie wartet auf dich! <
Und dann war Arimatis weg, der Stern nicht mehr da. Nur noch Finsternis. Sie fühlte Hände an sich und hörte leise Stimmen.
>>“Sie wird bald geboren. << sagte Selene, immer noch mit geschlossenen Augen und versuchte sich langsam aufzurichten. Sofort waren helfende Hände bei ihr und richteten sie auf.
>>“Selene…reiß dich zusammen!“<< äußerte Ria scharf. Selene war irritiert, und sah sich um. Es schien als bemerkte sie jetzt erst dass alle sie mit weit aufgerissenen Augen und angst ansahen. >>“Ich bin ganz ruhig, Hohepriesterin!“<< antworte Selene, >>“Dein Band ist sichtbar und die bist wieder Goldblond. Ich weiß…aber so sehe ich nun mal in dieser Welt aus.“<< war Selene´s Antwort. Dann wand sie sich ab und ging in die Richtung zurück aus der sie kam.
>>Warum wehrst du dich gegen deine Bestimmung?“<< hörte sie Allea fragen. Sie blieb stehen und lies sich zeit mit der Antwort. >>“Ich wehre mich nicht dagegen. Ich erfühle sie mit Hingabe, nur verstehe ich nicht warum ihr eine Waffe geschaffen habt die nicht eingesetzt werden soll.“<< als würde der Wind Selene zustimmen strich er durch ihre Blonden Po langen Haare und hob einige strähnen an. Es sah aus als wäre sie von goldenem Feuer umgeben. Sonnenstrahlen brachen sich in den Kristallen auf ihrer Stirn und ihrem Nasenrücken. Sie wirkte wie eine Göttin die auf die Erde gestiegen ist um unter den Sterblichen zu wandeln.
>>“Weil deine Zeit noch nicht gekommen ist. Wir werden deine stärke noch brauchen. Darum beruhige dich und lege den Schleier ab.“<< war Ria´s Antwort, >>“Schleier? Hohepriesterin was meint ihr? Ist das wirklich unsere Heerführern?“<< fragte eine jüngere Kriegerin, >>“Ja das ist Selene Ariane´s wahre Gestalt. Sie ist bereit für einen Kampf auf Leben und Tod und sie ist nicht gewillt zu verlieren.“<< gab Allea der Kriegerin leise zur Antwort, >>“Wie recht du hast Alte! Ich werde siegen auch wenn ich dafür sterben werde. Das war doch was du wolltest als du mich erzogen hast.“<< äußerte Selene mit kalten Worten und ging weiter. Je näher sie zu dem Garten kam um so kurzer wurden ihre Haare und färbten sich wieder rot, das Band mit den Kristallen verschwand wieder und man sah ihr nicht mehr an das sie vor wenigen Augenblicken noch eine gefährliche Kriegerin war.
Die Kriegerinnen schluckten hart. >>“Beruhigt euch. Sie weiß was sie tut. Sie führt euch an wenn es so weit ist und sie wollte euch zeigen wem ihr zu folgen habt wenn es so weit ist.“<< äußerte Ria und blickte dabei jede der Kriegerinnen an.
Alle waren sie schlank und hoch gewachsen von Gestalt, alle waren sie trainiert und biegsam wie eine Weide. Doch waren sie jung an Jahren und es würde dauern sie mit Weisheit zu fühlen. Aber sie vertrauten ihrer Ausbilderin. In wie weit das würde sich bald zeigen. Ria seufzte. Sie wusste um die Verantwortung die auf Selene´s Schultern ruhte. Sie hoffte nur das Selene´s Stärke, ihr Wille und ihr Liebe ausreichen wird um ihre Krieger zu führen.
Die Zeit der Probe hatte begonnen.
>Warum versuchen sie immer wieder das unvermeidliche Heraus zu zögern? Warum lassen sie mich nicht gehen? < dachte sie während sie wieder zu Daniel ging und sich in seine Arme kuschelte.
>>“Alles in Ordnung?“<< fragte er ohne sie anzusehen, >>“Ja“<< antworte Selene.
Auch wenn ihr Gefühl ihr sagte das sich etwas verändert hatte, sie fühlte es an den Bewegungen des Windes, an den Strahlen der Sonne. Noch wusste sie nicht was aber etwas war anders.
Sie blickte über ihre Schulter und sah die Gesellschaft an die sich über das Gelände bewegte als wäre nichts passiert. Ihr blicken glitt hinauf zum Haus und sah hinter dem Großen Fenster Aurora stehen, im Arm ihres Mannes.
>Ich wünsche ihr alles Glück dieser Welt!< dachte sie und lehnte den Kopf wieder an Daniel´s Schulter. Sein Geruch beruhigte sie. Auch als das Bild der neuen ungeborenen Luna Tochter vor ihrem Geistigen Auge wieder aufstieg. <Ja auch sie werde ich schützen wie Aurora. Egal wo sie geboren wird.< dachte sie und lächelte leicht.
>>“Ob sie weiß das Luna und Athene sie beschützen?“<< fragte Aurora Dean, der sie in den Armen hielt während sie am Fenster standen und auf den Garten blickten.
>>“Ich denke schon. Schließlich hat Athene sie mit stärke, Schnelligkeit und Kampfgeschickt gesegnet. Sie wird auch deine Tochter beschützen. Auch wenn sie nur eine Kriegerin ist. Mach dir keinen Kopf Liebes. Sie wird immer deine Kriegerin bleiben. Woher willst du das wissen du das wissen? Schließlich wurde sie nur für die Wahre Tochter der Luna als Kriegerin erwählt.“<< flüsterte Aurora und drehte ihren Kopf zu ihm um, tränen schimmerten in ihren Augen. Dean konnte es ihr nicht sagen, er wusste es einfach. Er hatte oft genug gegen Selene gekämpft. Oft lag er unter ihr, und konnte sich danach nur unter Schmerzen bewegen. Er wusste sie würde jeden bestraffen der ihrer Prinzessin verletzten würde, egal ob es ihr Mann, Mutter, Schwester oder ein fremder war. Niemand anderem würde er seine Seelegefährtin jemals anvertrauen als ihr.
>>“Hohepriesterin Ria! Hohepriesterin!“<< Ria zuckte bei diesen Worten zusammen, sie war gerade am Meditieren und versuchte die kostbare Seele der Luna Tochter zu finden als sie die hohe Stimme einer jungen Kriegerin hörte. Erschöpft seufzte sie auf, und versuchte mit steifen Gliedern auf zustehen. >Ich werde alt. Bald werde ich mein Amt abgeben müssen! < dachte sie, und schritt mit steifen schritten in die Halle hinaus wo die aufgeregte Stimmer herkam.
>>“Was möchtest du?“<< fragte sie die junge aufgeregte Kriegerin, die nach Luftringend vor ihr stand. Ria Sah ihren bebenden Körper, ihre zerrissen Lederhosen und das Blut was an ihren Armen und ihrem Gesicht herab lief.
>>“Athene´s Anhänger haben uns angegriffen. Sie suchen Selene.“<< antworte sie gehetzt.
>>“Selene? Warum? Das wissen wir nicht. Sie griffen uns am Bach an und sagten wir sollen ihnen Selene heraus geben.“<< äußerte sie und brach auf die Knie.
>>“Allea!“<< rief Ria, >>“Wo ist deine Enkelin?“<< Die angesprochene kam in den Saal, aus einer anderen Nische des Saals, >>“Ria, sie ist zu Hause bei ihrem Mann und wenn mich nicht alles täuscht hat sie dienst. Bring sie her und veranlasse dass sich um unsere Kriegerinnen gekümmert wird. Ich geh zum Orakel.“<< forderte Ria auf eh sie sich umwand und ging.
Selene wehrte Gedanken verloren die Hiebe, Tritte und Schläge ihres Bruders ab. Sie folgte mit dem Gedanken den Lieder von Schandmaul. >>“Pass du jetzt endlich mal auf?“<< beschwerte sich Marco schwer atmend. Obwohl sie nicht ganz bei der Sache war brachte sie ihn arg in Bedrängnis, das war schon immer so gewesen. Auch wenn er 3 Jahre älter als sie war, 1,90 m groß, breitschultrig, ausgeprägte Muskeln hatte. Sie waren solang wie sie denken konnte schon Trainingspartner, und kannten die Schwächen des anderen. Nur half das wenig wenn sich die kleine Schwester fast jedem Kampfstyle anpassen konnte, und dann treffsicher reagierte. Aber es hielt sie beide fit und beide waren sie der Stolz ihrer Clans. Er der erste Krieger der Athene und sie der Luna. Und beide hielten sich in einem Raum auf ohne sich umzubringen. Ok, wer sie trainieren sah vermutete eher das sie es versuchten, immer wieder. Nein beide liebten sich bedingungslos. Auch wenn Marco manchmal das Gefühl hatte ihr nicht helfen zu können. Sie war verschlossen wie eine Auster und dann wieder extrem impulsiv, das jeder angst vor ihr bekam. Er konnte sich noch daran erinnern als Amara zu ihren Übungsplatz mit ihr kam. Barianus verzog keine Miene sondern nickte nur. Amara forderte das einer gegen seine kleine Schwester kämpfte. Seine kleine Schwester! Doch eh er etwas machen konnte schoss schon einer der anderen vor. Grinste hämisch und forderte Selene auf. Sie blickte kurz Amara an und als diese nickte, lies sie die Schultern und Kopf kurz hängen eh sie tief durch atmete und sich ihm stellte. Das Knochen knacken und das heulen des Jungen war nervig. Und er…er musste grinsen! Seine kleine Schwester vermöbelte gerade eine älteren der kurz vor der weihe stand. Dann hat er seinen Vater angesehen, Barianus nickte wieder und er stellte sich seiner Schwester. Sie war schnell, verdammt schnell und das mit 10 Jahren. Aber sie war ein Mädchen und seine Schwester! Dachte er. Sie nahm keine Rücksicht. Es wirkte als wäre sie abwesend, nicht da! Das reizte ihn. Er wollte sie mit Leben in den Augen sehen. Er liebte doch seinen kleinen Wildfang, doch wo war er? Hinterher hatten sie erfahren dass sie mehrere Stunden gekämpft hatten. Und beide sahen aus als wäre eine ganze Handballmanschaft über sie gelaufen. Aber je länger der Kampf dauerte um so mehr leben kam in ihre Augen. Sie beide trainierten von da an immer zusammen. Irgendwann hatte sie ihm auch erzählt warum sie sich nur bei den Trainingskämpfen oder bei dem Schützen ihrer Prinzessin lebendig fühlte. Es tat ihm weh.
Barianus sagte nichts zu seinen Vorwürfen, er zuckte nur mit den Schultern. Am Tag von Selene´s Hochzeit jedoch sahen alle wie sehr er an ihr hing. Er wollte sie nicht übergeben. Marco musste damals seinen Vater darauf hinweisen das Sie immer seine Tochter bleibe, nur hatte sie jetzt einen Mann an ihrer Seite.
Das war schon so eine komische Sache, ihr Vater und Selene.
Sie reagierte auf seine wütenden den Worte etwas verzögert aber dann blitze etwas wie Wut in ihren Augen auf und sie griff ihn an. Jetzt konnte er sich nur noch verteidigen und hoffen dass auch sie schon erschöpft war. Wenn nicht…naja dann würde es ein Länger Aufenthalt bei der Alten.
>>“Selene und Marco!“<< brüllte jemand hinter ihnen. Beide verharrten in ihrer Position, beide schwer atmend. Aber nicht bereit klein bei zu geben. >>“Könnt ihr nicht einmal Trainieren ohne den Trainingsplatz komplett zu zerlegen?“<< fragte Tom leicht gereizt, >>“Übrigens Selene…du sollst deinen kleinen Hintern zu Athene´s Schrein bewegen Barianus hat schon einen Trupp los geschickt um dich zu suchen da niemand wusste wo du warst.“<< Selene nickte, grinste ihren Bruder kurz an und ging dann. Marco stieß einen Seufzer aus und lies sich zu Boden sacken. >>“Das war knapp. Fast hätte sie mich zerlegt. Was soll sie im Schrein? Keine Ahnung, dein Vater will sie unbedingt dort haben. Er wirkte etwas sauer.“<< gab Tom achselzuckend und sich nach einem Stück Leder bückend zur Antwort, >>“Nicht meins!“<< Marco grinste und hob abwehrend die Hände, >>“Hast du nicht gesehen das Sie nur noch kurze Hosen an hatte? Und du wirst ein Veilchen morgen haben, mal abgesehen von den Prellungen die sie dir dafür verpasst hat.“<< grinste Tom. Marco zuckte mit den Schulter, den das war es ihm Wert. In den Letzten Jahren hatten sie wenig Zeit für einander. Als Tom auf ihn zu trat wurde sein Gesicht wieder ernst. >>“Was ist los? Sind ihre Werte wieder schlechter geworden?“<< fragte Marco alarmiert, >>“Eben nicht. Sie sind besser als bei dem letzten mal.“<< sinnierte er, >>“Es ist fast so…als würde sich ihr Körper sich selbst regenerieren und sie stärker werden als zuvor. Ich weiß nicht was ich davon halten soll. Halte sie im Auge und rufe mich wenn dir etwas auffällt. Und komm mir nicht mit deinen Blessuren, an denen bist du selbst schuld. Ihr habt euch beide gegenseitig hoch geputscht.“<< grinste Tom Marco an. >>“Toller Freund!“<< stieß Marco zwischen den Zähnen hervor, den langsam verlies das Adrenalin seinen Körper und die Prellungen machten sich bemerkbar. >Wie erträgt sie das ohne Murren? < fragte er sich, wobei e wusste das Prellungen noch die harmlosesten Verletzungen seiner Schwester waren.
>>“Na komm wir gehen auch mal hin. Mal sehen was Vater von ihr will.“<< forderte Marco ihn auf, während er versuchte ohne das Gesicht zu verziehen aufzustehen. Es ging nicht. Selene hatte wieder zugeschlagen. Marco musste selbst unter Schmerzen grinsen. >Gut das ich der einzige bin auf den sie noch Rücksicht nimmt. < Jeder wusste wer mit ihr Trainierte, der musste alles geben. Und oft landete derjenige auf der Krankenstation. Sie war als Ausbilderin nicht zimperlich. Aber auch nicht Tödlich. Als Kriegerin jedoch war sie es. Marco wusste das aus Erfahrung. Wieder seufzte er.
Als sie im Lager ankamen, waren alle versammelt und sie hörten gemurmel der Menge, sie konnten jedoch nicht erkennen warum alle da waren. Bis sie die Stimme von Barianus hörten: >>“Du bist meine Tochter. Du hast mir zu gehorchen! Habe ich das? Das glaube ich weniger!“<< war die Erwiderung von Selene. >>“Du warst nicht da als ich dich brauchte und hindertest andere daran mir zu helfen als ich jemanden brauchte und jetzt werde ich nicht zu Kreuze kriechen und vor dir Kuschen. Wenn deine Göttin was von mir will dann soll sie zu mir kommen!“<< Marco seufzte nur und senkte kopfschüttelnd seinen Kopf, dann holte er tief Luft, straffte sich wobei er die Schmerzen ignorierte, und schritt dann auf die Menge zu. Seine Erscheinung wurde von einzelnen wahrgenommen und sie Liesen ihn vorbei gehen. So das eine Schneise entstand und er zu den zwei streitenden gelangen konnte.
Was er dann sah ließ ihn wie erstarrt stehen bleiben. Ihr Vater hielt seinen Kampfstab vor sich und war in Angriffsposition und seine Schwester….sah nicht aus wie seine Schwester! Da stand ein Blonde Engel vor seinem Vater mit einem Silbernen Dolch in der linken Hand und einem Silbernen Degen in der rechten Hand. Auf der Stirn war ein Blutroter Stein von zwei cremefarbenen Perlen umgebender in einem Silber Reif eingebettet, und hielt die Haare aus dem Gesicht. Wenn er die Stimme seiner Schwester nicht kennen würde, wüsste er nicht dass sie vor ihrem Vater stand.
Beide umkreisten sich und schienen abzuwägen wo wer welche Schwächen hat.
>>“Was ist hier los?“<< brüllte Marco und hoffte das er beide erreichen wird. Barianus blickte kurz in seine Richtung, konzentrierte sich jedoch wieder auf Selene.
>>“Halt dich daraus Marco! Das ist mein Problem, was ich jetzt aus dem Weg schaffe.“<< äußerte Selene mit leiser, kalter Stimme. >>“Selene…bitte. Er ist dir nicht gewachsen! Verletzte aber Töte ihn nicht!“ kaum das seine letzte Silbe verklungen ist, griff Selene Barianus an. Barianus wirkte erst überrascht und versuchte ihren Angriff abzuwehren. Als hätte er nie gedacht das Sie ihn angreifen würde.
Dann nahmen beide nichts mehr außer sich wahr. Marco beobachtet beide bei ihrem Tödlichen Tanz. Er wusste das Barianus weder ihm noch seiner Schwester gewachsen war, obwohl er von ihm anfangs ausgebildet worden war. Selene und er hatten jedoch über die Jahre ihre Kampftechnik verbessert, so das Marco wusste das Barianus ihr unterlegen ist.
>>“Warum willst du nicht vor Athene drehten und ihre Wunsch erfühlen?“<< fragte nach wenigen Minuten Barianus mit keuchender Stimme. >>“Weil ich Luna´s dunkeles Kind bin und ihr geweiht bin! Wenn die Göttin der Kriegskunst und Weisheit etwas von mir will…“<< antwortet Selene mit ruhiger Stimme, als würde sie eine normale Konservation halten statt zu Kämpfen, >>“…weiß sie, wo sie mich findet!“<< ohne auf den Blick von Barianus zu achten versetzte sie ihm einen Stoß, machte einen Salto hinter Ihn, und hielt ihm den Dolch an die Kehle. >>“Versuche niemals mehr mich mit Waffengewalt in deine Finger zu bekommen. Ich Töte sich nur nicht, weil Marco mich gebeten hat es nicht zu tun. Das nächste Mal…“<< zischte sie in Barianus Ohr und lies den Satz unbeendet. Sie drehte sich von ihm weg, dabei glitt ihr Dolch leicht über die Haut und ritze sie ein, das es leicht Blutete.
>>“Falls du wissen willst wo meine nächste Aufgabe auf mich wartet…Aurora wird sie zur Weltbringen.“<< damit ging sie durch die Menge, die sich vor ihr teilte, in Richtung des Pferde Geheges. Dabei wurde ihr Haar wieder kürzer, Roter, der Reif verschwand und sie hatte wieder ihre Lederbekleidung an.
Sie stieß einen kurzen lauten Pfiff aus. Und ihr schwarzer Hengst kam auf sie zu Galoppiert. Kurz vor ihr blieb er stehen, neigte sein Haupt und sie sprang auf seinen Rücken. Erst da blickte sie sich um, sah Marco mit unbewegter Miene aber traurigen Augen an. Dann riss sie den Kopf ihres Hengstes herum und sprengte in den Wald.
Marco trat zu Barianus und reichte ihm ein Tuch, damit er das Blut auffangen konnte, was seinem Hals hinab lief.
>>“Du weißt schon das du Ihn jetzt gegen dich hast?“<< äußerte Aurora ohne den Blick von den Männer zu nehmen, die am Grill fachsimpelnd standen. >>“Ja ich weiß…aber er war auch so gegen mich!“<< antwortet Selene abwesend und nahm einen Schluck aus der Bierflasche.
>>“Ich weiß nicht…er hat sich oft genug über dich erkundigt oder durch deinen Bruder ausrichten lassen was du machst. Mag sein, aber das ist jetzt egal. Ich folge nicht Athene. Ich bin Luna anvertraut. Ich ordne mich ihm nicht unter. Komm ich habe Hunger. Lass die Gedanken ruhen, ich habe bald wieder eine neue Aufgabe.“<< äußerte Selene verschmitzt, ehe sie aufstand und zum Grill ging.
Aurora schüttelte nur lächelnd den Kopf und folgte ihr.
Selene versteifte sich mit einmal. Etwas hatte sich verändert. Sie blickte Dean und Daniel an. >>“Sofort ins Haus!“<< beide reagierten sofort und nahmen Aurora in ihre Mitte um mit ihr ins Haus zu laufen.
Selene drückte ihren Rücken durch, lies aber den Kopf leicht gebeugt, >>“Was willst du Aschtaroth“<< Ihre Wandelung zu Luna´s Kriegerin war vor ihrer ersten Silbe beendet. Vor Aschtaroth stand Selene Ariane, dunkle Tochter der Luna, Kampfbereit. >>“Das was mir von deiner Göttin versprochen wurde.“<< Es faszinierte ihn wie ein weiches weibliches Wesen sich in eine stahlharten und unbeugsames Wesen verwandeln konnte. Auch durch die Äonen die er gesehen hatte, war er immer noch fasziniert über Luna´s Kriegerinnen Auswahl. Er hatte noch keine erlebt die sich nicht vor ihre Göttin oder deren Kinder geworfen hat. Jedoch diese Kriegerin…sie war anders. Sie strahlte Licht und Dunkelheit aus. Sie war mit Wärme und Eiseskälte umgeben, wie eine zweite Haut. Und doch war sie unnahbar. Er hatte sie beobachtet, hatte gesehen wie sie in ihrem menschlichen Körper gelitten hat. Aber nie gebrochen ist. Aber deshalb war er nicht hier. Er wollte sein Versprechen einfordern.
>>“Du hattest den Pfand erhalten, der dir versprochen wurde! Wenn du es nicht annimmst…“<< sie ließ den Satz mit Absicht offen.
Aschtaroth´s Gesicht verzog sich vor Zorn. >>“Nein, ich habe mein Pfand nicht erhalten! Ich hole mir aber gern das was mir gehört.“<< er wand sich in die Richtung in die Aurora gebracht wurde. Selen hob nur den rechten Arm, >>“Nein!“<< und Aschtaroth stieß gegen eine Unsichtbare Wand. >>“Ich war dabei als sie dir ihre Tochter gab…ich war dabei als du sie ihr vor die Füße geworfen hast…du hast selbst das Pfand abgelehnt…somit war der packt erfühlt.“<< Aschtaroth erstarrt. >Sie war dabei gewesen?< langsam drehte er sich um, >>“Willst du mich mit diesem kleinen Trick aufhalten?“<< höhnte er.
Selene hob ihren Kopf ehe sie ihn ansah. >>“Du hast ihre Tochter erhalten…sie ihr vor die Füße geworfen…weil sie kein unterwürfiges Weibchen war…und sie mit dem Fluch der immer wiederkehr belegt. Du hast den Pakt gebrochen. Geh! Du hast kein Recht auf irgendeine ihrer Wiedererrungen.“<< Ihre Stimme war bar jeder Emotionen, ihre Augen Leuchteten in einem Göttlichen Grün und wurden nicht einmal von ihrem Kristallen überboten.
>>“Wie kann es sein, das eine Menschliche Kriegerin zu wissen glaubt was vor Jahrhunderten besprochen wurde? Wie kann sie sich anmaßen mir Vorschriften zu machen?“<< er bewegte sich geschmeidig langsam auf sie zu, seine Stimme strafte jedoch seiner geschmeidigen Bewegungen Lüge. Er war kurz davor sie anzugreifen.
Währenddes im Haus.
Daniel stand mit verschränkten Armen vor dem Fenster und beobachtet die Szene die sich im Garten Abspielte.
>>“Wer oder was ist meine Frau, Aurora?“<< fragte er mit unterdrückter Wut. Die Angesprochene lag in den Armen von Dean und zitterte. Erst als Daniel sie ansprach hob sie den Kopf, blickte Dean in die Augen und schob sich ein wenig weg von ihm.
>>“Sie ist meine beste Kriegerin…meine Schwester…Sie… ist etwas ganz besonderes.“<< äußerte sie stockend. >>“Meine Frau ist nicht blond! Meine Frau ist…“<< weiter sollte er nicht kommen, den Aurora unterbrach ihn. >>“Du warst dabei als Elara die Prophezeiungen vorgelesen hat! Sie beschützt mich mit ihrem Leben und sie liebt mich mehr als ihr Leben! Und du kannst dich glücklich schätzen das sie dich in diese Liebe mit einschließt. Sie wird um uns kämpfen, damit wir leben können. Verurteile sie nicht!“<< das letzte sagte sie mit Tränen in den Augen und der Stimme. Daniel sah sie verwirrt an, er wusste nicht was er sagen sollte, oder fragen sollte. Dean spürte das es Zeit war Daniel in das Geheimnis von Aurora und Selene einzuweihen.
>>“Ich glaube du verstehst es besser wenn du die ganze Geschichte kennst.“<< Aurora versteifte sich in seinem Armen, nickte dann jedoch und lies sich auf die Couch, die in der Nähe stand nieder.
>>“Aurora ist die wiedergeboren Sterbliche Menschliche Tochter der Mondgöttin Luna. Sie wurde gezeugt durch einen Menschlichen Mann und der Göttin Luna, die glaubte sich unsterblich in ihn verliebt zu haben. Aber ihr Glück würde nie von Dauer sein, den er war sterblich und sie eine unsterbliche. Luna wollte nicht ohne leben und bat ihren Vater ihn in die Unsterblichkeit zu erheben. Doch dieser lehnte ab. In ihrer Verzweiflung wand sich Luna an Aschtaroth und bat ihn um Hilfe. Jedoch war sie nicht alleine zu ihm gegangen, sie hatte ihre Schwester Athene und ihre mächtigste junge Heerführerin mitgenommen. Sie schlossen einen Pakt. Dieser beinhaltet das die erst geborene Tochter Aschtaroth als Ehefrau gegeben wird, dafür würde er dafür sorgen das Luna´s geliebter immer bei ihr sein kann. Nur was er nicht sagt….das er auch leben sollte.“<< Dean machte eine kurze Pause und strich Aurora sanft über den Kopf. Sie weinte leise in ihrer Hände, aus Trauer um ihre Eltern und ihre Liebe so wie um ihr Schicksal.
>>“Er ließ den beiden genug Zeit eine Kind zu zeugen…dann lies er Aurora´s Vater in der Zeit erstarren, so ist er immer noch in Luna´s Nähe…für die Ewigkeit. Luna zerriss es das Herz, jedoch hatte sie ein Andenken an ihren Geliebten. Ein Mädchen, mit weißen Harren, meerblauen Augen und einer Aura die heller als jeder Stern strahlte.
Sie ließ ihr Tochter nie allein, entweder war sie da, Athene oder jene junge Heerführerin. Den Aschtaroth erinnerte sie jedes Jahr am Geburtstag ihrer Tochter an ihren Pakt. Athene zerbrach sich lange den Kopf wie sie den Pakt lösen konnten. Doch leider musste auch sie kapitulieren. Da Luna´s Wunsch nicht genau definierte wie sie ihren Geliebten bei sich haben wollte. Das einzige was sie machen konnte war das ihre Tochter eine Kriegerin wurde. Als der Tag kam, wo Aschtaroth befand das er jetzt seine Pfand einholen wollte, war der dunkelste Tag in der Götterwelt. Luna schloss sich in Ihren Räumen ein, so dass ihre Tochter und die junge Heerführerin Aschtaroth alleine mit Athene gegenübertreten mussten. Sie ging mit ihm Mit. Athene musste damals die junge Heerführerin erstarren lassen, sonst hätte sie sich auf Aschtaroth gestürzt. Sie wollte ihre Schutzbefohlene nicht zu dem Verwalter der Unterwelt gehen lassen, lieber wäre sie gegangen. Was genau Athene zu ihr sagte ist nicht überliefert, jedoch musste es etwas sein was die junge Kriegerin beruhigte. Und was hat das bitte mit meiner Frau zu tun?“<< unterbrach Daniel Dean gereizt, >>“ Aschtaroth brachte, nach wenigen Sonnenumläufen, eine blutüberströmtes halb tote junge Frau in Luna´s Palast und schmiss ihr diese vor die Füße. Er Schrie Luna an das sie Pakt gebrochen haben und sie ihm nicht ihre Tochter überlassen habe. Luna sah mit tränen verhangenen Augen auf die junge Frau, die vor ihr lag und sich nur mühsam an ihr Leben klammert. Ehe Luna etwas sagen konnte begann die junge Frau zu sprechen: >>“Mutter es tut mir leid, ich habe es versucht!“<< dann brach sie zusammen, bevor jedoch ihr Kopf aufschlug wurde sie von der jungen Heerführerin aufgefangen. Sie streichelte sanft die junge Prinzessin während sie mit brennenden Augen Aschtaroth ansah und ihm versprach das sie sich für die Prinzessin rächen würde. Er lachte nur. Trat auf sie zu, ehe Luna reagieren konnte und legte ihr die Hand in den Nacken. Jedoch beugte sie sich nicht. Sie ließ die Prinzessin sanft zu Boden gleiten und stand dann, trotz das Aschtaroth versuchte sie nieder zu drücken, auf.
>>“Ich werde dich dein verfluchtes lange Leben jagen und stellen bis meine Prinzessin gerächt ist! Du kannst mich genauso wenig brechen wie sie! Ich werde dir dein Leben mehr zu Hölle machen als es dein Fürst je machen kann!“<< Luna stieß nur ein erschrockenes Nein aus und Aschtaroth lachte nur. Dann lies er Macht durch seine Hand strömen die auf ihrem Nacken lag. Die junge Heerführerin wurde von einer Macht die älter als alles war was sie kannte, die versuchte sie zu verbrennen, doch sie kämpfte dagegen an, für ihr Prinzessin!
Aschtaroth verwunderte es das sie noch immer vor ihm stand, noch nicht zerfallen war. Da trat Athene aus dem Schatten. Sie sagte mit klarer Stimme das sie den Fluch den die junge Heerführerin ausgesprochen hatte nicht aufheben kann, aber sie kann ihr die stärke geben ihn immer zu bekämpfen. Aschtaroth musste lachen, und äußerte dann, um die Sachen interessanter zu gestalten, würde die beiden immer wieder geboren, in der Menschenwelt. Und immer wenn er es schafft Luna´s Tochter zu bekommen so würde ihre Heerführerin einen grausamen Tod sterben. Dann verschwand er. Sein Lachen hallte in den Hallen nach, auch als die junge Heerführerin langsam in die Knie sank und Tod auf ihrer Toden Prinzessin nieder sank. Ihr Haar viel zur Seite und ihr Nacken war entblößt, dort zeigte sich der Geburtsstern der Prinzessin. Der Stern der Aurora!
Luna warf sich in die Arme von Athene und weinte um ihre beiden Kinder. Selene, die dunkle Kriegerin und Aurora, der helle Stern am Himmel.“<< endete Dean, und sah Daniel fest dabei in die Augen.
>>“Wie oft?“<< fragte Daniel mit erstickter Stimme. Dean und Aurora sahen sich an kurz an, Aurora schluchtste kurz auf. >>“Wenn meinst du mit wie oft? Wie oft ist sie schon wieder geboren worden?“<< fragte er leise auf ihre Frage.
>>“Sie ist das erste mal wieder geboren worden. Sie hat bisher Aschtaroth in unserer Welt bekämpft. Mir wurde in jeden Leben eine von ihr persönlich ausgebildete Kriegerin zur Seite gestellt. Und man sah erst bei ihren Tod das sie eine dunkle Kriegerin wahr. Sie hat sich jedoch bisher immer nur ihm direkt in unserer Welt gestellt. Ich weiß nicht warum sie jetzt in diesem Jahrhundert wiedergeboren wurde.“<< sagte Aurora leise ohne den Blick zu heben. >>“Und wer bist du? Beziehungsweise was bist du?“<< sprach Daniel Dean an, eh er sich wieder dem Fenster zu Wand und tief Luft holte.
>>“Ich bin ein Prinz der Träume…ich wache über den Schlaf der Sterblichen…“<< äußerte Dean leise, den er beobachtet wie Daniel das geschehen im Garten. Aschtaroth wie Selene umkreisten sich mit gezügten Waffen. >>“Wenn du doch ein unsterblicher bist warum hilfst du ihr dann nicht? Warum lässt du sie allein? Weil ich nicht eingreifen darf. Es ist mir verboten. Und sie würde es nie zu lassen. Es ist ihr Kampf. Es ist ihr Wahl und sie ist die beste! Sie bildet in unserer Welt alle Krieger der Götter aus.“<< antworte Dean auf Daniels Frage. Daniel wurde immer unruhiger, er über schlug im Kopf welche Möglichkeiten er hatte. Aber er verwarf sie immer wieder.
Er fühlte sich hilflos. Angst um sie machte ihn Unruhig. Und die Machtlosigkeit wütend.
>>“Sag…wer hat dir von dem Pakt erzählt?“ fragte Aschtaroth, während er sie umkreiste, sein Schwert in der Sonne glänzte.
>>“Aschtaroth…“<< grinste Selene böse, >>“…hast du mich vergessen als du deine Wunden heilen ließest, die ich dir bei unserem letzten Aufeinander treffen verpasst habe? Oder willst du dich nicht an mich erinnern?“<< Sie hielt ihren Dolch in der linken und legte die rechte kurz darauf. Ihre Hände leuchtet kurz auf, dann hielt sie einen filigran wirkenden Degen in der rechten Hand, dessen Knauf mit Lilien verziert war. Aschtaroth schluckte kurz.
>>“Wie kommt es das wir uns erst heute hier gegenüberstehen? Warum nicht wieder in unserer Welt?“<< dann griff er sie an.
>>“Weil ich dich hier besiegen werde! Ihr ist dein Fürst nicht in der Nähe um dich zu schützen und die bist genauso verletzlich wie ich!“<< antworte sie während sie seinen Angriff abwehrte.
Sie wusste ihr Degen wirkte als würde er zerbrechen, doch er war aus den silbernen Lilien der Mondgöttin in Hephaistos Schmiede geschmiedet worden. Nichts und niemand konnte ihn zerbrechen.
Aschtaroth fühlte die Wut in sich aufsteigen, fühlte seine Macht die dadurch anschwoll. Doch er wusste aus Erfahrung dass dies nichts gegen diese Kriegerin bringen würde. Sie würde solang Kämpfen bis er aufgab oder Tod ist. Sie war sein persönlicher Nemesis. Und jetzt war sie ihm auch noch in die Menschen Welt gefolgt. Auch wenn er auf sie und die Prinzessin seinen Fluch gelegt hatte, so hoffte er immer wieder das dies nie geschehen würde. Den hier war er zwar mächtig…aber in der Menschenwelt herrschten andere Regel als in ihrer/seiner.
Im Haus
>>“Wenn du unsterblich bist und dann noch ein Prinz…wie kannst du dann eine Sterbliche zu der deinen machen?“<< fragte Daniel Dean, während er das aufeinanderprallen der Zwei beobachtet. >>“Ich kann das, weil ich weiß das Aurora mir in unsere Welt folgen kann sobald Selene Aschtaroth in seine Schranken verwiesen hat.“<<
Keiner der beiden bemerkte wie sich Aurora aufrichtet, zur Decke blickte ihre Augen schloss und ihr Mutter um Beistand anflehte.
>>“Selene ist nicht nur Luna´s Heerführerin…sie ist auch meine Schwester.“<< sagte Dean leise und schluckte schwer, diese Aussage ries Daniel von seiner Frau los und er sah Dean erschrocken an. >>“Zeus wollte das seine Tochter immer beschütz ist. Da hat ihm Seine Tochter Athene vorgeschlagen dass meine Vater Arimatis und Luna ein Kind bekommen was mein Vater dann ausbilden kann und was immer für Luna´s Schutz da ist. Mein Vater willigte unter der Bedingung ein das Luna nicht erfährt dass sie ihm ein Kind geboren hat und dass dieses Kind nur mit seiner Einwilligung an jemanden gebunden werden kann. Luna hat unbewusst diese Abmachung gebrochen und hat sie an Aschtaroth gebunden als sie ihm ihre erst geboren versprach. Aber weder Aschtaroth noch sonst noch jemand außenstehendes weiß davon dass sie meine Schwester und die Erbin unseres Vaters ist.“<< Dean´s feste Stimme war einem Flüstern gewichen. Daniel sah die ungeweinter Tränen in Dean´s Augen, seinen Schmerz und seine Trauer über das Schicksal seiner Schwester. Daniel musste schwer schlucken, dabei öffnete er seine Arme und legte einen auf Dean´s schultern. Dean lies es gewähren, während er aus dem Fenster blickte. Doch was er dann sah ließ ihn erstarren.
Daniel musterte ihn erst verwirrt dann folgte er seinen Blick und erstarrte ebenfalls über das was er sah.
Aurora hörte Dean´s Worte, eh sie ihren Entschluss fasste und ihre Mutter noch einmal um Hilfe anflehte. Sie erwarte keine Antwort oder Regung von ihr, aber sie hatte ihren Entschluss gefasst. Sie würde Selene helfen. Noch während sie hinaus lief veränderte sich ihre Erscheinung, die Jeans und das T-Shirt verschwanden. Weißes Leder schloss sich um ihren Körper, ein silbernes Diadem hielt ihre offenen blonden langen aus dem Gesicht. An ihrer linken Seite erschien ein Degen und an der rechten Seite ein silbernen Dolch. Sie lief auf beide Kontrahenten einfach zu, überwand die Barriere und zog ihre Waffen.
Ihr Kampfschrei lies beide kurz in der Bewegung erstarren und lenkte Aschtaroth soweit ab das er sich zu ihr umdrehte.
>>“Verdammt Prinzessin, was macht ihr hier! Ihr solltet im Haus sein!“<< war die wütende Begrüßung von Selene. >>“Ich bin da wo ich hingehöre. An der Seite meiner Schwester!“<< war die Antwort von Aurora. Und dann griff sie Aschtaroth auch schon an. Dieser lächelte Höhnisch, >>“Hatten wir das nicht schon? Willst du mir auch dieses mal unterliegen?“<< äußerte er abwehrten.
Das war etwas was er lieber nicht in dieser Welt in Gegenwart von Selene äußern hätte sollen. Ihre Wut und ihre Verzweiflung vereinten sich und ihre Schwarzen Schwingen erschienen, ihre Hände wurden zu Klauen und ihre Augen strahlten ihre Macht aus. Sie zeigten ihren Willen ihre Prinzesin um jeden Preis zu beschützen auch wenn sie sterben sollte.
>>“Aschtaroth! Ich bin die oberste Heerführerin der Dunklen Kriegerinnen, Tochter des Monddrachens und der Göttin des Mondes. Ich bin erschaffen worden um sie zu beschützen. Ich werde dich vernichten. Du wirst niemals wieder meine Schwestern anzurühren. Ich breche damit deinen Fluch den du über uns ausgesprochen hast.“<< Selene wusste nicht woher sie das wusste, aber die Worte verließen ihren Mund eh sie deren Bedeutung verstand. Und kaum dass sie das letzte Wort ausgesprochen hat, stürzte sie und Aurora sich auch ihn.
Aschtaroth war erschrocken über diese Worte, doch er hatte keine Zeit um etwas zu erwidern als sich beide Kriegerinnen auf ihn stürzten. Er wurde von beiden so bedrängt das er nur die Möglichkeit hatte sich zu verteidigen. Aber er merkte dass seine Kräfte immer mehr schwanden. Gegen zwei Göttliche Kinder kam er nicht an, und das wollte er sich nicht eingestehen. Seine Wut ließ ihn seine Kräfte konstant zu halten.
Selene und Aurora kämpften wie eine Person und bekamen nicht mit wie ihre Kriegerinnen, der Athene und der Luna, einen Kreis um sie bildeten. Sie bekamen nicht mit wie Marco und Lena langsam beide Arme hoben, mit ihren Waffen in der Hand, und einen Singsang anstimmten.
Dunkle Kriegerinnen
Geboren im dunkel,Erzogen im Zwillich,Trat sie in das Licht hinaus.Ein Engel,der weder weich noch sanft ist...Ein Engel,der im Feuer der Hölle geformt und im Mondlicht erkaltet ist.Einer weiterer der Dunklen Engel,der seiner Bestimmung entgegen tritt.Ein Engel,der niemals vergisst und niemals vergibt!
Im Haus
Daniel und Dean beobachtet wie der Kreis um die 3 langsam schloss. Wie beide junge Frauen immer mehr strahlten. Die eine mit dunklen Schwingen und einen Sternglanz überzogen und die andere mit dem Mondglühen was von ihrem innen nach außen zu scheinen Schien.
Sie sahen das Aschtaroth immer mehr in die Defensive verwiesen wurde, sein giftiges Blut den Boden tränkte. Keiner schien ihn helfen zu wollen und die beiden jungen Frauen verloren nichts an ihrer Kraft. Sie schlugen, tanzten und verletzten ihn je länger es dauerte.
>>“Dean wir müssen ihnen helfen!“<< äußerte Daniel panisch, >>“Ich wüsste nicht wie! Verdammt Vater! Sie ist auch deine Tochter und meine Schwester!“<< schrie Dean. Seine Wut strahlte von ihm das Daniel einige Schritte zurück trat.
. Er konnte nur zusehen wie Dean sich veränderte. Seine Haut sich langsam mit silbrigen Schuppen überzog und er noch an Masse und Muskeln zu nahm.
Daniel war erschrocken aber auch gebannt von diesem Anblick.
Dann sah er an der Wand über dem Kamin zwei Schwerter. Daniel lief dort hin und nahm sie von der Wand aus der Halterung und rannte dann nach draußen auf den Kreis der Kämpfenden zu.
Dean veränderte sich und Sein wahres ich, halb Drache halb Menschliches Wesen. Dann stieß er durch das Fenster und flog ebenfalls auf die Kämpfenden zu.
Sie wurden beide nicht beachtet. Den der Kreis der Krieger war so eng das keiner hinein oder hinaus kam.
Selene registrierte das Aschtaroth langsam an Kraft verlor. Aber auch das Ariane bald nicht mehr konnte.
Aschtaroth hatte ganz andere Gedanken. >>Warum verströmt sie den Duft einer Wächterin? Und warum trägt sie mein Brautgeschenk? Sie ist doch nur eine Kriegerin und Nicht Luna´s Kind! <<
Als Selene und Ariane gleichzeitig zum letzten Schlag ausholten erklang eine tiefe, Machtvolle Stimme die Aschtaroth rief. >>“Aschtaroth…komm sofort zurück!“<< Aschtaroth wurde plötzlich von Feuer der Hölle, das heiß als alles die Sonne ist, umgeben.
Selene wollte jedoch nicht schon wieder aufgeben, sie stieß Ariane weg und sprach Aschtaroth an. So das Sie mit ihm in seine Welt verschwand.
Als Daniel und Dean ankamen, konnte Daniel nur noch Ariane auffangen. Da sie über die Kriegerkreis gestoßen wurde. Von Selene und Aschtaroth war jedoch nichts zu sehen. Nur der beißende Geruch von Aschtaroth´s Blut und der Hölle waren noch da.
>>“Nein Selene!“<< schrie Daniel und hielt Ariane in den Armen, wobei ihm Tränen über das Gesicht liefen.
Ariane sah ihn traurig an, eh sie ohnmächtig wurde.
>>“Mutter, wer ist wirklich deinen erste Tochter?“<< fragte Ariane Luna. Luna hielt ihre Tochter im Arm und strich ihr über den Rücken. >>“Kind…dich habe ich als einziges Kind geboren. Du bist meine Nachfolgerin.“<< Luna machte eine kurze Pause und sah in die Ferne. >>“Selene ist jedoch ein Teil von mir und Arimatis. Sie sollte immer uns Beschützen! Wenn sie ein Teil von dir ist, dann ist sie deine erste Tochter!“<< schluchzte Ariane, >>“Dann ist sie meine Schwester und nicht nur meine Beschützerin. Sie ist auch meine Tochter, nur durfte ich sie nie als meine Tochter ansehen. Sie ist eine Wächterin der Dimensionen und nur ihr Vater darf entscheiden wer an ihrer Seite liegt, steht und Kämpft. Und ich habe Angst vor seiner Entscheidung, da er sie mit Aschtaroth hat gehen lassen.“<< schluchzte Luna und presste Ariane fest an sich.
>>“Luna…keine Angst.“<>“Sie ist auch ein teil von mir und sie hat viele Gaben deiner Familie erhalten. Sie wird kämpfen und leben. Ihr Seelengefährte hat ihr immer Kraft gegeben, auch wenn er eine Sohn der Hölle ist.“<< Arimatis glitt um die beiden Frauen, seine Kälte beruhigte sanft beide.
>>“Seelengefährte? Daniel?“<< fragte Ariane entsetzt. >>“Wie kann er ein Sohn der Hölle sein wenn er ein Mensch ist? Er ist Aschtaroth´s Menschliches sein. Aschtaroth war bestimmt dazu ihr Seelengefährte zu sein. Aber die Nornen sagten beiden einen langen Leidensweg voraus, so das Aschtaroth das was er für mein Kind empfand von sich trennte und es verschloss in einen Kristall…Und Daniel ist dieser Kristall. Selene…muss beide vereinen um den Fluch zu zerbrechen den Aschtaroth auf euch gelegt hat. Nur ist es noch nicht so weit.“<< erklärte Arimatis, >>“Arimatis! Ich will das meine Kinder glücklich sind!!“ herrschte Luna ihn an. >>“Luna, du weißt wie ich das wir das Schicksal nicht beeinflussen können ohne die Strafe der Nornen auf uns zu ziehen! Und nur wenn sie entscheiden das sie genug gelitten haben…dann werden sie es zu lassen das der Fluch gebrochen wird!“<< Arimatis Stimme war mit jeder Silbe die er sprach kälter geworden, und rau reif umgab beide Frauen.
>>“Ihr beiden seid schlimmer als Hera und Zeus zusammen.“<< sagte Athene und trat aus dem Dunkel. >>“Die Nornen sind genau wie wir Götter. Und auch sie machen Fehler. Ariane…“<< wand sich Athene an sie, >>“Es ist deine und Arimatis Aufgabe zu ihnen zu gehen und um ihrer Rat so wie um das Schicksal deiner Schwester zu fragen. Aber warum jetzt erst? Warum erst nach über 2000 Jahren?“<< fragte Ariane weinend. >>“Weil sie an Stärke und Kraft gewinnen musste. Sie muss ihm nicht nur Geistig sondern auch Kräfte mäßig gewachsen sein. Und jetzt ist die Zeit gekommen wo sie stärker, schneller und reifer als er ist.“<< antworte Athene, jedoch blickte sie dabei Arimatis traurig an.
>>“Athene, gib ihr die Gaben für die Nornen!“<< forderte Arimatis sie auf und verschwand dann. Er zog sich zurück, mit dem Wissen seine Tochter niemals mehr zu sehen. Sie wird ihr Schicksal erfühlen, und endlich die ruhe die Ariane und sein Sohn verdient haben, bringen. Aber um einen Preis, den er als Vater nicht bereit war zu zahlen. Er verlor sie.
>>“Arimatis…sie wird nicht verloren sein…sie wird dich überall finden und immer wieder zu dir kommen.“<< rief ihm Athene hinterher. Athene sah im traurig hinterher. Sie wusste welche angst er um seine einige Tochter hatte. Aber auch sie konnte das Schicksal der Wächterin nicht ändern. Es war immer so gewesen das die Wächterinnen ihr Schicksal ohne Hilfe ihrer Eltern tragen mussten…bis zu dem Zeitpunkt wo sie Ihren Seelengefährten an sich banden. Dann konnten sie ihre Eltern sehen wann sie es wollten. Nur wussten das nicht alle Götter, die meisten schotteten sich ab und kümmerten sich dann nur noch um ihre anderen Kinder oder um die Menschen.
>>“Athene…was geschieht gerade mit meiner Schwester? Lebt sie noch? Sie kämpft immer noch!“<< antworte Athene auf Ariane´s frage.
Dann lies sie einen Beutel in Ariane´s Hände gleiten.
Um Ariane wurde es dunkel. Sie glitt wieder in ihren Körper zurück.
Sie spürte die Hände, die Wärme und die Kraft ihrer Schwestern, aber auch noch etwas anderes. Es stärkte sie, heilte ihre wunden du erfühlte sie mit Kraft.
Erst hörte sie nichts. Erst war alles nicht nur ihr Blickfeld in Dunkelheit gehüllt, sondern auch ihr Gehör.
Jedoch langsam drangen durch die Dunkelheit zarte, leise Geräusche. Erst hörte es ich wie ein Wispern an. Das wispern was sie vor Äonen gehört hatte als sie in ihrer Welt gelebt und gekämpft hatte. Doch je lauter es wurde umso mehr konnte sie die Geräusche auseinander halten. Stimmen erkennen und zuordnen was sie sagten. Sie hörte sich selbst lachen, weinen, stöhnen vor Schmerz, vor Freude oder auch vor Aufgabe
Aber da war noch eine Stimme. Dunkel, tief. Wie Samt in ihren Ohren. Sie kannte sie. Aber sie konnte sie nicht zu ordnen. Zu dieser Stimme kamen Bilder. Bilder voll mit Wärme und Liebe. Aber nicht mit dem, von dem sie ausging. War das die Liebe ihrer Sterblichen oder unsterblichen Eltern? Die des Mannes den sie gewählt hat? Oder gar die eines Fremden Wesens??
Sie Spürte wie sie Wütend wurde als sie vernahm das diese Stimme dunkler und Schmerzverzehrte wurde. Sie wollte dem Wesen helfen. Ihn vor Schaden bewahren!
Dann sah Sie… Aschtaroth.
Er kniete vor einem Altar. War nicht älter als 20 Jahre. Noch war seine Haut nur von narben aus der Schlacht überseht, ohne rötliche Färbung, ohne die Male der Dunkelheit. Erst verstand sie nicht was er sagte. Dann sah sie wie Tränen auf den Boden fielen und dann hörte sie was er sprach:>>Ihr Titanen, die über uns alle Wachen…Warum gabt ihr mir das Leben, wenn ich nicht finde was meine Ist? Wie lang werdet ihr mich leiden lassen?<< Dann hob er den Kopf.
Das was sie sah erschrak sie. Da kniete Ihr Daniel vor dem Altar.
>>Warum habt ihr mir die Kraft gegeben zu leben und mich keine Furcht gelehrt? Warum kann ich nicht bei der Sein die die Meine ist? Ich verfluche euch! Ihr quält eure Kinder mit Genuss und labt euch an ihren Schmerzen!<< In seiner Stimme schwang Ärger, Angst, Wut und Verzweiflung aber keine Aufgabe.
>>Ich wende mich von euch ab!<< sagte er laut.>>Ich, Aschtaroth, wende mich von den Titanen des Universums ab und versage meiner Seele, meine Kraft und meine Energie hinauf zu euch zu steigen!<< Selene wollte schreien und eingreifen als er den Flammenden Dolch von Lucienz hob und ihn sich in die Brust rammte. Sie nahm nicht wahr wie ein Schluchzten ihr entwich. Sie bemerkte nicht wie die Tränen ihr über die Wangen lief als sie seiner Verwandlung zusah. Wie das Feuer seine Haut verbrannte sie rot färbte und mit den Malen übersäte. Wie ihm Schwingen gegeben wurden. Und wie ihm ein Kristall in die Hände fiel. Sie hörte nicht die Stimme die zu ihm sprach, sah jedoch sein zusammen Zucken. Sah wie er sich Straffte, den Kristall fest mit der Faust umfing und ihn dann auf den Altar zerschmettern wollte. Noch als der Kristall im Flug war, verschwand Aschtaroth in die Tiefen Lucienz. Wieder wand sie den Blick zu dem Kristall zu der wie in Zeitlupe auf den Steinernen Altar zu flog. Sie wollte schreien und ihn fangen. Aber sie erreichte ihn nicht.
Bevor er zerschmetterte…begann er zu schweben.
>>So einfach entlasse ich dich nicht! Und so einfach mache ich es deiner Seele nicht Aschtaroth. Die deine muss erst noch durch deine Liebe wachsen. Genau wie du erwachsen werden musst um neben ihr bestehen zu können. Dann wenn es so weit ist das ihr beide vereint werden könnt…werdet ihr vereint werden. Doch so lang werden die Nornen über deine Liebe und deine Seele wachen!<<
Selene fühlte sich erleichtert. Sie kannte diese Stimme. Sie war ihr vertraut. Sie war immer da. Sie wird immer da sein.
>>Tochter…jetzt hast du gesehen wie aus Aschtaroth das wurde was er ist.<< sprach Arimatis sie an, >>Bist du bereit deinen Weg zu gehen und den Kristall dorthin zu bringen wo er hingehört? Ihm seine Sterblichkeit wieder zu geben? Ihm seinen Weg gehen zu lassen…ohne Dich? Bist du bereit zurück zu drehten und zu mir in dein Zuhause zu deiner Aufgabe zurück zu kommen?<<
Selene, die den Kopf gesengt hatte, straffte sich, hob ihren Kopf. Eine letzte Träne verlies ihr Auge und lief über ihre Wange zum Kinn um dann davon abzufallen und sich in einen Glitzernden Stern zu verwandeln und zu verschwinden.
>>Ich werde tuen was ich muss um ihn den Glauben an seine Liebe wieder geben zu können. Ich folge dir mein Lehrer und…Vater.<< Ihre Stimme war fest, ohne jegliche Emotion. Ihre Augen, zwar noch rot gerändert, jedoch bar jeglichen Gefühls. Als ob die letzte Träne, fiel dies alles mitgenommen hat. Dann verschwamm wieder alles vor ihren Augen.
Das nächste was sie wahrnahm war der Wind, der sanft durch über ihre Schwingen Strich. Die Wärme der anders farbenen Sonne die sie gewohnt war.
>>“Was soll ich hier Rhianna?“<< fragte Selene und blickte auf den Trainingsplatz hinab wo zwei Wesen einen Übungskampf sich lieferten. Einen hatte Schwingen und einen langen Zopf der andere war zierlich gebaut mit einer engen Weste und einer kleinen Kappe auf dem Kopf. Es sah aus als wollte die kleiner Person die andere verletzten aber übersah dabei ihren Nachteil, keine Schwingen zu haben.
>>“Ich weiß nicht was du hier willst. Schließlich bist du die Wächterin der Dimensionen.“<< kam die schnippische Antwort von Rhianna. Selene sah Rhianna an. Sie sah stolz und angst sich auf ihrem Gesicht wieder Spiegeln. Ehe sie noch etwas sagen konnte fuhr Rhianna fort, >>“Sie sind beide meine Auserwählten. Beide mit einem Schicksal was deinem nahe kommt, kleine Schwester. <<<<ich würde sie so gern beschützen. In ihr Schicksal eingreifen und ihnen helfen.“<< Selene hörte nicht nur die Trauer und Hilflosigkeit, sie Spürte sie mit jeder Silbe.
Gern hätte sie Rhianna jetzt den Arm oder die Hand auf die Schulter gelegt, nur war das nicht ihr Wesen. Die Andere hätte es als Schmach empfunden.
>>“Du hast sie erwählt und ihnen damit dieses Schicksal aufgezwungen, Rhianna. Du wusstest was du tatest als du hier deine Zivilisation entstehen ließest.“<< war Selene´s Antwort, >>“Du wusstest was jede von den Götterkindern abverlangt wird.“<<
Beide sahen eine weile noch auf beide Kämpfenden herab, dann richtet Rhianna ihr Wort wieder an Selene und drehte sich weg, >>“Kriegerin, wie kann ich dir helfen?“<< Selene folgte ihr langsam und breitet ihre dunklen Schwingen aus. Es tat gut dies zutun.
>>“Göttin…das weiß ich noch nicht. Aber ich bin über jeden Rat einer Altehrwürdigen dankbar.“<< äußerte Selene ironisch lächelnd. Langsam kam ihre Erinnerung wieder, an die Zeit vor ihrem Menschlichen Leben.
Beide sahen sich an und mussten lachen.
>>“Altehrwürdig?“<< fragt Rhianna lachend, >>“Seit wann so respektvoll?“<<>>“Weil ich es so will.“<< antworte Selene immer noch lachend.
Rhianna legt den Arm um ihr Schulter, sah jedoch dabei zum Himmel hinauf zu den blauen Sonnen hinauf.
>>“Manchmal möchte ich wirklich würdig sein…manchmal möchte ich gern das Schicksal ändern und es nicht wie es ist hinnehmen müssen…“<< äußerte sie leise.
Selene sah sie kurz an, dann blickte ebenfalls zu Himmel hinauf. >>“Vieles liegt im ungewissen...vieles besteht nur aus Möglichkeiten...nichts ist fest gelegt.“<< antworte sie leise und schloss ihre Schwingen um sie beide.
>>“Du hast zu viel zeit mit den Nornen verbracht Selene.“<< sagte Rhianna leise.
Selene öffnete ihre Schwingen wieder und entfernte Rhianna´s Arm von ihren Schultern. >>“Das mag sein…Schließlich ist es immer von Vorteil zu wissen wer Freund oder Feind ist. Aber mir haben die Gespräche während meiner Genessungssphasen mit ihnen gut getan. Ich weiß dass ich wenn ich wieder zurückkehre kämpfen muss…nur der Ausgang der Schlacht ist noch nicht fest gelegt. Es gibt zu viele Variablen…Er kann enden das Aschtaroth für immer besiegt wird…Ich die Welt wie ich sie kenne vernichte…Ich Aschtaroth unterliege…es kann aber auch sein das ich eine gespaltene Seele heilen kann…oder für immer zerstöre und mich damit auch.“<< dabei hob Selene leicht die Schultern, sie wirkte dabei völlig ruhig. Nichts wies darauf hin das sie Angst hatte. Das sie innerlich wie Espenlaub zitterte.
Rhianna sah sie an, langsam machte sich das verstehen auch in ihren Augen breit. Sie seufzte leise auf und senkte den Kopf, dabei hob sie etwas die arme an und hielt beide Hände übereinander. Ihre Hände fingen an zu leuchten und etwas begann sich darin zu manifestieren. Dann äußerte sie:>>“Ich weiß das meine Schwestern dich mit allem ausgerüstet haben was sie dir geben durften und das dein Vater deine Ausbildung überwacht hat. Aber das möchte ich dir geben. Es vervollständigt das was einmal mit einen Schwur einer kleinen mutigen Kriegerin angefangen hat. Es wird allen zeigen das nicht nur Luna und Artemis deine Schutzpatronen sind.“<< und hob die Hände hinauf zu Selene´s Kopf. Selene schloss automatisch die Augen und neigte ihren Kopf etwas. Sie merkte eine leichte wärme die mit kühle verbunden war. Als Rhianna die Arme wieder sinken lies, war ein leicht blauer Schimmer auf dem Diademenband von Selene.
>>“Ich gebe dir die Möglichkeit immer an deine Kräfte zu gelangen. Niemals mehr sollst du darauf an gewissen sein, sie nur in der Nähe deiner Mutter und Prinzessin nutzen zu können. Ich möchte dir damit für deine Freundschaft danken Selene.“<<
Selene öffnete langsam die Augen und sah Rhianna an. Sie spürte keine Veränderung, weder im Gewicht ihres Bandes noch in sich. Jedoch die Worte von Rhianna gingen ihr Nahe. >>“ Danke Rhianna!“<<
Rhianna lächelte nur und wand sich wieder von ihr ab, >>“Jetzt solltest du jedoch mal bei deiner Freundin Serena zu Besuchen. Ich denke sie hat unsere Anwesenheit bereits gespürt.“<<
Selene lächelte leicht und schritt mit Rhianna in Richtung der Zelte, die auf der Ebene vor ihnen Aufgebaut waren.
Je näher sie kamen, desto sichtbarer wurden sie und der Lärm des Lagers verebbte immer mehr. Die Krieger neigten den Kopf in Rhianna´s Richtung oder glitten auf ein Knie nieder.
Rhianna musste bei diesen Gesten lächeln und neigte leicht selbst den Kopf. Selene wurde nicht weiter beachtet jedoch misstrauisch beobachtet.
Am Zelt von Serena machte Rhianna ein Zeichen zu den Kriegern, diese wanden sich ihrer Tätigkeit wieder zu, beobachtet aber weiter ihre Göttin und den Dunklen Engel an ihrer Seite.
Texte: bei mir
Bildmaterialien: Bei mir
Tag der Veröffentlichung: 20.02.2013
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