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Der Wandel der Zeit


Letzte Nacht, da passierte etwas merkwürdiges. Ich ging, wie gewöhnlich, nach Hause, da entdeckte ich in einer kleinen Seitenstraße ein sehr altes und verlassenes Haus. Es ist mir nie vorher aufgefallen, doch in dieser Nacht sah ich es. Ich war Neugierig und schlich mich näher an das Haus heran. Das Gartentürchen war offen und ich erlaubte mir ein paar Einblicke durch ein offenes Fenster. Das Haus war leerstehend. Niemand wohnte mehr darin. Die alten Möbel, die noch allein im Raum standen, wurden von einem weißen Tuch abgedeckt und die Zeiger der Wanduhr standen auf Mitternacht. Ein alter Kamin, still und ohne das man ihn bemerkt hätte, stand allein in einer verstaubten und schmutzigen Ecke. Spinnen und Spinnenweben schmückten alle Ecken des Hauses und als ich mich weiter umsah, sah ich ein kleines weißgekleidetes Mädchen auf der Treppe stehen. Sie schaute mich finster an und sprach zu mir. Ihre Worte gelangten nicht an mein Ohr, doch ihre Schneeblassen Lippen offenbarten mir ihre Worte.
<Lauf, Lauf weg! Lauf weg von hier! >
Ich wusste nicht was das sollte, doch aus irgendeinem Grund lief ich so schnell wie mich meine Beine tragen konnten.
Am nächsten Morgen war das Haus verschwunden und ich trug zwei kleine Narben am Hals. Ich wusste, egal was man über solche Kreaturen sagte, die Geschichten waren niemals wahr. Ich schlich mich jede Nacht zu diesem Haus, doch dieses Mädchen sah ich nie wieder. Dafür geisterte ich jede Nacht in diesem alten Haus herum und mein Durst nach Blut wurde immer heftiger.
Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Seline.

Mein Name ist Seline und ich bin ein Vampir.
Meine Eltern sagten, ich bilde mir das alles nur ein. Meine Freunde sagten ich sei verrückt, sogar diese Gothic Junkies meinten Ich sei ein ganz großer Witz. Ein Witz der nicht lustig war
Alle wollten sie nicht glauben, was für eine schlimmer Kreatur ich war. Ich selbst, wollte meine neue Existenz nicht wahrhaben.
Zuerst stillte ich meinen Durst mit Wein, der Jahrelang im Keller dieses alten Hauses reifte.
Schließlich merkte ich den Unterschied ,zwischen Vampir und Mensch, schon nach Wochen. Ich bekam keinen Hunger mehr, hatte nur noch Durst auf Blut. Der Wein selbst schmeckte mir bald nicht mehr. Ich musste mir etwas neues suchen, doch ich verabscheute das töten. In mir bahnten sich zwei Welten auf und ich wurde nach Tagen dieses Hin- und Her Wahnsinnig. Ich konnte nichts mehr essen und meine Kehle war so trocken wie der Staub in diesem alten Haus.
Ich zog aus meinem Elternhaus aus, um zu verhindern, dass ich meine Eltern angriff. Ich verbakerisierte mich in dem alten Haus für die Menschlinge war es Tagsüber nicht zu sehen. Ich bekam nie schlaf. Tagsüber ging ich in den leeren Straßen umher, wenn alle Leute in ihren Bürostühlen saßen. Nachts zitterte ich vor Wahnsinnigkeit. Ich hörte Stimmen, die jede Nacht lauter wurden. Ich hörte sie und schrie. Nie tat ich ein Auge zu, nie bekam ich schlaf, nie bekam ich etwas zu essen und nie wollte ich meine Kehle mit Blut beruhigen. Ich saß, alleine, nur an einem Ort, hörte diese Stimmen, diese Stimmen die mich riefen.
Hätte man mich entdeckt, hätte man mich in eine Klapse gesteckt.
Ich wusste nicht mehr welches Datum wir hatten, in welcher Zeit ich lebte, wie die Welt vor meinen Füßen aussah. Schließlich ging ich in dem Haus benommen hin- und her und entdeckte ein Neues Zimmer. Ein Kinderzimmer.

Dies war mein Neuer Ort zum Verrückt werden. Dort hatte ich vielleicht die Chance, diese Stimmen nicht mehr zu hören. Doch sie waren noch immer da und sie riefen mich noch immer so laut, dass ich denken konnte, das mein Trommelfell platzt. Ich sah auf der anderen Seite des Zimmers einen Schrank stehen, und im Schrank war ein weißes Kleid. Ich zog es an. Wütend schrie ich die Stimmen an, dass sie leise sein sollten, doch sie wollten nicht hören. Wütend ging ich die Treppe hinunter und sah zum Fenster. Da stand ein Mädchen. Es starrte mich an und ich starrte es an. Schließlich fiel ich in Trance und sagte es zu dem Mädchen. Etwas, was man niemals bis nach draußen hören konnte, trotzdem verstand mich das Mädchen.
<Lauf, Lauf weg! Lauf weg von hier!>
Und das Kind lief. Meine Vampirsinne wurden geweckt und so jagte ich dem Kind hinterher, saugte ihr das Blut aus und brachte es zurück in ihr Kinderzimmer. Betrottet ging ich zurück ins alte Haus und verschanzte mich in meinem neuen Zimmer.
Die Stimmen riefen mich. Sie riefen mich und ich sollte zu ihnen gehen.
Dies tat ich.

Mein Name ist Seline und ich war ein Vampir.


Der Kampf

Hallo mein Name ist Lucil. Ich bin eine andere Art von Wesen die, die Menschheit nur von alten Überlieferungen kennt. Ich trinke Blut, doch nicht das eines Menschen. Ich trinke Blut von meinen größten Feinden, den Lycanern, den Werwölfen. Ich liebe es sie zu jagen, so wie sie uns jagen. Ich möchte an ihnen Rache verüben, doch diese Rache ist nicht dafür, dass sie meine Artgenossen töten. Nein, es ist etwas ganz anderes.
Wollt ihr meine Geschichte hören? Ich werde sie euch erzählen. Nur euch.

Ihr Name war Sadako, doch sie gehörte nicht meiner Art an. Sie war ein Feind, doch zuerst hatte ich keine Ahnung davon, was aus ihr und mir werden sollte.
Ich sah sie das erste Mal auf meinen nächtlichen Rundgängen, als ich meinen Durst noch bei Menschen zu stillen versuchte. Auch sie hatte mich entdeckt und aus sicherer Entfernung beobachtete sie mich. Sie beobachtete meinen Durst zu den Menschen und auf einer Art fand ich sie faszinierend. Zuerst dachte ich, sie wäre ein Mensch und so gebrechlich wie meine Opfer.
Ihre Lippen waren Blutrot, ihre Augen glühten. Sie trug ein schwarzes Kleid und ihre Haare wehten im Wind, der von Osten kam.
Ich ging näher zu ihr und sprach sie an.
Gemeinsam gingen wir in ein Lokal und setzten uns. Sie war gesprächig, erzählte mir gleich von ihrer großen Familie. Tante, Onkel, Oma, Opa, alle wohnten in einem Haus. Sie war die dritte Tochter eines reichen Kaufmannes, sie hatte noch zehn weitere Geschwister. Sie erzählte mir von ihrer Herkunft und lächelnd hörte ich ihr zu. Später gingen wir zu mir. Sie sagte sie bräuchte eine Auszeit von ihrer Familie.
Ich spürte, dass sie anders war, als meine bisherigen Opfer, allmählig, das spürte ich, verliebte ich mich in diese Art von Mensch. Sie willigte meiner Bitte ein, dass sie mich diese Nacht nicht alleine ließe. Sie sollte bei mir sein, ich wollte ihren Atem auf meiner Haut spüren, sie berühren, wo noch niemand anders sie zuvor berührt hatte. Ich wollte ihren Duft riechen und ihr sagen was ich fühlte.
Der nächste Morgen brach an, für jemanden wie mich, ein Todesurteil.
Ich spürte, dass die Sonne anfing meine Haut zu verbrennen und widerwillig musste ich mich zurückziehen.
Ihr gab ich noch einen letzten Kuss auf ihre roten Lippen, die nun kalt und rau schmeckten. Sie war tot, doch es juckte mich nicht.

Sadako, sie sagte ihr Name war Sadako.

Ich wusste nicht wer es getan hatte, aber eines war klar. Ich habe sie nicht getötet. Ich wollte Sadako rächen und ich fing damit in dem Lokal an.
<Sadako, wer warst du?>
Doch ich konnte nicht viel überlegen. Sie war die einzigste die mich akzeptierte so wie ich war. Meinen Narben im Gesicht hätten dich bestimmt vergraut, doch du bist geblieben. Du wusstest nicht wer oder was ich war, trotzdem hattest du mich in dieser Nacht geliebt.
Im Lokal konnten sie mir keine Auskunft über dich geben, sie kannten dich nicht und doch hatte ich das Gefühl, dass sie dich sehr wohl kannten.
Ich ging in eine Seitenstraße, nicht weit vom Lokal entfernt. Dort sah ich einem Kampf zwischen Todeshändler und Lycaner. Etwas ganz normales in dieser Stadt. Meine Aufgabe in dieser Rolle war es, den Todeshändler für seinen Tod zu rächen. Doch ich konnte diesen räudigen Hund nicht erlegen. Dieser Werwolf hatte was. Er erinnerte mich an dich, Sadako. Ich wollte nicht gegen ihn kämpfen, so wie ich dich nicht töten wollte.
Der Lycaner lief weg und ich ihm hinterher. Es begann eine Hetzjagd der Untoten Fabelwesen. Schließlich hielt er unter einer flackernden Straßenlaterne an. Sein Gesicht verzog sich zu einem lächeln. Er formte mit seinem Mund Worte, die er lieber nicht sagen sollte. Denn diese Worte waren sein Todesschicksal und das, aller Lycaner.
<Sie ist tot? Dies hatte sie verdient! Sie war eine Verräterin.>
Ich griff diesen dummen Lycaner an und biss ihm in sein nasses Fell. Ich saugte an ihm und genoss sein schwarzes Blut. Langsam legte ich den toten Lycaner auf den Boden und ab dieser Nacht krempelte ich mein unscheinbares Leben um.
Ich vergriff mich nicht länger an Menschen, sondern an Lycaner. Das dunkle schwarze Blut floss in meiner Kehle hinunter und bei jeden Biss genoss ich meine Rache. Ich ging in meiner letzten Nacht noch einmal auf Werwolfjagd. Ich ging durch die dunkelsten Gassen und dort, in einer Gasse, sah ich den letzten Lycaner, mein letzter Feind der mit mir untergehen wird.

Mir war schon längst klar, dass du ein Lycaner warst, Sadako. Doch dies änderte nichts an meiner Liebe zu dir.

Der letzte Lycaner und ich standen uns gegenüber. Ich wusste, dass auch ich in dieser Nacht sterben werde und endlich meine letzte Ruhe finden werde. Ich griff diesen Wolf an und er mich. Sein Hals fand den Weg zu meinen Zähnen und ich saugte dem letzten Lycaner das Blut aus seinem Körper. Der letzte Tropfen, dann starrte ich in die aufgehende Sonne. Es war zu spät um mich vor den ätzenden Strahlen zu retten.
Ich wollte es auch nicht.
Ich spürte wie es meine Haut verbrannte, ich spürte das Blut, das in meinem Körper zu sieden anfing. Ich wollte nicht weglaufen und schließlich tötete mich die Sonne ganz. Noch ein letztes Mal hörte ich die Nachtigallen singen. Dann schloss ich endlich meine Augen und mein Körper verwandelte sich zu Staub.

Sadako, sie sagte ihr Name war Sadako.


Der Todesengel

Ich stelle euch vor eine Wahl. Eine Wahl, die ich selber nicht wählen durfte. Wollt ihr Leben oder wollt ihr sterben? Soll ich euch mein Kuss des Todes geben oder wollt ihr selbst euer Schicksal in die Hand nehmen?
Mein Name ist Selone und ich bin ein Unsterblicher. Kein Vampir, kein Werwolf. Eine neue Art von Unsterblichkeit,
doch entscheidet ihr euch falsch, werdet ihr sterben.
Meine Aufgabe ist es die Menschen vor eine Wahl zu stellen und dies mit Begeisterung.
Der Stern der rastlosen Seelen ist mein Begleiter, ich bin sein Herr.
Ich suche mir meine Opfer und manchmal finden sie auch zu mir. Ich bewege mich still durch Schatten und Dunkelheit. An Gott glaube ich schon lange nicht mehr. Viele wissen nicht was für eine Kreatur ich bin, doch trotz des Unwissens nennen sie mich Todesengel.

Sie nennen mich Todesengel und auf einer Art stimmt es auch. Ich töte meine Opfer. Jede Woche sieben. Ich töte sie mit einem Todeshauch und flüstere ihnen die letzten Worte zu, die sie in ihrem noch verbleibendem Sekunden des Todes hören. Ich sorge dafür, dass die Übervölkerung der Erde abnimmt.
Früher hatte man mich verehrt. Meine Opfer kamen freiwillig zu mir. Heute haben sie Angst und versuchen mich zu töten.
Doch ich bin Unsterblich.
Ich besitze keine Freude, keine Wut, kein Mitgefühl. Ich wurde ohne ein Lachen und ohne einer Träne aus schwarzer Asche geboren. Das macht mich so unbesiegbar. Ich bin allein geboren und ich weiß, dass ich auch allein in Ruhe schlafen werde.
Schlafen, für immer bis eines Tages die Erde untergeht.

Ich stelle euch vor eine Wahl, eine Wahl die ich selbst nicht wählen durfte. Wollt ihr Leben oder Sterben? Soll ich euch meinen Kuss des Todes geben oder wollt ihr selbst euer Schicksal in die Hände nehmen?
Doch entscheidet ihr euch falsch, werdet ihr sterben...


Der Abschied

Es war schwer dich gehen zu lassen. Schwer dir zu sagen, dass du gehen solltest.
Ein Vampir besitzt keine Tränen, doch in dieser Nacht wagte ich es zu weinen.
Du wolltest mich nicht verlassen, du wolltest bei mir bleiben.
Doch es ging nicht anders.
Sie waren hinter mir her und ich wollte nicht auch noch dich verlieren, also ließ ich dich los.
Und du bist in die Tiefen des schwarzen Ozeans gefallen.
Langsam drehte ich mich um, wollte nicht dein Flehen hören und ich ging meiner Gefahr entgegen.
Schließlich sahen sie mich, Rache listig und böse sahen sie mich an und mir kam ein kalter Schauer über den Rücken.
Ich breitete widerwillig meine Arme aus und die Lycaner griffen mich an. Sie töteten mich und meinen Körper und ließen von mir ab, als ich entgültig tot war.
Ich tat meine letzten Atemzüge, roch noch immer das nasse Fell der räudigen Hunde und schloss langsam meine nun blau gewordenen Augen.

Ich hörte dich rufen, in meinem Traum.
Endlich waren wir wieder zusammen...


Aleera

Ich lag Zuhause im Bett, dachte der Traum wäre vorbei. Dachte alles ist wieder beim Alten. Ich wollte keine Sekunde mehr dieses Gefühl haben, dieses Gefühl etwas falsches zu machen. Dieses Gefühl überkommt mich jede Nacht und jede Nacht denk ich das selbe.
Ist es vorbei?
Ich will nicht mehr so weiterleben, will mich umbringen, doch es geht nicht. Hab dies nie gewollt, hab nie darum gebeten zu werden, wie ich jetzt bin. Ein Vampir, ein Unsterblicher. Doch meine Angst vor dem Morgen und meine Tiefe Reue vor der Nacht verraten mir so schlimmes, etwas was ich vor Tagen nie hätte machen sollen. Vor einigen Tagen, ich weiß schon gar nicht mehr wann es war, weil ich jegliches Zeitgefühl verloren habe, da passierte mein schreckliches Schicksal, da passierte das, was mich heute zu einer Angstkreatur erschaudern lässt. Ich weiß überhaupt nicht ob ihr meine Geschichte wissen wollt. Die Geschichte, wie alles anfing, doch ich werde sie euch trotzdem erzählen, nur damit es mir danach besser geht, nur damit ich nicht noch mehr Wahnsinnig werde, weil ich weiß,
Ich werde gesucht.

Meine Geschichte begann vor einigen Tagen, die Sonne ging gerade unter und mein Jogginganzug war auch schon ganz durchgeschwitzt. Ich weiß nicht ob es mein Schweiß war oder einfach nur mein Blut, was sich in meinen Armen ansammelte, doch aus irgendeinen Grund wurde ich verfolgt. Keine menschliche Gestalt, sondern eine Gestalt die man auch Nachtwandler nennen konnte.
Dies, oder einfach nur Vampir.
Er verfolgte mich schlich hinter mir her und plötzlich spürte ich seinen kalten Atem auf meiner Haut. Ich hatte Angst, dachte es wäre ein versautes Schwein, was mir die Kehle aufschneiden und dann noch einmal so richtig meine Leiche durchvögeln wollte.
Ich hatte Angst, doch die Angst verflog wie im Nichts woher sie gekommen war, als ich diesen stattlichen Mann vor mir sah. Er fasste mich, eine meine Hand und küsste sie mit seinen schneeweißen kalten Lippen. Ich zog meine Hand schnell zurück um zu schauen, wieso auf einmal mir so kalt wurde. Es konnte nichts gutes heißen und trotzdem gewann er wieder mein Vertrauen. Hätte ich schon damals gewusste wer dieser Mann war, hätte ich niemals meine Hand hingehalten, denn dies war der Auslöser, zu diesem bösen Akt, der danach zu meinem achso tollen Schicksal wurde. Dieses Schicksal, dass mich einen von Seinen machte.
Er nannte sich selbst Secile.
Ich nahm ihn mit zu mir nach Hause. Er sagte er könnte nicht solange bleiben, weil er Morgen früh wieder raus müsse. Ich konnte es damals verstehen, ich selbst war sehr beschäftigt gewesen, nur das joggen hielt mich fit. Kinder hatte ich nicht, noch nicht. Ich hatte keinen Freund und keinen Mann und so war ich wohl das perfekte Opfer für meinen zukünftigen Lehnsherrn. Wir aßen gemeinsam am Tisch, tranken Rotwein und quatschten über die verschiedensten Dinge, was es war weiß ich selbst nicht mehr. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass er mich hypnotisiert hatte, damit ich mit ihm am Tische saß, sonst wäre ich niemals in solch ein Schlamassel gerutscht. Als wir gespeist hatten, tranken wir noch mehr Rotwein und als die dritte Flasche seinem Ende hinging, vereinigten wir uns zu einem Liebesspiel auf meinem Bett. Es dauerte nicht lange, da hatte ich seinen mit Nieten verzierten Gürtel schon aufbekommen, da machte ich mich auch schon an seinem Hosenknopf zu schaffen. Er versuchte sich an meinem BH und meinem Joggingoberteil. Meine Hosen waren leicht von der Hüfte gegangen und mein Slip war schon feucht vor Aufregung. Ich hatte keine Angst um das, was gleich passieren würde, so oft hatte ich dies schon gemacht. Kondome immer Griffbereit in der obersten Schublade. Ich zog sein Hemd über seinen kalten Körper und seine kalten Lippen berührten mich noch einmal sanft an meiner Brustwarze, bis wir schließlich eins waren.
Als der nächste Morgen kam, war mein Bettgefährte schon auf und davon und mir brummte der Schädel, als ich den ersten Fuß auf meinen ausgelegten Teppichboden tat. Ich schaukelte in die Küche, nahm mir eine Tablette und schaute genervt auf die Uhr. Als ich die beiden Zeiger auf meiner Todesskala sah, war mir klar, dass ich heute noch einmal zu spät kommen würde. Es war halb Neun und hätte mein Chef nicht gewusst, dass ich gerne mal zu spät komme, hätte er mich in hohen Bogen rausgeschmissen. Als Jurist hat man es eben nicht leicht, schon gar nicht als Anfänger. Ich torkelte also wieder aus der Küche heraus und ging ins Bad. Als ich mein Ebenbild im Spiegel erblickte, hoffte ich, es nicht zu sein der mich da so weiß am frühen Morgen anblickte.
Doch leider Gottes war es so.
Ich starb, als ich auf Arbeit war. Es war schon spät und eigentlich hätte ich mich schon längst um Pussy kümmern müssen, meine Katze. Ich wollte noch das aufarbeiten, was ich morgen vielleicht verschlafen hätte. Es war ja nicht mehr viel, nur noch ein paar Sätze und doch fühlte ich wie meine Beine gelähmt wurden. Ich dachte Sie wären nur eingeschlafen. Dachte, das ginge bald wieder vorbei. Ich versuchte aufzustehen, als auch noch meine Arme von dieser Schwere befallen wurden. Ich fiel nach vorne, blieb einfach so liegen und dachte, dies wäre mein Ende. Jetzt müsste ich sterben, Secile hat meine Tabletten ausgewechselt und mich so vergiftet. Wenn das doch bloß so einfach gewesen wäre.
Nein, es war ganz anders.
Ich spürte meine Arme und Beine nicht mehr, wollte um Hilfe rufen, doch es kam niemand. Oder hatte mich keiner gehört? Nein es hatte mich keiner gehört, denn auch mein Gesicht wurde gelähmt. Ich starrte an die Decke, wo das grelle Licht der Scheinwerfer mich blendete und plötzlich stand er wieder vor mir. Ich dachte an ein Wunder, mich hatte doch jemand gehört, doch statt mir zu helfen, lachte er mich nur aus.
Willst du Sterben oder Leben, Leben oder Sterben. Ich konnte es mir aussuchen, weil ich seine Braut war. Ich konnte bestimmen, ob ich mit ihm gehen will, oder ob ich mich schon zu meiner Großmutter gesellen will. Sie wartete auch damals schon auf mich.
Ich entschied mich fürs Leben.
Eine fatale Entscheidung, die ich auch heute noch nicht verstehen konnte. Er gab mir einen kalten Kuss, wie ich ihn schon eine Nacht vorher von ihm bekam. Er öffnete sein Blut für mich und ich trank. Ich trank sein Blut mit Begeisterung, trank es und mein Körper starb. Auch meine Seele starb an diesem Tag mit, doch ich bekam eine Neue Seele, einen Neuen Körper und eine Neue Kraft, die mir den Halt und das Geleit geben sollte, ein waschechter Vampir zu sein.
Mein Lehnsherr erklärte mir, dass ich nur noch nachts hinaus gehen könnte. Nur noch nachts und der Morgen verbrennt meine Haut, doch tötet mich nicht. Die Sonne gibt mir Schmerzen, sodass ich nicht sterbe, aber auch nicht mehr zurück zu ihr will. Ich saß in einer Zwickmühle, auch das hatte er mir erklärt. Ich müsse Blut trinken um nicht verrückt zu werden, ich müsse töten um nicht zu sterben und in Wahnsinnigkeit vollendet zu werden. Damals vor diesen Tagen, an die ich mich noch sehr gut erinnern kann, habe ich alles von meinem Lehnsherrn gelernt. Habe neugierig zugeschaut und nachgeahmt. Doch wenn ich nur zurückblicken würde. In die Zeit, als mein Lehnsherr dann verschwand, hatte ich Angst etwas falsch zu machen.
Und ich tat etwas falsch.
Ich tötete einen Menschen, den ich lieber nicht getötet hätte. Ich tötete ihn und nun jagten Sie mich. Dieser Mensch hasste Vampire, dieser Mensch wusste wie ich getötet werden konnte. Damals wollte ich nicht sterben und ich verkroch mich in meinem Haus.
Pussy, meine Katze, tötete ich auch.
Nun sitz ich hier, es ist dunkel und kalt. Ich sehe wie Sie mit Taschenlampen umher streichen um meine Gestalt zu suchen. Schon oft überlegte ich, mich einfach zu töten lassen. Sie wollten mich töten, wollen mir zuleibe rücken, doch ich weiß, ich habe kein Platz mehr. In dieser Welt, in der nächsten Welt, in keiner Welt. Sie dürfen mich nicht bekommen.
Ich habe Angst.
Doch plötzlich wird es ganz hell vor mir. Eine Gestalt, die ich eigentlich kennen sollte, aber zu schwach bin sie zu erkennen wollen, steht vor.
Es ist Zeit. Gehen Wir.
Ich steh auf, die kleine nasse Pfütze auf dem Fleck wo ich saß, stört mich nun nicht mehr. Die schwarze Aura umhüllt meinen Körper, als ich mich meinen Lehnsherrn anschmiegte. Ich hatte ihn vermisst. Er streichelt meine Wange, küsst meine zarten Lippen, die nun die gleiche kalte Temperatur haben wie die Seine, und flüstert mir etwas zärtliches und doch grausames ins Ohr.
Für mich eine Erlösung.
Für mich die Freikarte in ein neues Leben.
„Folg mir in den Tod und du bist deine Sorgen für immer los, mein Schatz, meine Geliebte...“

Ich folgte ihm und er hatte Recht. Ich war meine Sorgen los. Ich hatte keine Angst mehr, ich lebte.
Ich bin nun ein Vampir. Mein Herr trägt den Namen Secile und nur Er kennt meine wahre Gestalt. Nur Er weiß wie mein Name lautet. Auch euch werde ich meinen Namen verraten. Prägt ihn euch gut ein, denn Ihr werdet ihn nie vergessen.
Mein Name lautet, Aleera.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.09.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
mmh... gewidmet an meinem Freund, der mich liebt gewidmet an alle Vampire gewidmet an meine fleißigen Leser^^

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