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13. 08. 1684


Heute ist ein besonderer Tag. Kleomt de part bekommt ein Kind. Was eigentlich nichts ungewöhnliches ist, aber in ihrem Dorf schon. Schon seit Jahrtausenden haben hier die Einwohner des französischen Dorfes Karljiapou kaum Kinder bekommen. Wenn es mal Kinder gab, dann waren es nur drei oder vier die hier rumhüpften und schlimme Sachen machten. Kleomt allerdings hört nicht auf die Einwohner dieses Dorfes, es war ja auch Brauch das nur Jungen geboren werden, doch nun ist ihr Baby da und für einen Jungen fehlte leider ein bestimmtes Teilchen.
"Es ist ein Mädchen! Miss Kleomt de part! Es ist ein Mädchen!"
"Psst! Sei`n sie doch still! Sollen sie etwa die Bürger dieses Dorfes hören? Wir dürfen nicht preisgeben dass ich ein Mädchen zur Welt gebracht habe!"
Kaya, das Hausmädchen von Kleomt schaut sie misstrauisch an.
"Aber wie wollen wir denn dann verhindern dass die Bürger es herausfinden...?"
"Ich werde allen sagen das Ich Kleomt, einen kleinen Jaques geboren habe!"
"Jaques? Aber..."
"ja, ich weiß! Es ist ein Mädchen, ich werde sie ja auch nicht Jaques nennen, sondern eher....Jessi. Jessi ist schön! Doch für die Leute im Dorf ist Jessi gleich Jaques.... So bekommen wir keinen Ärger!"
"Gut ausgeklügelt Miss Kleomt! Gut ausgeklügelt!"
"Nun lass uns aber meine kleine Jessi vorstellen, die Leute werden sich über ein neues Kind im Dorf freuen, stellen wir den Leuten meinen kleinen Jaques vor..."
Dies taten nun Kaya, das Hausmädchen und Kleomt de part. Die Leute im Dorf freuten sich, genau so wie es Kleomt gesagt hatte und die Leute glaubten das Jessi ein Jaques ist, also ein Junge.

*******************

Jessi, jetzt vier Jahre, hat ein paar Freunde gefunden. Na ja es sind zumindest zwei, mehr gibt es im Dorf nicht. Kleomt, die Mutter von Jessi, hat einen neuen Mann gefunden, mit dem sie sehr glücklich ist. er heißt Phillipe de cort und kommt aus dem Südlichsten Teil Frankreichs. Er war (und ist noch heute) Händler. Er macht Handel mit dem Gouvernoer, den adligen Leuten, den Bürgern Frankreichs die Geld oder Sklaven haben und natürlich seinen gefährlichsten Kunden. Den Piraten. Jessi mag ihren Ersatzvater nicht. Taran, der Waffenschmied dieses Dorfes, mag sie viel lieber. Jessi hat ja auch schon versucht Taran und ihre Mutter zusammen zubringen, aber dies scheiterte oft.
„Taran ist und bleibt eben ein Waffenschmied“,
sagte ihre Mutter immer. Außerdem war Taran der einzigste im Dorf (natürlich außer ihrer Mutter) der ihr Geheimnis kennt. Seid aber Phillipe, Kleomt`s Mann ist darf Jessi nicht mehr mit den anderen spielen. Sie muss stattdessen in eine Privatschule, sie muss Crocket spielen lernen und sie muss lernen wie man sich als Frau benimmt. (Phillipe ist ja der Stiefvater, also weiß er auch, das sein Sohn eigentlich seine Tochter ist) Phillipe meinte, dass Jessi sich nicht immer in Männerkleidung zeigen kann, es ist spätesten zu spät, wenn Jessi Brüste bekäme, meinte er. Kleomt stimmte ihm zu und willigte ein, dass Jessi lernen müsse wie sich eine Frau benimmt. Jessi wuchs heran und wurde neun Jahre alt. Sie ging schon in die vierte Klasse, aber man dachte sie wäre schon vierzehn, sie spross in die Höhe (was sehr ungewöhnlich für ein Mädchen ist). Ihre Mutter meinte dass würde wohl an den Genen liegen, ihr Vater sollte auch ein Riese gewesen sein, bevor er starb. Mit zehn Jahren entschied sich Phillipe, sollte seine Tochter mal Klavier lernen, sie ist bald erwachsen und wenn sie nicht nähen oder kochen oder spielen kann ist sie nutzlos. Wieder willigte ihre Mutter ein und Jessi hatte nun kaum mehr Zeit für Taran, oder ihren Freunden, die nun alle Kleiner als Jessi (Jaques) waren. Jessi folgte mit interessierten Augen, die Tätigkeiten ihres Schein- Erzeugers. Teils mit eckeleregenden und Teils mit interessiertem Interesse. Sie bekam schnell heraus dass ihr Stiefvater Handel mit den unterschiedlichsten Verkäufern machte. Die meisten waren Piraten. Jessi hatte schon viel über Piraten gelesen, sie fand ihr Leben aufregender als Klavier spielen, kochen lernen und die Sachen zu nähen die eh am nächsten Tag wieder kaputt waren. Ein ganz bestimmter Pirat fiel ihr immer wieder in die Augen. Er hieß Kapitän Luynis. Er war wohl der Stammgast ihres Stiefvaters.


******************

Eines Tages, es war gerade Abends, da musste Jessi wieder einmal Klavier spielen. Mit ihren sechszehn Jahren konnte sie es schon perfekt und die schwersten Lieder auswendig. Ein Schrei vom Nebenzimmer, sie stockte und hielt ihr Lied inne.
"Ich werde sie NICHT verkaufen! Haben sie gehört? Sie Möchtegern Pirat? Sie können mich ruhig erschießen, doch vergessen sie nicht das ich eine ganze stadtvoll bewaffneter Soldaten und den Gouvernoer persönlich hinter meinen Rücken habe! Ich verkaufe NICHT!"
"Aber hören sie mir doch mal..."
"NEIN! I C H V E R K A U F E N I C H T !!!"
"Ist das ihr letztes Wort?"
"Ja.... Und jetzt verlassen sie bitte mein Grundstück!"
"Wie sie meinen. Auf wiedersehen!"
" Wir werden uns nicht wiedersehen Herr Bonnet."
" Wie sie meinen."
Jessi überlegte kurz. Bonnet. Hatte sie diesen Namen schon einmal gehört? Nein, das muss wohl ein ganz neuer Käufer sein. Außerdem hat er nicht lange diskultiert, er kann kein alter Käufer sein. Aber was wollte er denn überhaupt kaufen? Auf einmal fliegt die Tür auf. Ihr Vater kommt mit einer Miesen Laune ins Zimmer. "Spiel! So spiel doch endlich!"
"Jawohl!"
Und Jessi spielte, ein trauriges, einsames Lied. Es handelt von der Sklaverei und Mord. Ein Krach, ein plirren und sie hört wieder auf zu spielen. Sie schaut zu ihrem Vater, seine Faust auf den Tisch. Blut rann von seiner Innen Hand auf das kaputte Glas. Ihre Mutter kam schweigend herein und wischte ihm die Hand. Dann nahm sie vorsichtig die Scherben und ging wieder hinaus.
"Solltest du nicht spielen?"
"Ja, sofort!"
"Aber wehe du spielst das Gleiche wie vorhin! Ich möchte ein fröhliches Lied hören, was meine Stimmung wider heben kann!"
Und Jessi fing an zu spielen. Es hieß: Hey Jude. Es kommt aus dem fernen Western, sie hasste es. Ihr Stiefvater fing an den Refrain zu summen und ging fast tänzelnd aus dem Zimmer. Als das Lied vorbei war kam der Stiefvater betrunken wieder. Er schmiss sich auf die Coutch und schlief ein. Dies nahm sich Jessi zu Gunsten und schlich sich in Männer Kleidung außer Haus. (Sowohl niemand wusste, dass Jessi eine heranwachsende Frau war und sowohl sie unerkannt bleiben wollte) Sie musste zu Taran. Er war der einzigste der sie jetzt wie ein richtiger Vater trösten konnte. Doch auf dem Weg zu Taran, kam sie an einer Schenke vorbei, drinnen herrschte mal wieder das Chaos. (Huck und Cloe hatten mal wieder Streit) Draußen schien es ruhig zu sein. Ein Mann mit einem Feder verziertem Hut saß auf der Bank vor der Schenke. Sie blieb stehen und betrachtete den Mann genauer. Er schien nicht von hier zu sein, er sah ziemlich neu aus, wohl ein neuer der hier auch was anlegen und viel Geld verdienen will. Er schaute in den Nacht Himmel, es war eine Sternklare Nacht, Jessi hielt nichts von dem romantischen Zeugs.
"Willst du da ewig stehen und schauen wie ich mich von dem Lärm da drinnen erhole?"
Fragte der Mann auf einmal. Jessi blieb still schweigend stehen und schaute nur zu dem Mann. Der Mann stand auf und ging wieder in die Schenke. Sie folgte ihm. Der Mann saß am Tresen mit einem Glas Bier in der Hand und schaute Huck und Cloe zu wie sie sich stritten. Cloe nahm eine Leere Flasche vom Nachbars Tisch und schlug damit auf Huck`s Kopf. Dann erst sah sie Jessi in der Tür stehen.
"Jaques! Wie schön dich zu sehen! Setz dich doch zu mir mein Junge!"
"Ich muss aber gleich wieder los, Cloe. Tut mir leid!"
" Macht Phillipe dir wieder Ärger? Na warte, ich werde ihm schon sagen das ein erwachsender Mann auch mal Mädchens nachsteigen will!"
"Nein, Cloe! Du weißt doch was dann passiert!"
"Ich weiß! Aber setz dich trotzdem! Es gibt kein nein! Willst du ein Bier? Nein natürlich nicht."
Cloe drehte sich um und schrie zu Carlos, dem Schankwirt etwas zu. In dem ganzen Chaos konnte Jessi es nicht verstehen. Cloe zeigte mit dem Finger auf den leeren Platz neben dem Mann mit dem Feder verziertem Hut.
"Setz dich erst einmal dort hin! Wenn ich hier aufgeräumt habe werde ich dir höchstpersönlich einen Stamm Tisch geben."
Auf einmal war Huck wieder hinter Cloe und die beiden kempelten wieder miteinander. Jessi hingegen setzte sich auf den freien Platz und Carlos kam schon mit einem Orange Juice an. Aber so schnell wie er kam ging er auch schon wieder.
"Ist es dir nicht zu peinlich in Männer Klamotten rum zu rennen, Weib?"
Jessi drehte sich um und sah mit einem finsteren Blick den Mann mit dem Hut an.
"Ich rede nicht mit Männer deren Namen ich nicht weiß!"
"Ich heiße Bonnet. Stets zu diensten!"
Bonnet. Jetzt fiel es ihr wieder ein. Das war der Kerl, den Phillipe rausgeschmissen hatte.
"Bonnet also, ja? Wie schön Herr Bonnet, mich nennt man Jaques und ich bin kein Weib! Ich wurde als Junge geboren und werde wohl ein Junge bleiben!"
"Oh, Jaques ruft man dich? Du kommst mir bekannt vor. Sind wir uns schon mal begegnet?"
"Wohl kaum! Das wüsste ich!"
Cloe kam angerannt, der Klavierspieler hatte Pause.
"Jaques, Jaques! Ich habe gehört du kannst Klavier spielen? Möchtest du uns nicht einmal was vorspielen?"
"Aber Cloe!..."
"Los! Lass uns was hören!"
Alle Gäste in der Schenke riefen lauthals Zurufe zu Jessi. Widerwillig ging sie das Treppchen zum Klavier hoch und spielte ihr gehasstes Lied Hey Jude vor. Die Fäuste schlugen im Takt auf die Tische und die Weiber sangen im Chor dazu.
"Ju –hu -hude! Hey Jude!"
Das Lied ging seinem Ende zu und die Fäuste die, die Tische im Takt klopften formten sich zu zwei Fingern und pfiffen .
Jessi klappte den Klavierdeckel zu, stand auf und verbeugte sich vor ihrem Publikum. Dann ging sie zu ihrem alten Platz zurück.
"Jetzt weiß ich woher ich dich kenne!"
sagte Bonnet auf einmal.
"Du bist doch diejenige die im Hause de part spielte, oder?"
"Erstens bin ich keine die. Und zweitens, Bin ICH das nicht gewesen!"
"Ach, wirklich? Sagt ihnen, mein Herr, der Name Gloria etwas?"
"Ja, natürlich. Das ist ein Musikstück. Wer kennt es denn nicht?"
"Nun, dies haben sie doch im Hause de part gespielt!"
In diesem Moment flog die Tür der Schenke auf. Jessi drehte sich um und sah Taran. Sein Gesicht war mit Schnitt Wunden verziert und sein Ganzer Körper roch nach Verwesung.
"P....Piraten!"
stotterte der arme Kerl. Cloe rannte zu ihm.
"W.. wer hat dir das angetan? Taran? Taran!"
Taran war tot. Piraten hatten ihn angegriffen. Grundlos. Nun ist er tot und wollte uns warnen, das Piraten auch schlechte Menschen sein können. Zu schlechte. Jessi sprang auf. Sie konnte es noch immer nicht fassen. Taran, Taran ihr besten Freund war tot. Ermordet von diesen Wesen die sie am meisten verehrte. Bonnet sprang ebenfalls auf.
"Diese Idioten. Habe ich ihnen nicht gesagt dass sie warten sollten?"
murmelte er. Jessi jedoch, die sehr nah bei ihm stand, verstand was Bonnet murmelte. Bonnets Leute haben ihren besten Freund auf dem Gewissen. Sie stürmt aus dem Lokal, ein kurzer Blick auf dem Leblosen Taran geworfen. Sie versuchten ihn auf den Rücken zu drehen, aber er war Weltmeister im Schwerkampf, Disziplin: Essen. Den bekommt man nicht so leicht auf den Rücken gedreht. Sie rennt. Jessi rennt zu Tarans Haus. Sie nimmt sich Tarans Yubashi aus dem Schrank und läuft damit zum Hafen. (Yubashi ist ein Kitetso der dritten Generation, also ein Schwert mit Wellenschliff das verflucht ist. Taran konnte es nicht tragen, aber Jessi war auserwählt es zu tragen) Am Hafen angekommen schaut sie sich nach den verdammten Piraten um, die ihren Freund auf dem Gewissen haben. Doch sie sieht niemanden. Obwohl sie im Dunkeln jede Maus vorbei flitzen sehen kann, sieht sie niemanden. Ein Dumpfer Schlag auf den Schädel und sie fällt um. Piraten. Die Mannschaft von Bonnet haben sie niedergestreckt, noch halb wach hört sie Stimmen aus der Dunkelheit. Es schreien Leute. Ihre Leute. Cloe, Huck (der im nötigsten Notfall mit Cloe wieder zusammen gekommen ist), Carlos und all die anderen die den Tod von Taran miterlebten. Sie wollten sich rächen, genau so wie Jessi.
"Was machen wir nun mit diesem Kerl?"
fragte der eine Pirat.
"Lass ihn liegen! Die Hunde erledigen den Rest!"
"jawohl!..... Huch? Hey! Was ist das?"
Der dickere Pirat von den beiden hob das Yubashi von Taran auf.
"Sag mal spinnst du? Das ist ein Kitetso der dritten Generation! Du bist verflucht, wenn du es trägst. Aber wenn dieser Rotzlöffel es tragen kann, dann ist er vielleicht auserwählt. Wir nehmen ihn lieber mit. Er kann noch von nutzen sein! Siam, Flecky! Helft ihm gefälligst dabei!"
Zwei weitere Piraten halfen dem Piraten der noch immer das Yubashi in den Händen hielt. diesmal zitternd. Es stimmte wohl tatsächlich das Piraten abergläubisch sind. Mit einem Ruck war Jessi mit beiden Armen auf der Schulter von dem Kerl namens Flecky und die Beine hatte Siam. Der andere nahm das Yubashi mit auf das Schiff. Jessi wurde auf Deck getragen und stieß mit dem Kopf gegen einen Mast.
"Du Trottel! Pass besser auf!"
Jessi verlor das Bewusstsein und verfiel in einen Alptraum.


14.07.1700


Jessi`s Alptraum handelte von ihrem Vater, sie musste von Phillipe aus den Piraten Bonnet heiraten. Bonnet heiratete sie und sie bekam ein Kind. Nach der Geburt des Kindes musste sie sterben, Bonnet hatte genug von ihr und das Kind. Mit einem Schrei wachte sie aus ihrem Alptraum auf.
"Na endlich bist du wach. Ich hatte schon Angst du wärst tot. Meine Männer können manchmal so hart zu einem Burschen sein."
Es war Bonnet, der sie da anredete. Er zündete sich eine Pfeife an und paffte an ihr. Auf seinem Schoß hatte er Yubashi.
"W... Wo bin ich?"
"Du bist auf der Flying Lamb"
"Auf einem Schiff?"
"Nicht auf irgendeinem Schiff. Du bist auf meinem Schiff."
"Wie.... Wann... Weshalb...?"
Bonnet drehte das Schwert in seinen Fingern. Das polierte Silber stach Jessi in den Augen, sie kniff sie zusammen. Ohne eine Antwort zu sagen redete Bonnet wie gewöhnlich weiter.
"Ein schönes Schwert hast du da, aber wenn du von meinen Männern überrascht wurdest, kannst du damit anscheinend nicht umgehen. Woher hast du es? Doch nicht etwa von dem Toten Waffenschmied, Oder?"
"Lass Taran da aus dem Spiel! Er ist schon tot und steht auf eurer Liste, mein Vater wird mich suchen lassen, das sag ich euch, Bonnet!"
"Ach, er hat einen Namen? Nun ja, eurem Vater habe ich schon eine Narbe unter meinem linken Auge zu verdanken. Dieser Bastard. Dieser Taran hat mir wirklich Ärger bereitet. Alle schauten natürlich auf mich. Weil ich ja der einzigste Pirat in dieser Stadt war. Nun ja, ein paar Verluste gab es da schon. Diese Schwarzhaarige und der Blonde die sich zuvor stritten, starben leider unter meiner Klinge. Selbst schuld. Man stellt sich Stede Bonnet nicht in den Weg!"
"Cloe und Huck sind tot? Auch die beiden habt ihr auf eurem Gewissen? Ihr Mörder! Ihr verfluchten Mörder!"
Sie sprang auf, riss das Yubashi aus den Fingern von Bonnet und lief hinaus auf Deck, mit dem Ziel an Land zu springen und zu flüchten. Doch leider war nirgends Land. Überall war Wasser, wo nur. Wo nur war das Land? Wo ist Frankreich und wo ist Karljiapou?
"Suchst du etwas?"
Stede Bonnet war hinter ihr getreten. Und legte seinen Arm um ihre Schultern.
"Fass mich nicht an, du Mörder!"
Jessi nahm seinen Arm und schleuderte ihn so auf den Rücken, das er sie nicht mehr anfassen konnte. Schnell stand Bonnet wieder auf.
"In Verteidigung bist du gut. Wo hast du das nur gelernt?"
"Ich Möchtegern Waffenschmied hat mir das beigebracht. Und ihr meint er wäre nutzlos gewesen! Wo ist Frankreich? Wo ist Karljiapou?"
"Deine Heimat?"
Er zeigte mit dem Finger Richtung Westen.
"Da! Und wir sind zehn Knoten von Frankreich entfernt, das mach fünf Monate und zwölf Stunden!"
Ein Matrose kam schleichend hinter Bonnet.
"Es sind dreizehn Stunden, Sir"
"Nun gut, dann eben Dreizehn."
Jessi ging zur Rehling und lehnte sich an. Dreizehn Stunden und fünf Monate. Wie lange war sie bewusstlos? Es kam ihr wie eine Nacht vor, doch nun ist sie schon fünf Monate weg und noch immer hat sie ihre Männer Kleidung an, die noch nicht einmal ihr gehörte sondern mehr Phillipe, ihrem Stiefvater. Wie es ihrer Mutter wohl ginge? Würden sie sich große Sorgen um sie machen, oder würden sie das Leben erst einmal weiter leben? Würden sie an eine Entführung denken?
"Ach, Mama!"
seufzte Jessi.
"Ach, Mama..."

*******************


Fünf Tage lag Jessi nun in ihrer Koje. keiner der Piraten traute sich ins Zimmer zu treten, lediglich das Essen stellten sie vor die Tür. Es klopfte an der Tür.
"Das Essen!"
"Ich habe keinen Hunger!"
"Irgendwann müssen sie doch was essen..."
"Heute nicht!"
Der Knauf von der Tür wurde heruntergedrückt und Bonnet kam geduckt ins Zimmer. Sogleich schmiss Jessi eine Vase, die greifbar auf dem Tischchen stand, Richtung Bonnet. Er wich aus, stolperte und fiel auf den umgedrehten Stuhl, den Jessi einen Tag davor wütend gegen die Wand kickte.
"Guter Schuss! Leider nicht gut genug um mich zu treffen!"
"Was wollen sie?"
"Ich möchte das sie etwas essen!"
"Da können sie lange warten! Lieber verhungere ich!"
"Ich habe mir erlaubt in ihrem Tagebuch zu schnüffeln und habe erkannt dass...."
Die Tür ging auf. Ein Matrose mit langem Blonden Haar kam in die Kajüte. Jessi drehte sich auf dem Bett (auf dem sie lag) um und der blonde schlich leise zum Kapitän.
"Sir? Wir haben ein Problem!"
Flüsterte der Matrose.
"Ich komme sofort!"
Der Matrose salutierte und schloss die Tür wieder hinter sich. Nun drehte sich Bonnet wieder zu Jessi um.
"Was ich sagen wollte..... Ich habe mir einen kurzen Blick in ihrem Tagebuch erlaubt und habe gemerkt, dass sie ein kleiner Piraten- Fan sind, Herr de part. Warum weigern sie sich dann von unserem Essen zu speisen?"
"Weil sie meine Freunde auf dem Gewissen haben!"
"Ist es nur deswegen?"
"Ja!"
"Nun gut."
Er stellte den Teller mit den Leckersten Sachen auf den Tisch und ging zur Tür. Er öffnete sie und hielt inne.
"Falls sie doch Hunger bekommen, könnten sie ja etwas speisen, falls sie frische Luft bräuchten, könnten sie ruhig hoch kommen und frische Luft schnappen. Es stinkt hier wirklich!" (Jessi war die ersten Tage auf Bord{die sie nicht bewusstlos verbrachte} seekrank gewesen und so musste sie in den Eimer, der in der Ecke stand, kotzen und ihre Notdürfte unterbringen. Deshalb der Gestank den Bonnet meinte)
"Nicht nötig!"
Bonnet schloss die Tür nun hinter sich. Jessi schaute mit begierigem Auge auf den Tisch, wo das heiß dampfende Essen stand. Hunger hatte sie schon, welch eine Frage. Aber sie wollte nichts von den Mördern von Huck, Cloe und Taran wissen, essen oder sonst etwas. Ach Taran....
Der Arme Taran....

***************


Auf Deck: Bonnet ging hastig hin und her. Der Matrose den er beauftragte kam eilend mit einer Nachricht in der Hand angerannt.
"Es ist so wie sie es gesagt haben, Sir! Ein Marine Schiff! Auf sieben- Uhr! Kurs: Süd -südost! Es wird uns sehen wenn uns nichts einfällt!"
"Wir ändern den Kurs! Jetziger Kurs auf Norden! zehn Knoten! Wir machen einen Bogen um das Schiff!"
Der Matrose gab die Befehle weiter. Man hörte es bis in die unterste Kabine. Alle man kamen auf Deck und setzten Segel Richtung Nord. Die Luke ging auf und eine zersauste Haarpracht kam zum Vorschein. Jessi.
"Jaques! Wie schön das sie uns auch einmal besuchen! Wie gefällt ihnen bis jetzt der Aufenthalt an Bord?"
fragte Bonnet fröhlich, als er Jessi erblickte.
"Bonnet?"
"Ja?"
"Halten sie die Klappe!"
Die Mannschaft lachte Lauthals.
"RUHE!"
befahl der Kapitän dieses Schiffes. Er mochte es gar nicht, das man über ihn lacht. Und erst recht nicht wenn man sich über ihn lustig macht. Jessi jedoch ging an die Rehling, schubste eins- zwei Leute weg, die immer noch Seekrank waren (Jessi`s Seekrankheit ging schnell vorbei, sie scheint wohl schon früher ein Seemann gewesen zu sein), und sah sich um. Natürlich war nichts außer Wasser, weit und breit, zu sehen. Was sonst.
"Wo ist mein Schwert?"
verlangte sie laut. Matrosen in ihrer Nähe flüchteten als sie ihr Geschrei hörten. Der Kapitän jedoch blieb ruhig stehen.
"Es ist in meiner Kajüte"
"Ich will es haben! SOFORT!"
Stede Bonnet gab einen Handwink einen Matrosen weiter, der Schnurstracks die Luke aufmachte und verschwand. Nach etwa drei Minuten kam er mit einem etwas zu groß geratenen Stock an. Es war Yubashi, das in ein rotes Seidentuch gewickelt wurde. Seeleute dachten, rot würde den Fluch aufheben. Törichte Seeleute!
"Gib es mir!"
"Erst will ich wissen, wieso!"
"Weil ich gegen dich kämpfen will!"
Wieder Lachen. Diesmal nahm die Mannschaft Jessi nicht für voll.
"RUHE!"
befahl wieder der Kapitän.
"Du? Gegen mich? Ich bin unschlagbar in der Schwertkunst! Willst du noch immer gegen mich antreten?"
"Ja"
"Törichter Bursche! Weißt du eigentlich was du da tust?"
"Ja"
Kurzer Augenblick stille, dann erzählte Jessi weiter...
"Du hast kein Kitetso! Also bin ich im Vorteil!"
Sie rannte zu Bonnet hin, riss das Schwert aus der Hand und zog es aus der Scheide. Der Wellenschliff spiegelte die Sonne und ein blitzen kam auf.
"Du willst es also wirklich tun!"
"Ja!"
"Ok. Mach dich bereit für einen Kampf! Spüre den Zorn des Tiegers!"
Auch Bonnet zog sein Schwert. Es hatte einen Gradlinigen Schliff. Taran hatte schon viel über solche Schwerter erzählt. Es hieß die Schwerter mit dem Grad- Schliff sind Königsschwerter, selten zu haben und wer sie hat muss es entweder geklaut oder sehr teuer ersteigert haben.
"Ein Königsschwert? Trägt auch deines einen Namen?"
"Mein Schwert ist das Grüne Auge!"
"Wie interessant!"
"Wir kämpfen nicht um zu quatschen! Mach den ersten Schritt! Greif mich an!"
"Lady`s First!"
Bonnet griff mit der stumpfen Seite des Schwertes an, Jessi wich ihm aus und Bonnet`s Schwert verfing sich in dem Holz Rehling.
"Dein Schwert kann dir nicht von nutzen sein! Du weißt ja noch nicht mal wo die Klinge und wo die stumpfe Seite ist!"
"Oh doch das weiß ich! Ich möchte nur den kleinen Burschen nicht zu doll verletzen!"
"Kleiner Bursche? Und warum gehorcht das Yubashi mir?"
"Ah! Yubashi heißt dein Wunderstück! !wie interessant!“
"Hör auf mit den Scherzen und greif mich richtig an!"
Bonnet zog sein Schwert aus der Holzmaserung und griff (diesmal mit der Klinge) Jessi an. Jessi währte sich, duckte sich und griff mit dem Griff vom Schwert an. Damit boxte sie ihm ins Schienbein. Bonnet jammerte kläglich.
"Du Mistkerl! So war das aber nicht abgemacht!"
"Bei einem Kampf ist nie etwas abgemacht! Oder war es vielleicht abgemacht, dass sie meine Freunde morden?"
"Vergleiche mich nicht mit Toten!"
"Stimmt! Wir sollten lieber weiter kämpfen, oder gibst du schon etwa auf?"
"Nein!"
"Dann mal los! Humpel um die Wette!"
Bonnet ging nun mit einer Riesenwut auf sie los. Jessi drehte sich kurz um, nahm das Seil (das vom Vertäuen noch übrig war) und schwang sich daran hoch. In der Luft ließ sie das Seil los und ging mit der Spitze des Schwertes auf ihn los. Bonnet fiel hin und Yubashi landete in der Mitte von seinen beiden Beinen.
"Mein Yubashi ist zu stark für dein Grünes Auge! Soll ich dir deine Einzelteile in deiner Hose auseinandernehmen, oder gibst du jetzt auf?"
"Ich hoffe du weißt dass Piraten nie aufgeben!"
"Aber ich weiß auch das Piraten ihre Unterteile nie aufgeben! Was ist nun? Aufgeben oder Unterteil verlieren?"
Stede Bonnet (der immer noch am Boden lag {Jessi auf ihn}) zögerte eine kurze Weile. Für Jessi waren es Stunden. Auch sie hatte Verletzungen abbekommen. Ihr Oberarm hatte eine tiefe Schnittwunde und ihr Bauch wurde durch den Sturz in der Höhe zu sehr zusammen gepresst.
"Ich gebe auf!"
Die Mannschaft war schockiert. War ja auch richtig so, wieso denn nicht? Wer will schon Onkel Fritz verlieren?
Bonnet stand auf und reichte Jessi die Hand. Jessi steckte das Yubashi in die Scheide zurück und schüttelte darauf die Hand von Bonnet.
"Jetzt gehörst du zu uns! Willkommen!"
"Moment. Was ist wenn ich gar nicht bei euch mitmachen will? Ich wollte nur gegen dich gewinnen, weil ich damit den Tod von meinen Freunden rächen wollte!"
"Tod hin oder her! Du gehörst jetzt zu uns! Wenn du Meutern willst, scheiterst du kläglich! Ich bin der beste Kapitän auf dem West Blue! Meine Mannschaft steht hinter mir!"
"Der Gouvernoer auch! Und zwar bei mir!"
"Da hast du was falsch verstanden! Bei deinem Vater steht er dahinter. Nicht bei Dir!"
"Ich werde nicht....."
Jessi stockte. Sie hatte zu viel Blut verloren um diese Sinnlose Unterhaltung fort zuführen. Sie verkrampfte sich, ging auf die Knie und viel auf den Bauch um.


15.07.1700


Ein gleißender Blitz erhellt den Raum, in den Jessi lag. Sie blinzelte. Wo befand sie sich jetzt? War das alles nur ein Traum? Eine Tür ging auf. (Knarrrrrr) Ein weiß- maskierter Mann, mittlerer Größe kam ins Zimmer. Er trug eine Tasche (ebenfalls weiß) und hatte einen Kittel um. (könnt ihr es erraten? Genau! Weiß!)
"Wie schön! Sie sind wach!"
Der Mann sprach in einem sehr ungewöhnlichen Dialekt zu ihr.
"Warum haben sie uns nicht erzählt dass sie eine Dame sind?"
Erst jetzt bemerkte Jessi, das sie nur im Nachthemd auf dem Bett lag. Sie hatte keine Unterwäsche an und ein bisschen schämte sie sich schon. (für eine Frau hat sie ein bisschen zu wenig oben herum)
"Keine Angst! Sie gehören ja jetzt zu uns! Aber wenn sie eine Dame sind dann sagen sie uns doch mal wie ihr richtiger Name ist!"
"Ich verrate nichts! Wo bin ich hier eigentlich?"
"Oh? Haben sie es noch nicht mitbekommen? Sie sind hier im Krankenzimmer von der Flying Lamb!"
"Fl...Flying Lamb?"
"Gottchen! Kindchen! Sie haben aber schwer was wegstecken müssen wenn sie es nicht mehr wissen! Sie haben doch gegen Bonnet gewonnen!"
"Ich erinnere mich. Bin ich etwa immer noch auf dem Piratenschiff?"
"Jawohl! Das sind sie!"
"Wo ist mein Yubashi?"
"Sie hängen aber schwer an diesem Schwert, oder? Es ist in euer Kajüte!"
Jessi schaute sich im Zimmer um. War dies nicht ihre Kajüte? Hier sahen alle Zimmer irgendwie gleich aus. Hat Jessi wirklich gesiegt? Sie dachte es wäre alles nur ein Traum gewesen. Anscheinend wohl nicht.
Die Tür ging wieder auf und Bonnet kam herein. Er humpelte.
"Ah! Unsere kleine Lügnerin ist aufgewacht!"
Sogleich mischte sich der Arzt ein.
"Spinnt ihr? Sagen sie mal! Was stand auf den Zettel den ich ihnen gegeben habe? Bettruhe! Oder etwa nicht? Ich bitte sie sofort in eure Kajüte zurück zugehen und dort sich ins Bett zu legen!"
Bonnet stieß den Mann zur Seite. Er betrachtete Jessi ausgiebig und hörte nicht auf den meckernden Arzt.
"Wo ist Yubashi!"
....Keine Antwort.
"Wo ist Yubashi?"
.....Wieder nichts. Jessi wurde sauer.
"Wo ist..."
"Yubashi ja, ja! Sie brauchen sich nicht zu wiederholen! Yubashi ist in guten Händen! Bei MIR!"
"Ich will es wieder haben! Sofort!"
"Für einen ersten Maat sind sie zu aggressiv! So spricht man nicht mit seinem Kapitän!"
"Sie sind nicht mein Kapitän!"
"Doch. Sie haben gegen mich gekämpft, ich habe aufgeben und so sind sie in unserer Piraten- Mannschaft aufgenommen wurden. Also nichts da mit ich bin nicht ihr Kapitän!"
"Sie allein haben es entschieden! Ich durfte nichts dazu beitragen!"
"Natürlich nicht! Ich bin ja auch der Kapitän!"
Er drehte sich um und ging zur Tür.
"Ach, ja! Wenn sie sich besser fühlen, erwarte ich sie in meiner Kajüte! Allein!"
"Ich werde nicht kommen!"
"Das haben sie das letzte mal auch gesagt und sind an Deck gekommen!"
Nun schloss er die Tür. Jessi stand schweigend auf. Sie schaute sich um. Sie suchte ihre Kleidung. Nichts war da. Wie stand sie nun da? Keine Kleidung, nur so etwas wie ein Nachthemd, wie ein Umhang. Was nun?
"Wo sind meine Sachen?"
"Die hat der Chef!"
sagte der Arzt halb ängstlich, halb ärgerlich. (Er hatte doch Bettruhe verordnet!!!)
Sie ging hinaus. Kein Pirat war zu sehen. Sie ging an Deck und sah Piraten, sie feierten. Was gab es zu feiern? Musikanten die, die Piraten wohl irgendwo mitgehen haben lassen, spielten auf Zieharmonikas und Schiff- Akkordeons. Die Piraten sangen Lieder aus ihrem Leben. Ho, Ho Piraten, Ahoi!
Das Lied stockte. Alle Blicke fielen auf die Halb nackte Frau, die sich als Junge ausgegeben hatte. Dann lachten sie.
"Ahoi, Jaques! Wie schön dich wieder zu sehen! Gefällt dir unser Lied? Sing doch mit!"
Rief der eine Pirat, dem man an der Nasenspitze schon ansehen konnte das er betrunken war. Sie drehte sich eckelergend ab und ging Richtung Kapitäns Kajüte. Sie klopfte nicht sondern stürmte eher herein. Bonnet zeigte keine Reaktion. Er schaute zum Fenster hinaus und war entspannt. (kann man sich von einem Blick aufs Meer, und damit meine ich nur Meer, entspannen?)
"Setz dich!"
"Ich steh` lieber!"
"Wie du meinst!"
Kurze Zeit Stille. Keiner sagt ein Wort, als wären sie stumm.
"In der Ecke liegen deine Sachen! Zieh dich bitte an! Du wirst noch krank!"
"Hier?"
"Wo denn sonst! Aber wenn du willst kannst du dich auch vor der ganzen Mannschaft umziehen!"
"Nein, schon gut!"
Jessi nahm ihre Sachen und zog sich um. Es war ihr peinlich. Noch nie musste sie vor einem Erwachsenden Mann sich umziehen, selbst bei ihrem Stiefvater nicht. Als sie fertig war, erblickte sie ihr Schwert. Es stand mit dem Roten Seidentuch in der Ecke, wo der Kapitän stand.
"Wir haben ein schlechtes Wetter. Viel zu schlecht um jetzt zu feiern. Und trotzdem tanzen die da oben wie Elefanten im Porzellan Laden!"
maulte Bonnet. Jessi überhörte dies. Sie ging schnurstracks auf das Yubashi zu, nahm es sich und presste es wie ihr einzigster Schatz an sich.
"Das gehört mir!"
meinte sie bloß dazu. Bonnet drehte sich um, schaute auf das Yubashi und nickte nur.
"Iss was!"
"Nein."
"Keine Angst! Es ist nicht vergiftet!"
"Ich esse trotzdem nichts!"
"Dann werde ich dich zwingen müssen!"
"Das können sie nicht!"
"Ich kann vieles."
Wieder war Stille. Jessi haste die Stille, noch nie hatte sie es lange ohne Worte ausgehalten. Sie nahm den Teller, der auf dem kleinen runden Tisch stand, und aß. Es tat weh. Sie hatte ja lange nichts mehr gegessen, und der Magen hatte sich an die leere gewöhnt. Der Arzt kam ins Zimmer. Ein Angst eregener Gesichtsausdruck war zu lesen.
"Sir! Wir haben leider Komplikationen an Bord!"
Dann schaute er interessiert zu Jessi. Er weitete seine Augen, als könnte er es nicht fassen, das Jessi etwas isst.
"Wie haben sie es geschafft, das sie etwas Nahrhaftes zu sich nimmt?"
"Ich habe nichts getan, sie hat es aus freien Stücken getan."
Wieder Stille...
"Nun gut. Ich werde mir mal die Komplikationen anschauen..."
Beide gingen aus dem Zimmer. Jessi stellte den Teller auf den Tisch zurück und schaute sich ihr Yubashi an. Es hatte viele kleine Kratzer an der Klinge. Das muss wohl passiert sein als sie umgekippt ist, armes Yubashi!


*****************

Kapitän Bonnet kam mit einem Schwert in der Hand in die Kajüte wo Jessi noch aß. (also in die Kapitäns Kajüte)
"Versteck` dich lieber! Hier kommen gleich Schwierigkeiten auf dich zu!"
"Warum?"
"Ein Marineschiff hat uns gesichtet. Wir kämpfen leider gerade gegen sie."
Stede drehte sich zu Jessi um. Er nahm Yubashi und drückte es in ihre Hand. Sie lächelte böse.
"Wenn ich in deine Mannschaft soll, ist der Rang des ersten Maates zu wenig.... Ich will der erste Offizier sein, Kapitäns Lehrling"
"Das musst du dir erst einmal verdienen!"
"Ok!"
Jessi nahm Yubashi aus der Scheide und schleuderte es Richtung Tür. Hinter Bonnet stand ein Marinesoldat der bereit war Bonnet zu töten. Jessi traf ihn in die Kehle. Er war sofort tot.
"Reicht das?"
Bonnet drehte sich um und sah den Soldaten.
"Willkommen in meiner Mannschaft! Aber die Offiziere rede ich immer mit Namen an, wie soll ich dich rufen?"
"Nennen sie mich Jessi."
Jessi ging zum Soldaten und zog Yubashi aus der Kehle. Die Klinge war nun mit Blut besiedelt und so wurde es in der Mannschaft anerkannt. Jessi rannte raus und erledigte einen nach den anderen. Die Piraten von Stede Bonnet staunten nicht schlecht als sie sahen, was ein Weib so alles kann. Als nur noch der Marineoffizier da war, hielt sie triumphierend das Kitetso in die Luft.
"Seht ihr? So macht man das!"
Man hörte ein Hurra und ein
„Juhu“
aus den Kabinen und auf Deck von den Piraten hören. (Sie selber befand sich auf Deck und hielt mit einer Hand das Kitetso und mit der anderen den Marineoffizier fest)
"Gut gemacht, erster Offizier, Jessi!"
lobte sie Bonnet, der mit humpelndem Bein und blutenden (den er mit der rechten Hand hielt) Arm auf Deck kam.
Der Schiffarzt, der ebenfalls Verletzungen weggesteckt hatte, kam mit Verbandskoffer an Deck.
"Die Verletzten zu mir! Die Toten werden erst einmal in den Frachtraum geladen!"
"Toten?"
Wunderte sich Jessi. Mit verwundertem Blick schaute der Schiffarzt sie an.
"Wissen sie denn nicht, das es nach jedem Kampf mindestens drei oder vier Tote gibt? So wie wir heute gekämpft haben schätze ich die Toten Zahl auf zehn Tote und neun Schwerverletzte und sechs leicht Verletzte. Die anderen waren schon krank oder sind mit einem Schock davon gekommen..."
Dann erst sah er Bonnet. Er schlug die Hände über den kopf zusammen, als ahnte er es schon, das Bonnet verletzt wäre.
"Irgendwann holen sie sich den Tod, wenn sie so weitermachen, Sir!"
"Hören sie auf! Es ist nicht so schlimm! Der Oberarm hat nur schwer was wegstecken müssen, sonst ist alles in Ordnung."
"Und warum humpeln sie noch immer?"
Nun mischte Jessi sich ein.
"Das kann ich gewesen sein. Ich glaube als ich gegen Bonnet angetreten bin, habe ich sein Schienbein gebrochen, es knackste sehr deftig..."
Wieder schlug der Arzt die Hände über den Kopf zusammen.
"Heurika! Mädchen! Wissen sie denn nicht das es ihr Kapitän ist?"
"Doch! Nur als ich gegen ihn antrat, war er es noch nicht!"
Bonnet drehte sich um und wollte in seine Kabine gehen.
"Ich hoffe sie leisten mir Gesellschaft, erster Offizier!"
meinte er noch und verschwand im Dunkeln. (Es wurde langsam Abend, als sie so kämpften...)


*****************

Jessi klopfte an die Tür. (Diesmal musste sie ja freundlich tun, es ist doch nun ihr Kapitän) Sie öffnete sie und sah Bonnet beim Speisen. Eine Handbewegung von ihm sollte ihr zeigen, dass sie das Gleiche tun sollte, also setzte sie sich auch. Auf dem Teller waren Brot, verschiedene Wurstsorten und Käse. Als Getränk dazu gab es Wein. Jessi mochte kein Alkohol, also ließ sie in stehen. Bonnet war fertig. Er rieb sich seinen Bauch und stieß einen Rülpser aus. Dies war das Zeichen das es ihm gemundet hat.
"Warum sollte ich herkommen?"
Meinte sie dann endlich, als sie auch aufgegessen hatte. Bonnet legte die beiden Teller zu einem Stapel und stellte sie vor die Tür, dann schloss er sie wieder. Er ging aufs Bett und legte sich hin.
"Ich wollte dich nach deinem richtigen Namen fragen. Du kannst doch nicht wirklich Jessi heißen."
"Doch! So hat mich Kleomt genannt."
"Kleomt? Ist das deine Mutter?"
"Na mein Vater bestimmt nicht!"
"Kein Grund gleich böse zu werden."
Bonnet stand nun auf und wühlte etwas im Schrank, der sich in der Nähe des Tisches befand. (Eigentlich steht hier alles in irgendwelcher Nähe! Das Zimmer ist nicht sehr groß!) Dann hielt er einen Zettel in die Luft und suchte nach noch etwas. Er fand es und kam wieder hoch.
"Nun, gut. Ich brauche dein Einverständnis, dass du bei mir an Bord auch ein Pirat bist. Der erste Offizier. Dazu brauche ich deine Unterschrift, allerdings... Les dir erst einmal die Vorderrungen durch! Vielleicht gefällt dir ja was nicht..."
Jessi nahm das Blatt und las es sich durch. Es gab für jeden Piraten je nach Anteil des Schatzes drei Dublonen, für die Maate fünf und Offiziere bekämen sechs. Der Kapitän selbst bekäme acht. Wenn ein Arm weg ist bekommt man dafür zehn Dublonen und für ein Bein fünfzehn. Das Auge beträgt nur fünf Dublonen. Wer sich ein Haustier, wie einen Papageien oder Affen, zulegen will muss es selber fangen und zähmen oder selber, von seinem eigenen Geld kaufen. Wer meutert oder etwas ähnliches Vorhat wird auf einer einsamen Insel ausgesetzt, oder gleich der Marine gegeben. (Allerdings nur, wenn dieser Pirat ein Kopfgeld hat) Wer bei einer Schatzsuche zurück bleibt, gilt der Piratenkodex Nr.7, der besagt: Wer zurück bleibt, wird zurückgeblieben!.
Jessi unterschrieb mit einer sehr sauberen Schrift, sie konnte nur von einem Mädchen stammen.
"Ist es so gut?"
fragte Jessi dann. Bonnet schaute auf das Blatt und nickte.
"Ja, sehr gut. Wenn du willst kannst du jetzt gehen."
Jessi salutierte, wie sie es bei den ersten Piraten sah.
"Jawohl!"
Bonnet lachte.
"Du brauchst nicht zu salutieren. Ich bin zwar dein Kapitän, aber du bist auch der erste Offizier. Du brauchst nicht zu salutieren, anklopfen brauchst du eigentlich auch nicht!"
Damit verschwand Jessi aus den Raum, sie wollte an Deck und nach dem Rechten schauen. Der Arzt war noch immer damit beschäftigt die Verletzten zu versorgen, es waren mehr als er dachte. Er drehte sich um und sah Jessi.
"Wie schön! Da habe ich meinen letzten Verletzten versorgt und da kommt schon die nächste!"
"Ich bin nicht hier um mich von dir versorgt zu werden!"
"Weshalb denn dann?"
"Ich wollte nur frische Luft schnappen! Es richt nach Verwesung, wenn man unter der Luke ist."
"Kann schon sein, aber an einem bewölkten Himmel werden wir niemanden die letzte Ehre erweisen."
Jessi ging an den Arzt vorbei. Sie musterte die Verletzten ausgiebig. Viele waren sogar jünger als sie und weinten um den verlorenen Arm. Wie viel bekämen sie noch einmal dafür? Zehn Dublonen? Erst jetzt fand sie es zu wenig, die kleinen werden nie wieder einen Arm besitzen und so sind sie fürs Leben gezeichnet. Nun sah sie den eigentlichen, zu den sie wollte. Er nannte sich Gareth. Sie hatte von Bonnet erfahren, das Gareth der einzigste, außer Bonnet und Jessi, war der mit dem Schwert kämpft. Er selbst hätte ein Drachenschwert, dass sich Golden tooth nennt.
"Gareth! Ich muss mit dir reden!"
Gareth schaute sie an, und nickte nur. Er hatte einen kleinen spitz Bart und sein Gesicht ähnelte einem Baby. (So ein Gesicht nennt man auch Babyface, oder?)
"was ist?"
"Ich möchte das du mir mehr über die Schwertkunst lehrst."
"Das ist nicht leicht, ich verlange etwas von dir, damit ich es tue!"
"ich werde alles tun, nur nicht mit dir ins Bett steigen!"
"Keine Angst! Pro Stunde möchte ich eine Golddublone!"
"Aber ich bin neu! ich habe noch keine Dublonen!"
"Dann werde ich dich auch nicht unterrichten."
"Nun gut, nun gut! Dann werde ich wohl oder übel mit dir ein Bett teilen müssen!"
"ich möchte kein Bett mit dir teilen! Ich möchte eine Golddublone!"
"Aber..."
In diesem Moment kam Bonnet hinter Gareth.
"Gibt es Ärger, Offizier Gareth?"
"Nein, Sir! Dass heißt doch! Jaques will nicht zahlen! Sie will von mir die Schwertkunst erlernt haben aber kann für eine solche schwierige Kunst nicht zahlen. Sie hat mir andere Angebote gemacht, die ich alle ablehnte! ich möchte doch nur Geld!"
"Wie viel muss sie dir dafür zahlen?"
"Eine Golddublone."
"Du weißt das sie erst ein Neuling ist?"
"Schon. Aber wer was gelehrt haben will muss auch zahlen, dann brauchte sie eben nicht zu mir kommen!"
"Da hast du auch recht!"
Dann wandte er sich zu Jessi, die mit offenem mund noch immer am selben Ort stand.
"Jessi, willst du wirklich die Schwertkunst erlernen?"
Nun riss sie sich aus ihrem Bann.
"Nicht erlernen, nur dazu lernen."
"Das macht aber auch kein großer Unterschied..."
"Nicht ganz, aber trotzdem. Ja, ich möchte!"
"Du hast aber kein Geld."
"nein, das ist wahr."
"Nun gut, wenn du es unbedingt willst, werde ich für dich einspringen! Ich werde für dich zahlen bis du selber zahlen kannst. Das Geld gibst du mir aber wieder! Einverstanden? Jessi? Gareth?"
Beide nickten. Bonnet wies sich wieder ab und Gareth schaute sie nur böse an.
"Du hast ein Glück, das der Kapitän nichts von Streit hält! Willst du jetzt oder später anfangen mit trainieren?"
"Jetzt!"
"Nun gut! Folge mir!"


16.08.1700


Jessi lernte schon seit ungefähr einem Monat die Kunst des Schwertes und war schon richtig gut. Bonnet hatte die meiste Zeit schlechte laune, weil das Wetter immer umschwang. Jetzt allerdings ging es wieder einigermaßen. Die Piraten nannten sie nicht mehr Jaques sondern bei ihrem richtigen Namen Jessi. Mont bloe, der Schiffarzt wurde ihr guter Freund, der leider einen kleinen Fehler hatte der nicht mehr zu beheben war. Er war schwul. Mont bloe kam hastig zu Bonnet angerannt, die Offiziere hatten mal wieder Besprechung, welchen Kurs sie einlegen wollten und welche Richtung. Mit wem Verträge und wer wohl meutern wolle.
"Kapitano! Kapitano!"
redete Mont bloe hastig. Er war Italiener und Kapitän war nicht seine Landessprache.
"Was ist Arzt?"
"Wir haben einen Passagier an Bord!"
"Einen Passagier?"
"Einen blinden Passagier, Kapitano!"
Schnell gingen die fünf Offiziere, Jessi (Nummer1), Olivere (Nummer2), Gareth (Nummer3), Tilk (Nummer4) und Sueck (Nummer fünf) mit Bonnet zur Grube wo der blinde Passagier gesichtet wurde. Es war eine Frau, die wohl noch vom Marineschiff übrig blieb.
"Sie sagte sie heiße Mariel!"
Olivere blickte einen nach den anderen von den Offizieren an. Dann holte er tief Luft.
"Ein Mädchen? Noch eins? Wie soll sie heißen? Mariel?"
"Ja Olivere!"
Unterbrach Bonnet ihm. Er half der ängstlichen mariel aus der kleinen Grube, in der sie ungefähr einen Monat lang war.
"Sie müssen Hunger haben! Kommen sie Mariel! Ich werde ihnen etwas zum essen geben."
Die vier Offiziere, Gareth, Tilk, Olivere und Sueck sagten kein Wort. Sie waren es gewöhnt, das der Kapitän ein freundliches Herz hatte. Jessi ging Bonnet und Mariel hinterher. Es war die Aufgabe des ersten Offiziers, sich um Blinde Passagiere zu kümmern.
"Sie wird hier bei uns bleiben, erster Offizier! Sie wird Nummer sechs unter euch sein!"
"Jawohl, Sir!"
"Mariel muss sich noch eingewöhnen wie es ist ein Pirat zu sein, ich hoffe du willst einer sein, mein Kindchen!"
Damit meinte er Mariel, die heißhungrig einen Löffel nach dem anderen in ihren Mund schob. Sie blickte kurz auf, nickte und löffelte ihre Suppe weiter.
"Den Vertrag wird sie in zwei Wochen unterschreiben, wenn wir an Land sind."
"Jawohl!"
Bonnet ging hinaus.
"Gib ihr ein paar von deinen Sachen! Sie ist ungefähr genauso groß wie du!"
Damit schloss er die Tür.


****************

Jessi hat sich mit Mariel schon dicke angefreundet. Aber trotzdem weiß sie noch immer nicht warum Bonnet Mariel gleich zum Offizieren genannt hat. Sie selbst musste ihn durch einen unschuldigen Tod beweisen, dass sie für einen Offizier richtig geeignet ist. Manchmal versteht sie diesen Mann nicht, und wird ihn auch nie verstehen wollen. Mariel jedoch hat etwas, jedes mal wenn Mariel mit im selben Raum steht wie Jessi, schlägt Jessi`s Herz höher. Sie hat sich verliebt. Sie ist verliebt. Und zwar in Mariel, in eine Frau. Die Tür geht auf und ihr weiblicher Schwarm kommt ins Zimmer.
"Hast du was zum anziehen für mich?"
fragt sie mit ihrer lieblichen Stimme. (Es sind schon fünf Wochen vergangen als Mariel entdeckt wurde, nun ist sie sechster Offizier, und Land war auch noch nicht in Sicht)
"Ja, hier!"
Jessi hielt den Kleiderschrank auf. Bonnet hatte ihr solche Sachen gegeben als sie damals noch bewusstlos war. Sie wollte aber nichts von ihm. Immerhin ist er der Mann der seine drei Freunde auf dem Gewissen hat, sie kann Jessi nie mehr vergessen.
"Danke!“
"Du, Mariel?"
"Ja?"
"Wir sind doch nun schon seit ungefähr fünf Wochen Freunde, oder?"
"Ja?"
"Nun ja, ich dachte wir könnten ja auch mal mehr füreinander sein. Ich meine ja nur, du bist eine Frau und ich eine und einen schwulen haben wir ja auch an Bord, also warum denn nicht auch Lesben?"
"Wie jetzt...."
"Mmh.... Mariel? Ich liebe dich."
Diese Worte waren für Jessi sehr schwer auszusprechen. Noch nie hatte sie einem weiblichen Wesen gesagt dass sie es liebt. Und nun hatte sie es Mariel gesagt. Mariel jedoch sagt nichts. nein, sie umarmt sie nur und weint dabei.
"Ich dachte du würdest so etwas nie sagen. Schon am ersten Tag als wir uns sahen, habe ich mich schlagartig in dich verliebt. Es war ein Schock, aber ich konnte damit leben."
"Was meinst du sagen die anderen dazu?"
"Nichts, gutes. Würde ich meinen."
Die Tür flog auf, schnell ließen Beide voneinander.
"Entschuldigt ihr Zwei, Aber es wurde Land gesichtet! Endlich Land! Wir brauchen nicht mehr zu hungern!"
Es war Gareth der die freudige Nachricht überbrachte. Er selbst bestand nur noch aus Knochen und erst jetzt bemerkte Jessi dass ihr Bauch anfing zu knurren. Dem Kapitän sah man nichts an.
"Wir kommen sofort, Gareth."
Jessi und Mariel umarmten sich noch einmal, küssten sich und gingen dann an Land mit all den anderen Piraten. Jessi kam an Bonnet vorbei.
"Ich habe eine neue Nachricht für sie, Kapitän."
"Erzählen sie!"
"Mariel und Ich sind ein Paar!"
"Ich kann selber zählen!"
"Nein! so mein ich das nicht! Mariel und Ich sind ein Lesbisches Paar. Sie liebt mich und Ich liebe sie."
"Das ändert die Sache aber gewaltig! Hier ist jeder an Bord meines Schiffes erlaubt und was er ist, lesbisch, schwul, abergläubisch oder sturzbetrunken ist mir egal. Ich bin ein Guter Kapitän und respektiere euch so wie ihr seid. Und nicht anders."
"Danke Kapitän."
Nun waren sie in der Nähe einer Siedlung. Einer Piratensiedlung. Sie war schon lange leer gewesen, aber die Früchte und Tiere lebten hier immer noch. Die Häuser waren zwar leer gefegt aber dafür hatte die Mannschaft von Bonnet mehr Platz für sich selber. Jessi ging in eine Schenke und sah ein Klavier. Kann sie überhaupt noch darauf spielen? Sie versuchte es und zum Vorschein kam Hey Jude!. Sie bemerkte sehr schnell dass sie dieses Lied immer noch haste. Ein Schrei und Jessi konnte dieses Lied schon wieder nicht zuende spielen. Mariel schrie. Irgendetwas musste passiert sein. Sie rannte hinaus und sah einen komisch aussehenden Mann, mit einer Feder um den Hals tragend. Er hatte ein Messerartigen Gegenstand in der Hand und als Jessi den Mann weiter musterte viel ihr auf, das Mariel nichts mehr sagte. Sie stand auch nicht mehr auf, wie konnte sie es auch. Sie war tot. Der Mann erstach sie von hinten, ein fieser Trick. Nun aber rannte er davon. Jessi blieb wie angewurzelt stehen. Schon wieder musste sie mit ansehen wie einer ihrer Freunde starb, aber diesmal war sie in den Toten verliebt, nun ist sie tot. Sie sank auf die Knie, die Hände auf der Toten.
"Mariel? Mariel! Sag doch etwas! Mariel!"
Bonnet kam mit einer zehn Mann starken Mannschaft an. Sie stockten als sie Jessi weinend vor dem Leblosen Körper sahen. Bonnet kam langsam auf sie zu. Er legte einen Arm um ihre Schultern und sah jetzt erst wer der Tote war. (Eigentlich weiß man das auch so, wenn Jessi kurz vorher Bonnet sagte dass sie Mariel liebe)
"Jessi, sie ist tot. Du kannst jetzt nichts mehr für sie tun!"
"Aber warum?"
Schluchzte sie.
"Warum musste gerade Mariel sterben?"
"Das Piratenleben ist gefährlich! Jeder stirbt auf einem Schiff! Entweder durch Verhungern, Unwetter, oder Kampf. Das Leben eines Piraten ist kurz. Er kann auch durch die Marine sterben, Indem er langsam erhengt oder seinen Kopf rollen sieht. Mariel ist gestorben, weil sie sich drauf einließ ein Pirat zu sein, genau wie du!"
"Das ist kein schöner Trost!"
"Das sollte auch kein Trost sein, sondern mehr die Wahrheit. Auch du wirst eines Tages begreifen, das nicht alles ewig leben kann!"
"Vielleicht, aber sie war noch zu jung um zu sterben! Sie war doch erst fünf Wochen auf unserem Schiff Pirat!"
"Ja, kann sein... Wer war das eigentlich?"
"Ich weiß es nicht. Es war ein Mann, soviel steht fest. Er hatte eine Feder um den Hals und lange schwarze Harre, sein Bart glich dem von Fernando und er hatte Braune Augen."
"was schätzt du?"
"Ein Einwohner, aus irgendeinem Dorf, hier ganz in der Nähe. Wo sonst würde er wohl herkommen?"
"Gut! Morgen machen wir uns auf die Suche!"
"Danke."
"Ach Jessi?"
Sie drehte sich noch einmal zu Bonnet um.
"Ich hoffe wir verstehen uns jetzt besser, auch wenn es erst durch solch einen Tod sein musste."
"Ja, das hoffe ich auch."


*****************

Am nächsten Tag war Große Unruhe. Jemand war Verschwunden. Als Jessi augenreibend aus ihrem Haus kommt, in dem sie die letzte Nacht mit der Leiche von Mariel verbrachte, merkte sie erst jetzt das Bonnet verschwunden war. Die Einwohner aus dem Nachbarsdorf haben ihn weggeschleppt. Große Aufregung macht sich unter den einzelnen Piraten kund. Jessi kümmerte es nicht was die anderen denken, doch sie musste nun ihren weiteren freund retten. Diesmal dürfe er nicht sterben. All ihre Freunde sind schon gestorben, er soll nicht der nächste sein. Sie geht zurück in ihr Haus, das sie mit einer Leiche teilt. Eine Leiche die mal ihre Freundin war. Sie holt Sugdai, das Schwert dass Mariel gehörte. Auch das war ein Kitetso. Dann rennt sie hinaus Richtung Wald. Sie will ihn retten, und wenn sie dabei sterben muss.
Auf einmal sieht Mont bloe sie und stellt sie natürlich zur Rede was sie wohl von der ganzen Sache denkt. Sie ist ja erster Offizier, sozusagen der Stellvertreter des Kapitano`s.
"Jessi, was hältst du denn davon? nanu? Was willst du denn mit dem Schwert? Ist das nicht? Ist das nicht Sugdai? Wo willst du eigentlich hin?"
"Ich geh den Kapitän vor den Einwohnern retten!"
"Aber das ist nicht deine Aufgabe!"
"Vielleicht, aber ich schulde ihm noch etwas."
"Darf ich erfahren was?"
"Ja natürlich darfst du! Ich schulde ihm noch meine Dankbarkeit. Er hat mich aufgenommen, mir geholfen besser mit Schwert und Pistole umzugehen und dann hat er mich noch getröstet als Mariel starb. Ich finde jetzt kann ich auch was für ihm tun. Ich geh ihn Retten und wenn es mein Leben kosten mag!"
"Aber doch nicht so! Du weißt doch gar nicht was diese Einwohner alles für Waffen haben!"
"Vielleicht, aber besser ich sterbe als Bonnet!"
Gareth hatte zufällig das Gespräch von Mont bloe und Jessi mitbekommen.
"Ich komme mit dir!"
Jessi schaut Gareth böse an. Sie drückt die Hand auf seine Brust, als Zeichen, dass er nicht mitkommen brauch.
"Brauchst du nicht! Ich schaffe das schon alleine!"
"Aber du bist noch nicht schnell genug um allein gegen sie anzutreten."
"kann sein, aber ich gehe trotzdem allein`"
"Und was ist wenn du nicht wiederkommst?"
"Wenn ich nach zwei Monaten nicht zurück bin, könnt ihr mich holen kommen, aber wenn ich ohne Bonnet wiederkomme...... dann erschießt mich, damit ich keine weiteren Toten mehr sehen brauch`. Was zu viel ist, ist zuviel! Ich will nicht mehr!"
Mit diesen Worten wand sie sich ab, Richtung Wald. Wo sie sowieso hinwollte. Der Mann, der Mariel ermordet hatte ist auch hier lang gerannt, doch Jessi wird nicht rennen. Sie geht gemütlich, warum auch Energie verbrauchen? Als sie ein weiteres Stückchen geht sieht sie Rauch aufsteigen. Hinter dem Wald ist schon das Dorf das sie suchte. Es roch nach verbranntem Fleisch. Jessi verdrängte ihren Hintergedanken schnell. es würden schon keine Kannibalen sein, sonst hätten sie Mariel`s Leblosen Körper auch mitgenommen. Nein, es scheint so das sie anderes Vorhaben. Als Jessi näher kam überraschten sie zwei Wachposten, die sogleich nach Hilfe riefen. Komischerweise riefen sie in Jessi`s Landessprache. Ein Mann mit einem Umhang aus Bärenfell kam zu den zwei Wachposten. Er sah sie an und nickte nur. Jessi zog automatisch ihr Schwert und hielt es beschützerisch vor sich. Die beiden Wachposten holten ihre Schwerter raus, die viel länger waren als ihres, und griffen sie an. Jessi scheiterte einen Gegenangriff und so bekamen die Wachen sie niedergestreckt. Sie warfen Jessi in einen Kerker, der nach Verfaulung und Verwesung roch. Es war dunkel im Kerker und sie musste ihre Augen anstrengen um überhaupt etwas sehen zu können. Frauen und Männer waren in einem zu kleinen Kerker eingesperrt worden und viele Männer trugen Mäntel, die sie bei Bonnet oft gesehen hat.
"seid... Seid ihr Piraten?"
Fragte Jessi schüchtern.
"ja, und wir wurden hier vor zwei, vielleicht drei Jahren eingesperrt. grundlos. Es waren auf einmal zu viele Schwertkämpfer die ihr Handwerk verstanden und unsere Weiber wurden als Sklaven verkauft. Die übrigen Weiber die hier noch sind, sind fürs Vergnügen der Soldaten oder für den Verkauf gedacht."
"kenne Ich sie?"
"Fragte Jessi in die Finsternis.
"Ich heiße Gilbert"
"Gilbert? Sie sind doch ein Händler der mal bei Phillipe de cort gehandelt hat, oder?"
"ja, aber woher weißt du das?"
"ich bin seine Tochter!"
"Du? Du sollst die kleine Jessi sein?"
"woher wissen sie meinen richtigen Namen?"
"Phillipe und ich sind sehr gute Freunde gewesen, bis ich hier eingesperrt wurde. Er vertraute mir alles an. Selbst deinen richtigen Namen."
"Ich habe eine Frage, Gilbert!"
"Schieß los!"
"Wurde hier vor kurzem ein Mann eingesperrt? Sein Name ist Bonnet. Stede Bonnet."
"Stede Bonnet? Ja! gestern Abend wurde so einer hier reingebracht. Er liegt dahinten. Komm ich zeige es dir..."
Eine Hand tastete im Dunkeln nach ihrer. Sie fand sie und zerrte an ihr. Jessi folgte Gilbert willenlos. Dann sah sie ihn. Er lag zusammen gekauert auf dem Boden. Ein kleiner Lichtschein erhellte sein Gesicht. Er blutete überall und ein paar Blaue Augen hatte er auch. Er wurde zusammengeprügelt und dann bewusstlos hier her gebracht ohne eine Ahnung zu haben ob er noch lebte oder nicht. Jessi fiel vor ihm auf die Knie.
"Bonnet? Bonnet! Kannst du mich hören? Bonnet!"
Bonnet öffnete ein Auge. Sein Augapfel schien Blut überströmt zu sein.
"Bonnet! Ein Glück lebst du! Kannst du dich bewegen? Geht es dir gut?"
Bonnet hustete.
"Ja...Ja es geht mir gut."
Flüsterte er.
"Aber warum bist du hier? Du ist der erste Offizier! Du musst für mich einspringen!"
"Ich kann dich doch nicht hier liegen lassen! Und erst recht nicht bei den Leuten die Mariel auf dem Gewissen haben!"
Bonnet brachte mit Schmerzen ein Lächeln zustande.
"Wie schön! Diesmal bin nicht ich der einen mord verübt hat und einen neuen Menschen auf dem Gewissen hat!"
Auch Jessi musste lächeln.
"Bonnet, ich werde dich hier rausholen!"
"Nicht nötig! Befreie dich selber und lass mich hier in Ruhe sterben!"
"Nein das werde ich nicht! Außerdem, wenn ich ohne dich zurück komme kann ich gleich mein Testament schreiben!"
"Wieso?"
"Weil ich sagte bevor ich wegging, wenn ich ohne dich wiederkomme sollen sie mich erschießen."
"Dumme Göre!"
"Vielleicht! Aber ich werde trotzdem nicht ohne dich gehen!"
Das Gitter ging auf und Wachen kamen herein.
"Mittagessen!"
Alle stürmten auf das Essen nur Jessi blieb bei Bonnet. Gilbert kam mit einem Brotstück und Wasser an.
"Hier! Gib ihm das! Er hat seit Gestern nichts gegessen! Auf dieser Insel verhungert und verdurstet man schnell!"
Er hielt das Brotstück und das Glas Wasser Jessi entgegen. Sie nahm es Dankbar an und versuchte es Bonnet unter zu flößen. Bonnet hustete als er das klare Wasser in seinem Hals spürte. (War es überhaupt Klar? Sie waren ja Gefangene!)
Jessi selber aß nichts. Sie trauerte Immer noch Mariel hinterher, aber nun war wichtigeres am Werk. Wie sollte sie nur den Verletzten Bonnet und all die anderen hier im Kerker unversehrt rausschaffen? Konnte sie überhaupt das? Langsam wurde sie müde und legte sich neben Bonnet auf den Boden. Sie legte sich ganz nah zu ihm um mit ihrer Körperwärme Bonnet zu wärmen.


18.08.1700


Jessi wachte mit einem unsanften rütteln auf. Es war Gilbert der sie weckte.
"Jessi! Du wirst verlangt! Der Bürgermeister will dich sprechen!"
Für einen Augenblick lang dachte Jessi dass sie wieder in ihrem Geliebten Frankreich wäre und alles wäre wie früher, doch dann kam dieser üble Gestank in ihr wieder hoch und sie erinnerte sich schlagartig wo sie war.
"Der Bürgermeister?"
"Ja, doch! Nun komm! Er wird leicht sauer!"
"Pass bitte auf Bonnet auf, ja?"
"Ja, nun geh aber endlich!"
Jessi ging zum Gitter. Hinter dem Gitter saß auf einer Bank, der Mann mit dem Bärenumhang. Er zeigte auf sie und die Wachen machten das Tor auf. Sie holten Jessi an beiden Armen gezerrt aus dem Kerker.(dabei brauchten sie doch gar nicht zerren, Jessi wäre auch freiwillig mitgegangen!) Sie brachten Jessi in einen Turm, wo sie einzeln eingesperrt wurde. Wenigsten war der Gestank weg. Der Bürgermeister kam rein.
"Wo bin ich?"
"In Sicherheit!"
"Und wo ist das?"
"In meinem Gemach!"
"In ihrem..."
"Ja. Und du wirst mir als Dirne dienen!"
"Und was ist wenn ich das nicht will?"
"dann wirst du verkauft! Du wirst mir so oder so eine Große Hilfe sein!"
Der Bürgermeister setzte sich auf das Bett, das sich ebenfalls im Zimmer befand.
"ich möchte das ihr mich Meister Bolitho nennt!"
"Bolitho und wie weiter? Wenn ich mit ihnen meine Arbeit nachgehen will kann ich doch nicht Meister sagen..."
"Sie werden sich dran gewöhnen müssen! Mich nennen alle Meister Bolitho und DU wirst keine Ausnahme sein!"
Es klopfte an der Tür. Ein Wachmann kam rein und schien nicht unüberrascht zu sein, dass Jessi mit im Raum war.
"Meister, Wir haben wieder einen geschnappt!"
"Gut! Wie sieht er aus?"
"Es war eine sie, nur leider hat unser Landsmann Gabriel sie erstochen. Sie überraschte ihn und er musste so handeln. Verzeiht seine Unverfrorenheit!"
"Nun ja, wer tot ist, ist eben tot. Dadurch wird derjenige auch nicht mehr lebendig!"
Jessi wusste genau von wem die beiden da redeten. Es war Mariel. Ganz bestimmt. Sie wurde erstochen und dieser Mann sah wirklich anders aus als die Wachmänner und der Bürgermeister ihr Meister Bolitho. Bolitho winkte ihn raus und legte sich auf das Bett. Dann holte er eine Flasche Rotwein unterm Bett hervor und trank daraus.
"Beglücke mich, Weib!"
"Aber ich habe die falschen Sachen dazu an!"
"Wozu braucht man beim Sex Kleidung? Beglücke mich, sofort!"
"Erst will ich die richtige Kleidung und eine Dusche! Ich kann sie doch nicht mit Mundgeruch beglücken, oder was meinen sie Meister Bolitho?"
Bolitho überlegte Kurz, dann stand er auf und rief nach einem gewissen Serges. Serges kam und Bolitho zeigte nur schweigend auf Jessi.
"Um Himmels Willen! Die soll ich einkleiden? Dafür brauche ich aber Hilfskräfte! Wenn euer Durchlaucht einwilligen werde ich mir eine Schlampe aus dem Kerker holen."
"Ich erlaube es euch, und habt euren Spaß mit ihr!"
"Nun komm schon, Dirne! Oder soll ich ewig warten?"
Jessi trottete Serges hinterher. Er steckte sie in eine Kammer und ging wieder raus. Kurze zeit später kam Serges mit der Frau von Gilberts Vetter an. Sie kannte sie vom sehen her. Jessi musste sich ausziehen und waschen, Zähne putzen und ein seidenes rosa Nachthemd anziehen. Es war durchsichtig. (Da hätte sie auch gleich einen hauch von nichts anziehen können...) Dann wurde sie zurück zu Bolitho geschickt. Narzia, die Frau vom Vetter von Gilbert blieb mit Serges allein in einem Zimmer. Es kamen schreie und Flehungen aus dem Raum. Jetzt würde sie vergewaltigt werden, genau wie Jessi gleich. Nur war Jessi die ernannte Dirne vom Bürgermeister, trotzdem war es wie Vergewaltigung pur. Sie wollte es ja nicht und minderjährig ist sie ja auch noch. Doch in diesem Dorf schien Vergewaltigung zu den Höflichkeitsnormen gehören. Sie öffnete den Raum und Bolitho lag nackt auf dem Bett. Jessi ekelte sich vor diesem Anblick. (Sogleich die Masse von Bolitho alles andere als Sportlich war. Das Fett triefte sogar schon über die Schenkel und sein Glied stach hervor wie eine Kaktusnadel.)
"Beglücke mich nun, Weib!"
Jessi blieb nichts anderes übrig als sich ihre Kleidung abzulegen und sich auf Bohlitho zu setzen. Jessi merkte das es sich anfühle wie auf einem Wasserbett. (Und dabei saß sie halb auf Bauch und halb auf Beinen) Bolitjo`s Glied wurde steif als Jessi ihm eine blies. Dann nahm sie ihn in die Hand und spielte damit. (Sie war noch Jungfrau und alles was sie bisher wusste, weiß sie aus Büchern)
"Hör auf zu spielen und fang endlich an! Ich habe noch ein Gespräch mit meinen Hauptmännern zu erledigen!"
Jessi stand auf. Bolitho schaute sie böse an.
"Was soll das, Weib?"
"Ich denke wenn ihr es so eilig habt und kein Vorspiel wollt, solt ihr es selber tun!"
"Wie du meinst, Weib! Aber ich wollte dir damit nur einiges ersparen!"
Bolitho stand auf, dabei schwabbelte seine Masse bei jedem Schritt den er tat. Er ging zu Jessi und schleuderte sie auf den Boden. Jessi landete unsanft auf den Bauch. Bolitho drehte sie auf den Rücken und setzte sich auf sie. Sein Glied war immer noch steif. Er breitete die Arme von Jessi aus und drang in sie hinein. Jessi schrie auf. Sie hatte so etwas noch nie vorher gespürt und der Penis von Bolitho schien doch Größer zu sein als sie dachte. Bolitho nahm nun ihre Hände und forderte sie auf seinen Busen zu betatschen. Jessi tat es mit Schmerzen. Bolitho war immer noch in ihr er holte ihn auch nicht mehr raus, nicht so wie bei normalen Sex. Bolitho begrabschte auch ihren Busen oder wie er sagen würde: Ihre Titten. Er knete sie und Jessi schrie wieder auf. Es tat ihr weh. Seine dicken Fleischhände hatten Kraft und diese wider rum wollten Jessi weh tun. Er zog an ihren Haaren und küsste sie so unsanft wie sie noch nie zuvor geküsst wurde. Seine Zunge glitt in ihren Mund und umkreiste ihre. Speichelaustausch konnte man das eher nennen, als einen Kuss. Nun kam Bolitho langsam raus, aber um so schneller wieder rein. (Benutzten sie überhaupt Kondome?)
Dies wiederholte Bolitho mehrmals, es schmerzte Jessi immer noch.
"Wann bekommst du endlich deinen Orgasmus, Weib?"
Jessi schauderte es, sie wollte bei so einem keinen Orgasmus bekommen, und schon längst nicht weil es weh tat, aber Jessi stöhnte auf und täuschte ihren Orgasmus vor. Auch Bolitho der immer noch Kaninchen-Sex mit ihr machte stöhnte. Er zog Kräftiger an ihren Haaren und fiel auf sie wie ein nasser Sack. Bolitho kam wieder hoch immer noch sein Glied in ihr.
"War das schon alles?"
Bolitho kam schweißüberströmt wieder hoch und machte weiter. Er hämmerte seinen Schwanz noch weiter rein, als er schon war und Jessi schrie wieder auf. Jetzt tat es noch mehr weh. Bolitho kam schnell raus und ging schnell wieder rein bis er keine Lust für diese Stellung mehr hatte. Er ließ ab von ihr.
"Mach deine Beine auf meine Schultern, Weib!"
Jessi gehorchte wiederwillig. Ihre beiden Beine waren auf den schwabbeligen Schultern und Bolitho fummelte mit seinem Zeigefinger in ihrer Möse rum. Er suchte wohl den Kitzler. Er gab jedoch schnell wieder auf und leckte mit der Zunge ihren Schlitz ab. Dann drang er mit der Zunge, genau wie mit seinem Penis erst, in sie hinein. Natürlich reichte sie nicht so weit wie sein Glied, aber es reichte gerade so. Jessi fand es ekelig. Die Tür ging auf, Jessi`s letzte Rettung? Ja. Bolitho ließ ab von ihr und scheuerte ihr eine. Dann stand er auf um sich etwas anzuziehen.
"meister Bolitho, verzeiht dass ich euch störe..."
"Was gibt es?"
"Eure Hauptmänner warten schon seit einer halben Stunde auf euch. Sie schickten mich um nach ihnen zu sehen..."
"Ich komme sofort!"
Er drehte sich um starrte auf die zitternde Frau die sich in der hinterste Ecke verkroch. Er zeigte mit dem Finger, der erst in ihr war, auf sie.
"Bringt sie zurück in den Kerker und sorgt dafür dass sie sich was anzieht! Nur ich darf sie nackt und Life erleben!"
"jawohl, Meister!"
Bolitho ging aus dem Zimmer und der Mann der erst in der Tür stand kam nun auf sie zu. Er fasste sie grob am Arm und zerrte sie aus dem Zimmer. Er zerrte sie in das Zimmer wo ihre Sachen lagen und schleuderte sie auf den Boden.
"Zieh das an, Dirne!"
"Jessi schaute auf den Tisch über ihr. Ihre Sachen lagen durcheinander darauf. Sie zog am Ärmel ihres Pullovers und ihre Sachen kamen auf sie zu. Sie war zu schwach um aufzustehen. Jessi zog sich an und der Wachmann beschaute sie mit ausgestreckter Zunge. Sie wusste dass er ihr nichts antun würde, sie ist die Dirne des Meisters. Als sie fertig mit anziehen war wurde sie wieder grob am Arm gepackt. Der Wachmann ging mit ihr runter in den Kerker und schmiss sie wieder unsanft hin. Jessi landete auf dem Bauch und blieb reglos so liegen. Der Wachmann schloss das Tor ab und ging mit einem höhnischen lachen aus dem Keller. Sie spürte die Kälte auf ihren Händen und wusste dass sie wieder im Kerker ist. Jessi hat Angst. Das erste mal in ihrem Leben hat sie Angst, Angst vor einem Fettwanz und Angst davor, dass sie jemand so sehen würde. Jemand kam auf sie zu und legte ihren Arm um seine Schultern. Es war Bonnet dem es wohl besser ging als Jessi. Er nahm sie auf beide Hände und trug sie zu dem Platz wo auch Bonnet gelegen hatte. Dort legte er sie hin.
"Jessi?"
Flüsterte er sanft in ihr Ohr. Sie schaute mit ihrer letzten Kraft hilfesuchend in Bonnet`s Augen dann sank sie bewusstlos zu Boden.


*****************

Jessi wachte auf. Jemand tupfte mit einem nassen Tuch ihr Gesicht ab. Es schmerzte ihr.
"Jessi bist du wach?"
Eine vertraute Stimme weckte sie.
"Bonnet? Aber.. Du bist doch verletzt, warum..."
"Ssscht!"
Er legte sanft seinen Finger auf ihren Mund. Er schaute sich um, prüfte ob jemand guckt und schaute dann wieder zu Jessi.
"Mir geht es wieder besser, dank dir. Aber was ist dir passiert? Du wurdest bewusstlos, als ich dich hierher gelegt habe. Was ist passiert?"
"Ich... Ich will es nicht sagen. Ich versuche es zu verdrängen. Oh, bitte Bonnet. Lass Bolitho mich nicht sehen!"
"Bolitho?"
"Ja, das ist der Meister hier... er hat das sagen.... Ich möchte nicht von ihm gesehen werden.... Zuviel hängt davon ab.... Ich bitt dich, Bonnet!"
"Ist gut, ist gut. ich werde dich vor ihm beschützen. Wie sieht er denn aus, dieser Bolitho?"
"Er trägt einen Bärenfell Umhang und seine Masse ist Gigantisch!"
"Dieser? Der Mistkerl hat mich niedergeschlagen und hier her verfrachtet!"
"Bitte, bitte! Er darf mich nicht sehen! Sonst sterbe..... ich....."
Jessi stockte. Da stand er nun am Gitter und suchte sie. Was sollte sie tun? Schreien? Wegrennen? Sie kann sich nicht bewegen noch ein weiteres mal mit diesem Scheusal würde sie nicht überleben.
"Er ist hinter dir, am Gitter! Bitte lass mich von hier nicht fort!"
Bonnet drehte sich langsam um und sah den Kerl. In ihm kochte es. Was hatte dieser Bolitho nur mit Jessi gemacht, dass sie solche Angst vor ihm hat? Jessi fasste ihn flehend an.
"Bitte Bonnet! ...... Beschütze mich!"
Jessi verfiel wieder in Ohnmacht. Jetzt brodelte es in Bonnet. Aber er konnte nichts tun. Er konnte nur beschützerisch vor Jessi hocken und sie verteidigen. Gilbert, der Bonnet weiterhin betreute kam zu ihm näher, kriechend. Ihm habe man ins Steißbein getreten, weil er eine Falschaussage gemacht hatte. Sie fragten ihn wo Jessi sei und er sagte dass er diesen Namen noch nie gehört habe.
"Versteck` Jessi! Sie kommen und wollen den Kerker auf den Kopf stellen! irgendwas hält dieser Bürgermeister von Jessi."
"Ja, ich werde sie sofort verstecken, aber wenn dieser Kerl ihr näher kommt, wird er ein blaues Wunder erleben!"
"Er hat dich schon einmal überwältigt! Noch einmal und du bist des Todes!"
"Ich weiß! Aber alle Piraten sterben irgendwann!"
Bonnet ging mit Jessi auf den Schultern in eine andere Ecke, dort wo viele Menschen auf einem Haufen sind. Da werden sie Jessi bestimmt nicht sehen. Bonnet legte Jessi sanft wieder auf den Boden, und schaut sich wieder um. Wo sind sie jetzt? Sind sie schon fertig mit der Durchsuchung?
Jessi wacht wieder auf. Sie spürt die Anspannung und Hitze in der sie sich nun befindet.
"Wo bin ich?"
fragte Jessi, Bonnet. Bonnet dreht sich schnell um und legt wieder den Finger auf Jessi`s Mund.
"Sei still!"
Flüsterte er heiser.
"Du bist immer noch im Kerker, nur in einer anderen Ecke. Sie suchen nach dir, ich werde dich nicht kampflos aufgeben!"
Nun waren die Wachmänner ganz in Jessi`s und Bonnet`s Nähe als Plötzlich ein Kriegergeschrei aufkommt. Bonnet`s Mannschaft. Sollten sie nicht warten, bis zwei Monate rum sind? Gareth kommt mit einem Trupp voller guten Schützen an, die auch gleich auf alle feindlichen schießen. Der Bürgermeister und ein paar weitere Soldaten konnten aus dem Kerker fliehen, alle anderen Soldaten sind tot. Gareth kommt zu Bonnet angerannt und sieht Jessi auf den Boden liegen. Sie ist bleich vor Angst, oder weil sie kein Essen mehr bekommen hat? Jessi schaut ungläubisch Gareth an, der ihr hilft aufzustehen. Mit wackeligen Beinen steht sie wieder. Und sofort bleckt sie ihn an.
"Habe ich dir nicht gesagt in zwei Monaten? Warum kommt ihr dann in drei Tagen? Ich will eine Erklärung dritter Offizier, Gareth!"
"Bleib mal ruhig, Jessi! Ich dachte du wärst in Schwierigkeiten und wie ich sehe bist du das auch."
"FALSCH GEDACHT! Ich bin nicht in Schwierigkeiten! Aber wo ihr mal da seid, GIB MIR YUBASHI! DIESER MISTKERL WIRD DAFÜR BLUTEN!"
"Welcher Mistkerl?"
"Gib mir einfach mein Schwert!"
Gareth gab Jessi Yubashi und sogleich rannte sie zum Ausgang. Bonnet und Gareth schauten sich bloß an. Und das nennt man wohl dumm aus der Wäsche gucken.
"Bring die anderen hier drin heil heraus und suche noch woanders ob Leute gefangen sind. Wir sind bestimmt nicht die einzigsten hier!"
"Aye, aye Kapitän!"
salutierte Gareth. Bonnet selbst schnappte sich von einem Wachmann ein Schwert und ging zum Ausgang. Er schaute noch einmal zu Gilbert der das Gleiche tat wie er. Gilbert schnappte sich ein Schwert und wollte Rache.


*****************


Jessi und Bolitho standen sich gegenüber. Seine Wachmänner lagen tot an der Erde, ermordet von Jessi`s Schwert Yubashi. Auch sie hat jetzt Menschen umgebracht. Endlich weiß sie was Bonnet meinte mit Jeder muss einmal sterben auch du wirst es eines Tages begreifen!. Nun stand sie gegenüber von Bolitho und seine Masse scheuerte an seinen Lenden. Noch immer ekelte sie sich vor ihm und doch verspürte sie Rache. Er hat sie vergewaltigt und bestimmt nicht sie allein. Nein, noch andere Frauen und Kinder wurden bestimmt von ihm vergewaltigt und ihm machte es auch noch Spaß. Er ist des Todes würdig aber Bolitho fühlt sich des Todes noch nicht würdig. Er lacht und sein Lachen grollt über den Mauern von Stein, vor dem er stand.
"Da bist du ja wieder. Weib! Hast du noch nicht genug? Komm her! Mit dir hat es am meisten Spaß gemacht!"
"Du widerliches Scheusal! Du ekeleregende Furie! Willst du mir weiß machen dass ich es toll gefunden habe? Lieber würde ich sterben als mit dir noch einmal ins Bett zu steigen!"
"Ach Schade! Du hast mich so eben beleidigt, deshalb musst du sterben! Obwohl es sehr Schade ist! Unter den vielen Frauen die ich mir beschaffte warst du meine Lieblingsdirne! Deine Möse war die leckerste die ich je kosten durfte und deine Titten waren ein Traum. In dir passte sogar mein Schwanz ohne das ich schmerzen verspürte."
"Schön für dich, mir tat es weh und du wirst dafür zahlen! ich habe mir schon einen Langsamen Tod für dich ausgedacht und kurz bevor du deine Augen schließt und stirbst werde ich noch mein Schwert in dein Arschloch schieben, sodass du merkst wie weh es tut wenn man etwas in den Arsch bekommt!"
"Ah! Wie ich merke bist du sauer! Wollen wir nicht anfangen zu kämpfen? Los! Zeig mir was du drauf hast!"
Jessi kam angerannt und sprang in die Luft. Bolitho hatte kein Schwert und keine Pistole stattdessen breitete Er seine Arme aus und wartete bis Jessi wieder herunterkam. Er nahm sie und drückte sie an sein Fleisch.
"Komm kuscheln!"
Jessi nahm ihr Schwert und rammte es in seinen Arm sie musste es wiederholen bis es durch seinen Arm war. Dann erst ließ er sie fallen. Jessi stand schnell wieder auf und wollte Yubashi in seinen Hals würgen.
"Hier du Mistkerl!"
Jessi kam mit Karacho auf ihm zu, Bolitho hielt immer noch winselnd seinen Arm fest. Als er hoch schaute war Jessi schon bereit ihn in den Hals zu stechen und ihn Langsam sterben zu lassen. Bolitho nahm die Klinge mit einer Hand und wendete sie von sich ab. Er bekam keinen Kratzer dabei ab. Jessi versuchte es noch einmal und diesmal gelang es ihr. Yubashi teilte den Hals in zwei Hälften und Jessi zog es aus den Hals. Sie musste zurück springen weil Bolitho nach vorne zusammensackte. Sie ging hinter Bolitho und stieß Yubashi in seinen allerwertesten. Sie stieß es so weit bis nur noch der Griff zu sehen war. Dann ging sie vor zu Bolithos Kopf und stach mit ihren Fingern die Augen von Bolitho ein. Es tropfte Blut, aber Jessi war es egal. Sie war auf Rache aus und die bekam sie jetzt. Jessi nahm nun die Nase vor. Sie brach sie ihm und sie bemerkte nicht das Bolitho schon tot war. Ihr Rache Instink war noch nicht erloschen. Bonnet, der zufällig vorbei kam, sah Jessi wie sie dem Leblosen Körper in seine Einzelteile auseinander nahm. Jessi zog Yubashi aus den Hintern von dem toten Bolitho und kastrierte damit Bolitho. Sein Schwanz lag nun reglos neben ihm. Jessi wollte gerade Die Arme abhechseln da kam Bonnet angerannt um sie daran zu hindern.
"Es ist vorbei, Jessi! Er ist tot! Du hast ihn ermordet und dich gerächt!"
"Nein! Es ist noch nicht vorbei! Noch soll er dafür büßen!"
"Er ist tot, Jessi! Da gibt es nichts mehr was du ihm heimzahlen brauchst!"
Er nahm Yubashi aus Jessi`s Händen und schleuderte es weit weg. Gareth kam mit einer ganzen Mannschaft um die Ecke und sah den leblosen halb zerstückelten Bolitho. Er erschrak als er Jessi und Bonnet daneben stehen sah. Gareth kam auf sie zu und fragte sie wer dies gemacht habe.
"Jessi. Sie wollte sich rächen und hätte bald Hackfleisch aus dem Toten gemacht."
Jessi schrie auf, sie weinte jämmerlich. Wie ein kleines Kind.
"Ich wollte mich rächen! Er hat mir zuviel angetan als ihn noch so zu lassen! Lieber zerstückelt als ganz!"
"Das ist kein Grund Hackfleisch aus ihm zu machen!"
schimpfte Bonnet mit ihr. Nun fing Jessi an zu weinen und sank auf die Knie.
"Mein Gott! Was sollte ich denn tun? ........ ER HAT MICH VERGEWALTIGT!!!"
Alle stockten. Bonnet ging auf die Knie runter zu Jessi, jetzt war er ungefähr in der Höhe von ihr. Er legte seinen Arm um ihre Schultern um sie zu trösten. Jessi umarmte auch ihn und weinte um so mehr. Er half ihr auf die Beine, zusammen gingen sie zum Schiff zurück. Als Jessi auf dem Schiff angekommen war sank sie wieder in sich zusammen. Die anderen Piraten, die nicht mit an Land waren umringten nun Bonnet und Co. Nur Jessi blieb für kurze Zeit außer Acht. Erst später, als auch Bonnet zu Jessi kam bemerkten die anderen Jessi. Sie suchten ebenfalls nach Mariel, die sie aber nicht fanden. Schlagartig war ihnen klar, das etwas passiert sein musste. Bonnet sah Gilbert und seine Mannschaft am Flussufer stehen. Sie winkten ihnen hinterher.
"Machs gut, Gilbert!"
rief Bonnet dankbar zum Ufer herüber. Gilbert lächelte und winkte zurück.
"Machs besser und pass mir ja auf die Kleine auf! Sie muss sich von den Schock erholen!"
Auch Jessi hörte was Gilbert rief. Sie stand auf, mit Tränen im Gesicht und Yubashi in die Luft haltend.
"Ich werde dich nicht vergessen, Gilbert! Einen schönen Gruß an Mutter wenn du sie siehst! Ich hoffe wir sehen uns bald wieder!" Eine lange Zeit stand Jessi an der Rehling und schaute zum Flussufer. Auch wenn es nicht mehr zu sehen war schaute sie hinterher. Sie trauerte Mariel immer noch nach, Mariel und den anderen Piraten die ihr Leben auf dieser verfluchten Insel lassen mussten.


12.09.1700


Sie waren jetzt schon fast einen Monat wieder auf See und aus Jessi`s und Bonnet`s Freundschaft wurde mehr. Sie liebkosten sich und vor jedem Kampf gab es ein Glückskuss, weil keiner von ihnen wusste ob sie lebendig wider kämen. Jessi empfand nun mehr als nur Freundschaft, Jessi war ihn Bonnet verliebt. Obwohl sie vor ungefähr einem Monat eine Lesbe war, ist sie Heute in Bonnet verknallt. Auch Bonnet empfindet mehr für sie, deshalb die Liebkosungen die er immer bei ihr macht.
Bonnet und Jessi sitzen jetzt in Bonnet`s Kajüte, umringt von Offizieren. Es ist wieder einmal Zeit für ein Offiziersgespräch mit dem Kapitän. Weil ein weiteres Schiff gesichtet wurde und nicht klar ist ob feindlich oder freundlich zerreißen sich die 6 Mäuler über das Thema. Fakt ist das dass Schiff kein Marineschiff ist. Die Marine würde schon außer Sichtweite die Flagge hissen und ein Zeichen rüberfunken. Die Offiziere waren sich jetzt einer Meinung. Sie meinten dass das Schiff erst einmal näher kommen sollte. Danach entscheidet der Kapitän was zu tun ist. Alle waren zufrieden und Jessi und Bonnet waren wieder allein im Raum.
"Was hältst du davon das wir Phase zwei in unserer Beider Leben einstimmen?"
"Phase zwei?"
"Ja! Die Sexphase..."
"Aber uns wird doch jedes mal einer stören!"
"Hey! Ich bin der Kapitän! Ich gebe die Befehle und ich kann befehlen die nächsten drei Stunden nicht gestört zu werden und dann hätten wir Zeit füreinander!"
"Du bist so süß!"
Jessi und Bonnet küssten sich. Bonnet schob dabei seine Zunge in ihren Mund und umkreiste die Zunge von Jessi. Jessi gefiel es und machte mit. Die Tür ging wieder auf und beide ließen voneinander. Mont bloe kam ins Zimmer. Er hielt ein Fernrohr in der Hand und schien aufgewühlt zu sein.
"Kapitano! Kapitano! Das Schiff! Das Schiff! Es ist feindlich! Es hat eine schwarze Piratenflagge. Ein Schädel mit einem Katzenauge! Es ist Kapitano Blacko!"
"Kapitän Black? Was macht der im East Blue?"
Jessi überlegte kurz. Wer war denn noch einmal Kapitän Black? Moment! Jetzt fiel es ihr wieder ein. Kapitän Black war dafür bekannt einen Tick zu haben, er fühlte sich jedes mal als Katze. (Katzen haben neun Leben.... Er lebt also ewig...) Kapitän Black hat eine Mannschaft die nur aus Schwertkämpfer besteht. Eine grausame Mannschaft die viel zu Gut für Jessi und Bonnet`s Mannschaft sind. Mont bloe und Bonnet schwiegen. Es schien als überlegten sie die nächste Strategie.
"Wir könnten sie wieder umsegeln!"
schlug Jessi vor.
"Nein, das würde auffallen... er würde uns folgen..."
wies Bonnet ab. Jessi überlegte weiter. Sie schnipste mit den Fingern, ihr ging ein Licht auf.
"Wir schicken Abends wenn es dunkler ist, einen mutigen Schwimmer in einem kleinen Beiboot heraus. Dieser Mann wird auf einem hohen Mast, der auf dem Beiboot ist, eine Laterne anzünden und dann ins Wasser springen und wieder zu uns an Bord kommen. Natürlich müssen wir an Bord dann alle Lichter gelöscht haben. Das Kleine Beiboot segelt in eine andere Richtung als wir und wir haben dann eine Ganze Nacht Vorsprung! So wird dieser Katzenauge uns nicht erwischen! Was hältst du davon, Bonnet?"
Bonnet überlegte noch einmal den Gedanken. Er schien ihm zu gefallen, jedenfalls hob er Jessi in die Luft und küsste sie innig.
"Du bist ein Schatz! Das ist perfekt! Woher hast du diese Ideen nur?"
Jessi wurde rot, sie glaubte es zumindest.
"nun ja... Ich habe früher oft Bücher gelesen und da war ein Marinebuch auch mitunter. Ein Marineoffizier das so ein Schiff segelte setzte diesen Trick an... Nur war diese Geschichte frei erfunden... Um es besser auszudrücken... Diese Geschichte stammte von mir... Ich habe mal versucht eine zu schreiben, sie ist aber nie fertig geworden."
Mont bloe gab die Befehle an Bord weiter und schnell war auch der Mutige Schwimmer gefunden der diese Aufgabe machen würde. Bonnet ging mit Jessi an Deck. Sie hielten Händchen. Bonnet küsste sie und hauchte ihr etwas ins Ohr.
"Wenn deine Idee klappt, dann werde ich dich dafür besonders belohnen!"
Jessi freute sich über das Angebot. Endlich durfte sie mit Bonnet mal allein sein und Schlimme Sachen machen. Das heißt sie würden miteinander schlafen.


**************


Der Mann, der auf dem Kleinen Beiboot rausfahren sollte war nun auf dem Offenem Meer. Es war schon dunkel und Jessi verfolgte das Bötchen mit dem Fernrohr.
"Wenn ich euch ein Zeichen gebe dann löscht die Lichter!"
Jessi wartete bis das Boot genug weit weg war, dann hob sie die Hand. Die Lichter auf der Flying Lamb erloschen nur das kleine licht vom Beiboot glühte noch. Der Matrose sprang lautlos ins Wasser und hechtete zum Schiff zurück. Eine Fünf-Mann starke Mannschaft musste den schwerprotzigen Schwimmer aus dem Wasser fischen.
"Gut gemacht! Jetzt müssen wir nur noch abwarten und Däumchen drehen!"
Lobte Jessi den Schwimmer. Sie sah Bonnet an der Rehling stehen der ins Schwarze nichts sah. Sie ging zu ihm und stand jetzt ganz dicht an ihm.
"Es wird klappen..."
"Darüber mache ich mir keine Sorgen!"
Jessi schaute ihn verwundert an. Sie sah nichts außer dunkel in seinem Gesicht und doch merkte sie das er beängstigt auf das offene Meer schaute. Sie schaute ebenfalls dahin, wo er ungefähr schaute und sah nichts.
"Was macht dir dann Sorgen?"
flüsterte sie leise, sogar halb ängstlich. Er schaute sie an und jessi spürte seinen Blick auf ihrer nackten Haut. (Obwohl sie sich etwas drüber gezogen hatte, es wurde ihr ein wenig Frischlig) Er musterte sie und Jessi liebte dieses Gefühl.
"Es ist so, dass Black nirgends zu sehen ist. Wenn es stimmt, wie du es sagtest sind wir in Sicherheit..."
"Was soll daran so schlimm sein?"
"Nichts, das wäre perfekt! Aber Black ist kein Mann den man schnell aufs Kreuz legen kann... Ich vermute er ist irgendwo im Hinterhalt und greift dann an, wenn wir es am wenigsten vermuten..."
Jessi küsste ihn auf die Wange und legte ihren Arm um Bonnet`s Schultern. Er nahm sie an die Hand und zerrte sie zu sich.
"Und was ist..."
flüsterte sie sacht in sein Ohr
"Und was ist wenn du dir einfach zu viele Gedanken machst? Immerhin kann es ja sein, dass er uns noch nicht gesichtet hat. Wir haben einen guten Steuermann und viele gute Piraten die leise ein Schiff in Sicherheit wiegen können. Mach dir keine Sorgen..."
Sie küsste ihn auf die Stirn, wo sich schon reichlich viele kleine Fältchen gebildet haben.
"... sonst bekommst du noch mehr Falten als du schon hast."
"Du hast recht!"
Bonnet hob sie in die Luft. Jessi gefiel es, wie Bonnet sie zärtlich anfasste, doch dann sauste eine Kanonenkugel an ihnen vorbei ins Wasser. Schnell ließ Bonnet sie wieder runter.
"Dieser verdammte Black! Er hat es auf uns beide abgesehen! Diese Kugel war für uns bestimmt!"
Jessi rannte zu Gareth der schon das Fernrohr in seinen Händen trug und durchlugte.
"Ist es Black?"
Fragte Jessi leise.
"Nein. Black hätte niemals so unvorsichtig gehandelt. Moment ich hab es gleich..."
Gareth drehte am Rohr und schaute aufs dunkle Meer hinaus. Viele Piraten die unter Deck ihr Schläfchen taten sind von dem Krach an Deck aufgeweckt worden und hoch gerannt. Sie hielten Säbel und Pistole schon bereit in der Hand.
"Es ist die Shiotani. Kapitän Thuron leitet dieses Schiff."
Die ganze Mannschaft lachte laut auf, als sie Thurons Namen hörten. Bonnet zückte sein Schwert in die Luft und die Mannschaft stockte.
"Seid still, ihr Barbaren, oder wollt ihr das Kapitän Black und seine Mannschaft euch hört? Wenn es Thuron ist werden wir ihm eine Nachricht schicken. Sean schick eine Nachricht auf einer Kanonkugel zurück zu Thuron. Dieser Bastard wird schon sehen was er davon hat mich zu attackieren! Triff ja gut, Sean! Sonst landest du bei den Haien! Gareth, da du ja gerade dabei bist... Siehst du irgendwo Black?"
"Einen Moment Kapitän."
Gareth lugte erneut durchs Rohr und drehte daran bis er etwas sah.
"Jawohl Kapitän ich sehe ihn. Steuerbord, Südost von uns. Ungefähr drei Kilometer entfernt. Ein winziger Fleck am Horizont, er würde uns wohl kaum sehen..."
"Gut... Sehr gut. Wo bleibt unser Boot?"
"Es ist in der Nähe von Blacks Schiff, aber noch weit genug entfernt um sie abzulenken..."
Jessi ging zu Bonnet und fasste ihn an der Taille.
"Siehst du? Läuft doch alles gut... fürs erste..."
Sean kam von seinem erfolgreichem Treffer zurück. Er lachte stolz und stand stramm vor Bonnet und Jessi.
"Alles erledigt Kapitän! Kapitän Thuron`s Hauptmast wurde getroffen, er hat die Nachricht erhalten!"
"Sehr gut Sean! Das hast du wirklich gut gemacht. Nun weiß wenigstens Thuron das man auf mich nicht so einfach schießt."
Sean verschwand unter Deck und die restliche Mannschaft die an Deck kamen gingen auch wieder ins land der Träume. Jessi kam mit ihrem Gesicht Bonnet`s näher.
"Wer ist eigentlich dieser Thuron?"
flüsterte sie leise in sein Ohr. Bonnet lief es eiskalt seinem Rücken runter als er Jessi`s Stimme hörte. Sie hatte eine Kunst des Sprechens auf Bonnet das er sie am liebsten vernaschen würde.
"Thuron ist eigentlich ein verbündete von uns , aber anscheinend hat er uns nicht richtig erkannt. Mich wundert es sowieso das er noch das Schiff besitzt was ich ihm damals gab. Er ist nicht gerade der beste Pirat auf den Ozeanen..."
Mont bloe kam verschlafen an Bord und sah sogleich die Liebestäubchen.
"Na ihr beiden? Was war denn überhaupt erst hier los?"
"Es war nur Thuron, der sich einen kleinen Scherz erlaubte."
meinte Bonnet lässig. Mont bloe schaute ihn verwundert an, als könnte er nicht glauben, das Thuron überhaupt noch auf dieser Welt sei.
"Thuron? Dieser alte Zausel? Der soll sich nicht so aufblasen, der oberste Kapitän bist immer noch du! Aber soweit wie ich sehe, hast du ja bald einen Nachkommen, der dir dein Schiff steuern und befehlen wird, oder täusche ich mich da mit der Turtelei?"
Bonnet presste Jessi mehr an sich heran. Er schüttelte den Kopf und küsste Jessi auf den Mund.
"Nein, du täuscht dich nicht. Wir haben es vor. Aber wehe dein Plappermaul verrät es weiter."
"keine Bange!"
Mont bloe winkte mit der Hand und entfernte sich vom glücklichen Paar. Nun waren Bonnet und Jessi alleine und die Sonne schien auch schon aufzugehen.
"Siehst du? Die Sonne geht auf, wir haben die Nacht überstanden!"
Jauchzte Jessi fröhlich in den Wind, der ihr ins Gesicht wehte.
"Ja, und nun können wir beide für uns sein. Ich freue mich darauf!"
Flüsterte er Jessi zärtlich ins Ohr. Er küsste sie auf den Mund und ein wunderschöner neuer Tag schien zu erblühen. Die rote Sonne schien ihnen aufs Gesicht und ließ die Konturen von Jessi in voller Blüte erstrahlen.


****************

Jessi und Bonnet liegen zusammen im Bett. Das erste mal haben sie miteinander geschlafen und Jessi hatte es gefallen. dieses mal wurde sie nicht dazu gezwungen. Und das erste Mal fühlt sie eine Bindung zwischen Bonnet und ihr. Es klopft an der Tür. Einmal, zweimal, dreimal... Bonnet steht auf und zieht sich an. Dann geht er zur Tür. Jessi zieht die Decke über sich damit sie keiner sieht. Was ihr auch glückt. Gareth kommt ins Zimmer und merckt nicht das Jessi immernoch im Bett liegt. Er setzt sich auf einen Stuhl im Zimmer und legt die Beine auf den Tisch. Bonnet setzt sich aud den anderen Stuhl und zündet sich seine pfeife an.
"Also? was ist?"
"Bonnet holt einen tiefen Zug aus der Pfeife hält vier Sekunden inne und pustet den Rauch wieder aus. Gareth beobachtet dies und lässt mit seiner Antwort warten. Schließlich setzt er sich richtig hin und legt sein Schwert auf den Tisch.
"Es geht um Jessi."
Bonnet wollte gerade wieder einen tiefen Zug aus der Pfeife machen und hielt inne. Er schaute ernst zu Gareth herüber. Schließlich legte er die Pfeife weg und ging zum Fenster.
"Was soll mit ihr sein?"
"Ich weiß nicht wie sie darauf gekommen ist, ein Beiboot aufs Wasser zu lassen und dort eine Lampe anzuzünden. Das ist doch verrückt! Es hat sogar geklappt! Ich sag dir! Dieses Mädchen arbeitet mit dem Feind zusammen oder es ist von einem Dämon besessen! Such es dir aus!"
Bonnet ging langsam zu den Tisch zurück. Er setzte sich.
"Erzähl weiter..."
"Gerne... Eine Frau mit einem Schwert. Hast du das schon einmal gesehen? Außerdem hatte sie einen Rang zu einem anderen Mädchen. Das ist Teufels Küche! Egal was du sagst! Ich sag dir! Wenn sie jemals etwas will, dann dich und deine ganze Mannschaft umbringen! ... "
Bonnet schlug mit der Faust auf den Tisch, sodass er zusammenbrach.
"Rede nicht so über sie!"
"Es ist doch wahr!"
"Schweig, du verlauster Bengel! Hast du keine Augen im Kopf? Hast du nicht gesehen was auf der Insel passierte, die wir zuletzt sahen? Hast du all` dies schon vergessen? Sie hat sehr viel durchgemacht und du redest schlecht über sie? Was willst du noch?"
"Ich sag nur was man sich an Deck erzählt, wenn Kapitän und Teufelstochter nicht da sind. Ich bin nur der Offizier... Ich erzähle alles nur weiter..."
"Das nennt man petzen!"
"Kann sein. Trotzdem! Diese Mariell hat alles nur noch schlimmer gemacht! Sie hat Jessi dazu gebracht eine Frau zu lieben, was wäre wenn sie es geschafft hätte Jessi zu überlisten? Ein Glück wurde sie von den Einwohnern dieses Dorfes ermordet. Ihr Pech, wenn sie nicht aufpasste..."
"Du elender Bastard! Weißt du nicht, das man nicht schlecht über Tote reden darf? DU wirst uns den Teufel an Bord holen! Nicht Jessi!"
"Kapitän ich möchte mich nicht einmischen, in ihren Privatangelegenheiten und so, aber kann es sein das sie was für diese Hexe empfinden? Wenn es so ist, dann ist es zu spät. Dann wird die Teufelsbrut geboren und wir werden an Bord alle sterben!"
"Verschwinde! Raus! Ich möchte es nicht weiter hören! Teufelsbrut, Teufelstochter UND Hexe? Was wirst du dann sein? Der Teufel höchstpersönlich? Ich bin kein Pirat der an so einen Aberglaube glaubt! Verschwinde! Und wenn du noch einmal wagst schlecht über meinen ersten Offizier zu reden werfe ich dich den Haien vor! Ist das in deinen Dummen Schädel reingegangen?"
Schrie in Bonnet an und schmiss Gareth aus dem Zimmer. Wenige Sekunden später schmiss er auch das Schwert von Gareth aus dem Zimmer. Der verdutzte Gareth lag nur am Boden und schaute zur Holztür, die ihm ein zweites mal vor der Nase zuschlug. Jessi schaute unter ihrer Decke hervor. Sie hat ja das Ganze Gespräch mitbekommen. Zwischen Gareth und Bonnet. Sie war enttäuscht, sie dachte nicht dass Gareth so hinterhältig zu ihr sein könnte. Bonnet schlug Stuhl und Schrank auseinander um seine Wut abzulassen. Jessi zuckte jedes mal zusammen, sie hatte ihn noch nie so wütend gesehen wie heute. Sie ging mit ihrer vollen Blöße aus dem Bett und ging zu Bonnet. Sie umarmte in von hinten und küsste ihn aufs Ohr.
"Mach nicht so ein Gesicht! Es wird doch alles wieder gut! Ich kann es verkraften!"
Bonnet drehte sich um und küsste sie innig.
"Du hast wohl recht. Doch wenn er noch ein schlechtes Wort über dich sagt ist er nicht länger mein Offizier, dann lebt er nicht mehr!"
"Lass nur. Wenn ich etwas höre nehme ich ihn mir vor. Er ist zwar so etwas wie mein Meister, aber ich bin besser! Ich werde ihn in einen Schwertkampf besiegen!"
Bonnet küsste sie wieder. Er hob sie aufs Bett und küsste ihren Bauch.
"Du bist nicht die Saat Teufels und du wirst auch keine Teufelsbrut gebären! Dafür werde ich sorgen!"
Jessi ging auf die Knie, damit sie Bonnet in die Augen sehen konnte.
"Ich werde keine Teufelsbrut gebären. Ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut wie du. Glaub mir, und deiner Mannschaft werde ich das auch beibringen."
Damit küsste sie ihn auch noch einmal. Bonnet umarmte sie und zusammen fielen sie wie kichernde Mädchen aufs Bett. Bonnet spürte Jessi`s Wärme und auch er war heiß. Er zog sich wieder aus und schmiss die Sachen in die Ecke. Dann wandte er sich wieder Jessi zu. Er spielte mit der Zunge auf ihrem Bauchnabel und tastete sich langsam zu ihren Brüsten hoch. Er war schon in der Nähe ihres Halses bis es wieder an der Tür klopfte. Er sank mit dem Kopf auf Jessi Brust und stöhnte auf.
"Wer stört?"
Rief er zur geschlossenen Tür. Eine dunkle Stimme antwortete ihm. Es war Mont bloe.
"Ich bin es Kapitano. Wir wünschen eure Anwesenheit an Deck. Es herrscht ein Tumult da oben. Die denken das Jessi eine... na ja... Ausgeburt des Teufels ist..."
Bonnet öffnete die Tür und ließ Mont bloe eintreten. Der aber sah nur Jessi nackt auf dem Bett sitzen. Erst als er mehr im Zimmer stand ging hinter ihm die Tür zu, er drehte sich um und sah dann den splitternackten Kapitän.
"Was wollen sie, Mont bloe."
"Um Gottes Willen! Sie werden sich den Tod holen! Ziehen sie sich was an!"
"Später! Was wollen sie?"
"Ich möchte dass sie den Tumult an Deck beseitigen! Das hält doch keiner aus! Die werden noch mal Meutern, und dann können sie nichts tun!"
Stille. Jessi sprang auf und ging zu ihren Sachen. Sie zog sich an und nahm Yubashi.
"Ich werde es schon regeln..."
Bonnet schaute sie an.
"Aber... Wenn dir etwas passiert?"
Sie lächelte.
"Mir passiert schon nichts! Das verspreche ich dir."
Jessi ging an Bord und fast die halbe Mannschaft destikulierte. Dann stockten sie als sie Jessi sahen.
"Ich habe gehört, ihr wollt mir was sagen?"
Rief Jessi laut in die Menge. Viele Piraten traten zurück aber auch viele zückten ihre Schwerter. Gareth kam in der Menge zum Vorschein, auch er hielt sein Schwert in der Hand.
"Eigentlich haben wir den Kapitän erwartet oder hast du ihn schon in ein Schwein verwandelt, du Hexe?"
"Oh ja! Ein Schwein! Das hört sich nicht mal so schlecht an, Gareth! Oink, Oink!"
"Hör auf mit den Witzen! Du bist nicht lustig!"
"Verzeihung! Ich finde es nur zu spaßig wie ihr alle denkt dass ich eine Hexe bin... Oder auch eine Ausgeburt des Teufels!"
"Stimmt doch auch! Du wirst das Unglück auf unser Schiff hetzen. Oder hast du es vielleicht schon?"
"Ja klar! Deswegen Kapitän Black und die Kanonenkugel, die eigentlich euer Kapitän treffen sollte! Oder wisst ihr noch die Insel und das Dorf? Am nächsten Morgen sollte dann eigentlich Bonnet getötet werden, aber meine menschliche Seite hatte es nicht für nötig befunden zu warten und wollte ihn retten..."
"Also warst du es doch! Tötet sie Männer! Sie wird sonst euch mit ihrer Zauberkraft töten!"
"Wenn du sie schon auf mich hetzen kannst wirst du doch nicht etwa der Anführer dieser Meuterer sein?"
"Du bist nicht der Kapitän! Also ist es keine Meuterei!"
"Stimmt... Aber dann kann ich dich ja auch in ein Stückchen Kohle verwandeln, oder? Wie ging doch gleich der Spruch? Mal überlegen..."
"Ergreift sie Männer! Sie will euch verhexen! Sie hat auch den Kapitän..."
Gareth stockte. Da kam Tatsache ein Schwein aus der Kombüse rausgerannt. Ihr Kapitän. Kapitän Stede Bonnet.
"Oh! Da ist ja euer Kapitän schon!"
rief Jessi erfreut. Die Meuterer sprangen über Bord um nicht auch einen Fluch aufgehetzt zu bekommen. Nur Gareth blieb noch da, starr vor Angst schaute er dem Schwein zu das aufgeregt an Deck hin- und herrannte. Dann ging eine Luke auf und der richtige Kapitän kam zum Vorschein.
"Du hast mich veräppelt?"
Rief Gareth ganz Fassungslos zu Jessi. Diese lachte sich nur krank.
"Du bist wirklich dümmer als ich dachte, Gareth!"
"Mach dich nicht über mich lustig!"
"Du glaubst wirklich ich bin eine Ausgeburt des Teufels? Ich soll eine Hexe sein?"
"Ich glaube noch immer fest daran!"
"Kann ich auf dem Wasser laufen? Sprühen grüne Funken aus meinen Fingern und Ohren? Kann ich spanisch rückwärts? Soweit wie ich weiß, nicht!"
"Trotzdem bist du eine Hexe!"
"Auch wenn ich das alles nicht kann?"
"Auch dann!"
"Dann werde ich dich mit einen Kampf umstimmen müssen!"
"Mit einen Kampf? ... Warum sollte ich gegen eine Hexe kämpfen? Du könntest deine Zauberkraft einsetzen um zu siegen!"
Jessi schaute ihre Finger angestrengt an. Dann schrie sie auf. Gareth zuckte zusammen.
"Ich kann noch immer keine grünen Funken aus meinen Fingern sprühen. Also kann ich auch nicht hexen. Dann werde ich wohl auch kaum meine Zauberkraft gegen dich einsetzen können!"
"Wer es glaubt."
Bonnet ging zu Jessi. Er stellte sich vor Gareth damit er ihr ins Gesicht blicken konnte. Doch er sah nur Finsternis in ihren Augen. Sie kochte wohl innerlich und der Vulkan war kurz vorm ausbrechen.
"Mach keine Fehler, Jessi! Dieser Kerl ist unberechenbar! Du wirst den Kampf verlieren!"
Flüsterte er ängstlich zu ihr.
"Ich mache keine Fehler. Ich werde ihn besiegen und ich werde noch lebendig ihn besiegen!"
Damit schubste sie Bonnet zur Seite, sodass er nichts vom Streit abbekäme. Gareth griff sie an. Jessi schloss die Augen und studierte seine Schritte. Sie duckte sich und schlug mit Yubashi`s Klinge in die Luft. Sie traf Gareth ins Bein und rollte sich nach vorn. Dann öffnete sie ihre Augen wieder und griff ihn von hinten an. Gareth sprang in die Luft und trat sie auf den Rücken.
"Von hinten angreifen? Das gehört sich aber keiner feinen Dame!"
"Schon vergessen? Ich bin keine feine Dame! Ich gehöre zu diesem Schiff voller Freibeuter!"
Keuchte sie auf.
Gareth griff sie mit der Klinge ihres eigenen Schwertes an. Er traf sie in den Arm und Jessi schrie auf. Bonnet wollte schon zu ihr eilen doch Mont bloe hinderte ihn daran.
"Du bist des Todes wenn du jetzt eingreifst!"
Also ließ Bonnet ab. Doch Gareth gab noch nicht Ruhe. Er hatte sein eigenes Schwert verloren und griff mit Jessi`s Schwert Yubashi sie an. Er stach sie in den Bauch und zog es langsam heraus. Jessi schrie wieder auf und fiel auf die Knie. Gareth ging um sie herum und überlegte wo er als nächstes reinsteche.
"Na? Setz doch deine Hexerei ein um dich verteidigen zu können! Du kannst mir nicht weiß machen das du keine Hexe bist!"
Nun stach er in ein Bein von ihr und erwischte ihren Knochen. Er war sofort gebrochen. Jessi war schon der Ohnmacht nahe, als das Yubashi auf einmal zu glühen begann. Gareth konnte es nicht wegschmeißen, es schien angeklebt zu sein.
"Also setzt du doch deine Magie ein, du Hexe? War ja klar!"
Doch Jessi konnte nicht antworten, wiedereinmal hatte sie zuviel Blut verloren und war immer noch der Ohnmacht nahe. Yubashi`s Griff schien wärmer zu werden und wurde von warm zu heiß. Noch immer konnte Gareth Yubashi nicht fallen lassen.
"Mach das es aufhört! Es wird zu heiß! Lass mich in Ruhe du Hexe!"
Mit aller Kraft sah Jessi was aus Yubashi wurde.
"Yu... ba... shi... Du bist also doch... verflucht.... Hättest du es bloß nicht gegen mich eingesetzt... Gareth.... Du bist... des Todes... es wird dich... bestrafen und du wirst jetzt.... sterben..."
"Erzähl nicht so ein Blödsinn! Ich kann es fallen lassen siehst du?"
Gareth wollte es fallen lassen, doch es ging nicht. Seine Hände und Finger gehorchten ihm nicht mehr. Yubashi ging wie von Geisterhand geleitet auf Jessi los und stach sie in die Schulter. Jessi schrie auf und fiel um. Yubashi riss sich aus den Händen von Gareth und schwebte in der Luft. Gareth rann um sein Leben, verfolgt von einem schwebendem Schwert.
"Hilfe! Mach das es aufhört! Hexe! Bitte!"
Doch Yubashi teilte schon seinen Schädel und fiel dann, als wäre nichts geschehen neben ihn. Jessi`s und Gareth`s Körper lagen beide reglos an Deck und für einen Moment wusste keiner von den beiden Zuschauer was da gerade passiert ist. Als aber Bonnet aus seinem Trance zu sich kam sah er Jessi an Boden. Er rannte zu ihr und hob ihren leblosen Körper hoch. Er schluchzte als er merkte das Jessi keinen Mucks mehr von sich gab.
"Jessi... Du wolltest doch... Immer bei mir sein.... Du hast doch gesagt... das du den Kampf.... wieder lebendig verlässt... ...... Hätte ich dir doch sagen können.... Was für ein Guter Mensch du warst.... der beste.... und nun bist du tot.... du Lügnerin!"
Mont bloe kam zu Bonnet. Er legte seinen Arm um Bonnet`s Schultern.
"Legen wir sie erst einmal ins Krankenzimmer. Vielleicht ist sie ja noch zu retten..."
Bonnet nickte und trug Jessi bis ins Krankenzimmer. Gareth`s Lebloser Körper wurde über Bord geworfen. Die Haie freuen sich! sagte Bonnet gelassen zu seiner Mannschaft. Bonnet`s ganze Mannschaft trauerte um Jessi, auch wenn Bonnet sich nichts anmerken ließ trauerte er. Vielmehr als die anderen je trauern können. Jeden Abend stand er an Jessi`s Bett und beobachtete sie. Doch noch immer war kein Lebenszeichen von ihr zu sehen. Yubashi stand im Krankenzimmer am Schrank und ihre Sachen waren sorgfältig auf einen Stuhl gelegt. Jessi gab keinen Atmer von sich. Mont bloe meinte zu Bonnet, dass sie viel zu viel Blut verloren hätte, es wäre ein Wunder wenn sie durchkäme. Aber Bonnet gab nicht auf. Niemals würde er so einfach aufgeben.


04.04.1702


Jessi lag nun ungefähr zwei Jahre im Krankenbett und Mont bloe meinte schon, das sie Jessi`s Leiche irgendwann mal dem Meer übergeben müssten. Doch das Wetter war bis jetzt nicht das allerbeste. Es regnete sehr oft und selbst der Himmel schien mit Bonnet zu weinen. Eines Abends als Bonnet wie üblich an Jessi`s Bett lag und sie wieder beim gehen auf den Mund küsste spürte er einen kleinen Windhauch. Zuerst dachte er es käme vom Fenster. Doch das Fenster war dicht und durch die Tür konnte auch kein Windhauch kommen. Er rannte raus um Mont bloe zu rufen.
"Mont bloe! Mont bloe! Wo steckst du wenn man dich braucht! Mont bloe!"
Mont bloe kam aus der Küche heraus spaziert, gemütlich wie immer und er wunderte sich warum sein Kapitän so aufgekratzt ist.
"Was ist, Kapitano? Ist etwas passiert?"
"Und wie, du Schnarchnase! Sie hat geatmet! Jessi hat geatmet!"
"Ja klar! Und ich bin Moses!"
"Nein wirklich! Ich spürte einen Luftzug!"
"Das Fenster war offen!"
"Das Fenster war zu!"
"Dann war es eben die Tür, die du offen gelassen hast!"
"Ich bin immer hinter verschlossener Tür!"
"Das kann nicht sein! Dann hast du bestimmt nur deinen eigenen Atem gespürt! Eine Tote kann nicht atmen!"
In diesem Augenblick ging die Luke auf und ein blasses Mädchen mit schwarzen haaren und einem weißen Nachthemd kam zum Vorschein. Es sah beinahe so aus wie ein Geist. Ein Pirat kam sogar schreiend in Richtung Kapitän und Schiffarzt und sprang mit den Worten Ein Geist über Bord. Es machte erst Platsch bevor die beiden Männer mitbekamen was los war. Beide schauten Richtung Luke und trauten sich nichts zu sagen, in der Befürchtung sie würden jeden Moment wachgerüttelt. Jessi blieb vor Bonnet und Mont bloe stehen.
"Was... Guckt ihr so?..."
Erst jetzt merkten sie, das es kein Traum war. Bonnet hob Jessi in die Luft.
"Du lebst! Du lebst!"
"Ja natürlich lebe ich. Aber gleich nicht mehr, ich kriege keine Luft mehr!"
Bonnet ließ Jessi wieder runter und küsste sie so innig, wie sie noch nie geküsste wurde. Mont bloe und die ganze Mannschaft waren dem Weinen nahe. Einer hielt sogar schon ein Taschentuch vor seine Nase.
"Das kann doch aber gar nicht gehen! Du warst doch tot!"
sagte Mont bloe leise zu Jessi.
"Ich war wohl in einem Koma oder so... Ich war nicht richtig tot."
Bonnet lachte nur über beide Ohren und hob Jessi noch einmal hoch.
"Unkraut vergeht eben nicht!"
Rief er fröhlich in den Wind. Jessi schaute sich an Bord um. Viele Piraten, an die sie sich noch erinnern konnte hatten nun mehr Bart und Haare als vorher sogar ihr Bonnet hatte bedeutend mehr Bart.
"Wie... wie lange war ich eigentlich weggetreten?"
Fragte Jessi vorsichtig. Die Mannschaft überlegte sehr lange bis einer die Antwort leise ins Ohr von Jessi flüsterte.
Jessi erschrak als sie hörte wie lange sie im Koma lag.
"Zwei Jahre?! Soviel! Da habe ich aber viel verpasst oder? wo ist Gareth? Wie geht es ihm? Wurde ihm verziehen? Oh bitte sagt das ihm verziehen worden ist."
Ein lange Schweigen war in der Runde zu spüren.
"Er ist gestorben, Jessi. Yubashi hat ihm den Schädel zerteilt. Er war sofort tot."
"Aber ich wurde auch attackiert und mich habt ihr nicht über Bord geworfen?"
"Nein, zuerst dachten wir du wirst wieder. Doch nach einem Jahr hatte Mont bloe seine Zweifel daran, dass du noch lebst. Wir warteten also bis das Wetter sich in ein gutes verwandeln Würde, doch es war regnerisch... bis heute."
"Yubashi hat Gareth getötet?"
"Ja... Auch dich hat es attackiert, doch du wurdest nur in die Schulter getroffen... zum Glück."
Wieder umarmte Bonnet Jessi. Er küsste sie noch einmal und wandte sich dann zu seiner ganzen Crew.
"Wir werden heute was zu feiern haben! Jessi ist wieder unter uns! Wir feiern ihre Rückkehr! Seid ihr damit einverstanden?"
Die ganze Mannschaft von Bonnet riefen Jubelrufe und salutierten vor Bonnet und Jessi. Jessi freute sich wie sie sich noch nie gefreut hatte, auch Bonnet freute sich und küsste Jessi noch einmal. Er konnte es noch immer nicht glauben, dass seine Jessi wieder am Leben ist... oder besser gesagt wieder unter ihnen weilt.


*****************


Jessi war in ihrem alten Zimmer und stand vor ihrem Schrank. Jetzt durchliefen ihre Erinnerungen ihr Gedächtnis. Hier hatte sie Mariel ihre Liebe gestanden und hier wurde sie auch in die Piratenmannschaft aufgenommen. Hier fing alles an, hier in diesem Raum. Hier wurde sie entblößt und hier unterschrieb sie ihren Vertrag. Damals war sie noch sauer auf Bonnet, weil er Taran, Cloe und Huck getötet hat. Sie konnte sich kaum mehr an ihre Heimat erinnern, wie es wohl da jetzt aussieht. Als sie ihre Heimat das letzte mal sah, sah sie einen roten Himmel. Es waren ja viele gestorben. Wie es ihrer Mutter ginge? Und erst jetzt vermisste sie ihren Stiefvater, den sie damals so sehr hasste. Wie hieß sie noch einmal? Jessi.... und wie weiter? Sie konnte sich nicht mehr erinnern. Zuviel Zeit ist seit damals vergangen. Soviel ist geschehen und nun ist sie der erste Offizier und die Geliebte vom Kapitän auf diesem Schiff. Sie macht den Schrank auf, das erste mal. Im Schrank sind Kleider. Weiße, gelbe und blaue. ein Rotes Kleid ist auch mit dabei. Leider sieht sie nirgends einen Anzug, sehe ja auch komisch aus wenn in einem Schrank voller Kleider auf einmal ein Anzug hänge. Jessi nimmt ein weißes Kleid heraus. Der Ausschnitt ist weit geschnitten und der Rock ist luftig genäht. Lange Ärmel und langer Rock. Dieses Kleid scheint das richtige für die Party zu sein. Sie möchte mal Aufregung eregen, obwohl sie das ja schon gemacht hat. (Schon vergessen? Fast alle dachten sie sei eine Hexe oder Ausgeburt des Teufels!)
Es klopft an der Tür. Jessi zuckt zusammen, sie hatte gerade in aller Ruhe den Reißverschluss zugemacht.
"Jessi, es wird Zeit. Wir sind schon alle an Deck und feiern schon seit einer halben Stunde vergnügt. Willst du etwa nicht kommen?"
Es war Mont bloe. Dieser alte Zausel ist immer so neugierig! Jessi ging zum Fenster und schaute nach draußen. Die Sonne schien ihr ins Gesicht und wärmte es.
"Ja. Ich komme gleich hoch, Mont bloe!"
Antwortete sie zur Tür. Mont bloe ging wieder zurück zur Party. Sie hörte es an den schweren Schritten die Mont bloe immer machte. Jessi schaute noch einmal raus aufs Wasser und sah Delphine munter neben dem Schiff hin und her springen. Dann ging sie raus auf Deck. Als sie oben ankam stockten alle Piraten. (Sie waren dabei einen Regentanz oder so etwas aufzuführen) Man konnte es den Piraten nicht übel nehmen das sie mit ihrem Tanz stockten, das war ja auch das erste mal das sie Jessi mit einem Kleid sahen. Und dann noch eines mit weitem Ausschnitt und weißen Hut. Ihre dunklen Haare und braunen Augen kamen durch das Weiß erst richtig zur Geltung. Bonnet kam auf sie zu. Er küsste sie und fühlte sie auf die Tanzfläche. Alle Piraten machten für die schöne Lady Platz.
"Du siehst wunderschön aus, My Lady!"
Flüsterte Bonnet ihr ins Ohr.
"Danke"
Bonnet und Jessi tanzten einen Walzer. Sie wusste gar nicht das der Schiffsmusikant so etwas spielen kann. Als das Lied zuende war gingen beide zur Bugspitze. Der Wind blies Jessi sanft ins Gesicht. Es fühlte sich wie ein Streicheln an. Bonnet umarmte sie von hinten und küsste sie am Hals.
"Ich bin so froh, das du wieder wohl auf bist!"
"Das bin ich auch. Doch sag mir, Liebster. Was ist passiert in der Zeit, als ich Bewusstlos war?"
"Eigentlich gar nichts mehr. Wir haben Thuron wiedergesehen. Er regte sich über seinen kaputten Hauptmast auf. Eine Insel haben wir letztes Jahr auch gesichtet und haben gleich Kurs auf sie genommen. An Land haben wir dann erst einmal Proviant geholt und Black haben wir da auch gesehen. Doch er wollte nichts von uns. Er war beschäftigt sich Weiber aus dem Nachbarsdorf zu beschaffen. Wir segelten wieder los und es passierte eigentlich nichts weiter. Bis du ja aufgewacht bist!"
"Seit wann schwimmen die Delphine denn mit uns?"
"Ach, die. Eines Tages waren sie auf einmal da. Sie schwammen auch nicht wieder weg. Seit wir die Insel verlassen haben und ein paar Tage später."
wieder küsste er sie am Hals. Jessi drehte sich um und küsste ihn auf den Mund.
"hab ich dir schon einmal gesagt, dass du wunderschön aussiehst?"
"Ja... Willst du irgendetwas von mir?"
"Wieso?"
"Weil du mir schmeichelst!"
"Nein, ich möchte nichts von dir. Außer deine Liebe zu mir. Ich liebe dich Jessi. Wirklich!"
"Ich liebe dich auch, Bonnet!"
Jessi drehte sich wieder zum Meer. Sie schaute ins weite und ließ sich die Küsse von Bonnet gefallen. Dann sah sie am Horizont Land.
"Land! Land in Sicht!"
Rief sie aufgeregt. Schnell ließ Bonnet von Jessi ab und schaute mit dem Fernrohr in die Richtung wo Jessi hin zeigte. Und tatsächlich war da Land zu sehen. Der Schiffsmusikant verstummte sein Lied und auch die tanzenden Piraten ließen das tanzen sein. Nun kamen sie alle angerannt. Bonnet und Jessi waren nun von Piraten umschwärmt.
"Tatsache! Land!"
Rief Olivere, der zweite Offizier. Die Piraten rannten zum Segel und breiteten es aus. Der Steuermann ging ans Steuer und der Smutje ging in seine Küche um die Faulenzenden Piraten aus den Kojen zu holen. Die anderen Piraten machten sich an die Arbeit die noch an Deck gemacht werden musste. Nur Bonnet und Jessi standen noch am Bugsprit und ließen sich den Wind ins Gesicht wehen. Jessi fühlte sich frei und das Land schien auch näher zu kommen.


****************


Es schienen nur noch wenige Minuten zu geben um an Land zu kommen. Das Schiff legt an und Jessi und Bonnet gingen als letztes von Schiff.
"Kapitano, welche Insel ist es diesmal?"
Fragte Mont bloe neugierig. Bonnet zeigte mit dem Finger auf den Navigator Jean.
"Frag nicht mich, sondern ihn! Du weißt das ich davon keine Ahnung habe!"
Mont bloe salutierte und rannte neugierig zu Jean. Weil Jean in der Nähe von Jessi war, konnte sie genau verstehen was Jean sagte.
"Wir müssten jetzt ungefähr auf Heverly- Island sein. Eine Insel voller Blüten, Früchten und..."
Jean stockte. Alle Piraten stockten. Sie liefen nicht weiter. Warum? Frauen mit Kubanischer Abstammung kamen mit Blumenhalsbänder und Cocktails an.
"Aloha! Ihr seid hier auf Heverly- Island und auf unserer Heimat! Wir wünschen euch einen schönen Aufenthalt! Kommt doch gleich mit und lernt die Freiheit kennen!"
Alle Piraten schauten den Kapitän an. Dieser nickte nur und die Piraten gingen fröhlich mit den Frauen mit.
"... und Frauen..."
beendete Jessi den angefangenden Satz von Jean. Bonnet schaute sie fragend an. Sie schüttelte den Kopf und ging mit Mont bloe mit. Es war wirklich eine Schöne Insel, viele Blumen und Früchte... Aber leider gibt es auch Rivalinnen zwischen Jessi und Bonnet. Jessi ging eine Weile in den Wald und genoss die Stille. Die Vögel zwitscherten fröhlich und die Grillen zirpten im Takt. Es stimmte. Jessi fühlte sich wirklich frei. Als sie weiterging entdeckte sie einen See. Weil das Wetter wirklich warm war, und sie schon schwitzte zog sie ihr Kleid aus und ging baden. Sie schwamm ein paar Runden und dann dämmerte es zur Nacht. Jessi ging wieder raus aus dem Wasser und ging zurück wo die anderen waren. Diese saßen an einer großen Tafel und speisten und lachten vergnügt. Bonnet sah sie und bot ihr an, neben ihm zu speisen. Sie nahm das Angebot an.
Es wurde langsam dunkel und Jessi wurde Müde. Sie ging in ihr Zelt und schlief ein.
Sie träumte. Ein böser Traum. Ihr Liebster Bonnet würde von Kannibalen in den Kochtopf geworfen. Die Kannibalen waren die Hooler-girls auf dieser Insel. Sie wollte versuchen ihren Bonnet zu retten, doch sie wurde von den anderen Piraten aufgehalten. Sie standen unter einen Bann, den die Kannibalen ausgesprochen hatten.
Schweiß gebadet wachte sie wieder auf. Bonnet kam gerade ins Zelt. Er sah sie und fragte sogleich was los sei.
"Nichts. Ich habe nur geträumt."
"Magst mir den Traum erzählen?"
"Lieber nicht. Ist besser so... Sonst würde er noch wahr."
"Ok. Wie du meinst. Leg dich wieder hin. ich bin ja jetzt bei dir."
Bonnet legte sich neben Jessi und umarmte sie. Er küsste sie auf den Mund, Hals, Busen und Bauchnabel. Als er weiter machen wollte wurden sie gestört. Olivere kam ins Zelt gerannt. Nicht verwundert fing er wild an zu destikulieren.
"Es brennt! Es brennt! Der Wald brennt! Irgendjemand hat den Wald angebrannt!"
Schnell standen beide auf und folgten Olivere. Schon als sie aus dem Zelt kamen rochen und sahen sie das Feuer.
"Wir müssen es löschen!"
Rief Jessi schnell.
"Und wie? Hier gibt es nirgends Wasser! Die Hev`s holen schon Wasser in Eimern aber das reicht nicht!"
Antwortete Olivere ihr. Jessi überlegte kurz, dann machte es Klick.
"Ich habe erst in einem See gebadet! ganz in der nähe hier! Komm! Das müsste ausreichen! Es ist auch in der Nähe des Feuers!"
Jessi rannte voraus. Die Piraten hinter ihr her. Viele hatte Eimer in der Hand andere hielten Tassen und andere Gefäße. Jessi kam an und zeigte auf den glänzenden See.
"Dort! Er ist sauber und das Wasser wird reichen!"
"Danke! Los Männer! Löschen wir das Feuer!"
Wenige Stunden später war das Feuer gelöscht. Die hälfte des Waldes war abgebrannt, trotzdem hatten sie den Wald gerettet. Jessi konnte nicht glauben, das der wunderschöne Wald weg ist. Die Tiere die hier lebten mussten jetzt umziehen. Doch wohin? Jubelnd und klatschend kamen die hav`s- Mädchen an.
"Vielen Dank! Ihr habt unseren schönen Wald gerettet! Wir sind euch tausendmal Dankbar!"
"Ach! War doch gar nichts! Ihr hättet doch das für uns auch getan, oder?"
"Natürlich!"
Jessi schaute sich um. Bonnet war nirgends zu sehen. Vielleicht ist er wieder ins Bett gegangen. Sie ging zu Olivere um ihn zu sagen, dass sie ins Bett ginge. Er nickte. Sie solle ruhig machen was sie will. Jessi ging zurück ins Zelt, doch Bonnet war nirgends zu sehen. Nun dachte sie dass Bonnet vielleicht noch draußen bei den anderen Piraten war. Sie schlief ein.
Am nächsten Morgen, als sie aufwachte, war Bonnet nicht neben ihr. Kein Wunder. Er scheint schon eher aufgewacht sein als sie. Olivere aß mit den Piraten zusammen am Tisch, doch Bonnet war nirgends zu sehen. Nun reichte es ihr. Sie ging auf Olivere zu. Sie legte einen Schritt zu, weil er kurz davor war aufzustehen.
"Hier geblieben Olivere!"
Olivere drehte sich um und sah Jessi. Er setzte sich wieder. Neben Olivere war noch ein Platz frei und er bot ihn ihr an. Sie lehnte ihn mit einer Handbewegung ab.
"nein. Ich möchte mich nicht setzen. Olivere sag mir jetzt sofort wo Bonnet ist!"
"Bonnet? War er heute Nacht nicht bei dir?"
"Nein. Sonst würde ich nicht fragen!"
"Mmh... Frag mal Mont bloe! Vielleicht weiß es er!"
Jessi ging zu Mont bloe, der mit einem Weinkrug fast tänzelnd durch die Reihen ging. In einer ruhigen Ecke zog Jessi ihr Schwert und bedrohte damit Mont bloe.
"Sag mir jetzt sofort wo Bonnet ist!"
"Jessi, was machst du mit dem Schwert? Lass das! Du handelst dir Ärger ein!"
"Wo ist Bonnet?"
"Bonnet? Mmh... Das letzte mal als ich ihn sah, war er mit einer Hav zusammen!"
"Eine Hav? Was zum Teufel ist eine Hav?"
"Stimmt ja... Du bist ja gleich nach dem Abendbrot ins Bett gegangen! Hav`s nennen sich die Kubanischen Mädchen hier. Sie nennen sich Havy, Haverl, Havu..."
"Und wo entlang sind die beiden gegangen?"
"Ich glaube in Richtung Wald... Sie wollten glaub ich den Schaden begutachten!"
"Was ist dieses Hav- Mädchen hier?"
"Ich glaub die Bürgermeisterin... Oder Häuptling... na ja... irgendwie so etwas!"
"Also Kapitän und Häuptling? Zusammen?"
"ja.. wieso?"
"Nur so.... Danke... Ooh! Und sag bitte keinem das ich mein Schwert gegen deine Kehle gehalten habe! Habe nur ein wenig schlecht geschlafen!"
"Schon vergeben und vergessen!"
"Danke!"
Jessi ging in Richtung Wald. Sie hatte einen verdacht, den sie hoffte nicht zu sehen. Sie dachte das Bonnet und dieses Mädchen ein Verhältnis hätten. Immerhin war er über Nacht nicht bei ihr. Es könnte sein das er über Nacht bei ihr geschlafen hat. Jessi schüttelte hastig ihren Kopf. Nein. Das vermochte sie nicht zu glauben. Nun fing sie an fast zu rennen. Dann rannte sie. An einer Lichtung sah sie einen Schuh. Bonnet`s Schuh. wie kam der hier her? Sie ging langsam weiter. Halb geduckt als wüsste sie schon was sie jetzt entdecken würde. Und es bestätigte sich. Jessi sah Bonnet auf dem Boden und auf ihm war das Mädchen mit dem er weggegangen ist. Die beiden machten gerade die ersten Paarungsversuche. Wie wilde Tiere waren sie ineinander verschlungen. Jessi ging einen Schritt zurück, erschrocken von diesem fürchterlichen Anblick. Sie trat auf einen Ast, dieser brach durch und machte Jessi bemerkbar. Sie verstand zuerst nicht was da passierte. Erst als Bonnet sie erschrocken erblickte ließ er ab von dem Mädchen.
"Du... Du hast doch gesagt...."
Stammelte Jessi. Bonnet wollte etwas sagen doch Jessi rannte schon weg. Es tat ihr weh. Es tat ihr weh Bonnet so zu sehen. Er hat doch gesagt, dass er sie liebt. War das gelogen? War seine ganze Liebe zu ihr gelogen? Sie wollte ihn nicht wiedersehen. Nie mehr. Was hatte sie sich denn auch daraus gedacht. Er hatte sie getröstet als Mariel starb und dann hatte sie sich wohl Täuschenderweise in ihn verliebt. Wie dumm sie damals sein musste. Wie dumm...
Sie rannte an den See, an den sie den ersten Tag hier auf der Insel badete. Hier fühlte sie sich frei und hier weinte sie sich aus. Sie weinte und weinte und füllte somit den See wieder mit Wasser. Noch einmal stellte sie sich die Frage warum sie nur so dumm sein konnte? Sie war so dumm und viel auf ihn rein. Doch nur ihn zu vergessen, fiel ihr schwer. Sie liebte ihn noch immer, auch wenn er dies tat. Dieses Scheusales etwas. Dieser Sex. Sie liebte ihn und konnte ihn nicht aus ihrem Herzen verbannen. Wie auch? Er war es ja, der sie zuerst liebte, auch wenn es nur Worte waren. Sie blickte nicht in die Zukunft, die sie nun sehen sollte. Sie blickte vielmehr in die Vergangenheit und vergaß die Gegenwart und Zukunft. Es war nur die Vergangenheit, an die sie dachte.
Eine ganze Weile saß sie am See und weinte in die Vergangenheit. Doch dann blickte sie wieder in die Gegenwart. Die Vergangenheit kann man nicht ändern oder ungeschehen machen. Man kann aber aus sie lernen und damit die Zukunft verbessern. Sie wusch sich mit dem Wasser aus dem See und kehrte zurück ins Lager. Bonnet war schon zurück. Wie lange war sie denn überhaupt am See? Bonnet jedoch würdigte sie keine Blicke. Sie war dumm... sagte sie sich immer... Sie war dumm....


30. 04. 1702


Bonnet und seine Mannschaft machten sich auf zurück auf`s Schiff zu kehren. Noch immer würdigte Jessi Bonnet keine Blicke. Wie auch. Sie verlangte sogar von ihm, das er draußen schlafen solle. Bonnet hatte keine Gelegenheit mit ihr darüber zu sprechen. Obwohl es ihm unangenehm war. Die Mannschaft merkte schnell das etwas nicht stimmen konnte, aber sie mischten sich nicht ein. Liebessachen gehören nicht zu ihren Aufgaben. Jessi hatte eine Taktik, wie sie es ihm zurückzahlen könnte. Sie würde ihn die ganze Zeit ignorieren, bis er es nicht mehr aushält. Provokation pur, aber seine Schuld. Eines Tages, als sie wieder in ihrem Zimmer, war klopfte es wenig später an ihrer Tür.
Klopf- Klopf Klopf -- Jessi ging zur Tür und öffnete sie.
"Darf man eintreten?"
Jessi überlegte kurz und ging dann zur Seite. Was mochte Mont bloe von ihr wollen?
"Ich bin hier, weil es kaum zu übersehen war dass du mit dem Kapitän im Streit liegst..."
"Und? Was ist jetzt das Problem?"
"Du bist es!"
"Was? Warum ich?"
"Der Kapitän sitzt Tag und Nacht in seiner Kajüte. Er isst nichts mehr und schlafen tut er wohl auch nicht. Noch nicht mal um sein Aussehen sorgt er sich. Was ist denn passiert, dass ihr solch einen deftigen Streit habt?"
"Jedes Paar hat einen Streit. Welches Paar keinen Streit hat ist kein richtiges Paar. Ich werde dich nicht mit meinen Problemen belasten!"
"Ist aber nicht der Grund gleich sauer zu werden!"
"Tut mir leid. Ich wollte nicht so hoch fahren."
"Komm mit! Ich zeige dir wie Bonnet in seiner Kajüte hockt!"
Mont bloe nahm Jessi an der Hand. Zuerst weigerte sie sich, doch dann ließ sie sich einfach ziehen. An der Kajüte von Bonnet angekommen, machte Mont bloe die Tür einen Spalt auf. Er zeigte Jessi eine Handbewegung, die sie drauf hinweisen sollte mal durch die Lücke zu gucken. Jessi schaute durch die Lücke und was sie sah ließ sie erschaudern. Bonnet ging in seinem Zimmer auf und ab, rauchte an seiner Pfeife und hatte keine schöne Miene. Seine Kleidung war zerfetzt, sein Haar zersaust und fettig. Das Bett ordentlich, als hätte er es nie benutzt. Auf dem Tisch standen fünf gefüllte Teller voll Essen. Alle halb vergammelt. Jessi war zwar nicht im Zimmer, trotzdem roch sie den stinkenden, fast verfaulten Geruch aus dem Zimmer. Ihr kam das Kotzen. Sie musste weg, weg von diesem Zimmer und diesem Gestank. Sie rannte weg vom Zimmer. Sie rannte... auf Deck und kotzte ihr Mittagessen erst einmal ins Wasser. Mont bloe kam ruhig gehend zu Jessi. Diese noch halb grün im Gesicht hang immer noch über der Rehling. Mont bloe legte seinen Arm um ihre Schultern.
"Siehst du was ich meine?"
flüsterte er ihr ins Ohr.
"Schnauze!"
"Also doch Sauer!"
"Jetzt ja! Wie kannst du nur? So ein Gestank!"
"Jetzt weißt du aber was ich meinte! Ihm ist nicht mehr zu helfen! Nur du könntest es ändern! Hilfst du mir unseren Kapitän wieder auf die richtige Bahn zu lenken?"
Jessi überlegte kurz. Sie dachte wieder an den Gestank und ihr wurde wieder schlecht.
"Uurgh!... Wenn ich diesen Geruch noch einmal rieche werde ich Ohnmächtig!"
"Bitte Hilf` uns!"
"Ja, doch! Ja!"
"Heißt das, du hilfst uns?"
"Rede ich so undeutlich?"
Mont bloe umarmte sie fröhlich. Er weinte an ihrer Schulter.
"Danke, Jessi!"
Jessi ging in ihr Zimmer. Sie atmete noch einmal die Frische Luft ein, dann ging sie wieder den langen Flur entlang. Am Ende des Flurs war die Kajüte von Bonnet. Sie klopfte an. Jessi roch, obwohl die Tür zu war, wieder diesen fürchterlichen Gestank. Wie konnte Bonnet nur in diesem Gestank leben? Lebte er überhaupt noch? Sie klopfte noch einmal an... Wieder keine Antwort. Nun wurde sie wütend. Jessi hämmerte mit der blanken Faust auf das Brett. Eine sehr traurige Stimme antwortete ihr.
"Ja?"
Jessi ging unaufgefordert ins Zimmer. Bonnet stand am Fenster, immernoch mit seiner Pfeife in der Hand. Er schaute aufs Meer. Oder in das Weite nichts? Jessi konnte es nicht so genau sagen. Nun drehte sich Bonnet um und sah Jessi. Überrascht sank er auf den Stuhl, der am Fenster stand nieder. Jessi trat näher und setzte sich auf das Bett.
"Ich bin hier..."
Fing Jessi an,
"...um mit dir darüber zu reden was da auf der Insel vor sich ging..."
Es schmerzte ihr wieder. Erst jetzt bemerkte sie wieder, dass sie ihn noch immer liebte. Bonnet antwortet nicht. Insgesamt wusste sie nicht ob er jemals antworten würde, doch dann legt Bonnet seine Pfeife aus der Hand auf den Tisch.
"Bitte sei mir nicht mehr sauer....."
"Das wollte ich nicht von dir wissen!"
"Ich liebe dich!..."
"Und das ist der falsche Zeitpunkt diese Wörter zu benutzen!"
"Ich wollte nichts schlimmes tun..."
"Was du aber gemacht hast."
"Ich wollte dich nicht betrügen!"
"Und was war es dann? Ich meine wenn du unter einer nackten Frau liegst und du ebenfalls nackt bist und ich solche Geräusche wie einen Orgasmus höre... Ich meine was würdest du da denken?"
"Ich wollte dich nicht betrügen..."
Schluchzte Bonnet leise.
"Du wiederholst dich. Lass mich hören was dich dazu getrieben hat! War es die Natur?"
Kopfschütteln.
"Die Weiber?"
Wieder Kopfschütteln.
"Das Gefühl etwas verbotenes zu tun?"
Und wieder Kopfschütteln.
"Was dann? Sag es mir! Das du vergewaltigt wurdest kannst du mir nicht Weiß machen!"
"Wurde ich auch nicht..."
Bonnet wurde immer leiser. Er weinte sogar fast.
"Was war es dann?"
"Sie war..."
"Ja?"
"Sie war... mal meine Freundin... sie war es eigentlich noch immer..."
"Aha..."
"Sie wollte von mir ein Kind. Es war keine Vergewaltigung, mehr Sex ohne Willen von der Freundin. Sie lockte mich mit den Worten... Ich möchte dir zeigen was aus unserer Geheimstelle geworden ist.
Ich hatte ja keine Ahnung.... Ich dachte jeden Moment an Dich..."
"Hör auf zu lügen!"
"Ich lüge nicht. Ich liebe dich!"
"Das hatten wir auch schon mal... Ich kann dir nicht mehr vertrauen! Weißt du das eigentlich?"
"Ja..."
Sagte Bonnet ängstlich und zitternd. Seine Knie zittern die ganze Zeit. Er wollte nicht mit Jessi streiten. Er liebte sie wirklich. Doch sie denkt nicht mal daran die Liebe zu erwidern. Sie hasst ihn. Sie hasst ihn noch immer noch, nur wegen dieser dummen Geschichte.
"Was machen wir also?"
Bonnet schaute sie an.
"Was... was meinst du?"
"Ich meine was wir jetzt machen. Du kannst nicht ewig in diesem Saustall leben! Außerdem ist deine Piratenmannschaft ohne dich am Ende! Sogar Mont bloe macht sich Sorgen. Also! Was machen wir?"
"Weiß ich nicht..."
Jessi überlegte kurz, indem sie vom Bett aufstand und zum Fenster ging. Sie sah wieder den Delphin, den sie schon vor ein paar Monaten gesehen hatte.
"Wie wärs wenn du mir eine Richtige Antwort auf all` meinen Fragen gibst.."
"Was für Fragen?"
"Zum Beispiel.... Wer war diese Frau? Wie hieß sie?"
"Es war meine Freundin, Saizoko."
"Und warum hast du mit ihr geschlafen?"
Bonnet überlegte. Er schaute auf Jessi, die immer noch aus dem Fenster starrte.
"Sie wollte mit mir Sex. Sie hatte geweint und damit gedroht es dem Häuptling zu sagen. Ich würde sonst gejagt... ich hatte keine Chance..."
"Warum würdest du sonst gejagt?"
"Weil ich Pirat bin. Er hatte viele Beziehungen und machte es mir möglich, meist ohne Kampf von der Marine wegzukommen. Ihr Vater ist auch der Vater meines Freundes."
"Wer ist dein Freund?"
"Diese Frage beantworte ich nicht!"
Jessi drehte sich um und ging zur Tür. Sie öffnete sie und wollte gehen. Bonnet sprang auf.
"Nein! Bleib!"
"Du willst mir ja deine Geschichte nicht erzählen... Dann kann ich auch gehen!"
"Nein, setz` dich. Ich werde dir antworten..."
"Geht doch!"
Jessi schloss wieder die Tür und ging zurück zum Fenster. Auch Bonnet setzte sich wieder hin, er senkte den Kopf und legte seine Hände auf seinen Kopf.
"Ich soll meine Geschichte erzählen? Alles?"
"Genau!"
Jessi ging zum Bett und legte sich drauf. Sie legte ihre Arme hinterm Kopf und atmete tief durch. Jetzt merkte sie diesen Gestank wieder. Sie hatte ihn für eine Weile verdrängt und nun ist er wieder in ihrer Nase.
"Fang endlich an!"
"Ich war... ich war erst acht Jahre alt. Da fuhr ich mit meinen Vater und mit meiner Mutter nach Salzburg. Eine wunderschöne Stadt, mit wunderschönen Kulturen. Wir wohnten für zwei Monate in einem Hotel namens Golden Berry. Wir waren im ersten Stockwerk, neben uns war eine Familie mit dem Nachnamen Kaidon. Sie hatten eine Tochter. Sie war fünf. Ihre Eltern und meine Eltern hatten den Bund der Ehe für uns entschieden, wir mussten an unserem achtzehnten Geburtstag heiraten. Mir war nicht nach heiraten. Nicht damals und nicht heute. Und nicht mit der. Rate mal wer diese Tochter war. Wie sie hieß... Ich erinnere mich noch ganz genau. Dieser Name sticht mir ,wie ein fein geschliffenes Schwert, in meiner Brust. Und ich mag ihn nicht aussprechen..."
"Wie war ihr Name?"
"Ihr Name... Ja! Der Name... von diesem Mädchen ist... Saizoko. Ja, Saizoko. Diese Hure, diese verdammte Kuh. Warum musstest du mich gerade an diesem Tag mit ihr sehen... Es tut mir Leid... Saizoko... "
Jessi sprang auf. Nun saß sie auf dem Bett. Die Hände unter ihren Beinen faltend.
"Sai... Saizoko...?"
"Ja..."
"Und wer war dieser Freund, von dem du mir erzähltest?"
"Das war ihr Bruder. Er weiß noch nichts von dem, was ich mit Saizoko machte."
"Wie ist der Name von diesem Freund?"
"Er ist mein bester Freund... Sein Name ist... Mont bloe Kawachi."
"Mont bloe? Aber dann ist Saizoko seine...!"
"Schwester... ja..."
"Mmh... Warum wolltest du diese Hochzeit nicht?"
"Wenn ich mich als Pirat verheirate und diese Frau ist kein Pirat oder Freibeuter, dann muss ich für immer an Land bleiben. Und ich bin ein geborener Freibeuter. Ich würde an Land vegetieren! Ich werde niemals diese Frau heiraten..."
Bonnet stand auf und ging zu Jessi. Er nahm ihre Hände und ging auf die Knie.
"Ich liebe nur Dich!"
"Warum willst du diese Frau nicht heiraten?"
"Weil ich sie nicht liebe..."
"Sonst noch was?"
"Ja..."
"Und was?"
"Ich habe mit ihr Schluss gemacht... kurz nachdem du weggelaufen warst, habe ich ihr gesagt dass ich eine andere liebe... und zwar dich... Ich liebe Dich!"
Jessi stand auf. Sie war gerührt. Gerührt von seiner Geschichte und gerührt von diesen Worten, die sie immer ignorieren wollte. Auch Bonnet stand auf. Jessi war kleiner als er, deshalb schaute er an ihr runter. Er küsste sie.
Jessi drehte sich weg. Jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt für ein Kuss.
"Was hast du?"
Fragte Bonnet ihr besorgt.
"Es ist nicht der richtige Zeitpunkt. Nicht heute, nicht so. Wasch dich erst einmal. Du stinkst wie ein Bulle aus dem Arsch!"
Bonnet ging einen Schritt zurück. Er lachte.
"Was? Ich stinke wie ein Bulle aus dem Arsch?"
"Ja!"
Sie ging zur Tür und wollte hinaus gehen. Bonnet war schon hinter ihr. Jessi drehte sich um und küsste in flüchtig auf den Mund, dann rannte sie auf Deck. Mont bloe hatte ein Gespräch mit dem Steuermann. Sie ging zu ihm.
"Mont bloe?"
Mont bloe drehte sich um und sah Jessi. Er fasste sie an den Schultern.
"Jessi! Und? Wird er wieder aus seinem Zimmer rauskommen?"
"Ich habe mit ihm gesprochen, ja. Komm mit. Ich werde dir alles erklären..."
Jessi gab Mont bloe ein Zeichen ihr zu folgen. Dies tat er auch. Als sie in Jessi`s Zimmer angekommen waren, setzte sich Jessi auf einen Stuhl.
"Schließe bitte die Tür."
Mont bloe drehte sich um und schloss die Tür, dann setzte auch er sich ihr gegenüber.
"Und?"
"Wir haben uns ausgesprochen. Warum hast du nicht gesagt, dass du Bonnet`s bester Freund bist?"
"Sollte ich dir so etwas sagen?"
"Wäre besser gewesen!"
"Und warum?"
"Dann wüsste ich immerhin, dass du Saizoko`s Bruder bist..."
Mont bloe erschrak.
"Von wem...?"
"Na rate mal!"
"Nein! Er hat dir seine Geschichte erzählt? Aber! Die hat er mir noch nicht einmal erzählt! Ich wusste es von seinem und meinem Vater! Aber nur Bruchstücke! Und er hat sie dir erzählt?"
"Ja..."
"Dann muss er dich wirklich lieben!"
"Ich weiß nicht! Sonst hätte er diese schlimme Sache doch nicht gemacht!"
"Welche schlimme Sache ist es denn?"
"Er hat mich... betrogen.."
"WAS?"
"Mit deiner Schwester..."
"Na dann..."
"Was heißt hier na dann?"
"Es ist seine Verlobte!"
"Ich weiß... Er hätte mir ja sagen können, dass er eine verlobte hat... Hat er aber nicht... er hätte mich vorwarnen können... es war ein Schock für mich..."
"Das war nicht fair... Stimmt."
"Außerdem... Hat er mit Saizoko Schluss gemacht!"
"Schluss?"
"Ja..."
"Aber... mein Vater... wenn der das spitz bekommt..."
"Wird er nicht... Er ist Pirat und gewöhnt von der Marine gejagt zu werden.. Glaub mir... Er wird sich gewöhnen... Bonnet hat es selber gesagt!"
In diesem Augenblick kam Bonnet ins Zimmer. Er hatte seinen neusten Umhang um, seine langen, gekräuselten Haare hat er zu einem Zopf gebunden und sein Feder verzierter Hut verzierte seinen Kopf. Er setzte sich aufs Bett und wartete.
"Wie schön Kapitano, sie zu sehen! Sie sehen gut aus!"
Kopfnicken.
"Bonnet? Wie fühlst du dich?"
"Sauber... sehr sauber... besser... Ich habe nur meine Zweifel..."
"Was für Zweifel?"
"Das ich jemals ein freier Mann sein werde..."
"Warum? Du hast doch mit ihr Schluss gemacht!"
"Aber ich habe nicht mit ihrem Vater Schluss gemacht. Er hat mich noch immer unter seinen Fittichen!"
Mont bloe ging zur Tür.
"Ich werde euch mal alleine lassen..."
Jessi drehte sich zu Mont bloe und nickte. Dann wand sie sich wieder zu Bonnet.
"Soll das heißen, dass Mont bloe's Vater noch seine Finger im Spiel hat?"
"Ja... Er gibt nicht so schnell auf. Und erst recht nicht, wenn es um seine Tochter geht. Er wird uns jagen und mich zur Heirat zwingen... dann werde ich kein freier Mann mehr sein... kein Freibeuter. Mit dir werde ich dann auch nicht mehr zusammen sein."
"Ich werde dich beschützen."
Jessi überlegte kurz und fing an zu grinsen.
"Obwohl es die Aufgabe eines Mannes ist, jemanden zu beschützen!"
Auch Bonnet lächelte. Er legte seinen Hut und seinen Umhang ab und stand auf. Er ging zu Jessi, hob sie von ihrem Stuhl hoch und küsste sie. Dieses Mal weigerte sich Jessi nicht. Sie vertraute ihm nun, jetzt wo sie ja seine Geschichte kennt. Ihre dagegen ist nicht so spannend wie sie Piratin geworden ist. Sie wurde entführt und hatte den Kapitän im Schwertkampf besiegt. Das ist alles. Ihr Leben war nichts gegen Stede Bonnet`s Leben. Er schaute ihr tief in die Augen und sah keine Reue. Er sah nur ein glänzen und Treue und Wahrheit.
"Ich liebe dich, Jessi."
"Was du nicht sagst."
Fing Jessi an zu Scherzen. Auch Bonnet lachte und zusammen gingen sie wieder an Deck. Die Piraten lagen faul in der Ecke und hatten keinen Finger krumm gemacht. Bonnet klatschte in die Hände und die Mannschaft sprang sofort auf. Sie salutierten als sie endlich ihren Kapitän wieder sahen.
"Ich bin zurück Mannschaft!"
Ein Jubeln und Pfeifen war aus der hintersten Reihe zu hören.
"Das habe ich nur Jessi zu verdanken!"
"Wieder ein Jubeln und Pfeifen. Dieses Mal war es lauter, da auch ein paar aus den vordersten Reihen mitjubelten und mitpfiffen.
"Jetzt werden wir wieder die anderen Piraten auf den offenen Gewässern zeigen Wer hier der Boss ist!"
Jetzt ein Klatschen aus den ganzen Reihen. Viele schrieen sogar: Hoch lebe Kapitän Bonnet und Jessi. Der Schiffsmusikant Pfiver holte sein Akkordeon und spielte drauf los. Jessi kannte dieses Lied nicht, war wohl eine eigen Kreation...
"Kapitän, Kapitän!"
Bonnet schaute zu dem heran rennenden Piraten.
"Was ist?"
"Wie schön erst einmal sie wieder zu haben... Es gibt Ärger! Großen Ärger!"
"Und was für einen?"
"Ein Marineschiff!"
"Welcher Kurs?"
"Vor uns..."
"Wohin steuern sie?"
"Auf uns zu..."
Die Piraten rannten zur Rehling. Tatsache. Ein Marineschiff und es steuerte genau auf sie zu! Sie hatten sie schon entdeckt und nun gab es kein Ausweg. Sie mussten kämpfen. Bonnet drehte sich zu seiner Mannschaft.
"Meine Mannschaft, hört mir zu!"
Alle Augen gingen auf Bonnet.
"Wir müssen kämpfen, anders können wir nicht entkommen. Es werden viele Tote geben. Ihr wisst das die Marine keine Ausnahme macht. Auf Steckbriefen steht immer Dead or alive... Tot oder lebendig! Versucht zu überleben, damit wir das One Piece finden! Das ist der Traum von ein jeder von uns!"
Die Mannschaft brüllte los und jubelte. Manche hoben sogar ihre Säbel oder Pistolen.
"Mit der Marine ist nicht zu spaßen, doch wir können sie verjagen. Wenn wir ihren Offizier, der das Schiff leitet, töten ist es noch nicht entschieden. Viele kämpfen weiter und ganz heimlich im Stillen wird ein neuer Offizier gewählt. Wir müssen das Schiff einnehmen und so viel Kampfunfähig machen bis sie sich ergeben. Seid ihr mit eurem Kapitän?"
Die ganze Mannschaft rief laut Jaaaa!!!. Nun waren Bonnet und seine Mannschaft bereit diesen Kampf zu bestehen, doch warum hatte seine Mannschaft das Schiff nicht bemerkt? Irgendetwas musste da faul sein! Irgendwer musste sie verraten haben... Aber wer? Jetzt wäre es auf jedenfall ein falscher Zeitpunkt um darüber nachzudenken. Jetzt sollten sie lieber nicht denken. So in der Art wie metzelt sie alle nieder oder so. Das Marineschiff war jetzt bedeutend näher an der Flying Lamb. Jessi versteckte sich mit ein paar anderen Piraten in einem Raum, wo sie alles beobachten konnten, aber die Marinesoldaten sie nicht sahen. Wenn dann ein Marinesoldat in deren nähe kam, lebte er nicht mehr lange. Das war Jessi`s Geheimwaffe. Nach zehn Minuten kamen auch Jessi und ihre Anhängsel aus ihrem Versteck und kämpften mit. Jessi war im Hintergrund und für die meisten Soldaten nicht zu sehen. Die Marine nahm das Piratenschiff ein. Sie nahmen Bonnet gefangen und die Piratenmannschaft ergab sich. Nur Jessi nicht. Jessi versteckte sich in der Vorratskammer und wartete ab. Als sie keine Schritte an Deck mehr hörte ging sie geduckt zurück. Das Marineschiff legte wieder ab und fuhr Richtung Osten. Jessi rannte in ihre Kabine und nahm Yubashi. Dann sprang sie lautlos ins Wasser. Sie hechtete zum Marineschiff und griff ein Seil, das wohl vom letzten Kampf fast abgerissen und vergessen worden war. Sie zog sich am Seil entlang und erklomm das Schiff. Sie machte bei einer Einkuhlung Halt und verweilte dort bis sie an Land waren.


****************


Nach zwei Tagen waren sie an Land. Jessi versteckte sich solange halb im Wasser. Nur der Kopf schaute raus. Die Marinesoldaten oder die Einwohner, die dieses Specktakel mit Freuden zusahen, bemerkten nichts von all dem. Jessi tauchte dann erst wieder auf, als alle gegangen waren. Bis jetzt wusste ja noch niemand das ein Mädchen mit an Bord war. Sie wollte Bonnet befreien und ein Teil der Mannschaft auch. Jedenfalls den Teil den sie noch retten konnte. Doch wie sollte sie das anstellen? Schon! Sie hatte noch ein wenig Gold und Silber in ihren Taschen und Yubashi würde ihr bestimmt auch helfen. Doch all das Gold und Silber würde nicht mal lebensmüden Gauner reichen um Piraten aus dem Gefängnis zu holen! Nur auf Yubashi konnte sie sich jetzt verlassen. Jessi ging Plitschnass die Straße entlang. Die Sonne trocknete ihre Kleidung langsam. Sie sah eine Kaserne und erst jetzt bemerkte sie das sie vor Hunger und Durst fast starb. Sie ging rein. Aber sie ging auch rein in ihre Vergangenheit. Mal wieder...
Jessi erinnerte sich an den Tag, als Taran gestorben war. Sie erinnerte sich daran, das Cloe und Huck einen heftigen Streit hatten, aber es nie so gemeint hatten. Damals war Bonnet noch ein junger stattlicher Mann, was er heute immer noch ist... aber nur ein bisschen mehr Bart. Und gewachsen ist er auch, oder kam es ihr nur so vor? Jessi setzte sich an die Theke und bestellte sogleich einen Orange drink. Englisch scheinen sie hier zu verstehen. Insgesamt in Europa... Wenn sie denn noch in Europa war. Der Kellner kam zehn Minuten später wieder. Er stellte den Juice auf einen Unterteller und gab ihn Jessi. Jessi nickte. Sie schaute sich im Raum um und sah manche Gauner, die beim Pockern mogelten, manche die nur ihr Bier sauften und manche die sich an andere Weiber ranmachten.
"Alles Gauner!"
Sagte sie zu sich selbst. Neben ihr saß ein alter Mann. Er müsste so ungefähr das Alter ihres Opas haben. Jessi musterte den Kerl. Er hatte viele Falten im Gesicht und einen Leberfleck unter dem rechten Auge. Seine Pudelmütze verdeckte sein halbes Gesicht. Der Mann hatte einen gestreiften Pulli an und die Hosen waren verschlissen und mit vielen Löchern versehen. Der Barkeeper kam wieder. Er nahm ein paar Spirituosen aus dem Schrank und verschwand damit im Hinterraum. Rechts neben Jessi saß eine Frau. Ihr Kleid war weit und erinnerte einem an einem Flamingo. Ihre Haut war dunkler als Jessi`s und wohl auch etwas älter. Sie hätte sich aber bestimmt gut gehalten... für ihr Alter? Sie trank ein Alkoholgemisch mit Wodka und Cola. Obendrauf gab es ein kleines, rosa Schirmchen. Die Frau selbst schaute sich auch im Raum um.
"Du bist wohl neu hier, was?"
Fragte die Frau Jessi dann. Jessi zögerte, bis sie eine Antwort gab.
"Ja."
"Wie bist du hier her gekommen?"
"Mit der Marine"
Das war ja nicht gelogen. Sie war wirklich mit der Marine gekommen, auch wenn die Marinesoldaten den blinden Passagier nicht sahen...
"Also bist du ein Marineoffizier?"
"Nein."
"Warum hast du dann solche Kleidung an?"
"Weil ich so etwas immer trage."
Das war wieder nicht gelogen. Oder?
"Du hast bestimmt Hunger, oder?"
"Woher wissen sie das?"
"Ich habe so einen Spür dafür! Willst du nicht mit zu mir kommen und etwas essen?"
"Gerne... Jedoch... Ich habe noch etwas zu erledigen und...!"
"Ach! Du kannst dies auch noch später machen! Komm mit! man hört ja deinen Bauch bis ganz Spanien!"
Jessi bezahlte den Barkeeper und ging widerwillig mit der Frau mit. Jessi und die Fremde Frau stiegen in eine Kutsche ein. Der Kutscher fragte wohin es gehen sollte.
"Zu mir nach Hause, Willhelm!"
Die Frau war wohl reich. Denn die Frau wusste wie der Kutscher hieß und wo die Frau Zuhause war. Nach einer halben Stunde waren sie da. Es war ein riesiges Haus mit einem wunderschönen Garten. Das Haus hatte eine Veranda, neben der zwei Rosengirlanden wuchsen. Die eine war mit weißen Rosen und die andere mit Purpur roten. Insgesamt war im Garten nichts anderes als Rosen in verschieden Farben. Es gaben weiße, rote, hellrote, rosa, ja sogar blaue Rosen! Das waren bestimmt eigen Kreationen die sie da züchtete. Die Frau zog Jessi an der Hand und führte sie ins Haus. Im Haus war ein Flur der bestimmt fünf Meter lang war.
"Folgen sie mir! Die Küche ist im ersten Stockwerk und ohne mich werden sie sich in diesem riesigen Haus noch verirren!"
Jessi ging der Frau hinterher. Sie erzählte von ihrem Leben und dass sie in diesem Haus ganz alleine wohne. Ihre Eltern, die letztes Jahr ums Leben bei einem Gefecht in einer Kaserne kamen, hatten ihr das Haus vermacht. Sie hat keine Geschwister und Großeltern sind ihr auch fremd. Ihre Eltern hatten jeglichen Kontakt zur Familie abgebrochen um ein neues Leben zu beginnen. Sie erzählte auch, dass es in diesem Haus spucken solle. Doch die Frau hatte noch nie einen Geist oder so etwas ähnliches hier gesehen. Heimliche, leise Geräusche wie ein pochen oder hämmern war auch nie zu hören. Viele Leute meinten, der Geist habe seine ewige Ruhe gefunden. Selbst Jessi glaubte nicht an solche Gruselgeschichten. Piraten besitzen nicht so etwas unsinniges wie Angst.
Nun waren sie an der Küche angekommen. Es war wirklich ein langer Weg, so wie die Frau es vorhin sagte. Die beiden betraten das Zimmer. Jessi blinzelte als sie in das Licht sah. Dieses Zimmer war wirklich heller als die anderen, oder war es der Flur, der viel zu dunkel um diese Uhrzeit war? Die Frau zeigte mit einer Handbewegung, das Jessi sich setzen sollte. Dies tat sie. Die Frau ging zu den vielen Schränken, die aus Marmor bestanden, und setzte einen Tee auf.
Dann ging sie zum Kühlschrank und nahm einen abgedeckten Teller heraus. Sie zog die Folie ab und legte den Inhalt des Tellers in einen Topf. Sie stellte den Topf auf den Herd und machte den Herd an. Stufe 6. Die Frau drehte sich zum kochenden Wasser und schüttete es in die Teekanne. Dann holte sie zwei tiefe Teller raus und stellte sie auf den Tisch. Sie drehte sich zu einem Schub und holte zwei Esslöffel heraus. Sie bestanden aus purem Silber. Die Frau setzte sich und wischte mit ihrem Ärmel ihre Stirn.
"Puhh! Das wäre geschafft!"
"Hören Sie! Ich habe keine Zeit mehr! Ich muss...!"
Die Frau unterbrach sie mit einer Handbewegung, die sehr arrogant aussah.
"Ah! Kein Wort mehr! Ich weiß was Sie sagen wollen! Sie wollen schon wieder gehen und haben noch nicht einmal von meinem, leckerem Essen probiert! Und das nennt man freundlich sein? So etwas habe ich ja noch nie gesehen. Außerdem, warum Siezen Sie mich? Oh! Habe ich noch nicht gesagt wie ich heiße? Entschuldigen Sie! Sie können mich Carmen nennen! Ich bin Senóra Carmen de la Gysch! Und wie heißen Sie, My Lady?"
"Hallo Senóra Carmen! Ich bin Jessi..."
"Jessi? Und wie weiter?"
Jessi überlegte. Wie hieß sie denn früher? Wie war ihr Nachname? Irgendetwas mit de... de... Wie hieß sie nur? Es war zum Verrückt werden.
"Nicht wie weiter! Nur Jessi."
"Ok, Nur Jessi! Sie bleiben jetzt schön sitzen und essen meine Spanische Suppe le Carotta a la Tomatta!"
"Na gut, Senóra."
Senóra Carmen ging zum Herd und rührte in der nun flüssigen Suppe. Sie nahm einen Teelöffel und kostete. Sie nickte und gab mit einer Kelle den gewünschten Anteil rein. Dann stellte sie den heißen Topf zur Seite und setzte sich wieder.
"A la Apetite!"
"Danke."
Jessi kostete. Die Suppe schmeckte ihr sehr gut. Sie hatte etwas, das sie nicht herausschmecken konnte. Dann gähnte sie.
"Oh Senóra Jessi! Sie sind ja Müde! Wollen sie sich nicht hinlegen gehen?"
"Nein. Ich muss noch etwas erledigen!"
"Aber nicht heute. sie klappen mir sonst unterwegs ab! Sie gehen erst einmal schlafen und morgen sehen wir dann was sie noch so wichtiges zu erledigen haben! Vielleicht kann ich ihnen ja dann behilflich sein. Ich habe viele Kontakte, wenn sie Hilfe brauchen, dann meine!"
"Na gut. Dann zeigen sie mir mal wo ich schlafen soll."
"Ja aber natürlich. Folgen sie mir und merken sie sich den Weg!"
Jessi folgte Senóra Carmen. Sie hatte ein Bett in der ersten Etage. Doch es war nicht nur ein Bett, sondern auch ein fünfzig Quadratmeter großer Raum, war ihr zur Verfügung. Das Bett selbst war nur ein kleiner Fleck im Großen Zimmer. Es waren Schränke im Zimmer, größer als Kastanien und Tische und Stühle goldener als jeder Buddah.
"Und hier soll ich schlafen?"
"Ja, natürlich. Haben sie ein Problem damit? Ich könnte ihnen auch ein größeres Zimmer geben, My Lady!"
"Nein, danke! Selbst für dieses Zimmer brauche ich einen Wegbeschreiber, der mir zeigt welchen Weg ich vom Bett bis zur Tür nehmen muss..."
Senóra Carmen lachte und schloss hinter sich die Tür indem sie noch sagte, dass in einen der Schränke ein Nachthemd aufzufinden sei. Jessi durchsuchte einen nach den anderen Schrank und fand dann im vorletzten Schrank Nachthemden. Doch die Rede war von einem Nachthemd. Das was sie hier sah, waren mindestens fünfzig oder mehr. Welches sollte sie nehmen? Jessi nahm das obere und zog es an. Es war aus Seide und fast durchsichtig. Sie bestaunte sich im Spiegel und sah, dass ihre Oberweite zugenommen hatte. Sie hatte mehr Busen als vor drei Jahren. Sie ist auch ein bisschen gewachsen und abgenommen hatte sie auch. Jetzt sah sie mit ihren offenen, langen, schwarzen Haaren wie eine richtige Dame aus. Morgen müsse sie sich waschen und Zähne putzen, dachte Jessi zu sich selbst. Sie tastete sich mit ihren Fingern von ihren Brüsten bis zu ihren Po ab. Ganz vorsichtig, als wäre sie zerbrechlich. Das Kleid war so samt und glatt das ihre Finger wie von selbst herunterrutschten. Nun gähnte sie noch einmal und Jessi bemerkte dass sie wirklich ins Bett gehen sollte. Morgen sähe sie alles anders. Morgen...


*****************


Jessi wurde von einem warmen Kaffegeruch geweckt. Für einen Augenblick lang dachte sie, dass Bonnet neben ihr mit einer gefüllten Kaffetasse stand, doch da war niemand. Bonnet war im Kerker dieses Landes und ihn musste sie retten. Jessi stand auf und wühlte in einen der Schränke nach ihrer Kleidung, aber sie war nicht da. Jessi sah ein wunderschönes Kleid und zog es an. Es erinnerte sie an die Fete, die sie kurz vor Heverly- Island hatten. Das Kleid, was sie auch auf Heverly- Island anhatte und das Kleid mit dem sie Bonnet und das Havanische Mädchen sah. Seine Verlobte. Nun klopfte es an der Tür und Jessi machte sie auf. Eine Bedienstete von Senóra Carmen stand vor der Tür.
"Senóra Cármen wünscht ihre Anwesenheit, My Lady Jessi."
"Ich komme."
Jessi ging mit dem Mädchen zur Küche. Erst jetzt bemerkte Jessi wieder, dass sie die Küche ohne Hilfe der Bediensteten nicht zur Küche gefunden hätte. Senóra Carmen saß schon am Tisch und wollte gerade ein Hörnchen in ihren rot bemalten Mund schieben. Als sie Jessi sah, legte sie ihr Hörnchen weg und zeigte das sie sich setzen solle. Jessi tat dies und schmierte sich selbst auch so ein Hörnchen. Sie biss ab und es schmeckte ihr. Es schmeckte nach Milch und Honig (Vielleicht weil es ein Milchbrötchen war und Jessi Honig draufgeschmiert hatte). Dann probierte Jessi den Kaffee. Auch der schmeckte. Er schmeckte besser als der Kaffee auf der Flying Lamb. Soviel stand schon einmal fest. Senóra Carmen legte ihr Hörnchen wieder aus der Hand und trank einen Schluck aus ihrer Tasse, dann stellte sie die Tasse ab und beobachtete Jessi.
"Was wolltest du eigentlich Gestern so dringend tun? Wolltest du etwa mit deinem Liebhaber ein heißes Nächtchen haben?"
"Um Gottes Willen! Nein! Ich muss nur ein paar Freunde von mir, die Unschuldig sind, aus dem Kerker dieses Landes befreien."
"Dann kann ich ihnen behilflich sein. Ich habe einen guten Kontakt zu Herrn van Kawachi. Glaub mir!"
"Wie heißt der Herr? Ka..:"
"Kawachi, genau!"
"Oh, Nein! Lass nur gut sein! Ich werde sie auch ohne deiner Hilfe befreien!"
"Wer sind eigentlich deine Freunde?"
"Das willst du nicht wissen."
"Doch!"
"Na gut. Meine Freunde heißen... Olivere, Pojizon... und viele mehr. Mitunter auch... Stede Bonnet."
"Stede... Bonnet? Aber der ist doch Pirat! Dann musst du ja auch... Pirat sein..."
"Piratin. Erster Offizier und eine Meisterin in der Schwertkunst."
Senóra Carmen legte ihre Hand auf ihre Stirn. Sie drohte einer Ohnmacht.
"Um Himmels Willen. Was habe ich mir da ins Haus geholt...."
"Ich weiß, sie haben jetzt Angst, dass ich sie töten werde. Doch wir sind gute Piraten! Wir töten nie ohne Grund! Wenn wir jemanden töten, dann um jemanden zu befreien oder wenn uns jemand was schlimmes angetan hat oder wenn es nötig ist vom Land wegzukommen."
"Heurika.... Ich will nicht wissen.... Oh nein... Und ihr wollt wirklich Stede Bonnet und seine Mannschaft befreien?"
"Ja"
"Und warum ihn? Wenn die Marinesoldaten nicht sie gefangen genommen haben, seien sie doch froh!"
"Ich war zur Zeit der Gefangennahme nicht auf Deck. Außerdem... Stede Bonnet ist mein Ehemann."
Senóra Carmen schrak hoch. Ihre Hand hielt immer noch zitternd ihre Tasse fest.
"Das... Das kann nicht sein! Senór Bonnet würde niemals... eine andere Frau heiraten. Schon gar nicht weil er weiß was ihm blüht! Jetzt wird mir alles klar! Deswegen ist er eingesperrt worden! Er hat Saizoko betrogen und somit wurde er eingesperrt. Irgendetwas musste ja sein."
"Du wirst mir also nicht helfen... War klar. Niemand würde so recht einem Piraten helfen."
"Und du sollst Tatsache ein Pirat sein?"
"Ja. Besser gesagt eine Piratin."
"Oh Schreck! Was habe ich getan? Wen habe ich mir da ins Haus eingelassen?"
"Sie wiederholen sich. Woher kennen sie eigentlich den richtigen Namen von Senóra Saizoko?"
"Woher? Ich bin ihre Schwester!"
Jetzt staunte Jessi aber nicht schlecht. Da hat Jessi im Haus von der Schwester der Verlobten von Bonnet geschlafen? Und in einen ihrer Betten? Um Himmels Willen! Das darf keiner von der Crew erfahren. Das wäre ihr zu peinlich. Das geht nicht.
"Du? Du bist die Schwester von Saizoko Kaidon?"
"Ja. Ich habe geheiratet und bin nach Spanien ausgereist. Mein richtiger Name lautet also: Carmen Jasperla Kaidon."
"Warum Jasperla?"
"Jasperla... So hieß meine Oma. Es ist mein zweiter Vorname."
"Trotzdem. Es bleibt bestimmt. Ich wiederhole mich ungern. Sie werden mir wohl doch nicht helfen, oder?"
"Ich hasse meine Schwester. ich werde ihnen helfen."
"Echt? Oh vielen, vielen Dank! Sie sind mir was schuldig!"
"Ach! Schon ok! Bonnet hat etwas besseres als Saizoko verdient."
"Darf ich nur noch eins wissen?"
Carmen schaute sie durchdringlich an.
"Was denn?"
"Warum hassen sie ihre Schwester? Zuerst wollten sie doch mir nicht helfen..."
"Ich hasse meine Schwester, weil sie immer bevorzugt wurde. Obwohl ich die Ältere von uns beiden bin."
"Und Mont bloe?"
"Woher kennen sie meinen Stiefbruder nun schon wieder!"
"Er hat bei uns an Bord als Arzt gedient. ich schätze er war es auch, der uns verraten hat."
"Mont bloe? Euch verraten? Nun ja. Es kann möglich sein. Für meinem Stiefvater würde er natürlich alles tun. Und für Saizoko auch. Die beiden sind unzertrennlich. Ich meine Saizoko und Mont bloe. Es kann sein, dass er der Verräter ist. Was wirst du also tun?"
"Ich weiß nicht. Das muss schon der Kapitän entscheiden."
Jessi schaute auf die Uhr die in der Küche inter Senóra Carmen hing. Dann sprang sie hektisch auf.
"Oh mein Gott! Wie die Zeit vergeht! Wir müssen uns beeilen, sonst wird alles zu spät sein! Was schlagen sie vor Senóra Carmen? Wie sollen wir vorgehen?"
"Ich dachte sie hätten einen Plan."
"Ich? Ich bin es gewöhnt Befehle zu bekommen, die ich dann ausführen werde."
"Worin sind sie gut gewesen auf ihrem Schiff?"
"In der Schwertkunst."
"Noch irgendetwas?"
"Taktisches Anschleichen."
"Das ist doch schon mal was! Ich glaube jetzt weiß ich auch was wir tun. Und sie glauben wirklich, dass niemand weiß, dass sie mit auf dem Schiff waren?"
"Außer Mont bloe? Nein."
"Gut! Ich glaube... Wir werden erst einmal die Wachen verführen müssen. Ich hoffe sie wissen wie das geht?"
Jessi rieb sich Siegessicher die Hände.
"Aber ja!"


03. 05. 1702


Jessi und Carmen klügelten den ganzen Morgen und Nachmittag an einer guten Ablenkung für die Wachen. Dann Abends, als die Dämmerung eintrat, schlichen sie sich an die Katakomben. Zwei Wächter, die das Tor zum Eingang versperrten, schienen nicht gerade freundlich zu sein. Also einfach hingehen und fragen ob sie mal zur Seite gehen könnten, damit Jessi und Carmen mal die Gefangenen befreien könnten, können sie also nicht. Sie mussten also den ersten Plan einsetzen. Jessi ging mit ihrem seidenem Nachthemd in die Nähe der Wächter. Als die Wächter sie sahen, sahen sie nicht auf die wunderschöne Frau, sondern mehr auf das was unter dem Kleid hervorstach. Das Nachthemd war ja fast durchsichtig und die Wächter sahen nun Jessi`s Brust oder ihren knackigen Po. (Jessi drehte sich, als suche sie jemanden in der Dunkelheit.) Nun bückte sich Jessi nach vorn, als würde sie etwas aufheben wollen. Die Wächter gingen mit ihren Gesichtern die Bewegungen nach, die Jessi machte. Dann stießen sie sich aneinander und fingen an zu streiten, bis sie sich K.O. schlugen. Nun gingen Jessi und Carmen gelassen an den bewusstlosen Wächtern vorbei.
"Das war noch ein Kinderspiel!"
Meinte Senóra Carmen zu Jessi. Beide rannten die Treppe hinunter zu den Kerkern. Die Kerker selbst bewachte Saizoko`s Stiefvater. An ihm vorbei zu kommen war schwieriger. Insgesamt waren im Gebäude auf dem Weg zu den Kerkern sieben Wachposten platziert. Zwei hatten Carmen und Jessi schon hinter sich. Eine halbe Stunde später gelangen sie an der Tür die zu den Kerkern führte. Nun war Plan B an der Reihe. jessi versteckte sich an der Wand, wo Bruno, Saizoko`s Stiefvater, sie nicht sehen konnte. Carmen öffnete die Tür. Bruno staunte nicht schlecht, als er seine verloren gedachte Tochter in der Tür stand. Er stand langsam auf und ging zu dem Geist hin. (Er wusste ja nicht, dass Carmen kein Geist ist) Als er sie umarmte merkte er, dass seine Tochter kein Geist war, sondern echt war. Er fing an zu schluchzen.
"Oh, Carmen! Wie lange habe ich diesen Tag ersehnt dich wieder in meinen Armen halten zu können! Ich bin ja so glücklich! Ich muss dir soviel erzählen! Als erstes die Schlechte Nachricht! Es tut mir Leid.... Carmen... Deine Mutter ist tot...."
In diesem Moment schlug Jessi Bruno, mit dem Griff von Yubashi, auf seinen Kopf. Er sank in sich zusammen und Carmen kickte seinen reglosen Körper in die Ecke. Sie wischte sich ihre nasse Schulter ab und spuckte verachtungswürdig auf Bruno.
"Ts! Weiß ich! Du Mörder!"
Jessi fummelte in der Hosentasche von Bruno. Sie suchte den Schlüsselbund für die Kerker.
"Sei` doch nicht so gemein zu deinen Vater!"
"Er hat meine Mutter auf den Gewissen..."
"Ja ich weiß. Da brauchst du ihn aber nicht anzuspucken! Das fühlt er doch gar nicht! Nimm einen dumpfen Gegenstand und töte ihn. Das beruhigt die Nerven!"
Carmen kicherte und nickte. Sie machte sich auf die Suche nach einem dumpfen Gegenstand. Jessi ging mit einer der Fackeln, die an der Wand hing, durch den dunklen Flur der mit Kerkern versehen war. Viele Häftlinge pfiffen nach ihr. Sie fanden Jessi heiß. Jessi nahm einen Stock und schleifte ihn an den Gittern vorbei, sodass es einen riesigen Krach machte. Die Häftlinge gingen vom Gitter weg, aus der Angst sie könnten vom Stock getroffen werden. Jessi hielt in jedem Kerker ihre Fackel rein, doch ohne Erfolg. Bonnet und die Crew war nirgends zu sehen. Wo sie wohl waren? Ob sie schon tot waren? Oder sogar in einer anderen Katakombe?
"Gibt es noch andere Katakomben hier im Land?"
Rief Jessi hinter sich, nachdem sie einen dumpfen Schlag hörte.
"Nein. Eigentlich nicht."
Hallte es zurück.
"Hast du ihn erledigt?"
"Jap! Er macht keinen Mucks mehr. Ich helfe dir suchen! Er muss ja hier irgendwo sein, oder hast du ihn schon?"
"Nein. Nimm du die linke Seite! Die habe ich noch nicht durchgeguckt!"
"Jap!"
Das Gespräch verstummte. Jessi ging weiter. Auch Carmen ließ es sich nicht entgehen Bonnet zu suchen. Nun war sie auch zu einer Mörderin geworden. Senóra Carmen hatte gerade den vierten Kerker hinter sich als sie Bonnet eingekauert und brutal zusammen geschlagen in der Ecke sitzen sah.
"Ich glaube ich habe hier etwas gefunden!"
Rief sie zu Jessi, die schon fast am letzten Kerker ihrer Reihe war.
"Ich komme!"
Jessi rannte zu dem flackerndem Licht. Sie stockte und hielt ihre Fackel in den Kerker. Auch sie erkannte Bonnet.
"Bonnet? geht es dir gut?"
Keine Antwort. Nun suchte Jessi hastig den richtigen Schlüssel zu dem Kerker bis Carmen ihre Hand nahm.
"Warte! Hiermit kann ich dir besser helfen. Halte mal die Fackel ans Schloss!"
Jessi tat was Carmen von ihr verlangte. Nun hockte sich Carmen vor dem Schloss und strengte ihre Augen an.
"Jedes Schloss ist mit einer kleinen Nummer gebrandmarkt..."
Erklärte sie nebenbei und fummelte mit den Fingerspitzen an den Köpfen der Schlüssel währenddessen sie immer noch versuchte die Zahl zu entziffern.
"So wie die Zahl am Schloss ist, so ist auch die Zahl am Schlüssel. Das erspart das ewige suchen. Clever, oder?"
Nun hatte Carmen endlich den richtigen Schlüssel gefunden. Es war die Nummer 320. Jessi hastete zu Bonnet. Dieser hustete und spuckte Blut, als sie ihn anfasste.
"Bonnet! Geht es dir gut?"
Fragte Jessi leise. Bonnet versuchte seinen Kopf zu heben und zu schauen wer der Retter sei. Er erblickte Jessi und alles wurde in seinen Augen wieder klar. Nun sah er kein schwarz- weiß mehr. Bonnet hustete noch einmal, bevor er was sagen konnte.
"Jessi. ... Wie schön. Dir ist nichts passiert."
"Nein. Ich konnte noch einmal entkommen. Ich schwor euch zu rächen und zu befreien. Und hier bin ich nun..."
Bonnet schaute nun zum Kerkertor und erschrak. Stand da nicht Carmen Jasperla Kaidon? Saizoko´s Schwester?
"Was macht die hier?"
flüsterte Bonnet hastig zu Jessi. Jessi schaute zum Tor und nickte.
"Ach, Carmen. Wie ich sehe erkennst du sie? Ich habe sie zuerst nicht erkannt. Obwohl die Ähnlichkeit verblüffend ist, meinst du nicht?"
"Was macht sie hier?"
"Sie hat mir geholfen dich zu finden. Ohne sie wäre ich auch nicht in deinem Kerker reingekommen."
"Und warum hat sie dir geholfen?"
"Weil sie ihren Stiefvater hasst. Er hat ihre Mutter auf dem Gewissen und jetzt hat sie ihren Stiefvater auch noch getötet."
"Wirklich?"
"Ja. Und auf der Seite ihrer Schwester steht sie auch nicht. Sie ist eine Einzelgängerin, deswegen ist sie auch nach Spanien ausgewandert!"
Jessi half Bonnet auf die Beine. Zuerst war ihm noch wackelig, doch dann stand er wie eine eins. Bonnet schaute sich nach seiner Mannschaft um, die er nicht erblicken konnte.
"Wo ist meine Mannschaft?"
Fragte er schließlich Jessi.
"Es tut mir Leid, wir haben sie noch nicht gefunden. Wir suchen gleich weiter. Sie können nicht mehr weit sein."
"Ich helfe euch."
"Gut."
Jessi, Bonnet und Carmen gingen nun den Rest von der Mannschaft suchen. Sie fanden die Männer im zehnten Kerker links. Sie freuten sich ihren Kapitän wieder wohlauf war. Carmen tastete wieder an den Schlüsseln und versuchte die Zahlen am Schloss zu entziffern. Dieses mal waren es die Zahlen 521. Schnell schloss Carmen den Kerker auf. Die Piraten stürmten zum Kapitän und umarmten ihn. Als Bonnet sich in seiner Mannschaft umsah, merkte er dass einer fehlte.
"Wo ist Mont bloe?"
Auch Jessi schaute sich jetzt um und sah ihn nicht. Jetzt gab es keinen Zweifel mehr. Auch Mont bloe hätte eingesperrt werden müssen, doch das wurde er nicht. Weil Er der Verräter ist.
"Ich wusste es!"
Rief Jessi aus sich heraus. Bonnet schaute sie durchdringlich an.
"Was wusstest du?"
"Mont bloe ist der Verräter. Ganz sicher! Sonst würde er ja auch eingesperrt sein, wie die anderen!"
"Ja in der Tat! Da ist was dran!"
"Ich würde sagen, wir suchen ihn, stellen ihn zur Rede und wenn er die falsche Antwort gibt.... töten wir ihn. Es ist schwer für uns... Aber wir werden es überleben... vergessen... du weißt schon was ich meine."
"Ich bin dafür... Was sagen meine Piraten?"
Die Mannschaft jubelte und sie zogen ihre Schwerter und Säbel und hielten sie in die Luft. Sie jubelten und schienen dafür zu sein. Bonnet nahm sich das Schwert von Bruno und machte sich mit seiner Mannschaft auf, Mont bloe zu suchen. Sie mussten ein paar Wächter, die noch immer bewusstlos waren, zur Seite kicken um durch zukommen. Jessi ging mit Bonnet und Senóra Carmen ging mit den restlichen Piraten.
"Ihr tut was Carmen sagt und keine Widerrede. Die Befehle sind entgegen zu nehmen und auszuführen! Das mir das klar ist!"
"Aye, aye Sir!"
Die Piraten gingen ihre Wege. Jessi und Bonnet gingen Richtung Kaidon Haus. Sie dachten dort würden sie Saizoko und Mont bloe treffen. Der Eingang war versperrt. Noch mehr Wachen. Na ja... nur einer. Nun, wo Bonnet befreit war, war es Zeit für Plan C. Bonnet versteckte sich schnell. Jessi, die immer noch in ihrem seidenem Nachthemd war, schlich sich hinter die Wachen. Sie legte ihre Hände auf seine Augen und flüsterte in einem zärtlichen Ton zu ihm.
"Rate mal wer ich bin..."
"Mmh..."
Machte der Wachmann. Jessi sah, dass sich jedes mal in der Nähe des Wachmannes sich auch ein Weib befand. Seine Frau. Das war diese Chance. Hoffentlich würde Bonnet nichts dagegen haben. Jessi küsste den Mann auf dem Mund, in diesem Moment sah die Frau des Wachmannes dies und kam hastig auf die beiden zugerannt. Jessi rannte weg und überließ den beiden Streithähnen das Plataeu. Die Ehefrau verprügelte den Armen mit ihrem Nudelholz. Jetzt ging sie stolz von Dannen. Jessi und Bonnet gingen an dem Wachmann vorbei, als wäre nichts gewesen. Sie gingen ins Haus und seltsamerweise war da keine Wache.
"Hier muss irgendwo noch eine Wache sein!"
Flüsterte Bonnet zu Jessi. Diese fing gleich an zu scherzen.
"Und was ist wenn alle entlassen wurden?"
"Ha, ha!"
Jessi und Bonnet gingen die Treppe hoch. Im Untergeschoss hatten sie schon alles abgesucht und nichts gefunden. Mont bloe war weder im Untergeschoss noch im Keller. Nun musste er nur noch oben sein. Oder er war gar nicht im Haus. Aus dem Schlafzimmer der Eltern hörten sie dann ein Stöhnen. Ein männliches Stöhnen. Es hörte sich an wie... Mont bloe! Mit wem würde er es treiben? War er nicht schwul? Oder war das auch von ihm gelogen? Jessi zeigte zur Tür, woraus das Geräusch zu hören war. Beide sagten nichts, sie konnten sich auch ohne Worte verstehen. Bonnet zückte sein Schwert und stürmte als erstes in das Zimmer. Er sah was Mont bloe machte, ihm kam das Kotzen und er war auch als erster wieder draußen. Jessi war noch nicht mal im Zimmer. Erst als Bonnet wieder draußen war ging sie ins Zimmer. Mont bloe schlief mit Saizoko. Mit seiner eigenen Schwester und er ließ sich nicht stören. Er stöhnte noch einmal und noch einmal und... Jessi konnte es nicht mehr mit anhören. Sie nahm Yubashi und schnitt damit die Seidengardinen auf, hinter denen Mont bloe und Saizoko waren. Nackt... aufeinander... miteinander. Es war so ekelig. Inzest, nennt man so etwas. Das ist strafbar. Aber da scheinen ja die beiden nicht zu wissen.
"Nun ist aber gut mit den Turteleien!"
Schrie Jessi die beiden an. Sie zuckten zusammen und suchten ihre Kleidung.
"Jessi? Ich dachte... ich dachte man hätte dich eingesperrt. Warum bist du frei?"
"Tja! Falsch gedacht! ich konnte noch einmal entkommen. Oder besser gesagt, Sie haben mich in meinem Versteck vergessen. Ihr habt es gar nicht geschnallt, dass ich mich an euch gekettet habe! Und? Wie ist es mit der eigenen Schwester zu schlafen?"
"Was soll diese Frage?"
"Nun ja... Dieses Stöhnen mit dir und deiner Schwester war nicht zu überhören. Wie kannst du das nur? Das ist Strafbar! Inzest nennt man das!"
"Es geht dich gar nichts an was meine Privatsphäre betrifft."
Mont bloe schaute auf die Uhr, die hinter Jessi hing. Es war um 14-00 Uhr.
"Heute ist der Tag der Hinrichtung!"
"Ich weiß...."
"Um 13-00 Uhr sollte Bonnet dem Garaus gemacht werden. Du kommst leider zu spät ihn zu retten!"
"Was?"
"Tut mir Leid!"
"Und du hast nicht mal versucht ihn zu retten! Du Verräter! Du mieser Verräter!"
Jessi fing fast an zu weinen. Das kann sie gut, auf Kommando an zu weinen. Sie musste als Kind öfters diese Waffe gegen ihre Mutter anwenden. Daher kann sie es so gut.
"Tut mir ja Leid. Es ist nicht meine Schuld, wenn er mit meiner Schwester Schluss gemacht hat. Wer nicht hören will... Aber sag mir mal... Wie kommt es eigentlich dass du immer noch hier stehst! Die Piratenmannschaft ist immer noch im Kerker!"
"Du mieser Verräter!"
"Ja! So bin ich eben! Ein mieser, aber gut bezahlter Verräter!"
"Und was ist deine Bezahlung?"
"Der Sex mit meiner Schwester. Ich liebe sie nämlich!"
"Aber sie nicht dich!"
"Oh doch! Sie musste es mir hoch und heilig versprechen!"
"Was... das sie dich lieben wird?"
"Ja!"
"Und du bist gar kein Italiener!"
"Doch. Aber wir Kaidon´s haben seit langem schon kein Italienisch mehr gesprochen. Und nun ist es aus mit dem allerliebsten Kapitano... Schluchz!"
"Du spinnst!"
"Vielleicht! Aber du kannst noch die anderen retten! Nur an meinen Papa musst du vorbei. Er ist sehr gut in der Schwertkunst, die du erlernt hast. Ein angemessener Gegner! Das hast du doch schon immer gesucht!"
"Brauch ich nicht mehr!"
"Ach nein? Wolltest du nur den Kapitän und lässt seine Mannschaft in Stich? Ich hätte nämlich gerne das Gemetzel gesehen. Schade!"
"Nein, deswegen nicht."
"Weswegen dann?"
Fragte Mont bloe auf einmal erschrocken.
"Weil ich sie schon befreit habe."
"Was hast du?"
Nun kam auch Bonnet um die Ecke.
"Und den Kapitän hat Jessi zuerst befreit."
Nun wandte sich Bonnet zu Jessi.
"Gut geweint! Das kann auch nicht jeder!"
Jessi wurde rot und bedankte sich. Mont bloe hastete aus seinem Bett, als hätte er einen Geist gesehen.
"Aber... aber das kann nicht sein! Und was ist mit Vater?"
Nun kam auch Carmen zu Hilfe.
"Den habe ich erledigt."
Mischte sie sich ein.
"Komm Schwester! Wir werden einen neuen Anfang machen, und du wirst mir dabei behilflich sein!"
Senóra Carmen nahm Saizoko streng am Arm und führte sie hinaus in den Flur im Untergeschoss. Dort hörte Mont bloe nur ein Schreien von seiner geliebten Schwester und einen dumpfen Schlag, dass sich wie das Spalten von einem Schädel anhörte.
"Was habt ihr getan? Meine Saizoko! Aber Carmen!"
"Saizoko ist Geschichte und du bist es auch gleich, wenn ich dich erst einmal vorgeknüpft habe!"
Rief Jessi laut zu Mont bloe herüber. Bonnet war schon längst aus dem Zimmer gegangen. Er konnte den nächsten Brechreiz nicht mehr aufhalten und suchte schleunigst die nächste Toilette. Mont bloe lachte.
"Du? Du willst mich töten? Hast du schon vergessen wer ich bin?"
"Eher gesagt wer du warst! Nun bist du nur ein elender Verräter der dran glauben muss. Hast du etwa die Piratenregel vergessen?"
Mont bloe zuckte zusammen. Er sackte in sich hinein und erinnerte sich an die Piratenregel. Was aus Verrätern wird. Ermordet werden sie, unter Einstimmung der Crew und dem Kapitän. Wenn Jessi von töten spricht, müssen alle dafür gewesen sein. Mont bloe riss sich zusammen, nahm das Schwert, das seit Jahren nutzlos an der Wand hing und versuchte sich damit zu verteidigen.
"Mit so einem Schwert willst du mich aufhalten dich zu töten?"
"Nicht aufhalten... Ich werde dich damit töten, weil du es zugelassen hast mein Glück zu zerstören!"
"Welches Glück?"
"Das Glück mit meiner Schwester zusammen zu sein!"
"Das nennst du Glück? ... "
Jessi griff Mont bloe an.
"Du weißt gar nicht was das ist... Glück... "
Sie riss mit Yubashi Mont bloe´s Schwert aus der Hand.
"Glück bedeutet geliebt zu werden... und auch zu lieben... "
Sie hatte Yubashi an der Kehle von Mont bloe.
"Ich sag dir was Glück ist. Glück ist, wenn du selbst einmal ein Vater beziehungsweise eine Mutter bist. Es ist wunderbar ein glücklicher Mensch zu sein. Glück ist, nicht nur die Realen Dinge zu sehen... "
Sie stach mit Yubashi in seine Kehle. Er war sofort tot. Bonnet kam ins Zimmer und Jessi drehte sich zu ihm um.
"... Sondern auch das was dein Herz dir sagt..."
beendete sie ihren Satz im Stillen.


******************


Es vergingen zwei Tage in Trauer um den verlorenen Freund. Auch wenn er als Verräter entarnt wurde. Carmen grub mit ein paar freiwilligen Piraten ein paar Löcher aus. Sie dienten als Gräber für die drei Familienmitglieder, die bei diesem Kampf verloren gingen. Für Carmen´s Schwester wurde ein extra schönes Grab angelegt. Weiße Nelken blühten in der warmen Sonne auf ihrem Grab. Nun war Carmen eine gesuchte Verbrecherin, sie musste ihren Lebensstil auf 180° drehen um weiter leben zu können. Nun musste sie fliehen. Sie wusste nur noch nicht wohin. Es war der Tag gekommen, wo Bonnet und Seine Mannschaft wieder in See stechen mussten. Die Abenteuer mussten weitergehen. Nun war Bonnet ein freier Mann. Er konnte tun und lassen was er wollte. Kein Verräter würde ihnen jetzt in die Quere kommen. Hoffentlich.
"Und du meinst wirklich wir müssen wieder in See stechen?"
Fragte Jessi Bonnet.
"Es tut mir Leid, ja."
"Ich dachte wir bleiben noch ein Weilchen, was wird dann aus Senóra Carmen?"
"Ich denke mal sie wird allein klar kommen."
"Und was ist wenn nicht?"
Bonnet bemerkte die Aufregung, die sich in Jessi`s Stimme widerspiegelte. Er küsste sie sanft und strich mit seinem Finger die Locke entlang, die sich nach alle den Jahren hinter ihrem Ohr bildete.
"Ganz bestimmt wird sie wissen was nun zu tun ist."
"Wenn du es sagst. Ich kann es dem Kapitän nicht verübeln."
"Siehst du? nun bist du doch noch vernünftig geworden."
Jessi und Bonnet redeten noch eine ganze Weile in ihrem Zimmer. Sie hatten die letzten zwei Tage im Haus von Carmen gewohnt. Diese freute sich über solch großen Besuch. Endlich kam wieder Leben in die Bude.
Nachmittag um halb drei wollten sie ablegen. Carmen sollte noch Abschied von ihnen nehmen können. Doch um halb drei war Carmen nicht am Hafen. Sie war nirgends zu sehen. Ob sie verschlafen hat? Nein. Unmöglich. Sie wollte doch unbedingt sich verabschieden. Bonnet kam an Deck und umarmte Jessi von hinten.
"Sie wird schon noch auftauchen! Wir warten noch eine halbe Stunde. Dann legen wir ab."
Nach einer halben Stunde wollten die Piraten ablegen, als plötzlich Carmen zu sehen war. Die Mannschaft ließ die Leiter herunter. Jessi, die Carmen´s verunsichertes Gesicht sah, ging runter zu ihr.
"Wir warten auf dich!"
"Wir?"
"Ja! Die Mannschaft möchte das du mit uns kommst!"
"Wirklich?"
"Jap! Bist du nicht glücklich?"
"Doch. Aber... Ich kann nicht kämpfen..."
Jessi umarmte Carmen lachend.
"Das werde ich dir schon beibringen. Glaub mir!"
Jessi reichte Carmen ihre Hand.
"Komm!"
Carmen stiegen die Tränen in die Augen. Mit einem Ärmel wischte sie sich ihre Tränen aus den Augen mit der anderen Hand nahm sie Jessi`s Hand.
"Ja!"
Schluchzte Carmen.


Gewidmet habe ich dieses Buch allen Piraten die damals in See gestochen sind. Sie haben mir den Mut gegeben diese Geschichte zu schreiben.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 21.09.2008

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
gewidmet an meine Freunde die an mich glauben, meinem Freund, meiner Mum, weil sie immer hinter mir steht egal was ich tue

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