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Du gehörst mir

 

 Ein „kleines“ Problem

 

„Marc! Es ist fast halb sieben. Du musst endlich aufstehen!“, drang die Stimme meiner Mutter gedämpft an mein Ohr. Na toll, es ist schon so spät und ich habe noch nicht geduscht. Ich kämpfe mich von der Decke frei und ein einziger Blick genügt um festzustellen, dass ich eine Morgenlatte hab. Tja ein Junge zu sein ist halt auch nicht leicht. Ich schleppe mich in mein eigenes kleines Badezimmer und stelle die Dusche an. Ein kalter Strahl trieft mich.  Spätestens jetzt bin ich richtig wach. Da ich sowieso zu spät kommen werde, lasse ich mir Zeit mit dem duschen. Ich lehne mich an die Wand und nehme meinen Penis in die rechte Hand. Ich fahre langsam  am Schaft rauf und runter. Meine Gedanken schweifen ab. Vor meinem inneren Auge taucht der Typ auf, den ich gestern im „Africa“ meinem Lieblings Kaffee gesehen habe. Groß,  mindestens 1,90 m hoch, kurze braune  Haare, schwarzer Anzug, der seine breiten Schultern betonte.  Meine Hand wichst schneller. Ich werfe den Kopf zurück und stöhne. Diese Augen. Ein dunkles braun, wie zerschmelzende Zartbitterschokolade. Ich spüre, dass ich gleich komme. Meine Bewegungen werden heftiger. Shit. Meine Hoden ziehen sich zusammen und mit einem Aufschrei läuft mir mein Sperma über die Hand. Hammer. Ich muss diesen Mann wieder sehen. Ich steige aus der Dusche, putze mir schnell die Zähne. Mit einem Handtuch um die Hüften geschlungen komme ich aus dem Bad. Ich bin eigentlich ein großer Morgenmuffel, aber heute irgendwie nicht. Ich freu mich schon Selina in der Schule zu sehen. Sie ist die einzige, die weiß, dass ich schwul bin. Ich hatte noch nicht mein Coming-out.  Meine Mutter würde einen Schock bekommen und mein Vater würde mich sofort vor die Tür setzen. Noch ein Jahr, dann hab ich endlich mein Abi und kann zur Polizei gehen. Ja ich weiß, ein schwuler Polizist. Ist genauso wie ein schwuler Fußballspieler, nicht gerade erwünscht. Aber ich möchte nun mal für Ordnung sorgen. „Marc!“, dass Rufen meiner Mutter klingt genervt. Jetzt muss ich mich doch noch beeilen. Ich ziehe mir karierte Boxershorts an und darüber eine schwarze Jeans, die an den Knien gerissen ist und ein weißes T-Shirt. Fertig. Auf, auf zum Trotze, was so viel heißt, wie schon wieder den halben Tag in dem Irrenhaus verbringen, das sich Schule nennt.

 

 Ich bin fast zu spät, aber ohne Kaffee vor der Arbeit geht gar nichts. Also muss ich noch kurz einen Abstecher ins „Africa“ machen. Meine Bestellung ist schnell aufgenommen. Nur ist ausgerechnet jetzt der Kaffee leer und die Bedienung muss neuen machen. Genervt trommle ich mit dem Fingern auf den Tresen.  Ich schaue mich um. Mein Blick streift  einen hübschen jungen Mann. Vielleicht neunzehn Jahre alt. Süß. Eine dunkelblonde Haarsträhne fiel ihm ins Gesicht und verdeckte seine schönen, strahlend blaue Augen. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich ihn sofort fragen, ob er zu mir kommt, aber da bekomme ich auch schon meinen Kaffee in die Hand gedrückt. Ich zahle und schaue auf die Uhr, ob ich doch noch kurz Zeit habe um den kleinen anzusprechen. Ein Blick auf die Uhr lässt mich auf knurren. Zehn nach sieben. Mist, jetzt muss ich mich wirklich beeilen. Mit dem Kaffeebecher in der Hand, stürme ich aus dem Café, über die Straße und hetze durch die große Eingangstür der Kanzlei Maier und Taylor. Das Gute an einer eigenen Kanzlei ist, dass man ruhig mal zu spät kommen kann um den Papierkram zu erledigen, der Nachteil aber ist auch, dass man viel am Schreibtisch sitzt, immer einen Anzug tragen muss und man besser geheim hält, dass man schwul ist. Ja, ich bin mir sicher, dass es Homosexuelle gibt, die auf der Arbeit oder auch im Privatleben und in der Öffentlichkeit ihre Neigung offen zeigen, aber ich kann das nicht. Vielleicht könnte ich das, wenn ich einen festen Partner hätte, aber ich bin nun mal nicht für Monogamie geschaffen. Ich ficke gerne und das unverbindlich. Ich drücke auf den Knopf des Fahrstuhls und ich springe förmlich in die Kabine. Im vierten Stock angekommen, eilt mir auch schon Linda entgegen. Meine Sekretärin. Jung, für eine Frau ganz hübsch, Brille und immer einen guten Spruch auf den Lippen. „Herr und Frau Schneider sitzen schon im Büro. Wenn du jetzt nicht rein gehst, zerlegen sie noch deinen Schreibtisch.“, sagt sie genervt.  Ich nicke nur und öffne die Tür, wo Jonas Taylor draufsteht.

 

 „Hey, nah wie geht’s?“, fragt Selina sofort und umarmt mich fröhlich.  „Gut, aber…“, ich starre ihre Haare an. „Oh Mann, warum hast du dir Strähnchen machen lassen?“ Verlegen zupft sie sich an einer blauen Strähne herum und fragt: „Sieht es so schlimm aus?“ Ich muss lachen. „Glaub nicht alles was man zu dir sagt!“, grinse ich.  „Du Idiot!“, keift sie und schlägt auf mich ein. „Okay, okay. Ich gebe auf!“, schnaufe ich. Gemeinsam rennen wir zu unserem Klassenzimmer.  Leider ist Herr Buchner schon da und zieht seine Augenbrauen hoch. „Ach Herr Oswald und Miss Schneider sind auch schon hier. Haben sie sich doch noch bequemt herzukommen?“, fragt er sarkastisch. Ich kann mir kaum noch das Lachen verkneifen. „Wäre es ihnen lieber, wenn wir wieder gehen?“, frage ich und fast bringt meine Frage Herrn Buchner zum Explodieren. „Sie halten sich wohl für ober schlau was? Setzen. Oder wollen sie eine sechs?“ Seli und ich flüchten auf unsere Plätze. „Es gibt nichts Besseres als einen Montagmorgen mit zwei Stunden Mathe zu beginnen!“, ruft Herr Buchner. Ich verdrehe die Augen. Ein Räuspern unterbricht die Liebeserklärung von Herrn Buchner für die Mathematik. „Ach ja, Sie sind auch noch da. Setzen sie sich in die letzte Reihe.“, fordert Herr Buchner mir einen unbekannten Jungen auf. Ich betrachte ihn. Hübsche halblange schwarze Haare, nicht viel größer als ich, aber nicht wirklich mein Typ. Er setzt sich neben mich und grinst mich an. „Hi! Ich bin Leo. Und wer bist du?“, fragt er mich  mit  sanfter Stimme. „Marc und das ist Seli!“, stelle ich uns vor. Seli lächelt Leo an. „Ich glaube ihr verwechselt da was. Das ist eine Mathestunde und kein Kaffeekränzchen, Herrschaften!“, brüllt Herr Buchner vom Lehrertisch. Wir nicken nur und der Unterricht läuft zähflüssig weiter. Als es endlich klingelt stürmen wir gleich raus. Leo folgt uns. Erst jetzt habe ich die Zeit in vollständig zu betrachten. Wirklich süß, wie ihm seine schwarzen Haare ins Gesicht fallen.  Diese Augen. Sie sind von einem hellen grau. Leo trägt schwarze Jeans, die ziemlich eng anliegen. Aber wahrscheinlich ist er Hetero und deswegen kann es mir egal sein wie er aussieht. Er grinst mich immer noch an. „Und was haben wir jetzt?“, fragt er. Seli lacht: „Auf die Idee zu kommen einen Blick auf den Stundenplan zu werfen bist du wohl nicht gekommen?“  „Ich hab´s nicht so mit Regeln und Plänen. Das Leben ist zu kurz um sein Gesicht  hinter Gesetzen und Karten zu verstecken!“, philosophiert er und hört einfach nicht auf zu grinsen.  „Pass auf, sonst wirst du noch der nächste Goethe!“, witzele ich. „Bestimmt!“, antwortet er sarkastisch. Ich mag Leo und aus dem Grund zeigen wir ihm die Schule. Nachdem es endlich um halb eins klingelt und wir endlich die Schule verlassen dürfen frage ich Leo auch gleich, ob er noch mit ins „Africa“ mitkommen möchte. „Klar, warum nicht. Kenne mich hier schließlich noch nicht so aus.“, stimmt er zu. Ich möchte nicht nur ins „Africa“ wegen dem guten Kaffee, sondern auch, weil ich hoffe den süßen Mann von gestern wieder zu sehen. Anscheinend hat Seli meinen Blick bemerkt, denn sie lächelt wissend. Es ist nicht weit von der Schule bis zum „Africa“, höchstens zwei Straßen weiter. Auf dem Weg dorthin frage ich Leo, warum er hier her gezogen ist. „Mein Vater hat hier eine Firma gekauft und meine Mutter möchte eine Beauty-Farm eröffnen und hat sich dafür Ludwigsburg ausgesucht. Naja und da meine Meinung nicht wirklich zählt, hieß es nur: Kisten packen und los!“, erzählt er. Seli ist erst einmal geschockt.  „Das muss ja voll blöd für dich sein!“, meint sie und schaut  Leo einfühlsam an. Leo meint nur, dass es schon okay wäre und seine Eltern eh nie Zeit für ihn hätten. Das kann Seli erst gar nicht verstehen, denn sie ist die älteste von vier Kindern und ihre Mutter ist die ganze Zeit zu Hause. Ein Leben ohne Kindergeschrei und das Geschimpfte einer total gestressten Mutter könnte sie sich nie vorstellen.  „Wir könnten heute noch zu mir gehen!“, schlägt Leo vor. Seli ist total begeistert. Sie strahlt mich an. „Das ist doch voll cool!“, meint sie, aber als sie zu mir schaut, weiß sie dass ich heute eigentlich ins „Sodom“ wollte.  „Oh stimmt! Sorry Leo, aber Marc möchte heute in den neuen Club und ich habe ihm versprochen, dass ich mitkomme.“ Ich verziehe die Mundwinkel. Sie wollte ja mitkommen und sich mal ansehen wie ein Schwulenclub ist. Ich zwinge sie nicht dazu. „Oh okay! Macht ja nichts. Wie wäre es dann mit Mittwoch? Wir könnten zusammen kochen…“, sagt Leo und strahlt. Das „Africa“ ist ziemlich voll, aber wir bekommen gerade noch einen freien Platz auf einem der gemütlichen roten Sofas. Wir bestellen und ich schaue mich um. Vielleicht ist dieser gut aussehende Mann von gestern wieder da. Doch entdecken kann ich ihn leider nicht. Leo bemerkt meine suchenden Blicke und grinst verschmitzt. „Wen suchst du denn?“, fragt er auch gleich. Ertappt murmle ich nur ein „Niemand.“, und schaue auf den Tisch. Endlich kommt Nino mit unseren Getränken. „Dreimal Eiskaffee mit Sahne und Streuseln. Apfelkuchen für Marc, ein Schoko-Bananenmuffin für dich und  Brownies für Seli.“, rasselt er unsere Bestellungen runter und schaut Seli dabei die ganze Zeit an. Ich muss mir das Lachen echt verkneifen, denn Nino ist schon echt lange in Seli verliebt, traut sich aber nicht sie um ein Date zu bitten. Auch Leo hat es bemerkt und sagt: „Ähm Seli, wie wäre es denn, wenn ich heute Marc begleite und du mit diesem freundlichen Jungen ins Kino gehst?“ Nino wird rot und sieht Seli verlegen und bittend an. Diese ist völlig überrumpelt und nickt einfach nur. Nino beginnt zu strahlen und fragt begeistert: „Wie wäre es um 9.00 Uhr?“ Seli nickt wieder nur. „Ähm Leo…“, fange ich an, doch Seli unterbricht mich. „Endlich!“, ruft sie, als Nino wieder gegangen ist.  Leo wendet sich nun mir zu: „Was wolltest du sagen?“ Ich lächle verlegen und kann nur mit Mühe antworten: „Also das Sodom ist ein Club für Männer…“ Ich kann einfach nicht weiter reden. Was ist wenn Leo es schlimm findet, dass ich schwul bin? Ich habe mich noch nicht geoutet und noch nicht mal meine Eltern wissen es. Ich habe nur mit Seli darüber geredet. „Aha. Ein Club nur für Männer und…?“, fragt er immer noch grinsend. Ich schaue Hilfe suchend zu Seli, die verdreht nur die Augen. „Das Sodom ist ein Club nur für Männer. Schwule Männer. Marc hat Probleme damit, zuzugeben dass er nicht auf weibliche Rundungen, sondern auf knackige Männerhintern steht. Siehst du Marc, so einfach ist das!“, meint sie schnippisch und trinkt von ihrem Eiskaffee. Ich schaue Leo vorsichtig an. „Ich wusste es!“, er strahlt mich an. Jetzt bin ich verwirrt. Auch Seli schaut Leo ungläubig an. „Du wusstest was?“, fragte sie und schlürft an ihrem Eiskaffee herum. Leo grinst mich an. Wie kann man nur die ganze Zeit grinsen, frage ich mich. Gespannt schauen Seli und ich, dem uns gegenübersitzenden immer noch grinsenden Leo an. „Ich wusste schon die ganze Zeit über, dass du schwul bist Marc. Und das trifft sich ziemlich gut, denn ich stehe auch mehr auf knackige Männerhintern.“, erklärt Leo. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Eigentlich nicht schlecht, das Leo auch schwul ist. Dann hätte ich endlich jemanden, dem ich Fragen stellen kann. „Und seit wann bist du es schon?“, fragt Seli, die sich anscheinend wieder gefangen hat neugierig. „Ich hab es schon mit dreizehn bemerkt. Geoutet habe ich mich ein Jahr später. War irgendwie  ziemlich lustig, weil mir auf dem Geburtstag meiner Oma der Kragen geplatzt ist, weil mich jeder gefragt hat, ob ich eine Freundin habe. Da hab ich geantwortet, dass ich schwul bin und lieber Jungs vernasche als Mädchen. Zuerst waren alle geschockt, aber die meisten kommen echt gut damit zurecht. Also was ist, gehen wir heute zusammen in den Club oder ist dir das unangenehm?“ Auf diesen plötzlichen Thema Wechsel bin ich gar nicht vorbereitet, und stammle deswegen nur ein „ja“.  „Wie jetzt? Ja, es ist dir unangenehm oder ja wir gehen zusammen dort hin?“, fragt Leo diesmal verwirrt. „Ja, wir gehen heute ins Sodom. Ich weiß nur nicht…“, ich kann ihm nicht sagen, dass ich Angst habe. Erstens sind wir beide keine achtzehn und ich weiß auch nicht wie es in einem Schwulenclub ist. Ich schiele zu Leo rüber. „Du hast Schiss.“, es klingt nicht nach einer Frage, sondern es ist eine Feststellung. Ich nicke nur. „Wovor hast du Angst? Etwa davor, dass dich jemand ficken will oder weshalb?“, mischt sich Seli ein. Langsam nerven die beiden ein wenig. „ Wie kommen wir da rein? Wir sind noch keine Achtzehn.“, spreche ich die Frage aus, die mir die ganze Zeit schon im Kopf rumgeistert. Leo lacht: „Das ist einfach. Solange du wie achtzehn aussiehst, juckt das niemanden und es gibt genug Männer die auf Jungs stehen, die noch nicht wie Männer aussehen. Wir schaffen das schon.“ Leo grinst mir zuversichtlich zu und schaut dann auf seine Uhr. „Sorry Leute, muss meinen kleinen Bruder vom Schwimmbad abholen. Der Kleine ist eine richtige Wasserratte. Machs gut Seli, ach und Marc, wir treffen uns um 19.00 Uhr. Ich hole dich ab.“, sagt Leo noch, bevor er sich durch die Tische nach draußen schlängelt. Auch Seli und ich verlassen bald das „Africa“ und in der S-Bahn schwärmt sie von Nino. Ich kann ihr kaum zuhören, was Seli aber auch nicht zu bemerken scheint, denn sie hört einfach nicht auf zu reden. Von der Haltestelle aus bis nach Hause schweigen wir. Da wir gegenüber wohnen und schon seit der ersten Klasse befreundet sind, laufen wir immer zusammen nach Hause.       

 

 

 

Sodom

 

Ich bin wahnsinnig aufgeregt. Ich stehe vor dem Spiegel und betrachte mich. Der schwarze Pulli betont schön meine Brustmuskeln und die dunkle Jeans meinen Knackarsch. Es klingelte und ich raste die Treppe runter. Leo grinste mich an: „Süß!“ Süß?  Ein Mann will doch nicht süß sein. Er sollte männlich und hart wirken, aber süß? Leo muss meinen entsetzten Gesichtsausdruck gesehen haben, denn er muss lachen. „Ich meinte süß im Sinne von ich würde dich sofort ficken wenn du älter und bäriger wärst!“, meint er. „Bäriger?“, frage ich verwundert. „Du weißt schon. Größer als ich, hammer Muskeln und so weiter…“ Ich nicke nur. „Können wir dann los?“ Leo schaut mich an. „Hast du eine Lederjacke?“ Ich nicke. „Sieht einfach besser aus.“, meint Leo. Nachdem ich die Lederjacke aus dem Garderobenschrank geholt habe, verlassen wir das Haus um mit dem Bus zum Sodom zu fahren.

 

 Die Musik ist laut und die Luft ist stickig. Überall sich schlängelnde Körper. Ich bestellte mir an der Bar ein Bier und schaute mich um. Ich entdeckte ein paar Pärchen. Man erkennt sie sofort daran, dass sie sehr eng zusammen stehen und es ist eine Vertrautheit  zwischen ihnen zu sehen. Mich interessieren eher die kleinen, schmächtigen Männer. Die meist noch was jungenhaftes haben. Mein Blick bleibt bei dem jungen Mann hängen, der sich gerade durch die tanzende Menge schlängelt. Es ist der dunkelblonde Wuschelkopf aus dem Africa. Es folgt ihm ein schwarzhaariger. Auch wenn er der Freund sein sollte, ich will diesen blonden und niemand wird mich daran hindern. Er sieht noch besser aus als im Africa. Der Pullover schmiegt sich an seine Brust und die Lederjacke macht ihn männlich und lässt ihn älter wirken. Perfekt für heute Nacht. Ich näherte mich meiner Beute.

 

 „Lass uns was trinken“, schreit Leo mir zu und ich drehe mich zu ihm um und nicke. Blöderweise remple ich dabei einen Mann an. Ich drehe mich um, um mich zu entschuldigen und schaue in das Gesicht von dem süßen Typen aus dem Africa.  „Entschuldigung!“, murmle ich, denn seine braunen Augen fesseln mich. Er lächelt mich an: „Macht doch nichts. Ich bin Jonas und wie heißt du?“ „Marc!“, stammle ich. Jonas ist einfach umwerfend. Er zieht mich auf die Tanzfläche und drückt mich an seine breite Brust. Ich habe noch nie so eng und innig mit einem Mann getanzt. Ein unglaubliches Gefühl, sich in Jonas starken Armen zu wiegen. Seine rechte Hand fährt mir über den Rücken und bleibt auf meinem Hintern liegen. Ein Schauer läuft mir über den Rücken und ich vergesse alles um mich herum. Versinke in Jonas Augen. „Wie wäre es, wenn wir später noch zu mir gehen?“, schreit Jonas mir zu, da die Musik so laut ist, nicke ich nur. Wir tanzen noch eine ganze Weile eng umschlungen. Es dampft richtig im Club, weswegen auch schon mehrere Männer ihre Shirts ausgezogen haben. Jonas Hand an meinem Hintern zieht mich noch näher zu sich heran, sodass ich seine Erregung fühlen kann. Während sich die Leiber um uns herum im Takt der Musik zappeln, reiben sich Jonas und mein Unterleib aneinander. Ich habe das Gefühl, als müsste ich bald platzen. Hoffentlich komme ich nicht gleich, denn das Gereibe macht mich total scharf und Jonas Geruch macht es auch nicht besser. Er riecht so männlich, nach Moschus oder so. „Lass uns gehen!“, fordert er mich leise auf.

 

 Der kleine folgt mir. Echt süß und genau richtig, für einen Fick nach einem langen und harten Arbeitstag. Die kalte Nachtluft, die uns entgegen schlägt tut gut. „Mein Auto steht da drüben. Komm!“, sage ich und lege meinen Arm um den Kleinen. Am Wagen angekommen, schließe ich auf und steige ein. Der Kleine zögert, doch schließlich setzt er sich neben mich. Die Fahrt kommt mir ewig vor. „Hast du ein Freund?“, frage ich. Der Kleine schüttelt schüchtern den Kopf. Den Rest der Fahrt verbringen wir mit Schweigen. Ich halte vor einem noblen Hochhaus. Im vierten Stock liegt meine riesige Wohnung. Ich führe den Kleinen nach oben und seine Augen weiten sich vor Staunen.

 

 Ich weiß nicht wohin ich zuerst schauen soll, zu der offenen Kochecke oder dem Wohnzimmer, welches völlig in schwarz-weiß gehalten ist. Mit riesen Glotze und Glasfront zu dem gegenüber liegendem Park. „Wow!“, murmle ich überwältigt. Jonas lacht auf und ich drehe mich zu ihm um. Er steht nackt keine zwei Meter vor mir und grinst mich auffordernd an. Mein Blick wandert von seinem kantigen Gesicht zu seinen Schultern hinab zu seiner muskulösen Brust. Seine Brustwarzen stehen aufrecht. Ich kann nicht anders und fahre mit meiner Zunge über die plötzlich trockenen Lippen. Zuerst traue ich mich nicht, doch ich kann nicht anders und mein Blick gleitet weiter nach unten. Oh Mann ist der riesig, schießt es mir durch den Kopf, während ich weiter auf Jonas Schwanz starre. Das sind mindestens zwanzig Zentimeter stehende Männlichkeit. Ich könnte jetzt noch einen Rückzieher machen.

 

 Ich spüre seine Verunsicherung, weshalb ich meine Arme öffne  und ganz cool sage: „Komm, oder geh!“ Der Kleine überlegt noch, doch als er zu grinsen anfängt, weiß ich, dass ich gewonnen habe und mein Bett heute Nacht nicht leer sein wird. Marc schleicht auf mich zu, was mich in eine Art Begattungsstarre verfallen lässt. Ich warte bis er mir nahe genug  ist und packe nach seinen Armen und werfe ihn mir über die Schulter. „Hey!“, schnauft er völlig überrascht. Im Schlafzimmer angekommen, schmeiße ich den  Kleinen aufs Bett. Marc betrachtet meine Brust, ihm scheint zu gefallen was er sieht. Ich beuge mich zu ihm herunter und presse meine Lippen auf seinen Mund. Er schmeckt köstlich. Seine Hände streichen über meine Nippel und ein Schauer läuft mir über den Rücken. Meine Hände gehen ebenfalls auf Wanderschaft und fahren unter seinen schwarzen Pullover. Der Kleine stöhnt auf und kommt mir entgegen. Ich suche seine Lippen und als ich diese finde, ergebe ich mich ihrem Geschmack. Gemeinsam streifen wir seine Jake und den Rest ab. Meine Neugier, wie er wohl gebaut ist steigt mit jedem Zentimeter nackter Haut.

 

Ich halte den Atem an und warte auf seine Reaktion. Jonas ist atemberaubend. Wie sein Blick über meine entblößte Brust streift. Er beugt sich herab und küsst meinen Nippel. Ein Stromstoß breitet sich in mir aus und ich gebe einen erstickten Laut von mir. Sein Mund findet wieder meinen und unsere Zungen liefern sich ein Duell. Meine Jacke ist schnell abgestreift und auch mein Pullover landet augenblicklich auf dem Boden. Ich bin so aufgeregt und keuche, als Jonas mir plötzlich in den Schritt meiner Jeans fasst und leicht zudrückt.  „Weißt du eigentlich wie scharf mich deine Laute machen?“, fragt Jonas mich, während er in meinen Hals beißt. Es kribbelt überall und ich fühle mich, als stünde ich in Flammen. Bevor ich auch nur einen Finger rühren kann, gleitet meine Jeans zu Boden und ich stehe in Boxershorts vor ihm. Jonas murmelt grinsend: „Küsst wie derTeufel höchstpersönlich und trägt Boxer wie Mamis kleiner Junge!“ Ich werde rot. Doch Jonas scheint dies nicht zu stören. „Doch sosehr ich auch diesen Anblick genieße, zieh endlich dieses Zelt aus und zeig mir deinen Knackarsch!", verlangt er fordernt. Ich muss mittlerweile wie eine Tomate aussehen. Damit es aber nicht noch peinlicher wird, folge ich seiner Aufforderung und ziehe die Unterhose runter. Nachdem ich sie von meinen Beinen gestreift habe, ist es mir peinlich, so entblöst vor Jonas zu stehen. Diesem fällt anscheinend nicht auf, wie es um mich bestellt ist. Er sieht meinen Penis an, als wäre dieser das Zepter eines Königs. Besagtem Zepter  gefällt es anscheinend aus hungrigen Räuberaugen angesehen zu werden, denn es streckt sich dem Himmel entgegen. Jonas Blick ist lustverhangen und er bedeutet mir mit einer kleinen Geste, dass ich ihm folgen soll.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Dieser Text gehört nur mir und wer ihn klaut, kann selber nicht schreiben.
Tag der Veröffentlichung: 13.07.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch all den Leuten, die gerne homoerotik lesen. Auch meiner besten Freundin Luise, die leider nicht auf bookrix ist und immer mein Gelaber anhören muss.

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