Cover

Die Idee zu diesem Buch entstand mitten in der Nacht.Ich konnte nicht schlafen, weil draußen so ein Lärm war und dann schob sich plötzlich die Idee vor mein Auge. Ich hatte zuvor noch ein Lied gehört, was mich inspirierte und so kam dann das hier zustande. Ich weiß nicht ob es gut ist, ich weiß auch nicht, ob es berührt, aber ich weiß, dass es mir ganz viel Spaß macht, es zu schreiben. Ich möchte es meiner Lieben Merve widmen, die mir immer mit Rat und Tat zur Seite steht. Danke dafür!

Antonia




Kapitel 1 El primer acto




Das Kerzenlicht flackerte ruhig und warf sanfte Schatten an die Wände und Möbel. Die leise Musik verstärkte die Stimmung, die in der Luft lag. Es war eine seltsame Atmosphäre. Eine Mischung aus Romantik und Mystik. Man hörte das Klirren von Gläsern, die aneinander stießen. In den Händen gehalten von zwei Menschen. Einer Frau und einem Mann. Sie saßen einander gegenüber auf der hellen Couch und tranken genüsslich ihren Rotwein. Der Blick des Mannes klebte förmlich an der Frau. Sie war so schön.

Ihr dunkelbraunes , langes Haar fiel seidig über ihre Schultern, die darunter wie weißes Porzellan erschienen. Auch das rot ihres Kleides verstärkte den Kontrast, den er so liebte. Es gab keine schönere Frau für ihn. Nur sie. Ihre dunklen Augen stachen in seine und er schluckte. Gott, ein Jahr lang hatte es gedauert, bis sie wieder so nah beieinander saßen. Bis sie wieder weiche Blicke austauschen konnten. Und nun war es wirklich so weit. Er konnte sein Glück kaum fassen und es fiel ihm schwer, sich im Zaum zu halten.

Er wollte nämlich nichts mehr, als sie so dicht wie möglich bei sich zu haben. Er wollte sie spüren. Er wollte das Gefühl ihres zarten Körpers unter seinen starken Muskeln wieder wahrnehmen können, wollte ihren Duft einatmen und ihre Lippen schmecken. Aber er durfte doch nicht! Es wäre ein Regelbruch gewesen. Und doch war er sich irgendwo sicher, dass er sich nicht zurückhalten können würde. Amelia rückte ein Stück näher an ihn heran, sodass ihr der Geruch seines Parfums in die Nase stieg. Es war noch immer das Selbe. Schon seit Ewigkeiten roch er so.

Es war für sie der Geruch der Versuchung, der Verführung und der Trieb zur Ekstase. Dieser ganze Mann war die reine Versuchung. Und sie musste feststellen, dass er das noch mehr war, als noch vor einem Jahr. Seine gebräunte Haut schimmerte im Licht der Kerzen wie pures Gold und die Tattoos lagen wir geheimnisvolle Schatten auf dem Gold. Ihr Blick wanderte zu seinen Händen. Sie waren groß, schlanke Finger ragten aus ihnen hervor. Sie wusste, wie gut diese Finger spielen konnten. Sie wusste, wie gut er überhaupt mit seinen Händen umgehen konnte.

Wenn seine Hände sie berührten wurde sie zu Feuer und er erschuf sie dann in diesen Momenten immer wieder neu. Nur war ein solcher Moment schon eine Ewigkeit her. Seit mehr als einem Jahr hatte sie nie mehr dieses Feuer sein können. Und das Feuerwerk, welches sie gemeinsam waren, hatte auch nicht stattgefunden. In diesem Augenblick, in dem sie ihren Blick wieder hob und in seine Augen legte, verspürte sie die unbändige Lust danach zu Feuer zu werden.

Sie wollte seine Berührungen so sehr. Sie wollte, dass er sie in den Wahnsinn trieb und es dennoch schaffte, dass sie sich wohler als je zuvor fühlte. Sie wollte seinen heißen Atem auf ihrer Haut spüren, die brennende Spur kribbeln spüren und das knistern hören, welches das angefachte Feuer verursachte. Sie wollte seine weichen Lippen auf ihre gepresst spüren und schmecken, wollte seine Zunge in ihrem Mund wissen, wie sie zärtlich über ihre Innenwände strich und ihre Zunge neckte.
Sie wollte ihn. Nur ihn.

Entschlossen stellte sie ihr Glas ab und schob sich frech auf den Schoß des Mannes. Ihn überraschte die plötzliche Nähe von Amelia. Nicht, dass es ihm nicht gefallen hätte, aber es war so plötzlich, vollkommen unerwartet eben. Er sah sie erstaunt an. „ Was wird das, Ami?“ Sie lächelte unschuldig und schlang ihre Hände um seinen Nacken, drückte sich ein wenig fester an ihn.

Oh wie gut es sich doch anfühlte. Wie sehr er es vermisst hatte, ihren Körper an seinem zu spüren. Hatte er eben noch davon geträumt, so war es jetzt schon Wirklichkeit. Er wusste, dass es falsch war, da ihm bewusst war zu was das führte, aber er konnte nicht anders. Warm legten sich seine Hände an ihre schmalen Hüften und begannen vorsichtig dort entlang zu streicheln. Sie seufzte.

„ Du kannst es immer noch so gut“, grinste sie und legte genüsslich den Kopf in den Nacken. Er lachte rau und tief, was ein Kribbeln in ihrer Magengegend verursachte. Dieser einfach unwiderstehlich dunkle, männliche Klang, erregte sie. Er kitzelte einfach ihre Sinne und Wahrnehmungen. Sie liebte es und er war sich dessen bewusst. Das Bild Amelias machte ihn wahnsinnig.

Es brachte ihn in Wallungen und er wusste jetzt, dass es nichts mehr gab, was ihn in dieser Nacht davon abhalten können würde, seinem Verlangen voll und ganz zu folgen. Egal, ob es ein Fehler war oder nicht. Er wollte es. Und sie ebenfalls. Und deswegen begann er nun sich ihrem schlanken Hals zu nähern, sein Atem umspielte die Porzellanhaut und erzeugte auf ihr eine zarte Gänsehaut. Er grinste und ließ kaum merkbar seine Lippen auf der Haut nieder. Erst als er begann Küsse zu verteilen, bemerkte Amelia wirklich, was ablief.

Seufzend voller Ergebung, begann sie ihren Partner im Nacken zu kraulen. Er knurrte zufrieden, was sie wieder überall kitzelte. Die bekannte brennende Spur entstand, als seine Lippen an ihrem Hals abwärts fuhren. Und dann bissen seine Zähne liebevoll in die weiche Haut , was ihrem Mund ein süßliches Stöhnen entlockte. Ihr Griff glitt in sein Haar, wo sie sich fest krallte. Was machte er nur mit ihr? Es fühlte sich so gut an und raubte ihr jeglichen Verstand.

Oh, wie sehr sie dieses Gefühl der absoluten Hilflosigkeit und Hingabe liebte. Es war so überwältigend und nur hier, bei und mit ihm zu finden. Sie stöhnte wieder zufrieden auf und ließ seine Hände nur zu gerne sanft unter ihr Kleid wandern. Von ihren Oberschenkeln krabbelten sie immer weiter nach oben.

Eine der Hände huschte wieder hinaus und legte sich an den schmalen Rücken, um den Reißverschluss tötend langsam zu öffnen. Sie lächelte ihn aufmunternd an, damit er auch wirklich den Mut hatte ihr das Kleid vom Leib zu nehmen. So fand der rote Stoff also den Weg auf den Boden, nachdem er Amelias Körper verlassen hatte.

Paolo betrachtete Amelia und seine Augen verfärbten sich immer mehr ins Schwarze. Alles in ihm verlangte nach ihr. Wirklich alles. Entschieden packte er die zierliche Spanierin und stand mit ihr auf. Sie schlang sofort ihre Beine um seinen Körper, der spürbar angespannt war. Ohne sich in seiner Wohnung auszukennen wusste sie, dass er sie ins Schlafzimmer brachte. Während ihrem Gang dort hin, konnte er es einfach nicht lassen, sich an ihrem Hals festzusaugen. Und sie musste natürlich erneut stöhnen.

Zu gut war es, was er da tat. Als sie endlich in dem hellen Raum mit dem großen Bett aus dunklem Holz und den weißen Laken, Kissen und Decken angekommen waren, ließ der starke Mann Amelia hinunter. Sobald sie auf dem Boden stand und das Holz unter ihren Füßen spürte, packte sie ein Verlangen danach, seine nackte Haut zu spüren. Sie wollte es sehen, ganz sehen. Und sie wollte es riechen. Sofort schob sie ihre Hände unter sein Shirt, wo sie Muskeln vom feinsten und seidige Haut erwarteten. Paolo war nicht erstaunt, dass sich Amelias Hände nun auf seinem Oberkörper befanden.

Sie hatte das immer getan. Jedes Mal, wenn sie sich auf ein Liebesspiel vorbereitet hatten, dann waren ihre Händen irgendwann verlangend und aufgeregt unter seine Kleidung geschlüpft. Und das liebte er. Ihre zarten Finger zogen die Konturen seiner Muskeln nach, ihre Fingernägel kratzten seine weiche Haut.Er erschauderte und konnte es nicht abwarten, den Stoff seines T-Shirts endlich los zu werden. Mit einem einzigen Griff zog er es sich über den Kopf und stand nun mit nacktem Oberkörper vor Amelia.

Ihr stockte für einen Moment der Atem. Wie konnte er nur so verdammt gut aussehen? Wie ging das? Es gab für sie eigentlich keinen anderen Mann, der an Paolo heran kam. Keiner beherrschte all das, was er eben hatte. Mit einem schelmischen Grinsen auf den vollen Lippen, beugte er sich nun zu Amelia herab und legte seine Lippen zaghaft auf ihre. Sie schmeckten nach Kirsche. Wie schon immer. Es war eine Sauerkirsche, denn süß war es nicht. Die junge Frau schloss genießerisch die Augen, als die Lippen ihres Partners sich rhythmisch auf ihren zu bewegen begannen.

Sie erwiderte diese Bewegung freudig und bald stupste sie ihre Zunge an seine, um damit einen Tanz einzuleiten. Sie kannte diese Tänze. Immer, wenn ihre Zungen einen solchen vollführt hatten, dann waren die letzten störenden Kleidungsstücke raschelnd zu Boden gegangen. So auch jetzt. Eines nach dem anderen fiel also achtlos zu Boden und gemeinsam bildeten die Kleidungsstücke eine Spur zum Bett, auf das die beiden nun drauf fielen. Amelia lag schutzlos unter ihm. Nackt. Ihr schlanker Körper bot sich ihm so verführerisch dar, dass er Probleme hatte, sich noch im Zaum zu halten.

Seine Atmung war scharf und schnell. Auch ihre hatte sich stark verändert. Sie spürte seine Erregung deutlich und sie sehnte sich danach ihn in sich aufnehmen zu können. Ja, sie verzehrte sich richtig danach. Doch noch war er nicht bereit dazu. Er richtete sich ein wenig auf und schob Amelia weiter an den Kopf des Bettes, wo sie in die weichen Kissen fiel. Er beugte sich über sie und vereinte ihre Lippen. Es kribbelte alles so angenehm, dass er es kaum glauben konnte.

Seine Hände erforschten erneut den ihm doch so bekannten Körper der jungen Frau. Liebevoll küsste er ihren flachen Bauch entlang, zog feine Kreise mit seiner Zunge. Amelia verging unter seinen Küssen und konnte nicht mehr warten. Zu sehr verzehrte sich jede Faser ihres Körpers nach der vollen Hingabe. Der Sünde, die sie damit tätigen würde. Sie wollte Opfer ihrer Lust sein. Einfach nur das. Sie wollte nicht darüber nachdenken, ob es eben richtig war oder nicht, sie wollte gar nicht denken. Sie wollte unvernünftig und schändlich sein. Sie wollte ihn.

Paolo wusste, was Amelia wollte, als sie ihn wieder zu sich hochzog und in einen feurigen Kuss verwickelte, ihre Hände auf seinen Hintern legte. Und er wollte es auch. Nur hatte er immer noch ein ungutes Gefühl bei der Sache. Er wusste, es war falsch. Er wusste, es war ein Fehler. Und er wusste, dass es ihn zerfressen würde, hatte er es getan. Aber wehren konnte er sich dennoch nicht dagegen. Und so gab er sich der Versuchung hin und erschuf das Feuer.

Amelia hatte das Gefühl zu brennen, wie es eben Feuer tat, als er in sie eindrang. Es war nicht schnell oder hart, sonder vorsichtig und zärtlich und es war schön. Ihr sanftes Stöhnen erfüllte den Raum und Paolo mit Freude. Sie war glücklich. Amelia war glücklich. Und war sie glücklich, so war er es auch. Sie bewegten sich beide gleichmäßig und so, dass es dem jeweils anderen dabei gut ging. Als das Feuerwerk wie ein Tornado auf die beiden zukam, fasste der Spanier entschlossen nach Amelias Hand und hielt sie fest in seiner.

Sie war dankbar für den Halt, den sie jetzt brauchte, als sie begann in ein anderes Universum zu entschweben. Auch er entfernte sich immer mehr von dieser Welt. Weg von dem Fehler, den sie gerade beide begangen hatten. Weg von den Schuldgefühlen, die sie heimsuchen würden, sobald sie still nebeneinander lägen. Weg von allem, was real und vernichtend war.

Doch leider würden sie irgendwann wieder auf den harten Boden der Tatsachen fallen. Und dann würde es schmerzen. Für dein einen mehr und den anderen weniger. Jedenfalls scheinbar. Aber so war dieses Spiel. Es war ein prickelndes Spiel, ein interessantes, voller Reiz, aber es war auch ein gefährliches, bei dem man sich und andere verletzen, und in Große Gefahr bringen konnte.

Ein Spiel mit dem Feuer.

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Tag der Veröffentlichung: 13.03.2011

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