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3 Jahre später


Ganz offensichtlich bin ich auch heute wieder allein. Mel besorgt unser Geld und der einzige Gesprächspartner der mir bleibt ist Zelo.
Aish, es ist langweilig... Letztlich geht auch dieser Tag vorbei. Schau dir nur die vorbeigehenden Pärchen an... Ich kann auch so lieben...
Auch ich bin schon betrunken... "Komm mit darüber! Die Typen haben Geld!" Ich nickte und lächelte. Ein Lächeln, das meine Augen nicht erreichte.
Mel spühlte ihre Schuldgefühle mit einem weiteren Glas Whisky runter und als die Jungs zum tanzen gingen, stahl sie ihnen ihre Brieftaschen, wie
sie es immer machte. So lernte ich sie kennen. Sie steckte in Schwierigkeit und ich half ihr ein paar Jahre zuvor.

"Aiiiishhhhh~", stöhnte ich und rieb mir den Hinterkopf. Die Saufopfer lagen ringsum mich. Ich hatte ihn gestern geküsst. Oder doch nicht? Ich hatte es wohl vergessen. "Mel!", rief ich und hilt nach einem Mädchen mit dunkelbraunen Haaren Ausschau, was vermutlich keine so gute Idee war, da fast alle Mädchen in Korea braun sind. Also beschloss ich nach meinem Freund Zelo zu suchen und rief ein paar mal nach ihm. Er war nicht so schwer zu finden. Wie auch? Er hatte pinke Haare und war 1.83m groß, da war es eher schwer sich zu verstecken. "Ahh~", stöhnte etwas und rollte ein paar Leute von sich. "Jero?", fragte ich und drehte mich in die
Richtung aus der das Geräusch kam. "Nein, es ist dein anderer Freund mit pinken Haaren..."
"Wir habens gerstern wohl ein wenig übertrieben oder?!", fragte Mel sarkastisch, während sie hinter dem Thresen hervorgekrochen kam. "Denkst du?", fragte Zelo mit dem lausbübischen Lächeln, das ich so vergötterte. Obwohl wir im selben Jahr geboren sind
und eigentlich 'Chingu' nennen könnten, war er 10 Monate jünger als ich und er liebte es mich 'Noona' (älteres Mädchen, nur von Jungs benutzt) zu nennen und naja... ich liebe es es zu hören. "Wir gehen.", sagte ich bestimmt, doch freundlich.
Die beiden nickten mir zu. Ich hatte Angst an mir herrunter zu schauen, denn ich wusste wie meine Klamotten nach einer Nacht im Club aussehen mochten.
Der Morgen dämmerte, doch die Geschäfte hatten noch offen. Es sah schön aus. So friedlich...
Wir gingen spazieren und scherzten über die dummen Männer, dessen Geld wir in deren unachtsamen Momenten geklaut hatten, wie wir es immer taten.
"Wo willst du hin? Unsere Wohnung ist da!"
"Als Zelo und ich neulich ohne dich unterwegs waren, haben wir einen neuen Stand entdeckt! Ganz hier in unserer Nähe! Außerdem wird Minhyun schon auf uns warten!"
"Aha. Haben die auch Nudelsuppe?", fragte ich.
"Klar!", lachte Zelo.


"Na Hündchen!", sagte ich, als wir an dem Stand angekommen waren. "Wie heißt er?"
"Kira...!", sagte eine brummige Stimme und ich zuckte zusammen.
"Kann ich wieder Nudelsuppe haben? Aber diesmal 2 Portionen! Meine Freundin SooJi will auch was haben! Hey Zelo! Setz dich auch!", rief Mel.
"Hey Leute!", begrüßte uns Minhyun.
"Setz' dich, Kumpel!", forderte Zelo seinen Freund auf.
"Wieviel ist es heute?", fragte Zelo.
"1.200.000 Won.", sagte Mel sichtlich enttäuscht. Umgerechnet waren das leider nur so ca 1000 Euro.
"Ist doch in Ordnung!", sagte ich, als ich meinen Blick von dem seltsamer Typen losriss.
"Ja schon.... aber das müssen wir nehmen um die Rechnungen zu bezahlen und Essen zu kaufen! Maaaaan! Und ich wollte wollte so gern die neue Tasche von Berry's haben!" Minhyun und Zelo fingen an zulachen.
"Frauen und ihre Taschen! Ein unergründliches Rätzel!", sagte Zelo.
"Nicht so sehr wie Frauen und ihre Schuhe!", wandte Minhyun ein und ein Lächel erschien auf seinem markellosem Gesicht.
"Richtig! By the way... Ich will noch meinen Anteil, Mel! Ich habe dir schließlich auch gehofen. Sonst wäre das Gestern anders ausgegangen...!"
"Schon gut. Ich habe es nicht vergessen."
Stimmt, so ein Typ hatte sich gestern ganz schön aufdringlich verhalten und zelo hatte geholfen, wie er es nun einmal immer tat.
Mit einem Murren gab Mel ihm 300000 Won.
"Tja... Jetzt können wir nur noch die Rechnungen bezahlen...", sagte sie und ich lachte.
"Ich wollte eh abnehmen! Da kann ich auch gleich ganz aufhören zu essen!", sagte ich.
Minhyun stützte die Kopf auf seine Hand und schaute mich an.
"Eigentlich wollte ich meinen Anteil nur haben, um dich zum Essen einzuladen." Ich hatte keine Chance zu antworten.
"Sie wird doch mit niemandem ausgehen, der Frauen spielt, als wären sie ein neuer 'The elder scrolls'-Teil! Nur über meine Leiche!"
"Lässt sich einrichtien!", sagte Zelo scherzhaft und ging in Kampfposition. Minhyun lachte nur.
Mel zog mich am Arm und warf mir einen vielsagenden Blick zu.
Ich wusste doch selbst, dass ich es ihm nicht zu leicht machen durfte, aber schließlich habe ich es noch nie einem Jungen leicht gemacht.
Ich nickte Mel zu. Zelo sah entzückend aus. Wie immer...
Mal hatte er blaues, mal braunes, mal blondes, mal schwarzes und jetzt gerade pinkes Haar und es
sah süß aus. Natürlich fiel man mit ihm auch überall auf, aber das war auch schon vorher so, denn mit seinen 1.83m (er wächst immernoch)war er nicht gerade ein Zwerg. Wir waren im gleichen Jahr geboren, doch er war 10 Monaten jünger als ich. Er war 18 und ich 19 Jahre alt.
Minhyun war ebenso groß wie Zelo und hatte das gleiche markellose Gesicht.
Minhyun war ein Jahr älter als wir alle und hatte dunklbraunes verwuscheltes
Haar.
"Nagut.", sagte ich schließlich und Zelos Miene war hell erleuchtet. Anscheinend hatte er damit dann doch nicht gerechnet. Mel anscheinend auch nicht, denn sie schaute mich an, als wollte sie sagen: 'WHAAAAAAT?!' Doch dann lächelte auch sie.
Mel, Zelo und Minhyun waren schon lange Freunde gewesen. Ein Herz und eine Seele, ein Ei und ein Kuchen, sowas eben... und ich dachte mir: 'Was kann schon passieren?'
Manchmal war ich ziemlich eifersüchtig auf Mel gewesen... aber immer dann versuchte ich mir einzureden, es würde mir nichts ausmachen, doch das funktionierte nicht wirklich und ich wollte endlich meine Gefühle für ihn bekennen. Ich mochte ihn! Ich mochte ihn wirklich!
Aber ich durfte es ihn immernoch nicht zu leicht machen.
"Nimm sie mal!", sagte Mel.
"Was?!", fragte ich und Mel reichte mich rüber zu Zelo, der mir einen Arm über die Schulter legte und seine Wange an meine presste.
Mel machte ein Foto und es schaute es sich an. Ein Lächeln zeichnete sich über ihr Gesicht.
"Ihr seit so süß zusammen!", trellerte sie. "Ihr habt ein Date!" Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg, aber ich war glücklich. Aber würde ich das auch überstehen? Ich hatte seit ich 15 war kein Date mehr gehabt! Ein komisches Gefühl breitete sich in meinem Magen aus.
"Lass und in ein Restaurant und dann ins 'Stray' gehen!", schlug er vor.
"Ich geh' überall mit dir hin... Solange du zahlst!", lachte ich.
"Dann bin ich für einen Trip zum Mond. Aber eigentlich ist es egal, solange ich mit dir dort bin...!"
Mel verdrehte sie Augen und Minhyun schien abwesend.
"Ohhhhh ich hoffe, du rutschst auf deiner Schleimspur aus!" Ich piekste ihn in die Seite und er zuckte lachend zusammen.
"Sie wird dich trotzdem nicht ranlassen! Gib es auf, Zelo~!", sagte Mel und wir begannen zu lachen und ich vergaß für einen Moment das dieser komische, vermummte Typ nur ca 10 Meter von mir entfernt war und mich anstarrte.

Going crazy


"Wann trifft der Spast denn endlich mal ein?", meckerte Mela und sah demonstrativ auf ihre imaginäre Uhr. Obwohl sie nicht diejenige war, die anscheinend versetzt wurde.
Ich setzte mich resignierend auf die dunklen Treppenstufen. "Ich werde ihn köpfen! Erhängen! Ertränken! Ersticken! Oder noch schlimmer.... ihn kastrieren! Der Kerl brauch gar nicht anzukommen!", wetterte sie noch eine weile. Ich seufzte.
"Oh maaaaaaan~ Und dabei siehst du heute so hübsch aus! Nicht das du sonst nicht hübsch aussehen würdest, aber du weißt ja was ich meine!"
Melanie plapperte weiter... wie ein Wasserfall... das tat sie immer, wenn sie wütend oder aufgeregt war. Im Moment schien sie beides zu sein...
"Ich werde ein Seil nehmen und ihn erschießen! Oder besser..." Ihr wurde der Satz abgeschnitten.
"Oder eine Knarre nehmen und mich erhängen. Ich weiß, dass ich zu spät und niemandem tut das mehr Leid, als mir. Also reg dich ab, ich bin da!", unterbrach Minhyun und sagte es so schnell wie ein einem Satz, dass er doch unmöglich hätte atmen können. Es war dunkel und meine Augen suchten die Person zu der diese Stimme gehörte.
"Was machst du hier?", fragte Mela wenig erfreut.
"Ich bin hier der Ersatzdarsteller.", gab Minhyun bekannt.
"Wieso hat deine Busenfreundin Lampenfieber?!"
"Witzig. Nein. Er macht heute Überstunden und hat mich gebeten einzuspringen. Außerdem bittet er um Nachsicht!"
Minhyun verbeugte sich demonstrativ, um Zelos Schuld und Reue deutlich zu machen.
"Da bettelt er wochenlang um ein Date, dann hat er es und erscheint dann nicht! Der brauch gar nicht ankommen!", wütete Mel. "Wie auch immer, dann amüsiert ihr beide euch! Schnuckel? Zeig's denen!", mit diesen Worten schubste mich Mela in Minhyuns Arme.
Die nebenbei bemerkt stark und warm waren und diese Muskeln!
"W...Wow...", wisperte ich und stellte mich vor ihn. 'Wow'? Warum 'Wow'? In meinem Kopf hatte ich so viele Wörter, die beschrieben hätten, was ich da vor mir sah.
Nur ein paar Bsp.: 'umwerfend, sexy, unwiderstehlich, anziehend, heiß, cool, awesome, das beste was ich je gesehen habe' usw.
Aber herraus kam nur 'wow'....
Minhyun sah mich an und lachte. "Ebenfalls 'wow' und einen guten Abend die Damen."
Ich turg mein rosa Sommerkleid mit dem beigen Gürtel und meine Lieblings-High Heels.
"Abend? Sowas unverschämtes! Es ist schon fast Nacht! Übrigens... du im Anzug?
Das sieht man auch nicht alle Tage... Chic... Bring meine kleine aber wieder wohlbehalten nach Hause zurück!"
Minhyun salutierte. "Ach... Du keine Piercings, Tattoos, Küsse oder rituellen Tieropfer, klar? Oh Gott, ich bringe sie nur auf Ideen... Geht!"
Mela machte eine wegwerfende Handbewegung und deutete uns zu verschwinden.
Wir beide lächelten und Minhyun nahm meine Hand, als wäre das das Natürlichste der Welt und ich musste noch mehr grinsen.
Mel verdrehte die Augen, ging ins Haus und schloss die Tür.
"Was willst du machen?", fragte Minhyun.
"Du hast mich eingeladen, also sag' du auch was wir machen!"
"Gut... dann gehen wir jetzt erstmal Essen!"

Be mine


"Wir sollten jetzt wirklich gehen!", sagte ich und berührte Minhyun am Arm.
Er hatte mich seinen Freunden als seine 'feste Freundin' vorgestellt, ich nickte nur und ich verriet natürlich mit keiner Miene, dass er mich an diesem Abend das erste mal so betitelte.
Ich hätte doch ursprünglich ein Date mit Zelo haben sollen... Wieso nannte er mich dann so...?
Freute mich aber natürlich ein wenig insgeheim darüber, wie ein kleines Kind, dass am Weihnachtsabend, die Geschenke aufmachen will und aus einem Packet ein Bellen hörte.
"Du hast recht! Es ist spät genug! Jongup! Aron! Wir gehen!"
Der Junge, der auf den Namen Aron hörte, streckte sich, dass seine Knochen knackten.
"Ja, richtig. Wir haben uns ein wenig verquatscht... Aber wir haben uns ja auch schon lange nicht mehr gesehen!"
"Ja, er lässt sich ja fast gar nicht mehr in der Szene sehen! Bist du etwa schon ein Hausmann geworden?", fragte Jongup und lachte.
Aron und Jongup waren gleich groß, so ca. 1.76m und hatte, wie alle koreanischen Jungs, denen ich bis jetzt vorgestellt wurde, ein markelloses Gesicht. Aron hatte dunkels Haar, am Hinterkopf und an den Seiten kurz und nach vorne gehend voluminös mit einem Vollpony mit roten Highlights. Außerdem war er in Amerika geboren, in LA um genau zu sein und er war erst von einem Jahr nach Korea gekommen und hatte manchmal Probleme mit koreanisch, was aber niemandem etwas auszumachen schien. Warum auch? Er war nett und hatte geile Sprüche drauf.
Er trug seinem Typ entsprechende Kleidung. Modisch, biker-mäßig, jedoch nicht zu dick aufgetragen.
Jongup hatte hellbraun gefärbtes Haar, dass nicht zu lang und nicht zu kurz war. Er trug ganz normale Sachen, eine weiße, eng ansitzende Hose, über die sich Aron und Minhyun den ganzen Abend lustig gemacht hatten. (Nagut... manchmal sah es wirklich so aus, als wollte sie jeden
Moment explodieren, aber musste man ihm das immer vorhalten? Ja musste man.) Dazu trug er ein schwarzes T-shirt mit einem weißen Wolf, der den Mond anheulte. Also cool, lässig und modisch, ohne aufdringlich zu wirken.
Minhyun stand vom Tisch auf und ich tat es ihm nach. Jongup und Aron stand auch auf, um uns zu verabschieden.
"Mach's gut, Alter! Sie ist ein guter Fang! Pass auf sie auf!", sagte Aron und gab Minhyun die Hand. Währenddessen gab mir Jongup die Hand, tätschelte mir die Schulter und zog mich an sich. "War nett mit dir, girl! Pass du aber auch auf deinen Oppa auf!", er lachte.
Dann ging Jongup zu Minhyun, um sich zu verabschieden und Aron umarmte mich, ohne Vorwarnung.
"Das müssen wir bald mal wieder machen! Du bist echt nett! Kommt gut nach Hause! Sehen uns!"
"Sicher! Tschüss!", sagte ich den beiden, mit einem Lächeln und winkte ihnen zu. Minhyun nickte nur und ergriff sofort meine Hand.

Wir liefen die spärlich beleutete Straße zu unserer Wohnung entlang. Zum Glück beleuchtete das Licht mein Gesicht nicht völlig, sonst hätte Minhyun wahrscheinlich mein Briefkasten-ähnliches Grinsen vorgefunden. Ich war so glücklich ihn zu haben. Genau ihn diesem Moment...
An unserer Wohnung im 2. Stock angekommen, stand wir eine Zeit nur vor der Tür und umarmten uns.
Jedes mal, wenn ich 'Gute Nacht' sagen wollte, bekam ich ein komisches Gefühl im Bauch und ich ließ es.
"Gute Nacht!", sagte er und gab mir einen Kuss. So einfach war das...! Ich war schon drauf und dran gewesen einen Brand zu erfinden, nur um einen peinlichen Moment zu vermeiden und er sagte einfach 'Gute Nacht', küsste mich und fertig!
Die Schmetterlinge in meinem Bauch folgen um die Wette.
Dann ließ er von mir ab, bedankte sich lächelnd für den schönen Abend, deutete eine Verbeugung an und hüpfte die Stufen herunter.
Ich blieb vor der Tür stehen. Ratlos was ich nun tun sollte. Ich biss mir auf die Lippe.
Sie kribbelten immernoch.
Wir kannten uns jetzt seit 3 Jahren und ich hatte nie mehr als freundschaftliche Gefühle für ihn gehabt. Wieso sollte sich das von einem Tag auf den anderen ändern? Das war doch verrückt!
Ich drehte, mit einem Lächeln, den Schlüssel im Schloss herrum und trat ein.
'Mel ist wohl ins Bett gegangen...', dachte ich und wollte das Licht nicht anmachen.
Ich schloss die Tür hinter mir und plötzlich war es taghell.
"Junges Fräulein! Weißt du eigentlich wie spät es ist?!"
Ich blinzelte irritiert. "Es hat schon Mitternacht geschlagen!", fuhr sie mich an.
"Ja, dass ist ja offensichtlich, Aschenputtel. Warum hat sich sonst die Kutsche wieder in einen Kürbis verwandelt, aber danke Big Ben!"
Ihre Augen verengten sich und ich schaute an ihr herrunter. Grüner Bademantel, blaue Hausschuhe, eine Talasso-Algenmaske und frisch lackierte, rote Fingernägel. Ein Bild für die Götter.
"Lenk' jetzt nicht vom Thema ab!", sagte das Ding auf dem Sumpf.
"Wer würde denn, Schwiegermama...?!", lachte ich, aber Mel ging nicht auf meine Stichelleinen ein.
"Warum kommt ihr jetzt erst? Ihr standet schon eine ganze weile vor der Tür!"
Ich versuchte nicht darüber nachzudenken, woher sie das schon wieder wusste.
"Ja...! Er hat mich nur kurz... aufgehalten...!"
Sie starrte mich an.
"Hmmm... schau mich mal genau an!"
"Ok..."
Sie starrte mir eine weile lang in die Augen und musterte mich von Kopf bis Fuß und dann gab Sherlock seine Schlussfolgerung preis.
"Gerötete Lippen, zittrige Hände, geweitete Pupillen.. Ihr habt geknutscht!"
Verdammt! Ich schaute zu Boden. Leugnen war sowieso zwecklos.
"Da hättest du auch gleich fragen können!"
"Hättest du's denn zugegeben?!"
"Ich hab' nur gesagt du hättest fragen können...", versuchte ich zu scherzen.
Mel lächelte. "Ich mach' dir doch keinen Vorwurf! Ich bin doch froh, dass du dich so gut mit meinem kleinen Bruder verstehst!"
Weder Minhyun noch Zelo waren wirklich Melanies biologische Brüder, aber sie tat gerne so, obwohl sie doch wie eine Familie zusammenhielten und ich war froh Teil dieser Familie zu sein. Zwischen ihnen bestand soetwas wie eine Hass-Liebe. Sie konnten nicht mit-, aber auch nicht ohneeinander.
Melanie war 16 Tage älter als ich und führte sich trotzdem manchmal auf wie meine Mutter.
"Aber Schatz, hör' mal! Du kannst in Busan nicht einfach rumstreunen, ohne mir genau bescheid zu sagen wo du bist und wie lange du wegbleibst! Das habe ich dir aber vorher schon gesagt! Du hättest in einem Graben liegen können!"
Ich sagte es ja... wie meine Mutter...
"Ein Graben... in Busan... ja... Aber in ordnung, ich denke beim nächsten mal dran, versprochen!", sagte ich leichthin und verschwand in mein Zimmer.
Mel kannte mich. Ich hatte gesagt: '...versprochen!' und was ich versprach hielt ich 100%ig ein. Ich versprach nichts, wenn ich nicht
sicher war, ob ich es einhalten würde. Denn dann versprach ich erst gar nichts. Da fällt mir ein altes buddhistisches Sprichwort ein:
"Man wird nur widergeboren um alte Versprechen einzuhalten."

In heaven


"Ageshi! Ageshi! Warte auf mich! Ageshi... du sollst nicht weinen... Ageshi..."
*Ready kkeutnaejuge Action! Ready sseureojige Action! Oh nunchi bolgeo eobtjanha! Bichi nago itjanha!*
"Erm.....!", stieß ich hervor und suchte unter meinem Kopfkissen mein Handy.
*Ready kkeutnaejuneun Showtime! Ready neomanui Showtime! Sesangi nollage. Niga nugunji neol boyeojwo!*
"Ja...?!"
"Und? Hat es dir gefallen?", tönte die Stimme aus meinem Handy.
"Hä...?!" Ich war noch schlaftrunken.
"Der Abend...! Ob er dir gefallen hat. Du hast nichts gesagt, als ich gegangen bin."
"Oh Minhyun!", sagte ich, als ich endlich auch bemerkt hatte mit wem ich sprach.
"Nein... Nosferatu...!"
"Egal... Es ist..." Ich schaute prüfend auf meine Uhr, die auf meinem Nachttisch stand und aus Porzellan ziemlich alt aussah.
"Es ist fast 3 Uhr... Was möchte denn mein Liebling von mir...?" 'Liebling'? Hatte ich ihn gerade 'Liebling' genannt? Naja.. ich konnte es immer noch darauf schieben, dass es ja noch sehr früh war.
Er lachte, aber ich hörte das es ihm anscheinend gefallen haben musste, wie ich ihn nannte.
"Möchte denn mein Schatz mit mir heute nochmal ausgehen?"
Ich lachte. "Sag mal... Schläfst du eigentlich auch mal?"
"Ja...!", entgegnete er fast überrascht auf meine ironische Frage, dann hörte ich sein schmeichelndes Lachen.
"Aber nur mit den hübschesten Mädchen. Du solltest dich geschmeichelt fühlen."
"Idiot!", hörte ich Zelo im Hintergrund sagen und Aron schritt ein.
"Du vermasselst es noch! Lass mich mal!" Aron riss Minhyun das Handy aus der Hand.
"SooJi?", fragte er.
"Yo?!"
"Hör nicht auf den Vollidioten!"
"Hatte ich nicht vor!", lachte ich.
"Ja ist wirklich besser so. Er wollte dich eigentlich nur für heute Abend einladen. Wir sind alle im Club, kommst du auch?"
"Klar...!", antwortete ich spontan und dachte dann an meinen Hausdrachen. "Was ist mit Mel? Kann sie mitkommen?! Sie ist ne Freundin."
"Je mehr desto besser aber... ist sie hübsch?!"
Ich kicherte. "Hübsch? Das ist gar kein Ausdruck..."
"Bescheib sie mal!"
"In einem Wort? Daebak!" (awesome)
"Na dann darf sie natürlich mit!"
"Was?", hörte man Minhyun fragen. "Du hast dir doch jetzt aber nicht unser Hausmütterchen aufdrücken lassen oder?!"
Bevor Aron Minhyun antwortete sagte er: "Wie sehen uns, Maus!"
"Na und? Sie hat mich gefragt ob..." Er legte auf. Ich lachte kurz auf, schaute nochmal auf die Uhr, nur um den Kopf zu schütteln, mein Handy wieder unter mein Kissen zu werfen und weiter zu schlafen.

Geweckt wurde ich wie fast jeden Morgen. Von 1. dem Duft von Kartoffelpuffer, die ich so verabscheute und dann noch von *schrab* *kratz* *schniff*.
"Ermm....." *kratz* *schniff* Ich schaute wieder auf meine Uhr. 11 Uhr 36. Plötzlich eine Stimme und ein Schatten vor meiner Tür.
"Ohh nein... Das würde sie nicht tun...!" Oh sie tat es. Die Tür öffnete sich und eine 4 kg schwere Yorkshire-Terrierhündin erstürmte mit Mel's Worten: "Walte deines Amtes!", die Bastille. Biene hieß die Gute, die sofort in meinem Bett Platz fand. Ich wusste was das bedeuten würde...
"FUCK!" Biene war nur der Vortrupp gewesen. Gefolgt wurde sie von 3 großen Shettland-Sheepdogs und ebenfalls 3 kleineren Ausgaben von ihnen.
Ich wurde besabbert, bepinkelt, gebissen, an meinen Haaren wurde gezerrt und was sonst nicht noch alles.
"Ist ja gut! Ich ergebe mich!", schrie ich. Mel lachte und zog ihre Kompanie wieder ein.
"Ladies und Gentlemen! Die Burg wurde soeben erfolgreich erobert. Sie dürfen sich jetzt zurück ziehen!"
Die einzige, die bleib, war Biene. Wie immer.
"Ich habe gehört ihr habt heute schon wieder ein Date! Der hat es aber eilig!"
"Sag mal, woher weißt du das schon wieder?!"
„Ich habe auch meine Quellen...!“
"Zelo?"
"Jap.Zelo hat mich auch eingeladen und mir einen super-geilen Typen vorgestellt!"
"Wie? Waren sie schon da?"
"Ja, sie haben sich nach dir erkundigt, aber du hast gerade so schön gesabbert, da wollte ich dich nicht wecken."
"Oh nein. Hat mich Minhyun auch gesehen?"
"Nein nein, beruhige dich. Er war nicht in deinem Zimmer. Aber jetzt zurück zu dem Typen!"
"E..he...", sagte ich voll interessiert, was sie aber nicht davon abhielt ihm mir in allem Einzelheiten zu beschreiben.
"....Und er hat dieses mega-geile Tattoo auf seiner linken Schulter! Sag mal hörst du zu?!"
"Geiler Typ, viel Geld, Tattoo. Heirate ihn. Ich geh der weile unter die Dusche. Hau rein, Schnuckel."
Ich gab ihr einen Kuss auf die Wange und ließ sie sitzen. Ich war zu sehr mit dem Gedanken an Minhyun beschäftigt. Er wollte mich unbedingt wiedersehen und er hatte mich als seine Freundin betitelt UND seine Freunde mochten mich.
Zum ersten mal seit 3 Jahren sang ich unter der Dusche.

Only hard for me


"Ich werde bald zurück sein und dich abholen!", versprach ich und gab Mel einen weiteren Kuss.
"Pass auf dich auf!"
"Mach ich! Und donner dich richtig auf für deinen geilen Tattoo-Hengst!"
Mel lachte und rief mir irgentetwas fieses hinterher, dass nicht so gemeint war.
Ich kam trellernd und hüpfend die Treppe herunter, mein Lieblingslied singend.
"Heaven Heaven Heaven Heaven Heaven... Never gonna be alone~ Heaven Heaven Heaven Heaven Heaven~", ich stoppte aprupt, als ich Minhyun locker lächelnd an der Fasade lehnen sah.
"We will never cry. I will never cry~!", sang er weiter, nahm meine Hand und küsste mich. Ich lächelte.
"Heaven...", endete ich und wir gingen.
"Was machen wir, bevor wir in den Club gehen?", fragte ich.
"Liebe.", lachte Minhyun und ich verdrehte die Augen.
"Später.", lachte ich.
"Wie wäre es mit... baden?", fragte er und schaute in den Sternenhimmel.
"Baden? Um die Zeit?!"
"Es ist Sommer! Wir sind in Busan! Komm schon!"
'Zum Glück habe ich heute meine Oma-Unterwäsche nicht an!', dachte ich erleichtert und nickte.
"Nagut! Aber zuerst... Ich hab Hunger!", sagte ich.
"Nudelsuppe?"
Ich lächelte und schaute in seinen schwarzen, unendlichen Augen.
"Nudelsuppe."

"Ahhhh~ Mir ist kalt Minhyun!!", sagte ich, während ich meine Haare auswrang und alles zurecht rückte.
Plötzlich packte mich Minhyun von hinten.
"Und? Besser?"
Ich schloss die Augen. "Ja... Viel besser." Sein Körper strahle ungeheure Wärme aus, obwohl er genauso lange im kalten Wasser gewesen war wie ich. Männer eben...
"Sooji...? Ich habe mich in dich verliebt."
Ich schaute in den dunklen Himmel, spürte seine Hände um meine Taille und schloss die Augen. Ich drehte mich um und küsste ihn. So und da hatte er auch meine Antwort. Und er wusste genau das ich sowas nicht gerne sage. Da lautet mein Spruch immer:
'Es gibt Dinge, die man nur mit dem Herzen erfassen kann und je mehr man über sie spricht, umso weiter entfernt man sich von ihnen.'
Ich schmiegte mich an seine nackte Brust und lauschte seinem Herzschlag.
Sooji. Sooji war mein neuer Name in meinem neuen Leben. Vor meiner Operation war ich Kira gewesen. Vorher: Kira Iwasaki, nachher: Sooji Lee. Wieso? Lange Story, aber ich hatte auch meine verräterischen Augen ändern lassen. 'Blaue Augen bleiben blau'? Wohl nicht, Ageshi...
Ein ganz normales koreanisch aussehendes Mädchen, das koreanisch Spricht und sich auch so verhält. Meistens jedenfalls.
Ich zog mein Kleid über meine nasse Unterwäsche, nahm meine High Heels in die Hand, gab Minhyun einen Kuss und lief barfuß in Richtung Heim.
Dieser merkwürdige Stand lag auf meinem Weg. Ich erwog einen Moment noch dort hinzugehen, die Nudelsuppe hatte köstlich geschemeckt, aber ich musste mich nochmal umziehen und Mel für den Club abholen.
Plötzlich hörte ich jemanden rufen. "Kira! Kiiiiira!" Ich zuckte zusammen. Ich musste mich zwiegen weiterzugehen. Ich musste aufhören so zu reagieren.
"Ahhh~ Gutes Mädchen!" Ich drehte mich um. Achso... der Hund schon wieder... Ich schüttelte dieses komische Gefühl ab, dass in meinem Magen wuchs, doch schlagartig spürte ich etwas an meinem Bein und ich begann zu schreien.
Nur der blöde Hund... Ich versuchte ihn wegzuschieben, doch er leckte an meinem nackten Fuß.
"Ihhh~ Lass das!", fuhr ich ihn an.
"Kira! Was machst du denn immer?!" Der Mann vom Stand kam angerannt und packte den kleinen, pelzigen Shiba Inu.
"Entschuldigung? Miss! Ich wollte mich entschuldigen!"
"Kein Problem. Ich mag Hunde."
"Kira scheint sie auch zu mögen. Haben sie auch Hunde?"
"Meine Freundin. Ich selbst nicht, das ist schon... lange her...", sagte ich abweisend und vermied seine dunklen Augen.
"Hm... Warst du nicht letztens mit deinen Freunden hier?", lächelte er.
"Ja. Richtig..." Ich lächelte auch.
"Na dann, hoffe ich, ihr besucht uns bald wieder!!", sagte er, drehte sich um und ging mit seinem Hund auf dem Arm zurück.
Ich seufzte und formte mit meinem Lippen ein Wort, das 'Gomawo.'(Danke) heißen mochte, während ich ihm traurig hinterher blickte.
Ich wollte gerade die Treppe hoch, da hörte ich Schritte.
"Äh Mela?! Wo willst du denn hin?!"
"Ich hab Hunger, maaaaaaaaaaaaaan~!", grummelte sie und ich lachte.
Mutti in Jogginghosen, Schlabber-Shirt und Post unterm Arm.
"Ich komm' lieber mit, bevor du noch den Koch wegmampfst!"
Mel war immer unausstehlich, wenn sie Hunger hatte, da hatten wir etwas gemeinsam.
"Willst du dich nicht umziehen? Für deinen Typen?!"
"Doch doch! Aber ich hatte hunger und wollte meinen neuen Sachen nicht einsauen."
"Achso... Du musst mir deinen... wie hieß er noch gleich?"
"Jongup!", sagte sie fast empört.
"Richtig. Ist er ein Oppa?" (älterer Junge, Ausdruck wird nur von Frauen gebraucht)
"Ja, er müsste Minhyuns Chingu sein."
"Ach... Ich glaube, ich kenne ihn!", sagte ich und erinnerte mich an Minhyuns und mein erstes Date. Ich grübelte noch eine weile. "Und ich dachte, er wäre schwul...", sagte ich in Gedanken.
Mel spuckte ihre Cola aus und hustete.
"Nein... Nein das ist definitiv nicht so..."
Ich lachte, als ich Melanies rotes Gesicht sah.
"Sag bloß, ihr seit schon zusammen?!", fragte ich erfreut.
"Und was ist wenn?"
"Dann würde ich mich sehr freuen.", sagte ich aufrichtig und Mel vermied nicht weiter meine Augen.

Ren(n)


Heiliges Fischstäbchen, das war eine tolle Party gewesen und jetzt saßen wir schon wieder hier am Stand.
Ich lächelte still in mich hinein, während ich zusah wie Mel einen Teller nach dem nächsten
verschlang. Sie erzähle mir weiter von Jongup und fragte mich über jedes Detail, was Minhyun und mich anging, aus.
Der Morgen graute. Ich schaute den Mann an, der wieder nur aufs Wasser starrte.
"Hey, Mel."
"Hm..?"
"Wie heißt dein Freund eigentlich?", fragte ich und deutete auf den Kerl, der den Stand besaß.
"E...r... Ben! Ja. Ben, soweit ich weiß, warum?!"
"Ben...? Ist das nicht ein ausländischer Name...?!"
"Nun... ja, na und? Ist doch egal, soll er heißen wie er will."
"Simmt auch wieder.", sagte ich und plötzlich klingelte mein Handy.
"Ja? Hallo?"
"Hey, Sooji. Ich bin's Zelo."
"Oh hey, Zelo! Was machst du gerade?"
"Du... ich möchte gerne mit dir reden." Er klang beunruhigt.
"Ist was passiert?", fragte ich und machte mich innerlich auf alles mögliche gefasst.
Was konnte es sein? Wenn Zelo reden wollte, musste es mindestens der Weltuntergang sein.
Stille am anderen Ende der Leitung.
"Zelo? Sag was!"
"Katastrophe, Apokalypse, das jüngste Gericht...?!"
"Hast du auch noch was, was mich nicht in den Selbstmord treibt?!", fragte ich lachend, doch mit einer gewissen Besorgnis.
"Komm einfach zu mir nach Hause. Ich warte auf dich, ok?!"
"Ok... In ordnung. Mach keine Dummheiten. Ich bin in 15 min bei dir, Schnuckel.", sagte ich und legte auf.
"Was ist denn?", fragte Mel, als ich aufstand und meine Tasche nahm.
"Keine Ahnung. Ich soll zu Zelo kommen. Irgentwas ist da..."
Mel schaufelte den letzten Löffel Suppe in sich, knallte 2000 Won auf den Tisch und stand auf.
"Dann los.", sie nahm mich an die Hand zog mich vorran.

"Zelo?!", fragte ich und klopfte an seine Tür.
"Brüderchen?!", fragte Mel, die Tür ging aprupt auf und wir wurden hineingezogen.
"Sooji! Du musst mir helfen!"
"Was zum...?!", fragte Mel und wurde mit einem "Shhhhht!" sofort gebremst.
"Was ist denn?", fragte ich leise.
"Ich äh... Ich bin heute früh aufgewacht und..."
"Da sind wir aber froh...", meinte Mel zynisch.
"Jetzt hör' doch zu! Und da lag diese Person neben mir! Ich weiß nicht wie sie heiß, wo sie herkommt und wie ich sie wieder los werde!
Sooji, du musst mir helfen!"
Zelo und ich haben schon einige solcher 'Vorfälle' gemeistert. Im Laufe seiner One-night-stands war ich seine Frau, Freundin und was sonst noch, um Weiber an dem Morgen danach zu vertreiben.
"Kein Problem. Ich mach das schon."
"Was soll das denn heißen?!", fragte Mel, die von meinem Gefallen zu Zelo nichts wusste. "Das versteh ich nicht..."
Ich seufzte, wies mit dem Finger auf Zelo und sagte: "Das kann dir alles der junge Mann da erklären, der gerade seine Gesichtsfarbe verändert..."
Und ging an die Arbeit.
Ich betrat Zelos Zimmer und schaute mich um. Seinen hellblauen Vorhänge waren schon aufgezogen und die Sonne schien hell.
Trotzdem schlief das Mädchen tief und fest. Sie hatte hellblondes Haar und schon einen kleinen schwarzen Ansatz, dazu ein markelloses Gesicht,
das eines Pfirsichs glich und wunderschön manikürte Fingernägel. 'Heilige Scheiße...', dachte ich. 'Er hat mit der Zeit ja schon viele
Weiber angeschleppt, besonders als er voll war.... aber... die ist echt hübsch... Was mach ich denn jetzt?'
Zelo legte den Kopf auf meine Schulter.
"Und..? An welche Szene hast du gedacht? Bist du meine Frau?"
"Ja. Ich denke so werden wir es machen. Ich gehe jetzt nochmal raus und klingle. Du legst dich ins Bett und tust ganz überrascht. Dann machst du die Tür auf und ich mach' ne Szene, wenn ich sie sehe."
"Super! Danke! Ich liebe dich!"
"Ja ja..." Durch sie hatte ich schon wieder Komplexe meiner Figur wegen... Ich musste sie schnell loswerden, bevor ich mich entschloss nie wieder
im Leben was zu essen...
Ich ging vor die Tür und zog Mela mit mir raus.
"Das musst du mir aber nachher alles erklären!", forderte sie.
"Ja ja."
Ich gab Zelo noch ein wenig Zeit um wieder ins Bett zu kommen, wie ich es geplant hatte. Dann klingelte ich 2x.
Ich hörte Gemurmel hinter der Tür, räusperte mich noch schnell und suchte mir die Worte zurecht.
Zelo öffnete die Tür und war kreidebleich. Er spielte das wirklich gut.
"Hey Liebling! Ich bin nur gekommen um mal wieder nach dir zu sehen. Es ist Tage her, dass du dich blinken lassen hast.", sagte ich und stürmte
herein um das Mädchen zu entdecken.
"Du.. warte mal. Gerade...", flüsterte er.
"Was ist denn hier los?! Zelo, wer ist das?!"
"Ähhhh~", stammelte er.
Das Mädchen sag mich besorgt an. Wie konnte das nur möglich sein? Sie ist gerade nach einer heißen Nacht mit Zelo aufgewacht,
wieso hat ihr das keinen Abbruch getan? What ever... Ich hatte eine Rolle zu spielen.
"Was ist das denn? Betrügst du mich etwa? Wer ist sie?"
"Ich... ich..."
Ich hörte Mel kichern und musste mich selbst zusammenreißen.
Das Mädchen stand ganz neben sich. Die wird wohl einen Schock davon tragen.
Ich wütete weiter. Ich hatte ja eine großartige Lehrerin. Ich hatte mir all ihre Sprüche und Wutausbrüche gemerkt und versuchte sie ihm ohne zu
lachen an den Kopf zu werfen.
"Tut mir leid! Das ist alles meine Schuld! Ich wusste nicht, dass du eine Freundin hast!"
"Ja, da hättest du wohl mal zuhören müssen, du Flittchen! Wir sind schon seit 3 jahren zu... Wie war das?!"
Ich stand mit weit aufgerissenen Augen da. Das war keine.... Mädchenstimme gewesen. Auch Mels Kichern blieb ihr im Hals stecken.
Meine Mundwinkel gingen ihre eigenen Wege, als ich versuchte dem... JUNGEN zu folgen. Ich versuchte Zelo anzusehen.
Als ich es schaffte, sah er mir in die Augen und versuchte sich an einem Lächeln.
"Hallo!", sagte er.
"... Hallo... HALLO? ICH GEB DIR GLEICH HALLO!!! WILLST DU MICH VERARSCHEN? DAS DA IST EIN KERL! EIN PENISHABENDER KERL! EIN MANN! IST HEUTE EIN BESONDERER TAG ODER BIST DU IMMER SO BESCHEUERT? KEINE AHNUNG WAS DICH SO DUMM MACHT, ABER ES FUNKTIONIERT SUPER!"
Als ich mich wieder beruhigte, entschuldigte ich mich erstmal bei diesem Jungen. Er sagte, sein Name sei Minki, aber alle nennen Ren und er erklärte, dass alles nur ein Missverständniss sei und das er nicht schwul wäre, was schwer zu glauben was, bei einem Jungen, der hübscher war, als jedes Mädchen, dass ich gesehen hatte, besonders als das was ich jeden Tag im Spiegel sah.
Nach einer Weile kam auch Mel wieder, die sich kurz verdrückt hatte.
"Was war?", fragte ich sie, als wir alle um Zelos Tisch in seiner Wohnung saßen und erzählten.
"Mir... mir ist nur etwas aus dem Gesicht gefallen...."
Ich lachte kurz.
"Es hat sich schon alles geklärt. Es war nur ein Missverständniss. Die beiden waren einfach betrunken und sind eingepennt."
Mel sah sichtlich erleichtert aus. Nicht das sie etwas gegen schwule hätte, aber da Zelo sowas wie ihr Bruder war, wäre sie Ren jeden Tag begegnet und ich kann ihr gut nachfühlen, wenn man bei einer Gruppe nicht mehr die hübscheste ist und den Platz
dann auch noch an einem Jungen abgeben muss.
"Sag' Ren. In welchem Jahr bist du geboren?"
"Ich bin ein 95er."
"Ah~ Dann bist du ja auch mein Oppa~ Ich, Mel meine noch etwas blasse Freundin da und Zelo sind nämlich 96er."
"Achso ist das!"
Ich sah ihm eine Weile zu, wie er sprach.
"Bist du dir ganz sicher, dass du ein Kerl bist...?"
hit! Das hatte ich doch nicht wirklich gesagt! Doch hatte ich...
Er lachte. Zum Glück... ich dachte, ich wäre jetzt in Ungnade gefallen.
"Ziemlich! Möchtest du mal nachsehen?", fragte er und alle fingen an zu lachen und ich saß da mit hochrotem Kopf.

Flashback


Er war es... ich war mir sicher...
"Oppa~? Kann ich Sake nehmen?"
"Bist du denn schon volljährig?" Er sah mich prüfend an.
"Ja.", log ich und er zuckte mit den Schultern.
"So lange du bezahlst."
Ich nahm mir ein Glas und Sake aus dem Schrank. Er konnte es doch nicht sein. Es wäre ihm nie egal gewesen, wenn ein minderjähriges
Mädchen Alkohol trinkt! Es trieb mir fast die Tränen in die Augen und das nicht nur vom starken Sake.
'Ageshi~'
Ich füllte das Glas und trank es auf ex.
'Wenn du es bist, kann es dir nicht egal sein, Ageshi!' Aber natürlich hörte er meine gedanken nicht.
"Gutes Mädchen..." Er starrte einfach nur weiter aufs Meer und streichelte seine neue Kira.

"AGESHI! Naran nun ne kuran!" (Mach mir Nudeln!)
Er drehte sich langsam um.
"Ageshi..."
Ich stand auf. Mir war übel und ich konnte seine Anwesenheit nicht ertragen.
Er hatte seine wieder dunkel gefärbt und sein Gesicht war gealtert. Er war nicht mehr der Ageshi, den ich geliebt hatte.
"Geht es dir gut?!", fragte er. Ich drehte ihm den Rücken zu und ging schwankend weg. Er sollte mich nicht weinen sehen. Nie wieder sollte er mich weinen sehen. Ich wollte doch immer perfekt für meinen Ageshi sein. Ich wollte perfekt sein, damit ich ihm immer helfen kann... Ach Ageshi... Lass mich vergessen. Lass mich vergessen, dass du es warst.

'Hey Soo! Kommst du heute in den Club? Ich mach mir langsam Sorgen um dich. Ich weiß, Minhyun und du, ihr seit frisch verliebt, aber trotzdem! Komm bitte wieder nach Hause... Ich vermisse dich.', hieß es in Mels SMS.
'Hey Mel. Tut mir sorry, dass ich mich eine ganze weile nicht gemeldet habe und das ich dir Sorgen bereitet habe. Ich vermisse dich auch. Ich komme heute nach Hause, ich freu mich. Und klar, komme ich in den Club! Ich werde gegen 23 Uhr da sein.', textete ich zurück
und freute mich schon meine Mutti in den Arm zu nehmen und mir ihrem Vortrag anzuhören.

Sie waren alle schon da. Zelo, Ren, Aron, und Mela und Jongup Händchen haltend. Mel ließ sofort von Jongups Hand ab, als sie mich sah, was mich zum kichern brachte.
"Du brauchst mir doch nicht vorzumachen!", sagte ich und umarmte sie.
"Na... Als Minhyun dich mir vor ein paar Wochen vorgestellt hat, hätte ich nie gedacht, dass du mal sowas wie mein Schwager bist! Komm her, Keule!", lachte ich und drückte ihn auch an mich.
"Mel! Ehemann akzeptiert!", sagte ich und alle begannen zu lachen.
"Gehen wir!", sagte Zelo und hielt uns die Tür auf.
Wir gingen wieder zu unserem Stammplatz. Es war eine kuschlige Ecke im hinteren Teil des Clubs.
Es dauerte nicht lange bis unser Lied gespielt wurde und mich Minhyun auf die Tanzfläche zog.
"I can’t wait nae maeum imi danger
(Ich kann nicht warten, mein Herz ist bereits in Gefahr)
Tashi neol boneun sunkan nan automatic
(Schon von dem Moment, als ich dich sah. Alles läuft wie automatisch)
Ireon gamjeong yeojeonhi tto on and on and on
(Dieses Gefühl ist immer noch da)
Tashi han sunkan geuttaero flashback!
(In nur einem Moment habe ich wieder ein Flashback)

My love is automatic, cheon cheonhi systematic,
(Meine Liebe ist wie automatisch, langsam und systematisch)
Baro dab naoji tonight
(Ich werde heute Nacht die Antwort finden)
Keuttaero dagawah keudaero dorawah
(Ich kehre zurück in die Zeit, so wie es vorher war)
Keu moseummodu naege wa
(Die Bilder kommen zu mir zurück)
Neomu jichyeo ireoda michyeo
(Ich werde hier noch verrückt)
Nae maeum neon molla a a a
(Du kennst mein Herz einfach nicht)
Mameul dachyeoseo nae maeumi dadhyeo
(Weil mein Herz so verletzt war, habe ich niemanden mehr hinein gelassen)
Modeunkeol dollyeonwah, baby!
(Mach alles wieder rückgängig baby!)

Bobobo boy I miss you baby uh uh uh
(Oh boy, ich vermisse dich)
Boini neo midgil barae
(Kannst du mich sehen? ich hoffe, du glaubst mir)
Bobobo boy I miss you Baby yeah eh eh
(Oh boy, ich vermisse dich)
Nareul baraebwah naege dagawah bwah
(Schau mich an, komm zu mir)
Come back here cheoeum gateun nal oh~
(Komm hier her zurück, wie du es damals getan hast)
Come back here hanappunin night oh~
(Komm hier her zurück, nur diese eine Nacht)

Flashback

Love is like keojinmarira hadeon sister mari
('Liebe ist eine Lüge' hat meine Schwester mir immer gesagt)
Baro ttag sarajyeo tonight
(Aber ihre Worte verlieren sich heute Nacht)
Keudaero sarajyeora cheoeumcheoreom eopseojyeora
(Verschwinde einfach wieder, wie du es das erste mal getan hast)
Keojitdo gipeun sangcheodo
(Lügen. Selbst in diesen tiefen Narben)
Mameul dachyeoseo nae maeumi dadhyeo
(Weil mein Herz so verletzt war, habe ich niemanden mehr hinein gelassen)
Modeunkeol dollyeonwah, baby!"
(Mach alles wieder rückgängig baby!)

"Hui... Ich hatte ganz vergessen wie anstrengend das ist!", sagte ich, als ich mit Minhyun an der Hand zurück komme. Mel lachte in Jongups Armen. Ich war froh, dass sie so einen anständigen Kerl abbekommen hatte.
"Ich geh mal auf die Toilette.", sagte ich.
"Warte, ich komm mit!", sagte Mela und wir schlängelten uns durch die Saufopfer.
Der Club war der coolste, den wir kannten und der Weg zum Klo war mit das beste! Es war eine Art runder Durchgang, wie ein U-Bahntunnel und dazu noch verspiegelt.
"Ist er nicht der Wahnsinn?!"
Ich wusste was sie meinte.
"Ja ist er!" Ich lächelte.
Plötzlich stieß Mel mit einem Mann zusammen und lag auf dem Boden.
"Ahhhh~"
"Aishhh~ Mela! Guck doch hin!", mahnte ich und half ihr auf. Der Mann sagte nichts.
Er musterte uns nur mit einem Blick von Abscheu und ging stürmisch seiner Wege.
"Arschloch.", flüsterte ich ihm hinterher. Er hätte ihr ja auch aufhelfen können. Eingebildeteter Lackaffe..

"Ahhh~ Das ist echt wie Erlebniss-pinkeln, findest du nicht?!", fragte mich Mel.
"Bitte rede nicht so, wenn du auf'm Pott sitzt... Sowas will ich nicht hören...!"
Wir lachten.
"Du, Sooji?"
"Hmmm?!"
"Bist du auch so müde?!"
"Ja, schon.... Ich glaube, ich will nach Hause.", sagte ich.
"Ja, ich auch."
"Ich geh schonmal vor und sag den Jungs bescheid, scheint ja doch ne längere Sitzung zu werden, was?!"
"Nein, gar nicht wahr!", protestierte sie noch und ich ging zu unserem Tisch.
"Jungs? Wir sind müde."
"Wer sind wir? Wo hast du Mel gelassen?", fragte Zelo.
"Die ist noch.... frische Luft schnappen..." Naja nun... ich kann sie ja schlecht verraten.
"Gut Liebling. Ich werde zahlen und dann gehen wir."
Er gab mir einen Kuss und machte sich auf den Weg zum Zahlen.
Nach einer Weile kam Minhyun zurück.
"Wir können! Ah und da ist ja auch schon Mutti.", sagte Minhyun und deutete auf Mel.
Ich zog sie am Arm.
"Ich hab gesagt du warst frische Luft schnappen.", informierte ich sie.
Sie lächelte verschmitzt.
"Danke! Ok dann können wir los."
"Ich werde heute besonders gut schlafen.", sagte ich und im nächsten Moment tat es mir auch schon leid. Bei Minhyun war es wirklich schön gewesen. Vor allem hatte er ein großes Haus mit einem großen Bett mit allem drum und dran. Wir dagegen hatte ein kleines Apartement, das wir kaum bezahlen konnten.
Minhyun lächelte geknickt. Ich wollte etwas sagen, doch er stoppte mich.
"Schon gut. Ich weiß doch wie du es gemeint hast."
Ich drückte mich an ihn und atmete seinen Duft ein. Ich hätte auf der Stelle einschlafen können.

Mit anderen Augen


Ich gähnte, als Biene an meiner Tür kratzte und Einlass befahl. Ich tapste zur Tür und stolperte sogar noch über mein Handyladekabel und das alles wegen diesem.... Hund...
Ich stieß die Tür mit den Worten "Das muss ich ihr abgewöhnen..." auf und Biene hüpfte mit einem "Hmpf!" in mein Bett. Ich legte mich mit einem gleichklingenden "Hmpf" dazu und genoss die angenehme Kälte in meinem Zimmer.
Als ich die Tür aufgemacht hatte, war mir die heiße Sommerluft wieder entgegengeströhmt und ich war froh, dass ich noch nicht aufstehen musste. Ich schaute auf meine alte Uhr. 9Uhr 23.
'Vor 12 stehe ich nicht auf.', dachte ich, zog Biene an mich, rollte mich auf die Seite und schlief weiter.
"RUUUUUUUUUMMMMMMS!"
Ich saß im Bett kerzengerade.
"Was zum...?!", fragte ich und wechselte mit Biene ein paar Blicke.
Es war heute Montag... Mel musste arbeiten... Wie spät war es? 12 Uhr 26. 'Hmmmm... Zeit zum Aufstehen.', dachte ich, zog mir frische Unterwäsche an und mein hellgrünes Sommerkleid darüber.
"So Biene... Wir werden nachsehen. Denn entweder jemand bricht hier ein oder die Shelties versuchen zu kochen. Warte mal... Warum haben die denn keinen Alarm geschlagen?", fragte ich und verdrehte im selben Moment die Augen.
"Ich führe Disskusionen mit einem Hund. Soweit ist es schon mit dir, Sooji... Ich sollte nachsehen bevor ich halluziniere..."
Mel sollte erst so gegen 17 Uhr nach Hause kommen und ich bezweifelte, dass sie eher frei hatte... also begab ich mich auf die Pirsch.
Etwas pfiff... ein Mensch... Biene fing leicht an zu knurren. "Shhh!", sagte ich zu ihr und nahm sie auf den Arm.
"Aus der Küche!", flüsterte ich dem Yorky und ich hätte schwören können, sie hätte mir zugenickt.
"Schatz? Bist du fertig?", Mels Stimme. "Wieso ist sie denn nicht auf Arbeit?", fragte ich Biene und sie schaute mich ratlos an.
'Gut... Also wir werden nicht ausgeraubt... Puhh naja wer würde uns schon ausrauben, wir haben ja nichts.', mit diesem Gedanken ging ich endlich in die Küche.
"AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!!!", schrie ich, dass es das ganze Haus mitbekommen haben musste.
Mel kam angerannt. "Was? Was ist passiert? Was?!"
"Melanie... MELANIE!!! Wieso steht da ein nackter Mann in unserer Küche....?"
"Das ist Jongup..."
"Oh hi, Jongup! MEINE FRAGE WAR WAS MACHT ER NACKT IN UNERER KÜCHE????!!!!"
"Ich koche.", sagte er kleinlaut.
"Da soll mir nochmal jemand sagen, dass der Frosch keine Locken hat...", sagte ich resignierend, setzte mich auf einen Küchenstuhl und war heil froh, dass er eine Schürze trug...
"Geht es dir gut...?", fragte Mel. "Du bist blass."
"Sagen wir's so... Ich bin noch nicht tot... aber hart an der Grenze! Wieso bist du denn nicht auf Arbeit?"
Mel wurde rot.
"Naja... ich bin krank... weißt du..? Hust hust!"
Ich verdrehte die Augen.
"Du brauchst dich gar nicht so aufzuführen! Du warst ewig bei Minhyun abgetaucht und ich hab mich auch nicht so benommen!"
"1. Kennst du Minhyun und 2. stand Minhyun noch nie nackt in der Küche."
"Melanie? Entschuldige? Du stehst vor dem Gewürzregal. Ich müsste da mal ran.", sagte Jongup und ich betachtete ihn noch weiter.
Nicht nur das er nackt war und die Schürze an hatte, er trug auch noch ein Halsband.
'Heilige Mutter...', dachte ich.
"Jongup... Schatz... Es gibt Momente im Leben, in denen kommt man weiter, wenn man die Klappe hält. Dies ist einer davon... Sooji, ich möchte nicht streiten..."
"Ich auch nicht, doch ich lass mich doch von keiner anmachen, deren Freund so aussieht, als wäre er einem Zirkus entflohen! Übrigens Jongup. Das Halsband! Hübsch. Oder was dem nahekommt. Ich bin weg."
"Wo gehst du hin?", rief mir Mel hinterher. Ich drehte mich um, während ich weiter lief.
"Reg dich ab! Ich will nicht nach Disneyland, ich geh zu Minhyun!"
"Du kannst da doch nicht schon wieder aufkreuzen! Bist du bescheuert?!"
"Nein, ich bin Sooji.", sagte ich, schnappte meine Tasche und knallte die Tür.
'Oi.. der war so flach... der war schon 2 dimensional...'

Ich jagte die Stufen zu Minhyuns Villa hinauf. Ich wollte gar nicht wissen wie ich aussah, aber die Blicke der Leute auf dem Weg hier her sprach Bände... Ich hatte noch nicht geduscht, mich noch nicht gekämmt und noch keine Zähne geputzt und so wollte ich bei meinem Freund auftauchen? Naja jetzt war es ohnehin zu spät.
Ich klingelte und hörte Stimmen hinter der Tür.
"Yo! Oh Sooji! Was machst... du.. denn hier..", sagte Zelo und musterte mich.
Ich drängte mich an ihm vorbei um ins Haus zu kommen.
"Wer war denn.. WOW! Sooji, vor was bist du denn geflohen?!", fragte Ren und seine Augen drohten herauszufallen, als ich mich kurzerhand meiner Kleidung entledigte und in Minhyuns Dusche eilte.
Ich sang immer das gleich Lied unter der Dusche. Es war vielleicht ziemlich klischeebehaftet, aber ich liebte es.
Es hieß 'Shampoo' und Minhyun liebte es, wenn ich es sang, denn er wusste ich sang es nur, wenn ich mich wie zu Hause fühle und das tat ich nuneinmal in diesem Haus.
"Ich möchte das Shampoo sein, das von deinen Haaren herunter tropft. Ich will dich mit meinem Duft umarmen. Wenn du einem anderen Duft geliebt hast, dann vergiss ihn jetzt einfach.
In unserer Welt bist du nur in meinen Duft vernarrt.
Wenn du mich ohne jeglichen Grund traurig machst, dann sorge ich dafür, dass deine Augen brennen werden.
Wenn du mich ohne jeglichen Grund glücklich machst, dann werde ich deinen Körper umarmen und ihn mit meinem weißen Shampoo bedecken.
Damit selbst der Spiegel dich nicht mehr sehen kann.
Ich werde dich verdecken, weil dich niemand haben kann.
Du wirst dich nicht von meinem Duft befreien können. Vergiss jetzt alles.
Ich will nur, dass dich mein Duft verdeckt.
Wenn deine Lippen von Liebe reden, gibt es mir ein wundervolles Gefühl.
Unsere Zeit tropft vorbei und mein Herz fühlt sich an, als würde es platzen.
Ich verachte dich dafür.
Wenn du mich ohne jeglichen Grund traurig machst, dann sorge ich dafür, dass deine Augen brennen werden.
Wenn du mich ohne jeglichen Grund glücklich machst, dann werde ich deinen Körper umarmen und ihn mit meinem weißen Shampoo bedecken.
Ich liebe die einzelnen Momente, wenn deine Hand meine berührt.
Ich werde mit deinen Tränen weggewaschen.
Verabschiede dich von alles anderen Düften und behalte für immer meinen Duft."

Jemand klopfte an der Tür.
"Hmmm?"
"Sooji-ya! Geht es dir gut?", fragte Ren.
"Ah, Ren-shi! Du hier? Ja alles in ordnung. Ich komme jetzt raus, ja?!"
"In ordnung."
Ich hatte gerade meine Haare ausgewrungen, als Ren ins Bad kam.
"Hey Ren, was habt ihr denn so gemacht?", fragte ich.
"Nichts besonderes. Wir haben nur gezockt. Was Jungs so machen.", lachte er.
"Bist du also doch ein Junge."
Wir lachten und er zog seine Hose runter. Mir blieb mein Lachen im Hals stecken.
"Beantwortet das deine Frage?"
"...Leider ja...", sagte ich heiser und er zog seine Hose wieder an.
Ich schaute ihn noch eine ganze Zeit an, bis wir beiden schließlich in Gelächter ausbrachen.
"Komm wir gehen!", sagte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Du willst so raus?"
"Wieso? Ist noch wer da?"
"Naja... Minhyun, Zelo, Aron und noch ein paar Jungs."
"Oh, ok. Dann sollte ich mir doch noch was anziehen."
"Gute Entscheidung!", sagte Ren und verließ das Badezimmer.
Im Schrank im Badezimmer fand ich, wonach ich gesucht hatte.
Ich zog mir ein schwarzes T-shirt von Minhyun und eine kurze Hose von mir, die ich dort deponiert hatte, an und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer.
"Was spielt ihr?", fragte ich und schaute auf den Plasmabildschrim.
"Twilight...", entgegnte Zelo sarkastisch.
"Hey! Verscherz' es dir nicht mit mir, Freundchen... Ich habe die magische Fähigkeit den Stecker zu ziehen..."
"Jaja... Lollipop Chainsaw."
"Ah~ Das habe ich in der Werbung gesehen!", sagte ich.
Ich hatte eigentlich vorgehabt es mir zu kaufen, es war mir dann aber doch zu teuer gewesen.
"Hey Yuhbu (Liebling), ich möchte dir meinen besten Freund JR vorstellen."
Der hübsche schwarzhaarige Junge stand auf, verbeugte sich und lächelte mich an.
"JR? Für was steht das?!", fragte ich neugierig. Vielleicht 'Jüdische Rundschau' oder 'Joachim Rainer' oder 'Japan Radio'.
"Junior Royal."
Ich zog die Brauen hoch.
"Junior Royal? Ist das nicht das neue Menu bei McDonal's?"
Alle kicherten, zum Glück auch JR, das war ein gutes Zeichen, dass ich ihm nicht zu nah getreten war und ich hatte Minhyun sein wunderschönes Lächeln wieder aufs Gesicht gezaubert.
"Was?", fragte JR und schaute Minhyun entgeistert an. "Was in aller Welt ist gerade passiert?! Hast du gerade gelacht? Als... du? Hwang Minhyun? Ein Lächeln? Bist du sicher, dass du dich nicht mit jemandem verwechselst? Oh Himmel! Lass die Welt noch nicht untergehen, ich habe immernoch nicht die Person gefunden, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen will!"
Dann fing Minhyun an zu lachen.
"Oh nein.", sagte JR. "Jetzt lacht er. Die Welt scheint sich wirklich bald dem Ende zu neigen..."
"Nur weil ich lache, bedeutet es, die Welt ist bald im Arsch?", fragte Minhyun.
"Naja.. ja... Weil.. den Minhyun den ich noch vor ein paar Wochen kannte, war ein Snob, kalt, grob und hätte niemals der Welt sein Lächeln gezeigt.", sagte JR, aber mit sanften Augen.
"YAH!!! Bin ich denn wirklich so schlecht?!", rief er und spielte seine Empörung. "Ich hab das Gefühl, du hast vergessen, das wir Freunde sind.", lachte Minhyun.
"Nein. Du bist ja nicht sooooo schlecht! Jedenfalls manchmal nicht, aber wenn du diesem Mädchen weh tust, bring ich dich um.", lachte JR.
"Jagiya~! Einen merkwürdigen Freund hast du da, ich mag ihn!", sagte ich und lächelte.
Er kam zu mir und drückte mich an seine Brust.
"Das hab ich gewusst.", flüsterte er mir ins Ohr.
Es war ihm anscheinend wichtig gewesen, dass wir uns verstehen.
Test bestanden, Mission accomplished!

Hour of need


"Ahhh~ heilige Mutter...", sagte ich, während ich langsam aufwachte.
Es war lustig gestern gewesen, wir haben alle lolipop Chainsaw gespielt, rumgealbert und sind dann alle bei Minhyun eingepennt.
Müde, wie wir waren, hatten wir heute früh die Vorhänge nicht zugemacht und die böse Sonne blendete mich.
Ich stand auf um sie zuzuziehen, damit Minhyun, der neben mir lag nicht auch noch zu wecken.
Als ich wieder ins Bett kuschelte, legte er seinen Arm um mich.
Ich fragte mich wie spät es wohl sei und suchte nach seinem linken Arm.
Seine Uhr sagte, es sei 8 Uhr 31. Zeit die zweite Runde Schlaf abzuholen.
Sein Gesicht war ganz nah neben meinem und ich spührte seinen Atem auf meiner Wange.
Ich studierte nochmal sein ebenmäßiges Gesicht, seinen Hals und sein Schlüsselbein.
Ich wollte ihm nur einen schnellen kuss geben, damit er nicht aufwacht und wieder weiterschlafen, da riss er mitten in meinem Kuss
die Augen auf, umfasste mich und lag schließlich auf mir.
"Du Arsch! Du hast nur so getan alsob du schläfst!", lachte ich und versuchte sauer auf ihn zu sein. Er lachte und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren.
"Warum bist du denn schon auf?", fragte ich.
"Du hast es vermutlich nicht mitbekommen, aber vorhin hatte Mel angerufen." Bei diesem Satz seufzte ich innerlich.
'Er weiß es also...'
Und ich konnte in Gedanken mitsprechen, was er als nächstes sagen wird.
"Sie macht sich Sorgen, es tut ihr leid und sie will, dass du wieder nach Hause kommst.
Aber hey.. du musst nicht, wenn du nicht willst. ich hab dich gerne um mich."
"Du bist so lieb...", sagte ich und gab ihm einen Kuss.
Er lächelte.
"Aber ich kann auch böse sein...", sagte er anzüglich, was mich zum lachen brachte.

"Ist das dein neues Auto?", fragte ich, während ich es sorgfälltig betrachtete.
"Ja. Ein BMW Plug in Hybrid.", sagte er stolz.
"Hmmm... schwarz? Wieso schwarz? Du weißt doch, dass ich schwarze Autos nicht mag."
"Und du weißt auch das ich mir die Autos, die ich fahre niemals selbst aussuche. Ich sage, welche Marke und dann
bekomm ich sie. Da spielt Farbe nuneinmal keine Rolle."
Ich verzog das Gesicht.
"Farbe spielt immer eine Rolle...", sagte ich, öffnete die Autotür und stieg hinein.
Minhyun nuschelte irgentwas, dass 'Frauen...!' heißen mochte und stieg ebenfalls ein.
Er wollte fahren... Oh das konnte heiter werden... Zum Glück hatte es kein offenes Dach, sodass wir wenigstens nicht in
einem Aquarium saßen, falls er dieses Auto wie sein letztes mit mir im See versenkte.
Er fuhr los, während ich neben ihm, einige Knöpfe wahllos drückte.
Plötzlich kam Musik aus der Anlage.
"SHOT THROUGH THE HEART AND YOU'RE TO BLAME.
YOU GIVE LOVE A BAD NAME!"
"Ich lachte. Jinjah Minhyun? BonJovi?", sagte ich, während ich lachte. Ich hatte mit einer kpop-group oder maximal mit Chris Brown gerechnet, weil JongUp auf seine Musik abfuhr, als gäbe es kein Morgen, aber BonJovi?
"Ja~! BonJovi rockt! Manchmal... Aber Sooji, bitte. Hör auf hier random Knöpfe zu drücken! Du drückst vielleicht einen, der besser nicht gedrückt werden sollte...!"
Ich lachte und er machte die Musik aus. Ich machte sie wieder an. Er machte sie wieder aus.
"Ich hab gesagt, hör auf damit!"
"Und ich hör' nicht auf dich!", sagte ich und streckte ihm die Zunge raus.
"Also wie immer..."
Ich drückte einen weiteren Knopf und wir saßen eine Etage tiefer. Hatte sich das Auto gerade wirklich nach unter verlegt?
Ich mag solche tiefergelegten Wagen nicht, also drückte ich den Kopf nochmal und wir waren zurück in der Ausgangsposition.
"Hör' auf mein Auto zum inspektieren Jagiya! Du müsstest es bezahlen, wenn du etwas zerstörst Jagiya!"
Ich hatte ihn gehör, war aber immernoch nicht bereit mein Spielchen zu beenden.
"Fein! Spiel' mit meinem Auto solange du willst.", sagte er und gab auf, was mich zum lachen brachte.
Ich hatte ihn gebrochen? Jetzt schon? Dann konnte ich ihn auch heiraten.
"Sei doch nicht so prüde, Minhyun-shi. Versuch dich einmal zu entspannen, wenn wir zusammen sind und dir mal nicht über
alles dein wunderschönes Köpfchen zu zermartern."
Er lächelte.
"Werd's versuchen."

"Unni? Unni? Uuuuuuunni~?", rief ich nach Mel, doch niemand antwortete mir. ich fühlte mich ein wenig genickt,
dass sie nicht da war und setzte mich auf die Couch.
"Warum bin ich eigentlich her gekommen...?", fragte ich meine Raufasertapete und vergrub das Gesicht in meinen Händen.
"GRARG!", meldete sich mein Magen und ich folgte seinen Anweisungen. Ich tapste zum Kühschrank und öffnete ihn.
WOW! Seit wann war denn wirklich etwas in unserem Kühlschrank? An einer Box ging ein Zettel.
'Jagiya! Hier ist Unni.
Minhyun hatte mich angerufen und gesagt er wollte dich nachher bringen.
Ich werde auf Arbeit sein und diesmal wirklich...
JongUp hat das Essen gemacht, dass hier steht, du kannst es also ohne bedenken essen.
Bis später
Mel
PS Du musst dich nicht um die Hunde kümmern, sie sind bei Jongup.
Lieb dich!'
WARTE MAL! Minhyun hatte sie also angerufen? Mir hatte er gesagt, Mel hatte ihn angerufen...
Und er hatte gesagt, er würde mich vorbeibringen. Zu mir hat er gesagt, ich müsste nicht, wenn ich nicht wollte.
Ha! Und ich dachte ICH könnte IHN manipulieren...
Mit einer grimmigen Miene schloss ich die Kühlschranktür und schaute auf Mel's Arbeitsplan.
Heute sollte sie bis ca 15.40 arbeiten.
Hm... Ich hatte massenmaft Zeit und ich wollte Minhyun nicht schon wieder anrufen. Nicht jetzt... Ich hätte ihn
wahrscheinlich umgebracht...
Ich spazierte die Treppen hinunter, als ich Stimmen hörte.
"Danke für's nach Hause bringen.", sagte Ren zu einem hübschen Jungen.
Er hatte kurze und ebenfalls weiß-blond gefärbte Haare.
Soweit ich wusste, wohnte Ren hier nicht... Was wollte er dann hier? Hatte meine Unni etwa auch noch eine Affaire
mit diesem Schönling?
"Ach, schon gut. Lebst du denn allein?"
"Nein. ich lebe hier mit meiner besten Freundin und ihrer Schwester."
"Ok, dann brauch ich mir keine Sorgen zu machen. Bis später!"
"Ok."
"Ren?", fragte ich und er drehte sich um. ich ging auf ihn zu.
"Noon-", Ren stoppte kurz. "Unni!", sagte er schließlich.
"Unni...?", fragte ich und zog die Brauen zusammen.
"Was machst du denn hier?", fragte Ren.
Ich schaute ihn von Kopf bis Fuß an. Was zur Hölle trug er da? Er sah... girly aus!
"Ich wohnte hier... Die bessere Frage ist, was du hier machst..."
"Naja... Du bist nicht ans Telefon gegangen und... naja ich wohne auch hier."
Ich schaute noch ungläubiger. 'ALTER, WAS GEHT AB?!', dachte ich und versuchte mir irgentwas vorzustellen.
"Oh by the way, das ist Kang Baekho und Baekho, das ist Lee Sooji.", stellte er und vor.
Dieser Baekho-Typ lächelte mich an.
"Annyongseyo!", sagte er förmlich.
"Annyong.", sagte ich informel, weil der Typ mich nicht wirklich interessierte und schaute Ren wieder an.
Ihm stand der kalte Schweiß auf der Strin.
"Das ist meine beste Freundin!", sagte Ren und ich begriff zwar überhaupt nicht, was hier gespielt wurde, aber ich spielte mit und verriet mit keinem Augenzucken, dass Ren mich gerade das erste mal so nannte und auch das 'Unni' von vorhin versuchte ich zu verdrängen.
Könnte es sein... Oh nein. Ich lachte innerlich bei diesem Gedanken, doch zwang mich die Ruhe zu bewahren.
Ich atmete tief durch.
"Ahh~ Baekho. Wolltest du nicht gehen?", fragte Ren diesen Baekho-Typen.
Ren wollte ihn anscheinend loswerden.
"Gut. Bis dann Jagiya!", sagte er und fuhr davon.
"JAGIYA? Warum zur Hölle nennt er dich 'Schatz'? Und warum bist du so angezogen, wie ein 8-jähriges Hannah-Montana-Fangirl?"
"Kann ich rein kommen? Dann erklär ich es dir."
"Klar, wie ich hörte, ist das ja auch deine Wohnung!", sagte ich sarkastisch.


"Ok... Ich verstehe. Du brauchst also Geld und er hat dir einen Job angeboten, aber nur wenn du mit ihm ausgehst. Und... und... du hast zugesagt...", fasste ich zusammen. "Er hat dich also für ein Mädchen gehalten und du hast nicht widersprochen.", sprach ich das Offensichtliche aus.
Ren nickte.
"Und... diese Dinger?" Ich zeigte auf seine Brust.
"Ah. Das ist ein ausgestopfter BH. Willst du auch mal?"
Ich spürte wie mir das Blut aus dem Gesicht wich. Ich aß etwas von JongUps Essen.
"Nein danke. Ich hab' selbst...!", sagte ich dann und wusste nicht ob ich lachen oder weinen sollte.
"Ren, hör' mal... Willst du das wirklich machen? Du hasst es doch, wenn man dich mit einem Mädchen verwechselt und da willst du so tuen alsob und das nur für Geld?"
"Ja, ich weiß... Aber ich sehe keine andere Möglichkeit."
Ich konnte es ihm gut nachfühlen. Ich wusste wie es war kein oder nur wenig Geld zu haben.
"Ich verstehe dich.", sagte ich schließlich. "Und ich werde dich unterstützen. Ich meine, ich als deine Unni!", sagte ich und legte einen Arm über seine Schulter.
"Ich wusste, dass du mich verstehst. Danke Noon-... Unni!"
"Das musst du dir noch abgewöhnen. Ich meine, dass 'Noona'."
"Ja ich weiß, aber es ist gar nicht so leicht die Leute auf einmal anders anzusprechen, als man es gewöhnt ist."
"Ich verstehe schon!", sagte ich lachend. "Das bekommen wir schon hin. Schließlich bist du jetzt sowas wie meine Schwester!"
"YAH!", rief er und spielte seine Empörung. Ich konnte seine Gedanken von seinem Gesicht lesen: 'Schwester, huh?'
"Aber hör' mal, wieso hast du denn eigentlich nicht Minhyun nach einem Job gefragt? Ihm gehören doch viele Restaurants."
"Naja.. Eigentlich hatte ich nicht vor, als Bittsteller zu enden, aber anscheinend bin ich genau das jetzt geworden."
"Mach' dir keinen Kopf, wir ziehen das gemeinsam durch!"

"Annyeong haseyo. Nanun Choi MinKi imnida. Aber alle nennen mich Ren. Bitte behandelt mich gut.", wiederholte Ren perfekt das was ich ihm anwieß zu sagen.
"Perfekt und in dem Fummel wird keiner merken, dass du eigentlich ein... naja... ein männlicher Mann bist..."
Ren wurde rot.
"Ja mir ist ja auch nicht wohl dabei, aber nur für eine weile..."
"Exakt das selbe sagte meine ältere Schwester auch bei ihrem Freund, als sie 16 war und naja am Ende war sie 30, verheiratet mit dem Typen und hatte ein kleinen Sohn mit ihm. Ja so schnell kann's gehen."
Ren machte große Augen.
"Ich sage ja nur, lass dich nicht von ihm knutschen, das ist nämlich immer nur der Anfang! Dann werden sie zutraulich! Siehst du doch bei mir und Minhyun, ich hab ihm erlaubt mich zu küssen und jetzt nimmt er sich schon Sachen raus, wie mir neue Schuhe zu kaufen. Was kommt als nächstes? Pläne für den Anbau eines Kinderzimmers?"
"Noona? Es geht jetzt nicht mehr um mich richtig?"
"Was? Du? Achja. Wo war ich...? Genau, Typ denkst, du Mädchen und achja, lass dich nicht schwängern!"
Ren gab mir 'den Blick' und ich musste kichern.
"Du wirst es gut machen, Ren. Da bin ich mir fast sicher!"
"Fast...?"

Café Prince


"Sooji-ya! Hast du nachher Zeit?", fragte die Stimme am anderen Ende des Telefons.
"Oh ja die hab ich. Selbst wenn ich sie nicht haben würde, ich nehm' sie mir. Denn nachher mach ich dich fertig, Freundchen. Du hast Unni angerufen! Du Verräter! Und denkst auch noch, ich finde es nicht raus. Dummkopf!", schrie ich Minhyun an.
"Ahhh~ Tut mir leid, Jagiya... Sei nicht zu böse mit mir, ja? Kommst du in mein Café?"
Ich seufzte.
"Sicher. Unni ist nicht da, soll ich jetzt schon kommen?", fragte ich.
"Melanie-shi ist nicht da? Was hast du die ganze Zeit getrieben?"
"Ich habe einem Freund geholfen, aber du hast meine Frage nicht beantwortet!"
"Ah! Tut mir leid! Ja, wenn du jetzt schon Zeit hast, dann komm! Wann kommt deine Unni?"
"Laut ihrem Plan hat sie 15.40 Uhr schluss, als wir sie so gegen 16 Uhr hier sein.", sagte ich, während ich auf die Uhr schaute.
"Gut. Dann bring ich dich dann zurück. Läufst du oder soll ich dich holen?"
Ich schaute zu Ren, der jeden Moment von seinem 'weißen Tieger', was Baekho übersetzt heiß, abgeholt werden sollte.
"Nein, ich denke, ich werde schon gefahren...", sagte ich mit einem Lächeln auf Ren schauend.
Dieser machte große Augen, sagte aber nichts.
"Ok... dann hoffe ich du kommst heil an. Bis gleich Jagiya!"
"Bis gleich, Ahjushi!", sagte ich und ihn zu ärgern.
Ich hatte mir fest vorgenommen ihn jetzt mindestens einen Monat 'Ahjushi' zu nennen, denn so sprach man eigentlich nur ältere Männer an, so ab 30 und älter.
"Oh nein, tu mir das ni-", sagte er und ich legte auf, bevor er zu ende reden konnte.
Ich seufzte glücklich und zufrieden mit mir und der Welt.

Ren's Handy meldete sich wenig später.
'Jagiya, ich steh' vor der Tür. Komm raus.
Baekho'
Ren und ich schaute uns an, ich zog die Brauen hoch und konnte es nicht lassen.
"Einen feinen Freund hast du da. Dein Tieger traut sich ja nicht mal zu klingeln..."
Ren versuchte mich mit einem bösen Blick zu strafen, aber ich hatte ihm 1. geholfen, 2. war ich die einzige die ihn verstand und 3. hatte ich doch einfach mal recht!
Seufztend stand ich auf.
"Vergiss' nicht, was ich dir gesagt habe! Werd mir kein Flittchen, Schwester!", lachte ich und half ihr... ihm... Ren auf!

"Oppa!", sagte Ren und begrüßte damit Baekho.
'Ah er hat es sich gemerkt!', dachte ich und wusste nicht genau, ob ich stolz oder besorgt sein sollte.
"Baekho-ya, bevor wir dahin fahren, wohin du auch immer willst, können wir Sooji vielleicht mitnehmen und bei ihrem Namjachingu absetzten?"
"Ah~ Araso~ Klar. Ich helfe gerne Freunden in Not.", sagte der große, muskulöse Baekho-Typ und wir nahmen alle in seinem Wagen platz. 'Hat doch auch sein Gutes...', dachte ich so bei mir und vertrieb den Gedanken schnell wieder.
"Wo soll ich dich genau absetzten?"
"Kennst du 'Coffee Prince', oppa? Da muss ich hin.", erklärte ich.
"Ah araso~ Ja das kenn' ich. Ist ja nicht weit von hier, aber es ist ziemlich heiß heute, nee~?"
Ich nickte.
'Wäre er nicht so dumm um auf die Sache mit Ren reinzufallen und sähe er nicht so eigenartig aus, hätten wir gute Freunde werden können.', dachte ich, als er losfuhr und schaute aus dem Fenster. Es war wirklich heiß heute und ich hoffte Unni hatte kein Problem mit ihrem Insulin. Sie war Diabetikerin und Insulin durfte nie zu warm werden.

"Danke für's Mitnehmen, Baekho und euch beiden noch eine schöne Zeit!", sagte ich und winkte den beiden zu.
'Du machst das schon, Ren!', sendete ich ihr/ihm telephatisch.
Er/sie nickte.
"Fighting.", sagte ich, als das Auto schon weg war und ich ihm hinterherschaute.
"Wer denn?", fragte Minhyun.
"Aish, hast du mich erschreckt, Ahjushi!"
"Oh nein. Bitte, bitte, biiiiiiiitte nenn' mich nicht so!", bettelte er und umfasste mich um sich an mich zu drücken.
"Strafe muss sein.", sagte ich unbarmherzig und kicherte.
"Nagut...", gab er sich geschlagen. "Komm rein!", sagte er und zog mich an der Hand in sein Café.
"Heiliges Fischstäbchen! JR, was machst du denn hier?", fragte ich.
"Ich arbeite hier, sweety!", sagte er zuckersüß und lachte.
"Aigooo~! Tut mir leid.", sagte ich und verbeugte mich.
"Woooow~ Du bist heute sogar noch süßer!", sagte JR, kam auf mich zu und wollte mich umarmen, als eine Hand
JR's Gesicht umfasste und ihn wegstieß.
“Yah!”, rief JR.
"Du wirst meine Freundin nicht mehr berühren, als du es tust, wenn du ihr die Hand gibst, klar?!
Sonst hast du deine Finger bei dir, du Trottel!", sagte Minhyun kalt und ernst zu JR.
Er zog mich an sich und flüsterte mir ins Ohr: "Er ist ein Player, lass dich nicht mit ihm ein!"
Das brachte mich zum lächeln.
"Ein Player, huh? Da kenn ich noch einen...!", flüsterte ich zurück und meine Hände fuhren seinen Rücken hinunter um auf seinem wundervoll geformten, von Gott reichbeschenkten Hintern zum stoppen zu kommen.
Er küsste mich hungrig und alles um uns herum verschwand und es gab für uns keine Welt mehr.
"Ich wollte sie doch nur umarmen und da wird sie ja nichts dagegen haben, richtig Sooji?", die Welt war zurück...
"Ach halt doch die Klappe...", sagte Minhyun mit meinem geliebten schiefen Lächeln.
"JR-shi, wie ist eigentlich dein richtiger Name?", fragte ich, während er neue Sandwiches schmierte.
"Kim JongHyun. Aber ich habe es wirklich lieber JR genannt zu werden.", sagte er höflich und seine wundervollen
Augen waren ganz auf mich gerichtet, als er lächelte.
'Player.', dachte ich, aber lächelte.
"Aiiish~ Hör' auf mit Sooji zu flirten und mach' deine Arbeit!", sagte Minhyun und JR zuckte kaum merklich zusammen.
"Ok, reden später weiter, Prinzessin!", sagte JR und zwinkerte mir zu.
"So hättest du echt nicht herkommen dürfen...!", sagte Minhyun und ich schaute an mir herunter.
"Warum nicht? Was stimmt nicht mit mir?!", fragte ich.
Sowas trug ich doch immer? Was hatte er auszusetzten?
Ich trug eine schwarze Leggins, ein weißes, rückenfreies T-shirt und Flipp-Flopps.
'Ich wusste ich hätte meine High-Heels anziehen sollen!", dachte ich, traurig über die Kritik.
"Naja! Du siehst einfach zu süß aus!", zischte Minhyun und meine Welt war wieder in Ordnung.
"Egal, bleib einfach von JR weg, er ist gefährlich! Hast du das verstanden?!"
"JR böser Kerl! Voller Sperma uh!", sagte ich, lachte und ging zu einem Tisch, Minhyun mit großen Augen
alleinlassend.

'No way!' 'Yes way! The MinKi way...'


"Name?"
"Lee SooJi."
"Größe?"
"1.61 m"
"Gewicht?"
"Kein Kommentar."
"Alter?"
"19."
"Geburtstdatum?"
"23.01.1996"
"Blutgruppe?"
"A."
"Welche Schule hast du besucht?"
"School of performing arts, Seoul."
"Lieblingsfarbe?"
"Blau, rosa, weiß und schwarz."
"Idol?"
"NS Yoon G, Afterschool's Lizzy, Wondergirls' SoHee und SISTAR's Bora"
"Lieblingsessen?"
"Nudel mit irgentwas. Egal, hauptsache Nudeln."
"Lieblingslieder?"
"After School-Flashback, B.A.P.-alle Songs, Boyfriend-don't touch my girl und NU'EST-ebenfalls alle Songs."
"Lieblingsfilme?"
"Battle Royal, Wanted, GI Joe, Snowwhite and the huntsman und Rob-B-Hood."
"Wer war deine erste Liebe?"
"MinHyun.", sagte ich, weil ich wusste, dass seine Mutter das gerne hören wollte.
Was für eine schöne Überraschung, dass sie vorbeigekommen war um mich endlich kennenzulernen.
Das dachte sich auch Minhyun, der nervös neben uns stand und aufpasste, dass seine Mutter ja nichts peinliches machte oder sagte.
"Lieb von dir, aber sei ehrlich, Tochter!"
Ich lächelte über das, wie sie mich genannt hatte.
"Eeeeh~"
Ich dachte nach. Sollte ich wirklich die Wahrheit sagen?
MinHyun griff ein.
"Jetzt ist es aber gut, Mutter! Hör' auf mit diesem Unsinn! Jagiya, ignorier sie einfach, mach' ich auch immer so. Du musst diese dummen Fragen nicht beantworten!"
"Dumme Fragen?", fragte Tantchen HyunAh. Ja, ich nenne sie Tantchen... Sie wieß mir an, sie 'Umma' (Mama) zu nennen, wie es in Korea üblich war, aber das fühlt sich irgentwie komisch an...
"Das ist kein Unsinn! Das ist wichtig!", sagte sie und schrieb noch etwas auf.
"Also gut, wer war deine erste Liebe?", fragte sie erneut, MinHyun ignorierend.
Ich schaute die beiden lächelnd an. Die beiden sahen eher aus wie Geschwister, als wie Mutter und Sohn.
HyunAh war so jung und gutaussehend.
Dann erinnerte ich mich an meine Familie. Die Familie, die ich nicht hatte.
"Schatz?", fragte HyunAh und sah mich an.
"Huh? Ach ja." Ach what ever, es gab keinen Grund nicht die Wahrheit zu sagen.
"Sein Name war Choi JunHong." Ja, das war die Wahrheit.
Er war mein Freund Jahre zuvor gewesen und er hatte mir damals andauernd geholfen, wenn ich etwas nicht wusste oder mich gerettet, wie z.B auch in der Nacht, als das mit meiner Unni passiert war.
Aber dann wurde er erschossen und das war das Ende der LoveStory.
"Hast du imernoch mit ihm Kontakt?", fragte MinHyun interessiert.
"Äh nein." Was sollte ich ihm denn sagen? - Nein, er wurde erschossen, als er 10 war? Sicher nicht.
"Nein, er ist weggezogen.", sagte ich stattdessen und MinHyun nickte nachdenklich.
"Awwwww~ Bist du etwa eifersüchtig?", fragte HyunAh.
"Das ist es nicht.", sagte MinHyun ernst, aber HyunAh ging nicht auf seine Aussage ein.
"Keine Sorge, Schatz. Du bist doch jetzt ihre Liebe. Nicht wahr, SooJi?!"
"Aah... Deh.", bejahte ich etwas schüchtern.
"Gut, dann wäre das ja auch geklärt.", sagte sie und trug noch etwas in ihr Blatt ein, während mich MinHyun anlächelte und mit dem Mund Worte formte: "Nado sarang hae" (Ich liebe dich auch)
"Ok, wer ist dein bester Freund?"
Da musste ich nicht lange überlegen.
"Lee Melanie/Choi Zelo."
"Einer deiner besten Freunde ist ein Kerl?", fragte HyunAh erstaunt.
"Äh nun... Ja...", sagte ich und konnte gar nicht verstehen, warum sie so erstaunt war.
"Erster Kuss?", machte sie ungerührt weiter, doch als ich wieder ins Stottern kam, griff' MinHyun wieder ein.
"Jetzt ist es gut, Mutter!"
"Erster Kuss."
Naja... ich hatte schon viele male zuvor geküsst, beides Mädchen und Jungen, aber es gab nur einen, der mich als erstes auf den Mund geküsst hatte, der nicht meine Schwester war.
"Choi Zelo.", sagte ich. Ich hatte keinen Grund das zu verheimlichen, es war ja Vergangenheit und dazu war es noch ein Unfall gewesen, als wir uns das erste mal vorgestellt wurden.
Er war gestolpert und hat mich geküsst. Danach hat er mich gefragt ob ich seine Freundin sein wollte und als Antowort hab' ich ihm zwischen die Beine getreten und ihn mit meiner Faust die Nase gebrochen und von da an waren wir die besten Freunde gewesen.
"Dein bester Freund war dein erster Kuss?!", fragte HyunAh jetzt völlig erschüttert und MinHyun verdrehte die Augen.
Natürlich wusste er das, er war ja dabei gewesen.
"Was ist nur los mit dir, Mutter?", fragte MinHyun.
"Ignorier ihn.", sagte HyunAh und wollte gerade mit ihren Fragen weitermachen, als sie von JR unterbrochen wurde.
"Entschuldigung? SooJi, hier ist jemand, der nach dir gefragt hat.", sagte JR und zeigte auf Aaron.
"Oppa~!"
"Annhyung~!", sagte Aaron und verbeugte sich.
Ich entschuldigte mich und ging rüber zu Aaron.
"Wer ist diese Lady?", fragte Aaron.
"Das ist MinHyun's Mutter...", sagte ich kurz angebunden.
"Ohhhhh~ Also bist mitten in dem 'Eltern-kennenlernen-Part'? Höre ich da etwa schon die Hochzeitsglöckchen?"
"Halt die Klappe! Was willst du hier?" Aaron war wirklich die Pest. In den letzten Wochen waren wir uns näher gekommen und waren jetzt Freunde geworden, also war es klar, dass er als mein Oppa mich ärgerte.
"Melanie-shi ist besorgt, weil du auf den Zettel, den du ihr hinterlassen hast, draufgeschrieben hattes, dass du 16 Uhr wieder zu Hause sein wolltest."
Ich schaute auf die Uhr. Shit. Es war schon nach 17 Uhr!
"Stimmt. Mist! Tut mir leid."
"Außerdem hat sie mich gebeten, dir das mitzugeben. Du hast darum gebeten, hat sie gesagt."
"Warum ist sie nicht selbst gekommen?", fragte ich verwundert.
"Sie hatte zutun, hat sie gesagt und ich wollte eigentlich zu JongUp und dann hatte sie mich gebeten, dass zu tun."
"Etwas zu tun? Ja... Wahrscheinlich die 1635. Stellung im Kamasutra...", murmelte ich und nahm die Tüte an mich.
'Worum ich gebeten hatte? Worum hatte ich gebeten?', fragte ich mich, lugte in die Tüte und betete, dass Aaron nicht
hineingesehen hatte. Ich versuchte Ruhe zu bewahren.
'Gut, dass ist nicht unbedingt das was du deiner zukünftigen Schwiegermutter zeigen willst, also tu normal!'
"Was ist da drin mein Schatz?", fragte HyunAh.
"Nichts, Mutter!", sagte ich und setzte ein Lächeln auf.
"Es ist Reizwäsche.", sagte Aaron gelassen und ich fiel mental in Ohnmacht. Er hatte doch reingesehen...
"Reizwäsche?"
"Ja, SooJi's Unni hat mich gebeten es vorbei zu bringen.", sagte Aaron und ich gab ihm 'den Blick' und hoffte er würde auf der Stelle totumfallen.
'Warum hatte ich sie mir bloß nicht selbst gekauft? Oder warum hat Unni nicht bis nachher gewartet? Oder ist selbst
vorbeigekommen?', fragte ich mich, obwohl ich die Antworteten kannte.
1. Weil ich kein Geld hatte und nicht MinHyuns Creditkarte nehmen wollte, die er mir gegeben hatte.
2. Weil sie nun einmal meine Unni war und dachte ich brauche sie sofort. Klar, ich hatte ja auch vorgehabt mit MinHyun direkt auf der Salatbar Sex zu haben...
und 3. War sie selbst auf der Salatbar beschäftig, wie ich sie kannte....
Also musste Aaron herhalten...
Aaron grinste mich an.
"Darf ich mal sehen?", fragte HyunAh.
'Darf ich mal totumfallen?', fragte ich in Gedanken und gab ihr widerstrebend die Tüte.
Ich konnte es nicht verhindern, dass HyunAh es aus der Tasche holte.
"Wow~ das steht dir bestimmt toll!"
Bitte was? Hatte meine Schwiegermutter gerade meinem Vorhaben stattgegeben ihren Sohn zu verführen?
Es fühle sich so an, alsob meine Augen auf der Stelle herausfallen wollten, wie bei einer Puppe.

"Bist du fertig, Liebes?", fragte sie und wartete vor der Tür des Abstellraums.
"Ich glaub' nicht, was der mir antut...", murmelte ich. "Ja.", rief ich ihr zu und sie öffnete mir die Tür.
Alle starrten mich scharmlos an und MinHyun wurde knallrot, bis er beschloss die Ehre seiner Freundin doch noch vom Boden auf zusammeln und sich zwischen mir und den anderen zu werfen.
"Danke, Oppa!", rief ich zu Aaron zwischen MinHyuns Schultern hindurch.
"No problem.", sagte er in perfektem Englisch und grinste.
MinHyun schloss die Tür.
"Ich hätte sie rauswerfen sollen. Oh ja das hätte ich tun sollen...", sagte er zu sich selbst und lief in dem Raum auf und ab ohne mich anzusehen, als ich mich umzog.
"Es ist mein Café. Warum hab ich sie nicht rausgeschmissen?", redete er immer weiter wie im Wahn.
"Weil sie deine Mutter ist.", sagte ich sanft, als ich mich fertig angezogen hatte.
"Gott sei dank, du redest noch mit mir. Es tut mir so leid!", sagte er, schaute mich an, kam auf mich zu und umarmte mich. Ich lachte bitter.
"Jagiya... Jagiya! Ich liebe dich doch nicht weniger wegen deiner Mutter! Ich liebe alles an dir, also auch deine Eltern. Ich meine, sie haben sowas heißes wie dich gemacht, da kann man ihnen ja nur danken."
Er lachte, nahm meine Hand und öffnete wieder die Tür.
Ich vermied den Augenkontakt mit den anderen, als ich mich schnell an einen Tisch setzte.
"MinHyunnie~ Ich muss jetzt wieder nach Hause.", sagte HyunAh.
"Gott sei dank.", sagte MinHyun, aber HyunAh tat so, als hätte sie nichts gehört.
"Ich hoffe, wir sehen uns wieder, SooJi!"
Ich nickte nur mit einem gequälten Lächeln und sie verschwand.
Ich seufzte und MinHyun setzte sich neben mich, während er meine Hand ergriff.
Mein Handy klingelte und ich fuhr hoch.
"Was ist denn jetzt?", fragte MinHyun und ich sah auf mein Handy.
"Melanie.", sagte ich und nahm ab.
"Yobuseyo?"
"Annhyung~ SooJi-ah! Wo bist du?"
"Im Café Prince. Ich habe die Zeit vergessen, es tut mir leid und ich habe auch die Tüte von Aaron erhalten. Beschäftigt, huh?"
"Eeee....r.... Ja... Sorry auch von mir..."
"Kein Ding, ich komm' jetzt nach Hause. Ich bring MinHyun mit. Hast du, ich meine JongUp genug
Essen gemacht?"
"Ja, sowas hatten wir uns schon gedacht. Es gibt Bouletten mit Kimchi. Und nur zu deiner Info,
JongUp und ich kochen gemeinsam!"
"Jajaja... Naja, ich habe dir einiges zu erzählen, Unni. Bis gleich."
"Bis gleich, Schatz."
Wir legten auf.
"Du hast es gehört. Heute lade ich dich mal zu mir ein.", sagte ich und steckte mein Handy in meine Hosentasche.
"Uhhh~ Hört sich verlockend an. JongUp wird auch da sein? Dann können wir ja eine kleine Orgie
machen. Ich meine... mit deinen schönen, neuen Sachen!", lachte er.
"Ahhhhh! Erinnere mich nicht dran!", sagte ich, stand auf und zog ihn mit mir.
"JR! Du machst den Laden nachher dicht, ok? Bis später, buddy!"
"Sehen uns, Alter!", sagte er und hob die Hand zum Abschied.
Ich nickte ihm nur zu und dann ließen wir endlich alles hinter uns.

"Melanie-ya!", rief ich und roch bereits den köstlichen Duft von Fleisch.
"Ah~ Mein Sonnenschein ist endlich wieder da! Ich hab mir Sorgen gemacht, Jagiya!", sagte Unni und umarmte mich.
"Das du mein Mädel auch immer entführen musst!", sagte Mel scherzhaft und umarmte MinHyun, welcher lächelte.
"Schön dich mal wieder zu sehen.", sagte MinHyun und lächelte Mel an.
"Kommt rein, Kinder! Macht es euch bequem! JongUppie-ya! Bist du fertig?", fragte Mel in die Küche hinein.
"Fast! Aber Jagiya, könntest du die Hunde aus der Küche entfernen? Das ist sehr unhygienisch."
"Recht hast du.", sagte ich und pfiff die Hundies raus.
"Komm baby, wir setzten uns erstmal, ja?", sagte ich und deutete MinHyun an sich auf das Sofa zu setzten.
"Was habt ihr denn so getrieben?", fragte Mel und setzte sich auf den Sessel uns gegenüber.
"ES miteinander...", sagte ich sarkastisch und sie verzog das Gesicht.
"Ha ha... das war nicht, was ich meinte..."
Ich erzählte ihr von meinem Tag und meckerte sie wegen der Sache mit der Reizwäsche an, aber
wir konnten jetzt bereits darüber lachen, also würde es bald vergessen sein.
Plötzlich klingelte es an der Tür. Mel sprang auf, um zu öffnen und ich schaute JongUp stirnrunzelnd an, aber er zuckte mit den Schulter. Mela öffnete die Tür und ich schob mir eine halbe Boulette in den Mund.
MinHyun lachte bei meinem Anblick.
"Du siehst aus wie ein Fisch, Jagiya. Kauen!", sagte er und lachte nochmehr.
"Doofmann!", presste ich zwischen der Boulette hervor und fing selbst an zu lachen.
"Ahhh~ wir haben heute echt Tag, der offenen Tür hier.", sagte Mel und geleitete Aaron und Ren ins Haus.
Alles starrte entgeistert darüber, dass er ein pinkes Sommerkleid trug, Ren an.
"Oh stimmt! Wir haben da noch was zu erklären.", sagte ich und schluckte endlich die Boulette herunter.
Ren setzte sich mit hochrotem Kopf zu meiner linken und MinHyun, der zu meiner rechten saß,
drückte kurz meine Hand. Ich streichelte ihm über die Hand.
"Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht.", sagte ich. "Er ist nicht schwul und will sich auch nicht umoperieren lassen."
Ich sah die ersten durchatmen.
"Warum hat er denn Frauenkleider an?", fragte Mel.
"Weil er es kann...", sagte ich und verdrehte die Augen. "Nein.", sagte ich noch und begann von Baekho und dem ganzen Schlamassel zu erzählen. Ren saß neben mir und bejahte meine Worte. Ich war froh, ihm ein wenig irgentwie helfen zu können. Er war mir ans Herz gewachsen und ich half ihm gern.
Nachdem ich alles erklärt hatte, entspannte sich die Situation und wir fingen sogar an wieder miteinander zu lachen.
Ich war froh, dass sie ihn nicht verurteilten und ihn immernoch mochten. Wieso sollte man auch nicht?
"Hast denn wenigstens jetzt den Job?", fragte ich.
"Ja.", sagte Ren.
"Hmm... jetzt musst du ja die ganze Zeit so tun, alsob du ein Mädchen wärst..."
"Er bezahlt gut. Da muss ich nicht lange arbeiten und ich habe genug Geld, um umzuziehen.", sagte Ren.
"Du willst umziehen?", fragte Mel und alle schauten ihn an. Er nickte.
"Ob ihr es mir nun glaubt oder nicht, aber ich habe eine Freundin und ich werde mit ihr zusammenziehen.", sagte er stolz.
"Ooohhh~ wie schön!", sagte ich und lächelte.
"Yeh! Aber... naja ich weiß nicht ob das die richtige Zeit ist, dass jetzt zu sagen, aber... du musst mir wieder helfen...", sagte
Ren zu mit und schaute runter.
"Was ist denn?", fragte ich besorgt.
"Kann... kann ich allein mit dir reden?"
'Was ist den passier?', fragte ich mich und schaute MinHyun an. Dieser nickte und deutete uns zu verschwinden.
"O... ok. Dann lass uns in mein Zimmer gehen.", sagte ich und ließ MinHyuns Hand los.
Ren kannte den Weg bereits und lief mir vorweg.
"Was hat das nur zu bedeuten?", flüsterte Mel JongUp zu.
Ren setzte sich auf mein Bett und nahm Biene auf seinen Schoß, die er dort auch noch fand.
"Worauf wartest du Ren? Auf die Auferstehung Christi? Was ist denn?", fragte ich besorgt.
"Ich... ich... Ich habe Jiyon betrogen...", gestand er.
"Wen?", fragte ich.
"Achso. Meine Freundin.", sagte er und wand die Augen von mir ab.
"Aiiiish~", stöhnte ich.
"Aber das ist nicht das Schlimmste.."
'Super... '

"WIE HAST DU DENN DAS GESCHAFT????!!!", schrie ich und hörte Schritte.
"SooJi? Wo liegt das Problem?", fragte Mel, kam ins Zimmer un schloss die Tür hinter sich.
"Auf dem Bett und spielt Romeos Sterbe-nummer..."
"Kommt ihr klar?", fragte Mel besorgt.
"Du, Ren? Vielleicht weiß Mel ja mehr und kann uns da helfen...!", sagte ich und bedeutete Mel sich zu setzten.
Er nickte.
"Um was geht es?"
"Nochmal vorab! Ren ist nicht schwul! Ren hat seine Freundin mit... einem Kerl betrogen. Diesem Baekho-Typ, aber er hat nicht mitbekommen, dass Ren ein Kerl ist...", sagte ich ganz schnell um es hinter mich zu bringen.
"Es war ein Unfall!", fügte Ren schnell hinzu.
Mel sah keinen von uns beiden an. Sie starrte mit weitaufgerissenen Augen auf den Boden.
"Ein Unfall? Was hast du gemacht? Bist du ausgerutscht und in seinen Intimbereich gefallen?!", rief sie und stand auf.
"Oh Gott, ich muss hier raus, bevor du hinfällst und mich schwängerst!", rief sie dazu und stürmte aus der Tür.
"Ok, sie kann uns also nicht weiterhelfen...", sagte ich und Ren vergrub sein Gesicht in meinem Kissen.
"Wie hast du das denn jetzt gemacht? Ich meine, dass er nicht gemerkt hat, dass du.. nun ja ein Mann bist...", fragte ich
nach einer weile. Ich war doch schon ein wenig neugirig....


Impressum

Texte: Copyright by meeee ^^ Die Charaktere gibt es wirklich. Zelo, Jongup, Yongguk, Himchan, Youngjae und Daehyun sind von der Boygroup 'BAP'. Minhyun, Aron, Ren, Baekho und JR von Nu'est. Doch das nur zur Info ^^ Denn ich bin bekennender Kpop-fan oder auch 'BABY', 'L.O.V.E' oder 'Bestfriend'. Viel Spaß :D
Tag der Veröffentlichung: 04.08.2012

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