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Alle Jahre wieder
~ derer vier an der Zahl ~
findet die Fußball-Weltmeisterschaft statt,
an der die Mannschaften teilnehmen,
welche die Qualifikationsspiele
gewonnen haben.

„Wir“, also Deutschland,
hatten sehr gute Spieler -
das war die Ära,
in welcher z. B.
Gerd Müller, Sepp Maier, Paul Breitner
und andere sehr talentierte Fußballer
Bestandteile der Nationalelf gewesen sind.

Diese Männer konnten eben
das eine oder andere besser
als vergleichbare Spieler.
Sei es nun Dribbeln, Weitschüsse,
das Halten jeglicher Schüsse aufs Tor
oder oder oder.


Heutzutage mangelt es im Fußball
an Ausnahmetalenten -
zwar gibt es herausragende Spieler,
die eben auch über die eine oder andere
besondere Fähigkeit verfügen,
doch ist niemand dabei,
der einen Mannschaftssieg
allein durch seine Teilnahme garantiert.

Trotzdem ist die Nationalelf Deutschlands
stark genug, um sich für jede
Fußball-Weltmeisterschaft zu qualifizieren.

Vor vier Jahren belegten sie am Schluß
den dritten Platz.
und Italiens Nationalelf
erspielte sich das Ziel der Teilnahme:
sie wurden Weltmeister.

Bei der diesjährigen FIFA WM
sind die als Favoriten angetretenen Länder
bereits bis auf ganz wenige ausgeschieden:
Italien, Frankreich, England, Brasilien.


Die „Angstgegner“ werden also nicht
am Halbfinale
oderdem Endspiel um den Pokal
teilnehmen.

Am heutigen Nachmittag (MEZ)
spielt die deutsche gegen die argentinische Nationalelf.

Argentinien.
Auch ein „Angstgegner“.

Dementsprechend niedrig
rechnen sich viele Fans
die Erfolgsaussichten der deutschen Elf aus.

Meine Prognose lautet 4 : 1 für Deutschland.
Der gleiche Spielstand wie gegen
die englische Nationalelf.

Die Begründung dafür
liegt in der Spielweise der argentinischen Elf -
es mangelt an Ausnahmetalenten,
an Fouls hingegen nicht.
Und sie werden von jemandem trainiert,
der eine Spielerkarriere sondersgleichen
hinter sich hat: Armando Diego Maradona,
der den Status eines Nationalhelden genießt.

Herr Maradona ist eine tragische Figur:
Einst die steile Karriere, welche
auf seiner hervorragenden Spielweise beruhte,
dann folgte sein Abheben,
welches auf die Reaktion der Öffentlichkeit
zurückzuführen ist -
Herr Maradona fühlte sich als „Übermensch“,
genoss die Bewunderung und vergaß sich selbst.

Er kam in Berührung mit alledem,
das mit genau diesem Maß
an Popularität verbunden ist -
mit all den in den Augen vieler Menschen
attraktiv aussehenden Frauen,
mit „sich alles kaufen können“,
mit den Beziehungen zu Hintermännern,
die sich krimineller Machenschaften bedienen,
um ihre Positionen zu behaupten.
Und nicht zu vergessen: jede Art von Drogen.

Anfangs ging das noch gut
und verhalf ihm zu noch mehr Ansehen.
Dann konnte jedoch seine Gesundheit
diesen Belastungen nicht mehr standhalten
und er baute sichtlich ab.


Da es gegenüber den Medienberichterstattungen
nur sehr geringe Möglichkeiten der Zensur gibt,
wurde seinerzeit auch
über seine Entziehungskuren berichtet -
geschmückt natürlich mit Abbildungen,
die ihn total verfettet und unvorteilhaft aussehend zeigen.

Aufstieg und Fall eines Idols.

Herr Maradona hat es jedoch geschafft,
seinen „inneren Schweinehund“ zu besiegen
und die Entziehungskuren erfolgreich
und ohne Rückfälle hnter sich gebracht.
Dazu gehört sehr viel
und es ist wohl der größte Erfolg seines Lebens.

Nicht ablegen konnte er jedoch das Gefühl,
welches er in den Jahren seiner Rolle
als „Supermann des Fußballs“ angenommen hatte:
die an Größenwahn grenzende Meinung
von sich selbst, welche blind macht
für die Realität, die natürlichen Grenzen
des Seins und Tuns.


Wohl die meisten Fußballer Argentiniens
orientieren sich an den Erfolgen,
welcher Armando Diego Maradona
seinerzeit als Fußballer gehabt hat.

So auch die Spieler der Nationalmannschaft.

Nun ist Herr Maradona derjenige,
welcher diese Spieler nach außen hin präsentiert.

Bei den bisherigen Spielen Argentiniens
während der FIFA WM 2010
war Herr Maradona auch nicht zu übersehen,
wenn die Fernsehkameras auf ihn schwenkten -
er stand in einem Maßanzug am Spielfeldrand,
geschmückt mit auffallend vielen Ringen
an den Fingern und vielerlei,
welches Reichtum und eine besondere Stellung
in der Gesellschaft präsentieren soll.
Kurz: jemanden, der es geschafft hat.

Nichts gegen Herrn Maradona -
seine bisherigen Leistungen
und seine Vergangenheit
rechtfertigen dieses Auftreten.


Ob es jedoch wirklich gut ist,
die angetretenen Profifußballer
mit dem eigenen Übermut zu präsentieren?

Der Öffentlichkeit mit Prädikaten
wie „Bestien“ und „unbesiegbar“
gegenüberzutreten?

Anzukündigen,
dass gegen die deutsche Nationalelf
„Krieg“ geführt werden wird?

Joachim Löw,
der Trainer der deutschen Nationalelf,
ist ein eher zurückhaltender Typ,
der auch keine überheblichen Verlautbarungen
über die von ihm trainierte Mannschaft abgibt.

Er hält sich eher an die Gegebenheiten,
an die tatsächlichen Mittel
der Spielqualitäten und taktischen Manöver,
die ein- und umsetzbar sind.


Sicherlich wirbt ein Trainer
für „seine“ Mannschaft,
doch kommt es wohl nicht nur
auf die Präsentation,
sondern eben vor allem
auf die Glaubwürdigkeit an.

Zwar hat Herr Maradona
ein sehr imposantes Auftreten,
doch übertreibt er maßlos
und verschweigt vor allem
die weniger starken Seiten,
welche spielerisch gegeben sind.

Das mag wirkungsvoll sein,
um den Eindruck zu erzielen,
dass die argentinische Elf durchwegs
über die Fähigkeiten verfügt,
welche Armando Diego Maradona
während des Höhepunkts seiner Karriere
als Fußballspieler gehabt hat -
doch wer soll das glauben?


Da mir weder Herr Maradona noch Herr Löw
oder auch nur einer der bei der FIFA WM 2010
präsenten Fußballspieler persönlich bekannt sind,
mag es sehr verwegen sein,
dass ich mir dieses Urteil erlaube,
doch lassen die Vorkommnisse der Vergangenheit
keinen anderen Schluß zu.


Es wird sich zeigen,
welche Mannschaft die bessere ist
und ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis!

Heute ist der 03.07.2010,
es ist 13:28
und die Übertragung des besagten Spiels
findet ab 16:00 MEZ im TV statt.

Impressum

Texte: Cover und Text: der Autor
Tag der Veröffentlichung: 03.07.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
für all jene, welche die FIFA WM 2010 ermöglicht haben und daran teilnehmen

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