Das Buch
Eva und Peter haben sich in der Toskana eingelebt.
Sie genießen die Schönheit dieses bezaubernden Landstriches und sehen ihre kleine Lena aufwachsen.
Aber auch die Arbeit nimmt sie in Beschlag, denn auf einem Weingut ist immer etwas zu tun, auch wenn Peter mit Gianfranco, dem Verwalter, den er von Don Filippo übernommen hat, eine tatkräftige Unterstützung hat.
Dieses Buch erzählt von ihren weiteren Erlebnissen.
Der Lenz wars
Gestern übern Tag
Sah ich´s in der Ferne
Sein blaues Band
Es flatterte im Winde
Ein zarter Kuß
Ein erstes Frühlingsahnen
Benvenuti in Italia.
Mein Name ist Peter Steinhartinger und ich lebe mit meiner Frau Dr. Eva Brandner und unserer kleinen Tochter Lena seit etwa einem Jahr auf unserem Weinbauernhof am Rande Pievescolas in der wunderschönen Toskana.
Pievescola ist ein Gemeindeteil von Casole d`Elsa und liegt zwischen den Hügeln der Montagnola senese nur etwa 25 km von Siena entfernt.
Wir bauen auf etwa 8 Hektar Wein an, hptsl. Sangiovesetrauben für unseren Chianti Colli Senese und den Rosso Toscano. Daneben wachsen auf kleineren Flächen Merlot- und Syrahtrauben, die wir zum verschneiden verwenden. Ganz wichtig für uns sind aber auch die Malvasiatrauben für den Vino Santo, eine ganz besondere Köstlichkeit.
Die Ernte unserer Olivenbäume verarbeiten wir in unserer neu restaurierten Ölmühle selbst für den Eigenbedarf.
Angesteckt mit dem toskanischen Virus haben uns unsere Freunde Benedetta und Mario, die wir schon aus Wiener Zeiten kennen. Wir waren oft Gast in ihrem Ristorante La Vecchia Fattoria in Grinzing.
Bis sie uns zu einem Urlaub auf ihrem Weingut bei San Gimignano eingeladen hatten. Ich habe damals noch Pharmazie studiert, während Eva bereits als Apothekerin in der Marienapotheke in Wien gearbeitet hatte. Da haben wir uns auch kennen gelernt. Ich habe mich vom ersten Moment an in sie verliebt, bei Eva hat es etwas gedauert.
Während unseres Aufenthaltes in San Gimignano verliebten wir uns dann unsterblich in diese wundervolle Landschaft. Und wir haben sofort zugegriffen, als Marios Vater uns den Kauf seines Weinbauernhofes angeboten hatte. Ich hatte von meinem Großvater einen Weinberg im Burgenland geerbt für dessen Erlös wir uns hier ansiedeln konnten.
Im Frühjahr nach Abschluss meines Studiums bin ich dann zuerst allein hierher gekommen und habe mich eingelebt. Eva folgte ein Viertel Jahr später.
Benedetta hatte uns während unseres Urlaubs verkündet, dass sie schwanger sei. Jetzt sind die Zwillinge auf der Welt und Mario und Benedetta sind überglücklich.
Nach der Elternpause wird Benedetta wieder als Dozentin für Geschichte an der Uni in Siena arbeiten.
Viele schöne Stunden haben wir bei Giancarlo, Marios Bruder, und seiner Waltraud im Tre Archi, ihrem Ristorante in San Gimignano und im zugehörigen Hotel verbracht.
Nicht zu vergessen Benedettas kleiner Bruder Bruno, der mit einem Großraumtaxi Gäste für Giancarlos Hotel vom Flughafen in Florenz oder von den Bahnhöfen der Region abholt und die Gäste nach Bedarf in der Toskana herumfährt. Ja und seine Frau Paola, der Inbegriff einer rassigen italienischen Schönheit, die Männerherzen in Flammen aufgehen lassen kann. Flirten war für sie ein Lebensinhalt, ein Spiel, das die Trauer überdeckte, keine Kinder bekommen zu können. Jetzt wo sie auf Vermittlung von Don Filippo einen kleinen Jungen, Guido, adoptieren konnten, ist ihre Ehe fester denn je.
Auch Paola ist Dozentin für Geschichte an der Uni in Siena.
Nicht vergessen dürfen wir unseren Verwalter Gianfranco und seine liebe Frau Francesca, ohne deren Arbeit und Einsatz unser Hof verloren wäre. Gianfranco ist ein alter gewiefter Fuchs, der mir sehr viel, beinahe alles beigebracht hat, was ein Weinbauer wissen muss und Francesca ist wie eine Mutter für uns.
Die wichtigsten Menschen in meinem Leben aber sind Eva und unsere kleine Lena. Lange hat es gedauert, bis Eva nach vielen Fehlschlägen schwanger wurde und schließlich im Frühjahr unser Sonnenschein Lena auf die Welt kam.
Jetzt spielen Eva und Lena gerade im Hof. Lena hat das Krabbeln für sich entdeckt und unter jauchzen und quietschen krabbelt sie durch die Wohnung. Jetzt beschäftigt sie sich gerade damit Bauklötze zu sortieren.
Eva wird nach dem Mutterschaftsurlaub in Siena arbeiten. Mein Vater hat dort für seine amerikanische Firma, deren Vizepräsident er ist, einen kleinen Hersteller von Vorprodukten für die Medikamentenproduktion gekauft.
Eva wird dort die technische Leitung übernehmen. Als Pharmazeutin hat sie auf diesem Gebiet promoviert und im Herbst ein sechswöchiges Praktikum in der Firmenzentrale in New Jersey absolviert.
Na und nicht vergessen möchte ich unser äußerst lebhaftes Katzenpärchen Strega und Leone, die gerade neugierig um meine Beine wuseln.
Um unsere Vorratskammer wieder aufzufüllen, hatten wir bei Valeria ein halbes Cinta senese Schwein bestellt. Don Luigi hatte frisch geschlachtet und an uns gedacht. Ich nahm Francesca mit zur Macelleria und fuhr auf den Hof. Valeria trug unter ihrem Kittel offensichtlich nur ihre Unterwäsche. Sie empfing uns mit einem breiten Lächeln, das aber etwas verblasste, als sie Francesca aussteigen sah. Sie hatte wohl nur mit mir gerechnet. Trotzdem suchte sie immer wieder wie unbeabsichtigt körperlichen Kontakt. Mir wurde heiß und ich war froh, Francesca bei mir zu haben.
Valeria hatte schon mehrfach versucht, mich zu verführen. Das letze Mal ausgerechnet zwischen den Schweinehälften. Als ich mich reckte, um den bestellten Schinken vom Haken zu nehmen, grabschte sie mir in die Pobacke.
Ich hatte mich schleunigst von ihr gelöst und ihr klar gemacht, dass sie das Spiel mit mir nicht machen könne.
Das Schwein war grob zerteilt und Valeria hatte es in Kühlkisten aus Styropor verpackt. Ich trug die Kartons auf die Ladefläche der Ape und bezahlte. Zum Schluss drückte mir Valeria noch einen Kuß auf die Wange, was Francesca mit einem leichten Kopfschütteln quittierte.
„Nimm dich vor der in Acht. Valeria würde dir nicht gut tun.“
„Darum habe ich dich mitgenommen Francesca.“ Ich lächelte.
Ich nahm den Telefonhörer ab, lauschte dem aufgeregten Anrufer. Es war der Lieferant unserer Flaschen. Wir hatten 5000 bestellt und jetzt erfuhr ich, dass der Lastwagen von der Straße abgerutscht und umgeschlagen war. Alle Flaschen waren zersplittert. Jetzt hatten wir ein Problem. Dass die Versicherung den Schaden ersetzen würde, nützte uns nichts. Wir mussten demnächst den Wein abziehen. Jetzt war guter Rat teuer, woher nehmen. Die Firma konnte frühestens in zwei Wochen liefern.
Mario konnte uns mit 500 Flaschen aushelfen, zwei unserer Nachbarn aus der Cooperative hatten 1000 Flaschen, die sie uns überlassen konnten.
Woher sollten wir den Rest nehmen?
Wir stützen unsere Köpfe in den Händen und überlegten.
„Warum rufen wir nicht den Conté an. Er hat doch versprochen uns jederzeit mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.“
„Ja, weil er ein Auge auf dich geworfen hat. Kannst du dich erinnern, wie er dich beim Besuch auf seinem Gut mit den Augen verschlungen hat?“ Brummte ich mürrisch.
„Ach was mein Peterl. Ich rufe ihn jetzt an. Laß mich nur machen.“ Gesagt getan, Eva wählte ihn an und hatte den Conté auch gleich am Apparat.
Ich konnte hören, wie Eva ihn mit allen Mitteln der Kunst um den Finger wickelte. Dann bedankte sie sich und legte auf. Sie grinste mich an, setzte sich auf meinen Schoß und gab mir ein dickes Busserl.
„Was ist?“
„Du hast Recht Peterl, er ist ein alter Lustmolch. Aber er hat gesagt, er sei deinem Vater sehr zu Dank verpflichtet und könnte uns aushelfen, no problemo hat er gesagt. Übermorgen schickt er uns die Flaschen.“
Eva war erfolgreich dabei, mich in Fahrt zu bringen. Sie bewegte sich rhythmisch auf meinem Schoß und hatte schnell Erfolg mit ihren Bemühungen. Dann glitt sie von meinem Schoß herunter und ging, sich lasziv in den Hüften wiegend, zur Treppe. Die Luft knisterte vor Erotik. Wir hatten uns eigentlich fürs Laufen fertig gemacht, als das Telefon klingelte. Evas knappes Laufhöschen unterstrich die Herausforderung, die ihre Kurven auf mich ausübten. Und meine enge Hose verbarg auch nicht die Wirkung, die Evas Bewegungen auf mich hatten. Warum sollten wir nicht gleich hier unten..?“ Lena war bei Francesca und Laura. Wir hatten freie Bahn. Eva schob ihre Hände in meine Hose und zerrte sie mir von den Hüften herunter. Schnell standen wir schwer atmend nackt voreinander. Ich ließ mich von Eva zum Sofa schieben, während ihre Hände schon zielstrebig am Werk waren. Ich sank in die Polster und Eva hockte gleich auf mir. In letzter Minute, dann kamen wir gemeinsam zum Höhepunkt. Eva ließ sich vorsichtig sinken, ohne sich von mir zu lösen. Ich spielte mit ihren weichen Pobacken, was Eva wie eine Katze schnurrend genoß. Irgendwie mussten wir eingeschlummert sein und wurden erst wieder wach, als Francesca gegen die Tür klopfte. Ich schlüpfte in Windeseile in meine Laufhose und eilte zu Tür. Francesca hatte Lena auf dem Arm und musterte mich verschmitzt grinsend von Kopf bis Fuß. „Laß nur“, lachte sie, als ich sie hereinbitten wollte. „Dio mio, tut mir leid, dass ich euch aufgeschreckt habe. Ich wollte euch nur das kleine Weib vorbeibringen.“
Ich nahm Lena aus der Karre.
Lena freute sich, als ich sie auf den Arm nahm und zupfte an meinen Brusthaaren.
„Willst du einen Kaffee haben Francesca?“ Eva rief aus dem Hintergrund.
„Papa, will runter.“ Lena strampelte in meinen Armen.
„Will runter“, protestierte sie mit deutlich erhobener Stimme.
„Die kleine Maus, hat eine ganz schöne Durchsetzungskraft. Das hat sie bestimmt von Eva“, lächelte Francesca, während ich Lena auf dem Fußboden absetzte. Sie machte schon ziemlich sicher ein paar Schritte, dann ließ sie sich auf den Po plumpsen und krabbelte in Windeseile auf allen Vieren Eva entgegen. Eva hatte eins meiner Shirts übergestreift und brachte Francesca und mir einen Kaffee. Dann bekam ich einen Klapps auf den Hintern.
„Ich muß erst mal duschen, bin aber gleich wieder da. Ich schaute meiner Liebsten hinterher und seufzte.
Lena zog sich am Tisch hoch und verwuchte auf meinen Schoß zu klettern. Ich schnappte mir das kleine Fräulein, was sie mit einem begeisterten Quietschen quittierte und setzte sie mir auf den Schoß. Dann schnappte sie sich einen Löffel, kniff die Augen zusammen, holte aus und klopfte den Löffel mit aller Kraft auf den Tisch. Sie schaute selbst zuerst erschrocken, dann beobachtete sie uns und fing an zu quietschen. Ihr Wortschatz war noch etwa eingeschränkt. Lena hatte erst die letzte Woche angefangen verständlich zu sprechen.
„Was macht ihr morgen zu Lenas Geburtstag?“
„Morgen ist Zwergentreffen bei uns, kommt doch auch. Paola und Bruno bringen Kaffee und Kuchen aus dem Tre Archi. Benedetta und Mario, na und die Zwerge natürlich. Tabea, Tommaso und Guido. Das gibt eine heiße Party.”
Wir feierten in der Diele und hatten außer dem großen Tisch und den Stühlen alles auf die Seite geräumt. Mit Teppichen, Decken und Kissen war der Raum kindersicher. Jedes Kind hatte sein Lieblingsspielzeug dabei,
Im Sommer verbrachten wir noch ein paar Tage am Meer. Mit Giancarlo und seinen Cousins hatten wir hart in den Weinfeldern und im Keller gearbeitet. Alles war in bester Ordnung und Giancarlo hatte gemeint, „Fahrt ruhig, bevor die Arbeit wieder richtig losgeht.“
Wir hatten in unserem kleinen Albergo in der Via Ansedonia in Castiglione della Pescaia ein Zimmer gebucht. Eva schob den Kinderwagen über die Promenade, während ich fotografierte. Als der Carabinieri uns sah, glitt ein Grinsen über sein Gesicht, er hatte uns sofort erkannt. „Gli austriaci!“ rief er aus.
Wir begrüßten uns, dann beugte er sich über den Wagen und betrachtete Lena mit einem Lächeln: „Tu piccolo uomo non sarebbe in questo mondo se non avessi poi distolse lo sguardo. Non è vero? Du kleiner Mensch wärst nicht auf der Welt, wenn ich damals nicht weg geschaut hätte.“
Eva umarmte ihn und drückte ihm ein Busserl auf die Wangen.
„Kocht ihre Schwägerin immer noch so gut?“ Eva schaute ihn an. Mit seinem Dreitagebart und der gut sitzenden Uniform gab er ein beeindruckendes Bild ab.
„Essen sie doch heute Abend mit uns und bringen ihre Frau mit“, lud ich ihn ein.
Er war nach kurzem Zögern einverstanden und versprach bei seiner Schwägerin zu reservieren.
„Meine Nichte Clemenza, sie ist dreizehn, kann auf die Kleine solange aufpassen.“
Dann salutierte er zackig und eilte um die nächste Ecke.
Lena schaute uns mit großen Augen an. Die Kleine hatte eine neue Angewohnheit, sie stopfte sich ihre kleine Faust in den Mund und saugte und schmatzte daran. Genauso machte sie es, wenn wir sie auf dem Arm hielten, dann mußte unsere Schulter herhalten. Dottor Faletti meinte, das bei Lenchen langsam die Zähne in den Kiefer einschießen und sie sich damit Erleichterung verschafft.
Lena gluckste vor Vergnügen als ich mit ihr in der Badewanne planschte. Immer wenn ich sie wieder hoch aus dem Wasser hob zappelte sie mit Armen und Beinen. Eva bürstete ihre Haare vor dem Spiegel und beobachtete uns grinsend. „Das kleine Weib genießt das, schau nur wie sie sich freut. So gib mir mal Lenchen, ich komme dann in die Wanne und du kannst dich fertig machen Peterl.“
Lena protestierte natürlich sofort als Eva sie heraushob und beruhigte sich erst als ihre Mama mit ihr weiter planschte. Beim heraus klettern aus der Wanne bekam ich von meiner Liebsten noch einen Klaps mit der nassen Hand auf den Po. „Bleib stehen Liebster, Lena möchte auch einmal Popoklatsch bei ihrem Papa machen.“
„Untersteht euch“, schimpfte ich, als ich auch schon, mit Evas sanfter Nachhilfe, Lenas kleines Händchen spürte.
„Schau mal Lenchen wie das schön klatscht, noch einmal?“
„Weiber,“ murmelte ich und verschwand in Richtung Dusche.
Ich duschte ausgiebig, während sich Eva mit der Kleinen in der Wanne vergnügte. Lena juchzte und gluckste vor Freude. Ich war stolz auf meine beiden Mädels.
Dann ging ich ins Zimmer und zog mir Jeans und ein Oberhemd an.
„Peterl nimm mir mal das kleine Fräulein ab und mach sie landfein.“ Lena maulte zwar als sie aus dem Wasser mußte, aber abgetrocknet werden mit einem großen flauschigen Tuch mochte sie auch. Wir spielten verstecken. Lena zappelte mit Armen und Beinen und gab wieder vergnügte Geräusche von sich. Endlich hatte ich unserer Maus die Windeln angelegt und sie angezogen, gar nicht so einfach, weil sie keine Minute Ruhe gab und mit ihrem Papa spielen wollte.
Eva beobachtete uns lächelnd. In ihrem engen schwarzen Etuikleid sah sie bezaubernd aus. Das Kleid endete eine gute Handbreit oberhalb der Knie und wirkte sehr verführerisch auf mich.
„Wir können wohl nicht einfach hierbleiben“, wollte ich wissen, während meine Augen in Evas Ausschnitt versanken.
Eva faßte mich am Kinn und lächelte, dann drückte sie mir ein dickes Busserl auf. Ich erwiderte den Kuß, bis wir uns atemlos wieder voneinander lösten.
Lena fing an zu quengeln, sie vermißte wohl die gebührende Aufmerksamkeit. Eva lachte, nahm unseren Liebling auf den Arm und Lena beruhigte sich wieder.
Maresciallo Capo Corrado Mazzoleni und seine Frau Renata waren sehr angenehme Gesprächspartner und wir waren uns schnell sympathisch. Renata war ausgebildete Sängerin und sang während der Festspiele im Chor in Massa Marittima. Von Beruf war sie Lehrerin für Musik und Kunst am Liceo Statale im 25 km entfernten Grosseto. Der Maresciallo stammte aus Neapel, tat aber schon seit Jahren hier in der Maremma seinen Dienst, während Renata aus einer Weinbauernfamilie aus der Gegend stammte. Ihr Bruder führte das elterliche Gut.
„Ihr habt damals wirklich Glück gehabt, das mein Brigadiere nicht unterwegs war. Er ist ein ziemlicher Frömmler und hätte euch gnadenlos angezeigt. Ich bin froh, wenn ich einmal aus der Büroarbeit herauskomme und unternehme gern hin und wieder eine Tour.“ Der Maresciallo lachte und wir stießen miteinander an.
Seine Schwägerin hatte sich in der Küche übertroffen und servierte uns eine Spezialität des Hauses Gamberi con Lardo.
Dazu tranken wir einen erfrischenden Vermentino della Maremma Toscana “Occhio a Vento” IGT aus der Fattoria Rocca delle Macie. Er funkelte strohgelb mit leuchtenden Reflexen im Glas. Sein fruchtig frisches blumiges Bukett erinnerte an Aprikose und Pfirsich, mit einer zitronigen Note und knackiger Säure. Trocken vollmundig, weich und harmonisch glitt der Wein die Kehle herunter.
Die mit Speck gebratenen Garnelen erwiesen sich als wahrer Augen- und Gaumenschmaus. Ich tupfte mir mit einer Serviette die Mundwinkel ab.
Lena schlief seelenruhig weiter, während wir uns angeregt unterhielten. Sie zog eine Schnute, saugte an ihrer kleinen Faust und gab leise Geräusche von sich.
Gamberi con Lardo (Riesengarnelen mit Lardo)
Zutaten:
400g kleine weiße Bohnen
400 ml Gemüsefond
1 Rosmarinzweig
1 Karotte, 1 Selleriestange, 1 kleine Zwiebel
150 g Dinkel
schwarze Pfefferkörner
Meersalz
Peperoncino
Olivenöl
12 Riesengarnelenschwänze
12 dünne Scheiben Lardo di Colonnata
Zubereitung:
Die weißen Bohnen über Nacht einweichen und früh mit dem Gemüsefond und dem Rosmarinzweig langsam auf kleiner Flamme erhitzen (nicht kochen)
Karotten, Selleriestange putzen, waschen und stückeln, die Zwiebel vierteln. Dinkelkörner in einer Kasserolle mit Wasser bedecken. Das zerkleinerte Gemüse, fünf Pfefferkörner und etwas Salz zugeben, ca. 15 bis 25 min kochen bis die Flüssigkeit aufgesogen ist. Den Rosmarinzweig aus den Bohnen nehmen und die Bohnen passieren. Mit Salz, wenig Peperoncino und Olivenöl abschmecken. In den fertig gegarten Dinkel ein wenig Bohnenpüree und Olivenöl einrühren und wieder mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Garnelenschwänze unter fließendem Wasser waschen, schälen, den Darm entfernen und trocken tupfen. Jede Garnele in eine Scheibe Speck wickeln und in Olivenöl goldbraun anbraten.
In die Mitte der vorgewärmten Teller ein wenig Dinkel geben und mit Bohnenpüree umgießen. Die angebratenen Garnelen auf dem Dinkel anrichten und servieren.
Nach dem Essen schaute mich Renata prüfend an. „Sagen sie Peter, haben sie schon einmal Modell gestanden?“ Ich schüttelte den Kopf, während Eva mich etwas misstrauisch musterte.
„Nein, nie.“
„Ganz bei uns in einem kleinen Dorf in der Nähe, ich fahre täglich vorbei, hat sich eine Künstlerin niedergelassen. Und in ihrem Garten steht eine Statue, die ihnen verblüffend ähnlich sieht. Sehr gut gemacht aus hellem Marmor, ein nackter Mann in Pose, hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Davide. Ach sie hat noch mehr Statuen von nackten Männern in ihrem großen Garten, aus Stein, aus Holz, aus Bronze. Ist zwar nicht jedermanns Geschmack, aber ich finde es ziemlich sinnlich.“
„Donatella, hier ist sie also gelandet“, entfuhr es Eva und mir beinahe gleichzeitig.
„Sie kennen sie wohl?“ Renata lächelte.
Eva sprudelte heraus „Sie hat bei uns im Ort gewohnt und sie wollte Peter modellieren. Ich war natürlich dagegen, aber sie scheint es doch gemacht zu haben. Peter hat mir versprochen, nicht Modell zu stehen. Irgendwann waren sie und ihr Mann über Nacht verschwunden.“
„Wenn sie über Grossetto zurückfahren, kommen sie beinahe daran vorbei.“
Einige Zeit später, nachdem ich die Rechnung bezahlt hatte, brachen wir auf. Der Maresciallo und seine Frau begleiteten uns noch bis vor die Tür unserer Pension.
Als wir gemeinsam im Bett lagen, hatte ich Eva hoch und heilig versichert, dass ich Donatella nicht Modell gestanden hatte.
„Aber wie kann sie dich dann modelliert haben?“ flüsterte Eva mit Tränen in den Augen.“
„Lass uns Morgen vorbeifahren, das bin bestimmt nicht ich“ schlug ich ihr vor.
Eva drehte sich weg und weinte sich in den Schlaf. Ich ziemlich verzweifelt, Eva schien mir nicht zu glauben.
Am nächsten Morgen schwiegen wir.
Ich fuhr und hätte beinahe den Wegweiser übersehen, auf dem in großen Buchstaben „Donatella Vesari, scultore“ stand.
Ich bog in den Feldweg ein und bald standen wir vor dem offenen Tor eines Gartens. Wir wanderten schweigend hindurch und schauten uns die Skulpturen an. Bis wir die Skulptur erreichten. Das war ich, unzweifelbar, unverkennbar.
Eva schaute mich mit tränenüberströmten Gesicht an „Warum hast du mir nicht gesagt, dass du ihr Modell gestanden bist, nackt vor diesem Weibe? Warum lügst du mich an Peterl?“
„Er hat dich nicht angelogen Eva. Hallo ihr Beiden, schön euch wiederzusehen. Ihr müsst sagen, ich habe Peter gut getroffen. Schaut er nicht herrlich aus?“
Donatella war unbemerkt an uns herangetreten und merkte jetzt betroffen, dass Evas Gesicht ganz verweint war.
„Aber wieso...kannst du Peterl dann so genau......?“
„Eva, ich habe ein fotografisches Gedächtnis. Nein, ich habe deinen Peter nicht nackt gesehen. Ich habe ihn beim Laufen beobachtet, sein Muskelspiel beobachtet, ihm hinterher geschaut. Die hautenge Hose und sein Shirt haben ja nichts verborgen, da brauch ich seinen nackten Körper nicht zu sehen. Ja und dann habe ich ihn modelliert. Na ein paar Dinge“. Sie grinste verschmitzt, „habe ich mir zusammengereimt und du hast ihn wieder erkannt, das ist Lob genug für mich.“
Eva schaute sie ungläubig an, dann nahm sie meine Hand und schmiegte sich an mich.
„Sie schaut wunderschön aus“, murmelte Eva.
„Wisst ihr was, ich schenke euch die Statue. Dann könnt ihr sie in eurem Garten aufstellen, oder in der Diele, oder vielleicht im Schlafzimmer“. Donatella kicherte.
„Du sei nicht so eitel“, schimpfte Eva zu mir und lächelte aber wieder dabei.
„Ich muss nächste Woche noch einmal nach Pievescola, um die letzten persönlichen Dinge abzuholen. Das Haus ist jetzt verkauft. Dann bringe ich die Statue mit. Ein Klein LKW kommt ja zu euch hoch, oder?“ Ich nickte. Eva grinste „Für dein bestes Stück häkele ich aber eine Mütze, das geht wirklich keinem was an.
Ein halbes Jahr später, Lenas 1. Geburtstag stand vor der Tür, geht unsere Geschichte weiter.
Mein Vater hatte uns spät abends noch angerufen und verkündet er hätte vom Conte eine Einladung zu einer Weinverkostung in Montalcino erhalten, wir wären auch herzlich eingeladen.
Freitag nachmittag brachten wir Lena zu Benedetta und Mario. Sie freute sich schon darauf mit Tabbea und Tommaso zu spielen. Lena schnatterte während der Fahrt in einer Tour. Sie war gern bei Benedetta und Mario, die uns spontan angeboten hatten, Lena die zwei Tage vorbeizubringen.
Ich saß mit Lena und ihrer großen Reisetasche voller Spielsachen und Kleidung hinten. Sie kuschelte ihren Kopf an meine Seite und meinte mit einem mal
„Papa, anrufen Nacht sagen“, dabei quollen zwei Tränchen aus ihren Augenwinkeln.
„Wir rufen ganz bestimmt an und sagen dir gute Nacht Liebes“ meinte Eva tröstend.
Als wir auf den Hof fuhren, sahen wir Tabbea und Tommaso spielen. Eva hielt an. Lena war wie ein Blitz draußen und lief unter großem, Hallo auf die Zwillinge zu. Benedetta begrüßte uns, nahm Lenas Gepäck in die Hand und meinte: „ Seht nur, wie sie sich freut, wie schön die Kleinen spielen.“ Dann umarmte sie uns zum Abschied. Wir warfen noch einen letzten Blick auf die spielenden Kinder, die keinerlei Notiz von uns nahmen, so sehr waren sie in ihr Spiel vertieft. Eva seufzte. Der Abschied von Lenchen fiel ihr immer schwer. Unterwegs regnete es, es war recht frisch für Mai, aber zum Wochenende hatten die Wetterfrösche Besserung angesagt. Gut für unsere Rebenbestände. Ich hatte die Woche über die Reihen zwischen den Reben mit dem kleinen Traktor aufgelockert, sodaß sie jetzt das Wasser gut aufnehmen konnten. Es versprach wieder ein gutes Weinjahr zu werden.
Anschließend fuhren wir quer durch die Montagnola nach Siena. Auf der Straße bis Sovicile waren nicht viele Autos unterwegs, dafür begegneten uns Gruppen von Radfahrern, die das schöne Wetter für einen Ausflug nutzten. Immer wieder querten Wanderer die Straße. Hinter Sovicille, je näher wir der Autostrada kamen, wurde der Autoverkehr dichter. Siena, auf den Hügeln gelegen, strahlte im Sonnenlicht. Wir fuhren die Serpentinenstraße den Hügel hinauf und bogen in die Sackgasse ein, an deren Ende sich das Haus meines Vaters befindet. Das Tor war offen und wir fuhren die Auffahrt hinauf und hielten vor der Treppe zur Terrasse.
Mein Vater winkte uns von oben aus zu, dann kam er uns entgegen und nahm uns die Reisetasche ab. Ich behielt unseren Kleidersack und Eva nahm den Blumenstrauß.
„Laura und Nina bringen gerade Max zu Bett. Er bekommt Zähne und ist recht unleidlich, aber du warst nicht anders mein Sohn.“
Eva grinste und meinte „Mein Peterl kann auch jammern, wenn er mal etwas unpäßlich ist. Streite es ja nicht ab.“ Schicksalsergeben nickte ich und mußte auch lachen. Es war ein komisches Gefühl, plötzlich nach fast dreißig Jahren ein Brüderchen zu bekommen. Ich fand es schön, dass sie den Kleinen nach Opa benannt hatten.
Abends saßen wir auf der Terrasse. Die Lampions warfen Lichtreflexe in unsere Weingläser. Ein laues Lüftchen wehte und brachte die Geräusche der Autostrado herbei. Die Luft war noch voller Aromen. Ich nahm mir ein Stückchen Precorino von der Platte, die uns Nina zubereitet hatte. Mein Vater hatte uns einen exzellenten Brunello serviert.
„Aus den Kellern des Conté, zur Einstimmung“, wie er betonte „Und zur Feier des Tages“, fügt er hinzu. Wir waren entsprechend neugierig.
„Laura hat Evas Verbesserungsvorschläge durchgerechnet. Wir sparen dadurch bis zu 25% der Produktionskosten. Mike ist sehr angetan. Du kannst dich auf eine satte Erfolgsprämie freuen Eva. Macht mir bis zum Wochenende eine Präsentation davon. Ihr dürfte sie dann nächste Woche Mike persönlich vorstellen.“ Mike McPershon war der Präsident der New Jersey Pharmazeutical Company, der Mutterfirma der Siena Biopharmaceutical S.A.
„Kommt Mike nach Siena?“ Eva war neugierig.
„Nein, ihr werdet nächste Woche nach Trenton fliegen und ihm die Präsentation persönlich vortragen, du und Laura. Die Tickets liegen schon im Safe.“
Eva schluckte, dann strahlte sie uns an.
„Leider kann ich nicht mitkommen, nächste Woche hat uns Gianfranco einen Haufen Arbeit aufgeladen“, meinte ich etwas traurig.
Eva hatte, als technische Leiterin, eine Studie erarbeitet, um das Produktionsverfahren zu optimieren. Mein Vater war begeistert und anscheinend der CEO auch. Jetzt winkte zur Belohnung ein Flug in die Zentrale.
In Buonconvento tankten wir bei Shell kurz auf. Das Städtchen wollten wir uns auf der Rückfahrt ansehen. Ich wußte von Carola noch, dass hier ein deutscher Kaiser gestorben war.
Die sanften Hügel der Crete schimmerte im Sonnenschein goldgelb von den weiten Getreidefeldern. Mohn und Kornblumen standen in voller Blüte und verzierten das Bild mit roten und blauen Farbtupfern.
Kurze Zeit später erreichten wir die von malerischen Zypressen gesäumte Strada Bianca, die Auffahrt zum Weingut des Conté. Das geduckte im warmen Ocker strahlende Haupthaus mit Taubentürmchen nahm die eine Breitseite des Hofes ein, die anderen Seiten waren von etlichen Wirtschaftsgebäuden eingerahmt. Ein livrierter Diener empfing uns mit hochgezogenen Augenbrauen. Als mein Vater ihm unsere Einladung gab, lächelte er, wies uns an, den Wagen am Ende des Hofes abzustellen und begleitete uns dann ins Haus. Er zeigte uns dann unsere Zimmer und sagte, dass der Conté uns in einer halben Stunde in der Bibliothek empfangen könnte.
Ich packte die Flasche „Vecchio Santucci No. 8“ aus, ein achtjähriger Grappa, der nach der Riserva Reifung noch weitere fünf Jahre in alten Portweinfässern lagert und daher seine unvergleichliche Milde und den exquisiten Geschmack bekommt. Unsere Brennerei hatte diese Kreation in einer kleinen Auflage nur für besondere Kunden ausgeführt. Die Flasche war nummeriert und vom Brennmeister handsigniert. Ein besonders edler Sangiovese Brand, unser Gastgeschenk für den Conté.
Don Alfiero empfing uns an der offenen Tür der Bibliothek und bat uns herein. Bei der Begrüßung, für die Frauen mit Handkuß, schaute er ihnen unverschämt in die Ausschnitte. Für uns Männer hatte er ein Schulterklopfen übrig. Dann bot er uns die Plätze an. Auf dem Tisch standen Gebäckschalen und eine Karaffe mit Vin Santo. Der Diener füllte unsere Gläser und mit einem Santé stießen wir an. Don Alfiero erzählte amüsante Anekdoten und lud uns zu einer Führung über seine Weinfelder ein.
„Nachher haben sie noch Zeit, sich umzuziehen, wir fahren erst gegen acht Uhr“, meinte er dann. Wir stiegen in die bereitgestellten Gummistiefel. Wir waren natürlich neugierig und ließen uns vom Conté und seinem Cantiniere durchs Gelände führen. Im Gegensatz zu uns, hatte er den Bewuchs zwischen den Reihen entfernt. Ich hielt nicht viel davon, die Pflanzen schützten den Boden vor Austrocknung und speicherten die Feuchtigkeit über einen gewissen Zeitraum. Die an Draht gezogenen Reben standen etwas weniger dicht als unsere, waren aber im guten Zustande. „Hier wächst unser Brunello, ich hoffe wieder auf ein Spitzenergebnis dieses Jahr. Letzes Jahr haben wir im Gambero Rosso die höchste Wertung, drei Weingläser, bekommen.“ Wir gratulierten ihm dazu und freuten uns um so mehr auf die Verkostung heute abend. Auf einem freien Feld sah ich etwa ein Dutzend bunte Bienenstöcke. Don Alfiero schmunzelte, und meinte: „Immerhin ist Montalcino auch eine Honigstadt. Sie sollten ihn einmal probieren, er ist einfach köstlich. Wir haben verschiedene Sorten, hauptsächlich Kastanien-, Rosmarin- Thymian- und Lavendelhonig. Diese Bienen hier produzieren zum Beispiel Lavendelhonig.“ Erst jetzt wurde ich auf die die Lavendelfelder im Hintergrund aufmerksam und sog den intensiv aromatischen Duft ein. Dann folgte ich dem Conté, Laura, Eva und meinem Vater, die schon vorausgegangen waren. Der Conté erzählte von seinen Plänen, Weingüter im Chianti zu verkaufen, um hier weiter auszubauen. „Der Brunello bietet ein lukrativeres Geschäft, als meine Chiantigüter. Haben Sie“, er wandte sich an meinen Vater und mich zugleich „keine Lust zu expandieren? Ich mache ihnen auch einen fairen Preis.“
Wir waren überrascht. Für Eva und mich kam das nicht infrage, aber mein Vater schien zu überlegen. Er schaute Laura an, die nickte. „Von welcher Summe ist denn die Rede?“ Mein Vater schaute den Conté prüfend an. „Nun, ich dachte überschlägig an 1,5 Mio Dollar. Sie müssen bedenken, das fragliche Weingut ist sehr ertragreich und verfügt über ca. 10 Hektar Anbaufläche, hauptsächlich Sangiovese und Cannaiolo, dazu die Gebäude und wenn sie ihn übernehmen wollen, der Cantiniere und seine Mannschaft. Das Gut liegt in der Gemeinde Panzano. Kommen sie doch mal zum anschauen vorbei, vielleicht in der nächsten Woche?“
„Kommst du mit Peter, du verstehst mehr von der Materie als ich? Aber ich denke Mike wäre interessiert. Er schätzt den Wein aus der Toskana. Dein Chianti Colli Senese hat ihm zum Beispiel sehr gut geschmeckt.“ Mein Vater legte mir die Hand auf die Schulter.
„Wollt ihr denn hier bleiben?“
Mein Vater schaute Laura verschmitzt an. „Wir haben schon mal darüber gesprochen, nicht wahr Liebes?“ Eva und ich schauten uns erstaunt an. Das waren ja interessante Neuigkeiten.
„So, aber nun laßt uns weiterschauen“, der Conté deutete auf das nächste Feld. „Alles Malvasiatrauben, unser Vin Santo hat es zu einer gewissen Berühmtheit gebracht, müssen sie wissen. Heute Abend werden sie ihn kosten, ich bin schon gespannt auf ihr Urteil“, verkündete er mit einem gewissen Stolz in der Stimme.
Dann liefen wir wieder zurück zum Haus um uns umzuziehen.
„Sie fahren mit mir. Um 19:00 Uhr brechen wir auf, es ist ja nicht weit. Bis nachher.“ Er verabschiedete uns an der Haustür.
Wir duschten auf unserem Zimmer noch einmal, keine Zeit mehr für Liebkosungen. Eva sah in ihrem schwarzen Etuikleid zum anbeißen aus. Dem Conté würden die Augen hervorquellen. Ich umarmte meine Schöne, dann schlüpfte ich auch in meinen Anzug. „Wir sind schon ein schönes Paar“, stellte Eva fest, nachdem wir uns vor dem großen Spiegel ausgiebig bewundert hatten. „Der Anzug steht dir aber auch gut“, Eva tätschelte mir den Hintern und grinste mich entwaffnend an. „Die Lust heben wir uns aber auf heute Nacht auf“, meinte ich bedauernd. Pünktlich um 19:00 Uhr standen wir auf dem Hof. Der Conté fuhr den Jaguar vor und öffete uns die Türen. Die letzten Meter zur Festung mußten wir laufen, hier war absolutes Fahrverbot. Vor der Tür der Enoteca standen schon etliche Gäste. Don Alfiero stellte uns vor und bat uns dann hinein. Alles war festlich geschmückt. Im Hintergrund spielte leise Musik von Angelo Branduardi. Der Conté führte uns zu unseren Plätzen. Neben uns saßen zwei alte Bekannte. Die beiden Einkäufer, die wir auf der Münchener Weinmesse getroffen hatten. Sie erkannten mich gleich wieder. Vielleicht gab sich im Laufe des Abends eine Gelegenheit miteinander ins Geschäft zu kommen.
Die Tische bogen sich unter den köstlichen Antipasti. Mehrere Kellnerinnen gingen umher und schenkten uns die erste Weinprobe ein. Der Wein funkelte dunkelrot im Glase und hatte ein angenehmes Aroma, meine Nase nahm ein reiches Bukett verwelkender Rosen, mit Anflügen von Erdbeeren und Veilchen auf, eben rassig, feinfruchtig und elegant, dieser Brunello, der König der toskanischen Weine. Eine junge Frau, die Tochter des Grafen schritt von Tisch zu Tisch und nahm die Bestellungen auf. Auch mein Vater und ich orderten je eine Kiste des vorzüglichen Weines.
Der Conté strahlte, als ich ihm meine Eindrücke schilderte. Auch die nächsten Kostproben waren erlesen und von höchster Qualität. Wir schwelgten in diesen Sinnenfreuden. Später am Abend gingen wir hinaus zum Luftschnappen und blickten über das malerisch im Mondlicht daliegende Montalcino. Don Alfiero dankte uns noch einmal für unseren Besuch und ließ einen Wagen vorfahren, um uns in unser Quartier bringen zu lassen. Er erinnerte uns an die Einladung für die nächste Woche, die wir gerne bestätigten. Der Abend schien für ihn besonders erfreulich verlaufen zu sein. Im Haus des Grafen angekommen, verabschiedeten wir uns von Laura und meinem Vater und eilten in unser Zimmer. Wir hatten beide einen Schwips und alberten herum. Eva bedachte mich mit ihrem verführerischsten Lächeln und schien Appetit auf mich zu haben. Jedenfalls konnte sie mich nicht schnell genug in unser Bett bringen. Ihre sicheren Griffe weckten das kleine Raubtier und wir versanken ineinander. Hinterher verwöhnte sie mich noch mit einer sanften Massage, die mich wohlig aufstöhnen ließ. Nur das Fleisch meiner Pobacken wurden von ihr intensiver geklopft, geknetet und massiert. Eva wußte, dass ich das Schinkenklopfen mochte, es mir Lust bereitete und das kleine Raubtier wieder zu neuem Leben erwecken würde. Ich drehte mich wieder auf den Rücken und Eva nahm mich auf. Wir verfielen in einen sanften Rhythmus und kamen beide nahezu gleichzeitig. Wir duschten noch einmal gemeinsam und kuschelten uns dann in unser Bett unter die Decke. Nach dem Frühstück fuhren wir wieder heim. Der Conté hatte sich entschuldigen lassen und uns noch eine Magnumflasche seines Brunellos zum Geschenk gemacht. Mit dem einen der Einkäufer hatten wir einen Termin auf unserem Hof ausgemacht. Wir ließen uns Zeit auf der Rückfahrt und wollten Buenconvento noch besichtigen. Wir parkten unser Auto an der Piazza Garibaldi, stiegen aus und bummelten durch die Gassen. Eine kleine Osteria an der Via Soccini lud uns ein. Ein verführerischer Duft strömte durch die offene Tür. Wir setzten uns draußen in die Sonne und bestellten uns eine Kleinigkeit zum essen.
„Noch einmal zum Angebot des Conté. Was haltet ihr davon?“ Mein Vater schaute uns an.
„Uns würde es gefallen.“ Ich schaute Eva an und nickte.
„Dann wären wir Nachbarn. Ich telefoniere heute abend noch mit Mike. Wenn wir den Preis noch etwas drücken könnten, wird er sicherlich zustimmen.“
„Donnerstag schauen wir uns erst einmal gemeinsam das Weingut an.“
Am späten nachmittag holten wir noch Lena ab. Als sie uns sah, kam sie auf Eva und mich zugerannt und umklammerte uns. Sie hatte uns wohl doch etwas vermißt.
„Sie fragt schon seit dem Mittagsschlaf nach euch, vorher war sie zu sehr beschäftigt.“ Benedetta lächelte und bot uns einen Happen an. Sie hatte Pecorino und Finocchiona als Antipasti vorbereitet, dazu tranken wir ein Glas vom Rosso Toscano. Lena futterte natürlich noch munter mit. Mit Mama und Papa schien es doch am Besten zu schmecken. Sie kuschelte sich ganz eng an Eva und ließ sich von mir füttern. Jetzt kamen Tabea und Tommaso auch mit Hallo und wollten etwas abhaben. Tabea kletterte gleich auf meinen Schoß, während Tommaso Eva bettelnd anblickte, Eva nahm den Kleinen hoch. Mario und Benedetta lachten als sie uns so umlagert sahen.
„Tabea und Tommaso, ihr habt doch schon gegessen“, mahnte sie mit erhobenem Finger.
„Kommt, ihr müßt jetzt ins Bettchen.“ Beide folgten leise murrend, wir bekamen jeder noch einen feuchten Schmatzer ab, dann folgten sie Benedetta ins Haus.
„Wenn du Lena nächste Woche, wenn Eva in den Staaten ist, vorbeibringen willst, wir hätten nichts dagegen und die Kinder würden sich bestimmt freuen.“
Wir nahmen Benedettas Angebot an.
Lena nickte begeistert, ihr gefiel es bei Mario, Benedetta und den Kindern sehr gut. Sie spielten sehr gerne miteinander und hier machte Lena auch brav ihren Mittagsschlaf, wozu sie zuhause manchmal keine rechte Lust hatte. Lena schnatterte auf der ganzen Rückfahrt über ihre Erlebnisse. Sie hatte zwei schöne Tage verlebt.
Abends besuchten wir Francesca und Gianfranco. Ich wollte Gianfranco bitten, uns zu beraten und sich einmal genau umzusehen.
Wir setzten uns an den großen Tisch im Garten. Francesca servierte uns Antipasti und einen Wein.
Gianfranco war gleich einverstanden und bereit uns mit seinem Wissen zur Seite zu stehen.
Wir unterhielten uns noch bis es dunkel wurde. Dann schlenderte ich mit Eva wieder unseren Hügel empor. Lena schlief schon tief und fest.
Ich hatte am nachmittag noch die Sauna vorbereitet und jetzt wollten wir uns einfach nur noch ein Stündchen entspannen. Wir banden uns unsere Badetücher um die Hüften und liefen in den Keller. Die Sauna war wohltemperiert. Während Eva sich schon auf der mittleren Bank ausstreckte, legte ich mein Badetuch auf die oberste Reihe und machte einen frischen Aufguß. „Was für ein leckeres Mannsbild.“ Dann setzte ich mich auf die oberste Stufe und betrachtete meine Schöne, sie hatte die Augen geschlossen und bot ein appetitanregendes Bild. Die zwei bis drei Kilo, die sie nach der Schwangerschaft behalten hatte waren gut verteilt. Ich träumte ebenfalls vor mich hin. Wie gut hatten wir es doch hier getroffen. Seit Lena auf der Welt war, waren wir rundum glücklich und genossen unser Leben zu dritt. Nach einer knappen Stunde richtete sich Eva seufzend auf. „Es ist genug Liebster, laß uns abkühlen. Ich löschte den Saunaofen und stellte die Lüftung voll an, dann banden wir uns unsere Badetücher um, nahmen unsere Sandalen und liefen über den Hof, die Treppe hinunter zum Pool. Wir legten unsere Badetücher ab und sprangen splitternackt ins erfrischende Naß. Wir schnappten unwillkürlich nach Luft, dann zogen wir ein paar Bahnen und kletterten wieder hinaus. „Laß uns hineingehen Peterl, es wird schon etwas frisch.“ Eva zitterte leicht und wir bekamen eine leichte Gänsehaut. Jetzt hatten wir es eilig wieder ins Haus zu kommen. Schnell die Treppe zum Schlafzimmer hinauf. „Wärme mich mein Bär“ das ließ ich mir nicht zweimal sagen, wir legten uns hin und kuschelten uns ganz eng aneinander. Dann nahm Eva mich auf und wir liebten uns in einem sanften, langsamen Rhythmus.
Am Montag brachte ich Eva und Laura nach Rom zum Flughafen. Mein Vater konnte nicht, er hatte eine Videokonferenz mit der Zentrale. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, fuhr ich nach Trastevere und besuchte Teresa und Orazio. Die beiden freuten sich und hatten natürlich ein Zimmer für mich frei. Abends bummelten wir noch gemeinsam durchs Viertel und aßen gemütlich in einer winzigen Trattoria, die nur von Einheimischen aufgesucht wurde. Wir erzählten bis in die Nacht, dann ging ich die Treppe zum Zimmer empor, warf mich ins Bett und schlief tief und traumlos ein. Am nächsten früh rief Eva von Vaters Haus auf den Palisades an, sie waren gut angekommen. Wir turtelten ein wenig miteinander, dann legte ich auf. Die beiden begleiteten mich noch zu meinem Parkplatz, Teresa gab mir ein Lunchpaket mit und ließ ihrer Schwester Paola und Bruno liebe Grüße bestellen. Ich fuhr recht früh wieder heim und machte einen Abstecher zu Benedetta und Mario. Paola und Bruno waren auch da und hatten den kleinen Guido mitgebracht. Wir hörten die Kinderstimmen eifrig durcheinander plappern. Ich bestellte die Grüße und bekam von Paola einen Kuß dafür. Paola schaute uns an und meinte trocken „Ein Mann wie Peter sollte nicht einen Tag ungeküßt bleiben, wo Eva doch nicht da ist.“ Dann lachte sie glockenhell und fuhr ihrem Bruno durchs wuschelige Haar. Paola und Bruno blieben den Abend da, um die Kinder zu hüten. Benedetta hatte bei Giancarlo im Tre Archi einen Tisch reserviert. Heute übernahm ich den Abend, die zwei hatten uns oft genug eingeladen. Wir sprachen über den Besuch des Einkäufers der Supermarktkette miteinander. Giancarlo hatte den Nebensaal reserviert für unsere Verkostung. Mario und ich wollten unsere besten Gewächse zum Verkosten anbieten, dazu auch noch mehrere Jahrgänge unseres Vecchio Santucci. Giancarlo lieferte die nötigen Antipasti und hatte Zimmer für den Einkäufer und uns reserviert. Wir versprachen uns viel von der Verkostung, der Deutsche hatte schon in München unsere Weine in höchsten Tönen gelobt. Jetzt ging es darum den Auftrag zu erhalten. Gestern hatte Pino mir ein Telegramm überreicht, der Einkäufer hatte den Termin bestätigt.
Gianfranco, Luigi und Salvatore kamen den Weg hochgeschlendert, ihr Werkzeug über der Schulter. Sie hatten schon unten bei Francesca Kaffee getrunken, so daß wir gleich an die Arbeit gehen konnten.
Eva verstaute Lena auf ihrem Kindersitz, dann warf sie mir eine Kußhand zu und fuhr zur Arbeit nach Siena. Mein Vater hatte im Werk einen Kindergartenbereich eingerichtet, den mehrere Mitarbeiterinnen nutzten. Die Kinder wurden während der Arbeit von einer Kindergärtnerin betreut. Lena hatte sich daran gewöhnt und freute sich darauf mit den anderen Kindern spielen zu können. Ich hatte die beiden letzen Tage mit dem Kleintraktor die Reihen zwischen den Reben aufgelockert, jetzt wollten wir kleine Reparatur- und Schneidearbeiten durchführen und morgen würde ich den Dünger ausbringen. Wir hatten von einem Gutachter die Bodenbeschaffenheit testen lassen, daraufhin hatte er uns eine speziell angefertigte Mineralmischung zusammengestellt, die die Pflanzen optimal versorgen würden. Die Säcke lagerten im Schuppen. Zum Wochenende war Regen gemeldet, ich mußte mich daher beeilen, um den Dünger an die Pflanzen zu bringen. Enzo hatte letzte Woche zwei der Terrassenbefestigungen, die der Starkregen vor zwei Wochen beschädigt hatte ausgebessert, als Steinmetz und Maurer war er der geeignete Mann dafür. Wir hatten die Reben, die in Mitleidenschaft gezogen worden waren, wieder gerichtet und die Drähte neu gespannt. Jetzt warteten wir voller Ungeduld auf die erste Ernte unserer Syrahtrauben. Die Reben standen gut und hatten reichlich Blattwerk entwickelt. Genug grün um die Energie der Sonne in die Trauben zu leiten. Es versprach ein guter Jahrgang zu werden. Wir wollten uns dieses Jahr an einem Cuvée mit Syrah-, Sangiovese- und Merlottrauben versuchen. Wir schwitzten ganz schön bei dieser anstrengenden Arbeit. Die Sonne tat ihr übriges dazu und brannte mit intensiver Kraft vom Himmel. Das ständige Bücken und hocken ging ganz schön ins Kreuz. Na da hatte Eva heute abend zu tun, mir die verspannten Muskeln zu lockern. Ich wischte mir den Schweiß von der Stirn, nahm einen kräftigen Schluck aus der Wasserflasche und arbeitete weiter. Wir kamen gut voran. Plötzlich hielt ich inne, eine kleine bunte Eidechse schaute mich an. Ich näherte ihr vorsichtig meinen Finger, da verschwand sie im Grase. Ich hatte schon längst mein Hemd ausgezogen und arbeitete mit bloßem Oberkörper. Wir arbeiteten aufmerksam, denn Gianfranco hatte neulich eine Viper gesehen, die sich durch unser Weinfeld schlängelte.
Zum Mittag brachten Francesca und Laura in Körben unser Essen. Sie deckten draußen auf der Terrasse. Es gab Polenta mit einer selbstgemachten fantastischen Soße, dazu ein Glas unseres Hausweines. Neugierig und hungrig strichen Strega und Leone um unsere Beine. Sie hatten Glück Luigi warf ihnen in Soße getränkte Brotstückchen hin, die sie gierig verschlangen.
„So Schluß meine Lieben, ihr könnt euch zum Nachtisch ein Paar Mäuse suchen, davon haben wir genug.“ Die beiden Katzen schauten mich sichtlich erbost an und schlichen sich dann beleidigt davon.
„Richtig, du darfst sie nicht zu sehr verwöhnen Peter.“ Gianfranco grinste. Dann erhoben wir uns wieder, nahmen unser Werkzeug und gingen gestärkt an die Arbeit. Den ganzen Nachmittag arbeiteten wir ausdauernd und schafften unser Pensum.Gianfranco lobte uns. Am Hofe drückte ich Luigi und Salvatore noch den vereinbarten Lohn in die Hand. Die beiden bedankten sich strahlend und schlenderten gemeinsam mit Gianfranco wieder den Hügel hinab.
Ich ging in den Keller, schlüpfte aus Hose und Slip und duschte ausgiebig, dann trocknete ich mich ab, zog frische Wäsche, mein Trikot und meine enge kurze Laufhose an. Eine gemütliche Runde ums Dorf war noch drin. Ich war doch etwas ausgepumpt als ich bei Matteo ankam. Ich trocknete mir mit einem Handtuch den Kopf ab. Marta winkte mir bewundernd zu und lächelte. Matteos Bedienung Sebastiana brachte mir ein viertel Roten und ein Schälchen mit Pistazien. Beppe kam hinter Kirche hervor und als er mich sah, überquerte er die Straße und setzte sich zu mir. Sebastiana brachte auch ihm ein viertel Roten und stellte eine zweite Karaffe auf den Tisch.
„Ich war auf dem Friedhof, heute hätte meine Frau ihren siebzigsten Geburtstag.“ Er schaute etwas wehmütig und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. „Wann willst du die Sanierung der Quelle angehen?“ Beppe schaute mich fragend an. „Ich hätte nächste Woche Zeit.“
„Montag geht es nicht, da bringe ich Eva und Laura nach Rom zum Flughafen. Wie wäre es mit Mittwoch?“
„Gut, dann schauen wir uns nachher mal die Quelle an, damit ich weiß, was ich brauche. Das ist dir doch recht?“
Ich nickte „In einer Viertelstunde?“
Beppe nickte ebenfalls.
„Du kannst mit mir mitfahren bis zu eurem Hof.“ Jetzt spürte ich meine gequälten Muskeln und war dankbar für Beppes Angebot. Wir tranken unseren Wein aus, ich zahlte und wartete bis Beppe mit seinem Wagen vorfuhr.
Oben stiegen wir aus und liefen die Wiese hoch bis zur Quellfassung. Beppe schaute kopfschüttelnd, klopfte ein wenig an den Steine herum und meinte dann.
„Da gibt’s einiges zum ausbessern, aber das wird wieder. Mittwoch früh kurz nach sieben. Wenn dir das recht ist Peter.“ Ich nickte nur. Dann liefen wir wieder hinunter zum Hof. Während Beppe in sein Auto stieg und die Strada Bianca hinunterrollte, winkte ich ihm zu. Dann öffnete ich die Haustür, ging langsam die Treppe zum Schlafzimmer hinauf ins Bad und duschte ausführlich. Zum trocknen legte ich mich nackt wie ich war auf die Terrasse. Ich döste ein wenig und stand dann erholt wieder auf, zog mir Laufhose und Trikot an und bereitete das Abendessen vor. Sicher würde Eva noch eine Runde mit mir laufen wollen. Ich holte frische Tomaten und Basilikum von draußen, nahm eine Kugel Mozarrella und bereitete die Insalata Caprese zu. Noch mit etwas Balsamico und Öl verfeinert, eine Prise Pfeffer drauf und der Salat war fertig. Ich deckte die Schüssel ab, nahm einen Roman und setzte mich auf unsere Terrasse. Ab und an trank ich einen Schluck von unserem Quellwasser. Ein leichter Wind wehte vom Tal herauf. Die Rocca leuchtete im Sonnenlicht vor den schwarz daliegenden Hügeln der Montagnola. Eva und Lena würden bald kommen. Strega und Leone schienen mich wieder zu mögen, sie rollten sich neben mir auf der Bank zusammen und genoßen die wärmende Sonne. Die beiden Katzen schnurrten um die Wette. Ich hörte schon von weitem das charakteristische Schnurren unserer Giulia, legte das Buch auf die Seite. Den Tisch hatte ich schon vorher gedeckt. Ich holte noch den Salat, die Flasche Rotwein und Lenas Saft. Dann rollten meine zwei Frauen schon auf den Hof. Lena stieg schnell aus, rannt eauf mich zu und ließ sich auf den Arm nehmen. „Das muß ich dir erzählen Papa“, plapperte sie los und berichtete mir in allen Einzelheiten was sie erlebt hatte. Dann nahm ich Eva in den Arm und wir küßten uns ausgiebig. Lena lief derweil über den Hof und rief nach den Katzen. Eva tätschelte mir den Po und rief dann „So jetzt muß ich mich aber erstmal frisch machen und mich umziehen. Lena komm Händewaschen und umziehen, Lena!“ Die beiden eilten ins Haus, während ich den Wein öffnete und in unsere Gläser goß. Für Lena ein großes Glas mit Saft, denn sie hatte immer viel Durst, wenn sie nach Hause kam. Dann teilte ich den Salat auf und wartete.
„Hallo kleiner Frosch“, rief ich als Lena in grasgrünen Shorts und Shirt herausgelaufen kam. Lena grinste, kletterte auf meinen Schoß und wollte sich ein Stück Tomate stibitzen.
„Warte bis die Mama kommt du kleiner Räuber.“ Aber die Tomate war schon im Schnäbelchen verschwunden.
Eva sah in weißen knappen Shorts und einem grünen Top zum anbeißen aus.
„Mama du kleiner Frosch.“ Lena grinste bis über beide Ohren, während Eva ihr mit dem Finger drohte. „Du hast bestimmt wieder genascht Fräulein.“ Lena nickte vergnügt und stiebitzte sich ein weiteres Stück Tomate von Evas Teller, dann trank sie durstig ihr Glas mit Saft leer. Ich stieß mit Eva an, der Wein funkelte dunkelrot im Glase. Dann aßen wir mit großem Appetit unseren Salat. Lena schaffte gerade mal die Hälfte, den Rest durfte ich noch vertilgen.
„Gleich kommt Laura und paßt auf dich auf, dass du mir ja brav ins Bett gehst kleines Fräulein.“
Eva hatte Laura angerufen, die gerne bereit war, als Babysitterin einzuspringen.
„Mama und der Papa wollen noch eine Runde laufen, also ärgere Laura nicht. Sie will dir sogar noch eine Geschichte vorlesen.“
Eva und ich räumten mit Lenas tatkräftiger Hilfe den Tisch ab.
Da kam Laura auch schon, heute trug sie anstatt der Jeans mal ein luftiges Sommerkleidchen. Sie begrüßte uns, dann busselte Lena uns noch ab, nahm brav Lauras Hand und die beiden verschwanden im Haus.
Eva und ich trabten gemächlich los, winkten unten Francesca zu, die wieder im Garten werkelte und liefen Richtung Dorf. Sebastiana, Marta und Marisa saßen vor Marios Bar und winkten uns zu. Am Ortsausgang liefen wir an Donatellas ehemaligen Haus den Hang hinauf bis zum Waldrand. Eva lief vorneweg und ich bewunderte ihren anmutigen Anblick. Sie war sehr gut in Form und ihren Bewegungen zuzuschauen war einfach ein Genuß. Eva schien das zu spüren, denn plötzlich wechselte sie auf die Seite und bedeutete mir vorzulaufen. Ich gönnte ihr den Anblick und genoß es ihre Blicke auf meinem Körper zu spüren. Auf dem Rückweg ließen wir uns vor Matteos Bar in die freien Stühle fallen und bestellten eine Karaffe Wein. Hinterher genehmigten wir uns noch einen Caffeé Doppio und trabten dann mit frischer Energie die letzten Kilometer durchs Dorf und den Hügel hinauf.
Oben saß Laura mit einem Buch auf der Terrasse und meinte „Lenchen war brav und ist nach der Geschichte gleich eingeschlafen.
„Laura wir brauchen mal wieder ein Etikett für unsere neue Kreation. Hättest du wieder Lust dazu einen Entwurf zu machen.“
Laura nickte freudig und strahlte, dann verabschiedete sie sich von uns und schlenderte langsam den Hügel hinunter nachhause.
Wir blieben noch eine halbes Stündchen auf der Terrasse sitzen, tranken noch jeder ein Glas Wein, dann hatten wir die nötige Bettschwere und stiegen die Treppe zum Schlafzimmer empor. Wir schauten im Kinderzimmer nach Lenchen. Sie lag mit offenem Munde da und gab leise Schnarchgeräusche von sich. Eva zog die Bettdecke zurecht, unsere Kleine hatte die Angewohnheit sich im Schlafe bloß zu strampeln. Wir duschten noch gemeinsam, dann schliefen wir engumschlungen ein.
Wir standen zeitig auf, leise um Lena nicht zu wecken zogen wir uns an und gingen hinunter in die Küche, um das Frühstück zuzubereiten. Eva drückte mir noch einen dicken Kuß auf den Mund, ich revanchierte mich mit einem Klaps auf ihren so verführerisch dargebotenen Po.
„Sei brav Peterl, sonst kann ich für nichts garantieren.“ Während Eva das Brot toastete, deckte ich den Tisch auf der Terrasse, meine kurze Boxershort mußte genügen. Pecorino, Finocchiona und etwas Marmelade und Honig für unsere Süße. Ich blieb draußen um die genäschigen Katzen fernzuhalten, die schon bald erwartungsvoll maunzend auftauchten und neugierig um meine Beine strichen. Jetzt brachte Eva den Brotkorb heraus und ich löste sie in der Küche ab, um den Kaffe für uns beide zu kochen und für Lena den Saft einzugießen. Da hörte ich auch schon Tappser auf der Treppe und ein zerzauseltes Lenchen tauchte auf. Die Haare hingen ihr ins Gesicht. „Wo hast du denn deine Spange Lenchen?“
„Weiß nicht“, murmelte sie noch etwas schlaftrunken. „Komm geh hinaus zur Mama und nimm deinen Saft gleich mit. Verschütte aber nichts.“ Lena schlich mit dem Saft hinaus. Ich füllte unser Kaffeetassen und ging auch ins Freie. Die Sonne hatte schon eine Menge Kraft.
Wir genossen die warmen Strahlen und unser Frühstück.
„Peterl räumst du noch ab, dann gehe ich mit Lena hoch und wir machen uns fertig.“
Ich nickte und meine Beiden trabten davon. Ich trank den Rest Kaffee aus und räumte den Tisch ab. Drinnen schob ich das Geschirr in die Spülmaschine, die wir uns letzten Monat geleistet hatten und räumte die Eßsachen in den Kühlschrank.Lenchen nahm für den Kindergarten zwei Honigbrote mit, Eva aß in der Werkskantine.
Ich hatte heute im Keller zu tun, der Wein entwickelte sich prächtig trotzdem waren Kontrollen notwendig. Mittlerweile traute Gianfranco mir das schon alleine zu. Er hatte sich heute freigenommen, Francesca hatte Geburtstag und er wollte sie nach Siena zum Essen ausführen. Eva hatte schon noch vor dem Frühstück angerufen und ihr in unser beider Namen herzlich gratuliert. Francesca und Gianfranco waren für uns über die Zeit wie Familienmitglieder geworden. Ich stieg aufs Dach um die Trauben für den Vin Santo anzuschauen. Hier bekamen sie Wind unds Wärme und genug Muße zum trocknen. Dann zapfte ich mir noch ein Gläschen vom Faß ab und kostete den likörartigen Wein. Er war trocken etwas herb und von beeindruckender Süße. Ein Prachtjahrgang. Eva rief nach mir, es war Zeit zum Abschied. Ich umarmte mein Weib, und gab ihr einen herzhaften Kuß. Dann bekam ich auch von Lena ein Busserl, das etwas verrutschte und auf der Nasenspitze landete. Die beiden stiegen ein und fuhren vom Hof Richtung Siena. Jetzt hatte ich Gelegenheit mich anzuziehen und fertig zu machen. Eine alte Jeans und ein Sweatshirt waren ideal für die Temperatur im Keller. Ich nahm die Meßgeräte und überprüfte die Fässer. Die Werte waren hervorragend, die Probeschlucke auch, das würde ein großer Jahrgang werden. Die zwei großen Stahltanks hatten wir gleich nach der Umfüllung auf die Eichenholzfässer gereinigt.
Sie waren für die herbstliche Ernte bereit. Nächste Woche würden wir erste Mischversuche für unseren Cuveé machen. Gianfranco und ich hatten schon das ungefähre Mischungsverhältnis ausgemacht, aber das hing davon ab, ob die Sinnenprüfung uns überzeugte, der Wein sollte ja auch schmecken. Nach einer guten Stunde war ich fertig und überlegte, was ich anstellen könnte. Heute abend konnten wir nicht laufen, denn Laura war ja auch mit auf der Geburtstagsfeier. Eigentlich hatte ich ja Lust mal wieder eine Runde mit dem Rad zu drehen. Ich ging hinauf ins Schlafzimmer und zwängte mich in meine Radmontur. Sie saß noch immer wie eine zweite Haut am Körper. Zunehmen durfte ich nicht mehr, kein Gramm eigentlich. Dann holte ich das Rad aus der Garage und strampelte los. Ich wollte die Tour wiederholen, die mich vor einigen Monaten so sehr geschlaucht hatte. Es ging noch immer sehr in die Beine, aber ich fühlte mich wohl dabei. Je länger die Strecke sich zog, desto wohler fühlte ich mich, ich rollte mich langsam ein. Zwar tat mir schon nach ein paar Steigungen der Hintern weh, aber das würde der Muskulatur nur guttun. Ich biß die Zähne und ignorierte den leichten Schmerz. Die Oberschenkel vibrierten unter der Anstrengung. Jetzt kam ich von der anderen Seite wieder ins Dorf. Ich erntete bewundernde Blicke von Sebastiana und Marta und ließ mich in den Stuhl fallen. Matteo schaute mich spöttisch an. „Du verdrehst mal wieder allen Frauen den Kopf, was wird Eva dazu sagen?“ Er grinste bis über beide Ohren.
„Mach halt mit“, spöttelten Marta und Sebastiana und deuteten auf Matteos leichten Bauchansatz. Der schüttelte energisch den Kopf und meinte, er hielte es lieber mit Churchill „No sports“. Dann servierte er mir eine Karaffe Wein, ich lud Marta und Sebastiana ein, mir Gesellschaft zu leisten, ein Gläschen mitzutrinken, was sie gerne annahmen. Beide hatten ja ihren Arbeitsplatz im Auge.
„Nach einer halben Stunde, zahlte ich, stieg wieder in den Sattel und radelte die letzten Kilometer zurück zum Hof. Oben spritzte ich das Rad ab, stellte es zum trocknen in die Sonne, zog mich splitternackt aus und sprang in den Pool. Ich ließ mich treiben und vom Wasser verwöhnen, dann schlüpfte ich in die mittlerweile wieder getrockneten Sachen und zog mich im Schlafzimmer um. Die Wäsche warf ich unten in die Waschmaschine und ließ sie mit den anderen Wäschestücken laufen. Dann nahm ich mir wieder meinen Krimi von Andrea Camilleri zur Hand und wollte mich gerade auf die Terrasse setzen, als mir einfiel, das Eva mir noch eine Einkaufsliste aufgetragen hatte. Ich rief in Frutta e Verdura an und gab Marisa den Auftrag durch. „Ich komme nachher mit der Ape und hole die Sachen ab Marisa.“ Sie hatte mir gesagt, dass Carlo heute nicht könne, er wäre beim Arzt.
So, jetzt konnte ich noch ein Stündchen lesen. Ich trank dazu eine Flasche Mineralwasser. Ich lief noch einmal ins Haus und holte ein Kissen zum unterlegen, der Hintern war doch etwas in Mitleidenschaft gezogen worden.Der Roman war spannend und ich hätte beinahe die Zeit vergessen. Ich schlüpfte in die Bermudas, streifte mir das Hemd über, holte die Ape aus der Garage und tuckerte los. Dann half ich Marisa die beiden Kisten aus dem Lager zu holen und lud sie auf die Ladefläche. Bei Matteo kehrte ich noch auf ein Schwätzchen mit Beppe und Luigi ein und fachsimpelten über die Aussichten Sienas in der Meisterschaft der Seria A. Ein Glas Wein konnte ich noch vertragen, dann verabschiedete ich mich und fuhr zum Hof hinauf. Ich lud die Kisten in den Vorratskeller und stellte die Ape wieder in die Garage. Jetzt konnte ich weiterlesen. Eva und ich würden mit Lena heute essen gehen. Sie freute sich schon drauf bei Gaspare Spaghetti mit Ketchup zu essen. Ich mußte unwillkürlich an Miriam unser kleines Spaghettimonster denken.
Während Eva ein rotes, enges Trägerkleid anzog schlüpfte ich in weiße Jeans und trug dazu ein weißes kurzärmeliges Hemd. Lena hatte von Tabea ein schönes fliederfarbenes Blümchenkleid bekommen, dass der zu klein geworden war. Dazu die neuen lila Schuhe, Lena war selig. Wir beschlossen zu laufen, die Luft war warm und voller Aromen. Lena plapperte wieder wie aufgezogen, was sie alles im Kindergarten erlebt hatte. Dabei versuchte sie erfolglos Schmetterlinge zu fangen. Unten im Dorf winkten uns Marta und Matteo zu.
„Lena du setzt dich an meine Seite, dass du den Papa nicht mit Ketschup bekleckerst, mich natürlich auch nicht.“ Lena folgte brav und setzte sich an Lenas linke Seite, während ich den Platz rechts von Eva nahm. Gaspare reichte uns die Menükarte.
„Ich will Ketchup mit Spaghetti“, rief Lena aus. „Du möchtest mein Fräulein“, korrigierte Eva sie. Lena nickte ungeduldig. Gaspare servierte uns zwei Gläser Prosecco und Lena ein Glas Kindersekt. Wir stießen miteinander an und suchten uns etwas leckeres von der Speisekarte aus.
Als Antipaste servierte Gaspare uns Auberginenscheiben mit Füllung
Rezept
Als Hauptgericht Hähnchen mit Artischocken
Rezept
Als Nachtisch dann noch Maronenmousse
Davon bekam Lena auch noch etwas ab, wobei sie natürlich an unseren Gerichten naschen durfte
Wir kamen müde und verschwitzt auf den Hof, die Sonne hatte den ganzen Tag vom Himmel gebrannt und wir waren rechtschaffen erschöpft. Wir legten die Werkzeuge in der Garage ab und ich verabschiedete mich von Gianfranco und den Arbeitern.
Lena hatte mich natürlich gleich erspäht und kam quietschend auf mich zugelaufen. Ich schnappte mir meine Kleine, hob sie hoch und wirbelte sie herum.
„Na mein kleiner Frechdachs?“
„Lena kein Frechdachs, Papa Frechdachs“, antwortete Lena spontan.
Dann stellte ich Lena wieder ab, sie klammerte sich an mein Hosenbein. Da sie nur ihre Hausschuhe anhatte, nahm ich Lena auf den Arm. Gemeinsam gingen wir zum Haus und öffneten die Tür. Ein aromatisch verlockender Duft drang aus der Küche und umfächelte unsere Nasen
„Mama hat Fisch gekocht, es riecht schon gut.“
Eva stand mit umgebundener Schürze am Herd und wendete gerade die Fischfilets. Eva hatte im Centro Commercial in Val D´Elsa Seeteufel erstanden und bereitete ihn nach einem Rezept von Francesca zu
Ich zog meine Liebste an mich heran und umarmte sie, dann erhielt ich ein langes Busserl.
„Willst du nicht erst duschen Peterl?“
„Darf ich mit Papa duschen“, rief Lena und schaute ihre Mutter erwartungsvoll an..
Eva nickte und meinte nur „Aber ärgere den Papa nicht und plantscht nicht so viel herum.“
Wir hatten der Kleinen schon beizeiten erklärt, das Mann und Frau unterschiedlich gebaut waren und so gab es da keine Probleme. Sie kannte uns nackt und so konnten wir ungezwungen miteinander duschen oder in die Sauna gehen.
Ich ließ Eva los, nickte und ging nach oben.
Lena warf ihre Kleidung einfach auf den Boden. Ich packte meine Sachen in die Wäschetruhe.
„Willst du wohl deine Sachen aufheben und dahin tun, wohin sie gehören“, schimpfte ich mit Lena.
Mit schuldbewußter Miene sammelte sie alles auf. Dann kletterten wir in die Duschkabine und ich stellte das Wasser auf eine angenehme Temperatur ein. Wir seiften uns ein und erfrischte uns unter den prasselnden Strahlen der Dusche.
„Du hast einen ganz schön dicken Po, Papa“, stellte Lena fest und kniff mich herzhaft. Ich protestierte energisch. „Wenn du so frech zu Papa bist, versohle ich dir deinen kleinen Hintern.“
„Fang mich doch“, kicherte Lena und brachte sich schleunigst außer Reichweite.
„Willst du dich wohl abtrocknen, du kleiner Teufel. Die Mahnung hatte Erfolg, Lena schnappte sich ihr Handtuch und trocknete sich ab.
„So jetzt gehst du in dein Zimmer und ziehst dich an, wir gehen nach dem Essen noch ins Dorf.“ Lena verschwand blitzschnell. Ich duschte zu Ende, frottierte mich ab und ging ins Schlafzimmer.
Dort schlüpfte ich in den Slip, streifte meine enge Laufhose über und zog ein Shirt an.
Eva zwickte mich in den Po „Hast du dich so sexy angezogen, weil du noch laufen willst, oder willst du nur meine Augen erfreuen?“
„Nur jetzt zum essen, ich will meine Bermudas nicht bekleckern.“ Ich grinste und genoß es, wie Eva mir liebevoll den Hintern tätschelte.
„So meine Lieben, setzt euch und genießt das Essen.“ Wir ließen uns nicht zweimal bitten und aßen mit Genuß. Dazu tranken wir ein Glas von Marios bestem Vernacchia.
1 kg Seeteufelfilet
1 mittelgroße Zwiebel
2 Knoblauchzehen
2 TL. Salz
1 Zitrone
100g Mehl
4 EL Olivenöl
125 ml Weißwein
250 ml Tomatensoße
2 EL gehackte Petersilie
1/2 TL Cayennepfeffer
4 cl Cognac
50 g Butter
Zubereitung
Zwiebel und Knoblauch schälen und hacken. Die Seeteufelfilets in ca. 50 g schwere Medaillons schneiden und leicht klopfen.
Mit einem TL Salz und dem Zitronensaft würzen und in Mehl wenden. In einer Pfanne mit hohem Rand das Öl erhitzen. Die Medaillons darin bei mittlerer Hitze, auf jeder Seite, 2 Minuten anbraten. Herausnehmen und warm stellen.
Zwiebel und Knoblauch in das heisse Fett geben und kurz anschwitzen. Mit Weißwein ablöschen und die Tomatensauce dazugeben. Einmal aufkochen lassen und Petersilie, Pfeffer, und Sahne drunterrühren.
Die Fischmedaillons hineinlegen und bei kleiner Hitze 5 Minuten ziehen lassen. Dann herausnehmen, warm stellen und Cognac in die Sauce einrühren. Dann mit dem restlichen Salz abschmecken, einmal aufkochen lassen und dann vom Feuer nehmen. Die kalte Butter flockenweise unterziehen.
Die Filets auf vorgewärmte Teller geben und mit der Sauce bedecken.
Das Essen war ein Gedicht, Eva war eine hervorragende Köchin.
„So ihr Zwei, jetzt ziehen wir uns um und gehen noch ein wenig ins Dorf.“
„Ich zieh meine Fußballsachen an, darf ich“ forderte Lena. Unser Zeugwart hatte für Lena ein Höschen und ein Trikot in Vereinsfarben anfertigen lassen. Das trug sie mit unbändigem Stolz bei jeder Gelegenheit.
Eva nickte „Und wir zwei ziehen unsere Bermudas an, oder passen sie dir nicht mehr Peterl?“
Eva grinste spöttisch, als ich mich hineinzwängte und tätschelte mir wieder den Hintern
„Ich glaube, ich füttere dich zu gut, wir sollten mal wieder regelmäßig laufen, bevor der Speck sich festsetzt.“ Eva hatte recht, die Bermuda saß überm Hintern schon recht knapp.
„Heute noch mal genehmigt mein Lieber, aber ab morgen laufen wir wieder, mir wird die Hose auch langsam zu eng.“ Eva drehte sich und wartete auf meinen Kommentar. Ihre Hose war auch recht knapp geworden.
„Am Po ist der Speck am leckersten“ Ich grabschte lüstern in die pralle Backe und lachte, ich wußte Evas Revanche würde umgehend erfolgen.
„Ich finde, wir zwei sind ein sexy Paar, meinst du nicht auch Peterl?“
Lena hatte uns staunend und stirnrunzelnd beobachtet „Was macht ihr denn da“, wollte sie wissen.
Eva streifte ihr Shirt von der Rutgers University über, während ich in mein Shirt mit dem Emblem der BoKu schlüpfte. Dann stiegen wir lachend die Treppe hinunter, schlossen die Haustür und liefen über den Hof und den Hügel hinunter.
Bei Matteo kehrten wir ein und bestellten ein Glas Rotwein und für Lena Apfelschorle.
„Du schaust aber schön aus“, meinte Matteo zu Lena, „spielst du auch Fußball wie dein Papa?“
„Ja, aber nur mit Papa und wenn Onkel Bruno kommt.“
„Der Verein hat noch keine Mädchenmannschaft“, bedauerte ich.
„Aber Lena könnte doch bei den Jungs mitspielen, so selbstbewußt und resolut wie sie ist.“
„Ja Papa, bitte, bitte“
„Gut, ich frage mal beim nächsten Training“. Lena strahlte uns an.
„Ich könnte wieder zwei Kisten von eurem dreijährigen brauchen“, Matteo schaute mich fragend an.
„Kein Problem, komm doch einfach vorbei, wenns dir paßt Er ist vorzüglich gelungen.“
Auf dem Rückweg winkten wir Francesa zu, die im Garten Unkraut häckelte.
„Können wir dir Lenchen für eine Stunde da lassen? Wir wollen noch eine Runde laufen, mein Peterl, hats nötig“. Dabei grabschte sie mir herzhaft in die Pobacke.
Francesca lachte „Kein Problem, laßt sie nur da, sie kann mir helfen.“ Lena nickte und wir zwei eilten den Hügel hinauf. Schnell hatten wir uns umgezogen und in die enge Laufkleidung gezwängt. Dann drehten wir unsere Runde, die Wiese hinauf, am Waldrand entlang und kurz vor der Staatsstraße auf die Dorfstraße hinunter. Ich genoß den Rhythmus und das Gefühl etwas für den Körper zu tun. Eva hatte ja recht, ich hatte zwei, drei Kilo zugelegt, was mir überhaupt nicht gefiel. Eva hatte beim Gang auf die Waage auch schon gejammert „Ich werde langsam fett, magst du mich überhaupt noch Peterl?“
Ich hatte sie nur in den Arm genommen und den Po getätschelt, dann hatten wir es eilig ins Bett zu kommen und uns zu lieben. Hinterher genossen wir die gegenseitige Massage, die uns zu einer zweiten Runde Liebesspiel ermunterte. Unter der Dusche grabschten wir uns gegenseitig lustvoll in die Pobacken und versicherten uns, dass wir diese erotischen Leckerbissen zum anbeißen fänden.
Aber jetzt liefen wir, waren total entspannt und genossen den lauen Sommerwind.
Eva standen die zwei Kilo, über die sie jammerte, gut. Ich beobachtete ihr Muskelspiel und seufzte sehnsuchtsvoll.
Eva bekam das natürlich mit und jetzt mußte ich vorlaufen.
„Meinetwegen brauchst du am Po nicht abnehmen Peterl, das steht dir gut, ausgesprochen sexy.
Wir genossen die Entspannung, die uns das laufen brachte. In unserem Rhythmus konnten wir lange und ausdauernd laufen.
Als wir an Gianfrancos und Francescas Haus vorbeikamen, winkte uns Gianfranco zu „Francesca ist mit der Kleinen schon oben, sie haben eine Überraschung für euch.“
Francesca und Lena saßen auf der Terrasse. Lena kaute mit vollen Backen und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Francesca lächelte, deutete auf ihren Korb und meinte „Lena war fleissig, wir haben für euch einen Kuchen gebacken. Wer so viel arbeitet, sollte auch etwas essen.“
„Ich habe mitgeholfen“, krähte Lena, nachdem sie ausgekaut hatte.
„Was habt ihr den für einen Kuchen gebacken Lena?“
„Eine Torta di Mandorle”, entgegenete Francesca.
“Das ist ein Mandelkuchen”, rief Lena dazwischen.
Mandelkuchen (Torta di Mandorla)
Butter zum einfetten
3 Eier, getrennt
140 g Zucker
60 g Kartoffelmehl
140 g blanchierte, geschälte, fein gehackte Mandeln
abgeriebene Schale von einer Orange
135 ml Orangensaft
etwas Salz
Puderzucker zum bestäuben
Eine Springform großzügig einfetten. Eigelb und Zucker in einer großen Schüssel schaumig aufschlagen, Kartoffelmehl, Mandeln, Orangenschale und Orangensaft unterrühren. Das Eiweiß mit einer Prise Salz in einer anderen Schüssel steif schlagen und vorsichtig unter die Eigelbmischung heben.
Den Backofen auf 160° C vorheizen. Die Mischung in die Springform füllen und 50 bis 60 Minuten backen, bis der Kuchen goldbraun ist und bei leichtem Druck nachgibt. Auf ein Kuchengitter stürzen und abkühlen lassen. Mit Puderzucker bestäuben und servieren.
„Das Rezept stammt noch von meiner Nonna, Eva, ich hab es dir aufgeschrieben.“
„Schmeckt guuuut“, Lena hatte den Mund mit Puderzucker verziert und leckte sich die Lippen.
Eva eilte in die Küche und kochte uns noch einen Kaffee, während ich Lena den Mund abputzte, dann ließen wir uns den Kuchen schmecken.
„Da sollten wir wohl das Abendessen ausfallen lassen“, meinte Eva etwas süffisant mit dem Blick auf mir.
„Ihr seid doch beide so beneidenswert schlank“, lächelte Francesca und schaute uns dabei an.
Nach dem Essen brachten wir Lena zu Bett, verabschiedeten uns von Francesca, nahmen noch eine Flasche Wein, setzten uns auf die Terrasse und genoßen die Aussicht übers Tal. Leone und Strega schienen auch romantische Gefühle zu hegen und strichen uns erst um die Beine um uns dann auf den Schoß zu springen. Eva legte ihren Kopf an meine Schulter. Wir träumten ein wenig vor uns hin. Dann tranken wir unsere Gläser aus und machten uns auf den Weg in unser Bett. Strega und Leone verschwanden in Richtung des Olivenhains. Wir liessen die ganze Nacht die Balkontüren offen und genossen die milde Luft.
Heute war ich mit Gianfranco auf dem Weg nach Castellina. Hier wollten wir uns zusammen mit meinem Vater das Weingut das der Conté zum Verkauf anbot, ansehen. Gianfranco verstand am meisten vom Weinbau und hatte angeboten mit uns zu fahren. Auf sein Urteil könnten wir uns verlassen.
Die Sonne brannte vom Himmel, die typischen Aromen der Toskana umfächelten unsere Nasen und ein leichter Wind brachte etwas Abkühlung. Kurz hinter Castellina fuhren wir die Strada Bianca den Hügel empor wo das Herrenhaus majestätisch thronte. Die Rebenreihen machten einen guten und gepflegten Eindruck.
„Wir sollten noch Bodenproben nehmen um das Terroir einschätzen zu können“, meinte Gianfranco.
„Ja, mein Vater bringt einen Spezialisten mit, einen Ingegnere Grimaldi.“
„Den kenne ich, er gilt als einer der Besten.“
Ich parkte auf der Seite. Don Alfiero wartete schon und empfing uns am Treppenaufgang zu seinem Palazzo. Wenig später fuhr mein Vater mit seinem Daimler vor. Er stieg aus und öffnete die Beifahrertür. Der Ingegnere Grimaldi stieg aus. Er war ein vierschrötiger untersetzter Mann mit flammendroten Haaren. Der Conté begrüßte uns, Signore Grimaldi besonders herzlich.
„Guten Tag Ingegnere, wie geht es ihnen, was machen die Gemahlin und die Kinder? Kommen sie nur herein, ich habe un spontino, einen Imbiß vorbereiten lassen.“
Signore Grimaldi schüttelte den Kopf „Keine Zeit, muß mich an die Arbeit machen.“ Er holte seine Gummistiefel aus dem Kofferraum und stapfte los. Notgedrungen stiegen auch wir in unsere Gummistiefel und eilten hinterher. Wir begutachteten die Stöcke, die in Reih und Glied standen, soweit das Auge reichte. Ich sah Signore Grimaldi immer wieder sich bücken, ein Schäufelchen und eine Plastiktüte hervorholen und Proben sammeln, die er sorgfältig beschriftete und in seiner Tasche verstaute.
Gianfranco schien mit dem Zustand der Pflanzen zufrieden zu sein. Er nickte hin und wieder, nahm einen Zweig und ein paar Blätter in die Hand und nickte dazu.
Nach einer Stunde schien der Ingegnere fertig zu sein, jedenfalls kam er auf uns zu und schaute dann auf seine Uhr.
„Ich muß in einer Stunde in Siena sein, dringender Termin.“
Ich schaute meinen Vater an und meinte „Ich bring den Ingegnere nachhause, wenn du später Gianfranco mitnehmen würdest.“ Mein Vater und Gianfranco nickten, dann verabschiedeten Signor Grimaldi und ich uns vom Conté und fuhren los.
„Setzen sie mich bitte beim Institut ab, dort steht mein Wagen.“
Ich hielt vor dem Gebäude der „Universitá di Siena, Dipartimento di Scienze della Terra“ und ließ den Ingegnere aussteigen.
Er verabschiedete sich mit den Worten „Bis zum Wochenende habe ich die Ergebnisse.“
Was sollte ich jetzt mit dem angebrochenen Tag machen?
Ich parkte bei Oviesse an der Piazza Giacomo Matteotti und schlenderte durch den Laden. Nachdem ich meine Einkäufe erledigt hatte, fuhr ich wieder heim. Francesca winkte mir zu, ich hielt an.
„Peter, kannst du mir einen Gefallen tun und von Claudio zwei Gemüsekisten abholen? Er hat gerade angerufen, dass er nicht kommen kann, weil sein Wagen in der Werkstatt ist.“
„Gerne Francesca.“ Ich wendete die Giulia und fuhr ins Dorf. Marisa stand vor der Tür von Frutta e Verdura und lächelte mich an. Während Marisa die Kisten hervorholte, sah ich mich um und nahm noch ein paar Auberginen mit, die sahen wirklich frisch aus. Ich hievte die Kisten in den Kofferraum. Marisa umarmte und verabschiedete mich mit einem Küßchen auf die Wange.
„Ihr kommt doch zu meiner Hochzeit? Ihr seid herzlich eingeladen, in vierzehn Tagen, die Karten schicke ich noch los.“
Ich schlendert hinüber zu Matteo und trank am Tresen ein kleines Glas Rotwein.
„Die kleine Marisa heiratet“, verkündet er mir.
„Ich weiß, sie hat uns gerade eingeladen. Ich freue mich für sie“, entgegenete ich.
Beppe kam herein, grüßte und kam auf mich zu. Ich bestellte noch ein Glas für ihn.
„Hast du morgen Zeit Peter, dann komme ich hoch wegen eurer Quelle. Ich habe jetzt die richtigen Steine. Paßt es um sieben, oder seid ihr dann noch nicht auf?“
„Eva muß ja früh raus, kein Problem. Ich koche dir auch einen starken Kaffee.“
„Hallo ihr Männer“, unbemerkt war Valeria hereingekommen. Ihre engen Jeans und das kunstvoll zerzauste Haar erregte die Aufmerksamkeit aller Männer in der Bar. Sie drückte uns jedem ein Küßchen auf die Wange.
Matteo murmelt zwischen zusammengepreßten Lippen „La orchessa, die Menschenfresserin, auf Beutezug.“
Valeria hatte ihn verstanden und kicherte“ Ich bevorzuge knackiges Frischfleisch, keine alten Männer.“ Sie richtete ihre Augen auf mich, musterte mich mit lüsternen Blicken von Kopf bis Fuß.
„Wann läufst du mal wieder Peter, du regst meine Fantasie an?“
„Laß Peter in Ruhe, du richtest nur Unheil an. Eva würde dich umbringen“, brummte Beppe.
Sie kicherte nur, nahm eine Tüte Pistazien, warf das Geld auf den Tresen, drehte sich um und ging mit wiegenden Hüften hinaus.
„Wenn du in ihre Fänge gerätst, frißt sie dich mit Haut und Haaren und speit dich hinterher wieder aus“, warnte Matteo.
„Du mußt es ja wissen, du warst damals monatelang fertig. Sie schaut nur so aus wie ein Engel und vernascht Männer zum Zeitvertreib“, kicherte Claudia und grinste Matteo an. Matteo hatte seine Erfahrungen hinter sich.
Ich lieferte die Kisten bei Francesca ab und fuhr dann den Wagen wieder auf den Hof. Eva und Lena waren noch nicht da, Benedetta hatte sie heute mitgenommen nach Siena.
Ich beschloß das schöne Wetter auszunutzen, zog mir meinen Badestring an und schlenderte zum Pool. Nach einigen Bahnen kletterte ich heraus und legte mich zum Sonnen auf die Wiese. Ich genoß die Wärme und duselte kurz ein. Als ich die Augen wieder aufschlug, schaute ich auf die Uhr und erschrak. In einer Stunde würden meine zwei Frauen wieder heimkommen und ich hatte noch nichts zum Essen vorbereitet.
Ich bereitete Pasta mit unserer Spezialtomatensoße vor. Wir hatten im Herbst einen Vorrat davon in Gläser gefüllt.
TOMATEN-SALSA
400 g reife Tomaten, fein gewürfelt
1 mittelgroße Zwiebel, fein gewürfelt und im Sieb mit kaltem Wasser abgespült
2 EL fein gehacktes Koriandergrün
1 EL Olivenöl
2 TL frisch gepresster Limettensaft
1 TL fein gehackte Chilischote (vorzugsweise Jalapeño), mit Samen
¼ TL getrockneter Oregano
¼ TL grobes Meersalz
¼ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Die Zutaten in einer mittelgroßen Schüssel vermischen. Bei Zimmertemperatur etwa 1 Std. stehen lassen. Unmittelbar vor dem Servieren in einem Sieb abtropfen lassen und in Flaschen abfüllen.
Nachdem die Nudeln fertig waren, gab ich sie in eine große Schüssel und stellte sie warm. Draußen zupfte ich noch eine handvoll Basilikumblätter zum dekorieren.
Lena hörte ich sofort, als draußen die Autotüren klappten. Sie stürmte herein in die Küche und rief „Papa, ich habe großen Hunger, Mama auch.“
„Zieh dir erstmal deine Schuhe aus Fräulein, dann kannst du die Teller auf den Tisch stellen, Papa muß noch Wein aus dem Keller holen und für dich deinen Traubensaft.“
Draußen umarmte ich Eva und winkte Benedetta hinterher.
„Komm herein, das Essen ist fertig.“
Ich holte die Nudeln aus dem Ofen und gab großzügig von unserer Tomatensalsa darüber und teilte die Portionen aus. Zum Schluß noch ein paar Basilikumblätter als Schmuck darüber, den Käse nahm sich jeder selbst. Wir aßen voller Appetit und ich wurde von meinen Zweien gelobt.
„Genug, ich kann nicht mehr“, seufzte Eva, während Lena noch voller Appetit ihre große Portion verdrückte.
“Ich glaube laufen kann ich heute nicht mehr, ich würde den Hügel hinunterrollen, laß uns noch einen Spaziergang machen.“
„Lena, was willst du anziehen?“, wollte Eva wissen.
„Fußball natürlich“, rief die Kleine während sie sich beinahe an ihren Nudeln verschluckte.
„Na du iß erstmal auf“, mahnte ich „Wir müssen uns ja auch noch umziehen.
Ich stand vor dem Schrank und überlegte, was ich anziehen sollte.
„Zieh dir endlich was an, sonst zerre ich dich ins Bett und vernasche dich nach allen Regeln der Kunst. Evas Hand grabschte meine nackte Pobacke und knuddelte sie liebevoll.
Ich schlüpfte in meine heißgeliebten weißen Bermudas, zog den Bauch ein und knöpfte sie zu, dann ein blaues Shirt über den Kopf gezogen. Eva zwängte sich in ihre enge verwaschene Jeans und streifte sich ein Top über.
„Aber morgen laufen wir wieder, wir haben es beide nötig“, sinnierte sie während sie uns beide vor dem Spiegel kritisch musterte.
Lena kam aufgeregt hereinspaziert und suchte ihre Fußballhose.
„Wo hast du sie denn letztes Mal hingeworfen Fräulein“, wollte Eva wissen.
„Ich weiß nicht“, murmelte Lena kleinlaut während ihr die Tränen in die Augen schossen.
„Komm mein Schatz, wir suchen gemeinsam, geh du doch schon mal hinunter, es dauert nicht lange“, tröstete Eva sie und ging mit Lena hinüber ins Kinderzimmer.
Es wurde wirklich Zeit, wieder intensiver zu trainieren und zwei Kilo anzunehmen. Nächste Woche wenn wir mit Paola und Bruno laufen würden, könnte ich sonst mit sarkastischen Bemerkungen Paolas rechnen. Ich riß mich von meinem Anblick im Spiegel los und wartete unten auf die Zwei. Wenig später kamen Eva und Lena strahlend aus dem Haus. Lena hatte ihre geliebte Fußballhose und das passende Trikot an.
Ich hatte gestern beim Training unseren Trainer gefragt und er hatte nichts dagegen, dass Lena mit den gleichaltrigen Jungs spielte. „Deine Kleine wird sich durchsetzten, sie läßt sich nicht die Butter vom Brote nehmen.“
Das erzählte ich jetzt Lena, die mir darufhin jubelnd um den Hals fiel.
„Ihr trainiert und spielt immer Sonntags, bevor die Männer spielen, ich fahre dich auch hin.“
„Aber nicht mit den Steinen spielen, du machst dir deine Schuhe kaputt, die sind teuer kleines Fräulein.“ Eva schimpfte liebevoll.
Ixch legte Eva meinen Arm um die Hüften, während Eva ihre Hand in meine Gesäßtasche zwängte und Lena vorauslief und sang.
„Manches mal denke ich noch, ich träume, dass wir drei jetzt hier zuhause sind, es ist so wunderschön“, seufzte Eva.
Guarda che passa
la villanella,
agite e snela,
sa ben balar.
Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bela bimba.
Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bali ben!
Dansa al mation,
dans alla sera,
sempre legera,
sembra volar.
Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bela bimba.
Ma come bali bene,
bela bimba,
bela bimba,
bali ben!
Matteo lächelte, als er uns sah: “So jung und so verliebt möchte ich auch noch mal sein.“
Claudia hatte das offensichtlich gehört und gab ihm einen Kopfstüber. Wir setzten uns und ließen uns die Sonne ins Gesicht scheinen.
Nach dem Duschen hatten wir es eilig ins Bett zukommen und uns intensiv zu lieben.
Hinterher streckten wir uns erschöpft und befriedigt aus.
Kurz nachdem Eva und Lena nach Siena fuhren, kam Beppe mit seinem LKW auf unserem Hofe an. Er hatte die Steine und material für die Quellfassung geladen. Ich half ihm, die Materialien auf unseren Traktor umzuladen.
Dann kochte ich noch einen Kaffee und wir fuhren hoch zum Waldrand.
„Wo hast du eigentlich die Steine her Beppe?“
Beppe schaute sich um, hielt sich dann einen Finger an den Mund.
„Psst, von einem Bauern bei Simignano, die hat er beim ackern gefunden, scheinen echt zu sein.“
„In Simignano waren wir schon, da gibt’s doch etruskische Ruinen, dann sollten wir nicht weiter darüber reden.“
Ich half Beppe beim ausladen der Steine und Mörtelsäcke, dann begutachtete er noch einmal die Quellfassung.
„Wir brauchen nur ein paar Steine auszuwechseln, das geht schnell, wenn du derweil den Mörtel anrührst, haue ich die Steine passend zurecht.
Beppe zeigte mir, wie ich den Mörtel mischen mußte, dann durfte ich kräftig rühren, das ging ganz schön in die Arme. Ich zog mein Shirt über den Kopf, mir wurde warm.
Immer wieder rieb ich mir den Schweiß von der Stirn. Inzwischen hatte Beppe die schadhaften Steine herausgebrochen und die anderen, die als Ersatz dienen sollten, zurechtgehauen.
Nach einer Stunde war die Quellfassung repariert und wir räumten die sachen wieder auf den Traktor.
Im Hof verlud ich alles auf Beppes LKW.
„Hast du noch Lust auf ein Glas Rosso bei Matteo“, lud ich Beppe ein. Er nickte und ich setzte mich auf den Beifahrersitz
„Was bekommst du Beppe?“ Er nannt einen erstaunlich niedrigen Betrag. Ich dankte und zählte ihm die Scheine in die Hand.
Wir setzten uns vor Matteos Bar unter die Markise und tranken ein Glas Rotwein.
Früh um acht Uhr, pünktlich zum Frühstück rollte Brunos Taxi auf den Hof. Lena und Guido verbrachten den ganzen Tag bei Mario und Benedetta und spielten mit Tabbea und Tommaso
Die beiden hatten sich schon in Schale geworfen, Bruno hatte seine blauen Lauftights und ein gelbes Shirt an, während Paola einen weißen hautengen Einteiler trug, der ihre aufregende Figur voll zur Geltung brachte. Eva bemerkte meine bewundernden Blicke und drohte mir lächelnd mit dem Zeigefinger.
„Paß nur auf, gucken darfst du, gegessen wird aber zuhause.
Paola ließ sich lächelnd von uns bewundern, während Bruno ihr liebevoll das Hinterteil tätschelte.
Ich hatte mich in meine silberfarbene Kombi gezwängt, während Eva ihre blaue Kombination trug.
„Wir sind ganz schön sexy, nicht wahr“, grinste Paola, während Eva etwas süffisant bemerkte, „dafür hast du doch sicherlich einen Waffenschein Paola?“
„So laßt uns laufen, mein Peterl braucht dringend etwas Bewegung und ich hab auch zwei Pfund zuviel auf den Hüften.“
Ich schüttelte den Kopf „Wo denn Liebes“, und tätschelte Evas Po.
„Ich weiß gar nicht, was ihr wollt, ihr seid doch beide schlank“, lächelte Bruno.
Paola grinste nur ironisch und musterte mich, bis Eva sagte, „Nun laßt uns endlich loslaufen, von allein schwindet der Speck nicht.“
Dann liefen wir los, querfeldein zum Waldrand und auf schmalen Waldwegen Richtung Casole. Bruno trabte vorweg, dahinter Eva und Paola. Ich konnte meinen Blick kaum von den Bewegungen ihres wohlgeformten Hinterteils abwenden.
Eva schien etwas zu ahnen,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Wolfgang Hengstmann
Bildmaterialien: scrittore
Tag der Veröffentlichung: 24.02.2023
ISBN: 978-3-7554-3345-3
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Die wunderschöne Landschaft der Toskana hält mich gefangen