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Max Wendelsteiner - Privatdetektiv
Romane/Lange Texte · Schauriges
© Wolfgang scrittore
Ich räkelte mich faul auf meinem Bürostuhl, die Füße auf dem Schreibtisch und schaute meiner Sekretärin bei Ihrer Arbeit zu.
Sie stand auf der Regalleiter und reckte ihre gut 1,65 dem obersten Fach entgegen. Es war ein beeindruckender Anblick, allein wie ihre Jeans über ihrem strammen Po spannte. Sie spürte wohl, dass ich sie anstarrte, drehte ihren hübschen Kopf zu mir, funkelte mich an und fauchte
„Könntest du dich von deinen erotischen Phantasien losreißen und mir lieber helfen, ich komme an diese verdammte Akte nicht dran." Ich lächelte sie an, grinste und meinte:
„Was ist denn das für ein Ton seinem Brötchengeber gegenüber? Koch lieber einen Kaffee. Ich hol mir die verdammte Akte selbst."
Ächzend erhob ich meine gut 1,80, wuchtete mich aus meinem Sessel und reckte mich erst einmal. Ich habe eine ziemlich athletische Figur, mittelprächtig trainiert und bin einigermaßen zufrieden mit meinem Körper. Eva behauptet zwar, meine Hüften hätten ein wenig zu viel Speck angesetzt und wollte mich immer wieder zu einer ausgedehnten Radtour überreden. Erst gestern wieder hatte sie einen Anlauf unternommen und noch Boshafterweise hinzugefügt, „Entweder ist deine Jeans zu eng, oder dein Hintern zu dick“. Ziemlich leger gekleidet, schwarzes kurzärmeliges Hemd und weiße Jeans, zugegeben spannte die Jeans etwas. Eingeschnappt rauschte sie in den kleinen Nebenraum, der unter anderem auch als Küche diente und warf die Höllenmaschine an, die bei uns unter Kaffeemaschine registriert war. Ich kletterte auf die Leiter, schnappte mir die Akte und versank schmökernd wieder auf meinem Sessel. Bald erfüllte der Duft des Kaffees die Büroluft. Eva, so hieß meine schnuckelige Sekretärin balancierte ein Tablett mit zwei Tassen, Kaffeekanne, Zuckerdose und Milchtöpfchen auf ihrer Hand, während sie mit der anderen Hand einen Bürostuhl hinter sich her zog.
„Irgendwann, wird unsere Berufsgenossenschaft die Beiträge drastisch erhöhen, und ich kann dich im Krankenhaus besuchen. Was das allein an Blumen kostet." Frotzelte ich sie an. „Und wo ist der Cognac?" Legte ich noch nach.
Ihre wunderschönen blauen Augen blitzten mich an, sagten sehr deutlich, dass ich ihr mal den Buckel herunterrutschen könne. „Könntest du zur Abwechslung auch mal etwas Produktives leisten, zum Beispiel Aufträge heranschaffen, Maximilian?"
Au Backe, das war deutlich, wenn sie mich Maximilian nannte, rauchte es unterm Dach. Sonst war ich Max, oder bei besonderen Gelegenheiten auch mal Mäxchen. Sie hatte ja Recht, unser Laden litt unter einer Flaute. Vielleicht sollte ich Bruno einmal anrufen. Bruno war ein Squashkumpel von uns, das heißt mein Squashkumpel und Evas aktueller Lover, und außerdem, Bruno war bei der Mordkommission, Leiter sogar, ich glaube Hauptkommissar.
„Setz dich doch, Evamaus. Ich hatte sowieso vor, Bruno anzurufen. Er ist uns ja noch einen Gefallen schuldig."
Dann zauberte ich die Cognacflasche aus meinem Schreibtisch und goss gut bemessen in unsere Tassen ein. Eva hockte sich auf meinen Schoß, dann stießen wir unsere Becher gegeneinander und prosteten uns zu.
Wir standen uns immer noch recht nahe, waren bis vor einem halben Jahr sogar ein Liebespaar gewesen. Aber irgendwann hatte es sich damals anders entwickelt. Eva war seit einem Vierteljahr mit Bruno verbandelt und ich, nun ich war im Moment nicht fest gebunden. Ich hatte zwar eine heftige Affäre mit Brunos Schwester, sie ist Inhaberin einer kleinen gut gehenden, exklusiven Boutique, aber häufig in ganz Europa unterwegs, immer auf der Jagd nach neuen Ideen. Aber die Frau hatte einfach zuwenig Zeit für eine Partnerschaft. Wir liebten uns zwar immer noch, schliefen auch von Zeit zu Zeit miteinander, ließen uns aber sonst unsere Freiheit.
„Lass mal Mäxchen, ich muss sowieso mit Bruno noch was besprechen. Du weißt ja, dass meine alte Dame am Sonntag sechzig wird. Da wollen wir zusammen ein Geburtstagsgeschenk kaufen. Ich rufe an und gebe ihn dir dann."
Also, mit einem Mal war ich wieder Mäxchen, ja meine Eva konnte nicht lange schmollen, sie hatte ein zu weiches Herz.
Ich zwickte sie leicht in ihre Hüfte, gab ihr einen liebevollen Klaps auf den Po und sagte: „Du hast recht, Eva, ich könnte mal wieder eine Dosis Arbeit brauchen. Auch unser Konto würde aufatmen."
Ich stand auf, nahm noch einen Schluck Cognac und studierte weiterhin die Akte.
Nach einer guten halben Stunde kam Eva wieder in mein Büro, denn wir hatten außer meinem Büro, dem Lagerraum mit Kaffeemaschine auch noch ein Sekretariat.
Hört sich gut an, es handelt sich aber auch nur um eine bessere Besenkammer mit Schreibtisch und Telefonanschluß, so Evas Definition, also sie kam ziemlich aufgeregt herein geschossen, knallte mir die Zeitung auf den Tisch und wartete.
„Ich denke, ich soll arbeiten" maulte ich, „und jetzt verführst du mich zum Zeitungslesen. Was steht denn überhaupt interessantes drin?"
Eva deutete auf die Schlagzeile im Lokalteil und sagte noch immer aufgeregt „Das sollst du lesen, Mäxchen, hat Bruno gesagt. Und dann, wenn du interessiert bist, zurückrufen."
Fünf Tote bei Feuer in der Grundmühle. Immer noch ungeklärt,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: scrittore
Bildmaterialien: scrittore
Tag der Veröffentlichung: 20.10.2012
ISBN: 978-3-95500-458-3

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