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Meine Argumente für den Indeterminismus

 

 

 

 

 

revidierte Fassung Oktober 2015

Erste Fassung: 13.07.2013

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Innerhalb der Quantenmechanik (Physik) erlaubt der Indeterminismus das Vorkommen von echten Zufällen. bzw. von echter Vorhersehbarkeit von Ereignissen, doch so nicht gemäß der derzeitigen Auffassung der klassischen Wissenschaft. Sie spricht sich für den Determinismus aus.

Beim Determinismus herrscht die Auffassung, dass alle - ob vergangene, gegenwärtige oder zukünftige – Ereignisse durch jeweilige im Großen zusammen hängende Vorbedingungen eindeutig festgelegt sind und sich somit nicht hätten anders ereignen können als wie sie es taten oder jeweils tun.

Somit sei, so sagen und meinen die Vertreter dieser Vorstellung, zwangsläufig der freie Wille so etwas wie eine Eigentäuschung oder Illusion und könnte nicht bestehen. Das Gehirn entscheide schon vorher und täusche dem Menschen nur vor, er selbst habe entschieden gem. seinem freien Willen. Viele Wissenschaftler sind dieser Meinung. Meiner Meinung nach sind deren Beweise für ihre These jedoch dürftig. Zum Beispiel schließt man durch die Wahl eines Knopfdrucks einer Testperson in der Kernspin... darauf, dass ihr Gehirn schon ein paar Sekunden vorher "wusste" oder entschied, welcher Knopf gedrückt wird. Doch die Patientin habe das Gefühl eines freien Willens zur Entscheidung dabei.

 

Meine Argumente für den Indeterminismus

 

Natürlich - und was sonst? - bereitet das Gehirn jeweils alles, was ein Mensch fühlt, tut, denkt oder äußert, so auch eine umzusetzende Willensentscheidung, vor. Das weiß man, glaube ich, aber schon allgemein.
Dennoch greift es jeweils dabei auf zuvor individuell moderierbar angelegte Willens-Muster zurück, die, ich betone: individuell, also gemäß eigenen stetig ablaufenden vormals getroffenen Entscheidungen - jedoch einem Feld gleich - welches jeweils abwechselnd sowohl indeterministisch als auch deterministisch aktuell hochrechnend neu strukturiert wird; und zwar einerseits auf bereits angelegte Muster zurückgreifend, also deterministisch, die jedoch zuvor jeweils indeterministisch aus den jeweiligen Erfahrungen des alltäglichen Lebens heraus neu moderiert wurden und werden, um jeweils hiernach übergangsmäßig deterministisch zu agieren, bis zum jeweils nächsten situationsbedingt-anstehenden indeterministischen Agieren usw.

Bedenkt man, wie viel Einheiten in einem Gehirn am Arbeiten sind - nur mal als Beispiel 100 Milliarden Neuronen und deutlich mehr Gliazellen - dann ist wohl klar, dass es zwischen Gehirn-Vorbereitung und Handlung einer kleinen Übersetzungszeit bedarf (ein Beispiel für benötigte Zeiteinheiten in der Gehirnleistung: Der Calciumeinstrom ähnlich einer La-Ola-Welle braucht ca. 12 Sekunden, um sich im gesamten umliegenden Gliafeld auszubreiten). Bei Benjamin Libet seiner "so sensationeller Entdeckung" braucht es (siehe das Video "Der freie Wille als Märchen des Gehirns") nur viel weniger als 1 Sekunde zwischen Vorarbeit des Gehirns und der Handlung.

Zudem finde ich sein Finger-Hand-Bewegungs-Experiment schwach. Dort geht es ja darum, wahlweise mal einen Finger oder die ganze Hand zu bewegen. Ich fass es nicht, wie man als Wissenschaftler zu so einer Schlussfolgerung kommen kann, es sei eine wissenschaftliche Überraschung, dass die bewusste Willens-Entscheidung und das, was man im Gehirn jeweils zuvor beobachtet, nicht synchron abläuft.

Allein schon das kurze Darüber-nachdenken dieser Probant, wie sie sich entscheiden will, braucht seine Millisekunden, erst danach bewegt sie die Finger bzw. die Hand und ist sich mitunter gefühlt sicher, dieser Zeitpunkt sei synchron mit ihrer bewussten Entscheidung zu ihrem Willen.

Dass der wissenschaftliche Beobachter dann zeitlich zuerst die Entscheidung im Gehirn beobachten kann und erst kurz danach die Finger oder die Hand sich bewegen sieht, ist das nicht logisch?

Bestimmt jeder kennt aus den Nachrichten, dass z. B. die Ansagerin Auslandskorrespondenten telefonisch befragt, und diese nur zeitversetzt zu antworten in der Lage sind, technisch bedingt. So auch hier. Dennoch erfolgt jedes Wort und die Art wie sie antworten, ihrer eigenen Individualität inklusive eigenem moderierbarem Willens-Muster, wie oben von mir erklärt mit versetzt oder abwechselnd ablaufend also sowohl deterministischem als auch indeterministischem Charakter."

Zitat aus meiner eigenen Homepage.

 

Impressum

Texte: Elisabeth Becker-Schmollmann, 2012 bis dato
Tag der Veröffentlichung: 13.07.2013

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