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Respekt vor unserem kollektiven Erbe, dem Kind







Wohin führt uns unser gemeinsamer Weg?



Wohin lassen wir uns gemäß unserem Eigenverantwortungsbewusstsein führen?

Und dies, nachdem der Weg bisher uns - die Menschheit - wohl Einiges gelehrt haben dürfte, oder?

Ich lade Sie ein...
Gehen Sie mit mir ein Stück des Weges - eines Ihnen entweder seit Längerem vertraut gewordenen oder eines aus ihrer Sicht völlig neuen, und daher vielleicht umso interessanteren Wegs -, jedenfalls eines sehr guten, will ich meinen!

Es ist der Weg, der ein wenig von der universellen Liebe erzählt.
So gilt es zunächst, sich selbst bewusst darüber zu sein, wie man zu dem Begriff: Liebe eingestellt ist.

Es gilt auch bestimmt, aufrichtig sich selbst die Frage zu beantworten:
Habe ich nicht nur theoretisch erkannt, dass Liebe, wenn richtig verstanden, immer in einer dankbaren Herzenseinstellung empfangen, geschenkt und miteinander ausgetauscht wird?

Dann gibt es eine Form der selbstlosen Liebe, dabei handelt es sich um die so genannte Agape- Liebe. Bei ihr geschieht das eben Beschriebene zwar gleichermaßen, jedoch es braucht nicht unbedingt ein entsprechendes Gefühl und auch keine besondere Sympathie vorhanden zu sein. Daher bezeichnet man diese Art von Liebe auch als die grundsatztreue Liebe. Allen Arten der Liebe, die im Griechischen vier Unterscheidungsformen beschreibt, gemeinsam ist jedoch, wie sie getätigt wird: in einer Weise, dass jede beteiligte Seite so viel wie möglich mentale und seelische Bereicherung erfährt bzw. gleichsam verursacht, jedoch danach trachtet, so wenig wie möglich seelische Belastungs- oder Schmerzmomente (mit) zu verursachen.

Was sich mitunter mehr oder minder schwierig darstellen kann, da so Vieles von ausgesprochenen Dingen oft in „den falschen Hals“ gerät, - in den des Anderen womöglich genau so wie in den eigenen -, um oft - das kennt jeder - die Sache mit jedem weiteren Wort ungewollt nur noch mehr in Richtung Schismogenese zu führen.

Bei Unstimmigkeiten und aufgekommenen Missverständnissen die rechte Balance zu wahren ist bestimmt bereits für Erwachsene nicht selten ein schwieriges Unterfangen, doch um wie Vieles mehr noch, wenn Kinder daran beteiligt oder gar schmerzlich darin verwickelt sind!

So gilt es im Besonderen bei ihnen, große Sorgfalt walten zu lassen. Darauf zu achten, dass jene sie angehenden Dinge mit Respekt und unter Wahrung ihrer Würde an sie heran getragen werden.

Es zählen hierzu - genauso wie die eigenen ebenso die uns in irgend einer Weise anvertrauten Kinder und Jugendlichen.

Ich möchte an dieser Stelle noch eine weitere Gruppe hinzufügen: das jeweils verletzbar gebliebene Kind in einem jeden Erwachsenen, worüber in sehr verdeutlichender Weise z. B. auch die Transaktionsanalyse berichtet.

Es sollte, - und doch existiert beinahe kein anderes Modell als dieses - im Besonderen bei der Erziehung unserer Kinder kein - zudem noch jeweils selbst entworfenes – Versuchskaninchenmodell zugrunde liegen!

Ausschließlich die möglichst genaue Beachtung jeglicher heran zu ziehenden universell gültigen Lebensgesetze sowie universell gültigen Wertemaßstäbe verbunden mit dem, wenn nötig, zu trainieren wollenden Gespür für Verständnis bezüglich der Peripherie der Logik zwischen Verhaltensspezifischer Ursache und Wirkung sollten uns dabei dienen, unseren Kindern ihre Individualität und deren aufrichtig unterstützte Förderung in vollem Maße und Umfang zu gönnen, und dies durch unser Verhalten ihnen gegenüber zu bezeugen.

Den Ton, den ich einem Erwachsenen anzuschlagen Skrupel hätte, sollte auch nicht einem oder unserem Kind gegenüber für Demütigung oder Einschüchterung führen. Dass sich ein so behandelter Mensch zu wehren versucht, zu verteidigen, zu rechtfertigen und zumindest sich in wieder günstigeres Licht zu rücken erachten wir als nachvollziehbar und angebracht. Aber sobald es sich um ein Kind handelt, mit dem wir in oben beschriebenem Ton verfahren, gestatten wir ihm etwa nicht die gleichen verletzten Gefühle zu? Gerade doch bei Kindern ist es so wichtig, ihr Selbstvertrauen so optimal wie möglich aufzubauen. Und darüber hinaus sie die Fähigkeit trainieren zu lassen, andere zu begeistern, weil sie selbst begeistert von einer Sache sind.

Wenn jedoch das Gefühl von Einschüchterung, Demütigung, Bevormundung und destruktiver Kritik überhand nimmt und chronische Züge annimmt, wenn das Kind sich an so eine Gefühlslage gewöhnt, bleibt kaum noch Raum, Begeisterungsfähigkeit zu entwickeln.

Doch genau diese ist Vorausetzung für wirtschaftlichen und sozialen Erfolg. Begeisterung wirkt ansteckend, motivierend und ermöglicht das optimale Abschließen von Geschäften und Verträgen.
Eins der besten Werkzeuge für die erfolgreiche Zukunft unserer Kinder ist die in ihnen entwickelte Fähigkeit begeistert zu sein und andere zu begeistern.

Daher ermöglichen wir unseren Kindern diese Entwicklung doch gerne, indem wir mehr und mehr lernen, ihnen auf Augenhöhe mit Respekt zu begegnen, so wie Sie Ihrem Chef oder Ehepartner begegnen, vielleicht, wenn es denn passt, wenn jenes Verhalten Sozialkompetenz zeigt.


Auch dann noch, Mami?



Wir sollten im Sinne unseres, uns allen vom Himmel anvertrauten, Erbes - zum realen Wohle unserer Kinder - lernen, ihnen und einander in einer Art und Weise zu dienen, wie Jesus es uns einst vormachte, als er – obwohl ihr Meister und Lehrer - die Füße seiner Brüder und gleichzeitig Freunde wusch, dies als Symbol für den Maßstab unserer Einstellung unseren Nächsten gegenüber.

Und gehören hierzu nicht allemal unsere "eigenen" Kinder, oder darf ich sagen, diese aus speziellem Blickwinkel betrachtet vielleicht erst recht?

Allerdings ist eines hierbei nicht zu verwechseln: Völlig in selbstloser Opferbereitschaft aufzugehen, indem wir unsere Kinder zu kleinen Göttern über uns erheben, würde bestimmt der falsche Weg sein. Hingegen zählt es viel mehr, seiner Aufgabe als erziehende Person mit der rechten Portion an gesundem Egoismus gerecht zu werden, und den Kindern auch hierin - in der Einstellung zum gesunden Egoismus, besonders im Hinblick auf deren Zukunft, als Vorbild dienlich zu sein.

Impressum

Texte: Elisabeth Becker-Schmollmann
Bildmaterialien: Elisabeth Becker-Schmollmann
Tag der Veröffentlichung: 02.04.2012

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