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Außerirdische in Dortmund

Teil 1

Franz war kein kluger Mensch. Er war ein superintelligenter Außerirdischer von Jupiter. Sein Hobby war jedoch der Fussball und das gibt es leider nicht auf Jupiter. Deswegen war er jetzt in Dortmund für das Spiel Borussia Dortmund gegen Hamburg. Es war das Spiel um die Meisterschaft, und Franz war ein Dortmundfan. Er durfte eigentlich nicht auf der Erde zu sein, aber das Risiko entdeckt zu werden war nicht gross genug um zu Hause zu bleiben. Die Bestrafung war, zwei Jahre in einem jupitianischen Gefängnis die jupitianischen Erdwürmer zu bekämpfen, aber das Gefühl Dortmund gewinnen zu sehen, war unschlagbar. Er konnte natürlich nicht sicher wissen, dass Dortmund gewinnen würde, aber in Franz' Herz gab es nur den Sieg.

Im Stadion gab es auch drei Polizisten aus Jupiter, alte Kollegen von Franz, die ihn suchten. Franz wurde seit zwei Wochen gesucht und endlich war der richtige Planet gefunden. Die Polizisten hatten nur einen Fehler gemacht. Sie hatten Hamburgs Fussballtrikot angezogen und suchten im falschen Publikum. Die Polizisten waren frustriert, da sie zwei Wochen auf Mars gewesen waren, und nichts gefunden hatten. Es war eigentlich keine Überraschung, da die Marsianer es den Jupitianern auch nicht einfach gemacht hatten. Die Marsianer waren ein bekanntes unorganisiertes Volk, zumindest den Jupitianern zufolge, aber die Polizisten waren sicher, dass die es schwieriger als nötig gemacht hatten. Marsianer finden Jupitianer allerdings auch ein bisschen steif.
Es gibt nur zwei größere Städte auf Mars, Pi und Po, und die Bevölkerungszahlen sind sehr klein wegen der Auswanderung nach Pluto. Trotzdem ist es ganz schwer jemanden unter zwei Millionen roten Marsianern zu finden. Besonders wenn dieser jemand ein Camouflagegerät benutzt, damit man ihn trotz seiner gelben Haut nicht so einfach erkennen kann.
Die drei Polizisten, Grox, Mondok und Bobby, waren erfahrende Profis und fanden normalerweise ihre Ziele schnell und effektiv. Vielleicht brachten sie ihre Gefangenen ziemlich oft ohne Puls, aber zumindest fanden sie sie immer. Sie nannten sich ”die sehr guten Polizisten”*.
*Jupitianer haben eine schlechte Fantasie.
Dieses Mal hatte es länger als üblich gedauert, und vor allem Grox war genervt.
„Ich kann nicht viel länger weg von Jupiter sein. Meine Mutter hat niemanden, der ihr beim Baden hilft. Ohne meine Hilfe wird ihr Rücken bald braun*, und wenn das passiert ist, riecht sie, wenn überhaupt möglich, noch wunderschöner“ sagte Grox mit deutlicher Angst.
*Jupitianers Haut ist gelb und wenn sie sich nicht regelmäβig waschen wird die Haut dauernd braun und riecht wunderschön. Es ist auf Jupiter sehr peinlich und andere Jupitianer macht sich oft darüber lustig.
„Kann deine Schwester sie nicht zum Krankenhaus fahren? Es ist nicht nett, das von seinem Sohn zu fordern. Eigentlich auch nicht von den Angestellten im Krankenhaus, weil deine Mutter schon ganz braun ist. Ihre Füße sind dunkelbraun und ohne ihre Schuhe würde die ganze Nachbarschaft sterben“, sagte Bobby mit einem großen Lächeln.
Mondok sprach nicht oft aber sogar er musste ein bisschen lächeln.
„Halt deine Klappe, Bob. Du bist mir untergeordnet und sollst dich so verhalten, sonst schicke ich dich zum Erdwurmplatz, zusammen mit unserem, wenn noch lebenden, Gefangenen, um zu jagen.“
Bobby hörte auf zu lächeln. Niemand kam zurück vom Erdwurmplatz. Weder die professionellen Verbrecher noch die kurzfristigen Gefangenen, die vielleicht nur einen Brief mit einer falschen Briefmarke geschickt hatten und zwei Tage im Erdwurmplatz verbringen mussten.
Das Publikum fing plötzlich an zu schreien und schimpfen. Die Polizisten konnten aber nicht sehen was passiert war, weil der durchschnittliche Jupitianer 132 cm groß ist und nicht gut springen kann. Mondok war größer als üblich mit seinen 151 cm und konnte wahrscheinlich mit einem Sprung etwas sehen, aber ein Jupitianer macht nichts, was er nicht besser als die meisten beherrscht. Deswegen haben die sehr guten Polizisten Franz nicht gesehen, als er auf das Spielfeld lief.

Franz hatte Angst. Sowohl vor dem bösen Publikum, als auch vor dem Schmetterling, den er gerade gesehen hatte. Er wusste nicht was er denken sollte. Die einzigen Schmetterlinge, die er von früher kannte, waren die Kriegerschmetterlinge aus Saturnus und sie hassten Jupitianer*. Dieser war zwar 50 mal kleiner als die Saturnier aber er hat sehr böse ausgesehen. Franz konnte eigentlich nicht glauben, dass das Amt von Jupiter trainierte Kriegerschmetterlinge geschickt hatte, aber er war sehr ungehorsam gewesen, er wusste das, aber etwas so Böses wie Schmetterlinge war ganz extrem. Er drehte sich vorsichtig um, um nach dem Schmetterling zu sehen und sah den Hamburgspieler nicht, der Franz entgegen gerutscht kam.
*Jupitianer hassen wunderbare Gerüche, aber Saturnier lieben sie, deswegen ist es fast unmöglich für die beide Volke in dasselben Zimmer zu sein.

„Runter auf deine Knie!“
Mondok beugte sich runter und ließ Grox auf seine Schultern klettern.
„Und rauf!“
Dank Mondok konnte Grox endlich sehen was passiert ist, aber alles, was er sehen konnte, war ein Mann, der von einem Fussballspieler weggetragen wurde. Der Mann war total bedeckt mit Dortmunds schwarzgelben Farben und schien, als ob er bewusstlos war. Grox wollte gerade runter schreien, als plötzlich der Hut des Mannes fiel und Franz' gelbes Gesicht zeigte. Zum Glück unsichtbar für die Menschen, weil Franz' Camouflagegerät immer noch funktionerte und ein dickes Gesicht mit seiner hängenden Zunge zeigte. Ein Gesicht, das Franz unter einer Brücke von einem dänischen Betrunkenen kopiert hatte. Aber Grox mit seiner Erfahrung sah genau, dass der Mann Jupitianer war. Franz' grüner tropfender Speichel, der, wo er landete, rotes wunderbar riechendes Gras, kreierte, zeigte auch, dass etwas ungewöhnlich mit dem Mann war.
„Wir müssen irgendwie runter auf das Spielfeld kommen“, sagte Grox laut ohne zu denken.
Die zehn nächsten Leute wurden leise und sahen Grox erstaunt an. Irgendwie formte sich eine Idee in Grox´s Gehirn und er rief:
„Dortmund versucht das Spiel zu zerstören!“
Noch zwanzig Hamburgfans wurden einen Moment leise, und dann hörte man die lauten Stimmen von drei anderen.
Die nächsten zehn Minuten geschahen traurig vorhersagbar. Die am schlimmsten betrunkenen Hamburgerfans griffen die Wächter an und dann stürmte das ganze Publikum das Spielfeld. Natürlich kamen die Dortmundfans auch aufs Feld und ein groβer Hooligankrieg bahnte sich an.
In der Mitte des Feldes war immer noch Franz und er fing endlich an aufzuwachen. Als er sah, was passieren würde, fiel eine grüne Träne* von seinem lila Auge. Er wollte nur Dortmund die Meisterschaft gewinnen sehen. Seine Träne traf den Boden und explodierte in einem großen braunen Gas. Das Gas bedeckte das ganze Spielfeld und die Hooliganarmeen hielten an.
*Eine Träne eines Jupitianers ist ein unsicheres Ding. Die Evolution der Jupitianer ist ein bisschen anders passiert als für die Erdlinge. Die Erdlinge werden größer und stärker, schneller als sie klüger werden, damit sie sich gegen Raubtier verteidigen konnten.
Weil die Jupitianer am Anfang keine Feinde hatten, wurden sie nur klüger und entwickelten keine Fähigkeit sich zu verteidigen. Als die Evolution entdeckte, dass die Erdwürmer sehr groβ geworden waren und einer Appetit für Gehirne entwickelt hatten, mussten sie etwas für die Jupetianier finden, mit dem sie sich verteidigen konnten. Die Lösung waren verschiedene Tränen, die starke Effekte hatten. Die Jupitianer wussten aber nicht welchen Effekt jede Träne haben würde, so schnell konnte die Evolution nicht arbeiten. Sie hatte sehr viel zu tun in diesem Moment.

Teil 2

„Du magst die falsche Mannschaft, aber ich liebe dich trotzdem Kumpel!“
„Und ich dich! I hoffe, dass es gut für Dortmund läuft und dass ihr die Meisterschaft gewinnt!“
„Nein, ihr sollt mal die Meisterschaft gewinnen“
„Danke, aber das wird ein bisschen schwierig, weil wir auf dem letzten Platz in der Liga liegen. Ihr müsst nur zumindest unentschieden spielen, damit ihr nach Punkten die Liga gewinnt.“
„Ach ja, das stimmt, also warum wollten wir uns dann schlagen?“
„Wir sind betrunkene Hooligans. Es ist eigentlich unseree Natur sinnlos zu streiten.“
„Du hast Recht, aber jetzt will ich nicht streiten. Ich will dich umarmen, um Entschuldigung zu sagen.“
„Ich dich auch, Kumpel!“

Franz sah wie die zwei Männer sich umarmten und seufzte. Zumindest kann jetzt das Spiel fortgesetzt werden, aber umarmende Betrunkene waren so peinlich anzuschauen. Er fühlte, wie jemand seine Hände zurückzog und hörte eine Klickgeräusch.
„Es tut mir leid, Franz, aber jetzt bist du gefangen.“
Franz drehte sich um und sah Polizist Bobby, sein alter Freund.
„Wo ist Grox? Ich dachte, dass wenn jemand mich fangen würde, wäre er es. Er hat mich nie gemocht.“
„Du hättest dich nicht über seine Mutter lustig machen sollen. Aber ja er kommt gleich, Mondok hilft ihm auf. Er wurde von den Betrunkenen überrannt und steckt im Boden mit seinem Kopf nach unten fest. Es ist echt schön, ihn ein paar Minuten nicht zu hören.“
„Kannst du ihn nicht überzeugen, das Spiel fertig zu sehen. Danach folge ich euch gern mit nach Jupiter. Lass mich bitte nur erleben, wie Dortmund Meister wird.“
„Wir dürfen aber nicht. Wir haben keine Erlaubnis, Spaß zu haben. Darauf muss man fast zwei Wochen warten, aber das weißt du, sonst wärst du nicht mein Gefangener.“
„Ich weiß. Ich bin sehr ungehorsam gewesen.“
Franz' senkte langsam sein Kopf, aber seine Enttäuschung wurde schnell umgekehrt in Furcht. Da war der Schmetterling!
„Befehl ihm anzuhalten!“, schrie Franz..
„Was?“, hatte Bobby erstaunt gefragt, und sah danach zum ersten Mal auch den Schmetterling.
„Befehl ihm anzuhalten!“, wiederholte Franz noch mit seiner weiblichen Stimme.
Aber als er sich umdrehte, sah er den Rücken von Bobby mit seinen Armen in der Luft. Franz fing auch an wegzurennen.

Mordok schlug Grox hart auf die Backe, und er wachte langsam aber verwirrt auf. Er sah für ein paar Sekunden drei blaue Vögel um seinen Kopf fliegen, und dann waren sie plötzlich weg. Er sah dann, wie Bobby und Franz schreiend und mit ihren Armen in der Luft, schnell gegen die Tribüne von Dortmund rannten.
„Zwei Verräter also. Dachte Grox laut.“
„Komm mit mir Mondok, es sind jetzt nur wir übrig. Entsichere deine Waffe.“

„Bobby, warte! Du musst meine Handschellen ausziehen, damit ich auch auf die Tribüne klettern kann.“
Aber Bobby war schon weg. Er war sicher, dass er eine kleine Mücke gesehen hatte*.
*Es war eigentlich nichts Außerirdisches an Mücken, zumindest nicht mehr, weil die Mücken jetzt so lange auf der Erde gewesen waren, dass sie mehr oder weniger als Erdbewohner gezählt werden. Er mochte Mücken einfach nicht.
Zu Franz' Glück standen drei Zuschauer neben ihm, schon auf der Tribüne und wollten ihm mehr als gerne rauf helfen. Er bekam auch drei schmerzvoll lange Umarmungen. Er hat sich bei den drei Männern bedankt, zwei Hamburg-Fans und eine Dortmund-Fan, und beeilte sich noch höher auf die Tribüne. Er wollte einen Überblick über das Spielfeld haben. Er fand Bobby ganz oben, schüttelnd und in Todesangst.
„Bobby, mein alter Freund, was ist los?“
„Ich wurde einmal von einer Mücke gestochen. Wusstest du das? Einen großen Mückenstich habe ich bekommen. Er hat mich so schlimm an meinem rechten Arm gejuckt, dass ich ihn kratzen musste, aber ich habe zu viel gekratzt, und er fing an zu bluten. Deswegen habe ich diese Narbe, über die sich die Scheißleute lustig machen wenn ich bade!“
Bobby hob seinen Kopf hoch und schaute Franz mit großen roten Augen an. Eine kleine rosa Träne fiel und eine pinke Gaswolke stieg hoch und traf Franz. Er konnte sofort Bobbys Schmerz fühlen und es war furchtbar. Er wollte auch weinen, aber dafür hatten sie leider keine Zeit. Grox und Mondok waren wahrscheinlich unterwegs und wären bald da.
„Hör zu Bobby. Du hast im Dienst geweint, dafür werfen sie dich in den Erdwurmplatz. Es ist besser wenn du mir jetzt hilfst, damit wir beiden leben können.“
„Kein Problem, seit du uns verlassen hast, ist es so langweilig Polizist zu sein. Grox nahm nämlich deinen Befehl, und du weißt wie viel Spaß man mit ihm haben kann*. Auβerdem hat Mondok, trotz seiner Größe, so eine riesige Angst vor dem Erdwurmplatz, dass er alles, was Grox sagt, macht ohne nachzudenken .“
*Die Polizisten hatten einmal eine Geburtstagparty für Grox gemacht. Er hat sich ruhig hingesetzt, ohne etwas zu sagen und die Namen der Teilnehmer aufgeschrieben. Den nächsten Tag waren sie alle verhaftet, weil sie einen Geburtstag ohne Erlaubnis gefeiert hatten.
„Gut, zuerst kannst du mal meine Handschellen ausziehen und danach versuchen wir uns lange genug im Publikum zu verstecken, damit Grox und Mondok wegfahren, im Glauben, dass wir weggekommen sind.“
Bobby hatte aufgehört zu weinen und konzentrierte sich mehr auf die Möglichkeit, von einem gigantischen Erdwurm zerrissen und gegessen zu werden. Sein großes Gehirn arbeitetete schneller als üblich, damit stellte er sich eine kleine Frage.
„Warum versuchen wir nicht jetzt wegzukommen?“
„Weil das Spiel endlich wieder anfängt!“
Die nächsten zwei Stunden liefen ungefähr so ab:
Franz und Bobby konnten sich eigentlich einfach im Publikum verstecken, aber Franz' Leidenschaft für Borussia Dortmund war groß und er musste oft ausrufen, wenn etwas gegen Dortmund passiert war. Damit konnten Grox und Mondok näher und näher kommen.
Als der Schiedsrichter das Endsignal pfiff, konnte sich Franz nicht halten und er jaulte wie ein Verrückter. Dortmund hatte das Spiel und die Meisterschaft gewonnen! Franz und Bobby feierten beide mit den Dortmund-Fans und den Hamburg-Fans. Der Effekt von Franz' Tränen war immer noch intakt und die Hamburg-Fans waren zumindest so glücklich wie die Dortmund-Fans.
„Ok Bobby, jetzt müssen wir los, vor...“
„Warum so eine Eile, Franz?“
Grox und Mondok standen hinter den beiden Freunden und drückten ihre Laserpistolen an ihren Rücken.
„Bitte Grox, wir haben gerade die Meisterschaft gewonnen. Kannst du uns nicht nur ein bisschen feiern lassen?“, fragte Franz enttäuscht.
„Wir? Ich habe dich nicht spielen gesehen. Meinst du vielleicht, dass Dortmund gewonnen hat und dass du sie feiern möchtest?“, Grox wurde erfüllt mit Selbstzufriedenheit.
„Ach halt deine langweilige Klappe, Grox.“, sagte Bobby genervt. „Muss alles immer so genau sein? Warum können wir nicht manchmal die Regeln lockern?“
„Pass auf was du sagst Bobby! Du kannst mit dem Tot bestraft werden, wenn du so sprichst.“, flüsterte Franz schnell zu seinem Freund.
„Die Regeln sind alles!“ schrie Grox mit seiner ganzen Stimme. „Es tut mir leid, Bobby, aber obwohl wir seit 12 Jahre zusammen arbeiten, muss ich dich verhaften.“
„Hast du kein Herz, Mann?“, fragte Franz verzweifelt.
„Die Regeln sind alles.“, wiederholte Grox ohne zu zwinkern. „Mordok, zieh Herrn Bobby die Handschellen an.“
Mordok fing an in seiner Tasche zu suchen, aber dann klopfte jemand ihm auf die Schulter. Mordok drehte seinen Nacken um. Grox fragte sich was los war und drehte langsam auch um, aber er hielt seine Laserpistole an Franz' Rücken gedrückt. Er sah zwei Hamburg-Fans und einen Dortmund-Fan.
„Ich habe nichts von dem, was du jetzt gesagt hast, verstanden. Aber es scheint so, Kumpels, als ob ihr zwei sehr lange Umarmungen braucht.“
Bevor Grox es schaffte nein zu schreien, hoben die Männer Grox und Mordok auf und gaben den beiden eine Bären-Umarmung. Die zwei Jupitianer verloren ihre Waffen und die Eigenschaft zu atmen.
Franz und Bobby hoben schnell die Laserpistolen auf und rannten gegen das Polizistenraumschiff mit der höchsten Geschwindigkeit, die sie schaffen konnten. Auf halbem Weg erinnerte sich aber Bobby an eine ganz wichtige Sache.
„Ehm, ich habe keinen Schlüssel für das Schiff.“
„Kein Problem, alter Freund, ich habe ein paar Tricks auf Mars gelernt.“
„Ach, du warst also dort? Wir haben zwei Wochen da gesucht. Wir haben jeden Tag neue Tipps von einem Herrn Marsianer bekommen, aber es hat nirgendwohin führt. Gestern war er weg, deswegen haben wir es stattdessen hier probiert und dann haben wir gesehen, dass Dortmund um die Meisterschaft spielt. Natürlich sind wir hierher geflogen, weil deine Liebe für Dortmund sehr bekannt ist.“
„Ich konnte mir das ja denken. Sag mir doch mal. Hast du dich nie gewundert, warum euer Informant so klein war?“
„Na ja, er war zwar fast drei Meter kürzer als üblich, aber ich wollte nicht unhöflich sein. Es gibt so viel Atommüll auf Mars und sowieso hat Grox die Fragen gestellt.“
„Ja ich weiß. Ich war der Informant.“
„Was, aber warum konnten wir nicht durch dein Camouflagegerät sehen?!“
„Die Marsianer haben es verbessert. Ich musste nur sagen, dass Grox mich jagte und sie halfen mir sehr gerne. Grox ist universell als ein Arschloch bekannt. Ich glaube, dass die Saturnier jetzt 'Grox!' anstatt 'Scheiße!' sagen.“
„Kein Wunder eigentlich wenn man bedenkt, dass er den Hund des Nordsaturnierkönigs bei einem Besuch wegen zu viel Makeup verhaftet hat.
„Apropos Scheiβe. Hier kommt er zusammen mit Mondok!“
Grox rannte mit großen Schritten, Spucke hing von seiner Wange. Seine Augen waren türkis* vor Wut. Mordok, der durchtrainierteste, musste kämpfen, um an Grox dranzubleiben.
*Andere Augenfarbe und ihre Bedeutungen:
Orange: Verrücktheit
Grün: Enttäuschung
Weiß: Heimweh
Rosa: Schmerzvolle Erinnerung
Rot: Kater
Blau: Fröhlichkeit
Braun: Angst
Lila: SOS. Lila ist universell die Farbe für SOS, nur die Erde benutzt die Farbe rot.
„Wir sind hier, ich entferne das Camouflage und du kümmerst dich um das Schloss.“ befahl Bobby und verschwand um die Ecke des Raumschiffes. Bobby zeigte mehr Autorität in diesem Satz als in seinem bisherigen Leben. Es hat gut zu ihm gepasst, fand Franz.
„Kein Problem, Chef!“, antwortete Franz mit einem ironisch kurzen Salut und schoß auf das Schloss mit der Laserpistole. „Schon fertig, Chef!“
„Tricks auf Mars, ja?“
„Clevere Leute, die Marsianer, oder?“, sagte Franz mit einem selbstbewussten Zwinkern und der dazu passenden Reflexion in einem Zahn als er lächelte. Bobby war fast sicher, dass er einen Plinglaut auch gehört hatte.
Plötzlich blieb ein Messer, zwischen den Kameraden, in der Schiffstür stecken.
„Nicht die Messer!“, flüsterte Bobby mit braunen Augen vor Angst.
„Schnell ins Schiff!“, schrie Franz.
Sie sprangen ins Schiff und verpassten genau zwei große Messer.
„Los geht's, Bobby!“
Jupitianische Raumschiffe sind sehr schnell und die Sekunde, nachdem der Motor startete, waren Franz und Bobby weg.
Grox und Mondok blieben auf der Straβe stehen und schauten ein paar Minuten leise in den Himmel. Ein Hund lief vorbei und schaute die zwei Männer an, dann in den Himmel, dann zurück zu den Männern. Er bellte fragend: „Wuff?“
„Du! Hast du eine Erlaubnis zu bellen?!“, forderte Grox ihn mit orangen Augen auf.
„Wuff!“, bellte der Hund herausfordernd zurück.
„Mondok, Messer.“, befahl Grox mit einer ruhigen Stimme.
Grox fiel hart auf die Straße und wurde ohnmächtig.
„Genug ist genug.“, sagte Mondok und schüttelte den Schmerz der Hand ab.
Der Hund bellte fröhlich Mondok an.
„Du erinnst mich an meine Hündchen auf Jupiter.“, sagte Mondok und eine weiße Träne lief seine Wange runter.
„Puff“, wurde von einem Vogel gehört und dann wurden Mondok und der Hund nach Jupiter teleportiert zu Mondoks Zuhause. Der auf den Namen Fido getaufte Hund fühlte sich sofort wie zu Hause mit den dreiunddreizig anderen Hunden.
Mondok lächelte.

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Tag der Veröffentlichung: 06.06.2011

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