Cover

Band 4

 

Vorwort

 

Berni hat sich verändert. Er spürt, dass er am Ende seiner Lebensreise angekommen ist.

Er, der Erstgeborene, war im Jahre 1948 noch der Jüngste der Weiss‘schen Nachkriegssippe gewesen.

Doch die Zeit und das Wirken von Gevatter Tod brachten es mit sich, dass er nunmehr der Älteste seiner Sippe geworden ist.

Angemessen seiner neuen Position als „Ältester“ bemüht sich Berni nun ernsthaft weise zu werden.

Spärlicher werdende weiße Haare und ein weißer Bart reichen wohl allein nicht aus, um weise zu sein.

Berni geht langsam auf sein 70. Lebensjahr zu und gern hätte er sich einige seiner Jugendträume für seinen Lebensabend erfüllt.

Doch das Leben ist immer konkret und verläuft oft unverhofft.

Es ist eine weitreichende innere Erkenntnis, dass Berni einige seiner Lebensziele nicht erreicht hat und dies in der ihm noch verbleibenden Zeit auch nicht mehr schaffen wird.

„Es ist uns gegeben, am Werk zu arbeiten, aber nicht, es zu vollenden.“

Viele Jahre schon hatte Berni nach dem Motto gehandelt: „Es gibt Dinge, da liegt es in meiner Macht diese zu verändern - bei anderen ist das nicht so. Der Herr gibt mir die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“

Des Weiteren ist Berni zu dem Schluss gekommen, nicht mehr allzu viel vom Leben zu erwarten und die Dinge einfach auf sich zukommen zu lassen, sowie abzuwarten, was wirklich passieren wird. Er freut sich nunmehr über Kleinigkeiten in seinem täglichen Leben und versucht zu anderen freundlich zu sein.

 

„Heh, Berni, sag mal hast Du dich wirklich verändert? Sollen wir dir das glauben?“

„Ja, doch, klar. Ich nenne einfach mal wenige Beispiele.“

 

Erstens bin ich seit einigen Jahren nicht mehr Mitglied bei den Linken.

Zweitens habe ich meine bescheidene Schachkarriere beendet und habe seit zwei Jahren keine Schachfigur mehr angefasst.

Drittens bin ich seit einem Jahr zusammen mit Gundel Mitglied in einer Singegruppe der Volkssolidarität.

Viertens habe ich den Kontakt zu meinen Geschwistern im Wesentlichen verloren.

Fünftens habe ich aufgehört Briefmarken, Münzen und Comics zu sammeln.

 

Kurz und gut ich bin ein völlig anderer Mensch geworden.

 

Doch wie und warum konnte es zu alledem kommen?

Etwas Licht und Verständnis soll Bernis nachfolgender augenzwinkernder Rückblick auf die zurückliegenden 15 Jahre des neuen Jahrtausends bringen.

 

Millennium

 

Ein neues Jahrtausend beginnt. Mein Schatz und ich stoßen wie gewohnt um Mitternacht mit einem Gläschen Sekt auf das neue Jahr 2000 an. Anschließend verspeisen wir unsere Silvesterpfannkuchen und spülen sie mit dem restlichen Sekt hinunter.

 

Das neue Jahr begann recht windig. Der Wind ließ zwei Palisadenzaunfelder im hinteren Teil des Gartens umkippen. Nun habe ich wieder etwas mehr Platz und Durchblick im Garten.

 

Mein Chef, Herr Tassow, gibt seinen Neujahrsfrühstücksempfang auf unserem Flur in der ersten Etage des Umweltamtes in der Ellbogenstraße.

Wir sitzen alle an eingedeckten Tapeziertischen und lassen uns die spendierten belegten Brötchen und den Kaffee schmecken. Herr Tasso hielt diese Frühstücksrunde für eine gute Idee. Er wollte uns bei dieser Gelegenheit alljährlich wegweisende Worte für das neue Jahr unterjubeln, was jedoch im allgemeinen Geschmatze, Geschlürfe und Gemurmel kaum zu uns durchdrang. Es war auch inhaltlich nicht einfach zu verstehen, was er eigentlich sagen wollte.

 

Wochen später gerate ich wieder einmal mit meinem Chef in einen Streit. Er möchte mich gegen meinen Willen zur Teilnahme an einer Kreistagssitzung verdonnern. Ich vermute für mich, dass er sich selbst mal wieder vor Unannehmlichkeiten drücken möchte und sträube mich. Vermutlich war dieser Streit mit Auslöser für eine fiebrige Erkrankung meinerseits. Jedenfalls ließ ich mich zwei Wochen krankschreiben, obwohl dies eigentlich nicht so meine Art ist.

 

Zwei alte Tanzbären

 

Zusammen mit Gundel habe ich bereits zwei Tanzkurse bei unserem Greifswalder Tanzlehrer Herrn Schnelle absolviert. In den ersten zwei Tanzkursen lernten wir vor allem Grundschritte. Doch nun wirbt Herr Schnelle uns für eine Mitgliedschaft in seinem neu gegründeten Anklamer Tanzkreis. Dieser besteht aus einer für uns recht illustren Gesellschaft.

Denn vertreten sind in diesem Tanzkreis einige recht einkommensstarke Berufsgruppen wie Ärzte, Apotheker, Architekten und Lehrer. Wir sind einkommensmäßig gesehen hier krasse Außenseiter.

Die anderen Mitglieder des Tanzkreises kannten sich schon von einem vorhergehenden Tanzkurs. Gundel und ich waren die einzigen „Neuen“, die zuerst misstrauisch beäugt wurden. Doch mit der Zeit fielen wir bald nicht mehr auf und gehörten irgendwie dazu.

Wir blieben dem Tanzen treu und sind immer noch Mitglieder im Anklamer Tanzverein.

Die Arztfamilie Dr. Becker lud einmal die Mitglieder unseres Tanzvereins spontan zur Sommersonnenwendefeier ein. Die Feier fand neben ihrem damaligen Grundstück auf einer Freifläche in der Wollweberstraße statt. Der Rotwein „floss in Strömen“. Es war recht lustig.

 

Ordnung ist das halbe Leben, der Rest besteht aus Aufräumen

 

Im Sinne von Aufräumen und Ordnen meiner Vergangenheit beschäftige ich mich regelmäßig mit dem Aussortieren älterer Zeitungen. Doch bevor ich sie wegwerfe, schneide ich noch alle für mich wichtigen Zeitungsartikel aus. Diese Zeitungsartikel klebe ich dann nach Themen geordnet auf A4-Seiten und sortiere diese in verschiedene Ordner ein.

Einige Themenbereiche sind zum Beispiel das Umweltamt mit seinen verschiedenen Sachgebieten, die Kreisverwaltung des Landkreises Ostvorpommern, der Kreistag und der Umweltausschuss sowie die PDS im Landkreis. Doch im Laufe der Jahre und nach meinem Ausscheiden aus dem Berufsleben erkannte ich nach und nach, dass vieles, was mir damals wichtig und aufbewahrenswert erschien mit der Zeit „nichtig und klein“ wurde. Nach und nach wanderten daher viele meiner Artikel aussortiert in die blaue Tonne.

 

Ich sortiere nach längerer Pause auch mal wieder Briefmarken. Ja, noch!

 

 

Zwei lernende Töchter und ein spielender Vater

 

Unsere ältere Tochter, Dörte, bewirbt sich für ein Studium zur höheren Beamtenlaufbahn. Sie absolviert hierfür im Auswahlverfahren verschiedene Prüfungstests als Studienbewerber und besteht schließlich alle Prüfungsteile erfolgreich.

 

Unsere jüngere Tochter, Bettina, kauft sich in Köln einen Aldi-PC und geht auch bald damit ins Internet. Ein PC ist dort bereits zu dieser Zeit ein selbstverständlicher Standard für ein Hochschulstudium. Ich bewundere sie dafür, da ich vom Internet noch keine Ahnung habe. Doch sie hilft mir später bei meinem Eintritt ins große WWW.

 

Dörtes aktueller Freund, Maximilian, schenkte mir ein PC-Spiel mit einem Kampfhubschrauber, der verschiedene Missionen mit strategischer Aufgabenstellung weltweit zu erfüllen hatte. Ein Spiel, das mich damals total begeisterte noch monatelang beschäftigen sollte, bis endlich alle 20 Missionen erfüllt waren.

Wenn Gundel mich rief um im Haushalt zu helfen, sagte ich nur: „Ich muss noch kurz die Welt retten!“.

 

Etwas weniger Sport

 

Leider geschieht nach einer Reihe von Vorzeichen etwas für mich Unangenehmes. Unsere Volleyballmannschaft, der ich jahrelang angehörte löst sich auf bzw. fällt auseinander. Nach dem Ausscheiden einiger Kollegen aus der Kreisverwaltung und anderer Stammspieler kamen immer mehr Gymnasiasten zum Training hinzu.

Doch ich hatte dann keine Lust mehr mit den nunmehr wesentlich jüngeren Spielern weiter zu trainieren. Schade eigentlich. So verlasse ich dann im Sommer den Volleyballverein endgültig.

Doch es verbleiben mir noch das Karatetraining und das Tanzen mit Gundel. Schach spiele ich auch noch im Verein. Doch das gilt ja nicht so recht als Sport.

 

Dann ist da schließlich noch mein Freund mit der kalten Schnauze. Unser Benni. Nach Dienstschluss führt mich in der wärmeren Jahreszeit mein erster Weg meist mit Benni in die Südstadt zur Eisbude der Familie Knospe. Auf dem Rückweg lauert Benni schon darauf, dass er den Rest meiner Eiswaffel erhält.

Das ist zwar auch kein richtiger Sport. Doch sorgt Benni dafür, dass ich ständig Bewegung an frischer Luft habe.

 

Gundel mag ihren Job nicht mehr

 

Gundel leidet unter dem schlechten Gesundheitszustand ihrer Mutter. Sie macht sich Gedanken über eine Sterbehilfe und schreibt für sich selbst eine testamentarische Verfügung. Sie fühlt sich auch nicht mehr wohl in ihrem Job als Schulsozialarbeiterin.

Ich gehe daher mit Benni eine große Extrarunde am ehemaligen Bahndamm entlang und versuche nachzudenken.

Ende Juni unterschreibt Gundel schließlich ihre Kündigung bei der Volkssolidarität.

Im Juli räumt Gundel ihren Arbeitsraum in der Grimm-Schule aus. Ihre Arbeitsmateriealien füllen die Garage und unseren Gemeinschaftskeller vollkommen aus.

Sie bereitet noch abschließend zu ihrer Tätigkeit einen Projekttag als Ferienspektakel im Haus des Kindes vor. Sie bastelt hierzu unter anderem an einer Ritterburg aus Pappe. Ihre Bastelei nimmt immer größere Dimensionen an.

Sie hat nun auch unsere Terrasse hinter der Garage mit ihren Pappmodellen komplett belegt.

Doch sollte man Gundel nicht unterschätzen. Das war noch nicht der Höhepunkt ihrer Bastelkünste. Zu einem späteren Kindertagsfest auf unserem Hof „bastelte“ sie eine riesige Lokomotive mit Anhängern und Sitzplätze für acht Kinder. Natürlich alles aus Pappe.

 

Die Gartensaison nimmt ihren Lauf

 

Mit meinem lieben und älteren Nachbarn Christoph habe ich längst die Garten- und Biersaison mit einem kleinen Umtrunk eröffnet.

Tomaten-, Gurken- und Selleriepflanzen kommen in den Boden.

Bald kommen die Netze über die Kirschbäume.

Der Sommer wird sehr heiß. Ich lade meine Basisgruppe zu einer kleinen Grillfete ein und wir schwitzen gewaltig bei Bier und Bratwurst.

Die Hitze wird so groß, dass eines unserer Meerschweinchen verstirbt. Es war Maximilians Namensvetter.

Dörte und Maximilian schenken uns jedoch bald zwei neue Meerschweinchen.

Gundels Brüder Otto und Karl besuchten Schwiegermutter zu ihrem 83. Geburtstag in der Diakonie Ducherow.

 

In meinem Job geht es spannungsvoll zu

 

Im Job entwickeln sich weiter Spannungen und Gehässigkeiten. Nach einer heftigen Auseinandersetzung nimmt Kollegin Tina Neumann mehrere Monate nicht mehr an unserer Frühstücksrunde teil.

Die Gewerkschaften beraten zum Abschluss eines Haustarifvertrages in der Kreisverwaltung. Arbeitszeit- und Lohnkürzungen drohen. Viele sind dadurch gestresst und gereizt.

Anfang Juli eskalieren neue Spannungen zwischen Mitarbeitern meines Sachgebietes. Ein falsches Wort oder ein halber Satz genügen bereits und schon spricht man nicht mehr miteinander sondern nur noch übereinander.

An meinem ersten Arbeitstag nach meinem Sommerurlaub macht mir Kollegin Mahler Vorhaltungen, da ich im Kollegenkreis ausgeplaudert hatte, dass ihre Tochter am Gymnasium sitzengeblieben war. Damit hatte ich nun auch noch meinen konkreten Beitrag geleistet, um die allgemeine Stimmung in meinem Sachgebiet zu verschlimmern.

 

Heißer Sommer und Affären

 

Die Eltern besuchen uns im Juli.

In den Ferien besucht uns auch Bettina. Sie kauft für mich im T-Punkt ein Elsa-Programm und ein Modem und richtet mir einen Internet-Zugang ein. Für mich beginnt eine neue Welt. Bettina spielt sogar Schach mit mir. Das freut mich schon.

 

Unsere Mädchen leben mit ihren Freunden in unruhigen und wechselvollen Verhältnissen. Zwischenzeitlich machten sie jeweils mit ihren Freunden Schluss. Dann finden sie jedoch wieder zusammen. Das wundert den Vater in mir.

 

In der ersten Augustwoche kommt unser lieber Nachbar Christoph mit zwei geräucherten Aalen und einer Flasche Doppelkümmel „Mann und Frau“ zu uns. Gemeinsam machen wir alles zusammen nieder. Dabei teilt uns Christoph mit, dass er mit seiner Freundin ebenfalls Schluss gemacht hätte. Er verhält sich auch nicht viel anders als unsere viel jüngeren Töchter und sucht bald wieder den Kontakt zu seiner alten Freundin.

 

 

Der Herbst ist meine Jahreszeit

 

Mit Gundel besuche ich meine Eltern in einer Reha-Klinik in Templin. Wir sammeln mit ihnen zusammen Stein-, Schirm und Butterpilze.

 

Im September verstirbt Gundels Mutter. Gundel erlebte ihre Sterbewochen bewusst und litt bis zum Ende mit. Doch es war auch eine Erleichterung für sie selbst und alle Beteiligten, dass sie von uns gehen konnte. Im Oktober fand dann die Trauerfeier statt.

 

Die Eltern besuchen uns zu meinem 53. Geburtstag. Wir fahren mit ihnen bei herrlichem Spätsommerwetter nach Bansin. Wir können sogar im Freien bei „Kaiser Wilhelm“ Mittag essen. Ende Oktober verbrachten wir noch zwei gesellige Tage mit den Eltern in einem Kurhotel in Heringsdorf.

Wir gehen Wochen später noch mit ihnen in Berlin vornehm bei „Max Reinhard“ im Nicolai-Viertel essen. Maximilian hatte Gundel zu ihrem Geburtstag bereits einen Gutschein für die Gaststätte geschenkt, da er dort zeitweise kellnerte.

 

Anfang Oktober nimmt mein Schatz seine neue Tätigkeit als Tagesmutter bei Familie Phillep in Rosenhagen auf. Da sie nun unser Auto braucht, werde ich Fußgänger. Gundel hat dort tagsüber alle Hände voll zu tun. Es sind insgesamt fünf Kinder zu betreuen. Davon zwei Schulkinder.

 

Das Jahr 2000 neigt sich dem Ende zu

 

Auf dem Novemberkreistag versuche ich zusammen mit Herrn Losen von der kreislichen Abfallfirma GOV die neue Abfallsatzung beschließen zu lassen. Doch obwohl wir sie auf dem Dienstweg im Umwelt- und im Kreisausschuss erfolgreich vorgestellt hatten, spielte der Kreistag nicht mit. Wir brauchten dann noch bis zum Dezemberkreistag in Züssow.

Im Sachgebiet habe ich wieder einmal Spannungen und krankheitsbedingte Ausfälle. Frau Neumann geht zu einer Gallen-OP und Frau Mahler trägt einen Arm in einer Schlinge.

 

Vor Weihnachten besuchen wir noch unser Heimatdorf Kleisthöhe. Wir feiern mit unserem ehemaligen Nachbarn Eckart Meyer seinen 60. Geburtstag.

 

Gundel und ich feiern unsere Silberne Hochzeit mit allen Verwandten und Bekannten im Klub der Volkssolidarität.

Ja, Gundel war die helle Aufregung und schlief wenig in der Vorbereitungszeit. Unsere Töchter gaben sich viel Mühe mit einem Unterhaltungs-Programm. So trat unter anderem Maximilian leicht beschwipst als Astrologe auf.

Wir hatten zuvor 5-Mark-Stücke gesammelt. So kamen über 2.500,-DM zusammen, was damals für die Feier vollkommen ausreichte.

Mein Vater blieb mit Mutti bis zu seinem 75. Geburtstag, das heißt bis Silvester, noch bei uns. So konnten wir diesmal gemeinsam mit Ihnen in Anklam auf Vatis Geburtstag und das Neue Jahr 2001 anstoßen.

 

 

 

Das Jahr 2001 beginnt mit Veränderungen

 

 

Als große technische Neuerung richtet mir Schwager Klaus Hauer einen ISDN-Anschluss für meinen PC ein. Er bohrte, schraubte und konfigurierte bis es schließlich alles funktionierte. Damit wurde mein Internet schneller besonders beim Hoch- und Herunterladen von Dateien.

Ganz nebenbei habe ich endlich alle 20 Missionen des PC-Spiels Hell-Copter erfüllt. Nun hat meine Seele eine Weile Ruh und die Welt ist vorerst gerettet.

 

Mitte Januar wird Bärbel Syrbe im Anklamer Theater zur Landratskandidatin der PDS gekürt. Noch ahnen wir nicht, dass sie auch Erfolg haben wird. Denn Herr Kautz sitzt als Landrat noch fest im Sattel.

Ich selbst bin trotz meines Sträubens mal wieder im Kreisvorstand der PDS gelandet.

Mein eigentliches politisches Engagement konzentriert sich jedoch zu dieser Zeit auf den Verein „Bunt statt braun“. Ich entwerfe am PC z. B. 48 Einladungen als PC-Serienbriefe für die nächste Versammlung des Vereins und versende sie auch auf meine Kosten. Echtes Engagement eben!

 

Gundel engagiert sich sehr in ihrem Job als Tagesmutter bei Familie Phillep. Frau Phillep fährt zu einer Kur und Gundel rotiert noch mehr als zuvor für „ihre“ fünf Kinder.

 

Wir feiern mit Verwandten, Bekannten und Nachbarn Gundels 50. Geburtstag im Internat in der August-Bebel-Straße. Ihre fünf Tageskinder gratulieren mit einem kleinen Kulturprogramm.

 

Einige Tage nach dieser tollen Feier lösen Gundel und ich unseren Gutschein, den wir zu unserer Silbernen Hochzeit bekommen hatten, ein. Wir reisen für drei Tage nach Hamburg und besuchen „Das Phantom der Oper“. Es waren drei unvergessliche Tage.

 

Der Februar bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Schnee, Eis und Glätte. Auch Anfang März ist es noch recht kalt.

 

Berni lässt es im Büro so richtig krachen

 

Im Büro taue ich meinen Kühlschrank ab. Zum Feierabend vergaß ich jedoch, dass ich den Kühlschrank ausgeschaltet bzw. den Stecker gezogen hatte. Jedenfalls erzeuge ich über Nacht in meinem Büro ungewollt eine kleine Überschwemmung mit dem ausgelaufenen Tauwasser.

Ich versuche natürlich am nächsten Morgen alle Spuren diskret zu beseitigen, was mir auch relativ gut gelingt. Jedoch gibt es einige Tage darauf eine Spätwirkung.

Im Zimmer unter meinem Büro löst sich eines Nachts ein Teil des Deckenputzes und prasselt auf Tisch und Stühle. Auf jeden Fall konnte das Raucherzimmer unseres Amtes, denn um diesen Raum handelte es sich, für einige Tage nicht von den Rauchern genutzt werden. So musste vor und hinter dem Gebäude geraucht werden.

 

Zum Frauentag laden wir Männer unsere Frauen vom Sachgebiet zum Mittagessen beim Griechen ein.

 

Doch bleibt die Stimmungslage in meinem Sachgebiet angespannt. Frau Mahler beschimpfte mich als Trottel, da ich vergessen hatte, dass ein Schreiben, das sie suchte, in meinen Unterlagen war. Ich fühlte mich gedemütigt und es kratzte auch an meinem Selbstvertrauen.

Herr Tassow setzte meine Sachbearbeiterin Frau Sohn in das Sachgebiet Wasserwirtschaft um und schwuppdiwupp hatte ich eine Mitarbeiterin weniger.

Meine liebe Kollegin Frau Neumann wird noch monatelang für das Kreiswahlbüro abgestellt und der Krankenstand im Sachgebiet ist auch eine ständige Größe. Schließlich gerate ich noch mit dem Leiter des Sachgebietes für Wasserwirtschaft in einen Zuständigkeitsstreit über Ölanspülungen am Ostseestrand.

 

Mit immer weniger Mitarbeiter vollbringe ich „immer größere Leistungen“ im Sachgebiet.

 

Die Eiszeit kehrt zurück und macht depressiv

 

Mitte März erleben wir einen schneemäßigen Weltuntergang in Anklam. Unsere Versammlung von „Bunt statt braun“ muss wegen starken Schneefalls abgesagt werden. Der Winter meldete sich mit Macht zurück.

In all den Wetterunbilden verschwindet mein ehemaliger Amtsleiter Herr Wuhlis. Er kehrt von einer Dienstfahrt mit dem VW-Bus des Umweltamtes nicht zurück. Er wird mit einem Großaufgebot der Polizei gesucht. Erst tags darauf wird er unter misslichen Umständen gefunden. Er hatte sich mit dem VW-Bus im Wald festgefahren und dort wohl die Nacht verbracht. Auf jeden Fall ist er nun ein Fall für den Psychiater und vom Dienst suspendiert. Es ist schon komisch, was so immer mit meinen ehemaligen Chefs passiert!

 

Doch auch unsere Tochter Bettina bekommt psychische Probleme. Sie hat Versagensängste und klagt über Verlust ihres Selbstvertrauens. Wir versuchen sie zu trösten. Noch denken wir, dass es eine kleine vorrübergehende Krise ist.

 

Um meine „Frauen“ besser zu verstehen, lese ich mit großem Interesse das Buch „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ vom Ehepaar Pease. Das Buch ist interessant geschrieben, aber besser verstehen kann ich die Frauen bis heute trotzdem nicht.

 

Gundel gerät bei ihrer Tagesmuttertätigkeit in ein gespanntes Verhältnis zu Frau Phillep. Besonders ärgert sie sich über finanzielle Forderungen von Frau Phillep für einige Krankentage, die bei Gundel anfielen. Weiterhin zeichnet sich ab, dass Familie Phillep nach Greifswald verziehen wird. Nun haben wir beide spannende Arbeitsverhältnisse, jeder für sich.

 

Wir tanzen und feiern in den Sommer hinein

 

Anfang Mai werden Gundel und ich Mitglieder im neu gegründeten Anklamer Tanzverein bei unserem „alten“ Tanzlehrer Herrn Schnelle. Vorher waren wir Mitglieder seines Tanzkreises Anklam gewesen.

 

In Berlin nehmen wir an einer Jugendweihefeier für die Tochter meines Bruders Herbert teil. Seine Frau Dagmar hatte einfach beschlossen, Jugendweihe zu feiern, obwohl ihre Tochter Anja an keinerlei Jugendweiheveranstaltungen teilgenommen hatte.

Jedenfalls feierten wir in Herberts Gartengrundstück. Ich bekam dort echt nasse Füße. Leider hatte ich vorher nicht bemerkt, dass die Sohlen meiner beiden Schuhe gebrochen waren. Erst im regennassen Rasen drang das Wasser zu meinen Socken durch.

Da ich einiges an Alkohol konsumiert hatte, ließ Gundel es nicht zu, dass ich meine Schwester Tina und ihren Mann mit unserem Pkw zum Bahnhof fahren konnte. Schließlich musste ich mit Gundel auch noch selbst zu Fuß zur nahegelegenen Pension gehen, obwohl ich fest der Meinung war, das ich uns dort ganz sicher auch mit dem Auto hingefahren hätte. Jedenfalls war ich beleidigt und fühlte mich von allen ungerecht behandelt!

 

Berni bekommt eine neue Landrätin

 

Im Wonnemonat Mai findet auch die Landratswahl im Landkreis OVP statt. Die Linken trafen sich in der Gaststätte „Am Stadion“. Bei Bier und Schnaps warteten wir abends auf die nach und nach eingehenden Wahlergebnisse aus den Wahlbezirken. Schließlich stand fest, dass Herr Kautz 44,1 % und Bärbel Syrbe 31,1 % der Stimmen bekommen hatten. Das bedeutete: Eine Stichwahl wird stattfinden.

Für uns „Wahlkämpfer“ bedeutete dies, dass der Wahlkampf weiterging. Jedenfalls tranken wir uns dafür noch einmal extra Mut an.

Doch diesmal hingen wir keine neuen Wahlplakate an Anklamer Laternen, sondern wir mussten von 15 Laternen unsere Wahlplakate wieder abnehmen. Im Übereifer hatten wir zu viel plakatiert. Doch das Ordnungsamt fand es bei einer Überprüfung heraus und forderte bei Androhung eines Bußgeldes, dass wir unseren Plakatbestand auf die genehmigte Zahl reduzieren sollten. Aber auch damit konnte das Kautz’sche Fiasko nicht abgewendet werden.

 

Sogar Gregor Gysi reiste noch persönlich an, um uns im Wahlkampf zu unterstützen. Er fuhr mit altmodischer Ledermütze und Motoradbrille für alle unkenntlich verkleidet im offenen Trabant-Cabriot mit unserer Landratskandidatin auf dem Marktplatz zu unserer Abschlusswahlveranstaltung vor. Das war für die meisten der 300 Kundgebungsteilnehmer eine gelungene Überraschung als er ausstieg und Brille und Mütze abnahm. Es war zwar eine nette Geste von Gregor Gysi, doch rechnete zu diesem Zeitpunkt noch niemand damit, dass in Deutschland die erste linke Landrätin nach der Wende gewählt werden würde.

 

Doch es geschehen noch Zeichen und Wunder. Jedenfalls war es ein spannender Wahlsonntag am 20. Mai 2001. Wir saßen, wie gewohnt, wieder alle in der Gasstätte am Stadion und lauschten den eingehenden Wahlergebnissen. Es zeichnete sich ein Kopf an Kopf-Rennen ab. Doch schließlich stand fest, dass Bärbel Syrbe 54,2 % der Stimmen bekommen hatte. Sie konnte es selbst kaum fassen. Ja, nun hatten wir erst recht Grund einige Extra-Runden zu trinken. Herr Kautz zeigte sich als guter Verlierer und gratulierte seiner Nachfolgerin noch am selben Abend auf unserer Wahlfete mit Blumen.

 

Feiern, feiern, feiern…

 

Der Monat Juni wird ein Monat von Feierlichkeiten für Gundel und mich.

Unsere langjährige Nachbarin Frau Reich feiert ihren 60. Geburtstag.

Unsere neuen Nachbarn, Familie Chilas, lädt uns auf gute Nachbarschaft und Brüderschaft zu einer kleinen Fete ein.

Wir feiern in Herberts Garten den 40. Geburtstag meines Bruders mit Kind und Kegel als familiäres Großereignis.

In Wolgast am Stadion feiert die PDS ihren Wahlsieg bei der Landratswahl mit einiger Prominenz vom Landes- und sogar vom Bundesvorstand.

Gundel und ich freuen uns, dass wir auf der Fete sogar das Tanzbein schwingen können.

Leider fällt in diesen Monat auch die Trauerfeier für unseren verstorbenen ehemaligen Nachbarn aus Kleisthöhe, Eckart Meyer. Auch hier wird anschließend noch in der Hetzdorfer Gaststätte auf die Erinnerung an ihn angestoßen.

 

Nicht nur der Herbst treibt es bunt

 

Im Job scheide ich aus dem Personalrat aus und habe nun etwas mehr Zeit für meine eigentliche fachliche Arbeit. Nach wie vor leide ich unter meinem mangelnden Durchsetzungsvermögen im Sachgebiet.

Im Juli besuchen mein Chef Herr Wohl und ich den ehemaligen Amtsleiter Herrn Tassow, der immer noch krankgeschrieben ist, zu dessen 57. Geburtstag bei sich zu Hause in Wolgast.

Am 25. Juli wird die neue Landrätin im Landratsamt offiziell empfangen. Sogar das Fernsehen ist da. Es wird eine große Show. Interessant ist, wer alles überschwänglich zur Begrüßung erscheint und freundliche Worte zur Begrüßung findet. Man kann echt nur staunen!

 

Unsere „lockere“ Organisation „Bunt statt braun“ hat sich inzwischen zum Verein gemausert und wir bereiten zum 1. September ein Friedensfest am Peene-Ufer vor. Ich beteilige mich und improvisiere ein kleines Schachturnier an drei Brettern mit Urkunden und kleinen Preisen für die Sieger.

 

Im Haushalt gibt der Fernseher seinen Geist auf. Zum Glück reiste gerade mein Bruder Herbert mit Tochter Anja an. Er half mir bei der Auswahl und dem Anschluss des neuen Fernsehers. Als Zugabe schloss er mir noch eine digitale Wetterstation am Küchenfenster an.

 

Ich erlebe einige Höhepunkte: So fahre ich mit meinen Kumpels Burki, Ecki und Heiner auf einem Privatboot Boot nach Rankwitz zum Fischplatte-Essen.

In Spantekow nehme ich an der 10-jährigen Jubiläumsfeier meines Karatevereins teil.

Mit meinen Kollegen Rudi, Frank, Wolfgang und Ulf gehe ich ins Volkshaus zum Bowlen.

 

Nebenbei verdächtigte mich Gundel ein Kondom in meiner Hosentasche gehabt zu haben. Als sie meine Hose aus der Waschmaschine nahm, entdeckte sie ein verdächtiges kleines Päckchen in meiner Hosentasche. Doch es war nur ein Brillenputztuch, das in Alufolie eingeschweißt war. So wird man unschuldig verdächtigt!

 

Anfang November spielen wir mit Gundels Schwester und deren Mann in Wolfshagen Doppelkopf. Unsere Tochter Dörte feiert inzwischen in unserer Wohnung ihre Geburtstagsparty. Ihr Freund Maximilian besteht seine Prüfung zum Versicherungsfachmann. Nun sucht er mit Dörte eine Wohnung in Wittstock. Dörte zieht dann noch vor dem Jahresende mit Maximilian in ihre neue gemeinsame Wohnung.

 

Gundel und ich gehen regelmäßig zum Tanzverein und freunden uns weiter mit unserer Nachbarsfamilie Witt an. So gehen wir nach dem Tanztraining meist noch gemeinsam auf einen Schoppen Rotwein zum Griechen. Doch Ende November verliert unser Nachbar Witt seinen Job, was ihn in eine tiefe Krise stürzt und unsere Freundschaft trübt.

 

 

Zum Jahresausklang 2001

 

Die Landrätin schickt Ende November eine Verfügung an meine Dezernentin Frau Gehm. Es soll eine Projektgruppe Abfallwirtschaft gebildet werden. Mitglieder werden neben mir, Herr Necktar, Hr. Milan, Hr. Frohn, Fr. Lücke und Frau Lerche. Oho!

Mitte Dezember stelle ich das neue Abfallwirtschaftskonzept im Umweltausschuss vor.

Das Umweltamt feiert seinen Jahresabschluss im Bowling-Center Schawi. Wir haben gleich zwei Weihnachtsmänner. Die Kollegen Wolff und den Überraschungsweihnachtsmann Kollegen Milan.

Ein Ende der Krankschreibung von Amtsleiter Tassow ist immer noch nicht abzusehen.

 

Wir kaufen noch im alten Jahr einen neuen silbergrauen Corsa. Bettina bekommt unseren alten blauen Corsa mit nach Köln. Wir versprechen uns davon auch mehr Sicherheit für sie, da sie oft noch abends im Dunkeln mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist und abends nicht nur nette Menschen unterwegs sind.

 

Das erste Quartal 2002 vergeht wie im Flug

 

Zum Jahreswechsel hatte ich die erste Woche frei. Unser Weihnachtsbaum steht in diesem Jahr länger als sonst. Dörte schreibt weiter an ihrer Diplomarbeit.

Wir haben nun den EURO und zahlenmäßig haben sich unsere Einkünfte halbiert.

Ich gehe weiter zum Schach-, Karate- und zum Tanztraining sowie zu PDS-Veranstaltungen.

 

Die Eltern kommen zu Gundels Geburtstag und wir feiern mit den Nachbarn.

 

Anfang März besuchen wir unsere Tochter Dörte und Maximilian in Wittstock in ihrer neuen Wohnung. Maximilian hat dort auch sein Arbeitsbüro eingerichtet. Doch so ganz glücklich sieht unsere Tochter nicht wirklich aus.

 

Als fachlicher Höhepunkt besucht der Umweltminister von M-V den Landkreis. Ich gehöre mit zum Begleitungsteam.

Mit Frau Gehm bekomme ich Ärger, da ich unentschuldigt dem Wirtschaftsausschuss fernbleibe, obwohl sie mich angewiesen hatte dort teilzunehmen.

Eigentlich sollte ich dafür eine Abmahnung bekommen. Doch unerwartet wird zu meiner Entlastung Herr Wohl zusätzlich zu seiner Tätigkeit als Bauamtsleiter mit der gleichzeitigen Leitung des Umweltamtes beauftragt. Ich bin froh über diese Entlastung, da Herr Tassow schon über ein Jahr krankgeschrieben war und ich seine Vertretung war. Ja, manchmal lohnt es sich doch etwas bockig zu sein!

 

Ende März baut die Firma Riebe bei uns einen Durchlauferhitzer ein, der den defekten Boiler ablöst. Nun haben wir sogar ausreichend warmes Wasser um wieder baden zu können. Unser Boiler hatte nur 80 l Warmwasserspeicher. Das reichte gerade mal so zum Duschen.

Erstmalig kaufe ich mir ein Handy. Ein Handy nur zum Telefonieren.

 

Viele Veränderungen bis zum Herbst

 

Ende April wird Herr Galander zum Anklamer Bürgermeister gewählt.

Gundel beantragt Arbeitslosenhilfe.

Ende April fahren wir zur Jugendweihe des Sohnes meiner Schwester. Wir feiern in der Gartenanlage meiner Schwester. Ja, allesamt waren wir mal wieder recht lustig. Diesmal bekam ich keine nassen Füße.

 

Anfang Mai fahren wir zum Sippentreffen in den Ort „Boeker Mühle“ bei Waren. Auf der Hinfahrt werde ich in Neustrelitz geblitzt und bekomme erstmalig drei Punkte in Flensburg und darf 78,- € zahlen, da ich mit 80 in die Ortschaft fuhr.

 

Im Monat Mai übernimmt Herr Wohl offiziell das Umweltamt. Jedoch meldet der Buschfunk dass Herr Tassow wieder zurückkommen soll und dann vielleicht verkürzt arbeiten wird.

 

Ende Juli bilden wir mit dem Sachgebiet der Stadt Greifswald (HGW) eine gemeinsame Arbeitsgruppe Abfallwirtschaft. Wir starten mit viel Begeisterung und ahnen noch nicht. Dass man uns gewaltig ausbremsen wird.

 

Der Sommer wird hochsommerlich. Abends fahre ich gelegentlich mit Gundel im Corsa nach Wusseken zur damaligen Badeanstalt am Kies-See. Die Badeanstalt ist abends bereits offiziell geschlossen, aber man kommt noch rein. Wir fahren gleich in Badesachen mit Bademantel hin, hupfen hinein und dann gleich zurück. Das zischt und erfrischt.

 

Ende September besteht Dörte ihre Prüfungen in Güstrow und erhält bei einer Feierstunde ihr Diplom überreicht. Meine Eltern sind mit zur Festveranstaltung und auch Maximilian. Doch es scheint aus zu sein mit ihrer Beziehung. Ja, ja, diese Jugend!

 

Jahresausklang ohne Maximilian

 

Ende November lädt der Chef der kreislichen Abfallentsorgungsfirma, Herr Newski, meine Kollegen Necktar und Schmidt und mich zum Essen bei Kaminfeuer in Bömitz ein. Wir fühlten uns sehr geschmeichelt.

Noch im September schaffte es Herr Necktar in meinem Sachgebiet ein eigenes Büro im Erdgeschoss unseres Amtes zu bekommen.

 

Mitte Dezember ist der Frost so stark, das eines unserer beiden Meerschweinchen in der Buchte im Garten erfriert. Ich bringe das letzte überlebende Meerschweinchen zum Tierpark herunter, damit es sich mit anderen Kumpels gegenseitig wärmen kann.

 

Zur Weihnachtsfeier im Schawi macht Kollege Rudi Wolff wieder den Weihnachtsmann und Frau Mahler einen Weihnachtsengel. Ich trage zwei lustige Geschichten vom „Lametta“ und „Weihnachten“ in einem Englisch-Deutsch-Mischmasch vor.

 

Zwei Tage später waren wir vom Tanzverein ebenfalls im Schawi zur Weihnachtsfeier. Dort trug ich die beiden Geschichten noch einmal vor. Es machte mir einfach Spaß und es wurde viel gelacht dabei.

 

Unsere Töchter waren über Weihnachten da. Doch es war das erste Weihnachtsfest seit Jahren ohne Dörtes Freund Maximilian. Dörte machte dafür am 1. Weihnachtsfeiertag die Ente, unseren Weihnachtsbraten. Ohne Maximilian hatte sie wohl plötzlich mehr Freizeit!

 

Das neue Jahr 2003 beginnt mit Nostalgie

 

Im neuen Jahr waren Gundel und ich ein paar Tage in Berlin zu Besuch bei meinen Eltern. Bei dieser Gelegenheit bereisten wir einige ehemalige Wohnstätten aus meiner Berliner Zeit. Wir waren in der Revaler Straße, der Modersohnstraße, Dannecker Straße und in der Jungstraße. Eine kleine Nostalgie-Reise durch die Vergangenheit meiner alten Wohnorte. Doch nichts ist mehr wie es einst war. Wir erlebten so manche überraschende Veränderung.

 

Mitte Januar bereiten wir mit den Greifswalder Kollegen die gemeinsame Ausschreibung der Abfallvorbehandlung vor.

Im Sachgebiet erscheint unser ehemaliger Amtsleiter Herr Tassow unangekündigt nach sehr langer Krankschreibung wie ein Geist während unserer Frühstücksrunde. Wir sind mehr bestürzt als erfreut. Doch er arbeitet nur einen Tag und ließ sich gleich wieder krankschreiben.

Ich stelle nach und nach unser neues Abfallwirtschaftskonzept (AWK) in den Fachausschüssen des Kreistages vor. Bald darauf beschließt der Kreistag schließlich unser AWK. Ja, Berni kann auch mal mit dem Strom schwimmen!

 

Dörte macht eine Italienreise und zieht Ende Januar nach Wackerow – allein, ohne Maximilian. Sie hat jedoch einen neuen Freund, Clemens. Sie beginnt zu unserer Freude in Anklam zu arbeiten.

Da Dörte nun ihr Zimmer bei uns ausräumt, ändert Gundel ihre Meinung. Sie möchte nun doch nicht wie sie ursprünglich vorhatte, Altenpflege machen sondern nunmehr neu als Tagesmutter in unserer Wohnung tätig werden.

 

Mit Gundel gehe ich weiter zum Tanzen. Mit dem Karate möchte ich aufhören. Es wird mir einfach zu viel. Auch aus dem Kreisvorstand der PDS möchte ich raus. Beides gelingt mir noch im Januar.

Dafür bleibe ich noch im Schachverein mit wechselndem Erfolg im Turnierbetrieb aktiv.

 

Bettina hat nunmehr ihre mündlichen Prüfungen an der Uni Köln bestanden. Bis zum Sommer soll sie nun aus der Betriebs-WG ausziehen. Zusammen mit einer Freundin sucht sie in Köln eine Wohnung. Im März besucht uns Bettina .Sie will zum Klassentreffen ihrer alten Schule nach Hetzdorf und auch noch nach Berlin reisen. Sie war viel mit ihren Freundinnen unterwegs u.a. zu Diskos. Ende März zieht sie in eine neue WG-Wohnung in Köln.

 

Für den Frieden in Nahost und mit den Nachbarn

 

Vom Verein „Bunt statt braun“ marschieren wir mit ca. 500 Teilnehmern durch Anklam für den Frieden. Hinter uns marschieren ca. „80 Jung-Nazis“ mit.

Als der Irak-Krieg Mitte März beginnt, renne ich zu Friedendemos auf den Marktplatz. Doch nach wenigen Wochen schläft diese Friedensbewegung ein. Von anfangs 150 Teilnehmern kommen bald nur noch knapp ein Dutzend.

 

Unsere Schachmannschaft verliert in Stralsund 0:8 und steigt in die Kreisliga ab. Es ist eine „Fahrstuhlmannschaft“. Ein Jahr wird abgestiegen und im nächsten Jahr wird wieder aufgestiegen usw.

 

Ein älterer Grundstücksnachbar, Herr Hauptmann, regt sich über unseren frischen Kuhmist auf. Ich beeile mich, diesen im Garten unterzugraben. Als Gundel von einer Inseltour mit ihrer ehemaligen Kollegin Marianne zurückkommt, hilft sie mir den Rest unterzugraben. Mit meinen lieben unmittelbaren Nachbarn Christoph und Rolf eröffne ich die Gartensaison mit einem Bier.

 

Bereits im vergangenen Jahr wollte Gundel bei Familie Phillep als Tagesmutter aufhören. Doch es zog sich weiter hin. Gundel fühlte sich ausgenutzt. Sie stritt sogar mit Frau Phillep! Ich redete ihr zu, dass sie sich möglichst in Frieden von Frau Phillep trennen möge. Es gab dann noch ein kleines Abschiedsfest mit Kaffee und Kuchen. Friede, Freude. Eierkuchen.

Gundel ist nun gelöster und bastelt an einem großen Papp-Osterhasen. Sie besucht auch weiter Lehrgänge als Tagesmutter und bereitet sich auf eine Kinderbetreuung in unserer Wohnung vor. Bald schließt sie eine Vereinbarung über die Betreuung von drei Kindern mit Frau Hoffrath ab.

 

Mitte April bin ich mit Gundel zur Tanzgala im Hotel Baltic in Zinnowitz. Wir übernachten dort auch.

Zu Ostern besucht uns Bettina. Sie geht zum Polterabend einer Freundin und reist wieder zurück nach Köln. Dörte hatte sich über Ostern mit ihrem neuen Freund Clemens zerstritten und wieder vertragen. Das kennen wir ja schon vom vorletzten Freund!

 

Ende April wird Herr Wohl richtiger Amtsleiter und Herr Dorn sein Stellvertreter. Ich freue mich darüber und fühle mich als ehemaliger stellvertretender Amtsleiter weiter entlastet. Beide Umweltausschüsse OVP und HGW sowie die gemeinsame Arbeitsgruppe beraten zusammen zur Abfallvorbehandlung. Ich mache natürlich wieder den Schriftführer!

 

Gundel richtet sich als Tagesmutter ein

 

Im Mai fahren wir zum Sippentreffen nach Stiege bei Wernigerode. Wir nehmen Gundels Schwester Sarah und ihren Mann Klaus im Corsa mit. Wir hatten dort auch ein gemeinsames Appartement.

 

Der Mai wird ein sonniger Monat. Wir können sogar im Garten frühstücken. Unsere Tochter Dörte schneidet uns beiden im Garten die Haare.

 

Gundel beendet ihren Vertrag bei Familie Phillep. Sie hat noch den Juni über Zeit sich auf die Betreuung von drei Tageskindern in unserer Wohnung vorzubereiten.

Da bietet es sich natürlich an, dass wir den Anklamer Trödelmarkt besuchen. Nach Gundels großen Beutezug über den Trödelmarkt, musste sie doch noch einmal wegen eines wichtigen Erwerbs zurück auf den Markt laufen.

Ich stand derweil geduldig im Schatten eines Baumes, nahe der Peene, umgeben von all den Spielsachen, die Gundel bisher eingekauft hatte. Ich sah nun wohl selbst wie ein Trödelmarkt-Händler aus und hätte bestimmt einige Spielsachen gleich wieder verkaufen können. Doch das konnte ich Gundel ja nicht antun!

 

Doch sie bereitet sich nicht nur materiell auf ihre Tagesmuttertätigkeit vor, sondern besucht im Juni noch diverse Lehrgänge. Weitere Motivation bezieht sie aus der aktuellen Information, dass unsere Tochter Dörte bereits im zweiten Monat schwanger ist. Da ist ja praktisch schon ein neues künftiges Tageskind in Vorbereitung.

 

Im Juni bereite ich mit meinem Tanzfreund und Nachbarn Günter Witt die geplante Fahrradtour für den Tanzverein vor. Wir radeln beide bei schönem Wetter über Pinnow nach Karnin, melden den Tanzverein in der Gaststätte zum Imbiss an und lassen uns mit der Fähre über die Peene setzen. Danach radeln wir erschöpft aber in guter Bierlaune gemütlich wieder zurück.

Die Fahrradtour wird dann tatsächlich eine gelungene Sache. Im Anschluss an die Tour hatten wir noch einen Grillabend auf dem Gelände der Zuckerfabrik. Ich hatte noch mit einigen Spielen und kleinen Wettkämpfen wie Märchenraten und Luftballontanzen zur allgemeinen Belustigung beigetragen. Das Kind in mir kam wieder einmal heraus.

 

Berni schwimmt abfallrechtlich wieder einmal gegen den Strom

 

Seit fast einem Jahr wurde bereits an der Restaurierung des Erdgeschosses in der Ellbogenstraße gearbeitet. Nachdem nun alles schick war, zog das Hoch- und Tiefbauamt dort mit ein. Nun hatte ich sogar meinen Amtsleiter mit im Haus und damit kürzere Dienstwege, was vieles erleichterte.

 

Auf dem Kreistag wurde aktuell darauf hingearbeitet, der Landrätin eine Missbilligung auszusprechen. Die CDU-Fraktion ließ es sich nicht nehmen, die zögerliche Informationspflicht der Landrätin bezüglich der Ausschreibung der Abfallvorbehandlung mit diesem Antrag zu kritisieren.

Es war für mich nicht so einfach gegen die tatsächlichen Machtverhältnisse im Kreistag und die Interessen einiger dominanter Entsorgungsunternehmen kühne Entscheidungen vorzubereiten. Eigentlich galt diese Missbilligung mir.

 

Ja, ich war mal wieder dabei, abfallwirtschaftlich gegen den Strom zu schwimmen. Es waren vielleicht gerade die Schwierigkeiten und Hindernisse des Verfahrens zur Vorbereitung einer neuen Abfallvorbehandlungsanlage gemeinsam mit der Abfallbehörde der Stadt Greifswald, die meinen Ehrgeiz herausgefordert hatten.

Doch sollte sich bald herausstellen, wer wirklich das Sagen in der Abfallwirtschaft hat. Die beiden Sachgebietsleiter der Abfallbehörden aus Greifswald und Anklam gehören offensichtlich nicht zu diesem Personenkreis. Später wurde uns sogar untersagt, dienstlich miteinander zu telefonieren!

Zu allem abfallrechtlichen Ungemach, verlässt mich auch noch mein einziger Mitarbeiter für den Fachbereich des Immissionsschutzes, Herr Trassel. Seine Stelle muss nun im Juli neu ausgeschrieben werden.

 

Renovieren für die Tagesmutter

 

Zu Hause steht ein größerer Tapetenwechsel an. Wir renovieren im großen Stil. Dörte und ihr neuer Freund Clemens helfen uns dabei. Durch Vermittlung von Clemens wirkt auch noch ein richtiger Malermeister mit.

Wir räumen wie die Bekloppten unsere Möbel hin und her und kratzen die alten Tapeten ab. Dann werden Möbel und Fußboden mit Cellofanfolie abgedeckt und jede Menge flüssige Raufaser-Tapete aufgespritzt.

Das war die letzte große Aktion bevor Gundel mit ihren drei Tageskindern Michi, Liesel und Leon Ende Juli die häusliche Tages-Betreuung beginnt.

Unser Haus- und Hofhandwerker Herr Lohmann bringt noch als I-Tüpfelchen vor dem Betreuungsstart eine kleine Holztür vor unserer Kellertreppe auf dem Hof an, damit die Kinderchen dort nicht hinunterpurzeln können.

Gundel sucht sich schließlich noch eine Vertretungskraft für den Fall der Fälle und nun kann es endlich losgehen.

 

Bettinas Diplomarbeit

 

Bettina schreibt inzwischen an ihrer Diplomarbeit. Sie nimmt alles sehr ernst und ist sehr ehrgeizig. Sie möchte sogar fast auf die Teilnahme an der Feier zur Silbernen Hochzeit von Gundels Schwester verzichten. Aber schließlich geht alles gut aus und sie macht ihr Diplom. Wir nehmen dann gern zusammen mit meinen Eltern an einer festlichen Veranstaltung zur Diplomierung in Köln teil.

 

Amtsleiter ohne „l“ und „hitzefrei“

 

Anfang August bin ich zur Eröffnung des Bahlsen-Hauses in Usedom. Sogar unser Umweltminister nimmt teil. Im Hausflurbereich unseres Amtes stelle ich fest, dass auf der Hinweistafel zu den Fachbereichen beim Amtsleiter das „L“ fehlt.

Bisher hatte es scheinbar noch niemand bemerkt. Doch ich hänge es nicht an die große Glocke.

Da ich ja nun längst kein amtierender Amtsleiter mehr bin, engagiere ich mich auch nicht mehr repräsentativ von Amtswegen für den Naturschutz.

Daher trete ich aus dem BUND wieder aus und spare den Beitrag.

 

Mitten im August steigen die Temperaturen über 30°C. In einer kühnen Entscheidung gibt unser stellvertretender Landrat „Hitzefrei“! Das schlägt ein wie eine Bombe. So kommt unser Landkreis sogar auf die Titelseite der Bildzeitung. Ich hielt die „Hitzefrei“-Genehmigung gleich für Unsinn und blieb auch brav bis zum Arbeitsschluss. Doch die Massen strömten sofort nach deren Verkündigung nach Hause. Unsere Verwaltung wurde zum Lacher der Nation.

 

Als große personelle Veränderung muss ich das Ausscheiden meiner Dezernentin Frau Gehm erwähnen. Herr Hasselmann mit CDU-Parteibuch wird vom Kreistag als ihr Nachfolger bestätigt. Er übernimmt damit auch die Verantwortung für die Abfallwirtschaft und zeigt mir bald, wer nun das Sagen hat und wo die Entwicklung hingeht.

 

Die undiplomatische Tagesmutter

 

Gundel bekommt bei ihrer neuen Tätigkeit bald Probleme. Zum einen versteht sie sich nicht gut mit der Mutter ihrer Tageskinder und zum anderen bekommt sie an den Händen ein Exanthem, was sich natürlich nicht gut macht beim Umgang mit kleinen Kindern. Sie muss nun weiße Baumwollhandschuhe tragen und sucht sich Hilfe bei einem Homöopathen, da ärztliche Heilkunst versagt.

 

Anfängliche Spannungen zwischen Gundel und Frau Hoffrath nehmen weiter zu. Es trafen zwei Charaktere aufeinander, die sich nicht vertrugen. Gundel fühlte sich ausgenutzt, da sie auch noch ein viertes Kind von Frau Hoffrath, das bereits zur Schule ging, zusätzlich mitbetreuen sollte.

Frau Hoffrath machte auch ständig neue Forderungen auf und „belehrte“ Gundel zum Beispiel über die „richtige“ Ernährung ihrer Kinder. Gundel gab sich einige Mühe in ihrem neuen Job, doch fehlte es ihr wie so oft etwas an diplomatischen Umgangsformen. So waren die bestehenden Meinungsverschiedenheiten beider Frauen eine gute Grundlage für eine baldige Konfrontation.

 

Doch erst einmal gestaltet Gundel mit Unterstützung von Herrn Lohmann den Garten- und Hofbereich weiter im Sinne ihrer Tagesmuttertätigkeit. Behältnisse für Spielsachen werden aufgestellt, es werden kleinere Betonflächen geschaffen und es wird etwas verputzt.

Weiter besucht sie immer noch Weiterbildungsveranstaltungen.

Ich versuche sie auch zu unterstützen und spiele mit den Tageskindern nach Dienstschluss noch etwas am PC mit kleinen Lernprogrammen und lustigen Dinosauriern. Da ich sowieso mit Benni spazieren gehe, nehme ich auch gleich Leon mit, was dem Jungen offensichtlich Spaß macht.

 

Berni seilt sich bei der PDS ab

 

Langsam aber sicher seile ich mich von der PDS los. Per E-Mail bitte ich die Geschäftsstellenleiterin um die Auflösung meiner Basisgruppe bzw. um deren Angliederung an eine andere.

Für meine weitere Beitragszahlung bitte ich um die Angabe einer Kontonummer.

Ja, Berni, warum seilst Du dich eigentlich so still und leise ab?

Nun, lange Zeit stand ich zu meinen Überzeugungen und war auch bereit, etwas dafür zu tun. Das war in und nach der Wendezeit keine karrierefördernde und familienfreundliche Entscheidung. Ich durchlebte schwierige Zeiten, verzichtete auf viel Freizeit und Zeit für die Familie. Ich dachte einfach, dass ich nach all den Jahren einen angemessenen Beitrag geleistet hatte und mich nun ins Privatleben zurückziehen könne. Ich hielt mich tatsächlich bei der PDS bzw. später bei den Linken für entbehrlich.

 

Obwohl ich mit meiner Vorlage für eine Zweckverbands-Vereinbarung mit der Hansestadt Greifswald bereits durch alle Fachausschüsse erfolgreich durch war, scheiterte ich doch auf der Kreistagsebene. Meine eigene Landrätin zog die Vorlage als Einreicher selbst zurück.

Nun, sie musste auch die Superkräfte im Bereich der Abfallwirtschaft bemerkt haben, die einem solchen Vorhaben entgegenwirkten.

Ich konnte mir meinen Teil nur denken. Doch noch arbeiten wir an der Ausschreibung der Abfallvorbehandlung und führen in Greifswald sogar Bietergespräche mit verschiedenen Firmen. Insgeheim spüre ich jedoch, dass wir uns mal wieder umsonst aber nicht kostenlos abmühen.

 

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich lade mein Sachgebiet zum Weihnachts-Mittagessen beim Chinesen ein.

Wir besuchen mit Gundels Tageskindern den Weihnachtsmarkt. Leider hat sich Gundels Verhältnis zu Frau Hoffrath weiter verschlechtert. Sie hatte noch eine abendliche Aussprache mir ihr, doch blieben Meinungsverschiedenheiten und Antipathie bestehen.

Trotzdem qualifizierte sich Gundel systematisch weiter als Tagesmutter. Ich half ihr bei einer Belegarbeit zur Kinderbetreuung und scannte ihr Fotos am PC, die sie im Text verwenden wollte.

 

Zu Weihnachten haben wir Besuch von Bettina, Dörte und Clemens. Dörte freut sich, dass sich ihr Kind bewegt.

 

Zertifizierte Tagesmutter wird gekündigt

 

Zum Jahresanfang 2004 habe ich mir zwei Wochen Urlaub genommen. Wir besuchen die Eltern in Berlin. Bettina reist nach Frankreich und beginnt ein Masterstudium.

 

Noch im Januar erblickt unser erstes Enkelkind, Beatrice, das Licht der Welt. Wir besuchen Mutter und Tochter im Greifswalder Krankenhaus.

 

Gundel schließt ihren Lehrgang zur Tagesmutter mit einem Vortrag ab und ist nun zertifiziert.

Sie betreut noch ihre drei Tageskinder, obwohl sich ein Ende bereits abzeichnet.

 

Anfang Februar scheitert nach einem Spitzengespräch beim Oberbürgermeister in Greifswald die Müll-Ehe OVP-HGW. Nebenbei wird Dr. Haupt aus dem IKLW abberufen. Es gab wohl zu viele Enthüllungen über seine Machenschaften zur persönlichen Bereicherung aus seiner Kölner Zeit.

 

Gundel gewinnt im Radio 5 Karten für eine Vorstellung mit Rolf Zuckowski in Greifswald. Sie lädt die Kinder von Frau Phillep mit ein und genießt mit ihnen die Vorstellung.

An einem Freitag dem Dreizehnten fällt Gundel von einer Rutsche mit dem Rücken auf eine Bettkante. Ich fuhr sie ins Krankenhaus. Mit Unterstützung einer Aushilfskraft betreut sie unter Schmerzen weiter ihre Tageskinder.

Ich kaufe mir beim Aldi ein Notebook. Am Notebook richte ich mit Hilfe meines Bruders Herbert und meines Schwagers Klaus „Blue Fritz“ als Zugang zum Internet ein. Herbert besorgte mir hierfür in Berlin ein Blue Fritz ISDN-Set.

 

Bettina kommt nach drei Monaten Masterstudium aus Frankreich zurück. Sie besucht uns und ihre Schwester Dörte und ihre Nichte Beatrice. Danach bereitet sie eine Reise nach Brüssel vor.

 

Anfang März erhält Die Kreisverwaltung ein Schreiben vom Landesrechnungshof und wir beraten darauf hin nach längerer Pause mal wieder in der Projektgruppe Abfallwirtschaft.

Unser Amtsleiter Herr Wohl macht eine große SGL-Beratung zum Thema „Unser Amt 70“!

Zum Frauentag schenke ich im Sachgebiet jeder Kollegin eine rote Rose.

 

Gundel erhält im Rahmen einer Frauentagsfeier in Wolgast ihr Zertifikat als Tagesmutter. Tags darauf erlebte sie dann eine böse Überraschung.

Frau Hoffrath kündigte ihren Vertrag mit Gundel. Gundel leidet sehr unter der Kündigung. Doch nach ein paar Tagen fängt sie sich wieder. Sie verbringt mit ihrer ehemaligen Kollegin Marianne Brand ein Wochenende an der Ostsee und kehrt lächelnd zurück.

 

Ich möchte auch einen anderen Job

 

Anfang April wird Herr Tassow offiziell aus dem Umweltamt verabschiedet. Rudi Wolff hatte eine Bierzeltgarnitur besorgt. Es gab Brötchen und Sekt im Raum 17. Wir waren alle recht lustig. Einige Frauen hatten sich etwas Sekt abgezweigt und waren besonders lustig.

 

Benni half mir beim Kompostsieben. Er buddelte ein tiefes Loch im Komposthaufen. Man sah nur noch seine Schwanzspitze wedeln.

 

Ich bekomme eine E-Mail aus Afrika von einem Rechtsanwalt. Wir haben 20,- Mio € geerbt. Eine Familie Weiss sei in Südafrika bei einem Autounfall tödlich verunglückt. Der Anwalt hatte mich als Erben ermittelt. Ich recherchiere im Internet und erfahre, dass dies eine geläufige Methode ist, um Leute über den Tisch zu ziehen. Also antworte ich nicht auf diese E-Mail und verzichte auf „mein“ Erbe.

 

Bettinchen besucht uns mit ihrem aktuellen Freund Demian. Sie bereitet nun eine Reise nach Florida vor, wo sie ein halbes Jahr ihr Masterstudium fortsetzen wird.

 

Mitte Mai fahren wir zum Sippentreffen nach Teupitz.

Dörte lässt bei Beatrice ein Blutschwämmchen an der Schulter operieren. Wir besuchen Tochter und Enkelin im Greifswalder Krankenhaus.

Mutti wird Ende Mai im Krankenhaus in Berlin operiert.

 

Da ich mich von der PDS losgesagt habe, beobachte ich den aktuellen Wahlkampf mit etwas Abstand. Vor allem brauche ich keine Plakate mehr an Laternen aufzuhängen.

 

In der Kreisverwaltung wird das PC-Programm ProBaug eingeführt zur Bearbeitung von Bauanträgen.

Nach dem Scheitern der Ausschreibung für die Abfallvorbehandlung gebe ich mir die Schuld und schreibe an meine Landrätin und meinen Beigeordneten Herrn Hasselmann, dass ich um Übertragung einer anderen Tätigkeit bitte. Doch es gelingt mir nicht von der Abfallwirtschaft loszukommen.

 

Berni hat Haltungsschäden

 

Bei meiner arbeitsmedizinischen Untersuchung stellt Prof. Hollenbach Haltungsschäden bei mir fest. Er rät mir, mehr Sport zu treiben.

Zwei Mitarbeiterinnen Frau Sohn und Frau Eiben verlassen Anfang Juni mein Sachgebiet. Dafür fangen Frau Ruhl und Herr Falter bei mir neu an.

Im September beschließt der Kreistag, dass der Landkreis OVP Mitgesellschafter der OVVD wird.

Auf Arbeit bekomme ich leichten Streit mit meinem lieben Amtsleiter, Herrn Wohl. Ich sollte die neuen Lehrlinge ohne Vorbereitung fachlich begrüßen und ich sträubte mich. Weiter wusste er auch nicht, dass der Umweltausschuss ausgefallen war. Das hätte ich ihm sagen müssen. Ich vertrug mich bald wieder mit ihm und bat um Frieden mit ihm und allen Völkern der Welt.

 

Klaus Hauer bringt uns an der Hauswand beim Wohnzimmerfenster eine neue Schüssel für den Fernsehempfang an. Er rüstet unsere Technik auf digitalen Fernsehempfang um. Unser Fernsehempfang hatte sich zuvor merklich verschlechtert.

 

Ich kündige verschiedene Abos um weiter Geld zu sparen: Briefmarken, Münzen, Illustrierte Klassiker der Weltliteratur und meine Mitgliedschaft in der Gewerkschaft Comba. Doch das reicht noch nicht und ich trenne mich weiter vom Mosaik, dem Disput, dem Donald Duck Sonderheft und der Ostseezeitung. Geiz ist geil! Doch ich gehe seit Jahren zum ersten Mal wieder zu einem richtigen Friseur. Bisher schnitt unsere Tochter Dörte mir jahrelang die Haare. Das kostet heutzutage natürlich wiederum auch etwas Geld!

 

Meinen Geburtstag feiern wir im Familienkreis. Die Eltern besuchen uns ein paar Tage. Sie sind auch Anfang Oktober noch da als der neu gestaltete Marktplatz festlich mit Bier und Essen aus der Gullasch-Kanone eingeweiht wird.

Meine zurzeit arbeitslose Gundel schreibt eine Bewerbung für den Sozialbetrieb des Landkreises. Sie besucht nun einen Yoga-Kurs. Ende Oktober knickt sie trotz Yoga beim Laubharken mit dem Fuß um. Sie muss von Frau Dr. Dölz behandelt werden. Als es ihr besser geht, steigt sie gleich in einer Line-Dance-Gruppe ein.

 

Mastergraduierung in Florida

 

Bettina absolvierte mit einigem Aufwand und Ehrgeiz ihr Master-Studium in Florida und besteht schließlich alle Prüfungen.

Gundel fliegt mit Bettinas Freundinnen Trixi und Lola in die USA. Sie erleben dort Bettinas Graduierung zum Master und machen sich ein paar nette Tage in Florida.

 

Ulf Necktar bekommt vom Amtsleiter, Herrn Wohl eine Abmahnung, da er unsere liebe Kämmerin zur Haushaltskonsolidierung die Auflösung der kreislichen Entsorgungsfirma GOV vorgeschlagen hatte. Ja Ulf hat auch seinen Dickschädel.

Positiv ist, dass der Kreistag nach langwieriger Vorbereitung Mitte Dezember unsere Abfallgebührensatzung beschließt.

 

Christoph verreist zum Jahresende wieder mal in wärmere Gefilde. Über Weihnachten besuchen uns die Eltern. Es wird für uns ein ruhiger Jahresausklang.

 

Ein neues Tageskind

 

Ich wiege mal wieder 85 kg und nehme mir dann im neuen Jahr 2005 vor abzunehmen.

 

Ab Februar ist Beatrice Gundels neues Tageskind. Dörte geht nun wieder arbeiten. Es fällt ihr allerdings nicht leicht.

Gundels Geburtstag feiern wir nur mit den Nachbarn.

Der Winter kehrt zurück mit viel Schnee. Gundel geht weiter zum Yoga-Kurs und zum Line-Dance. Doch einen Monat später beendet sie beides, da es ihr zu anstrengend wurde.

 

Anfang März feiern wir in Wolfshagen den 50. Geburtstag von Gundels Schwester Sarah. Nach mehrwöchiger Pause gehe ich mit Gundel mal wieder zum Tanzverein.

 

Ich lade unsere Kolleginnen im Sachgebiet zum Frauentag in die Gaststätte „Am Steintor“ ein. Im Büro bekomme ich Ärger, da ich versehentlich lustige PPS-Dateien an eine fremde Kollegin im Jugendamt mailte. Sie flippte vollkommen aus und beschwerte sich bei ihrer Chefin und diese beschwerte sich natürlich bei meinem Amtsleiter. Das brachte ein echtes „Du, Du!“ vom Chef ein und ich schwor, dass es das einzige Mal bleibt. Ja, manche verstehen eben überhaupt keinen Spaß.

 

Ein zweites Tageskind kommt

 

Mitte März schmilzt endlich der Schnee.

Wir verleben mal ein ruhiges Osterfest ohne viel Besuch. Im Garten setze ich meine neue „goldene“ Gartenkralle zum Auflockern des Bodens ein. Anfang April verkostet Gundel mit unserer Nachbarin Irene im Garten selbstgemachten Holunderblüten-Sekt.

 

Mutti hat nun Knieschmerzen und sitzt in einem Rollstuhl. Vati schiebt sie im Rollstuhl durch Berlin. Doch auch Vati hat Fußschmerzen. Während meine Eltern zunehmend schlechter zu Fuß sind, beginnt Beatrice Mitte April laufen zu lernen.

Sie schiebt auf dem Hof einen kleinen Puppenwagen aus Holz. Benni gefällt das scheinbar auch. Bald läuft sie an meiner Hand mit mir durch den Stadtpark.

Gundel bereitet sich auf ein zweites Tageskind, Helene, vor und hat u.a. drei Bollerwagen getestet und war sogar zum Friseur. Es beginnt die Zeit der Eingewöhnung für Helene. Helene schläft während der Mittagsruhe nur im Dunkeln und Beatrice im Hellen. So musste Gundel sie zum Schlafen trennen.

 

Im Juli bekommt Gundel einen bei Ebay bestellten Doppelsitzer als Fahrradanhänger zum Schieben für ihre Tageskinder. Nun beginnt ein flottes Herumkutschieren. Weiter besorgt sich Gundel eine Betreuungshilfe, eine nette etwas korpulente Dame. Nach einem kleinen Unfall, Gundel ließ Beatrice aus Versehen fallen, verbrachte sie mit Beatrice eine Nacht im Krankenhaus. Zum Glück blieb alles ohne Folgen. Bald bekommt Helene ihre ersten Zähnchen und Gundel erlebt neuen Stress. Doch nach und nach legt sich ihre Hektik, da alles besser klappt bei der Betreuung ihrer Mädchen.

 

Kalter Jahresbeginn 2006

 

Zu Weihnachten bis in Neue Jahr hinein besuchte uns Bettina. Sie hatte inzwischen ihren Lebensmittelpunkt in Brüssel gefunden.

 

Vatis 80. Geburtstag wird in Bescheidenheit in der elterlichen Wohnung vorbereitet. Als Überraschung reisen Dörte, Clemens und Urenkelchen Beatrice an.

 

Helene sorgt für einige Aufregung. Sie beißt Beatrice durch ihren Pullover hindurch in den Rücken. Das verhinderte nicht, dass sie richtige Freundinnen wurden.

 

Es ist so kalt, dass Benni auf dem Flur schlafen darf. Anfang Februar ist die Kälteperiode vorbei. Nachbar Christoph kehrt aus wärmeren Gefilden zurück.

 

Im Umweltausschuss wird weiter zum Polder Kamp gestritten.

Mein neuer Kollege für Immissionsschutz, Herr Falter, wird wegen der Vogelgrippe zum Kataststrophenstab abberufen. Anfang März kehrt der Winter zurück mit Kälte und Schnee.

Lothar Falter und ich laden unsere Frauen anlässlich des Frauentages in die Gaststätte „Zum Klosterbruder“ ein.

 

5 Jahre Tanzclub Anklam

 

Leider kommen Gundel und ich nur unregelmäßig zum Tanzunterricht. Es fällt mir schwer, die richtigen Schritte zu lernen. Im Prinzip vergesse ich bereits gelernte Schritte schneller als ich mir neue einprägen kann. Zum Glück geht mir das nicht alleine so. Davon lebt unter anderem der Tanzlehrer. In Heringsdorf feiern wir das fünfjährige Bestehen unseres Tanzvereins.

 

In der Kreisverwaltung läuft eine externe Untersuchung zum Stellenplan. Das bedeutet wieder neue Unruhe bei den Mitarbeitern.

 

Gundel und ich besuchen Bettina in Brüssel. Wir residieren im Hotel „Mozart“ nahe des Grand Plaza. Ihr Freund John fährt uns für einen Tag nach Brügge.

 

Anfang Juli wird es hochsommerlich. Die lieben Tageskinder haben im Garten ein Planschbecken und fühlen sich pudelwohl.

 

Mein Schachverein im Höhenflug

 

Anfang September stürmt es in Anklam. Unser Überzelt im Garten, das wir für die Tageskinder aufgestellt hatten, fliegt einfach weg.

 

Ich beende einen Schülerschachkurs an der Cothenius-Schule mit einem Schachturnier im Rahmen eines Schulfestes. Durch den Erfolg mutiger geworden, beginne ich einen neuen Schülerschachkurs.

Mitte September wird es spätsommerlich. So kann ich noch nach Feierabend mit freiem Oberkörper im Garten sitzen und Schach üben.

Mein Schachverein ist kurzfristig mal auf Platz eins der Bezirksliga Ost. Doch die Binzer „Schachfreunde“ holten uns einen Monat später wieder von unserem Höhenflug herunter.

 

Unsere lieben Nachbarn Familie Chilas lassen zur Straße hin einen neuen Zaun setzen. Leider ist dieser Zaun nach zwei Seiten hin offen für unseren Benni-Hund. Daher kann Benni nun nicht mehr frei auf unserem Hof herumlaufen. Unsere lieben Nachbarn!

 

Zu meinem Geburtstag nehme ich ein paar Tage frei. Ich hole die Eltern nach Anklam.

Ende Oktober besuchen uns Bettina und ihr aktueller Freund John – ein echter Belgier.

Der Jahreswechsel verläuft ohne besondere Vorkommnisse.

 

Orkan „Kyrll“ tobt auch über Anklam

 

Im neuen Jahr 2007 tobt der Orkan „Kyrill“ über Deutschland. Es sind sogar 10 Tote zu beklagen. Vorsorglich sage ich unser Schachtraining wegen der Sturmwarnung ab.

Unsere hintere Palisade bekommt einen Sturmschaden. Herr Lohmann hilft mal wieder und setzt sie instand.

 

In der Kreisverwaltung läuft eine Untersuchung zur privaten Nutzung des Internetzes in der Arbeitszeit. Diese Untersuchung bereitet mir echte Sorgen. Doch es werden drei andere Kollegen erwischt. Sie werden alle drei sogar entlassen. Zitter, zitter. Noch einmal Glück gehabt.

Ich gelobte Besserung und versuchte alle möglichen Beweise für meine private Nutzung des Internets zu beseitigen.

Im Büro surfe ich nun nicht mehr privat im Internet. Dafür lade ich mir zu Hause Presseartikel für den Umweltausschuss herunter und maile sie mir dann auf meinen Büro-Computer.

Auch die elektronische Arbeitszeiterfassung wurde überprüft. Hier kam ich nicht ganz ungeschoren davon, da ich ab und zu früher zum Mittagstisch in die Zuckerfabrik gegangen war. Doch blieb es bei einer schriftlichen Ermahnung des Landrates.

In der Kreisverwaltung wird auch weiter über den Stellenplan Druck auf die Mitarbeiter ausgeübt. Es sollen dort schon wieder einmal 40 KW-vermerke stehen. (KW heißt: die Stelle kann wegfallen!)

 

Der Umweltausschuss intensiviert seine Tätigkeit und ich bekomme dadurch noch mehr Arbeit. Mein Parteigenosse und Landtagsabgeordneter Arno Schoental greift ständig die Kreisverwaltung an und schadet damit auch mir. Ich bin ja immer noch, wenn auch passiv, Mitglied bei den Linken.

 

Versuch eines „Zaunbaus“

 

Wir feiern Gundels Geburtstag und versuchen unser Verhältnis zu den Nachbarn Chilas zu verbessern. Anfang März ist Gundel stark erkältet. Trotzdem betreut sie Beatrice und Helene weiter.

Gundel möchte unsere Hofmitte mit Spalieren dicht machen. Gundel wollte damit sichern, dass Benni und ihre Tageskinder auf unserer Hofseite frei herumlaufen können. Aber daraus wurde leider nichts, da Nachbarfamilie Chilas dagegen monierten.

 

Herr Wohl bereitet mit Herrn Hasselmann die Umsetzung meiner Kollegin Frau Mahler in das Bauamt vor. Sie hatte sich bei Herrn Wohl unbeliebt gemacht. Zu mir war sie zeitweise auch nicht besonders nett. Frau Mahler arbeitet nun im Bauamt und ich habe mehr Ruhe in meinem Sachgebiet. Den kleinen Mehraufwand an Arbeit stecke ich locker weg. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

 

Zu Pfingsten bringt uns mein Bruder Herbert die Eltern und ich fahre sie nach ein paar Tagen wieder zurück nach Berlin. Die Eltern freuten sich besonders über ihr Urenkelchen Beatrice in Steinfurth.

Anfang Juni bringt Herr Lohmann einige ausrangierte Fenster an unserer Terrasse an. Nun haben wir praktisch eine kleine Laube im Garten.

Benni hat eine Wunde am rechten Vorderlauf. Er nagt sie leider immer wieder auf. Wir behandeln seine Wunde mit Salbe. Versteh einer seinen Hund!

 

Wechsel bei den Tageskindern

 

Im Juli kommen Vivien und Helene als Tageskinder. Beatrice geht nun in den Kindergarten, Im August kommt auch Helene in den Kindergarten. Zu Vivien gesellt sich für einige Monate Timo als zweites Tageskind.

 

Meine Schachschüler holen beim Tierparkturnier zweite und dritte Plätze. Im Mai führe ich noch ein eigenes Schülerturnier durch.

Ich mache im Urlaub drei Projekttage für Gymnasiasten und gebe Schachunterricht.

 

Nachdem Mein Dezernent Herr Hasselmann Frau Mahler ins Bauamt umgesetzt hatte möchte er nun auch noch Ulf Necktar in die kreisliche Abfallentsorgungsfirma GOV umsetzen. Ich weiß das ja schon: Mit immer weniger Leuten immer mehr im Sachgebiet schaffen!

Ich maile „privat“ an meine Landrätin und bitte um die Anerkennung von 38,5 Stunden pro Woche als Arbeitszeit für meine künftige Altersteilzeitvergütung, da ich mehrere Jahre so gearbeitet habe. Doch es werden mir nur 38 Stunden gemäß des kürzlich neu abgeschlossenen Tarifvertrages angerechnet. Das sind 50 € pro Monat weniger. Ich bin sauer und fühle mich ungerecht behandelt. Ich beschließe daher für mich monatlich auch 50 € zu sparen. Ich spare einfach meinen Parteibeitrag, indem ich bei den Linken austrete. So bringt mich eine linke Landrätin zum Austritt bei den Linken.

 

Mitte November gibt es den ersten Frost und Gundel räumt die Garage von ihren Bastel-Utensilien frei. So können wir den Corsa in seinem Winterquartier unterstellen, damit er nicht friert.

 

 

Papierkrieg im Landkreis

 

Gundel und ich fahren zum Tanz-Workshop nach Warnitz. Dort stelle ich überrascht fest, dass mich Jan-Peters neue Frau, Kriemhild, von meiner Strasburger Zeit her kennt. Sie hatte als Sekretärin beim Kreisarzt Dr. Eixner gearbeitet und erinnerte sich sogar noch an die Namen unserer Mädchen.

 

Anfang Dezember fahren wir drei Tage nach Binz in ein Wellnesshotel der IFA. Es war der Siegerpreis vom Gummientenschwimmen beim Hansefest an der Peene. Wir werden noch öfter beim Entenschwimmen gewinnen. Wahrscheinlich weil wir immer drei aufeinanderfolgende Nummern kauften.

 

Als wir Beatrice vom Kindergarten abholen, singt sie uns auf der Heimfahrt nach Steinfurt „Schneeflöckchen Weißröckchen“ vor. Wie sind echt gerührt.

 

Zum Jahreswechsel muss ich eine Untersagungsverfügung an die Firma Alba für das Aufstellen von 240-Liter-Papiertonnen im Landkreis erlassen. Das bedeutet Stress und vielen Ärger. Es beginnt ein unangenehmer Papierkrieg. Ich bekomme Presseschelte und empörte Telefonanrufe betroffener Bürger.

 

Bettina und John sind zu Weihnachten in der Pension Dietze einquartiert. Nach den Feiertagen fahren sie weiter nach Österreich. Dort feiern sie mit Freunden den Jahreswechsel.

 

Im neuen Jahr 2008 findet der „Papiertonnen-Krieg“ seine Fortsetzung. Dieser „Krieg“ dauert bis Ende Februar. Alba gewinnt schließlich den Gerichtsprozess. Nun darf Alba im gesamten Landkreis gewerblich Papier sammeln, obwohl der Landkreis der Firma Smiton den Zuschlag erteilt hatte.

Die Firma Alba hat auch noch Probleme ihre neuen grauen Tonnen fristgemäß und am richtigen Platz aufzustellen. Daher bekomme ich noch mehr Anrufe empörter Bürger.

Im Amt bekommen wir neue PCs. Aber Vorsicht und nicht privat nutzen, Benni!

 

Weh-Weh-chen bei Hund und Herrchen

 

Ende Januar zieht Dr. Gleser bei mir einen Weisheitszahn, der zuvor schmerzte. Später bekomme ich noch eine Zahntaschenbehandlung, die recht unangenehm ist.

 

Ostern wird es sonnig. Doch es liegt noch vereinzelt Schnee. Vivien, Beatrice und Helene suchen bei Nachbarn Christoph im Garten Ostereier. Dort ist noch mehr Rasen als Schnee zu sehen. Die Muttis sitzen bei Sonnenschein, Kaffee und Kuchen hinterm Haus und werten die Ostereiersuche ihrer Sprösslinge aus.

 

Ende März bekommt Dörte ihr zweites Töchterchen „Lena“. Zusammen mit Lenas großer Schwester Beatrice besuchen wir Dörte und Lena in der Greifswalder Uni-Klinik.

 

Im April plagt mich eine unangenehme Erkältung mit viel Schleim im Hals. Zu Gundels Ärger gehe ich nicht zum Arzt sondern weiter zur Arbeit. Sie wirft mir vor, dass ich sie angesteckt habe und ist dann auch bald so erkältet, dass sie sogar das Bett hüten muss.

 

Benni laboriert noch immer mit seiner Pfote herum. Er bekommt nun eine Laufsocke und einen „Plastetrichter“ um den Hals. Wenn er nun auf seiner Hundehütte sitzt, sieht er aus wie eine kleine Tischlampe. Seine Pfote wird mit Wundsalbe behandelt und er darf mal wieder auf dem Flur schlafen.

 

Auch das Väterchen kränkelt

 

Im Mai wird er wärmer. Ich liege schon mal auf der Hollywood-Schaukel in der Sonne.

 

Vati kam mit einem Aneurysma ins Krankenhaus Friedrichshain. Mutti hat leichte Altersdemenz und einige Probleme den Alltag ohne Vati zu meistern. Mit meiner Auffassung gerate ich in Widerspruch zu Herbert. Er meint, dass Mutti auch ohne Hilfe recht gut zurechtkommt. Diese Meinungsverschiedenheit führt leider in der Zukunft zu einer echten Diskrepanz zwischen Herbert und mir. Seine liebe Frau beförderte diese Spannungen leider auch noch. Zum Glück wird Vati bald wieder aus dem Krankenhaus entlassen.

Mutti und Vati konnten ihre Diamantene Hochzeit nicht mit uns feiern. Vati sitzt nun im Rollstuhl. Ich besuche die Eltern und schiebe Vati in Berlin spazieren.

 

Gundel bekommt eine automatische Blutdruckmessanlage für eine Langzeitmessung angelegt.

Leider kommt sie damit überhaupt nicht zurecht. Sie hat bald Striemen am Oberarm und unterbricht die Messung.

Als neues Tageskind bekommt sie einen kleinen Jungen zur Probe.

 

Am 01.06. gewinnt Bärbel Syrbe die Stichwahl und wird als Landrätin wiedergewählt. Mein Dezernent Herr Hasselmann unterliegt mit 40 %.

 

Berni wird 60 und seinem Vater geht es schlechter

 

Ende Juli kommt Vati wieder ins Krankenhaus. Vati wird operiert und der Heilprozess zieht sich hin. Anfang November kommt Vati erneut ins Krankenhaus. Ich besuche ihn dort zusammen mit Mutti nach einer OP. Er hängt dort auf der Intensivstation an mehreren Schläuchen.

 

Mir entgleitet die Situation beim Schülerschach, da sich einige Kinder prügeln. Ich bin sauer und beende den ganzen Kurs. Ratz-Batz und aus die Maus!

 

Zu meinem 60. Geburtstag nehme ich ein paar Tage Urlaub. Vormittags schaut sogar die Landrätin kurz bei uns zu Hause vorbei. Wir feiern im Fest-Raum der Seniorenresidenz in der Leipziger Allee.

Mit Eltern und Geschwister feiern wir in Berlin in der Gaststätte „Sirtaki“ am Fritz Lang Platz separat nach. Meinem Sachgebiet spendierte ich ein Mittagsessen beim Griechen.

 

Bei meinem Nachbarn Christoph über uns tropft es durch unsere Bad-Decke. Der Klempner Arndt repariert alles. Ich melde für Christoph einen Versicherungsschaden an.

Ich fahre mit Christoph nach Greifswald zum Media-Markt. Er wollte sich eigentlich einen Fernseher aussuchen. Doch nach einer Verkostung kaufte er eine Kaffeemaschine.

Ich kaufte, wie geplant einen neuen Staubsauger für uns.

 

Gundel wird einer ihrer wenigen Zähne gezogen und ihr Zahnersatz wird angepasst.

Ende November räumt Gundel die Garage frei. Der Corsa darf wieder rein ins Winterquartier.

Gundel fährt mit ihrer Freundin Marianne ein paar Tage auf die Insel Usedom. Danach geht es ihr wieder besser.

 

Anfang Dezember sind die Sachgebietsleiter mit Amtsleiter Wohl wieder bowlen und beim Griechen zum Abendessen.

 

Wir laden Christoph Heiligabend zum Abendbrot ein und am 1. Feiertag zum Mittagessen.

Bettinchen und John kommen auch noch aus Brüssel angereist.

 

Im neuen Jahr 2009 fahre ich nach Berlin. Zusammen mit Mutti besuche ich Vati im Krankenhaus. Er ist nun schon zwei Monate im Krankenhaus und wurde mehrfach operiert.

Herbert kümmerte sich Weihnachten und Silvester um Mutti.

 

Dörte sagte Gundel, dass sie die Tagesmutter für Enkelin Lena machen darf. Große Freude bei Gundel. Ich sagte Dörte, dass wir dafür von ihr kein Geld nehmen werden.

 

Eine Reise nach Wien

 

Vati kommt nun in eine Reha-Klinik in Westberlin/Moabit, Wedding. Er soll dort bis Mitte Februar bleiben. Ende Januar fahre ich nach Berlin. Ich nehme Mutti mit nach Anklam um meinen Bruder Herbert zu entlasten. Doch es geht nicht gut. Mutti hat voll die Orientierung in Anklam und in unserer Wohnung verloren. Ich bringe sie daher am nächsten Tag gleich wieder zurück.

Damit ich mich in Westberlin zurechtfinde kaufe ich mir einen TomTom-Navigator. Mit dem Navi kann ich Vati in der Rehaklinik besuchen. Zusammen mit Mutti fahre ich hin. Er soll wegen seiner Motorik noch etwas länger als geplant in der Reha-Klinik verbleiben.

 

Mein Geburtstagsgeschenk zu meinem 60. war ein Reisegutschein nach Wien gewesen. Für unsere Wien-Reise Anfang Februar nutze ich den Navi auch, um unser Hotel in Tegel zu finden, wo wir vor dem Abflug übernachten.

In Wien besuchen wir die Volksoper und erleben „Die lustigen Nibelungen“. Wir sind dort im Café „Mozart“ und im Café „Sacher“. Wir sehen den spanischen Reiterhof, machen eine Stadtrundfahrt und essen ein Riesenschnitzel. Schließlich sind wir froh, als wir wieder heil zurück sind. Wir hatten Glück. In Frankreich und London waren die Flugplätze wegen starken Schneefalls gesperrt.

 

Zu Gundels Geburtstag laden wir unsere Nachbarfamilie Chilas zum Griechen und anschließend zu uns ins Wohnzimmer ein. Doch uns bekamen das fette Essen und der Alkohol nicht so gut. Am nächsten Tag lag Gundel flach mit Magenschmerzen, Temperatur, Halsschmerzen und Husten. Frau Dr. Dölz verordnete Gundel Bettruhe.

 

Nach mehr als einem Vierteljahr Krankenhaus- und Klinikaufenthalt wird Vati nach Hause entlassen. Er versucht sich mit einem Rollator. Mutti litt und leidet weiter unter ihrer Vergesslichkeit. Tina und Herbert halfen ihr und tun dies auch weiter. Nun kommt täglich eine Krankenschwester für Vatis Betreuung zu ihnen nach Hause. Tina stellte Anträge zur Erteilung von Pflegestufen sowohl für Vati als auch für Mutti. Im März besorgt sich Vati einen elektrischen Rollstuhl und wird damit wieder mobil. Er fährt bald wie „Schumi“ durch sein Wohngebiet.

 

Lena und Anton

 

Dörte bringt Lena zu Gundel zum Eingewöhnen als Tageskind. Gundel bekommt bald ein zweites Tageskind dazu: Toni.

Doch Tagesmutti Gundel stößt sich einen Zeh so stark, dass er sogar gebrochen ist. Humpelnd betreut sie nun ihre beiden Tageskinder. Dörte arbeitet nach ihrer einjährigen Baby-Pause wieder und muss sich erst einmal wieder eingewöhnen.

Tagesmutter Gundel kauft auf dem Trödelmarkt einen Plasteherd und Autobahnteile für ihre beiden Tageskinder.

 

Ich fahre nach Berlin. Zur Entlastung der Eltern übernachte ich in der Pension „Am Blumenbach“. Ich besuche sie dann am Vormittag und noch einmal nach ihrer Mittagsruhe. Zwischendurch mache ich einen Abstecher ins „East Gate“. Mit Vati spiele ich zwei Partien Schach. Abends besuche ich dann noch meine Schwester Tina und Schwager Karl. Am nächsten Tag nach dem Frühstück in der Pension fahre ich wieder zurück. Diese Prozedur wiederhole ich bei den nächsten Besuchen wieder.

 

Im Garten streiche ich die Bäume mit Bio-Kalk an und pflanze eine Goji-Beere. Gundel fährt Lena im Garten mit einem kleinen Holzwägelchen und führt Toni an der Hand.

 

Ein drittes Enkelkind

 

Mitte Juni wird unser drittes Enkelkind Pauline in Brüssel geboren. Doch sie muss mit einem Löchlein in der Lunge noch im Krankenhaus verbleiben. Aber alles verheilt gut und Pauline wird gesund aus der Kinderklinik entlassen.

 

Mutti feiert ihren 82. Geburtstag. Als Gundel und ich von Muttis Geburtstagsfeier aus Berlin zurückkommen, treffen wir noch drei Stare an, die unter dem Netz unseres Süßkirschenbaumes flatterten. Etwa 50 andere verabschiedeten sich lautstark aus unserem Garten. Zum Glück hatten wir schon genügend Kirschen geerntet und auch verschenkt.

 

Dörte fliegt zu ihrer Schwester Bettina nach Brüssel um Pauline zu begutachten und wir betreuen solange Enkelin Lena.

Mitte Juli sind Gundel und ich ein paar Tage in Brüssel. Wir lernen in Baarle auch Bettinas „Schwiegereltern“ kennen.

 

Unser Nachbar Christoph feiert seinen 85. Geburtstag mit einer Fahrt in einem Salonschiff auf der Spree. Wir übernachten im Objekt Pier36eins“ in Köpenick an der Spree. Wir besuchen bei dieser Gelegenheit auch gleich die Eltern.

 

Vieles läuft gut nur die Ölmühle nicht

 

Ende August wird es hochsommerlich. Als Gundel eines Samstags zum Besuch bei ihrer ehemaligen Betreuerfamilie in Beeseritz war, stellte ich fest, dass unser Kühlschrank samt Gefrierfach die Mücke gemacht hatte.

Mit Nachbarn Rolfs Hilfe und sein größeres Auto besorgte ich im Baumarkt einen neuen Kühlschrank. Viel Arbeit für mich, doch wenig Dank dafür von Gundel. Der neue Kühlschrank gefiel ihr nicht.

 

Auf Arbeit konstituiert sich der Ausschuss für Landwirtschaft, Umwelt und Bauwesen (LUBA) neu. Frau Abraham wird die neue Vorsitzende. Ich werde wieder Schriftführer.

 

An meinem Geburtstag fahre ich nach Berlin. Ich lade die Eltern zum Mittagessen ein.

Gundel räumt die Garage für den Corsa, damit er wieder winterfest untergestellt ist.

Benni bekommt einen Rückfall und nagt wieder an seiner Pfote.

Ende Oktober kaufe ich mir Beim Aldi eine Notebook mit Windows 7. Klaus Hauer hilft mit bei der Einrichtung des Internetanschlusses. Anschließend spielen wir Doppelkopf.

 

Unser Durchlauferhitzer geht kaputt. Gundel ist gerade dabei, sich den Kopf zu waschen, als es passiert. Mit Schaum im nassen Haar bekommt Tageskind Lena einen Schreck, als sie Gundel so erblickt. Unser Hauselektriker, Herr Riebe, konnte nicht kommen. Doch er verriet mir dass im Durchlauferhitzer unter der Verkleidung ein Schalter ist. Ich fand den Schalter und alles funktionierte wieder. Ja, gewusst wie.

 

Ich schreibe für Gundel offiziell an das Jugendamt, dass sie ab Juli 2010 ihre Tätigkeit als Tagesmutter beenden möchte.

 

Mitte Dezember fährt der Kreistagsausschuss LUBA bei starkem Schneefalls mit einem Bus nach Rostock. Wir besichtigen dort eine Ölmühle, die nicht stinkt. Das brauchen wir in Anklam auch!

 

Heiligabend reisen Bettina, John und Pauline an. Am 2. Weihnachtsfeiertag besucht uns Dörte mit ihren Mädchen zum Kaffee.

Zu unserem Hochzeitstag sitzen wir mit unseren Töchtern und drei Enkelkindern am großen runden Tisch beim Griechen. Silvester machte Gundel Lachs. Wir hatten Nachbar Christoph und Enkelin Lena als Gäste.

 

Ein neues Jahrzehnt

 

Es beginnt ein neues winterliches Jahr – das Jahr 2010. Es ist ein extremer Winter. Unsere Gasheizung fällt zu Hause aus. Doch schließlich helfen uns die Firmen Brinckmann und Riebe. Straßen, Autos und Züge schneien ein.

 

Beatrice feiert ihren 6. Geburtstag und wir betreuen Lena, damit die „großen“ Mädchen ungestört feiern können. Lena erfreut unser Herz. Sie lernt niedlich zu sprechen. Gundel wird vom Rauchmelder daran erinnert, dass sie zwei Nuckel für Lena auskocht.

 

Natürlich fällt im Büro die Heizung auch wieder mal aus. Ich kaufe mir im Baumarkt ein kleines Heizgerät. Klein und fein und es heizt. Bei der Arbeit muss man nicht frieren!

 

Ende Januar tropft es von Christophs Decke auf seinen Fernsehsessel. Es ist geschmolzenes Schneewasser, das sich vom Dach einen neuen Weg suchte.

 

Ende Februar gehen wir zu einem Salsa-Abend und schaffen es das erste Mal wieder zum Tanztraining.

 

Beatrice erklärt Lena ein Bild von den Bremer Stadtmusikanten: ein IA, ein Wauwau, eine Mulle und ein Kikeriki stehen übereinander.

 

 

Rotkäppchen und der Wolf

 

Mitte April bricht mir ein Inlett aus einem Backenzahn. Dr. Gleser muss ihn ziehen, da die Wände schon zu dünn sind und Eiter in die Rachenhöhle eintreten könnte.

 

Ich versuche mich beim Digitalisieren von Musik. U.a. mit „Peter und der Wolf“ auf einer Audio-Kassette. Doch es gelingt mir noch nicht so richtig.

 

Ende April besuchen wir die Eltern. Wir gehen mit ihnen zu ihrer Lieblingsbäckerei. Vati fährt mit dem elektrischen Rollstuhl. Auf dem Rückweg wird der Akku leer. Ich schiebe Vati nach Hause.

 

Auf Initiative von Gundels Schwester Sarahs bereiten wir zur Hochzeit ihrer Tochter Rike einen Sketch vor: „Die wahre Geschichte von Rotkäppchen“. Mitte Mai fahren wir nach Parmen. Wir feiern dort Rikes und Franks Hochzeit. Die Eheschließung fand in der Woldegker Traditionsmühle statt. Unser Sketch wird ein voller Erfolg und ich glänze in der Rolle des Wolfes.

 

Bald sind es nur noch 100 Tage bis zu meinem letzten Arbeitstag Anfang September - dem Ende meiner aktiven Altersteilzeit.

Mein Amtsleiter Herr Wohl bemüht sich nun endlich einen Nachfolger für mich zu finden.

 

Ich stelle fest, dass ich auf Videos etwas dickbäuchig aussehe. Ich beginne im Büro heimlich kleine Karateübungen zu machen. Ich wiege 84 kg!

 

Eine Tagesmutter hört auf

 

Anfang Juni wird auch auf Usedom festes Paraffin an den Strand gespült. Ich mache auf „nicht zuständig“ und verweise auf die Einsatzleitstelle in Cuxhaven. Diese hatte auch auf Rügen alles koordiniert. Zu meiner Überraschung nimmt sich Herr Wohl persönlich der Sache an. Er reist mit dem Sachgebietsleiter für Wasserwirtschaft auf die Insel Usedom und übernimmt selbst die Koordinierung aller Maßnahmen!

 

Vom Tanzverein machen wir eine Fahrradtour zur Müggenburg mit anschließendem Truthahnessen und Fußball-WM-Fernsehen.

 

Anfang Juli entdecke ich große Fliegenmaden in der Schrankwand meines Büros. Später entdecke ich als Ursache eine tote Taube oben auf der Schrankwand. Zum Glück entdeckte ich die Taube noch am Freitag. Denn es wurde ein sehr heißes Wochenende.

 

Gundel nimmt in Schwerin an einer Demo teil. Es ging um den Erhalt Anklams als Kreisstadt für den neuen Großkreis Vorpommern-Greifswald. Doch Greifswald erhält später den Zuschlag.

 

Der Umweltausschuss (LUBA) besichtigt den Deich bei Karlshagen. Anschließend gab es Bratwürste und Grillfleisch. Praktisch wie ein Ausstand für mich als Schriftführer, den ich nicht selbst bezahlen musste. Jedenfalls war es meine letzte LUBA-Veranstaltung.

 

Die lieben Tageskinder Lena und Toni spielen bei schönem Wetter mit ihrer Plaste-Schiffsanlage im Garten mit reichlich Wasser.

 

Gundel hat Mitte Juni ihren letzten Arbeitstag als Tagesmutter. Ich lade sie aus diesem Anlass zum Griechen ein.

Mit den Eltern feiern wir ihre goldene Hochzeit im „Fleißigen Lieschen“ mit einem Mittagessen. Mehr Feierlichkeiten lässt der Gesundheitszustand meiner Eltern nicht mehr zu.

 

Ein Ruheständler mehr

 

Im August feiern wir in Steinfurth Beatrices Einschulung. Eine kleine Großveranstaltung mit Festzelt usw.

 

Ich habe meine letzte Sachgebietsleiterberatung. Mein Sachgebiet lade ich zum Abschied zum Chinesen ein. Anfang September ist schließlich mein letzter Arbeitstag. Ab 10.00 Uhr gebe ich im Raum 16 einen Empfang und habe zahlreiche Gäste.

Mein Urlaub endete Ende September und nun bin ich ab Oktober echter Ruheständler für drei Jahre. Erst danach werde ich richtiger Rentner.

 

Mitte September muss unser Benni eingeschläfert werden. Er wurde leider unheilbar krank und litt unter Schmerzen. Er schied in Frieden und Gundi hielt seine Pfote bis zum Schluss.

 

Wir planen Vati in Berlin mit ins East-Gate zu nehmen. Dazu leihen wir in Anklam einen klappbaren Rollstuhl aus, der in unseren Corsa passt. Es klappte und wir rollten mit Vati durch das East-Gate und aßen mittags dort in einer Fischgaststätte.

Doch einige Wochen später bricht sich Vati bei einem Sturz einen Oberschenkelknochen und kommt ins Krankenhaus. Wir besuchen Anfang November Vati im Krankenhaus. Gundel bleibt dann noch ein paar Tage bei Mutti und hilft ihr.

Gundel engagiert sich sehr dafür, dass die Eltern in ein Pflegeheim kommen. Wir besuchen sie schließlich Ende November in einem Seniorenheim im Buckower Ring. Doch sie wollen unbedingt wieder nach Hause.

 

Anfang Dezember reisen Gundel und ich über die DAK eine Woche nach Göhren an die Ostsee. Es ist tiefster Winter. Doch wir haben Glück bei der An- und Abreise mit dem Corsa und kommen heil durch alle Schneeunbilden.

 

Wir besuchen den Anklamer Weihnachtsmarkt und feiern unser erstes Weihnachten ohne Weihnachtsbaum und ohne Benni. Am Heiligabend gibt es abends Lachs. Christoph ist wieder eingeladen.

Am ersten Weihnachtsfeiertag fährt Gundel nach Berlin. Sie half den Eltern.

 

An unserem Hochzeitstag essen wir mit Dörte und den Mädchen beim Chinesen zu Mittag.

Silvester brachte uns Dörte ihre Töchter Lena und Beatrice zur Übernachtung.

 

Hühnersuppe für das Väterchen

 

Am Neujahrstag 2011 fuhr ich nach Berlin und tags darauf zurück. Meine Geschwister mit ihren Ehepartnern waren alle Silvester zu Vatis Geburtstagskaffee gewesen.

Ich schlief im Wintergarten. Um 7.00 Uhr wurde ich von einer Krankenschwester und einer Pflegerin geweckt. Für die Eltern gab es Morgenwäsche, Frühstück, Tabletten und Blutdruckmessen. Um 11.00 Uhr wurde ihr Mittagessen gebracht. Vati aß lieber Gundels Hühnersuppe, die ich für ihn aufwärmte. Er ist schwach auf den Beinen und Mutti vergisst sehr viel.

 

Bettina teilt uns am Telefon mit, dass sie mit ihrem Lebensgefährten und Vater ihrer Tochter, John, Schluss gemacht hätte. Na toll! Wenn sie mich gefragt hätte, hätte ich ihr abgeraten bzw. gut zugeredet, es noch einmal zu versuchen. Aber mich fragt ja keiner!

Zu Gundels 60. Geburtstag reist Bettina zu unserer Freude überraschend mit Pauline an.

 

Ende Januar besuchen wir die Eltern. Vati liegt fast nur noch im Bett und Mutti vergisst nach 5 Minuten fast alles wieder. Gundel wäscht Wäsche für die Eltern. Ich sauge Staub in ihrer Wohnung.

Ich helfe Vati bei Arztbesuchen zum Chirurgen und zum Zahnarzt. Auf der Rückfahrt nach Anklam bekam ich einen Platten auf der A 20. Der ADAC half mir. Das war auch eine vollkommen neue Erfahrung, die man aber nicht unbedingt braucht.

 

Endlich, nach einigem Aufwand, gelingt es, dass die Eltern in ein Pflegeheim ziehen. Es ist höchste Zeit. Vati wurde liegend mit einem Krankentransport hingebracht. Ich brachte Mutti mit dem Corsa hinterher ins Pflegewohnzentrum Kaulsdorf-Nord.

 

Blutdruck zu hoch

 

Da unsere Hausärztin Frau Dölz ihre Praxis geschlossen hatte, ging ich nach längerer Pause, wieder einmal zu einem Arzt. Wir mussten uns ja einen neuen Hausarzt suchen. Gundel ging zu Dr. Becker und ich zu Dr. Kraft. Tolle Überraschung: Mein Blutdruck betrug 200 zu 105!

Ich bekomme Blutdrucksenker Zanipress verschrieben und auch eine Überweisung zur Hautärztin.

Die Hautärztin, Frau Herrmann stellt fest, dass ich keinen Hautkrebs habe. Das beruhigt mich ja etwas, da ich mir darum zuvor Sorgen gemacht hatte. Sie überweist mich wegen einiger Hautprobleme freundlicherweise an Dr. Nowotny, einen Chirurgen. Er schneidet mir eine Fistel unter der Achsel und zwei Leberflecken am Hals heraus. Diese hatten mich schon länger belastet.

 

Mitte April feiern wir in Friedrichroda Gundels 60. und den 70. Geburtstag ihres Bruders Alfreds nach. Vor der Rückreise nach Anklam bekam ich einen Darminfekt. Auf der Heimfahrt wurde wegen mir sogar der Intercity gestoppt und hatte dann 20 Minuten Verspätung. Ich war im Zug ohnmächtig geworden und der Schaffner rief auf dem nächsten Bahnhof den Notarzt. Zu wenig getrunken und meine Blutdruck-Tablette am Morgen genommen und schwupp war mein Kreislauf weg.

 

Kaum zurück in Anklam erfahren wir, dass mein Vater im Sterben liegt. Sofort fahren wir nach Berlin.

Doch als wir eintrafen war er bereits verstorben. Insgesamt war es eine Erlösung für alle. Wir waren froh, dass Mutti nun im Heim gut aufgehoben war und gut betreut wurde.

 

In der ersten Maiwoche wurde unser Amtsleiter Herr Wohl in der Kreisstraßenmeisterei mit großem Bahnhof verabschiedet. Ich hatte einen guten Platz an einem Stehbiertisch im Freien und hielt es dort mit ausreichendem Biernachschub im Sonnenschein längere Zeit aus.

 

Ende Mai war in Berlin Biesdorf Vatis Beisetzung. Gleich nach dem anschließenden Mittagessen im Parkhotel fuhren Gundel und ich weiter zum jährlichen Sippentreffen. Bei hochsommerlichen Temperaturen kamen wir in „Boeker Mühle“ an. Ja, das Leben geht einfach weiter!

 

 

Sommer im Garten

 

Beim Hansefest hatten wir beim Gummientenrennen ein Essen für 6 Personen von Behling gewonnen. Wir veranstalteten mit unseren Nachbarn das gemeinsame Essen in Christophs Garten.

 

Gundel absolviert ein volles Ferienprogramm für ihre Ferienkinder: Berlinfahrt mit Fernsehturmbesuch, Fahrradtouren, Angeln, Paddelfahrten, Grieche, Chinese zum Essen, Grillen am Abend.

 

Ende Juli regnet es sehr viel. Ein Tief über Polen. Die Stare wüteten in unserem Mirabellenbaum und ich sammelte im Regen lädierte süße Pflaumen ein und pflückte auch welche, die sie heil gelassen hatten. Stare haben kein Gewissen!

 

Mein Bruder Herbert feierte seinen 50. Geburtstag. Eingeladen hatte er uns nicht. Ich mailte einen Glückwunsch und einige Fotos von Lena und Beatrice. Er las ihn. Kein Dankeschön.

Unsere Enkelkinder Beatrice und Lena sind bei uns, da ja noch Ferien sind.

 

Der hohe Blutdruck bleibt

 

Anfang Oktober war ich nach mehrmonatiger Pause wieder mal bei Dr. Kraft. Er verordnete ein anderes Medikament, da er mit den bisherigen Ergebnissen unzufrieden war. Nach einem Belastungs-EKG auf dem Fahrrad stellte er eine zu hohe Herzfrequenz fest und einen zu schnellen Anstieg des Blutdruckes und des Pulses. Ich bin körperlich wohl wenig belastbar. ich schwitzte in der dritten Belastungsstufe auf dem Fahrrad schon sehr und mein Atem ging schwer. Die Schwester bekam es mit der Angst zu tun und brach die Messung ab. Wahrscheinlich habe ich die Blutdruck-Geschichte zu leicht genommen.

 

Mitte Oktober war Gundel in Berlin bei Mutti und brachte Helene vom Hauptbahnhof mit. Beatrice kam auch noch dazu. Es sind nun Herbstferien. Da mache ich eine Woche Schülerschach-Pause und lasse die Winterreifen anbringen. Es ist nachts kalt, morgens Bodenfrost und tagsüber sonnig kühl. Ich schnitt weiter an den Bäumen und stellte alles für die Grünschnittabfuhr an den Straßenrand.

 

Wir werden älter

 

Dr. Gleser begann meine 2. Zahntaschenbehandlung und nahm einen Abdruck für eine Plasteschiene, da ich nachts mit den Zähnen knirsche.

 

Nachdem ein Ableser der GKU feststellte, dass an unserer Wasserzuleitung Roststellen sind und der Rest unserer Leitung in der Waschküche auch marode ist, musste ein Fachmann ran. Gundel war es peinlich, da der Keller unaufgeräumt war. Ich half ihr nach dem Schachunterricht beim Aufräumen.

An meinen Schachschüler Mattes übergab ich einen von mir gefertigten ersten Prototyp eines Mitgliedsausweises für unseren Schachverein. Den Ausweis hatte ich selbst entworfen und am PC gefertigt und anschließend laminiert. Nach und nach bekamen alle meine Schachschüler solche schicken Ausweise.

 

Unser lieber Nachbar Christoph vergaß seinen Kochtopf auf der glühenden Herdplatte und ich wunderte mich zuerst über den Rauchmelder, der ordentlich fiepte.

Noch einmal Glück gehabt! Ich kam gerade vom Einkaufen und Gundel war in Berlin, Mutti besuchen.

 

Am zweiten Weihnachtsfeiertag reiste Dörte mit ihren Mädchen am späten Nachmittag an. Bettina kam mit Pauline zu Besuch und blieb bis zum Jahreswechsel.

 

Nach einem ruhigen Wochenende mit herbstlichem Wetter schmückte ich den Weihnachtsbaum ab. Ich lasse eine Klassik-CD laufen und mache, wenn sie zu Ende gelaufen ist, eine Pause am PC räume etwas auf und um. Wenn ich keine Pausen am PC mache, schaffe ich nichts im Haushalt. Denn mein guter Vorsatz für das neue Jahr 2012 lautet ja diesmal: „Aufräumen“!

 

Pech mit Schwiegersöhnen

 

Ich bekomme eine neue Brille. Die letzte trug ich 5 Jahre lang. Diesmal sind die Gläser aus Plaste und ich war noch zweimal hin zum Brille-Anpassen. Nun scheint es zu funktionieren.

 

Gundel kümmert sich wieder viel um andere Leute. Sie geht mit Nachbar Christoph mittags spazieren und kümmert sich um die Rentner in unserer Straße.

Doch ist sie angeknackst und weinte gestern, als wir über unsere Finanzen sprachen.

Sie sagte, dass sie ausziehen möchte und ich ihr ihre Rente auszahlen sollte? Ich bin etwas traurig und hilflos. Eine ernste Ehekrise? Zum Glück verbessert sich ihr Gemütszustand wieder. Sie suchte auch ärztliche Hilfe bei Dr. Becker und war zum EKG.

 

Als wir zur Bestattung meiner zum Jahreswechsel verstorbenen Tante Inge in Berlin waren,

traf ich nach Jahrzehnten meinen Cousin Volkmar wieder. Wir hatten danach kurze Zeit noch Kontakt per E-Mail und tauschten Fotos aus.

 

Ende Januar war ich mit Gundel zu ihrer 2. Augen-OP in Pasewalk bei Dr. Nitsche. Nun ist sie erst einmal geschäftsuntüchtig, darf sich nicht bücken und nicht anstrengen.

Gundel war am Tag nach der OP ambulant bei Frau Dr. Wiersbitzky und danach ging die bereits von der 1. OP bekannte Augen-Tropferei wieder los.

Das Wetter ist kalt geworden. nachts -7°C, mittags -3°C. Leider mag Gundel in dieser Kälte mit ihrem operierten Auge nicht spazieren gehen. Das ist ihr unangenehm.

 

Eiskalter Februar

 

Der Februar wird noch kälter bis -20°C!

Gundel beging in aller Ruhe und Bescheidenheit ihren 61. Geburtstag.

Genau wie vor zwei Jahren fiel erneut unsere Heizung aus. Die Fa. Brinkmann schickte uns einen Fachmann, der einiges ausprobierte. Es war die Sicherung. Nun weiß ich auch, wo sie ist.

 

Gundel verbrühte sich mit dem Wasserkocher den rechten Fuß. Weiter brach ihr eine Zahnkrone raus, so dass sie weitere Beschäftigung damit hat und anderen Zahnersatz bekommen wird?

Gundel humpelt nun an der Krücke, die sie einst für ihre Mutter kaufte, durch die Wohnung.

Sie ist zeitweise deprimiert. Ich richtete ihr einen E-Book-Reader als MP3-Player ein. Sie kommt einigermaßen damit zurecht und kann klassische Musik, Kinderlieder und Sprachkurse hören.

 

Dörte brachte uns ihre beiden Mädchen, da sie übers Wochenende zu einem Sportkurs mit Übernachtung ist.

Wir haben bisher viel Freude mit den Mädchen, besonders Gundel. Sie malen beide gern und Beatrice hat ein kleines PC-Lernprogramm mit lustigen Rechen- und Deutschaufgaben getestet. Da Gundel mit ihrer Verbrühungs-Verletzung noch schlecht zu Fuß war, durfte ich mit den Mädchen spazieren gehen. Wir machten eine Foto-Safari im Stadtpark bei den Tieren. Beide Mädchen fotografierten selbst jede mit einem Fotoapparat.

Ich kaufte für Gundel und mich Walking-Stöcke beim Aldi. Am Abend liefen wir damit im Dunkeln zur Probe in unserer Straße.

 

Der Frühling kommt doch noch

 

Der März wird wärmer und sonnig. Helene, Beatrice und Lena residieren bei uns. Beatrice hatte leider Fieber. Das Wetter wird so angenehm, dass wir mit unseren drei Mädchen hinter dem Haus in der Sonne Kaffee trinken können.

 

Gundel und ich wirkten im Garten. Ich enthäufelte die Rosen. Ein leichter Bodenfrost des Nachts hat ihnen wohl nicht mehr geschadet.

Gundel fuhr auf ihrem neuen „Lauf- und Schiebe-Klapp-Fahrrad“ neben mir auf dem Friedhof eine Runde.

Wir waren nach längerer Pause wieder in Berlin bei Mutti. Bei Sonnenschein saßen wir nachmittags im Eiscafé an der Einkaufspassage.

 

Zu Ostern bereiten wir zusammen das Mittagessen vor. Ich überwache mit Kurzzeitwecker auf dem Schreibtisch den Lammbraten und Gundel kümmert sich um die Kartoffeln und den Rotkohl. Am Ostersonntag hatten wir früh teilweise leichten Schneebelag und knapp unter 0°C. Ich machte ein paar Fotos von Osterglocken und Schoko-Osterhasen im Schnee.

 

Anfang April waren Gundel und ich in Binz im Strandhotel Arkona mit Sauna und kleinem Swimmingpool. Wir spazierten mit und ohne Walking-Stöcke am Strand und auf der Promenade entlang, aßen mehrere Fischbrötchen und manchmal auch im richtigen Restaurant italienisch oder Kaffeekuchen im vornehmen Terrassen-Café. Zum Abendbrot aßen wir in meinem Hotelzimmer mitgebrachte Schnitten, Brötchen und Belag zu Bier und Wein plus Kräuterlikör aus dem Supermarkt.

 

Alles reine Nervensache?

 

Nach ihrer Trennung von John und mit Stress in ihrem Job verschlechtert sich leider Bettinas Gesundheitszustand. Sie besucht uns mit Pauline und wir versuchen ihr zu helfen, was uns jedoch nicht so richtig gelingt. Im Endeffekt hilft nur ein Klinikaufenthalt.

Wir Großeltern kümmern uns derweil um Enkelin Pauline.

 

Nach dem Herrentag trank ich bei Christoph im Garten bei schönem Wetter noch abends mit ihm ein-zwei Bier. Ich musste die Regentonnen voll Wasser laufen lassen, da es zu trocken wurde.

 

Ich habe einen planmäßigen Termin bei Dr. Kraft. Er stellt fest, dass meine Blutwerte in Ordnung sind und ich zu dick bin. Nächster Termin wird für mich im Dezember sein. Dann soll ich unter 80 kg wiegen!

 

Ich gebe verspätet die Unterlagen für die Steuererklärung in die Post, nachdem ich die digitale Fassung bereits an das Finanzamt gemailt hatte.

Nun bin ich allein mit Süßkirschen und Erdbeeren. Es werden über 30°C. Zum Glück kommt seit langem etwas Regen. Ich habe die letzte „Arbeitswoche“ als Schachlehrer vor den großen Ferien.

 

Mitte Juli fährt Gundel Richtung Hannover zu Dörte und den Enkelkindern zum Urlaub auf dem Bauernhof. Vorher und bis zur Abfahrt erzeugte sie einigen Stress, da sie zwei Wochen herausarbeiten wollte. Bettina fährt mit Pauline ebenfalls zu Dörte. Urlaub auf dem Bauernhof für alle!

 

Ordnung heißt auch aufräumen und sortieren

 

Ich habe viel zu ordnen: Schach-Unterlagen, Comics, DVDs, Musik-CDs, Fotos, meine Tagebuchaufzeichnungen, Musik-Texte mit Gitarrengriffen, E-Mails mit Schulfreunden und noch einiges mehr.

 

Ende Juli feierten wir Christophs 88. Geburtstag beim Griechen aber ohne Christoph und Gundel, die sich beide nicht fühlten.

Gundel hatte sich tags zuvor heftig den Kopf an einem Apfelbaum gestoßen, so dass ich sie zur Notaufnahme brachte. Doch bald geht es ihr besser und sie sprüht vor Tatendrang und Plänen.

 

Nach dem “Schimmelreiter”, “Pole Poppenspäler” und “Immensee”, begann ich, “Effi Briest” zu lesen. Doch komme ich damit nicht recht voran.

 

Anfang September machte ich an einem Wochenende mein Schulschachpatent in Greifswald.

Ich entscheide mich danach kürzer zu treten und maile an den Schuldirektor, dass ich die Schulschach-AG beende.

 

Gundel ist seit Anfang September in Friedrichroda, da ihr Bruder Alfred zur OP musste. Sie betreut dann unsere Schwägerin, die ja im Rollstuhl sitzt.

 

Am zweiten Weihnachtsfeiertag besuchten uns Dörte mit Beatrice und Lena sowie Bettina mit Pauline und ihrem neuen Freund Bob. Clemens schaute später noch vorbei und besorgte Pizzen.

 

Pauline bleibt zum Jahreswechsel bei uns. Silvester rief mein Bruder Herbert nachmittags an, dass Mutti einen Herzanfall hätte und ins Krankenhaus kam. Meine Schwester Tina besuchte Mutti noch im Krankenhaus. Habe viele Silvestergrüße per E-Mail versendet.

 

Ein neues Jahr, ein neues Glück

 

Wir entsorgten verspätet den Weihnachtsbaum und verabschiedeten uns auch von einer defekten Lichterkette sowie den jahrzehntealten schäbigen Pappkartons, in denen wir den Weihnachtsbaumschmuck immer aufbewahrten.

 

Mitte Januar, an einem Samstag feierten wir in Canzow Klaus Hauers 60. Geburtstag. Dörte, Clemens, Beatrice und Lena waren auch da und Clemens zeigte sich umgänglicher als sonst. Dörte bot mit den Mädchen kleine Unterhaltungsbeilagen.

Bei Schnee und Eis fuhren wir nachts zurück nach Anklam. Dort merkte Gundel, dass sie ihre Handtasche in Canzow vergessene hatte, mit Ausweis, Bahn-Card usw.

Sie fuhr tags darauf nach Brüssel. Zum Glück hatte sie ihre Fahrkarte zu Hause gehabt.

 

Die Fotos von Klaus seinem 60. Geburtstag waren ganz gut geworden. Die Filmclips leider nicht. Es war für meinen Camcorder zu dunkel und mir fehlte Übung und Wissen zum Filmen.

Daher fuhr ich Freitag mit Gundel nach Greifswald und kaufte mir einen neuen Camcorder, damit ich in Zukunft bessere Videoclips bei Innenaufnahmen machen kann.

 

Heizung kalt und kein Wasser

 

Es sind Tage wie diese, die manches in Frage stellen. Ende Januar fiel die Gasheizung aus und ich rief Samstag früh die Firmen Riebe und Brinckmann an. Riebe bekam den Temperatur-Regler provisorisch wieder hin und bestellte uns einen Neuen.

Tags darauf hatten wir nun kein Wasser und ich rief die GKU an. Es wurde ein Rohrbruch vor dem Haus festgestellt und der Bereitschaftsdienst brachte uns ein paar gefüllte Wasserbehälter aus Plaste.

Notgedrungen fuhren Gundel und ich zur Schwimmhalle. Dort war wenig Betrieb, da einige Schneeschauer unterwegs waren. Jedenfalls waren wir ordentlich geduscht und wieder richtig sauber. Die GKU schickte zwei junge Mitarbeiter, die uns tags darauf wieder an das Trinkwassernetz anschlossen. Ein Schieber musste ausgewechselt werden. Jedenfalls ist der Wasserdruck dadurch besser geworden. Das merkt man besonders beim Duschen.

 

Ich war bei Dr. Wiersbitzky zum Herzecho. Er lobte mein Herz als „das eines Leistungssportlers“. Doch hatte er aus Versehen meine Krankenakte mit der eines älteren Patienten vertauscht. Dr. Kraft reduzierte anschließend die Dosierungsmenge von Sevikar auf die Hälfte. Doch sollte mein Blutdruck nun künftig unter 140 bleiben. Muss ich daher öfter mal messen.

 

Anfang Februar holten wir Lena und Beatrice in Karlsburg von der Kita ab. Dort wurde Kinderfasching gefeiert und ich musste beim Filmen erst die Mädchen suchen, da ich sie nicht sofort erkannte. Lena ging als Rapunzel und Beatrice als Bauchtänzerin. Beide tanzten recht flott und zufällig konnte ich den Tanz mit dem Fotoapparat in HD filmen.

 

Der große Digitalisierer

 

Noch sind Winterferien und der Tanzclub pausiert. Dafür versuche ich donnerstags weiter Schachtraining zu machen. Ich habe bis gestern meine Schwarz-Weiß-Negativfilme digitalisiert. Nun habe ich einen Überblick über die Jahre 1975 bis 1989. Das ist vor allem die Zeit in welcher wir in Kleisthöhe gewohnt haben und unsere Mädchen herangewachsen sind.

Das Digitalisieren von alten Negativ-Filmen, Schallplatten, Audiokassetten und CDs ist für mich eine Daueraufgabe. Ich staune manchmal schon, bei einem alten Film, wenn ich dann die Fotos sehe, was ich alles schon vergessen hatte.

 

Gleichzeitig habe ich meine Technik aufgerüstet: Windows 8, Office 2010, neues Notebook und eine externe 2 TB-Festplatte und neue Software für Fotos und Videos.

 

Klassen- und Sippentreffen

 

Ende April war ich ja nun nach fast 50 Jahren das erste Mal zu einem Klassentreffen in Berlin.

Meine ehemaligen Schulfreunde von der EOS Adlershof hatten mich bei Stayfriends gefunden und erstmalig eingeladen. Es gab also bereits mehrere Klassentreffen ohne mich. Wir trafen uns am Plänterwald im Kaffee Zenner. Viele Schulfreunde habe ich nicht sofort wiedererkannt. Ich bin ja einer der wenigen, die Berlin verlassen haben.

 

Tags darauf traf ich meinen alten Schulfreund von der 6. POS, Jürgen und wir stöberten gemeinsam auf einem großen Trödelmarkt und aßen zu Mittag in einer Fischgaststätte am Wasser in Grünau, wo wir auch noch gemütlich spazieren gingen.

 

Anfang Juni kamen wir vom Sippentreffen aus Rheinsberg zurück.

 

Habe Mitte Juni meinen Rentenantrag am PC gestellt und die Eingangsbestätigung von der Bundesanstalt bekommen. Desgleichen habe ich unsere Steuererklärung elektronisch versandt.

 

Gundel war ein paar Tage verreist u.a. zum 70. Geburtstag einer Cousine. Gestern war sie zu einer Fahrrad-Demo in Stolpe und sogar kurz im NDR-Fernsehen zu sehen.

Sie erntet unsere Süßkirschen und Erdbeeren und verarbeitet und verschenkt welche.

 

Ende August/Anfang September soll ein weiteres Klassentreffen der 17. POS stattfinden.

Eine ehemalige Schulfreundin, Rita, hat mich angerufen und eingeladen.

 

Bettina zog im Juni von Brüssel wieder nach Deutschland zurück, worüber wir uns sehr freuten.

Zurzeit wohnt sie in der Nähe von Rostock bei ihrem Freund Bob. Wir hoffen, dass wir Pauline nun öfter sehen und in den Ferien zeitweise zu Besuch haben werden.

 

Nachbar Christoph wird 89

 

Im Juli haben wir alle drei Enkelkinder zu Besuch. Wir merken, dass unser Nachbar Christoph noch älter ist als wir.

Mehrfach war er schon „taub“ oder er rief seine Töchter Hille und Irene mit „Horrormeldungen“ an, er sei gefallen u. ä. m.

Das Beste wäre er käme in ein Heim. Doch das war bei meinen Eltern auch schwierig zu erreichen.

Wir feierten Christophs 89. Geburtstag im Garten mit Catering-Service. Es war ein sehr heißer Tag.

 

Anfang August waren wir bei Mutti und gingen mit ihr spazieren bis zur Einkaufspassage. Dort tranken wir Kaffee. Gestützt von zwei Armen links und rechts ging sie relativ beschwerdefrei. Hinterher wollte sie sich dann doch erschöpft hinlegen.

 

Berni wird echter Rentner

 

Wir feiern bei Behlings Mittagstisch meinen 65. Geburtstag mit einem Brunch und vielen Gästen.

Nach meiner Geburtstagsfeier hatte mich eine Erkältung erwischt. Gundel und ich waren nach der Jubiläumsfeier einige Tage in Zinnowitz im Hotel Baltic. Die Ostseeluft, Sauna und Solebad halfen mir, die Erkältung zurückzudrängen.

 

In den Herbstferien haben wir Enkelin Lena zu Besuch, die sich freut, eine Woche mal nicht in den Kindergarten zu müssen. Wir waren mit Lena zum Puppentheater („Der gestiefelte Kater“). Mit Gundel war ich zum Schlachtefest der VS, zum Ball der Vereine und einer Seniorenkaffeeveranstaltung im Volkshaus. Ja, so geht das wahre Rentnerleben!

Bis zu meinem Geburtstag war ich ja noch in Altersteilzeit freigestellt. Nun bin ich richtiger Altersrentner geworden und erwartete meine erste Rentenzahlung zum Monatsende.

 

Unser Nachbar Christoph war eine Woche im Krankenhaus gewesen und danach im Pflegeheim der Kursana Residenz. Nicht ganz überraschend verstarb er Ende Oktober.

 

Im November erkrankt Bettina erneut und kommt in eine Rostocker Klinik. Pauline ist währenddessen bei uns zur Betreuung und tagsüber kommt zeitweise noch ihr Cousinchen Lena dazu.

 

Ich bestellte Tischkalender und A3-Kalender im Internet bei PixelNet als Weihnachtsgeschenke. Habe meinen E-Book-Reader aktualisiert.

Leider erkältete ich mich. Gundel besorgte mir Prospan, Nasenspray und Neo-Angin.

 

Berni wird vergesslicher

 

Anfang Dezember war ich mit den Sachgebietsleitern vom Umweltamt zum Bowlen und beim Griechen.

Mit Gundel war ich in Züssow zum Ball der Anklamer Tanzsportgemeinschaft.

 

Wir waren auch mit zur Trauerfeier zu Christophs seemännischer Bestattung in der Gaststätte „Zum Himmel“.

 

Ich holte mir eine Plaste-Schiene vom Zahnarzt ab. Die Schwester übergab sie mir eingewickelt in einem Tempotaschentuch. Nach dem Heimkommen verlor ich sie unbemerkt von mir vor dem Haus, als ich vom Sturm heruntergewehte Äste auf der gegenüberliegenden Straßenseite entsorgte.

Doch zum Glück entdeckte ich die Plaste-Schiene unversehrt vor unserem Haus im noch sauberen Tempotaschentuch eingewickelt am gegenüberliegenden Rinnstein liegend.

Ich glaubte zwischendurch bereits an höhere Gewalt, da ich meine alte Schiene nur selten getragen hatte. Gleichzeitig merkte ich, dass ich nun wohl doch von Altersvergesslichkeit betroffen bin.

 

Bettina, Bob und Pauline brachten uns vor Weihnachten ihren Dackel Waldi und reisten weiter nach Bayern und Österreich.

 

Ich schloss die Schachsaison 2013 ab. Mit den Schülern machte ich an einem Samstag noch ein Vereinsturnier. Ich verteilte auch Medaillen für aktive Teilnahme am Training nach Punkten und Leistungsklassen. Die Leistungsklassen und das Punktesystem waren meine eigne Erfindung um alle Schüler anzuspornen.

 

Heiligabend kauften wir uns doch noch einen Weihnachtsbaum. Abends stand er im Wohnzimmer und tags darauf erstrahlte er in vollem Lichterglanz.

Am 2. Weihnachtsfeiertag war ich mit Dackelhund Waldi bei Regen zur Sparkasse, etwas Weinachts-Geld für unsere Mädchen holen.

Dörte war mit ihren Mädchen am 2. Weihnachtsfeiertag zum Mittagessen und Kaffee bei uns. Leider leiden beide Mädchen doch unter der Anspannung, die mit der bevorstehenden Trennung von ihrem Vater einhergeht. Beatrice leidet besonders darunter. Beim Weihnachtssingen kam daher keine Weihnachtsstimmung auf. Nach der Mittagsruhe und bei der Bescherung wurde es etwas besser.

 

Einen Tag vor Silvester kamen Bettina, Bob und Pauline bei uns an. Sie nahmen ihren Waldi mit und ließen uns dafür Pauline da. Das sind schon Tauschgeschäfte!

Wir hatten unser erstes Silvester ohne unseren lieben Nachbarn Christoph. Dafür haben wir Pauline zu Gast. Ich kaufte Wiener Würstchen und Kartoffelsalat. Prosit Neujahr 2014!

 

Ein neues Jahr beginnt

 

Im neuen Jahr zieht unsere Tochter Dörte mit ihren beiden Töchtern nach Karlsburg.

Dies bedeutete für ihre Töchter eine große Veränderung und eine Belastung der Beziehungen zu Mama und Papa. Beatrice feierte ihren 10. Geburtstag bereits in der neuen Wohnung in Karlsburg.

 

Der Winter kommt nun doch noch. Es wird erst einmal kälter. Bei -8°C häufelte ich die Rosen mit alter Blumenerde von den Tomatenpflanzen und räumte etwas auf. Ich gehe mal wieder meine Runden auf dem Friedhof und versuche wenig Alkohol zu trinken.

 

Das Wetter hat sich nach der strengen Frostperiode endlich erwärmt. Habe für Gundel Märchenlieder digitalisiert und auf eine CD gebrannt.

Habe Gundel auch wie von ihr gewünscht die Leningrader Sinfonie als MP3-Datei runtergeladen und auf eine CD gebrannt. Auch für ihre Schwester Sarah habe ich ein paar Schallplatten digitalisiert bzw. über Youtube einzelne Titel heruntergeladen.

 

Zu Gundels Geburtstag trafen wir uns beim Chinesen mit ehemaligen Nachbarn aus Kleisthöhe und aus Anklam zum Mittagsessen. Die Kleisthöher kamen noch mit zum Kaffee. Ich zeigte digitalisierte Fotos von unserer alten Heimat Kleisthöhe am Fernseher.

 

Mit Gundel war ich auf dem Marktplatz zu einer Veranstaltung zur 750-Jahrfeier Anklam. Mehr als 750 Anklamer sollten auf dem Markt zu Walzerklängen tanzen. Der Bürgermeister zählte offiziell 820 Teilnehmer.

 

Eine Beziehung endet

 

Nach Unstimmigkeiten und Streit trennte sich Bettina von Bob und zog nach Diedrichshagen. Gundel hilft dort zeitweise aus, damit Pauline in der Kita zurechtkommt und sich eingewöhnt.

 

Dörte versucht tapfer ohne Clemens mit ihren Mädchen in der neuen Wohnung und im Beruf zurechtzukommen.

Sarah und Klaus waren bei uns zum Doppelkopfspielen. Zuvor fuhr Klaus mit mir zu Dörte nach Karlsburg, um ihr den Fernseher einzurichten. Unser armes Mäuser hatte noch keine Deckenbeleuchtung installiert. Klaus hilft ihr später hierbei.

 

 

Kleine Ursache große Wirkung

 

Es ist frühlingshaft geworden. Wir machen etwas im Garten. Habe eine kleine Verletzung am linken Mittelfinger, die schwer heilt, da ich immer wieder irgendwo anstoße und es erneut blutet. Habe mit daher heute Handschuhe für die Gartenarbeit gekauft.

 

Ich war zur Blutprobenahme bei Dr. Kraft und danach zum „Radfahren“ auf dem Ergometer. Ich schaffte drei Stufen. Beim letzten Mal wurde bei der dritten Stufe abgebrochen, da mein Blutdruck über 230 war. Dr. Kraft war mit den Ergebnissen der Blutuntersuchung und der Ergometrie zufrieden. Bezüglich meiner schlecht heilenden Wunde mit wildem Fleischwuchs am linken Mittelfinger riet er mir zum „Höllenstein“, Doch der half nicht.

Mitte April war ich bei Dr. Nowotny und er operierte umgehend. Nun habe ich an der linken Hand einen Verband, der noch dranbleiben soll. Der Daumen, der kleine und der Ringfinger sind noch frei. Auch eine Art „Osterei“.

Nun kann ich Gundel noch weniger helfen und brauche selbst etwas Hilfe.

Verstehe gar nicht wie Vati „mit nur einen Arm“ zurechtgekommen ist. Bei mir ist nur ein Finger lädiert!

Mein Finger ist inzwischen gut verheilt und ich kann ihn zunehmend besser bewegen. Ich bin sehr erleichtert darüber.

 

Ende April zum entscheidenden Schachturnier in Stralsund ging leider vieles schief. Gleich früh gab es einen Stromausfall in Anklam. Zwei wichtige Spieler hatten verschlafen und verspäteten sich. Vier verlorene Partien! Ich selbst spielte noch Remis. Nun steigen wir ab. Fahrstuhlmannschaft!

 

Mitte Mai waren wir einige Tage zum Sippentreffen in Arendsee. Gundel hatte vieles vorbereitet, einen Raum besorgt, Kegeln, Dampferfahrt und sich um die Enkelkinder gekümmert. Bettina reiste mit Pauline an. Dörte hatte Beatrice, Lena und Helene in ihrem Quartier. Alle Mädchen wollten zeitweise mit mir Schach spielen. Wir hatten schönes Wetter.

 

Diedrichshagen

 

Bettina war eine Woche in Berlin bei ihrem „neuen“ Freund Theo. Zuvor hatte sie uns mitgeteilt, dass sie leider ihren Job verloren hatte. Mitte Mai brachte Bettina uns Pauline und zwei Kaninchen zur Betreuung.

 

Gundel und ich fuhren gemeinsam zu Bettina nach Diedrichshagen zu Paulines Geburtstagsfeier. Dörte kam mit ihren Mädchen dazu. Theo grillte zu Mittag auf dem Balkon.

Dann wanderten wir zum Strand und Pauline rollte auf ihren neuen Inline-Skates zwischen Theo und mir, wobei wir sie an den Händen hielten.

 

Nachbarstreitereien

 

Unsere Nachbarn Irene und Hannes riefen bei uns an, dass sie gegen einen geplanten Bungalow-Bau von Nachbarfamilie Chilas vorgehen wollen. Sie hatten bereits im Bauamt angerufen. Zusammen mit Gundel trabte ich dann ins Bauordnungsamt. Zwei Sachbearbeiterinnen hörten uns wohlwollend an.

 

Tags darauf kamen sie auch gleich vorbei und maßen die Bauten von Nachbarfamilie Chilas an der Grundstücksgrenze ab. Sie würden Familie Chilas anschreiben, da die bebaute Grundstücksgrenze länger als 9 Meter war. Das sei nicht zulässig. Oho!

 

Schachmüdigkeit

 

Ich übergab an 8 Kinder in der Freinet Kita das Springerdiplom. Danach beendete ich per E-Mail meine AG-Tätigkeit in der Kita. Mich ärgerte besonders die Verschlechterung der Unterstützung seitens der Kita.

Ich beendete auch das Schülerturnier um den Titel Sommermeister 2014 und wertete die Ergebnisse aus. Anschließend regte sich ein älterer Schachfreund maßlos auf, als ich ein anderes Vereinsmitglied fragte, ob er Mannschaftsleiter für unsere 1. Mannschaft machen würde. Ich fühlte mich sehr missverstanden und auch hilflos.

 

Verwundert las ich wenige Tage darauf die E-Mail vom Vereinsvorsitzenden, dass er in der neuen Saison nicht mitspielen möchte. Ich antwortete, dass ich auch meine Grenzen habe und meine Funktion als Spartenleiter Schach niederlege.

Ich rief daraufhin Frau Sadewasser von der Stadtverwaltung an und teilte ihr mit, dass wir zur 750-JahrFeier als Verein nicht teilnehmen werden.

Ich werde wohl mit Schach aufhören. Andererseits bin ich wahrscheinlich auch einfach müde, was meinen Aufwand für den Schachverein anbelangt.

 

Wir versuchen Bettina zu helfen

 

 

In der Ferienzeit reisten alle fast gleichzeitig an. Beatrice und Lena mit dem Bus und Bettina und Pauline mit der Bahn. Nun haben wir Leben in der Bude.

Gundel hatte Plätze für alle zum Mittagessen beim Chinesen bestellt. Dörte kommt wohl mit ihrem neuen Freund auch dazu. Ihr neuer Freund hat bereits drei Kinder, ist IT-Fachmann und heißt Fred. Eine perfekte Patchwork-Familie!

 

Wir fahren nach Diedrichshagen und holen mit Bettina Pauline von der Kita ab und spazieren durch Warnemünde und auch etwas am Strand entlang. Doch ohne einen Job für Bettina wird die teure Wohnung in Diedrichshagen eine große finanzielle Belastung, die auch uns überfordert.

 

Gundel entfaltete viele Initiativen. Sie besorgte einen Krippenplatz in Anklam, Termine für Wohnungsbesichtigungen in der Südstadt u.a.m.

Doch Bettina möchte überhaupt nicht nach Anklam ziehen. Dafür verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand so sehr, dass sie stationär betreut werden muss.

 

 

750 Jahre Anklam

 

Ich war mit Pauline anlässlich der 750-Jahresfeier unterwegs zu den Festtagsorten Markt, Peene und Neuer Markt. Sie hüpfte auf der Hüpfburg, rutsche nördlich der Peene ein paar Mal die Rutschbahn, fuhr Kinderkarussell und trank 2 Becher Apfelsaft.

 

Am Festsonntag ist Gundel noch einmal zum Umzug um zu fotografieren. Sie war zuvor selbst im historischen Kostüm mitgelaufen und sogar im Fernsehen des NDR zu sehen.

Ich räume weiter auf. Nebenbei versuche ich ein Video vom Tanzclub-Auftritt auf Facebook hochzuladen. Im Prinzip betreuen Gundel und ich Pauline praktisch seit einem Monat.

John kommt nach Anklam um Pauline nach Brüssel zu holen. Sie freut sich, ihren Papa wiederzusehen und fährt gern mit ihm in seinem Auto zurück nach Brüssel.

 

Lena wird ein Schulkind

 

Wir waren zur Einschulungsfeier von Lena im Wichernhaus in Züssow.

Mittagessen gab es in Hanshagen in der Gaststätte „Zur Wassermühle“. Ich aß seit langem mal wieder Hirschkeule. Lena Vater Clemens nahm auch teil.

Abends waren wir in Gützkow im alten Fährhaus zur Grillparty von Dörte eingeladen.

Ich fuhr hin und zurück. Gundel buk Waffeln, Nusstorte, Florentiner und kochte Tomatensuppe mit Fleischklöschen. Leider fehlte unser Bettinchen.

 

 

Diedrichshagen wird aufgegeben

 

Paulines Vater John bietet Bettina an, dass er sie finanziell unterstützen würden, wenn sie wieder zurück nach Belgien ziehen würde.

 

Bettinas Möbel werden daher vorübergehend in ein Rostocker Möbel-Depot eingelagert und

die Wohnungsübergabe in Diedrichshagen erfolgte Mitte Oktober an eine Nachmieterin.

 

Anklam ist keine Option für Bettina

 

Ende Oktober beendet Bettina ihren stationären Aufenthalt in Rostock und wohnt nun vorerst bei uns in Anklam mit.

Sie hat sich beim Einwohnermeldeamt mit Pauline angemeldet und war bei ihrem Hausarzt in der Sprechstunde. John mailte ihr verschiedene Vollmachten zur Passausstellung für Pauline und Kita-Platz u. ä.

Sie möchte alles selbst regeln. Gundel und ich versuchen, uns nicht einzumischen und nicht „helfen“ zu wollen.

Bettina versucht nun ihre Umsiedlung nach Belgien vorzubereiten.

Gundel braucht einen neuen Personalausweis und Bettina wohl neue Pässe für sich und Pauline. Jedenfalls haben sie alle drei damit zu tun.

Anfang November war Pauline das erste Mal in einer Anklamer Kita. Bettina war mit Pauline zum Friseur. Nun sieht sie richtig flott aus.

 

Auf nach Brüssel?

 

Bettina kümmert sich fürsorglich um Pauline. Sie recherchierte intensiv wegen einer Wohnung und Kita-Platz im Internet und telefonierte auch deswegen.

 

Schließlich fuhr sie los Richtung Brüssel. Nun müssen Gundel und ich uns beide im Wechsel um Pauline kümmern. Ich spielte mit ihr des Öfteren Schach.

Gundel bringt Pauline täglich in die Kita. Wir haben zeitweise Probleme mit Pauline klarzukommen, da sie uns nicht zwangsläufig als Erziehungsberechtigte akzeptiert. Sie hat aber auch ihre guten Zeiten, wo sie selbständig spielt und auch sehr aufgeschlossen und klug ist.

 

Nach zwei Wochen holte Bettina Pauline nach Brüssel. Eine möblierte Wohnung von einer Freundin erleichtert ihr zunächst den Aufenthalt und weitere Aktivitäten.

 

 

Ruhiger Jahresausklang?

 

Anfang Dezember war das gemeinsame Bowlen mit den Sachgebietsleitern und dem anschließenden Essen beim Griechen, wo wir auch noch etwas sangen. Herr Wohl war auch da. Brachte mit Gundel 2 Weihnachts-Päckchen zu Herrn Schukat für „Lettland“

 

Wir fahren noch einmal nach Berlin und besuchen meine Mutter. Es gab einen Weihnachtsbasar in der Seniorenresidenz.

 

Gundel hatte noch verschiedene Chorauftritte mit Weihnachtsliedern. Ich übte mal wieder etwas auf der Gitarre. Vielleicht schaffe ich es und beginne wieder zu spielen.

Kurz vor Weihnachten besuchen uns Bettina und Pauline. Wir waren mit Pauline auf dem Weihnachtsmarkt. Es regnete leider. Ich „musste“ mit ihr in der Drachenbahn im Regen fahren.

 

Über Ebay-Kleinanzeigen verkaufe ich nach und nach einige Sachen, die nur herumstanden. So u.a. eine ältere Digitalkamera und unseren DDR-Plattenspieler. Alles für kleinere Beträge.

Das gehört für mich auch noch zum Aufräumen und Ordnen.

 

Zu Weihnachten gab es einige Spannungen und Missverständnisse mit Bettina, die zu einigem Streit und Frust führten. Wir waren durch Ungeschicktheit und Stress leider selbst nicht schuldlos daran. Doch zur Bescherung in Karlsburg renkte sich einiges wieder ein.

Bettina fuhr nach den Feiertagen mit Pauline zurück nach Brüssel.

Wir bekamen dafür Enkelin Lena plus Katze zu Besuch. Zu unserem Hochzeitstag aßen wir mit Lena und Dörte beim Griechen zu Mittag.

 

Mit Katze ins neue Jahr 2015

 

Mit Katze „Mittens“ rutschten Gundel und ich ins Neue Jahr 2015.

Am ersten Sonntag im neuen Jahr wurde Katze „Alfred“ in unserem Garten bestattet. Sie war schon vor Tagen in Karlsburg von einem Auto angefahren worden und lag in einer Plastetüte bei uns gut gekühlt im Gartenschuppen. Dörte hatte mit der traurigen Botschaft für ihre Mädchen bis zu diesem Tag gewartet. Papa Clemens war auch mit dabei.

 

Es kehrt langsam Ruhe in meinem Inneren ein.

Nun wollen wir uns auch wieder dem Tanztraining stellen. Es war eine insgesamt anstrengende und zum Teil stressige Zeit.

Ich versuche nun nach und nach Ordnung in mein Leben zu bringen. Das heißt für mich vor allem weiter Aufräumen und mich von unwichtigen Dingen trennen.

Wahrscheinlich werde ich Gundel Ende des Monats zum Chor begleiten.

 

Healing Code“

 

Ende Januar machte ich uns eine Flasche selbst gemachten Kirschlikör aus dem Jahre 2012 auf. Er Schmeckte verführerisch gut. Wir tranken einige Gläschen. Es ist seit Tagen stürmisch. Trotzdem konnten wir schon öfter mal spazieren gehen.

 

Ich las Bettinas Buch, das sie mir zu Weihnachten schenkte „Healing Code“. Interessant. Da stand auch einiges drin, was mir bei meiner eigenen Lebensgestaltung weiterhalf.

 

Gundel besucht zurzeit einmal pro Woche das Mütterchen in Berlin. Ich habe in diesem Jahr erst 10 alkoholfreie Tage. Dafür waren Gundel und ich regelmäßig spazieren und zum Tanzen.

 

Ende Februar war ich das erste Mal mit Gundel mit zum Chor und sang mit. Da Männer dort Mangelware sind wurde ich freundlich aufgenommen.

 

Mit Gundel spaziere ich über die Baustelle auf der neuen Umgehungsstraße. Ich machte jede Menge Fotos. Wir waren fast zwei Stunden unterwegs.

Mitte März sind wir zu Dr. Hirschhausen nach Neubrandenburg und übernachten im Badehaus am Tollensesee. Auslöser war, dass Sarah von ihrer Tochter Rike zu ihrem Geburtstag Karten für die Veranstaltung geschenkt bekam. Nun wollte Gundel als Fan natürlich auch mit hin.

 

Bettina mit neuem Outfit

 

Zu Ostern waren wir mit unseren Mädchen und den Enkelkindern beim Chinesen Mittag essen. Bettina reiste bei Dörte an. Alle drei Enkelkinder übernachteten bei uns. Dörte muss ja arbeiten. Noch sind Osterferien.

 

Es ist sehr heiß geworden. Ich grillte im Garten Putenschnitzel mit dem Diätgrill. Ich bin traurig, weil ich nichts schaffe. Heute früh heulte ich spontan beim Morgenspaziergang auf dem Friedhof. Gundel zeigte Verständnis.

Hatte drei Tage Darmbeschwerden und Motivationsbremse. Dann streikte mein PC, so dass ich gerade noch eine Systemwiederherstellung machen konnte. Doch bald ist alles wieder Roger.

 

Bettina mailte eine Reihe von Fotos mit Pauline und einen neuen Freund in Trier. Sie hat ein Werbe-Video in ihren neuen Job für ihre Firma gemacht.

 

Unsere lieben Nachbarn und wir

 

Nachbarfamilie Chilas stellte 10 Palisadenfelder vor ihrer Garage hin. Es soll ein neuer Zaunbau erfolgen?!

Im Mai trafen unsere Nachbarn Irene und Hannes ein. Irene will schriftlich etwas an Familie Chilas zum geplanten Zaunbau mitteilen. Ich schrieb also was auf, was dann alle unterschrieben.

 

Ich war mit Irene beim Katasteramt. Eine freundliche Mitarbeiterin zeigte uns freundlicherweise einen Fortführungsriß vom Monat Mai 1990. Auf diesem haben alle damaligen Nachbarn unterschrieben: Familie Reich, Christoph, Gundel und ich.

Im Wesentlichen ist mit diesem Dokument der damals bestehende Zaunverlauf zwischen den Grundstücken Reich und Engel/Weiss als verbindliche Grundstücksgrenze fixiert.

Unser Nachbar Chilas kann also seinen Zaun, wie er geplant hat bauen.

Gundel und ich waren gleich darauf bei den Nachbarn Chilas in der Wohnung und haben uns entschuldigt für unser irrtümliches Verhalten zum Zaunbau.

Gundel und ich sind froh, dass der Streit aus unserer Sicht nun beendet ist und wir uns wieder „normal“ begegnen können. Gundel hatte sehr unter diesem Streit gelitten. Nun können wir wieder aufatmen.

 

Der Mai macht vieles neu

 

Der Mai war recht kühl, so dass wir noch heizen mussten. Nach unserer Tanzgala Ende Mai, die bis früh um 02.30 Uhr ging, mussten wir uns erst einmal erholen.

Schwager Klaus installierte ein neues Telefon und baute Bennis Einzäunung und Überdachung zurück.

Er kam Anfang Juni wieder mit Hänger und Werkzeug. Er klopfte im Keller den alten Putz weg und flieste die Stellfläche für unseren Wäschetrockner.

 

Ich versuchte eine DVD von der Tanzgala zu brennen. Mit dem Ashampoo-Brennprogramm gelang es mir schließlich die DVDs zu brennen.

 

Bad Saarow

 

Wir waren Mitte Juni fünf Tage in Bad Saarow zum Sippentreffen. Es waren recht angenehme Tage. Es klappte fast alles so wie Gundel es geplant hatte.

Wir trafen uns zweimal abends. Einmal beim Vietnamesen mit ca. 20 Gästen und einmal bei in einem Wohn-Appartement. Die Dampferfahrt war ein echter Höhepunkt. Gundel kümmerte sich viel um Schwager Alfred und Schwägerin Liese.

Unsere Tochter Dörte reiste mit Freund Fred und 5 Kindern auch an.

 

Heißer Sommer 2015

 

Wir streiten mit den Staren um unsere Süßkirschen. Wir lassen einen zur Abschreckung im Netz hängen.

 

Wir feiern Schwägerin Sarahs 60. Geburtstag in Wolfshagen in einem Festzelt mit Wildschein und Pute am Spieß nach. Bettina war mit ihrem Freund Jörg und Pauline dabei. Auch Dörte war mit Fred plus 5 Kindern da. Wir behalten anschließend Pauline für einige Tage bei uns.

 

Es wird sehr warm. Im Stadtbrunnen baden Kinder. Pauline fuhr 10 Runden im Stadtpark mit dem Fahrrad. Danach brachten wir es zu Fahrrad-Stoll um es aufrüsten zu lassen.

Pauline saß in der sommerlichen Hitze des Öfteren in unsrem Garten im Planschbecken.

 

Mutti war inzwischen schon zweimal im Krankenhaus wegen ihrer Lunge und wegen Durchfall. Sie bekommt nach erneuter Begutachtung nun die Pflegestufe 3. Ihre Rente geht so gut wie drauf für die Heimkosten. Meine Schwester Tina kümmert sich um alles.

Mitte Juli fuhr Gundel wieder einmal zu Mutti nach Berlin, sie im Krankenhaus besuchen.

 

Dörte brachte uns Kätzchen Mittens zur Betreuung. Sie fährt mit den Mädchen nach Wolfsburg und dann mit Pauline und Bettina eine Woche gemeinsam in die Ferien. Mittens darf an einer Leine zur Freude für Nachbarin Irene mit mir in den Garten.

Wir waren mit unserem Chor zur Floßfahrt nach Menzlin. Ich machte Video-Aufnahmen, die ich später auf CD brannte.

 

Am letzten Tag im Juli besuche ich mit Gundel Mutti im Pflegeheim. Sie ist schwach und bettlägerig. Ich halte ihre Hand und streichele ihren Arm. Ist das Ende nahe?

 

Mitte August genossen wir bei hochsommerlichem Wetter das Hansefest an der Peene. Erstmalig hatten wir Einlassbändchen fürs Handgelenk für je 6,-€.

 

 

Der Herbst wird ruhiger

 

Zum Septemberbeginn waren wir das erste Mal nach der Sommerpause zum Tanzen. Ich verteilte DVDs von der Tanzgala. Wir waren dann sogar mal mit zum Spielenachmittag vom Tanzverein.

 

Wir waren nach der Sommerpause das erste Mal wieder zum Chor. Ich verteilte DVDs von der Floßfahrt.

Gundel fuhr mit dem Fahrrad bei der Bürgermeistertour mit. Beide nehmen wir am Tag der Vereine auf dem Markt und im Lilienthal-Center teil.

 

Schwager Klaus reparierte unseren Video-Recorder und brachte eine Lampe auf dem Flur an. Etwas Doppelkopf spielten wir auch noch. Bei einem Gegenbesuch in Wolfshagen stellte ich fest, dass Klaus bereits auf Windows 10 upgedatet hatte. Das machte auch mir Mut. Nun habe ich es auch installiert.

 

Der Blutdruck bleibt hoch

 

Wir waren mit neun Personen in der Gaststätte „Augusta“ in Neubrandenburg zum Mittagessen. Zu den neun Personen zählte die komplette Patchwork-Familie unserer Tochter Dörte. Anlass war noch mein Geburtstag.

 

Anfang Dezember war ich planmäßig bei Dr. Kraft. Mein Blutdruck war im Himmel. 170 zu 110! Nach einer Erkältung hatte ich Probleme mit den Ohren. Beide verstopft. Dr. Kraft vermittelte mir eine Ohrenspülung bei Fr. Dr. Bierwerths Krankenschwester. Nun sind meine Ohren wieder frei und meine Blutdruckwerte bei 127 zu 90. Mit verstopften Ohren hätte ich schlecht an unseren Chorauftritten zu Weihnachten teilnehmen können.

 

Kurz vor Weihnachten ist Bettina mit Pauline bei Dörte. Sie kam auch mit Pauline, Lena und Beatrice bei uns vorbei. Wir hatten gerade einen Chorauftritt in einer Anklamer Pflegeeinrichtung mit unserem Weihnachtsprogramm.

Im Wohnzimmer steht in diesem Jahr rechtzeitig ein Weihnachtsbaum mit Lichterketten und Spitze. Heiligabend sind wir zum Kaffee und zur Bescherung bei Dörte in Karlsburg eingeladen. Zur Bescherung kam sogar ein Weihnachtsmann, der Fred hieß und nach der Bescherung mit mir Whisky trank.

 

Silvester verbrachten wir mal wieder mit Kätzchen Mittens. Wir hofften beim Anstoßen auf das neue Jahr 2016, dass es für alle unsere Lieben besser wird als das vergangene. Ja, und es wurde tatsächlich ein besseres.

 

Epilog

 

Bereits im Jahre 2004 schloss ich einen Vertrag über Altersteilzeit ab. Das hieß für mich die letzten 6 Jahre meines Berufslebens um drei Jahre zu verkürzen, also mit 62 Jahren bereits „zu Hause“ bleiben zu dürfen. Dafür erhielt ich für diese 6 Jahre monatlich „nur“ 83% meines Netto-Einkommens ausgezahlt. Doch wenn man etwas weniger Geld hat, gibt man einfach weniger aus.

Somit wurde der 03. September 2010 praktisch mein letzter Arbeitstag. Meine liebe Frau Gundel ging mit 60 Jahren in Frührente. So beendeten wir beide nahezu zeitgleich unser Berufsleben.

Was hatte ich mir nicht alles vorgenommen, wenn ich endlich im Ruhestand bin…

Jedenfalls geschafft habe ich davon bisher nur wenig.

Die letzten 15 Jahre veränderten unser Leben grundlegend.

Unsere Töchter beendeten ihre Berufsausbildung mit dem Diplom und knüpften eigene familiäre Bande. Liebgewordene Nachbarn verzogen und Gevatter Tod wurde häufigerer Gast im Kreise unserer Bekannten und Verwandten. Gundels Vater war bereits 1975 verstorben. Nun verstarb im Jahr 2000 auch ihre Mutter, die ihre letzten Jahre in der Diakonie Ducherow verbracht hatte. Ich verurteile Gevatter Tod nicht für sein Wirken. Viele Sterbefälle sehe ich auch als Erlösung für alle Betroffenen an.

 

Auch meine Eltern wurden älter. Ich empfand es als persönliches Glück, dass sie im ersten Jahrzehnt des neuen Millenniums noch meinen Lebensweg begleiten konnten.

Dies war für mich besonders wichtig, da mein Vater als eigentliche Integrationsfigur unserer Großfamilie einen bestimmten Zusammenhalt gab. Wie wichtig seine Integrationsrolle war, bemerkte ich erst nach seinem Ableben im Jahr 2011. Nach und nach verlor ich dann auch den Kontakt zu meinen Geschwistern. Fünf Jahre später verstarb nun auch meine Mutter.

Auch Gundel und ich werden spürbar älter. Die angenehme Seite unseres Alterns ist die regenerative Beigabe, dass wir drei Enkelkinder bekamen, die unsere Herzen erfreuen.

 

Doch das Leben ist nicht immer eitel Sonnenschein. Die familiären Bande unserer Töchter erwiesen sich als wechselvoll. Die Hoffnung, dass mir zwei gestandene Schwiegersöhne im Alter zur Seite stehen, blieb leider bisher ein Traum. Doch noch hofft mein altes Rentnerherz.

 

Eine längerfristige negative Erfahrung der letzten Jahre ist für mich, dass die neue Zeit auch existenzielle und gesundheitliche Risiken brachte.

 

Da das Leben und die Gesundheit besonders unserer Tochter Bettina zwischenzeitlich einige Höhen und Tiefen durchliefen, lernten auch wir besser mit kleineren familiären Krisen umzugehen.

 

Andererseits führt eine solche Lebenserfahrung zum Innehalten und zum Überprüfen aller Werte, die man für wichtig erachtet und eine Neubesinnung auf Dinge, die man tatsächlich braucht. Und es sind relativ wenige Dinge, die man wirklich unbedingt braucht und die wichtig sind. So trennte ich mich vom Schachspielen, meinen Briefmarken und Münzen. Ich beendete auch meine Comic-Sammlungen.

 

Ja, ich akzeptiere, dass einige meiner Träume, Wünsche und Ziele zu meinem Lebensende unerfüllt bleiben werden. Doch meine Erkenntnis ist auch die, dass sich Träume, Ziele und Wünsche im Verlaufe eines Lebens einfach relativieren und verändern. Praktisch bedeutet dies, dass sich meine Träume, Ziele und Wünsche zum Teil erfüllt haben, dass einige von ihnen obsolet wurden und nur noch wenige übrig geblieben sind.

Noch singe ich mit meinem Schatz im Chor und tanzen wir im Tanzclub, gehen gern spazieren und bewegen uns bei der Gartenarbeit. Gern nehmen wir auch zusammen an Veranstaltungen der Volksolidarität teil.

 

Ich hoffe auf einen ruhigen und gemeinsamen Lebensabend mit Gundel in relativer Bescheidenheit. Dabei spüre ich, dass alles zunehmend langsamer geht und ich ruhiger werde.

Obwohl es nicht leicht ist und nicht immer gelingt, versuche ich nett und freundlich zu meinen Mitmenschen zu sein. Es wächst auch ein Gefühl in mir, das mir sagt, dass ich für meine Mitmenschen zunehmend unwichtiger werde. Das ist eigentlich für mich ein gutes Gefühl, das mir meinen unausweichlichen Abschied von dieser Welt leichter machen kann.

 

Also. Ich sage dann schon mal: „Tschüss Leute!“

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 27.10.2016

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /