Cover

KIRSCHBLÜTEN – überarbeitete Fassung





Es ist schlimm, was gerade in Japan passiert;
so schlimm, dass es Seele und Herz mir rührt.
All den tapferen Menschen dort,
widme ich mein geschriebenes Wort.

Ich schrieb mein Gedicht zur Kirschblütenzeit,
da gab es noch nicht das große Leid.
Mir wurde gerade bewusst gemacht:
nach hellem Tag kommt oft finstere Nacht.

Man glaubt, nie wieder werde es hell
und denkt dabei eventuell,
es steht plötzlich still, das ganze Leben!
Alles nur, weil die Erde fing an zu beben.





Wenn einmal kommt eine andere Zeit,
wenn auch Freude wieder kommt zum Leid;
wenn das Leben fängt wieder an,
dann denke ich, dass man sagen kann:

Auch um Trauer und Leid zu überstehen,
muss ab und zu man das Schöne sehen.
Es gibt uns Kraft bei vielen Problemen;
deshalb will ich jetzt meinen Traum erzählen.



Kirschblüten



Ich hatte einen wundervollen Traum,
ich träumte von Kirschblüten - voll war der Baum.
Ich lag auf der Wiese, es war warm und schön,
durch die Zweige konnte ich den Himmel sehen.







Ein blauer Himmel mit Wolken so weiß,
lau war die Luft, nicht zu kalt, nicht zu heiß.
Mein Herz war so leicht, mein Herz war so froh,
betörend der Duft, leise Musik irgendwo.


Und dann sah ich Dich, Du kamst auf mich zu,
legtest Dich zu mir hin, ganz voller Ruh.
Und mein Herz klopfte wild, fast sprang es heraus,
Du sagtest, ruh in meinen Armen Dich aus.







Die Kirschblütenblätter, sie fielen wie Schnee,
so wundervoll duftend, auf Wiese und Klee.
Mein Herz war voll Wonne, ich kannte den Grund,
da küsstest Du mich auf meinen durstigen Mund.


Ich hielt Dich ganz fest und ich küsst Dich zurück.
Mein Herz es schlug schnell, es schlug voller Glück.
Wir liebten uns seelig, es war wunderbar,
Du strichst mir die Blüten aus meinem Haar.







Du sagtest, mein Schatz, ich liebe dich sehr;
und ich sagte Dir, ich lieb Dich viel mehr.
Mein Herz, es schlug ruhig, ich war ganz entspannt.
Du küsstest mein Gesicht und nahmst meine Hand.



Die Blüten am Baum, im Winde sich wiegen
und Schmetterlinge durch die Lüfte fliegen..
da hör ich ein Klingeln, ganz laut und ganz schrill.
Voll Angst ich mich an Dir festhalten will.





Doch ich greife ins Leere, wo bist Du nur hin,
ich weiss im Moment nicht, wo ich hier bin.
Wo sind nur die herrlichen Blüten im Baum...
dann begreife ich plötzlich, es war nur ein Traum.

Und mein Herz, es ist traurig, mein Herz, es ist leer.
Hör noch Deine Stimme, wünsch Dich wieder her.
Ich wart auf den Abend, ich wart auf die Nacht,
doch kein Traum hat Dich mir je wiedergebracht.

Und doch blieb bis heute vom Traum etwas zurück;
und doch erinnere ich mich gut an das Glück,
welches der Traum mir hat gebracht.
War es auch nur eine einzige Nacht.


©Tinka Keller


Träume sind etwas wunderbares.
Aber sie können uns auch bewußt machen,
wie einsam wir sind.




Impressum

Texte: copyright Bilder und Texte by Tinka Keller
Tag der Veröffentlichung: 16.03.2010

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /