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Regen, Mitternacht und Würstchen
Verbissen kauerte er vor seinem Computer, seine Finger flogen über die Tastatur. Die weiße Fläche auf dem Bildschirm wurde immer schwärzer und schwärzer. Als die Buchstaben den unteren Rand erreichten, wurde alles wieder weiß. Diese Prozedur wiederholte sich in den vorüberziehenden Stunden unzählige Male. Nach einer halben Ewigkeit zog er den schmalen Balken mit der Maus ganz nach oben. Er ging alles noch einmal Wort für Wort durch.
Als er sich vor den Computer gesetzt hatte, war es früher Morgen gewesen. Er stand um Mitternacht auf und streckte sich. Sein Rücken knackte.
Er ergriff die Kaffeetasse, an der er nicht einmal genippt hatte und kippte den kalt gewordenen Inhalt in die Spüle. Erst jetzt bemerkte er den nagenden Hunger.
Etwas später, nach zwei Packungen Würstchen mit Senf, einem Toilettenbesuch und einer heißen Dusche stand er in der Tür zum Balkon und rauchte eine Zigarette. Gedankenverloren blickte er vom strömenden Regen draußen zu seinem immer noch eingeschalteten Computer und wieder zurück.
Nach einem ganztägigen Schlaf setzte er sich wieder von seinem Computer und surfte im Internet.
Einen Tag später steckte er mehrere gewaltige Papierstapel in braune Umschläge und verließ die Wohnung. Als er zurückkam, verschickte er noch ein paar Emails.
Und dann wartete er.

Fast ein Jahr war vergangen, als er einen Brief bekam, der ihn lächeln ließ. Er hatte nicht ganz das geschafft, was er wollte, dennoch war er mehr als zufrieden.

Impressum

Texte: K. S. F.
Tag der Veröffentlichung: 22.07.2012

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