US-Einrichtung Mount Weather/New Mexico, Januar 2017
Erwartungsvoll standen ein paar hohe Tiere aus Washington um ein hochmodernes Computerterminal und schauten auf einen Flachbildschirm.
James Goodwill, ein Waffenforscher saß an dem Terminal und tippte einige Befehle in die Touchscreen-Tastatur, über die er die Streamstar-Satelliten steuerte.
„Der Satellit ist in Stellung gebracht.“, teilte er den hochrangigen Zuschauern mit, welche hinter ihm standen.
„Aktivieren Sie das Energiesystem des Satelliten!“, befahl General Anderson, der hauptverantwortlich für das Waffenprojekt Streamstar war mit dem gezielt ganze Ortschaften, Gebäude oder Fahrzeuge durch einen elektromagnetischen Impuls schachmatt gesetzt werden können.
„Energielevel liegt bei 80 % und ist weiter steigend.“, sagte James knapp, während der Energielevel weiter zu steigen begann. Nach einer kurzen Weile erreichte der Energiestand den Wert von 100 % und James drückte den Feuerknopf auf dem Touchscreen. Ein Energiestrahl schoss aus einem der fünf Satelliten, durchstieß die Atmosphäre und setzte das anvisierte Ziel, ein Kohlekraftwerk einer verlassenen Kleinstadt in einem militärischen Sperrbezirk Nevadas außer Gefecht, was dazu führte dass der Ortschaft die Lichter ausgingen. Die Militärs hinter James jubelten aber dann blinkte eine Warnmeldung auf dem Flachbildschirm auf.
„Was ist los?“, fragte Forschungsminister William Carlton nervös nach.
„Vier der fünf Satelliten nehmen eine Position über Russland, China, Europa und den USA ein.“, klärte James ihn auf und gab über dem Touchscreen einen Rückrufbefehl ein aber ohne Erfolg. Denn die außer Kontrolle geratenen Satelliten lösten ihren elektromagnetischen Impuls-Strahl aus und ließen die betroffenen Länder nach nur wenigen Minuten in tiefe Dunkelheit versinken.
„Verdammt, jetzt haben wir der Welt den Saft abgedreht!“, ärgerte sich James und strich sich nervös durch sein Haar.
„Könnten sie uns mal aufklären?!“, wollte Präsidentenberater Jimmy Wilson wissen.
„Die vier Satelliten haben ihre elektromagnetischen Impulse ausgelöst und damit in Europa, China, Russland und USA sozusagen den Strom abgedreht, Sir!“, gab James entsetzt zu verstehen und raufte sich die Haare.
„Ist Mount Weather auch betroffen?“, bohrte Jimmy Wilson nach, worauf James zurückhaltend mit dem Kopf schüttelte, denn Mount Weather war wegen seiner Lage fünf hundert Meter tief unter der Erde nicht von den elektromagnetischen Impulsen betroffen.
„Verbinden sie mich mit dem Präsidenten“, befahl General Anderson seinem Kommunikationsoffizier- Dieser holte sein Handy aus der Jackentasche und versuchte Verbindung zu Washington D.C aufzunehmen. Es ertönte jedoch nur ein rauschendes Geräusch.
„Keine Verbindung Sir!“, antwortete der Kommunikationsoffizier besorgt.
„Kommen sie, wir fliegen zurück nach Washington und klären mal die Lage“, befahl der General und verließ mit seinem Stab die geheime Einrichtung. James und der Präsidentenberater blieben zurück.
„Was können wir tun?“, fragte Wilson in tiefer Sorge.
„Wir?! Wir können nichts tun. Die vier elektromagnetischen Impulse haben die Energieversorgung der Länder sicher komplett außer Gefecht gesetzt und dass für eine ganze Weile, Sir!“, gab James zu verstehen und startete ein Analyseprogramm.
„Können sie schon sagen, warum die vier Satelliten außer Kontrolle gerieten?“, bohrte Wilson scharf nach.
„Das Analyseprogramm läuft zur Zeit. Ah, jetzt kommen die erste Ergebnisse rein und diese sagen dass ein schwerer Fehler im Steuerprogramm dafür verantwortlich war.“, antwortete James knapp.
„Wir hätten lieber auf Open Source setzen sollen....“, kommentierte Wilson gehässig in Anspielung auf das rund 280 Millionen Dollar teure entwickelte Steuerprogramm.
„Ich hatte damals vor fünf Jahren mit Start des Projektes vorgeschlagen ein vorhandenes Open Source Programm entsprechend für unsere Zwecke zu modifizieren, was nur ein paar Prozente der 280 Millionen Dollar gekostet hätte aber niemand wollte auf mich hören!“, ärgerte sich James aber erntete nur einen abfälligen Blick.
„Dass beste ist wohl, wenn wir Mount Weather verlassen und den Präsidenten über diese Katastrophe informieren.“, schlug er vor, verließ mit James den Raum und fuhren mit einem Aufzug in die oberste Etage der Einrichtung.
Oben angekommen wurden sie von einem Offizier begrüßt und zu einem Learjet begleitet mit dem die beiden nach Washington flogen. Einige Stunden vergingen in denen keine Verbindung zu Washington aufgebaut werden konnte und als der Learjet in den Luftraum der Hauptstadt einflog, begannen die Anzeigen zu flackern und eines der Triebwerke fiel komplett aus.
Während das Flugzeug rapide an Höhe verlor, geriet es ins trudeln und nur mit viel Geschick gelang es dem Piloten seine Maschine wieder unter Kontrolle zu bringen aber landen konnte er nicht, weil es am Washingtoner Flughafen brannte. Der Pilot entschied auf einen kleineren Ausweichflughafen zu landen.
James und der Präsidentenberater Wilson stiegen aus und sahen in der Ferne die teils brennende Hauptstadt.
„Oh Gott, was ist nur passiert?“, fragte sich Wilson und erschrak.
„Scheint, dass einige Flugzeuge wegen des elektromagnetischen Impulses abstürzten und Brände ausgelöst haben“, schätzte James Goodwill, als eine Frau auf die beiden zu gerannt kam. Der Präsidentschaftskandidat erkannte sie sofort, es war seine Ehefrau die als Sekretärin im Weißen Haus arbeitete.
„Schlimm, das weiße Haus....es ist....“, stotterte Julia Wilson völlig aufgelöst und wurde von ihren Mann Jimmy in den Arm genommen.
„Was ist mit dem Weißen Haus?“, fragte Jimmy sorgenvoll nach.
„Ein Flugzeug ist auf das Weiße Haus gestürzt und explodierte. Überall brannte es, ich floh mit einigen Kollegen und bin nicht sicher ob Präsident Wilcox überlebt hat.“, bibberte Julia verängstigt.
„Der Präsident hat überlebt da bin ich mir sicher...“, sagte James zu den beiden und versuchte sie damit aufzumuntern obwohl er wusste dass nur eine geringe Chance bestand dass der Präsident diese Katastrophe überlebt hatte.
Wortlos begaben sich die drei zum kleinen Flughafengebäude und dort herrschte das pure Chaos, weil hunderte Menschen herumrannten oder einfach fassungslos in der Gegend rumstanden oder saßen. Die Katastrophe des verheerenden elektromagnetischen Impulses wohl noch nicht begriffen hatten und dementsprechend verwirrt waren.
Weil kein Fahrzeug mehr gestartet werden konnte, mieteten sich die drei jeweils ein Fahrrad in dem Chaos und machten sich auf den Weg zum Weißen Haus aber die Fahrt dauerte extrem lang. Die Strassen waren mit tausenden liegen gebliebener Autos verstopft. Am Regierungssitz angekommen sahen sie ein halb abgebranntes einst stolzes Gebäude und einen Mann, der sich daraus schleppte. Es war der Präsident der Vereinigten Staaten....
© 2005/2008 by Andreas Krämer
Tag der Veröffentlichung: 18.01.2009
Alle Rechte vorbehalten