Licht.
Überall um mich herum sah ich Licht. Es leuchtete hell und blendete, un willkürlich kniff ich die Augen zusammen. Das Licht störte mich, es nahm mir die Sicht und gab mir statt dessen Schmerz. Ich ging in die Knie und urplötzlich änderte die Szenerie sich und vor mir erstreckte sich ein großer Ballsaal. Ich stand wieder auf.
"Mia!", rief eine Stimme.
Ich drehte mich zu der Stimme um und sah einen jungen Mann, in Anzughose, halb zu geknöpften Hemd und Maske vor den Augen, auf mich zugehen.
"Kilian!", ich war verwirrt. Dass war meine Stimme, die den Namen rief, doch ich hatte nichts gesagt. Also wer. . .? Die Frage wurde mir beantwortet, als ich mich um drehte und ein Mädchen auf den Jungen zugehen sah, das mir verdammt ähnlich sah. Sie hatte genau so wie ich die hellbraunen Haare und ihre ozeangrünen Augen Lagen verborgen hinter einer wunderschönen weißen Maske. Sie trug ein schwarzes, schlichtes Kleid, was sehr nach meinem Lieblingsstück aussah, das ich an meinem Abiball an hatte. Sie eilte auf ihn zu und schlang ihre Arme um ihn.
"Du bist gekommen", flüsterte sie leise.
"Ich habe es dir versprochen!", erwiderte der Junge. Das Mädchen fing an zu lachen und drückte ihr Lippen auf die des Jungen, der den Kuss erwiderte. Ich sah mir das Pärchen vor mir genauer an und und sah das der Junge verdammt große Ähnlichkeit mit einem Mitstudent von mir hatte. Die Zwei lösten sich und lächelten sich glücklich an. Der Saal füllte sich langsam aber sicher mit Leuten, die auch alle Masken an hatten.
"Verehrte Damen und Herren! Ich Begrüße sie herzlich zu meinem alljährlichen Maskenball! Genießen sie den Abend und haben sie Spaß denn die Nacht ist noch jung!. . .", der Mann auf der erhöhten Plattform sagte noch mehr doch der Rest ging in einem schrecklich lautem Piepsen unter. Alles vor mir wurde schwarz und ich riss die Augen auf. Ich hatte nur geträumt.
Ich saß kerzengerade im Bett und entwirrte meine Beine von der Decke. Der Wecker, der auf meinem Nachttisch stand, piespste immer noch sein nervendes Lied und ich, in meiner morgendlichen Agression, haute einmal mit der Faust darauf. Zum Glück hatte ich gleich den richtigen Knopf gefunden, sonst hätte ich mich nachher nach einem neuen Wecker umsehen müssen. Das nervende Geräuch verschwand und ich stand gähnend auf. Die rot leuchtenden Ziffern zeigten 06:24 Uhr an. Daneben stand in den überall bekanten Abkürzeln Mo. Ich seufzte genervt und machte mich auf den Weg ins Bad. Dadurch musste ich durch den Fluch, einmal rechts abbiegen und durch die 3. Tür auf der rechten Seite. Die erste führte in eine moderne Küche mit Kochinsel und die zweite ins Wohnzimmer. Das Apartment wurde mir von meinen Eltern vermacht. Es gehörte ursprünglich ihnen, doch als sie vor drei Jahren nach Amerika zogen und mich hier in Deutschland allen zurück ließen schenkten sie es mir. Ich bekam auch jeden Monat ein großzügiges Taschengeld auf mein Konto überwiesen. Im Bad angekommen drehte ich das kalte Wasser auf und stellte mich, samt Schlafklamoten, unter die Dusche. In meinen Errinerungen hing ich diesem verdammt realen Traum hinterher. Der Junge hatte verdammt große ähnlichkeit mit Kilian, einem Mitstudent von mir, den ich nicht wirklich leiden konnte. Ich hatte nichts gegen ihn, aber irgendetwas in mir sagte: Wenn du nicht aufpasst, passiert etwas! Er ist gefährlich also halte dich von ihm fern!
Meine innere Stimme hatte sich noch nie getäuscht, also hatte ich erfolgreich versucht mich von ihm fern zuhalten. Langsam sog sich die graue Hotpans und das schwarze T-shirt voll mit Wasser und klebte an mir wie eine zweite Haut. Ich befreite mich davon und nahm mein Lieblingsshampoo, dass nach exotischen Früchten roch, und shampoonierte meine hellbraunen Haare ein. Ich spülte es gut mit Wasser aus und stellte es ab. Ich wickelte ein Handtuch um meinen Körper und verließ die Duschkabine. Nur mit dem Handtuch bekleidet machte ich mich auf den Weg in mein Schlafzimmer, dort stellte ich mich vor meinen Kleidersckrank und holte Unterwäsche und eine schwarze Röhrenjeans heraus. Ich zog alles an und strich abwesend über die kaum sichtbare Narbe auf meinem Bauch. Sie sah aus, wie von einem Schwert, dass man durch jemanden gebort wurde, doch ich hatte sie schon von Geburt an. Mein weises Lieblings Shirt stach mir ins Auge und ich zog es aus dem Schrank. Zufrieden zog ich es mir über den Kopf und band meine Haare zu einem Zopf. Mein Handy fing an zu dudeln. Stöhnend nahm ich den Anruf an. "Hallo?", fragte ich genervt.
"Mia, wo bist du, verdammt?!", schrie Katy, meine beste Freundin. Ich runzelte die Stirn.
"Warum?", fragte ich verwirrt. Ich legte den Kopf schief und guckte auf den Wecker. 07:30 Uhr. Scheiße, wie lange hatte ich gebraucht?
"Du hast den Bus verpasst!", schrie sie mich an. Ich seufzte.
"Ich fahr mit dem Auto, bist du schon an der Uni oder hast du gewartet bis ich komme?", fragte ich sie. Sonst lief ich immer zu ihr, holte sie ab und wir gingen zusammen zum Bus. Obwohl ich ein eigenes Auto hatte fuhr ich lieber mit dem Bus. Ich hatte keine Ahnung warum, aber ich wollte nicht, dass die anderen dachten das ich oberflächlich bin. Ich bin noch nie mit meinem Porsche an die Uni gefahren, aber heute musste ich es wohl tun.
"Ich bin noch zuhause, kannst du mich mitnehmen?", fragte sie. Ich nickte, merkte aber, dass sie es nicht sehen konnte und erwiderte:" Ja, ich komme!"
Ich legte auf und ging noch schnell in die Küche um mir einen Apfel zu schnappen. Ich aß ihn schnell und griff mir meine Handtasche mit meinem Autoschlüssel. Schnell rannte ich zum Lift und stieg ein. Die Fahrt dauerte mindestens dreißig Sekundenund die Fahrstuhlmusik nervte ziemlich. In der Empfangshalle angekommen rannte ich hinaus und drückte auf den Knopf zum aufschließen auf der kleinen Fernbedinung. Schnell rannte ich auf das Auto zu und stieg ein. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn. Der Moter gab ein schönes Schnurren von sich und ich reihte mich im Verkehr ein. Fünf Minuten später hielt ich vor dem Haus meiner besten Freundin. Ich stand noch nicht einmal und schon riss Katy die Autotür auf.
"Du bist schneller da als ich erwartet hatte", sagte sie, als sie sich in den Sitz fallen ließ und die Tür zu schlug.
"Ich hab mich beeilt, wie viel Uhr Haben wir?", fragte ich sie. Sie sah auf ihre Uhr und antwortete: "Zwanzig vor Acht. Und um halb neun haben wir die erste Vorlesung!" Ich nickte und fünfzehn Minuten und drei rote Ampeln später kamen wir an der Uni an.
Tag der Veröffentlichung: 07.01.2012
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Widmung:
Ich widme dieses Buch allen die es lesen wollen:))