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Unter Nebel

"Worüber soll ich erzählen", dachte ich so bei mir, als ich vor meinem Laptop saß, meine Gedanken zum Thema "Orte von A-Z" Teil 11: U oder V“ schossen mir nur so durch den Kopf. Unwillkürlich fiel mir eine Straße in Köln mit dem Namen „Unter den Ulmen“ ein, dort machte ich mal eine Abnahme einer Wohnung. Die Fahrt dorthin dauerte ca. 25 Autominuten, nach Autobahn und Militäring bog ich dann in den Stadtteil Marienburg ein. Eine noble Gegend, die aus lauter gehobener Villen, welche in Parkanlagen standen. Es war jedesmal ein Genuss, wenn man dort vorbei fuhr. Es war keine einfache Abnahme, da die Wohnung nicht so zurückgegeben wurde, wie vertraglich vereinbart. Und eins habe ich seinerzeit gelernt, besser den Zustand umschreiben, statt "dreckig" zu sagen. 

 

In Urlaub waren wir seit langem nicht mehr, so bin ich weder nach Ulm, Unna, Unterhaching, Vogt oder Villingen gekommen oder besuchte einen dieser Städte, keinen Dom oder deren Umgebung. Zwar bin ich an Vreden auf dem Weg nach Holland schon mehrfach vorbeigefahren. Wir machten Tagestoren. In der Eifel haben wir selbstverständlich den Vogelsang besucht, nachdem das Gebiet kein Militärgelände mehr war. Was man natürlich erst dort erfuhr, dass es sich während des 3. Reiches um eine besondere Ausbildungsstätte handelte. Aber dazu gebe ich lieber einen Link, denn so gut erklären, das schaffe nicht. Jedenfalls war ich beeindruckt von den Anlagen. https://vogelsang-ip.de/

 

 

Unter Wasser, hier sollte auf das unter gezielt gedacht werden. Schwimmen und Tauchen kann ich, habe sogar mal den Jugendschwimmschein gemacht, heute würde man es Gold nennen und da musste man 25 m tauchen. Ansonsten bin ich nicht für unter Wasseraktionen, schnorcheln oder tauchen reizt mich gar nicht. Ich bin sogar mal fast von einer Luftmatratze gefallen, als ich mich erschrak, weil ein Schwarm Fische angeschwommen kam. Nein, danke. Was mich noch interessiert, ist ein Uboot, das würde ich gerne mal von innen besichtigen. Das kann ja noch kommen. 

 

Viel lieber streife ich durch das Unterholz im Wald, beobachte die Fauna und Flora. Dabei fotografiere ich umgestürzte Bäume oder Baustümpfe, Astlöcher oder was weiß ich, sonst noch. Sogar einen Ameisenhaufen habe ich fotografiert, um ihn zu malen, ist übrigens nur etwas für die Tonne geworden. Und wer mich kennt, der weiß, dass ich gerade die natürlichen ursprünglichen Bachläufe in mein Herz geschlossen habe.  Und wenn es halt nichts besonderes entdecke, dann durchforste ich schon Mal das Internet, um Interessantes zu finden oder so manches bekomme ich als Vorlage von Freunden zugesandt. 

 

 

 

 

 

In unserem Garten beobachte ich die unterschiedlichsten Vogelarten, wobei ich meist nicht weiß, wie sie heißen. Ist mir egal, aber dass wir zeitweise eine Eule oder einen Uhu am Haus und im Garten hatten, der meinte seinen Futterplatz auf der Mittelpfette unseres Hauses zu nutzen, das weiß ich genau. Ich konnte des morgens oft genug die Reste seiner Beute entsorgen. Vögel nisten, wo sie können, und sei es unter den Dachpfannen, dass merkt man schon mal, wenn man nackte Küken oder geklaute Eier auf dem Boden ums Haus findet. Selbstverständlich haben wir eine Tränke für die Vögel im Sommer.

 

Doch da fällt mir noch der Ort Velbert ein, in dem wohnte meine Tante mit ihrer Familie, zeitweise sogar eine meiner Großmütter und ebenso spätere Familienmitglieder. Jedenfalls erinnere ich mich, dass es dort an jeder Häuserzeile einen Spielplatz gab. Und später als meine Tochter mit zur Kommunion ging, hatten wir in unserer Gemeinde einen Pater, den alle sehr mochten. Die Kinder fanden ihn toll, denn er integrierte sie stets mit in den Gottesdienst ein. Wenn es mal etwas Besonderes gab, was Kindern zu langweilig wurde, hatte er Stifte und Blätter dabei, damit sie malen konnten. Auch in seine Predigten packte er stets Aktuelles ein. Und das Witzige war, dass er auch einmal in genau dem Stadtteil, in dem meine Tante in Velbert wohnte, in der Kirche tätig war.

  

Von Unter Wasser der Häuser oder Straßen berichtete ich bereits mehrfach. 

Jetzt haben wir wieder November und die Zeit der Vergänglichkeit deutet sich immer mehr an. Nebelschwaden verhüllen die Welt, begraben Vieles unter sich, doch wenn sie sich aufgelöst haben und so mancher Baum steht noch Golden dar und erfreut uns dies. 

„Unter Ulmen“, das waren eine meiner ersten Gedanken, aber dabei dachte ich nicht an die Trauer, die man ihnen nachsagt, sondern sie dienten und dienen immer noch als Schutz für Mensch und Tier.

 

Mir schwirrt der Kopf, viele oder viel zu viel Gedanken kommen mir in den Sinn, so schließe ich lieber, da sich unter dem Nebel vieles verbirgt. 

Impressum

Texte: Schnief
Bildmaterialien: Manuela Schauten
Cover: Manuela Schauten
Tag der Veröffentlichung: 03.11.2022

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