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Maya neues Zimmer

"Papi, ich brauche neue Möbel!", stürmend und aufgeregt kam die dreizehnjährige Maya in Wohnzimmer gestürmt.

Der Vater schaute seine Tochter an und verdrehte unwillkürlich die Augen. Ihm schwante in diesem Augenblick, welch nettes Wochenende ihm bevorstand.

Da der Vater Maya nicht direkt antwortete, brach es aus Maya heraus. "Papi, meine Möbel sind Kinderzimmermöbel und es ist peinlich , wenn meine Freunde zu Besuch kommen!"

Es dauerte noch ein paar Sekunden, bevor er fragend antwortete:

"Gibt es einen neuen Ikea Katalog oder was ...?"

Mehr sagen konnte er nicht, denn Maya hatte Luft geholt und es schoß nur so aus sie heraus:

"Ich habe ganz tolle Möbel bei Ikea gesehen, einen starken Schrank, tolle Regale und ein Bett, das mir super gefällt. Den geile Schreibtisch habe ich jetzt glatt vergessen. Warte eine Sekunde , ich hole schnell mein Tablet, damit ich dir alles zeigen kann."

Schon rannte sie aus dem Wohnzimmer.

 

Es dauerte wirklich fast nur zwei Minuten, da setzte sie sich zu ihm aufs Sofa und hielt ihm fast da Tablet unter die Nase.

"Kind, so sehe ich doch nichts und nun schön langsam."

"Da guck, sieht das nicht toll aus?", wollte nun Maya wissen.

"Ja, sieht gut aus und jetzt hol mal einen Block, mal sehen, was das so kostet."

 

Während Vater und Tochter sich alle Preise zusammensuchten, deckte die Mutter den Abendbrottisch. Beim Abendesssen ging die Diskussion weiter und schließlich einigten sie sich, welche Möbel angeschafft werden sollen. Zwar war Maya nicht mit allem einverstanden, besonders nicht dasss sie ein kleines Regal selbst zahlen soll, welches ihr Vater stets ablehnte.

 

Am Samstag machten Vater und Tochter sich auf den Weg und fuhren zum nächsten Ikea - Markt.

Dort angekommen mussten sie sich erst einmal duch das Labyrinth der Verkaufsflächen schlengeln. Vor Ort schaute sich der Vater nochmals die ausgesuchten Möbel an und schließlich gelangten sie nach unten in die Halle, um die Kartons mit den zerlegten Möbeln auf ihren Einkaufswagen zu legen.

An der Kasse, die natürlich wieder propervoll war, was der Vater so liebte, fand Maya noch eine kleine Lampe und bezierste ihren Vater. Schlußendlich durfte sie die mitnehmen.

 

Gut zuhause angekommen wurden die Kartons sortiert und nach dem Mittagessen begaben sie sich an den Aufbau der Möbel. Zum Glück hatte der Vater schon Erfahrung solcher Aktivitäten gesammelt. Trotzallem fluchte er ab und zu, vor allem, weil Maya die Schrauben zusammenin in einen Karton gelegt hatte. Ansonsten half sie aber, so gut es ging.

Noch vor dem Abendessen hatten sie bis auf ein Regal alles zusammengebaut und die Mutter staunte, denn damit hatte sie nicht gerechnet, dass die beiden Schrank, Bett und auch den Schreibtisch geschafft hatten.

"Ihr seid ein tolles Team", meinte sie anerkennend.

 

Nach dem Essen baute der Vater noch rasch das Regal zusammen, während Maya mit der Mutter die Möbel feucht auswischten und die Kleidung einsortiert hatten. Auch beim beziehen des Bettes half Maya und ließ sich glücklich darauf fallen.

 

Nachdem der Vater sein Werkzeug eingepackt hatte, verschwand er ins Wohnzimmer um endlich in Ruhe die Sportschau anzusehen.

Plötzlich stand Maya in der Tür, hatte eine Flasche Bier in der Hand und meinte:

"Danke für alles und die hast du total verdient."

Sie lief zu ihm und drückte ihn fest.

 

Damit hatte der Vater nicht gerechnet, freute sich aber und meinte:

"Solch eine Aktion gibt es erst wieder, wenn wir deine Studentenbude einrichten!"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weihnachten 2020

Nun wohnen wir seit rund 20 Jahren auf dem Land, besser gesagt, in einem etwas über tausend Seelendorf. Ein Dorf in dem nicht nur der Fußball- und Schützenverein eine zentrale Rolle spielt, nein wir besitzen auch eine kleine Bläsergruppe, sie nennt sich Harmonie, die zu allen Festen aufspielt.

Am Heiligen Abend beginnt kurz vor 15 Uhr die Einstimmung auf das Fest. Unsere Harmonie zieht beginnt dann in unsere Straße die ersten Weihnachtslieder zu spielen, die Anwohner treten vor die Türe und lauschen den Tönen. Nach dem dritten Lied und einem Schnäpschen zogen sie weiter in die nächste Straße. Kurz vor 16 Uhr spielen sie vor der Kirche, bei der dann das Portal weit geöffnet wurde und die Besucher, welche auf den Beginn der Familienmesse warteten, lauschten andächtig.

Im Jahr 2020 war ja alles heruntergefahren, die Weihnachtsmessen waren ja auch auf eine gewisse Personenzahl beschränkt, jede Familienfeier war ja beschränkt. Die meisten Menschen hielten sich ja auch daran.

So gab es auch an diesem Weihnachtsfest keine Einstimmung durch unsere Harmonie, sondern in unserem Briefkasten befand sich ein kleines Rundschreiben.

Den Weihnachtsabend verbrachten wir im kleinen Kreis, Kind mit Freund, mein Mann und meine Wenigkeit. Zuerst besuchten wir unsere Oma, und feierten mit ihr ein klein wenig. Nach einem gemeinsamen Abendessen und der Bescherung erzählten wir noch ein wenig. Kurz vor 22 Uhr meinte ich, „Zieht euch bitte Schuhe und Mantel an, wir gehen jetzt nach Draußen!“

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 08.07.2024

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