Hanne machte einen Spaziergang und setzte sich nach einer Weile ans Ufer ihres geliebten Baches. Ganz entspannt blickte sie in das klare Wasser, welches sich an den Steinen zu wirbeln begann. Ja nach der Dürre war der Wasserstand sehr niedrig und nun schwenkte ihr Blick umher. Was nun dort alles sichtbar wurde, was im Normalfall längst weitergespült wurde. Ja, nun zeigte auch die Natur ihr zweites Gesicht. Nicht nur Menschen besitzen zwei Gesichter, sondern auch die Natur, dachte sie so bei sich und begann zu sortieren, welche Erfahrungen sie bisher in ihrem Leben gemacht hatte.
Ja, Menschen haben oftmals zwei Gesichter und diese zeigen sich oftmals in ihren Stimmungen wieder. Oder meine Erfahrung lehrte mich auch, dass Menschen sehr freundlich sein können, einen bejubeln, einen unterstützen, aber nur dann, wenn es sich mit den eigenen Interessen deckt. Sobald man nicht mehr gebraucht wird, wird man oftmals ins Abseits geschoben oder schlimmstenfalls gedemütigt. Gut, es gibt auch einige Ausnahmen, aber im Normalfall ist es leider so, Hanne dachte dabei an gewisse Vorfälle, die ihr in den letzten Jahren untergekommen waren, schluckte und blickte in den blauen Himmel, der mit kleinen weißen Wölkchen gesprenkelt war. Ihr Blick glitt wieder zum Bachlauf und da fiel ihr die Natur wieder ein.
Ja die Natur, insbesondre unser Wetter oder das Wetter an sich, ja es hat auch zwei Seiten, grob gesagt ein Hoch und ein Tief. Beim Hoch halt die Schönwetterphase, an denen es den meisten Menschen gut geht und sie gute Laune besitzen oder auch dann freudig verbreiten, doch wenn so ein Tief mit Dauerregen Einzug gehalten hat, dann kippt die Stimmung und Menschen neigen diese miese Stimmung an andere weiterzugeben. Selbst im Winter ist das so. Aber die Natur braucht dieses Wechselspiel, denn ohne die Hochs und Tiefs würde sich keine Vegetation ergeben und alles würde entweder versteinern oder was weiß ich. Jedenfalls würde es kein Leben auf unserem Planeten geben!
Ja zwei Gesichter gibt es überall und wollen wir hoffen, dass die Menschen diese Gesichter nicht zu Lasten unserer Welt ausspielen und sie zerstören. Genug von solchen gibt es leider, diese begnadeten Machthungrigen, die nicht verstehen können, dass man Wirtschaftsinteressen auch friedlich lösen könnte, ohne dass sie andere unterwerfen wollen.
Hanne war inzwischen mit ihren Gedanken bei der Politik angelangt und dachte
Auch unsere Regierung zeigt zwei Gesichter, einerseits will sie für ihr Volk da sein, anderseits nimmt sie es aus. Versprechungen in ihren Wahlkämpfen, Witze über die man heute lachen kann, wurden doch nicht umgesetzt, höchstens das sich unser Leben weiter einschränken wird, wir frieren müssen, weil die meisten weder der oberen Mittelschicht noch der Reichen angehören.
Hannes Füße, welche sie ins kalte Wasser des Bachlaufs getaucht hatte, machten sich bemerkbar und Hanne zog sie hinaus, weil sie begann zu frösteln. Sie drehte sich und stand langsam auf. Da erblickte sie einen bunten Schmetterling, der sie in den Bann zog, und machte sich auf, um ihn in einer Fotografie festzuhalten.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: M.Schauten
Tag der Veröffentlichung: 21.08.2022
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