Hanne schlenderte durch den inzwischen winterlichen Wald, es machte ihr nichts aus, dass dort einige wilde Tiere lebten, obwohl sie doch ein wenig Angst vor Wildschweinen und Wölfen besaß.
Aber sie liebte es, den Eichhörnchen, diesen kleinen, die einfach selten still saßen zuzuschauen. Gerade dann, wenn sie ihr scheinbar in die Augen blickten, musste sie unwillkürlich lächeln und vergaß dabei alles um ihr herum. Nichts konnte sie in diesem Augenblick ablenken, keine Gedanken zur Umwelt oder gar zum herrschenden Unmut in unserem Land. So genoss sie diese Augenblicke, sie gaben ihr Kraft und Mut.
Leider verschwand viel zu schnell das Eichhörnchen, sodass sie sich Gedanken machte über das vergangene Jahr. Für sich selbst fand sie, dass die Politiker nicht vernünftigerweise an einem Strang zogen, sondern ihr eigenes Süppchen kochten. Wäre es nicht einfacher und sinnvoller gewesen, im Herbst nochmals für alle das freizügige Leben herunterzufahren, damit sich keine Teilung der Bevölkerung bildete. Und jeder vernünftige Mensch ist ein Querdenker, der auch mal hinterfragt, wie auch Hanne. Ihre Gedanken verliefen nur ein wenig anders als diese sogenannten Querdenker, die nur auf Krawall heraus waren. Mit der Zeit hatte sie schon gar kein Interesse mehr an den Nachrichten, sie versuchte es niederzuschreiben, es funktionierte aber nicht, denn sie wollte niemanden anklagen, da sie im Grunde wusste, die frisch Gewählten versuchen erst einmal Fuß zu fassen. Hanne fand aber, die Segel hätten anders gesetzt werden sollen. Nicht dass sie nicht mit dem Impfangebot einverstanden sei, sondern die Umsetzung. Ihr ging definitiv das Getöse um 2 G oder gar 2 G + tierisch auf die Nerven, ebenso eine allgemeine Impfpflicht.
Gibt genug Impfungen, die die Leute sogar freiwillig machen, weil sie in ein bestimmtes Land reisen wollen, welche Behördengänge sind diese Impfungen durchgangen und das zu welchen Standards, das ist mehr als fraglich?! Das Thema hat sich für sie erledigt und tut es mit wenigen Worten ab, „Was bringt eine Impfplicht, wenn schon die Schulpflicht nicht geholfen hat“.
Hanne wollte so gerne mal wieder eine nette Kindergeschichte schreiben, was passierte aber dauernd, dort schob sich unwillkürlich Realität mit ein. Laufend machte sie beim Tippen Fehler, dass ihr einen schwergewichtigen Verdruss brachte. Doch zum Glück besaß sie ein weiteres Hobby und vertiefte dieses ein wenig. Dabei verließ sie die irdische Welt und ihre Gefühle gingen in die Hände oder dem Pinsel über. Ohne es zu merken hatte sie plötzlich ihre Segel ein wenig anders in den Wind gesetzt. Zu ihrer Überraschung schaffte sie bei dem ein oder anderem Bild, beides miteinander zu verbinden, was sie glücklich stimmte.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: Aquarellbilder Manuela Schauten
Cover: Bild Manuela Schauten
Tag der Veröffentlichung: 26.01.2022
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