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Weiß

„An was kann mich die Farbe Weiß erinnern?“, dachte ich so bei mir als ich seinerzeit mich bei einem Wettbewerb beteiligte, welcher in einer Community ausgeschrieben wurde. Es handelt sich um Erinnerungen an die Farbe Weiß. Eigentlich an eine ganze Menge, womit ich diesen Farbton in Verbindung bringen konnte, z.B. „Ganz in weiß mit einem Blumenstrauß“ von Roy Black, kommt mir das Thema Hochzeit ins Gedächtnis. Der Witz jedoch, ich habe nicht in Weiß vor dem Traualtar gestanden, sondern ausschließlich in einem hellgelben Kostüm im Standesamt.

 

Weiß, ja die Farbe, da fallen mir Wolken ein, jedenfalls die Schönwetterwölkchen am strahlend blauen Himmel. Doch sind sie wirklich strahlend weiß, denn beim genauen Betrachten erkennt man deutlich Licht und Schatten. Beim Anstrahlen durch die Sonne zeigt sich ein goldiger Schein und auf der abgewandten Seite ist das Wölkchen leicht ergraut.

 

Ja, was bedeutet eigentlich Weiß, was vermittelt uns die Gesellschaft oder wird uns in den Medien suggeriert? Weiß steht für die Reinheit, die Perfektion in seiner Art. Gerade in der Waschmittelwerbung, egal ob es sich um die lange Leine mit der blütenweißen Wäsche in Form von Hemdchen, Handtüchern oder Bettlaken oder den reinlichen anderen Marken suggeriert wird. Doch wer trägt schon außer der älteren Generation überhaupt noch weiße Wäsche oder benutzt weiße Bettlaken? Die Wenigsten.

 

Engel tragen weiße Gewänder auf den meisten Bildern, die ich kenne. Doch wer das Buch „Engel in meinem Haar“ gelesen hat, weiß inzwischen, dass die unterschiedlichen Engel Gewänder in den schillersten bunten Farben tragen.

In der Natur finden wir nicht nur unzählige Blumen und Bäume, deren Blütenpracht einen weißen Farbton besitzen, sondern auch Schnee zeigt sich sogar auf den höchsten Bergen im Sommer seine helle Farbe. Doch auch die See, wenn sich die Wellen brechen, zeigen sich die Schaumkronen in einem hellen Weiß.

In einem werden mir alle recht geben, denn Weiß zeigt Licht an, eine Helligkeit, das mit den Menschen etwas Besonderes macht. Eigentlich mag jeder Helligkeit, sie macht fröhlich, dagegen mag kaum jemand die Dunkelheit. Jeder dreht sich lieber zum Licht, es wärmt, Dunkelheit strahlt Kälte aus. Doch ich verzichte darauf, näher darauf einzugehen, denn eine psychologische Doktorarbeit liegt mir nicht.

 

Selbst in der Malerei wird zwar eigentlich nur mit dem Farbton weiß aufgehellt, um etwas besonders in den Fokus zu rücken. Den Farbton Weiß gibt es in den unterschiedlichsten Nuancen, das bedeutet, das Weiß nicht gleich Weiß ist.

Jeder wird es schon bei der Renovierung gemerkt haben, als er im Malergeschäft oder im Baumarkt den richtigen Ton für sein Heim aussuchte.

 

So ein Ärger, bei meinen Gedanken zu Weiß habe ich zwar Einiges angeführt, aber eine Erinnerung ist mir nicht zur Farbe Weiß in den Sinn gekommen. Ist eigentlich auch egal, denn jeder kann sich sicher vorstellen, dass ich wie viele andere in meiner Kindheit den Berg mit einem Schlitten hinunter gerodelt, beziehungsweise mit den Gleitschuhen hinuntergeglitten bin.

 

Doch da ich gerne male benötigt ich oft die Farbe Weiß, nicht nur um etwas aufzuhellen oder in den Fokus zu stellen.  In der Kunst ist Weiß eine der unbunten Farben und ein Gestaltungsmittel in der Malerei. Unbunt wird eine Farbe bezeichnet, wenn sie weder einen bestimmten Farbton noch eine Sättigung aufweist. Zu den Unbunten Farben gehören neben Weiß Schwarz und Grau. Da sie keinen Farbstich besitzen ist die für den allgemeinen Sprachgebrauch eine die präzisierende Einschränkung nötig, lediglich durch ihren Hellbezugswert unterscheiden sich Unbunte Farben voneinander.

Farben zeigen sich in den unterschiedlichsten Bedeutungen, als gesehene Farbe, sprich ihrer Farbwahrnehmung, als subtraktive Farbmischung, welche sich unterteilen in Primärfarben, Sekundärfarben und unbunte Farben. Ebenso an Bedeutung in der Darstellung und Verwendung der Malstoffe. Wenn man malt und man die Bedeutung der Farben kennt, kann man entsprechend damit spielen. Freude, Wut, Angst, Traurigkeit, Hoffnung lassen sich ausdrücken und diese Emotionen beim Betrachter wecken.

Genauso spiele ich mit den Farben und versuche diese in meine Werke einzusetzen, hier ein Beispiel, dieses Bild ist mit Pastellkreide gemalt.

 

 

 

 

Blau

 Im Dezember des Jahres 2020 wurde in einer der Kunstgruppen bei Facebook eine Challenge mit der Bedingung ausschließlich nur blaue Farbtöne und Schwarz für den Schatten zum Thema Weihnachten ausgerufen. Mein Interesse wurde geweckt und ich machte mich ans Werk.

Das erste Werk nannte ich mal Weihnachtsmann mit dem Segelboot unterwegs.

 

Aber kaum jemand verstand das Bild, sondern wurde nur allgemein kommentiert.

Kurz und gut, ein neuer Versuch und stellte es in die Gruppe.

 

 

Kurze Zeit später bekam ich eine Meldung, tolles Bild, aber es sollte per Messenger zugesandt werden, ich Dussel hatte mal wieder nicht alles gelesen und die Abstimmung erfolgt erst am 30.12, als ich nochmals die Ausschreibung gelesen hatte. Egal, ich hatte es ja auch bereits auf meine Facebook - Seite gestellt.

Nun malte ich einfach so mal eine Landschaft, einfach aus Spaß.

 

 

Im Anschluss malte ich noch ein Paar Weihnachtskugeln, die ich dann auch per Messenger versandte.

 

 

Als ich schließlich am 30. 12. abstimmte, musste ich feststellen, dass ganz tolle Bilder eingereicht wurden und jedes bekam von mir ein Herzchen. Besonders gefielen mir die von den Anfängern, die sich sehr viel Mühe gegeben hatten. Das neue Coverbild für den Januar 2021 wurde ein Bild mit Hirten auf dem Feld. Wie ich abgeschnitten hatte, interessierte mich nicht, denn ich hatte diese Herausforderung einfach so angenommen und ich hatte ganz viel Freude beim Erstellen meiner Bilder.

 

 

Gelb

Im Spektrum des sichtbaren Lichts liegt die Farbe Gelb zwischen Grün und Orange. Durch das Licht wird sie mit einer dominanten Wellenlänge hervorgerufen. Es handelt sich um eine Primärfarbe in subtraktiven Farbsystemen, die beim Malen oder Farbdrucken verwendet wird. Gelb eine Sekundärfarbe, welches in dem RGB-Farbmodell, das zum Erzeugen von Farben auf Fernseh- und Computerbildschirmen verwendet wird, die durch das Kombinieren von Rot und Grün mit gleicher Intensität hergestellt wird.  Diese Carotinoide verleihen Herbstblättern, Mais, Kanarien, Narzissen und Zitronen sowie Eigelb, Butterblumen und Bananen die charakteristische gelbe Farbe. Sie absorbieren die Lichtenergie und schützen Pflanzen vor Lichtschäden. Einen leichten gelblichen Farbton besitzt das Sonnenlicht wegen der Oberflächentemperatur auf der Sonne.

 

Gelb-Ocker-Pigmente waren eine der ersten Farben, weil sie weit verbreitet waren, wurden die in der Kunst verwendet. Die Lascaux Höhle in Frankreich besitzt ein Bild von einem gelben Pferd, ca. 17.000 Jahre alt. Um Gold und Hautfarbe in ägyptischen Gräbern und in den Wandbildern innerhalb römischer Villen darzustellen, wurden Ocker und Orpimentpigmente verwendet. Traditionell ist die Komplementärfarbe von Gelb Violett. Die zwei Farben stehen sich auf dem Farbrad einander gegenüber, das lange von Malern benutzt wurde. Vincent Van Gogh, ein begeisterter Student der Farbenlehre, verwendete in einigen seiner Gemälde Kombinationen von Gelb und Violett für maximalen Kontrast und Harmonie.

 

Gelb war die Farbe in der frühchristlichen Kirche, welche mit dem Papst und den goldenen Schlüsseln des Königreichs verbunden war, wurde aber auch mit Judas Iskariot in Verbindung gebracht und wurde ebenso verwendet, um Häretiker zu markieren. Im 20. Jahrhundert wurden die Juden während des 3. Reiches in Europa gezwungen, einen gelben Stern zu tragen. Die Farbe des Mittleren Reiches zeigte sich im China Gelb und durfte nur vom Kaiser und seinem Haushalt getragen werden, besondere Gäste wurden auf einem gelben Teppich begrüßt.

 

In Astronomie besitzen Sterne der Spektralklassen F und G, wie unsere Sonne, Farbtemperaturen, die sie gelblich aussehen lassen. Der erste Astronom, war FGW Struve im Jahre 1827, der Sterne nach ihrer Farbe klassifizieren konnte.

 

In der Biologie enthalten Herbstblätter, gelbe Blumen, Bananen, Orangen und andere gelbe Früchte alle Carotinoide, gelbe und rote organische Pigmente, die in den Chloroplasten und Chromoplasten von Pflanzen und einigen anderen photosynthetischen Organismen wie Algen, einigen Bakterien und einigen Pilzen vorkommen. Diese spielen bei den Pflanzen und Algen zwei Schlüsselrollen, zum einen absorbieren Lichtenergie für die Photosynthese und schützen zum anderen das grüne Chlorophyll vor Lichtschäden.

Wenn sich im Spätsommer die Tageslichtstunden verkürzen und die Temperaturen abkühlen, werden die Adern, die Flüssigkeiten in das Blatt hinein und aus ihm heraustragen, allmählich verschlossen. Die Wasser- und Mineralaufnahme im Blatt wird zuerst langsam und dann schneller reduziert. Während dieser Zeit beginnt das Chlorophyll abzunehmen. Wenn das Chlorophyll abnimmt, werden die gelben und roten Carotinoide immer mehr sichtbar, wodurch die klassische Herbstblattfarbe entsteht.

 

 

Carotinoide sind in vielen Lebewesen üblich. Sie verleihen Karotten, Mais, Narzissen, Steckrüben, Butterblumen und Bananen ihre charakteristische Farbe. Sie sind verantwortlich für das Rot gekochter Hummer, das Rosa von Flamingos und Lachs und das Gelb von Kanarien und Eigelb.

Xanthophylle werden am häufigsten in den Blättern von Grünpflanzen gefunden, ihren Weg finden sie durch die Nahrungsaufnahme in die Tiere. Zum Beispiel kommt die gelbe Farbe von Hühnereigelb, -fett und -haut von dem Futter, das die Hühner konsumieren. Hühnerhalter wissen dies und fügen oftmals Xanthophylle, normalerweise Lutein hinzu, um das Eigelb gelber zu machen.

 

Bananen sind grün, wenn sie gepflückt werden. Einmal gepflückt, beginnen sie zu reifen, Hormone in den Bananen wandeln Aminosäuren in Ethylengas um, dass die Produktion mehrerer Enzyme stimuliert. Diese Enzyme verändern die Farbe, Textur und den Geschmack der Banane. Die grüne Chlorophyllversorgung wird gestoppt und die gelbe Farbe der Carotinoide ersetzt sie. Wenn die Enzyme ihre Arbeit fortsetzen, brechen die Zellwände zusammen und die Bananen werden braun.

 

Beim Fisch ist der Gelbschwanz ist der gebräuchliche Name für Dutzende von verschiedenen Fischarten, die gelbe Schwänze oder einen gelben Körper haben.


Der heute Gebräuchlichste gelbe Lebensmittelfarbstoff heißt Tartrazin. Es ist ein synthetischer zitronengelber Azofarbstoff. Bekannt als E Nummer E102, CI 19140, FD & C gelb 5, Säure gelb 23, Essen gelb 4. Am häufigsten verwendetet oder verarbeitetet in Lebensmitteln wie Mais und Kartoffelchips, Frühstückszerealien wie Cornflakes, Süßigkeiten, Popcorn, Senf, Marmeladen und Gelees, Gelatine, Softdrinks, Energie- und Sportgetränke sowie Gebäck. Ebenso verarbeitet wurde der gelbe Farbstoff in Flüssigkeit und Seife, Shampoo, Kosmetika und Medikamenten.

 

Laut Umfragen in Europa, Kanada und den Vereinigte Staaten, ist Gelb die Farbe, welches die Menschen am häufigsten mit Amüsement, Sanftheit, Humor und Spontanität assoziieren, aber auch mit Doppelzüngigkeit, Neid, Eifersucht, Geiz und mit Feigheit. In China und vielen asiatischen Ländern, wird die Farbe jedoch in Verbindung von Glück, Ruhm, Harmonie und Weisheit gesehen.

 

Persönlich empfinde ich Gelb als eine schöne sanfte Farbe, die mir den Frühling anzeigt, denn gerade dort zeigen sich die ersten grünen Stängelchen nicht nur grün sondern zeigen auch ein deutlichen Gelbstich. Humorig finde ich die Gelbtöne in den Karnevalsköstümen.  Das Eifersucht auch mit Gelb verbunden wird, ist mir schon klar, aber eifersüchtig bin ich nicht, ich gönne viel lieber anderen Erfolg oder freue mich mit ihnen. Feigheit verbinde ich eher mit dunklen Farben, die die Schattenseite zeigen, da feige Menschen sich nicht ins Rampenlicht stellen würden, zum Beispiel, für die Eintretungen von Ungerechtigkeiten offen ihre Meinung vorbringen.

 

Da ich auch male, nutze ich Gelb gemischt mit Weiß um Helligkeit zu erzeugen, da Weiß zu hart wäre und es auch nicht ganz so gut herüberkommt.

 

Grün

Psychologisch verbinden wir mit dem Farbton Grün meist Glück, Hoffnung, Leben, Natur, Zufriedenheit und Regeneration, aber auch Unreife und Gift.

Die Farbe Grün wirkt nicht nur natürlich, sondern auch entspannend und beruhigend. Besonders die Werbung macht sich diese Wirkung zu Nutze. Die Psychologie bedient sich der Wirkung der Farben ebenso wie die Kunst. Was grün ist, ist meistens gut. Dies zeigt sich nicht nur darin, wenn es in Ordnung ist, dass etwas mit einem grünen Haken versehen wird. Es besteht keine Gefahr, solange etwas im grünen Bereich ist, beispielsweise bei Messgeräten. Vom kulturellen Hintergrund hängt auch ab, wie die Farbe Grün wahrgenommen und eingesetzt wird. Geld wird in Amerika wird mit grün assoziiert, da die Dollarnoten grün sind. Kommt Grün in der Wirtschaft zum Einsatz gebracht, soll es einen finanziellen Gewinn versprechen.

Gerade in der Werbung spielt die Psychologie ohnehin eine große Rolle. Verschiedene Grüntöne im Label soll eine Marke als besonders umweltfreundlich darstellen, denn so wirkt die Marke natürlich, frisch und gesund.

Der Farbe Grün wird nachgesagt, sie soll eine direkte Wirkung auf den Menschen haben und sogar bei Problemlösungen zu helfen, häufig seien daher Schultafeln auch grün. Deshalb wird sie von Psychologen bei der Therapie von psychischen Erkrankungen eingesetzt, die Farbe soll ebenso entspannend und heilungsfördernd sein, aus diesem Grund werden die Patientenzimmern in einigen Krankenhäusern in einem sanften Grünton gestrichen.

 

In der Kunst ist die Farbe Grün ist eine der wichtigsten Farben. Durch ihre einzigartige Symbolik erfordert es Wissen über die Ursprünge dieser spannenden Farbe, denn je nach dem Kontext kann Grün Gelassenheit, Ruhe und Verbundenheit zur Natur oder aber Giftigkeit und Bedrohlichkeit deutlich ausdrücken.

 So habe ich Anfang des Jahres 2021 versucht ein Bild mit Aquarellfarben zu malen, doch während ich es erstellte, musste ich feststellen, das Papier 400 g nur für Aquarell und Acryl ausgewiesen sowie die eigentliche Farbe wollten nicht harmonieren. Auch die Mischung der unterschiedlichen Grüntöne ließ sich nur ganz schwer, zumindest für meinen Anspruch, erreichen. Irgendwie deckten sie nicht an der Stelle, wo ich es wollte. Aus Erfahrungen, die ich bereits gesammelt hatte, auch wenn jeder empfindet das Bild ein wenig anders als ich. 

 

 

Rot

Die Farbe Rot steht nicht nur für Leidenschaft und die Liebe, nein, sie zeigt auch auf Feuer, Blut, Machthunger sowie Mut. Auch mit Gefahr, Krieg, Aggressivität, Wut oder Zerstörung wird der Farbton Rot in Verbindung gebracht. 

Gerade die Wirkung von Rot auf den Menschen ist besonders stark. Dort besitzt die Farbe eine klar anregende Wirkung, besonders Lebenskraft, Liebe und Stärke werden verbunden, leider auch Aggressivität und unschöne Bewegungen. Der Farbton energetisiert und belebt somit Körper, Geist und Seele.

 

Das rote Pigment kommt im Gegensatz zur Farbe Blau in der Natur im Überfluss vor, vorzufinden im menschlichen und tierischen Blut bis hin zu rötlichen Metallen und ihren Oxidierungsprozessen. Ein durch Eisenoxid rot gefärbter Ton ist Ocker, dieser wurde zermahlen und für die Körperbemalung und Höhlenmalereien verwendet.

Eine Malerei eines Bisons aus der Zeit von 16.500 – 15.000 v. Chr. wurde in einer Höhle in Spanien gefunden, die mit diesem roten Ocker gemalt wurde. Ein weiteres frühes rotes Pigment; welches stammte von Blei-Tetroxid stammte, wurde in der chinesischen Han-Dynastie verwendet.

Leuchtende Rottöne wurden in der Renaissance verwendet, um die Aufmerksamkeit auf die wichtigsten Figuren in einem Gemälde zu lenken. Das Gemälde Mariä Himmelfahrt (1516-1518) von Tizian ist ein Beispiel dafür. Durch ihre zinnoberroten Gewänder in dem Motiv werden die Figuren von Gott, der Jungfrau Maria und zwei Aposteln hervorgehoben. Ihre Rottöne machten einige Künstler machten noch strahlender, indem sie durchscheinende Lasuren verwendeten, welche der Farbe zusätzliche Leuchtkraft verliehen. In Vermeers Gemälde Das Mädchen mit dem Weinglas (1659-1660) ist dieser Effekt zu sehen.

Dass sich die Farbe Rot im Laufe der Zeit verblasst ist bekannt und sich verändert. Hier ein berühmtes Beispiel, es findet sich in Van Goghs Werk, da die roten Farbtöne in seinen Gemälden mit den mit anderen Farben vermischten, bereits nach 20 Jahren verblassten. In seinem 1890 entstandenen Rosengemälde zu sehen, einst waren die Blumen rosa und heute sind sie grün und weiß. Ganz bestimmte Pigmente sind davon stärker betroffen als andere.

 

Doch nun zu meinem Bild, welches auch viele Rotanteile besitzt. Die Entstehung ist im Anfang des Januars 2021 erfolgt. Seit Tagen herrschte eigentlich Novemberwetter, ein schreckliches Grau in Grau, die Tage wurden gar nicht hell und man benötigte eine zusätzliche Lichtquelle. So surfte ich ein wenig im Internet, schaute mir einige Fotografien an, und fand ein Bild, das fast genauso aussah, aber welches zu einer anderen Tageszeit aufgenommen wurde, wenige Sekunden danach einen Bilderbuchsonnenuntergang. "Wow", dachte ich nur noch. Wenige Minuten später griff ich zu meinem Skizzenblock, der eine glatte Oberfläche besitzt und 190 g schwer ist. Ich komme sehr gut mit dem Papier zurecht und legte los. Mittels eines Lineals und einem Bleistift zog ich einen Horizont. Griff im Anschluss zu meinen Kreideblöcken, brachte Gelb, Orange und Rot und Braun auf. Die Farben verrieb ich teilweise kreisförmig oder vertikal. Mit dem schwarzen Kreideblock wurden die Felsen und Steinbrocken angedeutet, den Schatten ins Wasser gezogen. Schließlich nahm ich die weiße Kreide, um Unebenheiten an den Übergängen auszugleichen. Licht brachte ich noch auf die Felsen und Steine auf, indem ich Gelb, Orange und Rot aufs Schwarz setzte. Gewisse Helligkeit erreichte ich mit dem weißen Farbton, die Kreide ist ganz weich und lässt sich wunderbar verreiben bzw. vermischen. Jedes Verreiben oder vermischen findet mit meinen Fingern statt, Handschuhe nutze ich nicht, denn irgendwie lege ich ein gewisses Gefühl, das mich glücklich macht, hinein.

 

 

 

Schwarz

 Die Farbe Schwarz wird dem untersten Charakter zugeteilt und verkörpert die Bewusstheit von Arterhaltung, Sexualität und Libido. Schwarz wird meistens als Negativ angesehen. Das Schwarz wurde nach der alten Temperamentlehre den Melancholikern zugeordnet, die von der „schwarzen Galle“ dominiert wurde. Heutzutage ordnet man die Farbe dem Pessimisten, den sogenannten "Schwarzsehern" zu. Im dem von Pfister seinem Farbpyramidentest wird Schwarz mit einer passiven Einstellung, zur Hemmung und Blockierung in Verbindung gebracht. Im Lüschertest dagegen gibt Schwarz die Stauung Abwehr und Verdrängung von Reizeinflüssen wieder. Verzicht und trotziger Protest bedeutet Schwarz bei Lüscher.

Meiner Meinung nach, besitzt Schwarz auch eine äußerst aktive, dynamische Qualität neben diesen negativen Eigenschaften. Es verkörpert energetisch Stärke und Eindeutigkeit, denn es entfaltet sich das Schwarz aus den Tiefen des Unterbewusstseins, der Kreativität sowie Ursprung alles Entstehen. Schwarz steht als Farbe der Höhle, sie steht synonym für das Dunkel der Gebärmutter bzw. aller Räume, da sich dort neues Leben entwickelt. Wie Weiß steht Schwarz als nicht - bunte Farbe, entspricht symbolisch dem Absoluten, der Fülle des Lebens oder eben auch dessen Nichtsein. Die Ambivalenz von Schwarz drückt somit symbolisch den Urbeginn, das Vorgeburtliche als auch die Fülle des Lebens, dessen Vollendung und den Tod aus. Für das das Unbewusste steht Schwarz im  Psychologischen, das Geheime und Verborgene. Somit wird Schwarz Symbolisch mit Mutter, Erde, Fruchtbarkeit und Tod assoziiert, somit ist Schwarz erdverbunden und beinhaltet von der Entstehung bis hin zum Tod die ganze Palette des Lebenszyklus.

 

Die dunkelste Farbe ist Schwarz in der Kunst, es ist das Ergebnis der Abwesenheit oder vollständigen Absorption von sichtbarem Licht. Schwarz ist eine achromatische Farbe, buchstäblich eine Farbe ohne Farbton, wie sein Gegenteil, dem Weiß. Oft wird es symbolisch im übertragenen Sinn, die Dunkelheit, darzustellen verwendet, während die Farbe Weiß für Licht steht.

Für den Druck von Büchern, Zeitungen und Dokumenten wird schwarze Tinte bzw. Druckerpulver am häufigsten als Farbe verwendet, da sie zu weißem Papier den höchsten Kontrast besitzt und am besten lesbar ist. Ebenso wird aus dem gleichen Grund schwarzer Text auf einem weißen Bildschirm am häufigsten verwendet, z.B. bei den Computerbildschirmen. Zusammen wird beim Farbdruck mit den subtraktiven Primärfarben Cyan, Gelb und Magenta verwendet, um die dunkelsten Farbtöne zu erzeugen.

Um Gegensätze zu beschreiben wurden oft in der Kunst Schwarz und Weiß verwendet, insbesondere die Wahrheit und Ignoranz, das Gut und Böse, ebenso das dunkle Zeitalter gegen das Zeitalter der Aufklärung. Schwarz die symbolische Farbe wird seit dem Mittelalter von Feierlichkeit und Autorität und daher immer noch häufig von Richtern und Magistraten getragen.


Eine der ersten Farben in der Kunst war Schwarz. Die vor 18.000 und 17.000 Jahren gezeichneten Zeichnungen von Bullen und anderen Tieren in der Lascaux Höhle in Frankreich, welche mit Holzkohle erstellt wurden. Die paläolithischen Künstler begannen mit Holzkohle und erzeugten dann lebhaftere schwarze Pigmente, indem sie Knochen verbrannten.
Positive Assoziationen hatte Schwarz für die alten Ägypter, für sie die Farbe der Fruchtbarkeit, warscheinlich wegen des reiche schwarzen Bodens vom Nil. Dem Gott der Unterwelt Anubis, dessen Farbe es war,sowie die Form eines schwarzen Schakals annahm, um den Toten Schutz vor dem Bösen bot.

Auch für die alten Griechen war Schwarz die Farbe der Unterwelt, durch den Fluss Acheron, getrennt von der Welt der Lebenden, weil dessen Wasser schwarz war. Diejenigen, welche die schlimmsten Sünden begangen hatten, wurden nach Tartarus geschickt, zur tiefsten und dunkelsten Ebene. Der Palast von Hades war in der Mitte, halt der König der Unterwelt, der auf einem schwarzen Ebenholzthron gesessenhaben soll.

Eine der wichtigsten Farben war Schwarz von den antiken griechischen Künstlern. Mit einer sehr originellen Technik begannen sie im 6. Jahrhundert v. Chr.  schwarzfigurige Töpferwaren und später rote Figuren-Töpferwaren herzustellen. Figuren mit einem glänzenden Tonplättchen malte der Künstler auf einen roten Tontopf in einer schwarzfigurigen Töpferei. Wurde der Topf gefeuert, färbten sich die mit dem Slip bemalten Figuren schwarz vor einem roten Hintergrund. Den Prozess haben sie später umgekehrt und die Zwischenräume zwischen den Figuren mit Schlieren bemalt. Dies hatte prächtige rote Figuren auf einem glänzenden schwarzen Hintergrund geschaffen.

 

Doch nun genug des Wissenwerte über Allgemeines, ich male und zeichne ja auch ab und zu mit Fineliner, Kohle oder Tusche, ebensogerne male ich auch solche Bilder mit Ölkreide oder Pastellkreide.

 

Dieses Bild hier ist der alte Bahnhof in unserer Stadt, den man doch tatsächlich abgerissen hat, er entstand nach einer Fotografie die ich im Netz 7.2020 fand. Zuerst malte ich ihn nur mit Finliner, doch nach meinem Empfinden kam er damit aber nicht so gut herüber, dass ich das Bild mit Pastellkreide bearbeitete, indem ich schwarze Farbe ganz locker auftrug und diese mit den Fingern verwischte. Um einen Lichteinfall darzustellen hellte ich dies mit ein wenig weißer Farbe auf.

 

  

 

Dieses Bild ist ein reines Fineliner Bild (2020) und man kann durch die verschiedenen Stärken der Stifte sehr gut Schatten hereinbringen.

 

 

 

Dieses Bild (11.2019) ist eine Mischung von Finelinern und einem Edding - Stift.

Das der Hintergrund nicht ganz weiß ist liegt an der Aufnahme. 

 

 

Persönlich finde ich man kann auch mit einer bzw. zwei Farben eine tolle Stimmung hervorbringen.

Braun

Die Farbe der Erde und des Holzes ist Braun. Somit steht der Farbton auch als Symbol für Organisches und Natürliches, natürliche Schönheit und Produkte. Sie vermittelt den Eindruck von Ganzheitlichkeit, Ordnung und Bodenständigkeit. Braun ist somit simpel und stark, beständig und ehrlich und kann helfen, fokussiert auf die wirklich wichtigen Dinge einzugehen und darzustellen. Im Allgemeinen wirken die Brauntöne beruhigend. Geerdet und beschützend. Diese drei Eigenschaften werden gerne mit dem Farbton verbunden. In Akzenten gesetzt schaffen diese eine wohlige Atmosphäre, da sie Geborgenheit und Sicherheit ausstrahlen, außerdem werden ihnen wärmende und beruhigende Charakterzüge zugeschrieben.

Braun ist eine zusammengesetzte Farbe. Im CMYK-Farbmodell, das beim Drucken oder Malen verwendet wird, wird Braun durch Kombination von Rot, Schwarz und Gelb oder Rot, Gelb und Blau erzeugt. In dem RGB-Farbmodell, das zum Projizieren von Farben auf Fernsehbildschirme und Computermonitore verwendet wird. Braun wird durch Kombination von Rot und Grün in bestimmten Proportionen hergestellt. Die braune Farbe ist in der Natur weit verbreitet, in Holz, Erde, menschlicher Haarfarbe, Augenfarbe und Hautpigmentierung. Braun ist die Farbe von dunklem Holz oder reichem Boden. Laut Meinungsumfragen in Europa und der Vereinigte Staaten, Braun ist die am wenigsten bevorzugte Farbe der Öffentlichkeit; die Farbe wird meist mit Schlichtheit, Rustikalität und Armut assoziiert.

 

In der Geschichte der Kunst mit der Farbton Braun wurde seit prähistorischen Zeiten verwendet. Einige Gemälde aus Umbra, einem natürlichen Tonpigment aus Eisenoxid und Manganoxid, wurden auf 40.000 v. Chr. datiert. An den Wänden der Höhle von Lascaux wurden Gemälde von braunen Pferden und anderen Tieren gefunden. In altägyptischen Grabmalereien zeigen die Frauenfiguren brauner Haut. Oft auf bemalten griechischen Amphoren und Vasen wurde Hellbraun verwendet. Aus der Tinte verschiedener Tintenfische produzierten die alten Griechen und Römer eine feine rötlich-braune Tinte mit der Farbe Sepia. Diese Tinte wurde von Leonardo da Vinci, Raffael und anderen Künstlern während der Renaissance und von Künstlern bis heute verwendet.

Im Mittelalter wurden dunkelbraune Pigmente in der Kunst selten verwendet, da die Maler und Buchmaler dieser Zeit helle, deutliche Farben wie Rot, Blau und Grün, anstatt dunkle Farben bevorzugten. Mit der Verwendung von Brauntönen begannen Künstler in der Ölmalerei im späten 15. Jahrhundert. Während der Renaissance verwendeten die Künstler im Allgemeinen vier verschiedene Brauntöne. In Nordeuropa, Jan van Eyck zeigte in seinen Portraits reiches Erdbraun, um die helleren Farben zur Geltung zu bringen. Im 17. und 18. Jahrhundert wurde Braun am meisten verwendet. Caravaggio und Rembrandt Van Rijn verwendeten Brauntöne, um Chiaroscuro-Effekte zu erzeugen, bei denen das Motiv aus der Dunkelheit auftauchte. Braun wurde im Allgemeinen von den französischen Impressionisten gehasst, weil sie helle, reine Farben bevorzugten. Die Ausnahme war Paul Gauguin unter französischen Künstlern des 19. Jahrhunderts, der leuchtenden braunen Porträts der Menschen und Landschaften von Französisch-Polynesien malte.

 

Wenn man einen Braunton bei einem Gemälde wählt, möchte man sicherstellen, dass er an Erde, Holz oder ungefärbtes Papier erinnert, jedoch nicht an Schlamm oder Schmutz. Den Farbton Braun gezielt einzusetzen und nutzen, um eben Schlamm oder Schmutz extra darzustellen, Gut kommt Braun natürlich auch in den Herbstbildern herüber, denn da zeigt sich die Vergänglichkeit und aus sogenanntem Schmutz wird es wieder hübsch.

 

 

 

 

 

 

Lila, violett, purpur

 

Da man im normalen Leben nicht auf Lila Wolken schwebt, es sei man ist gerade frisch verliebt, möchte ich im Vorfeld ein wenig Wissenswertes über die Farbe Lila und seiner nahen Verwandten und seiner Geschichte erzählen.

 

 

Eine Farbe zwischen Blau und Rot ist Lila und ist ähnlich dem Violett. Ist aber im Gegensatz zu Violett, welches eine Spektralfarbe im sichtbaren Spektrum mit einer eigenen Wellenlänge des Lichts ist. Violett ist eine zusammengesetzte Farbe, die durch die Kombination von Rot und Blau entsteht. Violett ist die Farbe ist laut Umfragen in Europa und UN-Staaten, welche am häufigsten mit Königtum, Magie, Geheimnis und Frömmigkeit assoziiert wird. Mit Pink wird es in Verbindung mit Erotik, Weiblichkeit und Verführung ebenso assoziiert.

Erstmals erschien Purpur in der prähistorischen Kunst während der Jungsteinzeit. In der Pech Merle Höhle und andere neolithische Stätten in Frankreich benutzten die Künstler Mangan- und Hämatitpulver, um Tiere sowie Umrisse ihrer eigenen Hände an die Wände ihrer Höhlen zu malen. Diese Werke wurden zwischen 16.000 und 25.000 v. Chr. datiert.

Die Bürger von Sidon und Reifen prodozierten bereits im 15. Jahrhundert v. Chr. Kleidung mit einem lila Farbstoff, der aus einer Meeresschnecke namens der stacheligen Farbstoff-Murex. Die Kleidung, welche mit dem Tyrianischen Farbstoff gefärbt war, wurde sowohl in der Ilias von Homer als auch in der Aeneis von Virgil erwähnt. Als Tyrian-Purpur wurde der tiefe, purpurfarbene Farbstoff dieser Schnecke bekannt. Zur Herstellung des Farbstoffs war das Verfahren lang, schwierig und teuer da Tausende von den winzigen Schnecken gefunden werden mussten. Berge von leeren Muscheln wurden an den antiken Stätten von Sidon und Reifen gefunden. Nachdem man die Schnecken eingeweicht hatte, wurde eine kleine Drüse entfernt, der Saft extrahiert und in ein Becken gegeben und ins Sonnenlicht gestellt. Der Saft wurde im Sonnenlicht weiß, im Anschluss veränderte sich in gelbgrün zu grün, dann violett, zum Schluss in ein Rot, welches immer dunkler wurde. Wenn die gewünschte Farbe war, wurde der Prozess gestoppt. Entweder Wolle, Leinen oder Seide wurde gefärbt. Der Farbton variierte zwischen karminrot und violett, war aber immer reich, hell und anhaltend. Tyrianisches Purpur wurde die Farbe von Königen, Adligen, Priestern und Richtern überall im Mittelmeerraum.

Bereits im Alten Testament wurde die Farbe erwähnt, denn im Buch des Exodus weist Gott Moses an, dass die Israeliten ihm ein Opfer bringen sollen, das “blaue, purpurne und scharlachrote” Kleidung enthält. Der Begriff für Purpur in der lateinischen Vulgata-Version der Bibelstelle aus dem 4. Jahrhundert ist Purpura oder Tyrian Purpur. In der Ilias von Homer, ist der Gürtel von Ajax lila, und die Schwänze der Pferde trojanischer Krieger sind in Purpur getaucht. In der Odyssee sind die Decken auf dem Hochzeitsbett von Odysseus violett. In den Gedichten von Sappho (6. Jahrhundert v. Chr.) feiert die Königin Klytämnestra das Können der griechischen Färber im Königreich von Lydia, indem sie purpurne Schuhe fertigten ließ und in dem Stück Aischylos (525-456 v. Chr.) begrüßt sie ihren Ehemann Agamemnon, indem sie den Palast mit lila Teppichen schmückte. Im Jahre 950 v. Chr. soll König Salomon Handwerker herbeigeführt haben, um Reifen mit lilafarbende Stoffe zu schmücken, rings um die Tempel von Jerusalem.

Auch Alexander der Große, als er das kaiserliche Publikum des makedonischen Reiches als Basileus, ebenfalls den Basileus des Seleukidenreiches und die Könige des ptolemäischen Ägyptens empfing, trugen alle einen tyrisches Purpur.

Es mag von den Etruskern stammen, dass der römische Brauch, violette Togas zu tragen, zeigt ein etruskisches Grabmal aus dem 4. Jahrhundert v. Chr., in dem ein Adliger mit dunkelvioletter und bestickter Toga lag. Im antiken Rom war die Toga praetexta eine gewöhnliche weiße Toga mit einem breiten violetten Streifen an der Grenze. Diese Toga wurde von freigeborenen römischen Knaben getragen, welche die Volljährigkeit noch nicht erreicht hatten, bestimmten Kategorien von Priestern und je nach der Stellung von Bürgern.

Die Toga Picta besaß ein kräftiges Purpur, das zudem mit Gold bestickt war. Während der römischen Republik wurde diese von Generälen in ihren Triumphen getragen. Ebenso vom Prätor Urbanus, als er im Streitwagen der Götter in den Zirkus an der Ludi Apollinares einritt. Während des Kaiserreichs wurde die Toga Picta von Magistraten getragen, die öffentliche Gladiatorenspiele veranstalteten, und von den Konsuln, sowie vom Kaiser zu besonderen Anlässen.

Während der römischen Republik, wenn ein Triumph abgehalten wurde, trug der General, welcher geehrt wurde, eine völlig purpurne Toga, die mit Gold eingefasst war. Die römischen Senatoren trugen eine Toga mit einem violetten Streifen. Während der Zeit des Römisches Reiches wurde Purpur mehr und mehr schließlich mit den Kaisern und ihren Offizieren in Verbindung gebracht. Suetonius behauptet, dass der Kaiser Caligula den König von Mauretanien wegen der Pracht seines purpurroten Umhangs ermordet hatte und dass Nero den Gebrauch bestimmter purpurroter Färbungen verbot. Der Verkauf von Purpurtuch wurde zu einem durch die Todesstrafe geschützten Staatsmonopol im späten Kaiserreich.

In den Stunden vor seiner Kreuzigung war Jesus Christus von der römischen Garnison in Purpur gekleidet worden, um seinen Anspruch, “König der Juden” zu sein, und zur Verspottung.

Von einem rötlichen zu einem bläulichen Lila scheint die tatsächliche Farbe des tyrischen Purpurs zu variieren. Nach Angaben des römischen Schriftstellers Vitruvius (1.Jh.v.Chr.) ergab der Murex (Schneckengattung aus der Familie der Stachelschnecken) aus nördlichen Gewässern eine bläulichere Farbe als dem Süden. Die chemische Zusammensetzung des Farbstoffs aus dem Murex ist dem des Farbstoffs aus Indigo sehr ähnlich, Indigo wurde ab und zu verwendet, um ein gefälschtes Tyri-Purpur herzustellen, dieses Verbrechen wurde jedoch streng bestraft. Tyrianisches Purpur war nicht die Farbe, sondern sein Glanz, sein Reichtum, sein Widerstand gegen Wetter und Licht und sein hoher Preis, weshalb es ein Verbrechen war, dieses zu verfälschen.

Mit großem Aufwand wurde in der Neuzeit das purpurne Tyrian nachgebaut. Als im Jahr 2008 der deutsche Chemiker Paul Friedander versuchte, tyrisches Purpur nachzubilden. Um ein Taschentuch zu färben, brauchte er zwölftausend Mollusken (wirbelloses Tier mit weichem Körper), er benötigte zur Einfärbung genau 1,4 Unzen Farbe. Im Jahr 2000 kostete ein Gramm Tyrian-Purpur zweitausend Euro, das aus zehntausend Mollusken nach der ursprünglichen Formel hergestellt wurde.


Durch die frühe christliche Ära, benutzten die Herrscher der Byzantinisches Reich Purpur als kaiserliche Farbe, ebenso für diplomatische Geschenke, des Weiteren für imperiale Dokumente und die Seitengestaltung der Bibel. Gospel-Manuskripte wurden in Goldbuchstaben auf mit Tyri-Purpur eingefärbtes Pergament geschrieben. In der Purpurkammer gebaren Kaiserinnen und die dort Geborenen wurden, als “vom Purpur geboren” bezeichnet. Die Bischöfe der byzantinischen Kirche trugen weiße Roben mit violetten Streifen, während Regierungsbeamte Quadrate aus lila Stoff trugen, um ihren Rang darzustellen.

Um 800 n. Chr. wurde Kaiser Karl der Große mit einem Mantel aus Tyrianischem Purpur gekrönt und 814 in einem Tuch der gleichen Farbe begraben, welches noch heute existiert. 1453, nach dem Fall von Konstantinopel an den osmanischen Türken verlor die Farbe ihren imperialen Status. Konstantinopels großen Farbenwerke wurden zerstört und allmählich scharlachrot, mit Farbstoff aus der Cochenille (Insekt) gemacht und wurde die königliche Farbe in Europa.

Im Jahr 1464 verfügte Papst Paul II., dass die Kardinäle nicht länger Tyrian-Purpur tragen sollten, stattdessen scharlachrot aus Kermen und Alaun, seitdem der Farbstoff aus Byzanz nicht mehr verfügbar war. Die Bischöfe und Erzbischöfe, die einen niedrigeren Status besaßen als die Kardinäle, erhielten die Farbe Lila, allerdings nicht das reiche Tyrianische Purpur. Diese trugen Stoffe, welche erst mit dem weniger teuren Indigoblau gefärbt und schließlich mit Rot aus Kermes-Farbstoff überlagert wurden.

Weniger Purpur wurde von den Königen und Fürsten des Mittelalters und der Renaissance getragen, wurde es die Robenfarbe von den Professoren Europa ‘s neuen Universitäten. Ihre Roben waren denen des Klerus nachempfunden, dazu trugen sie oft quadratische violette oder violette Mützen, sowie schwarze Roben mit purpurnen Verzierungen. Göttlichkeitsstudenten trugen besonders Violette Roben.

In den religiösen Gemälden der Renaissance spielten Purpur und Violett eine wichtige Rolle. Die Jungfrau Maria und Engel wurden oft in violetten oder violetten Roben dargestellt.

Noch gelegentlich wurde Purpur im 18. Jahrhundert von Katharina der Großen und anderen Herrschern, von Bischöfen und in leichteren Farbtönen von Mitgliedern der Aristokratie, selten dagegen von gewöhnlichen Menschen getragen, sicher wegen seiner hohen Kosten. Im 19. Jahrhundert hat sich dieses geändert. Ein 18-jähriger britischer Chemiestudent namens William Henry Perkin versuchte im Jahr 1856, ein synthetisches Chinin herzustellen. Stattdessen produzierten seine Experimente den ersten synthetischen Anilinfarbstoff, einen violetten Farbton namens Mauveine, welcher einfach zu Malve gekürzt wurde. Seinen Namen hatte er von der Malvenblüte, die die gleiche Farbe besitzt. Besonders nachdem die Queen Victoria ein Seidenkleid trug, das zur Königlichen Ausstellung von 1862 mit Mauveine gefärbt war, wurde die neue Farbe schnell modisch. Vor der Entdeckung Perkins war Mauve eine Farbe, die sich nur die Aristokratie und die Reichen leisten konnten. Perkin entwickelte einen industriellen Prozess, baute eine Fabrik und produzierte den Farbstoff per Tonne, sodass fast jeder Mauve tragen konnte. Dies war das erste einer Reihe moderner Industriefarbstoffe, welche sowohl die chemische Industrie als auch die Modewelt völlig veränderten.

Purpur war bei den präraffaelitischen Malern in Großbritannien einschließlich Arthur Hughes, der besonders helle Farben und romantische Szenen liebte. Um die Jahrhundertwende war Purpur eine Lieblingsfarbe des österreichischen Malers Gustav Klimt, der seine Bilder mit sinnlichen Purpur- und Veilchenblüten überflutete.

Im 20. Jahrhundert behielt Purpur seine historische Verbindung mit dem Königtum bei; George VI (1896-1952), trug violett in seinem offiziellen Porträt, und es war prominent in jeder Eigenschaft der Krönung von Elizabeth II im Jahr 1953, von den Einladungen zum Bühnenbild in Westminster Abbey. Gleichzeitig wurde es jedoch mit dem sozialen Wandel verbunden. mit der Frauenwahlrechtsbewegung für das Wahlrecht für Frauen in den ersten Jahrzehnten des Jahrhunderts, mit dem Feminismus in den 1970er Jahren und mit der psychedelischen Drogenkultur der 1960er Jahre.

Purpur, Grün und Weiß waren die Farben der Frauenwahlrechtsbewegung im frühen 20. Jahrhundert, um das Wahlrecht für Frauen zu gewinnen, und mit dem 19. Verfassungszusatz 1920 gelang. In einer Hommage an die Suffragetten wurde es in den 1970er Jahren zur Farbe der Frauenbefreiungsbewegung.

In den Konzentrationslagern des nationalsozialistischen Deutschlands, sprich dem 3. Reich, mussten Häftlinge, mussten die Mitglieder von nonkonformistischen religiösen Gruppen waren, wie die Zeugen Jehovas, ein lila Dreieck tragen.

Auch bei den Gegenkulturen wurde die Farbe in den 1960er und frühen 1970er Jahren von Psychedelikern und Musikern, wie z.B. Jimi Hendrix mit seinem 1967er Song “Purple Haze” oder der englischen Rockband Deep Purple aus dem Jahr 1968 assoziiert. Später, in den 1980er Jahren wurde in dem Song und Album Purple Rain (1984) des amerikanischen Musikers Prince vorgestellt. Der Purple Rain Protest war ein Protest gegen die Apartheid, welche in Kapstadt, Südafrika, am 2. September 1989, indem eine Polizeiwasserkanone mit Purpurfarbstoff Tausende von Demonstranten besprühte. Dies führte zu dem Slogan The Purple Shall Govern.

Gegen Ende des ersten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts wurde die violette oder lila Krawatte sehr populär, insbesondere unter den Politik- und Wirtschaftsführern. Man verband Durchsetzungsfähigkeit und Vertrauen einer rotblauen Krawatte mit dem Gefühl des Friedens, zudem passte sie gut zum blauen Geschäftsanzug, welche von den meisten nationalen und internationalen Unternehmensführern getragen wurde.

 

Mit reichlich Wissen seid ihr alle nun ausgestattet, doch auch wenn ich male, setze ich Lila, violett oder auch purpur ein.

Wie auf der Fotografie zeigt sich oftmals der Himmel in einem Lila Farbton, in dem man seine vielen Facetten erkennen kann.

 

 

Im Herbst des Jahres 2019 wurde mir eine Fotografie gezeigt, das Bild begeisterte mich, denn es zeigte einen Park in der Abenddämmerung. Unverzüglich griff ich einen Block und Bleistift, holte mir Skizzenartig die Besonderheiten auf mein Blatt. Im Anschluss griff ich zu meinen Acrylfarben. Es dauerte eine ganze Weile und einigen Änderungen, soweit diese halt mit Acryl zu bewerkstelligen waren, dass ich einigermaßen mit dem Ergebnis zufrieden war. Ich zeigte der Person, die mir das Foto gezeigt hatte. Nach der Rückmeldung setzte ich mich nochmals ans Werk, hier das Endresultat.

 

 

Da mich das Motiv so begeistert hat, versuchte ich dieses in eine Schneelandschaft nochmals darzustellen. Doch dieses Mal nutzte ich statt Acryl Pastellkreide. Auch dort verwendete ich ein helles bis dunkles Lila. Blau wäre zu hart gewesen und hätte die Stimmung warscheinlich so verändert, dass eine ganz andere Atmosphäre entstanden wäre.

Beide Bilder sandte ich an diejenige, welche mir die Fotografie gezeigt hatte, denn sie wollte diese an dem Fotografen weiterleiten.

 

 

Beim nachfolgenden Motiv begeistete mich besonders bei der Vorlage nicht nur die ganze Stimmung einer zur späten Stunde dargestellten Gasse, sondern besonders die unterschiedlichen Lichtverhältnisse und ich versuchte das besonders im Bereich des Pflasters. Den Nachthimmel zeigt sich durch die Aufbringung von Blau, Lila und etwas Schwarz, welche dann sanft verrieben wurden.

Auch diese Vorlage zum Bild war sicherlich vom gleichen Fotografen und heute hoffe ich dass er es vielleicht in seinem Lokal ausstellt.

 

 

 

Die Umsetzung zu diesem Bild erfolgte nach eine Fotografie, welches ich im Internet sah, mich begeisterte die Farbenvielfalt, dort kann man so sie Übergäge von Blau rot ins Lila erkennen.

 

 

 

Viele weitere Bilder sind mit den Farbtönen lila 7Violett bis ins Pupur entstanden, denn sie geben eine ganz bestimmte Stimmung wieder, die man einfach nicht mit einem Blau erreicht.

Vielfarbige Coverbild

 Inzwischen habt ihr so viel über einige Farben erfahren, auch einige meiner Umsetzungen dazu mit diesen Farbtönen, doch im Grunde fehlt jetzt noch das vielfarbige Coverbild.

Im Coverbild sind ja wie bereits erwähnt eine Menge von unterschiedlichen Farben enthalten, das Originalbild wurde auf einem Papier 190 g mit Pastellkreide (Blöcke, keine Stifte) in der Größe 21 x 29 cm gemalt. Zur Entstehung des Bildes möchte ich ein wenig ausholen, denn ich malte es für einen Coverwettbewerb mit dem Thema Wegbegleiter.

Im Vorfeld machte ich mir Gedanken, was kann man darstellen, sollte es vielleicht einen Bezug zum Inhalt des Buches oder nur zum Spendenziel. Nach kurzer Überlegung kam ich zu dem Entschluss, es sollte beides berücksichtigen.

Wegbegleiter können viele sein, ein Engel, ein Mensch, ein Tier, eine Geschichte oder sogar eine Sache. Doch was?

Ich grübelte ein wenig, plötzlich machte es sozusagen Klick und mit flotten Bleistiftstrichen machte ich mir Skizzen. Den für mich besten Entwurf übertrug ich nun auf das Papier. Im Anschluss färbte ich es mit den Farben Blau, Vieolett, Gelb, Grün, Beige, Braun, Rot, Weiß und Schwarz ein, wie dies erfolgt, habe ich bereits ja schon mehrfach erklärt.

Es ist zwar nicht ganz so geworden wie ich es gerne herüberbringen wollte, auch dass ich an der Anatomie des menschlichen Körpers noch üben sollte, ist mir erst dann bewusst geworden, als ich es fertiggestellt hatte.

Die Frau auf dem Bild könnte ein Engel sein, der an einem Bach oder Fluss, einer Bucht spazieren geht, aber genauso könnte es der Schmetterling rechts neben der Figur sein. Das Ufer ist sandig und mit Steinen durchsetzt und soll auch zeigen, dass das Leben Stolpersteine besitzt. Den Hintergrund habe ich extra undeutlich dargestellt, denn er soll auch die Weite des Lebens darstellen. Es gibt keine geraden Linien, denn kein Lebensweg ist gerade, sondern Hindernisse stellen sich immer wieder ein.

Beim Erstellen sind meine Gedanken unwillkürlich abgeschweift, Erinnerungen wurden sichtbar, gerade zu den Wegbegleitern.

Auch die Farbe ist ein Wegbegleiter in unserem Leben, sie bereichert uns, zeigt uns nicht nur Freude und Angst auf, welche wir mit ihr verbinden, sondern ermutigt uns oftmals.

 

 

 

Mir persönlich macht es sehr viel Freude mit den Farben zu spielen, diese zu mischen, eventuell ganz anderes in meinen Bildern darzustellen.

 

 

 

Impressum

Bildmaterialien: Manuela Schauten
Cover: Manuela Schauten
Satz: Manuela Schauten
Tag der Veröffentlichung: 04.01.2021

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