Marc hatte zwar die Worte seine Mutter vernommen, er möge doch bitte sein Zimmer aufräumen, als sie vor einigen Minuten ins Zimmer hineinblickte, doch er saß immer noch auf seinem Schreibtischstuhl und schaute den tanzenden Schneeflocken gebannt zu.
Marc begann zu träumen, auf den Tannenspitzen erkannte er kleine Figuren, die mit Spritzen in den Händen von Ast zu Ast hüpften und kleine rote Bälle versuchten zu treffen. „Haben die Elfen es immer noch nicht geschafft, die kleinen Biester zu erledigen, vielleicht hilft ihnen nun diese Impfung, die sie im Fernsehen zeigten, toll wäre es“, kam ihn in den Sinn. Jedes Mal, wenn ein Elf einen dieser roten Bällchen getroffen hatte klatschte Marc begeistert in die Hände.
Aus seiner Träumerei wurde er jäh gerissen, als seine Mutter von Klatschen der Hände neugierig den Kopf ins Zimmer steckte und sie laut gerufen hatte „Marc, bitte aufräumen, ich muss die Wäsche in den Schrank räumen“. Ganz verschreckt blickte er sie an, schaute wieder zum Fenster, doch so sehr er sich bemühte, er sah keine Elfen mehr.
„Jetzt hast du sie verschreckt“, murmelte Marc ärgerlich.
„Wenn habe ich verschreckt“, wollte die Mutter wissen.
„Die Elfen in den Tannen, die dem kleinen roten Bällchen den Garaus machten, dass diese schrumpften und sich in Luft auflösten“, erwiderte er mit geröteten Wangen.
Die Mutter versuchte zwischen den auf dem Boden aufgebauten Straßen und Schienen einen Weg mit einem Stoß frischer Wäsche zum Schrank zu bannen, was ihr jedoch nicht gelang und einige der Häuser und Autos fielen um.
„Mama“, entfuhr es Marc entsetzt.
„Du solltest doch aufräumen und nicht träumen“, erwiderte die Mutter in einem ruhigen Ton.
„Ich habe nicht geträumt, aber du hast meinen Bahnhof zerstört“
„Entschuldige aber ich habe dich mehrfach gebeten aufzuräumen und jetzt erledige das bitte, ich habe noch mehr Sachen für den Schrank“, damit drehte sich die Mutter um und bei ihrem hinaus gehen hörte er noch, „In einer halben Stunde ist Fieder da, ihr seid zum Schlitten fahren verabredet, ist nicht aufgeräumt, schicke ich ihn wieder weg.“
Marc rutsche von seinem Stuhl, packte seine verstreuten Autos, die Lok und die Schienen in eine Kiste, den Rest schob er kurzerhand unter das Bett. Er lief hinunter in die Küche, holte sich noch rasch etwas zu trinken, da klingelte es bereits an der Haustür. Rasch lief er hin und öffnete.
„Ich komme Frieder sofort“, rasch zog er sich seine Schneehose, Jacke und Stiefel an. Zum Schluss streifte er sich noch Mütze und Handschuhe über, dabei rief er „Mama, ich bin mit Frieder am Hügel“ und ließ die Haustür ins Schloss fallen.
Tag der Veröffentlichung: 04.01.2021
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