Ein Jahrzehnt, das nicht nur Freude brachte, aber zum Glück überwiegten die glücklichen Momente.
Im zarten Alter von 49 Jahren meldete ich mich in einem Forum, dass ich bis dato gar nicht kannte, an. Grund war eigentlich, dass mein Kind, damals mit ihren vierzehn Jahren, dort ein Buch eingestellt hatte. Es fand ganz viele Leser und positive Rückmeldungen. Dieses Buch ließ ich ein Jahr später bei einem kleinen Verlag verlegen. Doch durch dieses Buch, welches sie damals einstellte, stöberte ich natürlich auch so auf dem Portal herum und fand dort eine Menge, dass mich positiv ansprach.
Zuerst habe ich nur gelesen, mich sogar bei Abstimmungen beteiligt. Irgendwann wurde ich dann angesprochen und man fragte höflich, ob ich nicht auch einmal etwas beitragen möge. Wenn ich mich recht entsinne, erstellte ich erst ein Märchenbuch mit kurzen Nacherzählungen, die ich allerdings auf meine Weise erzählte. Mit meinem ersten Erinnerungsbuch, „Der schönste Tag“ machte ich dann bei einem Wettbewerb mit. Ganz viele positive Rückmeldungen habe ich erhalten, doch den Platz mit der Laterne. Naja, dachte ich, was solls, beim nächsten Mal wird es besser. So war es auch. Ich belegte sogar einmal den 2. und einmal den dritten Platz. Einige Jahre später nochmals den 2. Platz, aber da hatte ich definitiv nicht das Gefühl, dass sie meine Erzählung würdigten, sondern die eingestellten Bilder. Da ich normal mich regelmäßig im hinteren Feld bei den Wettbewerben wiederfand, gut dann ist es halt so und das Motto sollte ja lauten, dabei sein ist alles.
In diesem Forum gab es eine sehr aktive Gruppe, die sich nicht nur in den Wettbewerben traf, nein, man unterhielt sich auch so. Dort lernte man viele nette und auch eben ein paar unschöne Menschen kennen. Gemeinsam wurden nicht nur Bücher, sprich Anthologien erstellt, nein es gab auch gemeinsame Aktivitäten, wie Adventskalender usw. An die Erstellung der ersten Anthologie erinnere mich immer noch sehr, sehr gerne, denn sie steht für mich als Sinnbild einer funktionierenden Gemeinschaft.
Ich erinnere mich noch so genau als wäre es gestern gewesen, es sollte ein Buch mit Dezembergeschichten, welches von der Adventszeit, vom Nikolaus, Heilig Abend, der Weihnachtszeit und Silvester erzählt. Bei diesem Buch beteiligten sich über vierzig Autorinnen und Autoren. Wow, eine gewaltige Zahl, aber seinerzeit machte es jedem Beteiligten Freude sich einzubringen. Nachdem das Buch erstellt war, ging es erst richtig rund in der Gemeinschaft, man machte sich nicht nur Gedanken über das Spendenziel, nein auch wie können wir es vermarkten. Das erste Spendenziel sollte ein Herz für Kinder sein, oh Gott was machten wir uns für Gedanken und sahen unsere Liebe, wie sie dort auf dem Sessel in der Sendung saß und unser Buch vorstellte. Doch dann kam die Klatsche, wir waren denen nicht gut genug, durften auch nicht ihr Logo benutzen, seitdem legte ich für mich diese Organisation als begnadet ab.
Unverdrossen machten wir weiter, überlegten, wo können wir Werbung machen? Nicht nur Flyer und Plakate entstanden, sondern diese wurden, Wo es möglich war, Flyer verteilt oder als Plakat in unsere Fahrzeuge gehängt. (Noch heute achte ich, an gewissen Stellen, ob noch genügend Flyer ausliegen).
Auch andere aus dem Forum wurden auf diese Aktivität aufmerksam und sollte in die Forumszeitschrift. Wieder erfolgte eine hervorragende Zusammenarbeit, da gab es keine Stichelei oder Eifersüchtelei, man zog einfach an einem Strang und wir reichten alle ein Licht weiter.
Und ich werde niemals die Hoffnung aufgeben, das vielleicht wieder eines Tages solch ein Zusammenhalt geben wird.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: Manuela Schauten
Tag der Veröffentlichung: 27.10.2020
Alle Rechte vorbehalten