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Wildes Rudern

„He, was ist los, du haust ja um dich?“, Max rüttelte an Hanne, die in ihrem Bett saß. Hanne schaute ihn mit weit aufgerissenen Augen verständnislos an.

„Hattest du einen Alptraum?“, sagte nun Max lauter als er eigentlich wollte.

Es dauerte eine Weile bis  Hanne sich beruhigte, ganz leicht ruderte sie immer noch mit den Armen.

„Ich glaube ja“, wisperte sie plötzlich.

„Was war denn los? – Versuch zu erinnern und erzähl!“ forderte Max sie auf.

 

„Ich, ich war ein Panda, verlebte wundervolle Ferientage in einer kleinen Hütte, hatte nette Freunde gefunden, wir unternahmen viel und bereicherten uns gegenseitig. Doch eines Tages, da kamen kleine Stinker hinzu.“ „Stinker gibt es doch überall“ „Klar gibt es dir, doch wenn sie versuchen einen fertig zu machen und das taten sie!“ „Wie schafften sie dich knallharten gesottenen Panda fertig zu machen?“

„Alles was ich tat, wurde auf eine sonderbare Waagschale gelegt, mich bei meinen Freunden heruntergezogen, dass sich so mancher angewidert abwendet hat.“

„Glaube ich nicht“ „Doch, es hat sich niemand auf meine Seite gestellt, geschweige etwas gesagt, stattdessen dem Treiben zugeschaut.“ „Vielleicht haben sie die Stinker direkt angesprochen.“ „Nein, sonst hätten mich die Affen garantiert nicht mit den ollen Beeren beworfen.“ „Was für Affen?“ „Man, die Affen die auf der Insel leben, auch die Stachelschweine und sogar die Hühner grinsten jedes Mal hämisch, wenn ich mich außerhalb der Hütte bewegte.“

Ein Grinsen breitete sich auf Max seinem Gesicht aus, da fauchte ihn Hanne an: „Du auch noch, grinst mir frech ins Gesicht“ „Nein, ich grinse nicht über dich, sondern stellte mir gerade die Situation vor. Du als Panda, hattest garantiert deinen schweren Überseekoffer dabei, hast den garantiert zum Hafen gezogen. Hämisch grinsende Hühner“, gluckste Max, „dann die Stachelschweine, bei denen kann ich es ja noch einigermaßen vorstellen, wie sie ihr Maul verziehen und den hätte ich Knüppel zwischen die Beine geworfen“ Max zog Hanne in seine Arm und begann ihren Arm zu streicheln.

„Lass das, jetzt nicht, du Honigpferdgrinser“, doch das Streicheln beruhigte sie etwas.

„Was ist denn noch passiert, dass du so mit den Armen gerudert bist?“

 

„Du hast natürlich mal wieder Recht, ich als Panda hatte es endlich geschafft den Steg zu erreichen, es lag noch Nebel über der Bucht als ich ankam. Als ich jedoch den Koffer in das knallrote Gummiboot verfrachten wollte, sprang der elende Koffer auf. Mein Hab und Gut ist zum Glück nicht im Wasser gelandet, sondern lag verstreut auf dem Steg. Während ich alles wieder einpackte, ist das duselige knallrote Gummiboot abgetrieben. Jilli, der Delphin, kam vorbei und versuchte, es zurückzubringen. Leider lag das Seil im Boot, mir blieb nicht anderes übrig, als  in das schaurige Wasser zu springen. Zum Glück machte mich Jilli auf den Rettungsring aufmerksam, sonst wäre ich auch noch abgesoffen. Letztendlich schaffte ich alles ins Boot und ruderte wie ein Weltmeister. Da sah ich plötzlich einen Flieger hochgehen, der mich von dieser fiesen Gesellschaft fortbringen sollte.“

„Panik ist bei dir ausgebrochen und hast sicher mit allem gerudert, jetzt bist du aber sicher gelandet“, dabei drückte er Hanne ganz liebevoll und sie schmiegte sich an ihm.

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Bildmaterialien: M.Schauten und Phil Humor
Tag der Veröffentlichung: 14.06.2020

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