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Inhaltsverzeichnis

Gedanken von heute über gestern und morgen

Ralf von der Brelie

Wir sitzen alle im selben Boot

Brigitte Voss

Welt in Panik

Margo Wolf

Nichts geht mehr

Matthias März

Leben mit dem Virus

Angela Ewert

Leben mit „Corona"

Rebekka Weber

Das Leben einfach locker nehmen

Manuela Schauten

Corona, oder bleibst du zu Hause?

Heidrun Böhm

Ein gebrochener Wirbel und der Corona Virus

Doris Frese

Die Coronakrise und ich

Esra Kurt

Corona & Pluto

Thora Simon

 

 

 

 

 

Ein Lichtstreif am „Corona-Himmel"

Rebekka Weber 

Corona Virus

Ulf Heimann

Die Geschichte mit dem Einkaufschip

Dörte Müller

Passierte Tomaten

Manuela Schauten

Der Beifall ist verklungen

Ralf von der Brelie

 

 

 

 

Gedanken von heute über gestern und morgen

 Ralf von der Brelie

 

 

Wie lange ist es, her als es begann?

 

Vier Monate, fünf Monate?

 

Ich weiß es nicht und na ja, eigentlich ist es mir auch egal, obwohl ich sie ja irgendwie mag, diese Chinesen. Ihre futuristisch anmutenden Großstädte, in denen ich nicht Leben möchte, die mich aber immer wieder in Erstaunen versetzen, durch ihre monumentale kalte Kunst. Ihre Intelligenz, die ihnen das bescherte, nachdem so viele schon vergeblich strebten: Macht, deren Ausbreitung nur durch die Grenzen unseres Erdtrabanten vorerst Einhalt geboten wird. Dann ihr Kino, das beste der Welt, angefüllt mit Geschichten so neu und nie zuvor erzählt. Filme, leicht wie der Schlag eines Schmetterlingsflügel. Zart wie die Berührung leichten Sommerwindes auf der Haut. Immer kommt es unerwartet, das herausreißen der Schmetterlingsflügel, dass zusehen müssen, wie dieses Tier taumelnd zur Erde stürzt, dann zuckend liegen bleibt und man erkennen muss, ohne seine Farbenprächtigen Flügel, ist auch der Schmetterling nur ein hässlicher Wurm. Der Sommerwind, welch trügerischer Zärtlichkeit man in die Falle gegangen ist, zeigt sich erst, wenn der Orkan schon tobt. Bilder von denen man sich fesseln ließ und vor denen es nun kein Entrinnen mehr gibt. Chinesisches Kino, das beste der Welt!

Ja, irgendwie mag ich diese Chinesen, gerade weil sie so fremd, so unnahbar, so unberechenbar scheinen und trotzdem, mir war es so ziemlich gleichgültig was dort geschah und berichte von einem neuen Virus zu uns drangen, der zumindest vorerst unheilbar und tödlich ist.

 

Auch als er dann Europa erst streifte und schließlich in Besitz nahm, war mein Interesse eher gering, obwohl ich spürte das sich nun Sorge, ja auch angst auszubreiten begann, besonders unter meinen italienischen Mitbürgern.

Infizierte wurden gezählt, dann die Toten. Zu Beginn nur wenige, im Verhältnis zur Angst.

 

Dann die Ersten auch bei uns. Zuerst noch ein paar hundert Kilometer entfernt, dann näherkommend, schließlich so nah, dass es begann meine Arbeit und meine Rutinen durcheinander zu bringen.

Doch mein Interesse an diesem Virus stieg nicht, wird nicht einmal dann steigen, wenn er mich selbst erwischen sollte. Ich fühle mich nicht bedroht. Beobachte nur und erschrecke. Erschrecke vor dem, was alles in den Hintergrund getreten ist und als unwichtig erklärt wurde.

 

Es hat erst begonnen und niemand weiß, wie lange es dauern wird. Ein paar Wochen, ein paar Monate vielleicht. Irgendwann wird es zu Ende sein. Entweder weil sich dieser Virus einfach totgelaufen hat, oder weil Medikamente ihn stoppen konnten. Dann wird zusammengezählt. Eine Liste mit lauter Zahlen vor denen Minuszeichen stehen. Minus Milliarden, minus Arbeitsplätze, minus Menschen. Ein paar Tausend werden es am Ende sicherlich sein und ich frage mich, ob man wohl die 13 000 die an unseren Grenzen vergeblich um Einlass bitten, mit auf diese Liste schreiben wird. Aber ich bezweifle es. Vor kurzem erst hat man ihnen von griechischer Seite die Menschenrechte entzogen. Unter Beifall aller der Mensch sein aberkannt. Auf einer Liste von Menschlicher Opfer werden sie keinen Platz finden.

 

2015 darf sich nicht wiederholen!

 

Die Worte klingen noch nach und ich überlege, was 2015 war, erinnere mich daran wie sich kalte Herzen erwärmten, angefüllt mit Mitgefühl für die, die fremd waren und sich verloren sahen. Glückliche Kinder, denen riesige Stofftiere in den Arm gelegt wurden, Erwachsene, Frauen wie Männer, denen man hilfsbereite Hände reichte.

Doch wir haben zu uns zurückgefunden. 2015 darf sich nicht wiederholen und ausgerechnet jetzt, in dieser Krise, deren Folgen noch unüberschaubar sind, zeigt es sich, wie gut wir aus den Fehlern von früher gelernt haben.

 

Warum gerade Toilettenpapier zur neuen Währung wurde, das kann ich nicht sagen, nur wie lächerlich es ist und sicher wird man sich irgendwann deshalb lustig machen über uns - zu Recht wie mir scheint.

Rolle um Rolle zu erbeuten, die Gier nach mehr und immer mehr. Rücksichtslos, unnachgiebig, immer auf der Jagd und auf keinen Fall dem anderen den Zugriff gönnen, daran zeigt sich für mich, wie gut wir aus 2015 gelernt haben.

 

Neulich erst sagte mir einer, dieser Virus ist schlimmer wie Krieg. Covid19, ja das klingt bedrohlich, hört sich an wie Stalin Orgel oder V2. Trotzdem hätte ich am liebsten ausgeholt und zugeschlagen. Getan habe ich es nicht, nur mit dem Kopf geschüttelt und meinem gegenüber klar gemacht, dass er ja nicht wüsste von was er reden würde und seine Worte die Opfer eines jeden Krieges verhöhnen. Bombenhagel, Blut, zerfetzte und geschundene Leiber. Ich sehe die Bilder vor mir, von syrischen Eltern die ihre toten oder sterbenden Kinder unter den Trümmern zerstörter Häuser hervorzerren. Corona, sagte ich, das ist nicht Krieg, hat nicht einmal Ähnlichkeit mit Krieg. Corona das ist Frieden, eine seltsame Art von Frieden, doch wenn ich hinausschaue sehe ich ungewohnt leere Straßen und manchmal kann ich sogar Stille hören. Die Fußgängerzonen sind fast leergefegt, die Vögel singen ihre Frühlingslieder und in der Wilhelma, unserem Zoo, blühen unbemerkt die Magnolien.

 

Ich sitze da und beobachte, habe das Gefühl all das, was geschieht, betrifft nicht mich. Ich höre mir die Sorgen der anderen an und wunder mich ein wenig.

Es hat erst begonnen heißt es und ich denke, eigentlich ist es noch zu früh für diesen Text, in dem ich meine Gedanken niederschreibe. Ich sollte es später tun, dann wenn alles vorbei ist, denn so wie immer, wird erst die Zukunft zeigen, was im jetzt geschieht.

 

Ich habe begonnen das, was um mich herum geschieht fotografisch zu dokumentieren. Auf meinem Computer stapeln sich die Bilder von verschlossenen Schulen, gesperrten Spielplätzen, verwaisten Sportstätten. Menschen, deren Gesichter furchtbar fremd wirken, weil verdeckt durch Atemschutzmasken. Manchmal frage ich mich, ob hinter diesen Masken noch Platz für ein Lächeln ist.

Abstandslinien in Supermärkten, Kassierer und Kassiererinnen hinter Plexiglas, auch sie durch Masken fremd und anonym geworden. Viele meiner Bilder mache ich heimlich, von allen unbemerkt und eigentlich weiß ich, die meisten meiner Fotografien dürften nicht entstehen, weil sie die Persönlichkeitsrechte der Menschen die ich fotografiere verletzen. Trotzdem fotografiere ich weiter die, die durch ihre Masken so fremd und unpersönlich wirken.

 

Auch wenn ich gerne behaupte, Corona hinterlässt keine Spuren bei und in mir, ist das Gegenteil der Fall. Irgendetwas macht es mit mir und auch darüber wundere ich mich.

Ich vermisse mein normales Berufsleben. Einige meiner Kollegen habe ich schon seit Wochen nicht mehr gesehen, obwohl ich weiß, dass sie, so wie ich, ganz normal jeden Tag zur Arbeit kommen, doch durch Umstrukturierung der Arbeitsabläufe sehen wir uns nicht mehr. Selbst die Dummschwätzer unter ihnen, die, die mir sonst oft ziemlich auf die Nerven gingen, vermisse ich. Am Schwarzen Brett, welches direkt im Eingangsbereich im Geschäft hängt, türmen sich die internen Mitteilungen in solcher Menge, dass sie oft übereinander hängen und man erst Seite um Seite umblättern muss um alles lesen zu können. Früher hingen dort nur selten Mitteilungen und manche hingen schon seit Jahren dort. Neu waren immer nur die Postkarten im Sommer. Urlaubsgrüße von Kollegen, die es wohl dieses Jahr nicht geben wird.

 

Ich schaue kein Fernsehen, niemals. Schaue mir keine Talkshows an, keine Sondersendungen, vermeide Katastrophenmeldungen und scheinbare Neuigkeiten, die sich am Ende doch nur als Vermutungen, Falschmeldungen und Unwissenheit herausstellen und trotzdem habe ich mir vor ein paar Tagen die Ansprache von Angela Merkel an das deutsche Volk angeschaut. So wie jeder politischer Führer in jedem Land Europas, sah auch sie sich bemüßigt Worte an ihr Volk zu richten und es fühlte sich für mich fast wie politischer Frevel und Verleumdung meiner eigenen Ansichten an, als ich zugeben musste, dass was sie sagte, gefiel mir. Kein Wort über drohende Katastrophen, unabwendbare Gefahren für Leib und Leben und Heraufbeschwörung von Endzeitstimmung, sondern Aufruf zur Gelassenheit, Solidarität und Zusammenhalt. In Gedanken habe ich ihr dafür auf die Schulter geklopft und wunderte mich selbst über mich, dass dieses Schulterklopfen ausgerechnet der zugutekam, in der ich doch sonst meine politische Gegnerin sehe.

 

Es passiert etwas in unserem Land. Viel mehr als Ausgangssperren, Schließungen, Quarantäne, Zahlen von Infizierten und Todesopfern. Es geschieht etwas Seltsames, und zumindest für uns kühle und distanzierte deutsche, ungewöhnliches. Um dem Virus Einhalt zu gebieten, wurde soziale Distanz angeordnet und ausgerechnet diese Distanz lässt uns näher zusammenrücken.

Am nahen liegenden Krankenhause brachten irgendwelche Leute ein Transparent an, um sich bei denen, die dort drinnen schuften zu bedanken. Blumen wurden abgelegt, nicht für die Opfer, sondern für die, die sich um das Leben bemühen. Menschen stehen auf ihrem Balkon und Musizieren oder klatschen Beifall für all die unbekannten, die versuchen alles, unser ganzes gemeinsames miteinander, am Laufen zu halten. Sich gestern noch Fremde, helfen sich heute gegenseitig. Kaufen füreinander ein, führen Hunde Spazieren, betreuen Kinder, versuchen die Langeweile derjenigen die nun zuhause sitzen müssen, durch Onlineschulungen und Unterhaltung erträglicher zu machen.

 

Covid19 mag schlimm sein, besonders für diejenigen, die sich zu denen zählen müssen, die besonders bedroht sind. Aber es ist auch eine Chance für ein gerechteres, zukünftiges Leben, weil dieser Virus uns beigebracht hat, wie empfindlich und leicht zerstörbar dieses ist, weil wir erkennen, nicht die hoch dotierten Vorstandsvorsitzenden, oder diejenigen die an den Aktienbörsen mit Milliarden jonglieren sind es, die dieses Land und unser aller Leben zusammenhalten, sondern all die vielen kleinen unbekannten Menschen, die schlecht bezahlt, tagtäglich an Krankenbetten oder hinter Supermarktkassen stehen, die auf den Autobahnen Lebensmittel über den Asphalt steuern und unsere Kühlschränke füllen und all die vielen, ungezählten anderen in Fabriken, Läden, Büros, mit Putzeimern bewaffneten sind es, die wie kleine Zahnräder ineinander greifen um die große Maschinerie am Laufen zu halten.

 

 

 

Die Ereignisse überschlagen sich und ich weiß nicht, wie ich in ein paar Tagen, ein paar Wochen oder gar Monaten über meine Gedanken, die ich gerade niederschrieb, urteilen werde. Manches von dem was ich schrieb, scheint sich jetzt schon zu widersprechen und anderes nimmt von mir gewünschtes voraus.

 

Was geschehen wird weiß ich nicht, nur das es weitergeht, immer und irgendwie, das kann ich mit Sicherheit sagen, einfach weil wir können, was wir wollen, was wir müssen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir sitzen alle im selben Boot

 Brigitte Voss

 

 

Ich räkele mich auf dem Balkonstuhl und schaue in den Himmel. Blau leuchtet er mir entgegen. So ein strahlendes Blau habe ich seit meiner Kindheit nicht gesehen. Es ist, als würde er sich freuen, seine ursprüngliche Schönheit zeigen zu dürfen.

 

Auf den Straßen stehe ich nicht mehr im Stau, der Verkehr ist zurückgegangen. Es fliegen kaum noch Flugzeuge, außer die, die Frachten transportieren. Der Lärm hat bedeutend nachgelassen. Die Industrie liegt lahm, die Schadstoffemissionen sinken. Die Luft ist klarer geworden. Ich kann wieder besser atmen, zumindest, wenn ich keine Maske aufhabe. Deutschland könnte sein einst gesetztes Klimaziel erreichen. Entschleunigung ist angesagt.

 

Genüsslich beiße ich in das frische Brötchen, dass ich am Morgen gekauft habe. Beim Bäcker las ich unter den Hinweisschildern, die das Virus so mit sich bringt, die Aufforderung: »Bitte nicht mit Karte bezahlen.« Mein Erstaunen war groß. Ich dachte an unsere Skandinavienurlaube zurück. Dort konnte man bargeldlos die kleinsten Beträge abbuchen lassen. Die Bewohner der nordischen Länder sind dabei zu vergessen, wie sich Bargeld anfühlt.

 

Hätten wir nach einer Überwindung von Corona nicht die Chance, zum bargeldlosen Bezahlen überzugehen, am besten in kontaktloser Form, also ohne irgendwelche Tasten berühren zu müssen? Für Viren und Bakterien wäre das ein kleiner Albtraum.

 

Gern wird gesagt, die Menschen seien durch die Krise freundlicher geworden. Ich bemerke keinen Unterschied. Diejenigen, die mir vor dem Virus freundlich zugetan waren, sind es bis jetzt nicht stärker, und die, die mich nie mochten, sind trotz Corona noch genau so mufflig wie vorher. Aber die Hilfsbereitschaft hat zugenommen. Personen bieten Gebrechlichen und anderen Risikopersonen an, für sie einzukaufen. Frauen, die eine Nähmaschine besitzen, nähen Masken und verschenken diese an bedürftige Einrichtungen. Es werden Hilfen beim Gassigehen mit Hunden angeboten und manch einer möchte etwas für Obdachlose tun. Fußballspieler spenden wegen Corona von ihrem Gehalt, im Ausland sogar Minister ... All das finde ich schön.

 

Wenn allerdings eine Krise/Katastrophe vorbei ist, rücken die freiwilligen Helfer leider wieder in den Hintergrund. Sie fallen nicht auf, helfen nicht mehr oder werden von der Öffentlichkeit vergessen. Das ist schade. Vielleicht wird das durch das Virus anders, weil sich das positive Gefühl sowohl beim Helfen als auch beim Annehmen der Hilfe einbrennt. Je öfters wir den Mitmenschen etwas Gutes tun oder uns geholfen wird, desto größer wird die Erinnerung daran sein. Wir werden häufiger entsprechend handeln. Wäre das nicht eine Chance für die Zukunft?

 

Was ich ganz und gar nicht verstehe ist, wieso erst eine Pandemie kommen muss, um von amtlicher Seite aus zu erkennen, wie wichtig doch die Berufe im medizinischen Bereich und in der Pflege sind. Jetzt hat man vor, sie finanziell aufzuwerten. Hoffentlich bleibt es nicht nur beim Plan, sondern wird auch umgesetzt, denn diese Berufsgruppen haben schon immer Großes geleistet und durch den gefährlichen Erreger noch Größeres.

 

Auf der anderen Seite deckt Corona das Schlechte in uns auf. Kommt es hart auf hart, gewinnt der Egoismus die Oberhand. Wie viele Menschen würden im Affekt nur an sich denken, wenn das eigene Leben spontan bedroht würde. Das nennt man Selbsterhaltungstrieb. Später urteilen Außenstehende rasch negativ über derartige Verhaltensweisen.

 

Umso mehr erschreckten mich die Hamstereinkäufe. Etwas ratlos betrachtete ich im Supermarkt die leeren Regale. Toilettenpapier? Fehlanzeige. Wir mussten unsere Toilettenpapierreste, die mit weihnachtlichen Motiven geschmückt waren, aufbrauchen. Ich wollte sie für das nächste Fest aufheben. Ich weiß, dass es Schlimmeres gibt, doch mit den Enkeln darf ich keinen persönlichen Kontakt haben. Das miteinander Herumtoben und Schmusen fehlen. Das macht mich extrem traurig.

 

Weilte ich in den 1950er Jahren bei meiner Oma zu Besuch, musste ich auf dem WC, das sich eine halbe Treppe tiefer befand, fein säuberlich klein geschnittenes Zeitungspapier verwenden. Toilettenpapier gab es wohl damals nicht oder war schlicht Geldverschwendung ... Das nur als Denkanstoß.

 

Mehl, Nudeln, Hefe und was weiß ich nicht alles war ausverkauft. Wie mag es den körperlich Behinderten, den greisen Senioren oder den Kranken ergangen sein, die nicht die Kraft aufbringen konnten, um eilig genug an die Paletten mit der ersehnten Ware zu kommen?

Da wir grad bei den Negativeigenschaften sind: Aus den Medien erfahre ich, dass es Mitbürger gibt, die anderen bei Regelverstößen verpetzen. Ich nenne das denunzieren. Die Polizei hingegen bezeichnet es als Hinweis aus der Bevölkerung. Sie geht ihm nach.

Es ist nicht einfach, den Überblick über all diese Regelungen in den unterschiedlichen Bundesländern zu behalten. Mich nervt, dass jeder Landesfürst etwas anderes verkündet, nur weil er sich exponieren will. Die Folge ist, dass das Volk nicht mehr so recht durchblickt, hat es doch gelernt, global zu denken.

Mir und meinem Mann ist folgendes passiert:

Der Landespräsident unseres heimatlichen Sachsens, ich glaube vorher bereits die Bundeskanzlerin, haben festgelegt, dass Ausflüge wieder gestattet sind. Der Erstere hat deren Entfernung sogar definiert. Er sagte, wir könnten soweit reisen, wie wir es ohne Übernachtung schaffen würden. Diese Aussage hat es auf die Titelseite der Leipziger Volkszeitung geschafft, was meinen Mann und mich ermutigten, auf den Dauercampingplatz nach Sachsen-Anhalt zu fahren, wo unser Wohnwagen steht. Die Landesgrenzen zwischen beiden Bundesländern sind wie gewohnt geöffnet. Wir wollten nur nach dem Rechten sehen, sauber machen, das welke Laub beseitigen und uns anschließend in die Sonne fläzen. Die 45 Minuten Heimfahrt per Auto würden eh keine Hürde sein, die Nacht wieder im sächsischen Bett zu verbringen. Umso enttäuschter waren wir, als vor der geschlossenen Zeltplatzschranke gleich vier rote Zettel informierten, dass nur den Sachsen-Anhaltinern Zutritt gewährt wurde, um ihren Stellplatz zu warten.

 

Ich weiß nicht, welcher Corona-Regelung ich trauen kann.

Ein simples Beispiel ist der aktuelle Mund- und Nasenschutz, im Volksmund  Maske genannt. Ich grübele, was wohl dahinter stecken könnte, dass er zu unterschiedlichen Zeitpunkten eingeführt wird. Wir Sachsen gehören nach Jena und Halle mit zu den Vorreitern.

Noch mehr Fragezeichen tauchen auf, weil anfangs gesagt wurde, eine Maske würde überhaupt nichts bringen, später, sie würde die Mitmenschen vor mir schützen, und jetzt bekomme ich zu hören, dass sie überdies ein wenig Selbstschutz bietet. Mein Vertrauen schlägt Purzelbäume. Das ist schlimm, da ich derzeit jede Regelung hinterfrage, sogar den Shut-Down, weil er für viele Menschen finanzielle und psychische Nöte mit sich bringt. Ist er wirklich notwendig? Ich glaube schon, aber hinterher weiß man immer mehr. Ich halte allen Verantwortlichen und auch uns zugute, dass die gefährliches Situation, die wir gerade erleiden müssen, ein schlüpfriges Parkett ist.

 

Sollte das Virus im Kampf mit uns unterliegen, hoffe ich, dass man auf eine eventuell folgende Pandemie gut vorbereitet ist. Die Daten und Statistiken zur Corona-Krise, die derzeit gesammelt und bereits ausgewertet werden, müssten helfen, Pläne zu entwerfen, nach denen sich die Menschheit vertrauensvoll richten könnte. Dafür dürften Kosten und Gewinndenken keine Rolle spielen.

Sind das zu viele Konjunktive?

Ich setze zusätzliche drauf: Mir würde es gefallen, wenn der Himmel sein Leuchten für immer bewahren könnte, und wenn weiterhin weniger Lärm durch unsere Ohren dröhnen würde. Die klare Luft, die derzeit durch die Nasen aller Lebewesen strömt, ist wie Balsam und sollte beibehalten werden. Es wäre ein Beitrag, die Immunabwehr zu stärken.

 

Die Zeit zum Umdenken haben wir.

 

Welt in Panik

Margo Wolf

 

Die Abendsonne spiegelt sich im Meer, sanfte Wellen schlagen ans Ufer, beständig seit ewigen Zeiten, der Kies, von den Wellen ins Meer zurückgeholt, knirscht, verursacht rollende Geräusche, es ist heiß und das Meer lockt…so nah, kaum 50 m von mir und doch so fern wie auf einem anderen Planeten.

 

Denn ich darf nicht, darf nicht meinen Körper ins kühle Nass tauchen, darf nicht mit nackten Füßen über den Sand laufen.

 

Ein kleiner, nur mit dem Mikroskop sichtbarer Virus hat alles verändert, hat die ganze Welt in Panik versetzt. Egal wo, ob im fernen China, in Europa oder im ebenfalls fernen Amerika, alle Menschen haben Angst, Angst vor der Krankheit, vor dem Tod, lassen sich freiwillig einsperren, jammern darüber, aber befolgen doch die strengen Auflagen. Laufen mit Masken herum, halten Abstand, als ob der nächste Aussatz hätte.

 

Man sitzt zu Hause und bemerkt erst jetzt, wie gut es uns bisher gegangen ist. Wir sind eine Generation des Überflusses, hatten uns nie Gedanken darüber gemacht, wo oder wie wir etwas herbekommen, denn es war immer alles da. Dann die ersten Warnungen und die Menschen stürmten die Märkte, kauften, was sie in die Finger bekamen, je nach Land immer etwas anderes.

Das deutsche Wort „Saubermann“ bekommt nun wohl eine neue Bedeutung?!

 

Und nun sitzen wir brav zu Hause und nun beginnt doch leise das Jammern, keine Sportveranstaltungen mehr im Fernsehen, alle Lokale zu, ja sogar der Friseur hat zu, wo jetzt die Maniküre, Pediküre, die neueste Frisur, die neue Frühjahrsmode herbekommen?

Die Wirtschaft liegt ebenso am Boden wie die Kranken in ihren Intensivbetten und nicht mal die Wirtschaftswissenschaftler, die sonst ja scheinbar immer alles zu wissen scheinen, können sagen, wie es weiter gehen wird, nur eines ist gewiss, viele werden auf der Strecke bleiben, werden auf staatliche Unterstützung angewiesen sein. Doch auch der Staat hat nicht unendlich Geld und so wird er es auf die eine oder andere Art in Form von Steuern wieder von uns zurückholen.

 

Ich gehöre nun zwar zu der angeblichen Risikogruppe der Alten, aber umgekehrt brauche ich mir um mein Einkommen keine Sorgen zu machen, die Rente kommt ebenso regelmäßig, wie die Ebbe und die Flut, zumindest jetzt noch.

 

Wenn ich aber den Europäern so zuhöre, mögen es nun Österreicher, Deutsche oder was auch immer sein, kann ich nur müde lächeln. Seid froh, dass ihr überhaupt noch raus dürft! Dass ihr noch spazieren gehen könnt!

 

Da ich auf der wundervollen Insel Teneriffa sitze und die nun mal zu Spanien gehört, unterliegen die Kanaren den gleichen strengen Vorschriften wie auf dem Festland. Wir dürfen nur aus dem Haus, um Lebensmittel einzukaufen, zur Apotheke gehen oder wer einen Hund hat, darf Gassi gehen, sonst ist kein Spazierengehen erlaubt, zum frische Luft schnappen bleibt nur die Terrasse, so man eine hat. Das ist durchaus verständlich, wenn man sich die erschreckenden Zahlen auf dem Festland Spaniens ansieht, doch hier auf den Kanaren ist es doch etwas anders. Es gibt Kranke und auch hier sterben Menschen an den Folgen des Virus, aber in viel geringerem Ausmaß.

 

Noch dazu lebe ich in einem Ort, wo schon zu normalen Zeiten kaum Menschen unterwegs sind, aber nun ist es hier wirklich menschenleer und totenstill. Auch auf unseren Wanderungen waren uns früher fast nie Menschen begegnet, da die Touristen sich ja nur auf den Hot Spots aufgehalten haben, aber die Touristen sind jetzt auch weg, wurden eher massiv als höflich dazu aufgefordert, die Insel zu verlassen. Die Hotels sind alle geschlossen und dass das eine große Arbeitslosigkeit zur Folge hat, kann sich jeder denken.

 

Aber ich bin trotzdem noch immer gerne auf der Insel, nehme die Ausgangssperre eben hin, versuche, das Beste daraus zu machen, lesen und vor allem schreiben, oder auch nur auf der Terrasse sitzen und den Meereswellen zusehen und mit ein bisschen Glück sehe ich auch Delphine und Wale, die nun ungestört von Schiffen und Surfern ihr Bahn ziehen.

 

Ich hoffe ebenso wie alle, dass es sich wieder normalisieren wird und die Vernunft langsam die Angst besiegt und so schaue ich doch hoffnungsvoll in die Zukunft.

 

Nichts geht mehr

 

Matthias März

 

 

In meinem Leben gab es schon viele Wendungen, positive wie negative. Aber das, was sich im Moment durch das Corona-Virus ereignet, ist so ziemlich die gravierendste Veränderung. Nichts geht mehr, na ja, fast nichts mehr. Man kann nicht mehr ins Kino gehen, Fußball fällt aus und man darf sich nicht mehr mit Freunden treffen. Auch beim Einkaufen gibt es Einschränkungen, nicht alle Produkte sind im Supermarkt vorrätig und in manchen Märkten muss man einen Einkaufswagen nehmen, auch wenn man nur Kleinigkeiten kaufen will, die locker in einem Korb passen würden.

 

Das belastet mich sehr, insbesondere die fehlenden Fußball-Spiele. Witterungsbedingt fielen zu Beginn dieses Jahres einige Begegnungen in den Amateurligen aus. Jetzt, wo das Wetter besser ist, dürfen diese wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. Höchstwahrscheinlich wird die laufende Saison auch hierzulande abgebrochen und annulliert, was in England und in den Niederlanden schon passiert ist. Für manche Vereine ist das gut, weil sie abgestiegen wären. Andere Clubs, die vor dem Aufstieg standen, müssen hingegen in den sauren Apfel beißen und ein weiteres Spieljahr in ihrer Liga verbleiben. Es wird auch einige Pleiten geben, weil die Vereine keine Einnahmen mehr haben. Das kann sogar Clubs aus dem Profi-Bereich treffen.

 

Doch die „Kleinen“ sind viel schlimmer dran. Allerdings haben diese oft treue Fans, die zu Spendenaktionen bereit sind. So verkauft der Lüneburger SK (der Verein spielt in der Regionalliga Nord, der 4. Liga) virtuelle Eintrittskarten für die ausgefallenen Spiele, sowie virtuelle Biere und Bratwürste.

 

Auch kleine Kinos, die nicht zu den großen Ketten gehören, haben Ideen zur Existenz-Rettung, z.B. die Möglichkeit die Werbung, die eigentlich zwischen den Filmen gelaufen wäre, gegen eine Gebühr im Internet anzusehen.

 

Cafés, Imbissbuden und Gaststätten dürfen in den meisten Bundesländern gar nicht mehr öffnen oder nur noch Speisen und Getränke zum Mitnehmen anbieten. Zumindest hier in Hannover ist es so, dass fast alle Betriebe zu haben. Am hiesigen Hauptbahnhof findet man zurzeit nur noch einen einzigen offenen Imbiss und das mit stark eingeschränktem Angebot.

 

Unterdessen wurde ein Gesetz erlassen, wonach die betroffenen Läden derzeit keine Miete zahlen müssen. Das nützen aber auch die großen Ketten wie H & M, Deichmann oder Zara aus, für die diese Regelung gar nicht gedacht war. Leiden müssen in Folge dessen deren Vermieter, denen nichts erstattet wird.

 

Wohin soll das alles noch führen und wie lang wird das Ganze noch andauern? Das weiß niemand. Wenn man, wie ich, in einem Land und zu einer Zeit aufgewachsen ist, in dem immer alles ständig und unbegrenzt verfügbar war und man sich frei und uneingeschränkt bewegen konnte, ist es ganz besonders ungewohnt, wenn das plötzlich nicht mehr so ist. Ich hätte mir noch vor ein paar Wochen nicht vorstellen können, dass es mal so kommt.

 

„Nichts geht mehr“ mag als Schlagwort etwas übertrieben sein, aber zumindest geht kaum noch etwas, jedenfalls nicht mehr im normalen Rahmen.

 

 

 

 

 

Leben mit dem Virus

 

Angela Ewert

 

Was macht dieses unsägliche Virus mit uns, dessen Namen sicher kaum noch jemand hören möchte? Und dabei ist diese schreckliche Pandemie ja wohl noch ganz am Anfang – jedenfalls bei uns. Man hört begierig alle Nachrichten, die es gibt, liest im Internet die aberwitzigsten Theorien. Trotzdem ist das alles irgendwie irreal, solange es einen nicht direkt betrifft.In Würzburg sind in einem Alters- oder Pflegeheim neun Menschen gestorben und etliche Pflegekräfte infiziert, wie man schon in BILD lesen und in allen Medien erfahren konnte. Das ist nur gut zehn Kilometer von hier entfernt, von unserer früheren Wohnung nur eine Straße und einmal um die Ecke. Da kommt die Sache schon viel näher...

 

Ich musste erst einmal recherchieren, ob es nun korrekt das oder der Virus heißt. Der Duden sagt, beides ist richtig. Also jeder wie er mag. Der Virus sagen wir eher zu Computerviren, die ärgerlich aber nicht im entferntesten so gefährlich sind.

 

Was macht dieses Virus mit uns? Mein Mann hat eine ein-Mann-Computerfirma, die er zusammen mit unserem Sohn als Angestelltem betreibt. Sie betreuen nur Ärzte und ein bestimmtes Programm einschließlich Hardware. Das allein ist ja jetzt schon eine prekäre Lage.Anfang des Jahres wurde mein Mann am Herzen operiert. Er bekam zwei Bypässe. Er war zehn Tage in der Uniklinik. Anschließend fiel er noch drei Wochen aus wegen der Reha, die er machen musste und auch wollte. Unser Sohn hat sich in der Zeit unheimlich fleißig reingehängt und die Firma allein über Wasser gehalten, die ja auch ihn ernährt. Da gebührt ihm großes Lob.

Es gibt seit Monaten sehr viel zu tun wegen der Windows10-Umstellung. Da brauchen die meisten Praxen neue Hardware, weil ihre Computer zu alt sind.Dann kam das Virus! Und mit dem Virus die Lieferschwierigkeiten. Normalerweise kommen Hardware-Bestellungen innerhalb von zwei Tagen an. Plötzlich wurden die Lieferzeiten immer länger, weil ganz viele Kleinteile aus China kommen bzw. eben nicht. Umstellungstermine bei den Ärzten, die längst feststanden, mussten verschoben werden – oft sogar mehrfach, weil die Liefertermine immer wieder verlängert wurden.

Dann kam plötzlich eine Riesenladung mit UPS und fast gleichzeitig die Einschränkungen im Umgang miteinander.

 

Unser Sohn ist schon immer sehr vorsichtig und hielt Abstand seit sein Vater aus der Reha zurück war, denn der gehört ja nun zur Hochrisikogruppe, auch wenn er sich gut und gesund fühlt. Er bestand darauf, dass sie hier in verschiedenen Räumen arbeiten, was dank unserer großzügigen Wohnung einfach ist – einer im Büro, einer im Esszimmer. Den Außendienst übernahm unser Sohn und mein Mann macht den Innendienst, Hotline, Computereinrichtungen usw.

 

Seit etwa einer Woche bemerkt unser Sohn Symptome an sich, die er dem Virus zuschreibt, obwohl er nicht wirklich Kontakt mit jemandem hatte. Es kann also durchaus eine gewöhnliche Erkältung oder ein grippeähnlicher Infekt sein. Er hat sich selbst Quarantäne verordnet. Neulich hat er noch eine Umstellung gemacht. Da war die Praxis nicht besetzt und er konnte allein arbeiten. Alles andere musste nun wieder verschoben werden auf unbestimmte Zeit. Die Hardwareberge verstopfen Büro und Flur und müssen ja auch bezahlt werden. Niemand weiß, wie es weiter geht. Man kann nur noch von einem Tag zum anderen planen und denken. Zwar haben alle Verständnis, aber zuweilen wird auch unwillig reagiert.

 

Was macht das Virus mit mir? Eigentlich nichts. Außer einer gewissen Lethargie bemerke ich keine besonderen Einschränkungen. Ich bin gesund. Mein Mann geht kaum aus dem Haus. Das schränkt mich nur insofern ein, dass ich ungern den Staubsauger laufen lasse, wenn er hier ist und arbeitet und telefoniert. Wenn mir die Decke auf den Kopf fällt – was sie eigentlich noch gar nicht tut – kann ich in den Garten fahren oder einkaufen gehen. Ansonsten lese ich ganz viel. Die Töchter rufen öfter an – aber nicht öfter als sonst.Ein bisschen traurig macht mich, dass unsere Berliner Tochter nun Anfang April nicht kommen kann mit ihrem Jüngsten, der uns so viel Freude macht.

Wir wollten zusammen den fünfzehnten Geburtstag ihres dritten Sohnes feiern. Nun steht auch in den Sternen, ob dessen Konfirmation am 17. Mai stattfinden kann.Unsere zweite Tochter wollte zu Ostern mit ihrer Familie kommen. Alles ist ungewiss.Wir üben uns in Gelassenheit, gucken viel zu viel fern. Etwas anderes bleibt uns wohl kaum übrig. 

Leben mit „Corona" – Auszüge aus meinem Tagebuch

Rebekka Weber

 

 

Anfangs wähne ich mich noch in einem Alptraum und hoffe, jeden Moment aufzuwachen. Aber dieser Moment kommt nicht …

 

Montag, 16.3.2020:

Acht Uhr morgens. Ich stehe an der Haltestelle und blicke ungläubig auf die automatische Anzeigetafel, auf der folgender Text erscheint:  „Auch die Rheinbahn ist von der Corona-Krise betroffen. Ab Mittwoch verkehren die Bahnen nach dem Samstag-Fahrplan“.

 

Das kann doch alles nicht wahr sein, denke ich. Es ist alles nur ein Traum und gleich wirst du aufwachen und alles ist wieder normal! Aber ich wache nicht auf und muss mich der noch immer unwirklich erscheinenden Realität stellen. Die Regierung hat uns aufgefordert, wenn möglich zuhause zu bleiben und home office zu machen. Und seit heute sind Kitas und Schulen geschlossen, Geschäfte, Restaurants und Hotels sollen noch im Laufe der Woche ihre Tätigkeiten einstellen. Nur Supermärkte, Lebensmittel- geschäfte, Drogerien und Ärzte sollen weiterhin geöffnet bleiben.

 

Die Bahn ist brechend voll! Hieß es nicht laut Anordnung, dass wir Abstand halten sollen, um eine Ansteckung mit dem gefährlichen Virus zu vermeiden? Heute ist davon in der Bahn noch nichts zu merken. Zwei Tage später jedoch – die Bahn verkehrt jetzt nur noch alle 15 Minuten statt 10 – ist es schon merklich leerer. Ich sehe die ersten Menschen mit Mundschutz.

 

Ich bin ja Kinderfrau. Vormittags gehe ich nun weiterhin zu einer Familie, die zwei schulpflichtige Töchter hat. In der vergangenen Woche, als noch alles wie gewohnt lief, habe ich mit den Mädchen gefrühstückt und dann die jüngere Tochter zur Schule gebracht. Beide Eltern sind Ärzte und arbeiten in der Uniklinik. So bleibe ich ab jetzt morgens zwei Stunden bei den Mädels und helfe bei den Hausaufgaben. Die Mutter hat eine strikte Anordnung für mich und die Kinder geschrieben, was Abstand halten, Desinfizierung und Arbeitsplan betrifft. Schließlich sollen die Kids einen strukturierten Alltag beibehalten, auch wenn sie im Moment nicht zur Schule gehen können. Außerdem haben sie ausdrückliche Anweisung, nicht das Haus zu verlassen. Sie dürfen auch keine Freundinnen zu sich einladen. Mittags müssen sie sich selbst versorgen, nachmittags kommt eine andere Kinderfrau. Nur dann dürfen sie mit dieser einen kurzen Spaziergang machen.

 

Die Familie ist in großer Sorge um ihre Verwandten in Italien. Sie hatte eigentlich geplant, in den Osterferien die Oma in der Toskana zu besuchen. Das wird höchst wahrscheinlich ins Wasser fallen.

 

Nach meinem Morgendienst gehe ich gleich zu meiner zweiten Familie, in der ich tätig bin. Die alleinerziehende Mutter arbeitet bei einer großen Düsseldorfer Firma im Corona-Krisen-Management. Sie kann verständlicherweise auch kein home office machen, da sie jeden Tag im Büro präsent sein muss, um zu helfen, die weltweiten Aktivitäten des Konzerns trotz der Einschränkungen am Laufen zu halten.

 

Normalerweise hole ich die 4-jährige Karlotta nachmittags von der Kita ab. Jetzt wartet die Mutter, bis ich von meinem Morgendienst komme. Ich nehme Karlotta mit zu mir, weil ich bei mir zuhause besser für uns kochen kann. Die Mutter nimmt uns im Auto mit und holt die Kleine abends wieder bei mir ab. Mit Karlotta verstehe ich mich gut, da ich sie als einjähriges Kind übernommen habe. Wir sind sehr vertraut miteinander. Nach dem Essen gehen wir mit dem Roller raus und treffen auf einen menschenleeren, noch nicht abgesperrten Spielplatz. Ich lasse Karlotta – einmal, wirklich nur einmal – ganz schnell den Kletterbaum erklimmen. Eine ältere Frau kommt vorbei und schüttelt den Kopf. „Sie wissen doch, dass Kinder nicht mehr auf den Spielplatz sollen …“ Ich muss mich beherrschen, um nichts zu erwidern. Sollen ältere Menschen nicht auch zu Hause bleiben?? Und … Karlotta und ich haben doch niemanden gefährdet.

 

Mittwochmorgen bekomme ich eine WhatsApp von der Mutter der beiden Schulmädchen. Ob ich bitte heute Morgen Toilettenpapier für die Familie kaufen könnte? Sie hätte ja nur am Samstagvormittag Zeit zum Einkaufen gehabt und da wäre schon alles weggewesen. Ich begebe mich zu Rossmann. Nichts! Auf meine Frage nach dem begehrten Artikel berichtet mir eine Verkäuferin, dass um 8:00 eine Palette gekommen wäre. Aber die sei schon nach 5 Minuten ausverkauft gewesen. Ich begebe mich zu REWE. Wieder nichts! Ich kaufe drei Pakete Kleenex und ein Paket Küchenrollen, damit die Familie wenigstens etwas „Papier“ im Haus hat. Dann… meine letzte Hoffnung: Aldi. Und dort ist tatsächlich eine ganz frische Palette Toilettenpapier eingetroffen. Ich schnappe mir ein Paket und begebe mich zur Kasse. Dort muss sich gerade ein Bauarbeiter rechtfertigen, der sich zwei Pakete unter den Arm geklemmt hat. Die wären nicht für ihn allein, sondern auch für seine Kollegen. Ja, ja, wer’s glaubt wird selig. Seien Sie doch nicht so egoistisch. Ich hab den letzten Weltkrieg erlebt, aber das hier ist schlimmer. So lauten die Kommentare, die mir ringsum zu Ohren kommen.

 

Ab Mittwoch der ersten Woche mit den Beschränkungen sind auch die Spielplätze versiegelt, d.h. rot-weiße Bänder zeigen die Absperrung an. Karlotta und ich nehmen das sehr bedrückt auf. Ganz verstehe ich den Sinn dieser Maßnahme allerdings nicht. Verständlich, dass sich wegen der Ansteckungsgefahr keine Mütter- oder Familiengruppen mit ihren Kindern auf den Spielplätzen treffen sollen. Aber einer einzelnen Person mit einem Kind könnte doch gestattet werden, den Spielplatz zu benutzen. Und ein Abstand könnte auch dort eingehalten werden. Was gibt es nun für Alternativen? Ich kann die Kleine ja nicht den ganzen langen Nachmittag nur im Haus halten.

 

Am Donnerstagnachmittag habe ich jedoch frei und treffe mich mit meiner Freundin. Vor „Corona“  haben wir uns zur Begrüßung umarmt. Jetzt stoßen wir uns nur kurz mit dem Ellbogen an. Wir fahren zu einem nahe gelegenen Waldstück, um dort spazieren zu gehen. Normalerweise ist es dort während der Woche menschenleer. Heute finden wir jedoch gerade soeben noch einen Parkplatz. Horden von Familien mit Kindern haben sich aufgemacht, um durch den Wald zu stromern. So kann man schlecht Abstand halten. Gut, aber was sollen Familien mit Kindern machen? Auf die Spielplätze dürfen sie ja nicht mehr und irgendwie brauchen gerade Kinder doch viel Auslauf und Bewegung.

 

Am Samstagmorgen treffe ich meinen Ex-Mann und fahre mit ihm zur Metro. Das ist ein Supermarkt, der auch Elektroartikel führt. Schnell kaufe ich noch einen neuen Flachbildfernseher, da mein altes Röhrengerät kurz vor dem Kollaps steht. Sicher ist sicher, denke ich, wer weiß was die nächsten Wochen noch auf uns zukommt und es wäre schlecht, wenn ich dann gar keinen Fernseher hätte.

 

Am Wochenende habe ich frei und treffe am Samstagabend meine beste Freundin. Vor Corona sind wir ab und zu zusammen ausgegangen. Jetzt machen wir uns einen gemütlichen Abend und leeren eine Flasche Wein. Meine Freundin erzählt mir am nächsten Tag per Telefon, dass sie es gerade noch nach Hause und in ihr Bett geschafft hat. Sie ist nicht gewohnt, Alkohol zu trinken. Ich als bekennende Altbiertrinkerin vertrage da schon etwas mehr.

 

Sonntagmorgen trudelt ein Video ein, das mir eine Bekannte gesendet hat. Es zeigt den Vortrag eines Lungenspezialisten, der die These aufstellt, dass Forscher jetzt etwas entdeckt hätten, dass gefährlich wäre. Dafür wollten sie nun einen Impfstoff entwickeln und dann die Lorbeeren einheimsen. Eigentlich wäre das derzeit grassierende Corona-Virus gar nicht so gefährlich, denn es hätte schon immer Corona-Viren gegeben. Bei der letzten Grippe-Epidemie vor zwei Jahren wären ca. 25.000 Menschen gestorben. Und da wäre nicht so viel Aufhebens gemacht worden. Ich erinnere mich an die Zahlen am Ende dieser Woche: Weltweit sind 200.000 Infizierte zu verzeichnen und es gibt schon 8.600 Tote. Deutschland zählt „nur“ 11.000 Infizierte und 27 Tote.

 

Ich werde nachdenklich. Es gibt ja auch Sciencefiction-Filme, mit dem Tenor, dass im 21. Jahrhundert ein weltweiter Virus die Menschheit ausrottet. Ha, ich beschließe, bei meinem gesunden Menschverstand zu bleiben und motiviere mich mit Angelas Spruch: Wir schaffen das!

 

  1. Woche mit Kontaktverbot

 

Weltweit steigt die Anzahl der Menschen, die sich mit dem Corona-Virus neu-infiziert haben,  stetig und drastisch. Die Zahl der Neu-Infizierten in China ist jedoch rückläufig, während Italien jetzt täglich mehrere hundert Tote zu beklagen hat. Präsident Trump kann den Virus jetzt auch nicht mehr ignorieren. Gezwungenermaßen erklärt er New York zum Hot Spot der Epidemie.

 

Seit Anfang der Woche haben wir nun ein Kontaktverbot, aber keine generelle Ausgangssperre, wie es Herr Söder in Bayern gefordert hat. Nein, meinte unser Herr Laschet, die Menschen sollen nach draußen an die frische Luft gehen, das brauchen sie, sonst bekämen sie einen Lagerkoller. Aber sie sollen bitte Abstand halten. Herr Laschet wird mir, obwohl ich wirklich keine CDU-Wählerin bin, immer sympathischer. Laut des Verbots dürfen wir uns mit einer Person oder Familien, sofern alle Personen im gleichen Haushalt wohnen, draußen bewegen. Von Besuchen ist abzusehen. Dieses Verbot gilt zunächst für zwei Wochen, d.h. bis Anfang der Osterferien.

 

Die Agentur, die mich als Kinderfrau betreut, schickt mir per e-mail eine Kopie einer Information des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales. Für KiTas, Betreuungseinrichtungen und Schulen besteht jetzt ein „Betretungsverbot“, es sei denn die Eltern der zu betreuenden Kinder befinden sich in einer Schlüsselposition. Ich bin etwas verwirrt, da ich nicht ganz verstehe, wer jetzt nicht mehr was betreten darf. Die kleine Karlotta kommt ja jetzt noch öfters als früher zu mir nach Hause. Um auf der sicheren Seite zu sein, lasse ich mir von beiden Familien Bescheinigungen deren Arbeitgeber geben, dass ihre Angestellten unabkömmlich sind und sich in Schlüsselpositionen befinden.

 

Montagabend kommt mein Sohn und einziges Kind bei mir vorbei, um meinen alten Röhrenfernseher  in den Keller zu tragen. Es gibt – wie sonst üblich – keine Umarmung. Maik bleibt ca. 2 m vor der geöffneten Wohnungseingangstür stehen. Ich verdrücke ein Tränchen.

 

Günther Jauch, Oliver Pocher und Thomas Gottschalk starten abends auf RTL eine Corona-WG. Nach wenigen Minuten fange ich an zu gähnen. Die Show wird nach zwei Tagen abgesetzt.

 

An einem sonnigen Nachmittag fahre ich mit Karlotta an den Unterbacher See. Die dortigen Spielplätze sind mit rotweißen Bändern abgesperrt, aber nicht die Boule-Bahn. Wir sind froh, dass wir dort die Kugeln rollen lassen können. Um uns herum – in gebührendem Abstand – spielen Familien mit ihren Kindern Fußball und Frisbee. Das Leben geht weiter!

 

Im Laufe der Woche verzeichnet Deutschland weiterhin viele Neu-Infektionen. „Unsere Sterberate“ ist jedoch immer noch relativ niedrig. Dies zum Vergleich mit den Zahlen der anderen weltweit betroffenen Länder. Liegt es an unserem soliden Gesundheitssystem und der Besonnenheit meiner deutschen Mitbürger, die die Anordnungen auch größtenteils befolgen? Oder daran, dass wir in Deutschland oft andere Familienstrukturen als in anderen Ländern haben? Bei uns gibt es ja viele alleinerziehende Eltern und viele Singles. In Südeuropa dagegen leben oft ganze Familienclans in einem Haus, die sich dann gegenseitig anstecken, und die Verbote werden auch nicht immer so eingehalten wie sie sollten. Frau Merkel und die Bundesregierung erwarten jedoch in den nächsten zwei Wochen einen drastischen Anstieg der Infektionen, sobald die Inkubationszeit vorüber ist. Wir sind jedoch immer noch voller Hoffnung, die Krise bald zu überstehen, da unsere Krankenhäuser gut mit Intensivbetten etc. ausgerüstet sind.

 

Mittlerweile haben alle Cafés, Hotels und Restaurants geschlossen. Straßen und Plätze sind merklich leerer. Das trockene und sonnige Wetter hält an.

 

Am Wochenende beschließe ich, endlich meine Steuererklärung zu machen. Seufzend fange ich an, die Unterlagen zu sortieren.

 

 

  1. Woche mit Kontaktverbot

 

Bei mir läuft „business as usual“, d. h. morgens kümmer ich mich weiterhin um die beiden Schulmädchen, dann hole ich Karlotta ab.

 

Ich muss die Kids wirklich loben: das ist nun die dritte Woche, in der sie zuhause hocken. Außer kurzen Spaziergängen kommen sie nicht nach draußen. Sie dürfen weder Schul- noch Kitafreunde treffen und ertragen all das ohne zu murren.

 

Karlotta habe ich früher nach der Kita nur drei bis maximal vier Stunden betreut. Jetzt ist die Kleine oft sieben bis acht Stunden mit mir zusammen. Das ist oft ganz schön anstrengend, da das Kind mich während dieser Zeit als alleinigen Ansprechpartner hat. Zum Glück hält das sonnige trockene Wetter an und so können wir wenigstens weiterhin spazieren gehen. Karlotta fährt dabei mit ihrem Roller oft ein Stück voraus. Und so kommen wir an den abgesperrten Spielplätzen vorbei. Ich schüttel‘ wieder den Kopf. Wäre es wirklich so schlimm, wenn dort einmal ein Kind in Begleitung eines Erwachsenen spielen würde? Man könnte ja auch auf den Spielplätzen – wie schon überlegt und erwähnt – den Mindestabstand und das Kontaktverbot einhalten.

 

Meine Freundin, mein einziger sozialer Kontakt in dieser Zeit, hat in dieser Woche Geburtstag. Da alle Geschäfte geschlossen sind, frage ich mich, wo ich ein Geschenk für sie erstehen kann. Schließlich lande ich an einem Nachmittag in einer Drogerie und kaufe verschiedene „Schönheits- und Körperpflegemittelchen“. Diese packe ich liebevoll in ein großes Paket und lege noch eine Anthologie, bei der ich mitgeschrieben habe, dazu. Die Geburtstagskarte ist gleichzeitig ein Gutschein für einen Kinobesuch, wenn wir denn wieder dürfen.

 

Am Ende dieser Woche sind die Infektionszahlen in Italien rückläufig, während die Sterbefälle immer noch erschreckend hoch sind. Die U.S.A. versuchen verzweifelt, ebenfalls ihrer immer gefährlicheren Situation Herr zu werden. Das Gesundheitssystem in diesem Land ist ja – verglichen mit unserem – eine Katastrophe und nur wenige Menschen haben dort überhaupt eine Krankenversicherung. Aber kranke Menschen müssen ja versorgt werden und so kapert Trump mit einem Piratenstreich auf einem Flughafen 200.000 Stck. Atemschutzmasken, die eigentlich für Deutschland bestimmt waren.

 

Freitagnachmittag mache ich wie üblich meinen Wochenendeinkauf beim Supermarkt meines Vertrauens. Die leeren Regale, die vormals mit Toilettenpapier bestückt waren, sind jetzt mit Wasserflaschen-Sixpacks aufgefüllt …

 

Am Samstag feier ich mit meiner Freundin – nur zu zweit – ihren Geburtstag nach. Mein Geschenke-Überraschungspaket kommt gut an. Wir stoßen wieder mit Wein an und singen laut zu Songs auf youtube mit.

 

 

  1. Woche mit Kontaktverbot

 

Endlich Schulferien und Beginn der Osterwoche! Die Bundesregierung bestätigt, dass das Kontaktverbot bis zum 19. April, also bis nach den Osterferien bestehen bleiben soll und bekräftigt das inzwischen erteilte Reiseverbot. Alle Bürger sollen weiterhin zuhause bleiben und Ostern keine Verwandten besuchen. Ich wähne mich immer noch in einem Alptraum.

 

Die Kids, die ja zuhause Hausaufgaben machen mussten, atmen auf. Endlich mehr Freizeit, wenn auch mit Auflagen! Meine beiden Schulmädels sind jedoch tieftraurig. Der Besuch bei den italienischen Großeltern, der für die Osterferien geplant war, ist ja nun völlig unmöglich  geworden. Die Zahlen in Italien sind ja immer noch – trotz rückläufiger Infektionen – alarmierend hoch und es gilt ja auch das Reiseverbot.

 

Düsseldorf hat bei einer Einwohnerzahl von 620.000 grade einmal 680 Infektionen. Das sind nur 0.1 % und 120 Infizierte sind auch schon wieder genesen. Die Uni-Klinik hat ihre Kapazität noch nicht ausgeschöpft und nimmt schwer Erkrankte aus dem Umland und dem Ausland auf. Die meisten Düsseldorfer Bürger haben gar keine Symptome oder nur eine leichte Erkältung.

 

Wie lange hält es eine mehrheitlich gesunde Bevölkerung aus, über Wochen eingesperrt zu bleiben? Firmen, Betriebe und Gastronomie ächzen, weil sie keine Einnahmen mehr haben. Nur die Lebensmittelhändler freuen sich, weil ihr Umsatz gestiegen ist. Da die meisten Menschen jetzt zuhause bleiben, müssen sie auch wieder kochen und sich häufiger mit Lebensmitteln eindecken.

 

Seit drei Wochen gibt es in Düsseldorf kein Toilettenpapier mehr. REWE hat die Regale, in denen früher dieses mittlerweile teure Gut zu finden war und zwei Wochen leer stand, wie schon erwähnt, mit anderer Ware bestückt. Ich habe noch ein paar Rollen in Reserve, frage jedoch beim Personal nach, wann denn wieder frische Ware kommt.

„Heute Abend kommt eine Palette, die ist jedoch schon verkauft.“

„Aber ich bin doch eine gute Kundin.“

„Ja, dann rufen Sie heute Abend beim Filialleiter an und bitten ihn, etwas für Sie zurückzulegen. Das können Sie dann Samstagmorgen um 7:00 abholen.“

Das werde ich garantiert nicht tun.

 

In der Altstadt verkauft ein Pizzabäcker eine Pizza Margherita für 5 Rollen Toilettenpapier. Das ist kein Witz!

 

Leider hat dieses Wochenende vor Ostern auch unschöne Seiten. Obwohl sich die meisten Düsseldorfer ohne Murren an das Kontaktverbot halten und nur in kleinen Gruppen unterwegs sind, ist es auf der Freitreppe am Rheinufer zu einer unbeabsichtigten Menschenansammlung gekommen. Diese Treppe wird bei schönem Wetter nämlich gerne zum Verweilen genutzt. Die Polizei fordert die Menschen auf, die Treppe zu verlassen. Ein 39jähriger Mann ist völlig uneinsichtig und wehrt sich vehement. Er bekommt ein Platzverbot. Alle anderen sind einsichtig und verlassen das Gelände, ohne dass es zu Ausschreitungen kommt.

 

Die ganze Woche über mache ich biz as usual. „Meine“ Kinder sind trotz Corona pflegeleicht und das schöne Wetter hält an.

 

Am Gründonnerstag, als ich nur sehr kärgliche Ostereinkäufe tätige, ist bei REWE endlich eine neue Palette Toilettenpapier eingetroffen, die gar nicht erst in die Regale verräumt wird. 8 Rollen kosten jetzt EUR 4,00. Vor Corona hab ich dafür EUR 2,50 bezahlt. Ich nehme ein Paket mit.

 

Und die Osterfeiertage laufen diesmal auch ganz anders ab. Fortsetzung folgt …

 

* * *

 

 

Das Leben einfach locker nehmen

 

Manuela Schauten

 

In der ersten Januarhälfte erreichte uns die Meldung über die Medien, das China die Verbindungen aus der Stadt Wuhan kappte, weil das neuartige Coronavirus dort bereits 17 Menschen getötet hatte und fast stündlich die Zahl der Erkrankten stiegen. Sämtliche Verkehrsverbindungen in und aus der Millionenstadt Wuhan wurden abgeriegelt, da dort angeblich das Virus seinen Ausgang genommen haben soll. Doch für viele unserer Mitmenschen war China weit weg, geografisch ja, aber in der heutigen Zeit, der globalen Wirtschaft und dem Tourismus, eigentlich ein Katzensprung.

 

So erreichte uns das Virus eigentlich rasend schnell, eigentlich logisch. Statt mit sofortiger Wirkung ein Reiseverbot oder eine Quarantäne der Zurückkehrenden geschweige Sicherheitsvorkehrungen erfolgten viel zu spät. So richtig wach wurde unsere Regierung doch erst, als die ersten Erkrankungen hier in unserem Land auftraten. Selbstverständlich wurden ebenso unsere Nachbarländer oder noch besser ausgedrückt, Europa infiziert.

 

Meine Erfahrung mit dem Virus, den ich hoffentlich nicht bekomme, erreichte mich mehr oder weniger Anfang März, als man meine Schwiegermutter aus unserem kleinen Krankenhaus entlassen hatte, insbesondere an das Abschlussgespräch mit der Ärztin erinnere ich mich noch heute, als wäre es gestern gewesen.

 

„Ihrer Schwiegermutter geht es aus medizinischer Sicht soweit gut, wir können leider nicht weiter auf die Physiotherapeuten warten, schon in Hinblick auf den Corona Virus“, erklärte die Ärztin. „Gerade im Hinblick auf den uns zukommenden Virus, stellt sich mir nun die Frage, sie hat MSRA, einen Staphylokokken Befall im Hals – Rachenbereich, da wollen Sie meine Schwiegermutter ernsthaft entlassen?“, entgegnete ich ihr „Wir müssen, denn aus medizinischer Sicht können wir sie nicht länger hier behalten, geben Sie doch ihre Schwiegermutter in ein Pflegeheim.“ „Sie wissen genau wie ich, dass es zurzeit weder Kurzzeitplätze noch Pflegeplätze gibt, Was ist aus der angestrebten Reha geworden und wie ist der letzte Test ausgefallen?“ „Leider kein negativer Befund, keine Klinik nimmt sie.“ „Vermerken Sie dies bitte in den Entlassungspapieren, noch eine Frage, wurde ihr Tilidin verabreicht, sie wollen Sie mir doch nicht mit dem Katheder nach Hause geben?“ „Nein, hat sie nicht bekommen, der Katheder soll noch ein wenig Sicherheit geben. Ihre Schwiegermutter sagte, morgens käme der Pflegedienst.“ „Ja der kommt morgens, was ist aber wenn der Beutel voll ist, zudem benötige ich noch Medikamente, unsere Hausärztin öffnet erst heute Abend wieder ihre Sprechstunde, da haben Apotheken geschlossen?“ „Der Beutel hält mindestens vierundzwanzig Stunden und es gibt keine Veränderung an Medikamenten.  -  Wir werden sie dann mit dem RTW bringen lassen.“ „Lassen Sie sich Zeit, nicht vor dem späten Nachmittag, denn ich habe schließlich Vorbereitungen zu treffen, Pflegedienst etc.“ „Einverstanden, werden wir so einrichten.“ „Ganz herzlichen Dank, bitte geben Sie dies die Schwestern weiter, die wie ich selbst mitbekommen habe, den Part vom Physiotherapeuten übernommen haben, einfach klasse“, dabei kramte ich in meiner Hosentasche und zog einen Schein hervor. „Geben Sie das doch bitte den Schwestern selbst.“ „Geht leider nicht, sie machen gerade Übergabe.“

So fuhr ich nach Hause, freute mich wahnsinnig auf die nächsten kommenden Wochen, meine Freizeit verbringe ich dann erst mal, damit, täglich Bett abziehen, tägliches Waschen der Handtücher und der Kleidung, sowie der Desinfektion sämtlicher Türen, Möbel etc.

Als hätte ich es geahnt, informierte rasch den Pflegedienst, bezog noch das Bett, denn keine anderthalb Stunden später stand der Wagen vor der Tür, zwei Sanitäter brachten sie hinein und halfen ihr beim Einstieg ins Pflegebett.

Einer der Sanitäter drückte mir die Entlassungspapiere, sprich Umschlag in die Hand.

„Wo sind die Medikamente?“, fragte ich ihn. „Mir hat man nicht mehr mitgegeben“, antwortete er.

„Schitt“, dachte ich wenige Minuten später, verglich aber sofort die Medikamentenliste und stellte zu meinem Entsetzen fest und kein Wunder, dass sie nicht auf die Beine wiedergekommen ist, zweimal am Tag Tilidin. Am Abend machte ich mich auf in Richtung Arztpraxis. Dort angekommen, wunderte es mich wenig, dass niemand im Wartezimmer sich aufhielt und ich unverzüglich (ohne Termin) mich mit der Ärztin unterhalten konnte.

In den Medien erreichten uns die Meldungen aus Heinsberg, die Diskussionen nicht nur in Familien, Freunden, am Arbeitsplatz oder in ganz vielen Forenbegannen. Zu meinem Entsetzen musste ich feststellen, dass immer noch eine Menge der Leute die Bedrohung durch das Virus nicht verstanden haben. Total witzig fand ich, dass gerade im Radio immer wieder davon gesprochen, keine Panik, obwohl gerade deshalb diese geschürt wurde.

Häufiges Händewaschen reicht, Witz komm heraus, du bist umzingelt, dass ausgerechnet bei einer Tröpfcheninfektion. Genauso fand ich es zum Schießen, als jemand doch tatsächlich in einem Forum meinte, Menschen auf dem Land wären weniger anfällig und würden nicht im Fokus des Virus stehen, das arme Kind heißt seitdem nur noch Landei bei mir.

 

Unser privates Leben war in der nächsten Zeit ja sowieso mehr oder weniger abgeschottet, wir waren ja sowieso gezwungen, drastische Maßnahmen zu ergreifen, nicht nur zum Schutz meiner Schwiegermutter, sondern auch zum eigenen Schutz. Aus gegebenem Anlass wurde im Haus meiner Schwiegermutter nicht nur ein Maskenzwang, sondern eine komplette Schutzbekleidung eingeführt. Der Pflegedienst hatte zum Glück ihre eigene Schutzkleidung bis ihnen die Masken ausgingen, so dass wir diesen dann mit durchzogen.

Ein Staphylokokken Befall im Hals – Rachenbereich und dann noch der Virus im Verband, ich glaube, dass wäre für jeden dann das aus gewesen.

 

In dieser Zeit lernte ich nicht nur weitere Teile der Pflege kennen, wie die Entleerung eines Urinbeutels, das Entleeren eines Toilettenstuhls, nein auch Pflegekräfte zeigten mir weitere Erleichterung und gaben weitere wertvolle Tipps.

Die nächsten Wochen nach der Entlassung waren geprägt, meine Schwiegermutter wieder an ein lebenswürdiges Leben heranzuführen, sprich, wir übten und halfen ihr, dass sie wieder allein aus dem Bett kam, sich selbstständig mit dem Rollstuhl fortzubewegen und wenige Schritte mit dem Rollator zu bewältigen. Natürlich hatte sie auch gewisse Rückschläge, da Schwindel- Attacken sie etwas zurückwarfen. Schwindelattacken sind etwas ganz Fieses, derjenige dem so etwas passiert, der kann sich nicht mehr orientieren, seine Beine werden Pudding und landet schließlich auf dem Fußboden. Und da spielt die Tageszeit keine Rolle, so wurde mehrfach der Hausnotruf in der Nacht benötigt, ebenso hoben wir sie auch vom Fußboden auf. Ich bin meist nett, kann aber auch schon mal hart werden, wenn ich merke, jemand lässt sich hängen. Bei mir heißt es, ganz rasch aus dem Bett, das Bett ist nur zum Schlafen, das Leben spielt woanders.

 

Ich selbst male und schreibe auch ab und zu doch gerade als ich mir einen Rechner zulegen wollte, einen guten gesehen habe, der meinen Anforderungen entsprach, aber ich noch Rücksprache mit jemanden halten wollte, war die Schließung des Geschäfts wegen der Pandemie da. Bekam noch den Tipp, soll etwas warten, die Preise gehen noch in den Keller, will ich jetzt schwer hoffen.

Meine wenige Freizeit verbringe ich, da man ja sowieso nirgends hinkann, halt mit malen und bringe mich in Foren ein wenig ein. Dort zeigte ich auch gerne mal meine Bilder, stiftete einige für Wettbewerbe ab und zu. Doch als man mir unterstellte, dass ich nur hochgelobt werden wollte, verschlug es mir den Atem. Seit Jahren war ich in dieser Gruppe, beteiligte mich an vielen Aktionen, machte weitere auch im realen Leben. Inzwischen habe ich diese Beteiligung auf ein Minimum reduziert, da ich seit drei Jahren jeweils im Frühjahr angegriffen wurde.

Das Leben ist einfach zu schön, um sich länger mit solchen Querulanten auseinanderzusetzen.

Ein Rückzug meinerseits auf Grund der Vorkommnisse ist sicher verständlich, gewisse Beteiligung meinerseits bleibt natürlich.

 

Inzwischen haben wir es geschafft, dass meine Schwiegermutter sich wieder am Leben beteiligt, obwohl sie abgeschottet lebt. Pflegedienst, Physiotherapie, Arzt, Söhne und ich sind die Einzigen, die mit ihr Kontakt haben, 

Die Pandemie hat dazu beigetragen, dass nicht nur wir abgeschottet leben, sondern die ganze Bevölkerung. Meine Erfahrung im realen Leben ist sehr unterschiedlich, von witzigen Episoden wie auch kopfschüttelnd. Witzig finde ich vor allen, dass sich einige Leute einen Mundschutz umbinden, jedoch die Nase zum besseren Atmen offenlassen. Als ich mal einen Herrn daraufhin ansprach, meinte der doch „Wieso, ist doch ein Mundschutz“. Hinter den Theken verstehen die Angestellten oft die Hälfte nicht, was die Kunden möchten, oft kommt ein Genuschel hervor, dass sie sich mit Händen und Füßen unterhalten.

 

Man darf das alles nicht so eng sehen, die Menschen sind teilweise depressiv, verhalten oder einfach nur genervt.  Jeder Tag, den wir erleben, ist etwas Besonderes und jeder Mensch sowieso. Lassen wir uns einfach nicht unterkriegen und nehmen das Leben einfach locker.

 

Corona, oder bleibst du zu Hause?

 

Heidrun Böhm

 

Wie wir in der Zwischenzeit alle wissen, gehört die ältere Generation zu den durch den Corona Virus am meisten gefährdeten Menschen, da sie von diesem Virus anscheinend bevorzugt befallen wird. Allerdings kursieren auch Nachrichten, nach denen jüngere auch nicht davon verschont werden. Wie auch immer, da auch ich zur älteren Generation gehöre, habe ich mir eine Ausgangssperre „auferlegt.“ Man soll ja vernünftig sein, und nicht riskieren, andere Menschen und auch sich selbst, in Gefahr zu bringen. Das ist einzusehen, denn als Rentner hat man in der Regel auch mehr Zeit, und muss nichtmehr arbeiten gehen. Und außerdem mussten wir im Januar unsere schon lange gebuchte Kreuzfahrt durch Jamaica absagen, weil mein Mann krank ist.

 

Man muss auch nicht im Homeoffice arbeiten, so wie meine Tochter, die in München wohnt. Und meine Enkelin kann natürlich auch nichtmehr zur Schule gehen, sondern muss zu Hause lernen. Ich habe eine Brieffreundschaft mit ihr angefangen. Empfehlung der Schule. Gute Idee…gerade mit Oma Heidrun, die ja schon Bücher geschrieben hat, kann man sich bestimmt gut austauschen. Zwei Briefe habe ich bekommen, zwei Briefe habe ich geschrieben, und abgeschickt. Auf den zweiten Antwortbrief von Enkelin warte ich nun schon seit zwei Wochen. Meine Tochter hat mir heute bestätigt, dass der Brief beantwortet wird, weil angekommen. Meine andere Enkelin, die Tochter meines Sohnes, ist knapp 2 Jahre alt, und wohnt in der Nähe. Man kann noch nicht von ihr verlangen, dass sie diese Situation versteht. Gewöhnlich geht sie in die Kita. Übers Handy habe ich ein Video bekommen, in dem sie ein Lied singt, das man leider nicht hören kann. Ihre Mama, meine Schwiegertochter ist Lehrerin, das ist praktisch, sie darf ja auch nicht zur Schule gehen, also bleiben beide zu Hause. Mein Sohn muss arbeiten gehen.

 

Mein Mann ist wie erwähnt, nicht gesund, aber er hat auch keinen Coronavirus, sondern eine andere Erkrankung. Ausgangssperren stören ihn nicht. Er liegt sowieso am liebsten auf dem Sofa, oder sitzt vor dem Computer. Corona hat mit dieser, seiner Gewohnheit nichts zu tun. Zum Einkaufen gehe ich einmal in der Woche mit meiner Schwester. Sie war so nett, mir auch Klopapier zu beschaffen, denn bei unserem letzten Einkauf war es natürlich komplett ausverkauft. Schwester hat gesagt, es ging alles gut, niemand hat sich im Laden ums Klopapier „gerauft.“ Gestern kam eine jüngere Frau zu uns, die wir letztes Jahr mit ihrer Familie bei uns eingeladen hatten. Sie wollte wissen, wie es uns geht, hat aber großen Abstand von mir gehalten als sie mit mir redete. Das ist also Corona aktuell bei uns. Ach ja, ich habe noch etwas vergessen: neuerdings bin ich wieder in einer Autorengruppe. Das nächste Treffen wird wohl nicht, oder später im Jahr stattfinden. Obwohl ich noch keine Nachricht bekommen habe vermute ich das. Wir treffen uns in einer Wirtschaft, und die haben zu Corona- Zeiten in der Regel geschlossen. Nun habe ich natürlich auch viel Zeit um mich im Internet, das zum Glück nur mit anderen „Viren“ besetzt ist, zum Thema Corona „umzusehen. „Zum Beispiel: Die gefährlichen Falschinformationen des Wolfgang Wodarg. Wodarg argumentiert, dass es Corona Viren schon seit Langem gebe und jedes Jahr in rund 7 bis 15 Prozent der grippeerkrankten Bevölkerung nachweisbar sei. Natürlich würden auch einige dieser Personen an Grippe sterben. Bisher habe man noch nie speziell das Corona Virus dafür verantwortlich gemacht. Dies aber, so Wodarg, geschehe momentan – weil Politik und Wirtschaft in Panik gerieten oder Kapital aus der Situation schlagen wollten. Chef-Virologe Drosten widerspricht Wodarg: Es ist nicht das erste Mal, dass Wodarg sich in den vergangenen Wochen zu Wort meldete. Immer wieder tauchen Beiträge in Zeitungen oder diversen Internetseiten auf, in denen er das Corona Virus mit einer normalen Grippe gleichsetzt und nicht vor der Erkrankung, sondern vor den Folgen der gesellschaftlichen Einschränkungen warnt: „Dem Corona-Hype liegt keine außergewöhnliche medizinische Gefahr zugrunde”, schreibt er in einem  Gastbeitrag für das Flensburger Tageblatt. Der Hype verursache „aber eine erhebliche Schädigung unserer Freiheits- und Persönlichkeitsrechte durch leichtfertige und unberechtigte Quarantänemaßnahmen und Verbotsregelungen”.

 

Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, widerspricht Wodarg in aller Deutlichkeit: „Es gibt natürlich Corona Viren, die kommen vor allem dann vor, wenn auch Grippezeit ist. Die haben mit dem neuen Corona Virus aber nichts zu tun, das kommt als Pandemie zu uns”, sagte Drosten in einem NDR-Podcast zur aktuellen Corona-Lage. Er fügt hinzu: „Wenn ich anfange zu rechnen, dann muss ich anerkennen, dass es schlimm kommen wird, wirklich schlimm“. Nächste Meldung: Die Zahl der Infektionen in Deutschland steigt weiter, allerdings nicht mehr ganz so schnell - das zeigen die aktuellen Angaben des Robert Koch-Instituts. Hält der Trend, würde das die Wirksamkeit der Maßnahmen bestätigen. (Diese Meldung ist nicht mehr aktuell, sie beruht auf einer fehlerhaften Zahlenangabe.) Ich für meine Person glaube ans Robert Koch Institut.

 

Im biopharmazeutischen Unternehmen Curevac in Tübingen wird an einem Impfstoff gegen das Corona Virus geforscht. Dietmar Hopp ist dort Mehrheitseigner und hat klargestellt: Curevac wird nicht in die USA verkauft. Ich danke Herrn Hopp, er hat Recht. US-Präsident Donald Trump hatte offenbar versucht, Hopp das Exklusivrecht für den neuen Impfstoff gegen einen hohen Betrag abzukaufen. „Es kann nicht sein, dass eine deutsche Firma den Impfstoff entwickelt und dieser in den USA exklusiv genutzt wird“, sagte Hopp dazu. Außerdem betonte er, dass ein Impfstoff gegen das Corona Virus „Menschen nicht nur regional, sondern solidarisch auf der ganzen Welt erreichen, schützen und helfen“ solle. Soviel zu Trump, oder besser: zu Trampel. Wie ihr ja selbst wisst, gibt es noch viele andere Berichte im Internet. Lasst euch nicht verwirren. Ich selbst fühle mich am "sichersten“, wenn ich die "Regeln" einhalte, und ich habe großen Respekt vor den Menschen die in der Pflege arbeiten, aber auch vor den Menschen die dafür sorgen, dass wir einkaufen können. Nicht zu vergessen: Die Ärzte, ich werde also versuchen, geduldig zu Hause zu bleiben, solange es sein muss....

Ein gebrochener Wirbel und der Corona Virus

 

Doris Frese

 

Ich habe Osteoporose  und habe mir schon am 24. 12. 2019 durch eine falsche Bewegung einen Wirbel gebrochen. Das verursachte mir wahnsinnige Schmerzen. Am Anfang humpelte ich noch durch die Wohnung, schließlich konnte ich so gut wie gar nicht mehr laufen. Mit anderen Worten, ich war gezwungen das Haus zu hüten.

 

Erst am 11. 02. 2020 wurde bei einem MRT festgestellt, dass ein Wirbel gebrochen war. Warum so spät erst? Das ist wieder eine andere Geschichte. Einzige Alternative für mich war eine OP, die fand am 25. 02.  Statt. Dabei wurde der Wirbel geschraubt. Ich habe jetzt 8 Schrauben im Rücken und einen Metallstift, der einzementiert wurde.

 

Nach 8 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde ich entlassen. Da hatte die Pandemie mit dem Corona Virus gerade begonnen.

 

Ich war drei oder vier Tage zuhause, da las ich in der Zeitung, dass bei uns in der Stadt auch die ersten Corona Fälle aufgetreten waren und dass die Patienten in allen vier Krankenhäusern ab sofort nur noch einmal am Tag für 1 Stunde einen Besucher empfangen durften. Ferner, dass alle nicht lebensnotwendigen Operationen verschoben wurden. Darunter wäre ich auch gefallen, wenn ich erst zu dem Zeitpunkt   ins Krankenhaus gekommen wäre. Also hatte ich noch Glück im Unglück.

 

Und dann kamen die ganzen Einschränkungen. Keinen Kontakt mehr zu anderen.  Die Kinder  und Enkelkinder durften uns nicht mehr besuchen, 2 Meter Abstand musste eingehalten werden usw..

 

Ich war noch nicht so weit, dass ich einkaufen gehen konnte. Das erledigte  seit Januar schon mein Mann. Lange Spaziergänge  konnte ich auch noch nicht unternehmen. Ich war also auch ohne die Corona  Vorschriften mit meinem  geschraubten Wirbel ans Haus gefesselt. Also hatte sich für mich persönlich eigentlich nicht viel geändert.

 

Mit den Kindern und Enkelkindern halten wir per Video Telefon Kontakt.  Außerdem kocht die Tochter zweimal in der Woche für uns. Kleine Gerichte kann ich auch wieder kochen. Es geht mir auf jeden Fall viel besser als vor der OP. Dank der vielen Tabletten, darunter sind auch Opiate habe ich so gut wie keine Schmerzen.

 

Am 06. 04. Muss ich zur Nachuntersuchung ins Krankenhaus. Am 14. 04. Sollte ich in Bad Sassendorf  zur Reha. Die Krankenkasse hat es schon bewilligt. Wir konnten den Termin allerdings um 4 Wochen nicht nur wegen Corona, sondern auch, weil ich mir in den nächsten Tagen meine Injektion fürs Auge holen muss. auf den 14. 05 verschieben.

 

Ich hoffe, dass sich bis dahin der Virus von dannen  gemacht hat und meinen Aufenthalt in der Klinik nicht schmälern wird.

 

 

Die Coronakrise und ich

 Esra Kurt

 

 

Das Jahr 2020 fing wie ein dystopischer Roman an: Krisenhafte Ereignisse überstürzten sich und sorgten bei den Menschen für Zukunftsangst. Doch dann kam das Coronavirus und übertraf alle Krisen, die im Jahre 2020 fortgeführt wurden.

Nun haben wir Mitte April 2020 und ich frage mich immer noch: „Wie werde ich mit meiner eigenen Krise fertig, die mich seit Juli 2019 beutelt?“ Nun muss ich mich mit zwei üblen Dingen abfinden: Erstens, meine Seele ist aufgrund prekäre Umstände im Arbeitsleben in Aufruhr. Zweitens, die Coronakrise gibt meinen persönlichen Tiefpunkten den Rest.

So kommt es, dass ich gelangweilt bin und versuche, mich angemessen zu beschäftigen. Dies versuche ich, indem ich naive Bilder zeichne und autobiografische Texte schreibe. Für andere Dinge ist mein Kopf zu voll aufgrund meiner Sorgen.

Ich muss gestehen, dass ich an Ostern 2020 festgestellt habe, dass mir fiktionale Texte wie Kurzgeschichten nicht liegen. Denn zu viel Fantasie bringt mein seelisches Gleichgewicht ins Wanken. Deswegen wäre ich froh, wenn ich nur noch Sachtexte schreiben würde. Zum Glück habe ich während der Coronakrise jede Menge Ideen für autobiografische Texte. Allerdings fehlen mir Einfälle für andere Genres in der Sachliteratur.

Schließlich ist mir bewusst, dass Memoiren und Autobiografien von durchschnittlichen Menschen uninteressant für die breite Masse sind. 

Neulich weinte ich stundenlang, weil ich das Gefühl hatte: „Die persönlichen Tiefpunkte lasten immer schwerer auf meiner Seele!“

All meine Sorgen stauten sich in mir auf – unter anderem die Coronakrise. Ehrlich gesagt habe ich den Verdacht, dass das Coronavirus ein Vorbote für den Dritten Weltkrieg sein könnte. Normalerweise habe ich solche Endzeitgedanken nicht. Doch seit Mitte April weiß ich nicht, wie ich meine Gefühle verarbeiten soll. Ich empfinde mich als innerlich leer und überflüssig für die Menschheit. Das liegt an der Tatsache, dass ich eine Außenseiterin bin.

Ende Januar 2020 kam es zu einem Bruch mit Kollegium und den Vorgesetzten. Aus diesem Grund fühle ich mich wie ein hoffnungsloser Fall im Leben. Die Coronakrise hat diese Minderwertigkeitskomplexe verstärkt.

Ich bin in einem Loch voller Hoffnungslosigkeit und Trauer gefangen. Da Kontaktsperre herrscht, kann ich auch meine Lieblingsgeschäfte nicht besuchen. In meinem Fall sind es Buchhandlungen und Schreibwarenläden.

Mein größter Wunsch im Moment ist es, die Welt eines Tages mit naiven Zeichnungen und Sachtexten zu beglücken. Allerdings nimmt mich niemand in dieser Hinsicht ernst. Das habe ich im Arbeitsleben oft erlebt.

Im August 2020 möchte ich in den Urlaub fahren, weil ich zu einer Hochzeitsfeier eingeladen bin. Jedoch ist es ungewiss, ob ich diese Hochzeitsfeier erleben werde. Denn es hängt alles vom Coronavirus ab. Wenn alles gut läuft, kann ich mit meiner Cousine feiern. Falls nicht, dann muss ich zuhause bleiben und schauen, wie ich mich am besten beschäftigen sollte. 

Soll ich etwas sagen, was ich schon immer erwähnen wollte? Nun, während der Coronakrise habe ich jetzt die Gelegenheit dazu. Ich verkünde: „Mein literarisches Vorbild im kleinen Rahmen ist Gitta Rübsaat, weil diese Autorin für autobiografische Geschichten bekannt ist! Denn gerade Memoiren schreibt sie besonders gut. Ich kann mich damit identifizieren, weil ich im Verfassen von Fiktion ebenso eine Niete bin.“

Kurz gesagt: Ich möchte eines Tages meine biografischen Geschichten auch als E-Book herausbringen, wie es Frau Rübsaat getan hat.

 

Corona & Pluto

 

Thora Simon

 

Uns geht es gerade wie einer Raupe, die sich verpuppt, sich für eine gewisse Zeit abkapselt und es ganz alleine im Finstern aushalten muss. Bei der Raupe findet genau in dieser Phase, die Verwandlung zum Schmetterling statt! Danach entdeckt sie ein neues Element. Ihr sind Flügel gewachsen, sie kann in eine ganz neue Dimension vorstoßen – was für eine Freiheit muss das für die ehemalige Raupe bedeuten!

Nur wenn etwas in seiner ursprünglichen Form zerstört wird, ist Wachstum möglich!

Manchmal braucht es einen großen Leidensdruck, bis wir Menschen zur Wandlung bereit sind und eine alte ausgediente Hülle abstreifen. Aber seien wir uns einmal ganz ehrlich. Es war ohnehin schon fast nicht mehr auszuhalten. Wir können nicht schneller leben, nur weil wir ein Handy haben!

Wir brauchen das ganze Zeugs, das uns in der Werbung angepriesen wird, doch gar nicht. Wir leben in einer Wegwerfgesellschaft! Das kann doch nicht der Plan gewesen sein! Das musste doch in einer Sackgasse enden.

Das Schulsystem funktioniert unterirdisch schlecht und das schon viel zu lange. Es schreit schon lange nach einem Wandel.

Der Leistungsdruck steigt permanent. Jemand, der nicht mindestens einen Burn-out hatte, oder zumindest kurz davor stand, hat schon beinahe ein schlechtes Gewissen, nicht genug zu tun.

Die Technologie wird unser Leben in den nächsten 30 Jahren mehr verändern, als in den letzten 300 Jahren! Das muss man sich erst einmal bewusst machen. Wobei diese Veränderung Segen und Fluch zugleich sein wird. Wer hat wirklich ein gutes Gefühl dabei, wenn z.B. Kinder und Studenten online über ihr Handy ihre Lehrer bewerten können? Das ist schon etwas anderes, als in einem fremden Land wissen zu wollen, ob ein Restaurant empfohlen wird oder nicht. Unsere Achtsamkeit wird gefragt sein.

 

Was hat also Pluto jetzt genau mit der Corona-Krise zu tun?

Als ich mich vor 15 Jahren auf die Sinnsuche gemacht habe, hat mir Yoga geholfen, meine Mitte zu finden. Dachte ich jedenfalls. Immerhin hat es mich einen Schritt vorangebracht und dazu beigetragen, mich für Kosmologie zu interessieren. Und so habe ich mich vor ein paar Jahren dazu entschieden, ein Astrologie-Seminar zu besuchen. Dort habe ich an einem Abend mehr über alles, was ich immer schon wissen wollte, erfahren, als in drei Semester Psychologie-Studium. Unter anderem, wie man wirklich seine Mitte finden kann.

Viele bekannte Astrologen haben seit längerer Zeit darauf hingewiesen, dass uns aus astrologischer Sicht große Herausforderungen bevorstehen und das mit einer ganz besonderen Planetenkonstellation begründet. Dazu muss man als Laie wissen, dass die sogenannten Langsamläufer, für unser Horoskop eine besondere Bedeutung haben. Saturn benötigt 29 Jahre, um einmal die Sonne zu umrunden. Pluto fast 248 Jahre und Jupiter braucht 11 Jahre. Kommen sich zwei, oder mehr Planeten nahe, nennt man das eine Planetenballung, oder Stellium. Wechseln sie dann in dieser Konstellation noch dazu von einem Element in ein anderes, hat das auf uns Alle und auch auf jeden Einzelnen, gravierende Auswirkungen. Am 12.1.2020 kam es nun zu dieser Saturn-Pluto Zeitenwende, wo ein neuer Zyklus beginnen soll. (https://www.astrodata.com/News/Grosse-Konjunktion-2020)

 

Jetzt stecken wir also mitten drin, in diesem plutonischen Wandlungsprozess! Viele Wissenschaftler haben in den letzten Jahren die Bedeutung Plutos kleingeredet. Astrologen sind der Ansicht, dass die geringe physische Größe des Pluto irreführend ist, da Pluto eine konzentrierte transzendentale Kraft besitzt, ähnlich der Energie eines Atomkerns. Mythologisch entspricht er dem Hades, dem Totenreich und dem Gott der Unterwelt. Als Symbol für den ewigen Kreislauf von Werden, Sein und Vergehen entsprechen sämtliche Übergangszustände dem Pluto-Prinzip. Er ist das Stirb und Werde, wie wir es am Beispiel der Raupe erleben. Er verkörpert Macht, Krisen, Tod und Sexualität und steht für Kompromisslosigkeit und Radikalität und macht deswegen Vielen Angst.

Pluto fordert dazu auf, uns unserer dunklen Seiten bewusst zu werden und die Kraft des Neubeginns zu nutzen. Dankenswerterweise macht uns die Jugendbewegung „Fridays for Future“ schon seit einiger Zeit auf unser aktuell gravierendstes Problem aufmerksam – den Klimawandel. Mit Plutos Unterstützung lernen wir jetzt das Loslassen! Auch wenn wir manchmal beim Loslassen das Gefühl haben, wir sterben. Wenn wir alle noch so gerne von den billigen Flugtarifen profitiert haben, unser Reiseverhalten muss sich jetzt ändern! Ich sage das nicht leicht dahin. Ich bin seit 25 Jahren Reisebüroangestellte und liebe meinen Beruf. Die derzeitige Situation ist die bisher größte Krise für unsere ohnehin krisengebeutelte Branche. Billigflüge und Billig-Airlines sind mir aber schon seit Langem ein Gräuel. In meiner Unterschriften-Signatur habe ich das Zitat stehen: „Travel is the only thing you buy, that makes you richer!“ Das Reisen gibt uns so viel zurück, da braucht man doch wirklich nicht knausrig sein, und kann sich auch einmal Gedanken über seinen ökologischen Fußabdruck machen.

 

So oder so findet das, was transformiert werden muss, seinen Weg, und sei es wie jetzt aktuell durch einen Virus, der korrigierend eingreift.

Das Ziel ist, weg von der gedankenlosen, kapitalistischen Konsumgesellschaft hin zu einer idealistischen Wissensgesellschaft. Reisen bildet, es wird immer zu unseren Bedürfnissen gehören, aber in einer anderen Weise. Wo liegt der Sinn, wenn man um den halben Erdball fliegt, nur um dort ein paar Tage in einem überdrüber Luxusresort in der Sonne zu liegen, nichts von Land und Leute „erlebt“? Wir sollten diese Krise wirklich als Antrieb sehen, uns weiterzuentwickeln und Verantwortung für unseren Planeten zu übernehmen.

 

Teilen wird in Zukunft immer wichtiger! Die Jugend lebt es uns teilweise schon vor. Wir werden Autos, Wohnungen und WISSEN teilen müssen!

Was zuerst schmerzhaft ist, wie gerade das Zusammenrücken in der Krise, könnte sich mit der Zeit als Segen erweisen. Vielleicht kommen die Länder und auch die einzelnen Menschen jetzt auf den Geschmack, dass es vorteilhaft ist, miteinander und nicht gegeneinander zu arbeiten. Es kommt nun zu Effekten, die eine Weiterentwicklung der Menschheit sprunghaft vorantreiben.

 

Wir können erst dann etwas verwandeln, wenn es in unser Bewusstsein gelangt ist. Ob wir die Krise durch Selbstsabotage selber heraufbeschwört haben, oder ob jemand ein Knöpfchen gedrückt hat, spielt keine Rolle. Spätestens dann, wenn die Spannung unerträglich wird, sind wir bereit für einen Wachstumsschritt. Sobald plutonische Veränderungsprozesse in Bewegung gekommen sind, können wir sie nicht mehr stoppen, aber oft die Form der Kanalisierung wählen. Wenn wir in uns ruhen, uns sicher fühlen und uns nicht mit Äußerlichkeiten identifizieren, anstatt zu glauben, dass wir ohne protzige SUV´s nicht leben können, sollten wir daraus neuen Selbstwert schöpfen. Plutonische Prozesse holen uns ins Hier und Jetzt. Achtsame, bewusst lebende Menschen brauchen keine Krisen mehr, um mit der Energie mitzugehen. Sie spüren, wenn etwas zu Ende geht und verabschiedet werden muss. Die beginnende Spannung ist für sie nicht mit Angst besetzt, sondern stimulierend, weil etwas Neues nachkommt. Sie horchen in sich hinein und trennen sich freiwillig von einer überholten inneren geistigen Haltung, oder von einem alten destruktiven Gefühlsmuster, oder von einer Arbeitsstelle, die sie nicht mehr erfüllt. Manchmal auch von einem Partner, der sie schon lange nur mehr bremst.

Wir müssen keine Verlierer sein! Wir müssen spüren, dass wir in Wirklichkeit gewinnen, wenn wir den Blick nach vorne, auf unsere nächste Aufgabe richten. Festhalten ist jetzt reine Energieverschwendung! Schauen wir nicht auf die Tür, die sich langsam schließt, sondern auf die andere, die jetzt aufgeht. Es wird etwas Neues, Besseres nachkommen.

Plutos Auswirkungen auf unser Leben stehen immer im Einklang mit einem größeren Ganzen. Sie sorgen dafür, dass es insgesamt weitergeht. Dabei ist das Ego des Einzelnen aber völlig unbedeutend.

 

Auswirkungen der aktuellen Planetenkonstellation sind bei jedem unterschiedlich, je nachdem, wo im persönlichen Horoskop dieses Stellium stattfindet. Ein persönliches Horoskop kann darüber Auskunft erteilen.

Da sich in den nächsten Monaten neben dem Prüfungsplaneten Saturn und dem Krisenplaneten Pluto auch der Glücksplanet Jupiter an diesem Stellium beteiligen wird, weist das darauf hin, dass wir Verantwortung für etwas Gutes übernehmen werden! Menschen/Politiker, die es gewohnt sind mit Verantwortung umzugehen, werden merken, dass sich die Hebel zum Handeln verstärken.

 

Jupiter ist wahrscheinlich auch dafür zuständig, dass wir der Krise mit einer Portion Humor begegnen können. In meinem Bekanntenkreis kursiert geradezu eine Flut von Corona-Witzen.

Im Moment wissen wir nicht, wie es weitergeht. Es ist weder ein Ziel noch eine Belohnung in Sicht, noch ein Sinn erkennbar. Aber alles ist in Bewegung. Alles hat einen Anfang und ein Ende. Dabei gibt es kein wirkliches Ende, denn jeder Tod ist gleichzeitig eine Geburt und jede Geburt ist gleichzeitig ein Tod. Das ist das unerbittliche Gesetz des Lebens. Die Essenz geht nicht verloren, es ändert sich nur die Form!

 

Wir sind kleine Rädchen, die eingebunden sind in ein großes Ganzes. Pluto treibt jetzt die kollektive Entwicklung voran. Der Corona-Virus zwingt uns zur Weiterentwicklung.

Dieser kleine Planet Pluto setzt riesige Mengen von Energie frei, die sich verselbständigen und die wir nicht aufhalten können. Das kann Angst machen und unser Sicherheitsgefühl erschüttern. Daraus wiederum kann ein Kontrollbedürfnis resultieren. Schon kursieren die ersten Corona-Apps, die aus uns endgültig einen gläsernen Menschen machen wollen. Wir haben Angst das Gewohnte, Vertraute zu verlieren. Aufgrund nicht verarbeiteter negativer Erfahrungen aus der Vergangenheit haben wir auch noch Angst vor der Zukunft und versuchen sie daher zu kontrollieren. Was wir natürlich nicht können. Das verhindert, dass wir im Hier und Jetzt leben und ist reine Energieverschwendung.

Pluto ist nicht böse, sondern geballt intensiv. Am besten können die Kräfte im Engagement für eine überpersönliche Sache eingesetzt werden. So sollten alle persönlichen Ängste vor diesen mächtigen Energien verschwinden.

 

Ich finde es interessant, wie Pluto und Saturn, die sich ursprünglich beide in einem Erdzeichen befinden, zusammen arbeiten und der Menschheit jetzt einen Entwicklungsschritt abnötigen, den diese vielleicht freiwillig nie gemacht hätte. Das bekommen gerade auch alle Nichtastrologen zu spüren. Vielleicht hilft mein kleiner Beitrag hier, jemanden für kosmische Energien zu interessieren. Das würde mich freuen!



Ein Lichtstreif am „Corona-Himmel" – Auszüge aus meinem Tagebuch

 

Rebekka Weber

 

Ostern

 

Statt im Roten Meer zu schwimmen und mich im Bikini am Strand zu sonnen, sitze ich nun zuhause. Frohe Ostern! 

 

Dieses Jahr wollte ich die Feiertage einmal anders verbringen und hatte mit meiner besten Freundin eine einwöchige Flugreise über Ostern gebucht. Diese ist wie erwartet, aber auch ganz ordnungsgemäß, von der Reisegesellschaft storniert worden. Natürlich bin ich froh, dass ich jetzt zuhause bin und nicht irgendwo in einem Urlaubsland feststecke. Die Bundesregierung hat ja mit Hilfe der Bundeswehr in den letzten Wochen tausende von Urlaubern zurückgeholt.

 

Aber so langsam kippt bei mir auch die Stimmung. Ich kann ja – da ich jetzt zuhause statt im Urlaub weile – noch nicht einmal mit meinem Sohn und der engeren Familie auswärts essen gehen! Die Restaurants sind ja geschlossen, und das an Ostern, wo man sich doch gerne einmal mit der Familie zu einem gemütlichen Mahl trifft. (Kleine Anmerkung: Hätte meine Osterreise geklappt, hätte ich das Familienessen nach meinem Urlaub nachgeholt).

 

Und mein Sohn hatte leider im Januar und Februar eine schlimme Grippe, die er wochenlang mit sich herumgeschleppt hat. Sein Immunsystem hat sich noch nicht wieder völlig regeneriert, so lässt er verlauten. Deshalb ist er sehr auf „Abstand“ bedacht. Nein, er will sich auch nicht zum Essen bei mir zuhause einladen.

 

So gehe ich mit meinen Sohn – einen Abstand von zwei Metern einhaltend – eine Stunde spazieren und spendiere uns einen Eisbecher. Wenigsten hat eine Eisdiele in unserem Stadtviertel auf. Man darf allerdings sein Eis nicht im Umkreis von 50 m verspeisen. Ich frage mich, wer sich solche Regeln ausdenkt …

 

Mit meinen anderen Verwandten telefoniere ich. Meine beiden Brüder sind 76 und 81 Jahre alt, aber noch fit und leben eigenständig. Ein Treffen mit ihnen steht jedoch ebenfalls derzeit völlig außer Frage, da sie altersbedingt zu den Risikogruppen gehören. Und mein Bruder, der in München lebt, berichtet mir, dass das Kontaktverbot in Bayern noch strenger gehandhabt wird als in NRW. Dort darf man sich gar nicht draußen mit jemandem treffen, wenn er nicht zum eigenen Haushalt gehört.

 

Ostermontag lädt mich meine Freundin und mein derzeitiger einziger sozialer Kontakt zu Kaffetrinken und Blaubeerkuchenessen ein. So klingt Ostern wenigstens etwas versöhnlich für mich aus.

 

Ich bin der Ansicht, dass nach den Osterferien nach und nach der Alltag wieder einkehren sollte. Menschen mit Vorerkrankungen und zu Risikogruppen-Gehörende sollen sich weiterhin schützen und müssen auch geschützt werden. Aber man kann doch nicht eine mehrheitliche gesunde Bevölkerung so lange einsperren! Die Menschen brauchen eine Perspektive. Viele machen sich sorgen um ihre wirtschaftliche Existenz und wissen jetzt schon kaum noch, wie sie ihre finanziellen Verluste abdecken sollen.

 

Die NRW-Landesregierung hat ein Sofort-Hilfe-Programm für Firmen und Betriebe gestartet. Dort können Betroffene finanzielle Unterstützung beantragen. Leider wird gerade dieses Programm von kriminellen Machenschaften missbraucht. 



Mittwoch nach Ostern

 

Mit Spannung schauen wir nach Berlin. Frau Merkel hat alle Ministerpräsidenten zu einer Video-Konferenz eingeladen. Herr Laschet möchte, dass wir in kleinen Schritten bald wieder in den Alltag zurückkehren. Man müsse auch an das Kindeswohl denken. KiTa-Kinder und Schüler könnten seelische Schäden erleiden, wenn sie weiter in dieser Isolation leben müssen. Und die Wirtschaft müsse wieder angekurbelt werden, um den Schaden, den sie jetzt schon erlitten hat, nicht noch weiter wachsen zu lassen. Herr Söder hält dagegen, dass die Infektionszahlen noch zu hoch wären. Eine Lockerung der Beschränkungen wäre viel zu früh.

 

Schließlich einigt man sich darauf, dass die Schulen ab dem 4. Mai wieder stufenweise geöffnet werden. Die Schulen bräuchten auch einen Vorlauf, um Vorkehrungen zu treffen, damit das Kontaktverbot und die Hygieneregeln eingehalten werden können. Und ab dem 20. April, nach Ende der Osterferien, sollen auch kleinere Geschäfte wieder öffnen dürfen. 

 

Aber ich möchte nicht mit einer Atemschutzmaske herumlaufen, wenn ich mich draußen bewege, obwohl dies empfohlen wird. Obwohl ich über 60 bin, zähle ich mich nicht zur altersbedingten Risiko-Gruppe. Ich bin körperlich fit und wegen meiner Tätigkeit als Kinderfrau lasse ich mich jedes Jahr gegen Grippe impfen. Außerdem hab ich mich vor vier Jahren bei der jährlichen Gesundheitsprüfung auf Empfehlung meines Hausarztes gegen Pneumokokken impfen lassen.

 

Aber nach diesen Verhandlungen atme ich auf. Wenigsten bilden diese Lockerungen einen  kleinen Lichtblick! 

 

Wir leben in einem freien Land in einer Demokratie, die sich bewährt hat. Und ich bin dagegen, dass ich mit einer Corona-App überwacht werden soll! Ich hoffe, dass es nicht so weit kommen wird. Auch nicht, dass mit Drohnen über Menschenansammlungen geflogen und schlimmstenfalls sogar noch geschossen wird.

 

Am Wochenende – Samstag, den 18. und Sonntag, den 19. April – sollte eigentlich die Buchmesse in Düsseldorf stattfinden. Monatelang hatten wir uns darauf vorbereitet. Schweren Herzens musste der WAV (Westdeutscher Autorenverband), der Ausrichter und Veranstalter dieser Messe, das Event jedoch absagen. So verbringe ich das Wochenende wie schon die Wochenenden zuvor … zuhause. 



Montag, 20.4., Beginn der 6. Woche mit Kontaktverbot

 

Die Osterferien sind vorbei …

 

Kleinere Geschäfte des Einzelhandels dürfen ihre Türen wieder öffnen. Es wird jedoch gebeten, beim Einkauf die Hygieneregeln und die Sicherheitsabstände einzuhalten. In NRW sollen sogar schon ab kommenden Donnerstag – und nicht erst ab 4. Mai – Schulklassen schrittweise den Unterricht in den Schulen selbst wieder aufnehmen. Obwohl dieser Tag X ja schon wochenlang feststand, wird jetzt hyperaktiv nach Lösungen gesucht, um die Klassenräume klinisch sauber zu halten und genügend Lehrpersonal zu mobilisieren. Schließlich müssen ja wegen der Abstandsregel auch die Klassenstärken verringert werden.

 

Die beiden Schulmädchen, die ich morgens betreue, sind aus der Eifel zurück. Dort haben sie eine Woche mit ihren Eltern (beide Ärzte in der Uni-Klinik) in ihrem Ferienhaus verbracht. Das hab ich ihnen wirklich gegönnt. Sie haben die letzten Woche so brav ihre Hausaufgaben gemacht und sich zuhause beschäftigt! Die jüngste ist in der 3. Klasse und die ältere in der 6. Also werden sie auch noch einige Wochen weiterhin zu Hause sitzen und lernen müssen. Zunächst kehren ja nur die Abschlussschüler wieder in die Schule zurück.

 

Wann die KiTas jedoch wieder geöffnet haben werden, steht ja noch in den Sternen. Somit verbringt die kleine Karlotta weiterhin den Großteil ihrer Zeit mit mir.

 

Ganz bitter ist es für die vielen Musiker und Künstler, dass Konzerte und Musikfestivals bis Ende August nicht gestattet sind. Mein Sohn, Student und Rockmusiker oder Rockmusiker und Student, versucht aus allem das Beste zu machen und gibt z. Z. per Video Schlagzeugunterricht.

 

Die Rheinbahnen sind jetzt wieder etwas voller. Es besteht noch keine Pflicht, Atemschutzmasken zu tragen. Man wird jedoch durch Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, diese wenn möglich anzulegen. Ein Schal würde jedoch auch den Zweck erfüllen.

 

Sontag, den 26.4.2020

 

Nun also doch, ab Montag besteht in der Rheinbahn und in Geschäften die Pflicht, Masken zu tragen, Kinder unter sechs Jahren sind von dieser Vorschrift ausgenommen. Ich werde versuchen, mir nur einen dünnen Schal um Nase und Mund zu binden, denn unter den Masken soll es ja gerade bei warmem Wetter unerträglich sein.

 

…  denn das trockene und warme Wetter hält an.

 

Wie sieht es nun mit den Schulen weiterhin aus?

 

Der Deutsche Lehrerverband schlägt, Stand heute, folgendes vor: Alle Schulklassen sollen bis zu den Sommerferien wieder in ihre Schulräume zurückgekehrt sein. Damit das klappt, könnten die Klassen geteilt werden, und zwar folgendermaßen: Eine Schülergruppe geht in die Schule, die andere macht weiterhin home office. Nach einer Woche wird gewechselt.

 

Wann die Kleinsten wieder in die KiTas dürfen, ist immer noch nicht geklärt. Meiner Ansicht nach ist an die Kids in der derzeitigen Krise eh zu wenig gedacht worden. Wird es nicht traumatische Schäden für unsere Kleinsten haben, wenn sie monatelang keine Spielkameraden haben und nicht auf die Spielplätze dürfen? Ich bete darum, dass auch letztere bald wieder geöffnet werden und dass spätestens nach den Sommerferien in den Kitas und Betreuungseinrichtungen der Normalbetrieb wieder läuft.

 

Trotz des weiterhin bestehenden Kontaktverbots und den Einschränkungen sehe ich einen Lichtstreif am Horizont. Allerdings bin ich mir bewusst, dass wir noch monatelang mit  Corona leben müssen. 

 

Wir werden es überstehen …

 

* * *

 

Aktuelle Zahlen aus Düsseldorf, Stand 24. April 2020

Infiziert    :    966

Genesen    :    722

Verstorben    :      22

Derzeit noch im Krankenhaus    :       53

Davon noch auf Intensiv-Station:       25

 

* * *














Corona Virus

 Ulf Heimann

 

Der Corona Virus hat uns fest im Griff,

es fliegt kein Urlaubsflieger mehr,

es fährt auch kein Urlaubsschiff.

 

Kitas, Schulen wurden geschlossen.

Das gesellschaftliche Leben ist passe,

Sportstätten, Kinos, Theater, Musikhäuser,

alles kann man jetzt vergessen

und die Ansteckzahlen gehen weiter in die Höh‘.

 

Die Experten haben uns empfolen,

Abstand halten ist nun erste Bürgerpflicht,

Gruppenbildung ist verboten,

doch Einige halten echt davon nichts.

 

Sie sind sich der Gefahr in der sie stecken,

nicht bewusst, und glauben nicht daran.

Feiern Partys trotz Verbotes

und die Erkrankungen steigen weiter an.

 

Um den Virus zu besiegen,

müssen wir uns alle wirklich einig sein,

dann wird er uns nicht unter kriegen

und es wird bald vorbei mit ihm sein.

 

 

Die Geschichte mit dem Einkaufschip

Dörte Müller

 

Ich hetze in der Mittagspause in den Supermarkt, um die Zeit zu nutzen und noch einige Einkäufe zu erledigen. Jetzt schnell noch die Maske aufsetzten und dann die Tüte mit dem Leergut nicht vergessen ... Alles muss immer so rasant schnell gehen, denn gleich muss ich wieder zur Arbeit. Schon laufe ich los. Die Einkaufsliste habe ich wie immer im Kopf, hätte ich sie auf einem Zettel, würde ich sie wahrscheinlich sowieso verlieren.
Hoffentlich vergesse ich nichts, dann gibt es wieder Ärger.
Ob ich mir etwas Leckeres für die Mittagspause hole?
Hoffentlich sind noch genug Backwaren da.
Hoffentlich ist es nicht so voll.
Doch der Parkplatz sieht gut aus – ich scheine die richtige Zeitspanne abgepasst zu haben.
Ich bin kurz vor den Einkaufswagen und stelle fest, dass ich keinen Chip habe.
„Oh, Mann! Das darf doch echt nicht wahr sein ...!“ Ich wühle in Hosen- und Jackentaschen und renne zurück zum Auto. Auch hier kein Chip, der sonst immer in der Ablage liegt.
Wieso liegt er da nicht mehr? Ich fange an zu schwitzen. Es ist ein schwüler Tag, bleigraue Wolken schieben sich über den Himmel, doch es donnert nicht und eine Abkühlung ist auch nicht in Sicht. Wo bekomme ich jetzt einen Chip her? Die Zeit rennt. Ich krame in meinem Portmonee herum, da ist natürlich kein Euro und kein 50 Cent Stück zu finden. Mühsam klaube ich schließlich 20 Cent Stücke zusammen, vielleicht kann ich jemanden fragen, ob er mir seinen Wagen überlässt. Ich gehe wieder zu den Einkaufswagen, während ich mein Geld zähle. 20 Cent fallen irgendwie runter, ich krieche auf dem Boden herum und suche sie.
Endlich habe ich alles zusammen. Es ist unerträglich heiß, ich schwitze unter der Maske, sehe Sternchen und habe das Gefühl, dass ich alles nicht mehr schaffe.
Ein älterer Mann will gerade seinen Wagen zurückbringen. Ich laufe auf ihn zu, er bemerkt mich nicht, weil er gerade versucht, seinen Wagen anzuketten.
„Hallo, können Sie mir vielleicht Ihren Wagen überlassen und ich gebe Ihnen einen Euro in Münzen?“, frage ich. Der Mann hat mich nicht gehört. Ich versuche es noch einmal und frage lauter. Dann dreht er sich um, sieht mich erst verständnislos an. Ich habe die Münzen in der Hand und will sie ihm geben, er sieht mich lächelnd an und strahlt eine gewisse Ruhe aus.
„Behalten Sie ihr Geld, ich habe da nur einen Chip drin!“
„Wirklich? Sind Sie sicher?“
„Ja, alles gut!“
„Vielen Dank!“
Ich schiebe den Einkaufswagen in den Supermarkt und freue mich. Es ist angenehm kühl, mein Stress lässt langsam nach und ich kann alles erledigen. Anstehen muss ich fast gar nicht.
Als ich dann den Wagen zurückbringe, springt mir ein hellblauer Chip entgegen. Auf ihm steht:
GOTT gibt`s ECHT

 

 

 

Der Beifall ist verklungen

Ralf von der Brelie

 

 

 

Juli 2020

Deutschland

200843 Infizierte seit Beginn der Pandemie. Davon haben 186900 die Infektion überstanden. 9082 Tote, die Reproduktionszahl beträgt zurzeit 1,10 (Alle Zahlen, stand vom 18. Juli 2020 laut Robert-Koch Institut).

Über die Dunkelziffer gibt es nur vorsichtige Schätzungen und wie diese zu berechnen sei, darüber wird nach wie vor gestritten.

Einig ist man sich wohl nur darin, dass eine zweite Infektionswelle kommen wird und diese, auch darin ist man sich eins, wird schlimmer sein. Wird mehr Opfer fordern und schwerer kontrollierbar werden.

Die Geschichte beweist es, meinen die, die sich Experten nennen und verweisen auf Daten ähnlicher Pandemien in der Vergangenheit.

 

Nüchterne Zahlen. Ein paar Fakten und die Frage danach, ob es das war.

Die Corona - Warnapp auf meinem Handy, deren Freigabe sich durch Datenschutzrechtliche Bedenken um einige Wochen verzögerte, zeigt mir an jedem Tag ein niedriges Risiko an.

Die Zahlen klingen hoch, doch im Vergleich zu vielen anderen Ländern, sind sie erfreulich niedrig. Irgendetwas muss wohl richtig gemacht worden sein.

 

Und ich?

Hat sich für mich irgendetwas verändert?

Noch immer fühle ich mich nur wie ein Beobachter des Ganzen, fühle mich noch immer nicht bedroht.

Auch in meinem Berufsleben hat sich nichts geändert. Noch immer arbeiten wir, meine Kolleginnen und Kollegen so gut es irgend geht getrennt voneinander. Noch immer fühle ich mich dadurch eingeschränkt, weil mir der Kontakt zu ihnen fehlt.

Alles beim Alten, könnte man meinen.

Doch nicht ganz, denn tatsächlich hat sich eine einzelne Postkarte mit Urlaubsgrüßen an unser Schwarzes Brett verirrt. Hängt etwas lieblos, mit einer Reißzwecke angepinnt, ganz in der Ecke, damit scheinbar Wichtigeres nicht überdeckt wird.

"Viele Grüße vom Campingplatz Arnumer See, bei Hannover. Das Wetter ist so lala und ziemlich durchwachsen. Ich freue mich, euch bald wiederzusehen. Eure ..."

 

Auch in unserem Land ist nicht wirklich alles beim Altem.

Nach wochenlangem Lockdown, bei dem wohl so einigen die Decke auf dem Kopf fiel, traten deutliche Lockerungen ein. Ganz freiwillig wurden diese wohl nicht beschlossen, aber die Menschen wurden unruhig, begannen zu murren. Erst leise nur, aber dann hörbarer und einige erschreckend laut.

Überall im Land wurden kleinere und größere Demonstrationen organisiert von denen, die sich in ihrer, vom Grundgesetz garantierten, persönlichen Freiheit beschnitten sahen. Etwas, was man irgendwo noch verstehen und nachvollziehen kann. Auch wenn ich mich frage, was gibt denen, die auf engem Raum mit anderen zusammenstehen und für die Freiheit demonstrieren, dass Recht die Gesundheit und damit auch die Freiheit anderer zu bedrohen? Trotzdem kann ich die Demonstranten ein wenig verstehen, denn durch die Pandemie wurden einige irrsinnige Gesetze verabschiedet, die zum Teil weder nachvollziehbar und logisch waren und oft an dem zweifeln lässt, was man allgemein hin als Verstand bezeichnet. Einige dieser Gesetze mussten wieder zurückgezogen werden, nicht zuletzt, weil sie bar jeder Vernunft waren. So durfte man zum Beispiel auf einer Parkbank sitzen, jedoch nicht dabei lesen. Picknick im öffentlichen Raum war verboten, es sei denn, man hatte die Dinge für den Verzehr direkt vor Ort irgendwo gekauft und nicht von zu Hause mitgebracht.  Eis in einer Eisdiele durfte gekauft werden. Der Verzehr musste aber in einem Abstand von mindestens 50 Metern zum Kaufort stattfinden. Ausgenommen war "Das erste Anlecken", dieses durfte noch in der Eisdiele selbst stattfinden. Nur ein paar Beispiele für den Irrsinn, zu dem Menschen fähig sind. Überhaupt gab es von Bundesland zu Bundesland andere Regeln, Ge - und Verbote und wollte man, sofern man überhaupt durfte, die Grenze eines anderen Bundeslandes übertreten, tat man gut daran, sich zuvor zu erkundigen, welche Gesetzte gerade dort herrschten und ob diese überhaupt noch in Kraft waren oder sogar in der Zwischenzeit verschärft wurden.

Vieles lässt einen an die Schildbürger denken und während ich "Denen da oben" den Vogel zeige, muss ich doch schmunzeln. Der Mensch ist fehlbar und dass es die, die politische Verantwortung tragen auch sind, macht sie ein wenig menschlicher.

 

Auch das Versammlungsrecht und damit das Demonstrationsrecht wurde deutlich beschnitten. Doch dagegen wurde geklagt und ja - demonstriert!

Das Bundesverfassungsgericht machte die Einschränkungen der Versammlungsfreiheit zum großen Teil wieder rückgängig. Weil diese, laut Urteilsspruch, verfassungswidrig seien. Ob es klug und angeraten ist, gerade jetzt, während der Pandemie, mit anderen eng zusammenzustehen und zu demonstrieren. Sich vielleicht dort zu infizieren und somit andere zu gefährden mag dahingestellt sein. Doch dieses Urteil macht Hoffnung darauf, dass unser Grundgesetz, vor so vielen Jahren durch die Auswirkungen und die Verbrechen des Dritten Reichs, von klugen Leuten erdacht, immer noch Geltung hat und das wir immer noch in einer Demokratie leben. Deren ausgeklügelte Form zwar oft Trägheit zur Folge hat, aber trotzdem die beste der Welt ist.

Viele andere bezweifeln dieses und diese anderen werden scheinbar immer mehr. Sie mischen sich unter diejenigen, die für ihr Recht auf Freiheit kämpfen. Unterwandern, höhlen aus, erheben ihre Stimmen und übertönen diejenigen die fordernd aber friedfertig sind.

Es gab sie schon zuvor, doch jetzt, durch die Pandemie, durch den Lockdown, durch die Unzufriedenheit und Ungeduld von vielen, wurden sie empor gespült aus den dunklen Kloaken der sozialen Netzwerke und das ist etwas was mich persönlich erschreckt und mir Sorge bereitet. Sie propagieren die Un- Rechtmäßigkeit unseres Staates. Deklarieren Machtmissbrauch, den Willen zur Diktatur, die Fremdherrschaft anderer Staaten über unser eigenes Land. Stellen einzelne Menschen an den Pranger und sind durchsetzt von Hass und Rassismus und das erschreckende! - Immer mehr hören ihnen zu und ich frage mich, wie viele wohl nicht einfach nur zuhören, sondern ihnen Glauben schenken und das ist etwas, was nicht einmal die Pandemie imstande war mit mir zu machen - mir Furcht einflössen.

Das Wissen darum, dass man selbst auf der richtigen Seite steht, wird irgendwann vielleicht nicht mehr ausreichen und ich fürchte mich davor, kämpfen zu müssen.

Vor Monaten bin ich aus den sozialen Netzwerken, insbesondere Facebook geflohen. Weil ich es nicht mehr ertrug, ständigen Anfeindungen ausgesetzt zu sein, und einsehen musste, all das was ich schreibe und all meine Argumente werden überhört, nicht zur Kenntnis genommen oder einfach verhöhnt. Zu wissen, dass ich nichts ändern kann, hat mich irgendwann schweigen lassen. Bedroht und beschimpft zu werden hat, trotz aller Distanz die ich versucht habe zu wahren, irgendwann weh getan und so bin ich gegangen.

Doch so langsam holt es mich ein und ich glaube, auch daran ist die derzeitige Pandemie schuld. Weil es derzeit so viele gibt, die sich trauen zu brüllen, trauen sich auch andere, zu schreien. Von dem, was ich in den letzten Wochen alles zu hören bekam, möchte ich hier nichts wiedergeben, denn fast alles ist verachtenswert, ist ab- und bösartig und stinkt erbärmlich nach dieser Jauchegrube, die sich in den sozialen Netzwerken in letzter Zeit aufgetan hat.

Auch meine Frau, die selbst schwarz ist, bleibt davon nicht verschont und ich versuche sie davor zu schützen. Noch hat sie nichts, oder zumindest nicht viel von dem mitbekommen, was der eine oder andere über sie erzählt. Wie lange ich sie noch schützen kann, dass weiß ich nicht, aber ich bin müde und will einfach nicht mehr gegen Wände laufen.

 

Toilettenpapier gibt es wieder in Hülle und Fülle und Masken, vor kurzer Zeit noch begehrtes Gut, findet man in der Zwischenzeit überall an Straßenrändern, in Papierkörben oder in irgendwelchen Sträuchern hängen, wo sie verloren oder achtlos weggeworfen wurden. Noch immer gilt Maskenpflicht in Kaufhäusern und öffentlichen Transportmitteln oder an Orten wo sich die eineinhalb Meter Abstand, der irgendwann festgelegt wurde, nicht immer einhalten lässt.

Virologen, vor wenigen Wochen noch Superstars, sind fast wieder in der Versenkung verschwunden.

Ihr Stern leuchtete nicht lange. Besonders der Axel Springer Verlag mit seiner BILD-Zeitung sorgte dafür, dass das Leuchten allmählich verglimmt. Ausgerechnet dieses Blatt, welches durch Sexismus, Populismus, Lügen und zurechtgebogenen Wahrheiten, bis hin zur Grenze der Volksverhetzung bekannt wurde und immer noch ist, streute Zweifel, verbreitete Unwahrheiten und ignorierte die Gesetzte der Wissenschaft und ließ damit den Stern allmählich untergehen. Das dieses Blatt noch immer an Kiosken und im Zeitschriftenhandel ausliegt und immer noch von vielen gekauft wird, lässt mich oft an der Intelligenz unseres Volkes zweifeln.

Aber auch andere wurden vergessen. Vor wenigen Wochen zeugte man ihnen noch Beifall. Stand applaudierend auf Balkonen, in Fensteröffnungen und fühlte sich noch solidarisch mit denen, die damals noch Systemrelevant waren. So kurze Zeit ist das erst her, aber so kurz wie sie auch war, für uns reichte sie um vergessen zu können und uns damit selbst zu Lügnern zu stempeln.

Anderes trat in den Vordergrund. Insbesondere die Ausbeutung und Sklaverei in der Fleischindustrie und die damit verbundene Infektionsrate. Wir empörten uns und ja, zeigten uns wieder einmal solidarisch und forderten Änderungen.

Man könnte fast glauben, wir hätten davon nicht schon seit Jahren gewusst und einige taten wirklich vollkommen überrascht. Aber das waren nur diejenigen, die mit besonderem schauspielerischem Talent gesegnet sind, denn gewusst hat es jeder. Nicht umsonst wurde im Laufe der Jahre Deutschland führender Hersteller von Fleischprodukten in Europa. Weil man wusste, dass man in Deutschland weder hygienische Maßnahmen wirklich einhalten muss, noch zwingend an irgendeinen Mindestlohn gebunden ist, ließen sich Firmen aus dem Ausland gerne bei uns nieder.

4500 Infizierte Arbeiter in der Fleischindustrie, oder sollte ich doch lieber Sklaven sagen?

Ja das schreckt auf, erregt unser Missfallen und unseren Ärger, aber ein paar Tage noch, vielleicht auch noch ein paar Wochen die wir uns empören. Danach werden wir auch sie vergessen haben.

Im gleichen Zeitraum, indem sich in der deutschen Fleischindustrie 4500 Menschen infizierten, infizierten sich 14000 Menschen in Pflegeberufen!

Gut, dass uns das Vergessen so leichtfällt.

 

Ich weiß nicht, ob ich damals, als ich den ersten Teil schrieb, wirklich so dumm war, zu glauben, dass sich durch diesen Virus etwas ändern würde. Gehofft zumindest hatte ich es. Dadurch das wir soziale Distanz wahren mussten und immer noch müssen, entwickelte sich eine Ahnung davon, wie es sein könnte, näher zusammenzurücken. Sich gegenseitig zu helfen und auch den Schwächsten in unsere Gesellschaft endlich Beachtung zu spenden.

Dieser Virus war, ja ist immer noch eine Chance für mehr Gerechtigkeit, und dafür nicht mehr wegzuschauen, um leichter die vergessen zu können, die uns alle brauchen. Weil Corona uns gelehrt hat, dass auch wir sie brauchen - all die Alten, Kranken, Hilflosen und Ausgebeuteten. Wir müssen nur unsere Hände öffnen um Hilfe zu schenken und bekommen dafür etwas viel Wertvolleres in unsere ausgestreckten Hände gelegt - Menschlichkeit und all das, was uns als Menschen wirklich ausmachen sollte.

Ob uns das gelingen wird?

Das wird wohl nur die Zukunft zeigen.

Doch ich will nicht ungerecht sein. Jetzt gerade, wo ich dieses hier niederschreibe, läuft eine Petition. Fast 500 000 haben schon unterschrieben. Dafür, dass diejenigen, all die Pflegerinnen und Pfleger, die wir schon fast vergessen haben, in der Zukunft für ihre Arbeit besser und gerechter entlohnt werden.

500 000 Unterschriften und wie viele es am Ende sein werden, kann niemand sagen. Aber 500 000, das heißt auch, 500 000 ausgestreckte Hände, 500 000-mal Dankbarkeit und 500 000 Menschen die nicht vergessen wollen und werden.

Ein wenig macht dies Hoffnung.

 

Dieses ist nach "Gedanken von heute über gestern und morgen", der zweite Teil meiner Gedanken zur derzeitigen Pandemie und dem Corona Virus Covit19 und dessen Auswirkungen auf mein Leben.

So wie ich Ende März, als ich den ersten Teil schrieb, nicht wusste, ob es je einen zweiten geben wird, so weiß ich jetzt nicht, ob noch ein dritter folgen wird.

Dieser, jetzt zweite Teil, mag vielleicht nicht jedem gefallen, denn er ist zynisch und von Enttäuschung geprägt. Aber ich habe diesen Teil auch nicht geschrieben, um zu gefallen. Geschrieben habe ich ihn um meine Gedanken zu ordnen, um das was in der letzten Zeit alles passiert ist, einzuordnen und mir selbst bewusst zu machen. Vielleicht hat nichts von dem, was ich niederschrieb Allgemeingültigkeit, aber es sind meine Gedanken und diese sind frei.

 

 

 

 

 

 

Autoren

Heidrun Böhm

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Ralf von der Brelie

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Angela Ewert

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Doris Frese

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Ulf Heimnann

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Esra Kurt

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Klaus-Rainer Martin

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Matthias März

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Dörte Müller

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Mauela Schauten

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THora Simon

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Brigitte Voss

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Rebekka Weber

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Margo Wolf

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Gemeinschaftsbücher der Biografischen Gruppe Erlebtes Gelebtes

 

Frühlingserwachen

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Erinnerungen 1 Erinnerungen aus früher Kindheit

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Schritte ins Leben

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Unsere Schulgeschichten Teil 1

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Unsere Schulgeschichten Teil 2

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Erste Freundschaften

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Ferienerlebnisse

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Herbsterinnerungen

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Unser Adventskalender

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Winterfreuden Winterleiden

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Meine Sommererlebnisse

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Mauerfall und Wende

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Gemeinsames Adventsbuch 2013

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Neue Schulgeschichten

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Adventskalender 2014

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Anthologien die durch die Biografische Gruppe entstanden

   

Herausgeber Gitta Rübsaat

Entfesselte Natur

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Gruppenübergreifend entstanden

Ein Licht in der Dunkelheit

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Biografischen Gruppe

Arche der Hoffnung

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Biografischen Gruppe

Einen Sommer lang

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Biografischen Gruppe

Wer anderen einen Grube gräbt

https://www.bookrix.de/_ebook-gitta-ruebsaat-hrsg-wer-anderen-eine-grube-graebt/
Biografischen Gruppe

Die Farben des Herbstes

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Biografischen Gruppe

Skurrile Weihnachten

https://www.bookrix.de/_ebook-hrsg-gitta-ruebsaat-skurrile-weihnachtszeit/
Biografischen Gruppe

Frühling allerorten

https://www.bookrix.de/_ebook-gitta-ruebsaat-hrsg-fruehling-allerorten/
Biografischen Gruppe

Pechvögel und Spottdrosseln

https://www.bookrix.de/_ebook-hrsg-gitta-ruebsaat-pechvoegel-und-spottdrosseln/
Biografischen Gruppe

Auf den Hund gekommen Band 1

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Auf den Hund gekommen Band 2

https://www.bookrix.de/_ebook-gitta-ruebsaat-auf-den-hund-gekommen/
Mitglieder der Biografischen Gruppe und Aktive von der Acra- Fabian Tierettung

Biografische Gruppe
Gute Nachtgeschichten

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Biografischen Gruppe und Gruppenübergreifend

Storys, die das Jahr so schrieb Band 1

https://www.bookrix.de/_ebook-gitta-ruebsaat-storys-die-das-jahr-so-schrieb/

Storys, die das Jahr so schrieb Band 2

https://www.bookrix.de/_ebook-hrsg-gitta-ruebsaat-storys-die-das-jahr-so-schrieb/
Biografischen Gruppe

Wo die Liebe hinfällt

https://www.bookrix.de/_ebook-hrsg-gitta-ruebsaat-wo-die-liebe-hinfaellt/
Biografische Gruppe

Dschungel der Erinnerungen
https://www.bookrix.de/_ebook-gitta-ruebsaat-hrsg-dschungel-der-erinnerungen/
Biografische Gruppe

 

Herausgeber Matthias März

Unser wilder Westen
https://www.bookrix.de/_ebook-matthias-maerz-unser-wilder-westen/
Gruppenübergreifend

 

Herausgeber M. Schauten

Sinne eingefangen
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Biografische Gruppe

 

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei den Autoren
Bildmaterialien: Manuela Schauten
Tag der Veröffentlichung: 07.06.2020

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