Auf einer kleinen Insel mit zwei Bergen lebte einst der Lokomotivführer Lars, er liebe seine alte Lokomotive Frieda. Mit seiner Lokomotive Frieda umrundete er täglich die Insel und musste dabei stets über einen der zwei Berge. Jeden zweiten Tag stellte er eigenhändig die Weiche um, damit die Menschen oben auf dem Berg ihre Post bekamen. Lars war nicht nur Lokomotivführer auf der Insel, er war ebenso der Postbote. Der Lokomotivführer Lars war so stolz darauf, dass es ganz selten zu einer Verspätung kam und er es schaffte, den Fahrplan einzuhalten. Oft ließ er die Räder gewaltig rattern, dass einem bei den offenen Fenstern der Wind um die Ohren nur so flatterte.
Eines Tages jedoch zog ein kleiner Junge heimlich die Notbremse, als die Lokomotive Frieda sich in voller Fahrt befand. Lars war gerade beim Träumen von einem leckeren Schnitzel mit Bratkartoffeln, als es einen gewaltigen Ruck gab und er gegen den Schalthebel gedrückt wurde.
„Wer hat die Notbremse gezogen?“, rief der Lokomotivführer Lars fragend zu den drei Fahrgästen, die sich im einzigen Waggon befanden. Die ältere Dame und der Herr mit dem Stock schüttelten die Köpfe. Der kleine Junge senkte den Kopf. Nachdem die Lokomotive angehalten hatte, stieg der Lokomotivführer Lars aus und ging u dem kleinen Jungen.
„Was ist denn passiert, dass du die Notbremse gezogen hast?“, fragte er den kleinen Jungen freundlich. Immer noch schaute der kleine Junge auf den Boden.
„So schlimm, kann es doch nicht sein, sag es mir bitte“, meinte der Lokomotivführer lächelnd.
„Da, da, ist ein Ungeheuer“, flüsterte der kleine Junge ängstlich und zeigte in die Fahrtrichtung. Der Lokomotivführer Lars musste lachen.
„Kommst du bitte mit mir, ich zeige dir das Ungeheuer “, bat ihn der Lokomotivführer Lars.
Gemeinsam gingen sie zur Lokomotive und kletterten gemeinsam hinein. Dort schauten sie gemeinsam aus dem Fenster und erkannten im Tal zwischen den zwei Bergen, dass sich die Tannen gebogen hatten.
„Erkennst du jetzt noch dein Ungeheuer?“, wollte der Lokomotivführer Lars schmunzelnd wissen.
„Nein, jetzt ist es verschwunden“, antwortete der kleine Junge.
„Es sieht wie ein großes Maul aus, da gebe ich dir recht, aber hier gibt es keine Ungeheuer“, versuchte der Lokomotivführer Lars zu erklären und fragte: „Wie heißt du denn?“
„Jens“, antwortete der kleine Junge.
„Jens, magst du gemeinsam mit Frieda und mir bei uns weiterfahren?“ fragte ihn dervLokomotivführer Lars.
Jens, der kleine Junge strahlte und nickte.
Jens war einige Wochen auf der Insel bei seinen Verwandten zu Besuch, aber an vielen Tagen war er mit der Lokomotive Frieda und dem Lokomotivführer Lars unterwegs, dabei erlebten sie viele Abenteuer.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: selbstgemaltes Coverbild
Tag der Veröffentlichung: 10.04.2019
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