Chemie des Lebens
Bereits in der Schule, Chemie, ein Fach, das mir so gar keine Freude bereitete, entweder lag es an dem Lehrkörper, der zum einen die männliche Schülerschar vorzog, sich anderseits einen Spaß machte, uns stundenlag mit den Molekülketten zu nerven.
Die Molekülkette von H2O im Vergleich zum Schnee oder Eis, Gott sei Dank, die lagen nicht so weit auseinander, aber stundenlang, ich könnte heute noch die Augen verdrehen.
Ob auch CO2 dabei war, der heutzutage ständig in den Medien vertreten ist, keine Ahnung. Chemie interessierte mich nur so weit, wenn es um Experimente ging, bei denen man etwas erkennen konnte. Das sture Auswendiglernen dieser Ketten garantiert nicht, auch wenn der nette Knabe meinte, dass man auch diese begnadeten Ketten von Blumen wie Schneeglöckchen, Christrosen oder auch Krokusse kennen sollte. Doch wen interessiert das wirklich, brauche ich jenes im täglichen Leben?
Schüler in der 9. Klasse hatten gewiss andere Sachen im Sinn und die Wenigsten wollten garantiert Biologe oder Chemiker werden.
Inzwischen erkenne ich vielerlei Arten von Molekülketten und man kann diese ja sehr unterschiedlich auslegen.
Gut, gelernt habe ich, das eigentlich jedes Lebewesen, egal ob Mensch oder Tier, ebenso so die der Pflanzen, dazu zähle ich jetzt für ganz Vorwitzige sämtliche Arten vom einfachen Gras bis hin zum größten Baum.
Auch bereits vor der industriellen Revolution gab es sogenannte Molekülketten, die sich bildeten, wenn es um die Völkerwanderung, Eroberungen oder Sonstiges in Bewegung war.
Chöre gibt es schon seit langer Zeit, denn die Menschen sangen schon immer gern gemeinsam, selbst wenn es nur in den Gottesdiensten der jeweiligen Konfessionen oder auch an Kriegsschauplätzen, um den Feind einzuschüchtern. Erst später bildeten sich die heutigen Chöre, sodass man auch diese als ein Molekül bezeichnen konnte, dass sich vermehrt oder auch verringerte, je nach Begeisterung.
Durch die Erfindung des Grammophone und des Radios, verbreitete sich das sogenannte Molekül der Musik rascher als durch die mündliche Überlieferung, man denke einfach an die Zwanziger Jahre im 20. Jahrhundert, da sind uns noch heute Lieder bekannt, wie „Mein kleiner grüner Kaktus“. Die Freude zum Tanz und der Musik konnte selbst die Weltwirtschaftskrise nicht beeinträchtigen.
Nicht nur durch die Erforschung von Molekülketten in der Chemie, die auch viel Gutes, wie die das Erkennen von Krankheiten und deren Bekämpfung für Mensch und Tier, brachte. Natürlich beschäftigte man sich auch in der Physik mit den Molekülketten.
Uns Menschen brachte sie eine Erleichterung, einige dieser Erfindungen brachte uns Sonne und Wärme ins Haus, da denke ich nur an die Weiterentwicklungen unserer Beheizung der vielen Gebäude, ohne dass wir ständig Kohle und Holz im Keller lagern müssen. Die natürlichen Ressourcen werden sich nach unserem Abbau dagegen wieder ganz langsam aufbauen. Natürlich möchte ich nicht sagen, dass alles einen sinnvollen Gang ging und vieles natürlich auch von den wirtschaftlich interessierten Investoren abhängt/hing. Inzwischen gehen aber die Knospen der Forschungsarbeit in die richtige Richtung für die Energiegewinnung, somit auch für die Beheizung unserer Wohnstätten, auf.
Als die ersten Computer entwickelt wurden, die eine Größe fast eines Schiffscontainers besaßen, haben sich in einer sehr raschen Zeitspanne weiterentwickelt, dass in den Achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts die ersten erschwinglichen Heimcomputer für die Bevölkerung auf den Markt kamen. Selbstverständlich wurden diese stets weiterentwickelt und inzwischen gibt es die verschiedensten Arten von ihnen. Mit der Zeit wurde auch das Internet immer erschwinglicher und die Nutzung erfolgt heutzutage fast durch jedem Haushalt.
So nutzen wir heute nicht nur Computer in der Form von festen Rechnern, nein, auch von über Laptops und über diverse Smartphones, dazu zähle ich jetzt auch die I-Phons. Denn auch die Telefone haben sich während dieser Zeit genauso schnell verändert, vom ausschließlichen Festnetz ins Mobile. Heutzutage kommt man fast von jedem Ort der Welt ins Internet. Ebenso in der Fotographie sowie die Filmaufnahmegeräte veränderten sich, früher benötigte man Camcorder oder Fotoapparate, um Videos oder Fotos aufzunehmen. Diese erübrigen sich mit den Smartphones, zumindest für den Hausgebrauch.
Damals hatten wir uns auch einen C64 zugelegt, den guten alten Brotkasten, und schafften es, kleinere Programme ans Laufen zu bekommen, außer die gekauften Programme. Natürlich wurden auch die legendären Spielchen, die sicher ebenso viele, spielten. Die Entwicklung nahm seinen Lauf und man wurde durch die Kinder, die uns komischerweise oft einiges erklärten oder weil sie ihre Recherche für Schulaufgaben, tiefer ins Internet gezogen.
So kam es auch, dass ich durch mein Kind hierher kam, dort stöberte ich und fand nicht nur coole, gruselige, berührende, wunderschöne Geschichten, biografische oder fiktive Erzählungen und Gedichte, die mich ansprachen, ebenso viel Informatives. So wurde ich zum Couchsurfer und begann chillend, gemütlich die Creme de la Creme hier zu finden.
In den einzelnen Gruppencamps befand zwischen den User ein reger Austausch, der aufzeigte, dass eine Gemeinschaft entstanden ist. Langsam stieg ich auch in so einzelne Camps, beteiligte mich zuerst beim Abstimmen von Wettbewerben, man könnte sie auch Challenge nennen.
Es dauerte ein einige Zeit, bis ich mich entschloss, einmal teilzunehmen. Meine erste Teilnahme war ein Flop, ich landete auf den letzten Platz, trotz den vielen netten Kommentare. Doch durch die netten Kommentare zu meinem Beitrag, versuchte ich mein Glück weiter. Einmal schaffte ich es auf einen ersten Platz, jedoch waren bei diesem Wettbewerb wenige Teilnehmer am Start. Innerhalb von den etwas über 8 Jahren, die ich jetzt dabei bin, wie ich feststellte, da stand ich, das kann ich an zwei Händen abzählen, mit auf dem Siegertreppchen. Inzwischen ist mir die Platzierung ehrlich egal, denn es kommt nicht auf die Platzierung an, sondern auf die Teilnahme. Natürlich mag niemand und auch ich nicht, ständig die Laterne zu tragen, denn das ist verständlicherweise auf die Dauer entmutigend. Genug von den Wettbewerben.
Die User in den verschiedenen Camps, sind teils Cyberflanierend unterwegs, manche crazy, andere cool oder auch sehr hilfsbereit, doch gerade in den Camps fügen sich die Mitglieder wie Moleküle aneinander. In einem Camp wird gern ein Casting gemacht, denn es gibt auch ätzende Cypertrolle mit einem absolut miesen Charakter, die sich unschön einfügen. Es gibt sogar Cypertrolle, die sich nicht scheuen, anderen Menschen Gewalt anzudrohen. Solche Trolle gehören entfernt und sollten sich nicht mehr einloggen können. Zum Glück, gibt es aber davon ganz Wenige, so dass die tolle Gemeinschaft in den vielfältigen Gruppencamps ungehindert weitergeht. Doch eine große Bitte, gerade wegen diesen Trollen, sagt es oder schreibt es, wenn einem etwas komisch vorkommt oder jemand gecancelt wird, egal ob jemand dann beleidigt sein könnte. Für andere können schwerwiegende Folgen, wie körperliche und seelisch Beeinträchtigungen entstehen, die sollten vermieden werden!
Doch jetzt bin ich total vom eigentlichen Thema abgekommen, die Chemie des Lebens, oder doch nicht, wenn man sich Gedanken über die Chemie des Lebens macht, die jedes Jahr in der Natur den Frühling wieder hervorbringt oder im Datenkanal Menschen nicht nur verbindet, sondern die Gemeinschaft aufblühen lassen kann.
Texte: Schnief
Cover: Harpyie_Sandwina
Tag der Veröffentlichung: 10.02.2019
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