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Pionierzeit des weiten Lands

Der „Wilde Westen“ war geografisch gesehen, die westlich gelegenen Gebiete des Mississippis der heutigen Vereinigten Staaten Im 19. Jahrhundert waren diese Gebiete während der Pionierzeit noch keine Bundesstaaten der damaligen Union der Vereinigten Staaten. Die Gebiete, welche durch die Landnahme und der Urbanisierung der aus Europa stammenden Immigranten besiedelt. Diese Gebiete wurden bis1890 in die organisierten Territorien der Vereinigten Staaten aufgenommen.

Das Ende des Wilden Westens stehen symbolisch, die Öffnung der letzten Indianerterritorien und der letzten Besiedlung durch Kolonisten im Jahr 1889 beim Oklahoma Land Run sowie dem Massaker der US-Armee an den Lakota-Indianern am Wounded Knee Creek in South Dakota im Jahr1890. Somit galten die Indianerkriege als abgeschlossen, ebenso wie die Kolonisation durch die europäischen eingewanderten Siedler, die bis dahin von den Vereinigten Staaten beanspruchten Hoheitsgebiete.

 

Aus der Sichtweise der angloamerikanischen Eroberer ist die geprägte Begrifflichkeit „Wilder Westen“, ein bis in die Gegenwart ist mit einer gewissen Verklärung verbunden.

Die Vorstellungen von Freiheit, Männlichkeit, Recht des Stärkeren, Kampf um das Eigentum und Ähnliches durchdrang diese Zeit zu einer gewissen Mythologisierung und Trivialisierung der US-amerikanischen Pionierzeit. Oft verschwammen dabei die Grenzen zwischen historischen Fakten, Legendenbildung und erfundenen Geschichten.

 

Vor allem europäische Einwanderer, wie Lewis und Clark, die zwischen 1804 und 1806 als Erste, einen durchgehenden Überlandweg vom Atlantik zum Pazifik fanden.

Jäger, Fallensteller und Pelzhändler, wie z. B. Jedediah Smith, die in die unerschlossenen und von verschiedenen Indianerstämmen bewohnten Gebiete vordrangen und Handelsbeziehungen mit den indianischen Stämmen aufbauten. Sie waren die Vorreiter der späteren Besiedlung des nordamerikanischen Westens.

Die Erfahrungen dieser Trapper im Hinblick auf Ortskenntnisse und der relativen Vertrautheit mit Sprache einzelner Indianerstämme führten einige von ihnen, z.B. Jim Bridger, als Scouts verschiedene Siedlertrecks nach Westen. Ebenso dienten sie der US-Armee während der Indianerkriege als Berater, Dolmetscher oder Fährtensucher.

Die bezeichnete Ära „Wilder Westen“, war aus dem zunehmend dichter besiedelten Osten der Vereinigten Staaten gekennzeichnet. Eine Aufbruchsstimmung machte sich breit, sodass sich immer mehr Menschen nach Westen aufmachten, darunter eine große Anzahl von europäischen Einwanderern, ebenso vorwiegend aus den ursprünglich vom afrikanischen Kontinent stammende entflohene oder infolge des Sezessionskrieges befreite ehemalige Sklaven aus den Südstaaten der Vereinigten Staaten. Nur sehr selten fand der letzte Sachverhalt in der späteren Trivialisierung des „Wilden Westens“ Berücksichtigung.

Von unterschiedlichen Gründen war die Motivation der Pioniere geprägt. Unerschwinglich war eine Ansiedlung in den Staaten des Ostens für die Meisten. Billiges Land erhofften sich die Siedler. Im Westen gab es weite Landstriche, um sich mit landwirtschaftlicher Arbeit als Farmer oder Rancher niederzulassen. Den schnellen Reichtum erhofften sich andere, Gold, Silber oder andere Bodenschätze zu finden.

Im Jahr 1848 kam es zum Goldrausch in Kalifornien, als in der Nähe von San Francisco Gold gefunden wurde, eines größten Goldfieber in der Geschichte der Vereinigten Staaten brach aus und die Trecks schwollen nach Westen deutlich an.

Ab 1846 ließ sich im heutigen Utah eine neue Religionsgemeinschaft, die Mormonen nieder, um nach ihrem Glauben zu leben, die heute noch so leben.

 

 

Stark geprägt war die Eroberung des Westens der Vereinigten Staaten durch die gewaltsame Zurückdrängung der einheimischen Bevölkerung, der Indianer, es folgte eine entsprechende Unterwerfungs- und teilweise Ausrottungspolitik ihnen gegenüber. Danach spielte die infrastrukturelle Erschließung des Landes eine große Rolle, insbesondere das Post- und Transportwesen. Geprägt waren die diese Transportwesen in den 1860er Jahren durch den Postkutschenlinien und dem Pony-Express, die nach dem Bau dem transkontinentalen Eisenbahnbaus und der Errichtung von Telegrafenleitungen abgelöst wurden, denn sie waren schneller, günstiger und sicherer beim Überlandverkehr und der Informationsübermittlung.

Vor allem in den fruchtbaren Ebenen der Prärie, die Region der großen Ebenen im Mittleren Westen, neben dem Getreideanbau und der breit angelegten Viehzucht wurde die Weite des Landes ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.

Der Beruf des Cowboys erlangte den Rang, der ihm zu einem zentralen Sinnbild des Wilden Westens werden ließ. Die Bedeutung dieses Berufes nahm jedoch ab, als der Mitte der 1870er Jahre, bedingt durch dem Ausbau der Eisenbahnlinien und der Verbreitung des Stacheldrahtzauns. Die langen Viehtriebe zu den Fleischmärkten gingen zurück, auch das Zusammenhalten der Rinderherden durch eine effektive Einzäunung. Dies hatte zur Folge, des sozialen Abstiegs des Cowboyberufs.

 

Viele der einstigen Cowboys wurden durch die Arbeitslosigkeit gezeichnete und nicht wenige von ihnen fanden den Weg in die Gesetzlosigkeit, die sich in den 1870er und 1880er Jahren in der relativen Verbreitung von Banditenbanden aufzeigte.

Ebenso die sogenannten Weidekriegen dieser Zeit, bei denen es vor allem um die Aufteilung des Landes ging, trug zu einer entsprechenden Legendenbildung um den Beruf Cowboy bei. Nach dem Ende des Sezessionskrieges (1861–1865), zwischen den Nord- und Südstaaten, suchten auch viele vom Krieg gescheiterte, verrohte Menschen einen neuen Anfang im Westen. In den relativ unerschlossenen Gebieten fanden ebenfalls Glücksritter und Abenteurer oft einen gesetzlichen Freiraum vor, dass sich in manchen Landstrichen ein stark ausgeprägtes Banditenwesen entwickelte. Auf die weit verbreitete Gesetzlosigkeit im „Wilden Westen“, wie „Frank und Jesse James“ oder „Billy the Kid“ die legendenumwobene Namen, die sich durch Bank- und Eisenbahnüberfälle einen berühmt-berüchtigten Ruf erwarben. Die Namen ihrer Gegenspieler, der Sheriffs oder US Marschalls, die oft selbst als sogenannte Revolverhelden in der Grauzone zwischen Gesetz und Verbrechen agierten, hier beispielsweise „Wyatt Earp“ und „Hickok“

Teils durch Hollywood-Filmen vorgenannten geprägten einzelnen Vorstellungen des vermeintlichen „wilden“ und „gesetzlosen“ Lebens sind diese durch jüngere Forschungen relativiert worden. Die Veränderung der Indianerpolitik rückte stärker in den Mittelpunkt. Mit dem „Homestead Act“ von 1862, das Indianerland, welches praktisch an Siedler ging, das mehr von der bis dahin von Verhandlungen und Verträgen eine geprägte Politik hatte sich wohl die Regierung gegenüber den Prärieindianern abgewandt. Nach dem Sezessionskrieg wurde die gewaltig gewachsene Armee zunehmend eingesetzt, um die Landinteressen der Eisenbahngesellschaften durchzusetzen, die gute Beziehungen zur Regierung besaßen. Goldsucher, Bauern und Viehzüchter die in einem Klima steter Gewaltbereitschaft standen, waren auf Seiten dieser Allianz, welche die Indianer von ihrem Land verdrängen wollten. Die Abwesenheit eines staatlichen Gewaltmonopols war demnach nicht Ausgangspunkt, sondern seine Durchsetzung mit militärischer Gewalt.

Die Zeit des „Wilden Westens“ wurde vorrangig in der Literatur und im Film dargestellt. In der Unterhaltungsliteratur meist in der Form von fiktiven Abenteuergeschichten.

Bereits in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war James Fenimore Cooper ein Vorreiter der literarischen Form des Wildwestromans mit seinen Lederstrumpf-Romanen. Einer der bekannteren US-amerikanischen Autoren des 20. Jahrhunderts, war der Schriftsteller Zane Grey, der den Wilden Westen in Romanen thematisierte.

Ebenso gab es in Europa unterschiedliche Formen der fiktionalen Beschäftigung der Pionierzeit. Teils in Form der Abenteuerromane von Friedrich Gerstäcker in der Mitte des 19. Jahrhunderts und Karl May gegen Ende des 19. Jahrhunderts mit Winnetou und weiteren im Westen der Vereinigten Staaten angesiedelte Erzählungen und Abenteuerromane.

Die Söhne der Großen Bärin von Liselotte Welskopf-Henrich, der besonders in der damaligen Deutschen Demokratischen Republik(DDR) sehr erfolgreich war.

Später bis in die Gegenwart durch Heftromane, Comics und filmisch durch die sogenannten US-, Euro- und Italowestern. Einige der größten und bekanntesten Filme aus den Vereinigten Staaten und Europa sind „Stagecoach“ (Deutscher Titel: Ringo), „High Noon“ (Deutscher Titel: Zwölf Uhr Mittags), „Winnetou“, „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Zwei glorreiche Halunken“, „Django“, „Dances with Wolves“ (Deutscher Titel: Der mit dem Wolf tanzt) sowie Zeichentrickfilme wie Lucky Luke und ebenso entstanden Fernsehserien beispielsweise „Bonanza“, „Shilo Ranch“ und „Rauchende Colts“

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 24.09.2018

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