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Das Märchen und die Heiligtümer

 

„Diese Mistkröte“, schimpfte Ron lautstark los, nachdem sie gemeinsam leise murmelnd „Hexia Salvio“, den Schutzzauber um ihr Zelt aufgebaut hatten.

„Man, Ron er hatte doch panische Angst um seine Tochter Luna. Hast du keine Verständnis dafür?“, versuchte ihn Hermine zu besänftigen, „Komm lass uns etwas essen!“

„Mir ist der Appetit vergangen, so ein Wahnsinniger, als wenn es etwas Luna helfen würde“, grollte Ron herum.

Jedoch keine zwei Minuten später half er Harry den Tisch zu decken, während Hermine sich an dem kleinen Herd zu schaffen machte.

 

„Irgendwie habe ich etwas nicht mitbekommen oder so richtig verstanden, was es mit dem Zeichen auf sich hat, Mr. Lovegood war so was durch den Wind “, meinte Harry und schnitt einige Scheiben vom Brot ab, diese reichte er an Ron und Hermine weiter, die inzwischen zusammen saßen und eine Kräutercremesuppe löffelten.

„Was hast du nicht verstanden, er hat doch nur das Märchen der drei Brüder erzählt“, warf Ron ein und während futterte, was das Zeug herhielt. Es sah so aus als hätte er seit Wochen nichts mehr zu essen bekommen. Unwillkürlich musste Hermine lächeln, als sie dies bemerkte, sagte aber keinen Ton.

Momente später stand Hermine auf, griff in ihr Wundertasche und holte ihr Vermächtnis von Albus Dumbledore, das Märchenbuch vom Beedle dem Barden, hervor. Sie blätterte und blätterte, bis sie schließlich das Märchen von den Drei Brüdern fand und rasch überflog.

„Also, ich fasse das Märchen kurz zusammen. Drei Brüder wollten über einen reißenden Fluss, da aber keine Brücke vorhanden war, zauberten sie ein. Mitten auf der Brücke trafen sie auf eine Kapuzengestalt, sprich den Tod, der war zornig, weil sie eine Brücke gebaut hatten, normal ertranken stets viele Wanderer im Fluss. Er wollte sie locken und gewährte jedem noch einen Wunsch. Der Älteste, ein Kämpferischer Typ, wünschte sich einen Zauberstab der jedes Duell gewann. Der Tod ging zum nahen Elderbaum am Ufer, schnitt einen Zweig ab und schenkte ihm den Ältesten.

Der zweite Bruder, ein hochmütiger Mann, verlangte nach der Macht andere aus dem Tod zurückzuholen. Der Tod bückte sich am Ufer, hob einen Stein auf und reichte ihm den zweiten Bruder. Der dritte Bruder, ein genügsamer, wohl aber weiser Mann bat um etwas, das er von dannen gehen könnte, ohne das ihn der Tod verfolgen könnte. Der Tod gab ihm einen Umhang, der unsichtbar machte.

Nun ja, der Älteste wurde mit seinem Elderstab niedergestreckt, der zweite hatte seine Liebste aus dem Tod zurückgeholt, doch die wollte nicht dableiben, da hat er sich selbst getötet. Der Tod freute sich jedes Mal. Der dritte Bruder lebte genügsam und Glücklich, wurde alt und als er meinte jetzt will ich gehen, da nahm er seinen Umhang ab und begrüße den Tod wie einen Freund.“

 

„Ja und was hat das nun mit dem Zeichen zu tun, welches Mr. Lovegood als Anhänger um den Hals trug, und zudem faselt er etwas von den Heiligtümern des Todes“, fragte Harry, in seinen Augen stand ein großes Fragezeichen.

„So richtig habe ich jetzt auch nicht verstanden, was er meinte mit den Heiligtümern des Todes“, pflichtete Ron Harry bei.

Hermine begann etwas zu kichern.

„Was gibt’s da zu kichern“, wollte nun Ron wissen, der sich rasch noch ein Stück Brot nahm und genussvoll hineinbiss.

„Ihr seid ja so begriffsstutzig“, meinte Hermine, immer noch kichernd.

„Schön, dass du es so witzig findest, aber nun kläre uns bitte auf“, bat Harry sie.

Hermine ließ sie noch ein wenig schmoren, bis sie es ihnen erklärte.

„Ihr Zwei, erinnert ihr euch? Der Anhänger bestand ja aus einem Kreis, darin erkennt man ein Dreieck und in der Mitte eine Senkrechte.“

„Ja, stimmt“, murmelte Ron kauend.

„Also, der Kreis soll der Stein der Auferstehung sein, das Dreieck ist der Umhang und die Senkrechte stellt den Elderstab dar. Habt ihr es jetzt verstanden“

„Ah, jetzt dämmert es mir“, meinte Harry.

„Gott sei Dank, keine Horkruxe, aber was ist daran so wichtig, es ist schließlich nur ein Märchen?“, wollte Ron jetzt genauer wissen, er richtete seinen Zauberstab auf das Märchenbuch.

Aparecium, mal sehen was noch verborgen in dir steckt“, doch so oft ich auch Ron wiederholte, es passierte nichts.

 

„Es gibt nur diesen einen Elderstab, ganz wenige unsichtbare Umhänge und einen Stein der Auferstehung, so jedenfalls wird davon erzählt und nicht nur im dem Märchen“, belehrte Hermine Harry.

Harry schaute unvermittelt auf und meinte, „Damals war ich ja bei Gringotts in der Bank, dort aus einem Verlies holte Hagrid ihn aus einem Verlies und übergab den Dumbledore in Hogwarts.“

„Echt, kein Wunder, das Dumbledore so alt wurde“, fiel Ron ein.

„Rede jetzt kein Stuss“, fiel ihn Hermine ins Wort, „erstens war es der Stein der Weisen, Hagrid hatte sich doch verplappert. Aber es gibt nur ganz wenige und einen der Unsichtbaren besitzt Harry.“

„Ja, der lag damals am Weihnachtsmorgen in unserem ersten Jahr, das ich nicht bei meinen Eltern verbrachte und sie in Ungarn waren, in Hogwarts bei seinen Geschenken. Ich weiß noch ganz genau, welch dummes Gesicht Harry machte“, grinste Ron, stupste Harry dabei am Arm. Harry blickte ihn grinsend an.

„Glaube ich dir, sicher habe ich garantiert begnadet aus der Wäsche geguckt.“

Die Stimmung lockerte sich ein wenig.

 

„Doch wer hat den Elderstab und den Stein der Auferstehung?“ fragte sich laut Ron, nachdem er sich das letzte Stück Brot geschnappt hat.

„Gute Frage, aber niemand konnte je Dumbledore in einem Kampf besiegen, ich jedenfalls habe davon noch nie etwas gehört oder gelesen“, entgegnete Hermine.

„Doch Snape, habt ich das schon vergessen“, widersprach Ron.

„Es war nicht Snape, der ihn entwaffnete, doch Snape hatte auf Anweisung von Dumbledore den Todesfluch ausgesprochen“, sagte plötzlich Harry, als wäre er aus Gedanken gerissen worden.

„Woher willst du das wissen, du warst doch nicht dabei?“, ungläubig schaute ihn Hermine an und Ron hörte auf zu kauen.

„Ich war im Astronomieturm an der Treppe und ich durfte nichts sagen und tun, war eine Anweisung von Dumbledore, kurz bevor die Todesser eintrafen. Sie waren da, Snape hat mich auch gesehen und mir Zeichen gegeben, ich soll mich still verhalten“, begann Harry mit einem starren Blick, als würde alles noch einmal vor seinem inneren Auge ablaufen.

„Ja, wer hat ich den nun entwaffnet“, fragte Hermine dazwischen.

„Die Todesser waren es nicht, es war Draco Malfoy, die Todesser forderten ihn auf, Dumbledore zu töten, doch dann kam Snape dazwischen und sprach den Fluch aus.“ Als wäre eine Last von Harry gefallen, seine Züge entspannten sich.

„Dann ist er mit Dumbledore begraben worden“, stellte Hermine fest.

Harry fasste sich an den Kopf, seine Gesichtszüge verzerrten sich.

Hermine schüttelte Harry unvermittelt und rief:

„Lass ihn nicht rein, sperre dich“

 

Harry sträubte sich und Sekunden später meinte er, „ ich habe es nicht ganz geschafft, er weiß jetzt wohl wo er den Elderstab findet, doch er weiß nicht, dass sein Horkrux, den Dumbledore zerstörte.“

„Was für ein Horkrux?“, will jetzt Hermine wissen

„Den Stein der Auferstehung hat Voldemort irgendwann mal seinen Onkel gestohlen und mit schwarzer Magie in einem Horkrux verwandelt, ich habe es in Denkarium in Dumbledore Büro mal gesehen und jetzt kann ich es endlich zuordnen.“

„Was ist das denn, habe ich ja noch nie gehört?“, interessiert fragte Ron.

„Es handelt sich um eine flache Schale mit Wasser, da kannst du Erinnerungen sehen, die mit einer Träne eingefangen werden und eine Träne dort hineintust.“

„Aha“, kommentierte Ron Harrys Erklärung.

 

Eine seltsame Stille trat ein

„Wir müssen nach Hogwarts“, meinte Harry unvermittelt.

„Wieso?“, fragten Ron und Hermine gleichzeitig.

„Wenn mich mein Gefühl nicht trügt, dann hat Voldemort auch irgendetwas mit dem verschwundenen Diadem von Rowena Ravenclaw zu tun“, versuche Harry ihnen zu erklären.

 

Als sie am nächsten Morgen den Schutzzauber entfernten um in die Nähe von Hogwarts zu appretieren, tauchten wie aus dem Nichts Fänger auf. Da sie zu weit auseinander standen begannen sie zu laufen. Doch sie schafften es nicht, im letzten Moment schaffte Hermine es noch, Harry mit Furunculus, das Gesicht zu entstellen.

Man nahm sie gefangen und brachte sie nicht ins Ministerium, sondern zu den Malfoys, wo sie eine größere Belohnung erwarteten

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Schnief
Bildmaterialien: Kostenloses Ausmalbild bearbeitet
Tag der Veröffentlichung: 03.06.2018

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