Eigentlich wollte ich ja ganz ehrlich eine Geschichte zu diesen wunderbaren Wortvorgaben schreiben, aber die häusliche Arbeit wartete, ich fühlte mich, nachdem ich meine Blumen auf der Fensterbank mordlüstern ausrangiert hatte, pudelwohl.
Statt das bereits angelaufene Silberbesteck zu putzen, welches ich von meiner kodderigen Urgroßtante väterlicherseits in einem Karton in Form einer Worthülse geerbt hatte. Auch das uralte Lexikon mit der seltsamen Erklärung der Fruchtbarkeitsgöttin Hutzelmännlein und ihrer Hülsenfrüchte ließ ich einfach auf dem Sideboard liegen. Lieber surfte ich im Netz und urplötzlich bekam ich einen mörderischen Anfall, als ich kurzer Zeit später You Tuber über Placebo und einen Schmetterlingseffekt bei den Wikinger und Hottentotten entdeckte, die in kariert kunterbunten Schottenröcken einen Tango aufs Parkett legten. Zernichtend und am liebsten nicht gerade blümerant warf ich ihnen einen Kommentar unter dieses unverzeihliche Video.
Leicht aufgebracht verließ ich kurze Zeit später das Haus und beim Überqueren der Straße wurde ich fast von einem Autobus, der eine riesige Aufschrift eines Hotels Bed and Breakfast trug, erfasst. Überall rannten die Leute mit eingezogen Hälsen und ihren dicken Kopfbedeckungen sowie ihren Königspudeln durch die Straßen, dass ich froh war, diesen seltsamen Auflauf eines Streichelzoos, entkommend endlich den Stadtrand erreicht zu haben.
Ich ging und entspannte mich, als ich auf dem Weg zwischen den Weiden entlang ging, dort störte mich nur der Drahtzaun, war aber froh, dass es nicht auch noch karierter Maschendrahtzaun war, der zur Zeit so in Mode kam.
Meinen Gedanken ließ ich endlich freien Lauf, doch eine Geschichte fiel mir nicht ein, nur ein Bild, dass ich sofort beim Heimkommen versuchte, umzusetzen.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: M.Schauten
Tag der Veröffentlichung: 16.02.2017
Alle Rechte vorbehalten