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Der Raum der Wünsche

Die Freunde Ron, Harry und Hermine waren eigentlich auf dem Weg zum Speisesaal, hingen aber auf einer der magischen Treppenläufe fest, die sich mal wieder in die falsche Richtung drehte.

An diesem Abend sollte es ein Festessen mit einem besonderen Programm geben. Ron, ständig hungrig, freute sich besonders auf die vielen Leckereien.

Während alle Drei schwatzend darauf warteten, dass die Treppe endlich zum Stillstand kam, fragte Ron plötzlich: „Wo ist denn die singende Dame in ihrem ätzenden Flanellmantel?“

„Nicht nur sie ist weg, die Bilder haben alle eine weiße Leinwand!“, stellte unheimlich laut Harry fest.

Alle drehten sich zu den Bildern herum.

„Brüll hier nicht so rum“, rief tadelnd Percy, der Vertrauensschüler Gryffindors, von dem gegenüber herum schwenkenden Treppenlauf, hinüber.

„Warum sind alle Leinwände leer?“, wollte Hermine von Percy wissen.

„Keine Ahnung, erfahren wir sicher gleich“, antwortete er ihr.

„Der weiß doch nie etwas “, meinte Ron zu seinen Freunden.

 

 

 

Während sie durch die Gänge zum Speisesaal liefen, bemerkte Hermine, dass die Terrassenbeleuchtung flackerte. Sie stupste Harry an, doch dieser meinte nur: „Kein Wunder, bei dem Schneesturm draußen, hör nur, wie der Wind heult.“

„Aus dem Weg“, rief die Hauslehrerin Mc Gonagall, „Ich möchte keine weiteren Krankheitsfälle!“ 

Sie hatte den kleinen Calvin am Arm gefasst und befand sich auf den Weg zur Krankenstation, in der bereits einige ihrer Schüler mit Ziegenpeter lagen.

„Professor Mc Gonagall, es gibt nur weiße Leinwände in allen Bilderrahmen“, wollte Hermine von ihr wissen.

„Ich weiß“, antwortete ihr die Professorin.

„Wieso?“, fragte sie weiter.

„Später!“, erwiderte sie und zog Calvin mit sich fort.

 

 

 

An jedem der Haustische, an dem die Schüler der Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei saßen, war das beherrschende Thema die weißen Leinwände der unzähligen Gemälde.

„Wo sind die alle hin“, hörte man die laute piepsende Draco Malfoy bis zum Tisch der Gryffindors, an dem sich unsere drei Freunde saßen, hinüberschallen.

Eine  Geisterhafte vorausschaubare Stille entstand, als Albus Dumbledore, der Schulleiter, aufstand.

Alle starrten ihn erwartungsvoll an!

Er stand einfach da, sagte aber kein einziges Wort, sondern hielt in der Hand einen kleinen Karton, auf dem die vier Wappen der Häuser Hogwarts abgebildet waren.

„In diesem Jahr hat sich Barnabas etwas Besonderes gewünscht und alle aus den Gemälden folgten ihm, nun feiern sie. Wünsche können wahr werden, ebenso wie der Wunsch vom Nikolaus, als er die Kinder beschenkte.“

Sekunden später, nachdem er das geendet hatte, erschienen die leckersten organischen Speisen auf den langen Tischen, über ihnen tanzten überall kleine silberne Kristalle, die im Kerzenschein farbig schimmerten. Gleichzeitig verwandelte sich die Decke der Festhalle in einen fantastischen Himmel, in dem die Sterne hell funkelten.

Sämtliche Schüler staunten und als Dumbledore gerufen hatte, „Lasst uns das Fest beginnen“, griffen alle beherzt zu.

„Doch was meint er damit, sie sind auf einem Fest bei Barnabas dem Bekloppten und wo sind sie?“, wollte Harry kauend von Hermine wissen.

„Sagte er doch“, erwiderte sie ihm.

„Wann denn, kann Dumbledore nicht mal was normal sagen, dass es jeder versteht“, quatschte Ron dazwischen. „Im Raum der Wünsche, hoffentlich hat er sie dort nicht gefangen. Aber wo ist dieser Raum?“, antwortete ihnen Hermine,  genauso fragend.

Ron und Harry zuckten nur fragend mit den Schultern. Neville jedoch, der neben Hermine saß, beantwortete ihnen die Frage und erzählte er, wie er den Raum der Wünsche fand.
„Du und deine Vergissmeinnicht!“, meinte Hermine anschließend.

 

 

Obwohl das Fest war noch nicht geendet hatte, verließen die drei Freunde den geschmückten Festsaal. Sofort zückten sie ihre Zauberstäbe und riefen leise „Lumos“, da es in den Gängen sämtliche Kerzen erloschen waren.

Plötzlich stand ihr Lehrer Professor Snape für Zaubertränke vor ihnen und fragte sie zischend:

„Warum seid ihr nicht auf dem Fest?“

„Ich bin auf den Weg zur Toilette und die Beiden müssen wohl auch“, gab ihm Hermine geistesgegenwärtig Auskunft.

„Ich dachte schon, ihr macht Unsinn“, verdrehte die Augen, ging dann aber weiter.

 Harry wollte ihm etwas erwidern, aber er spürte bereits einen Ellenbogen in seiner Seite. Sofort schloss er seinen Mund. 

 

 

Sie wanderten durch die Gänge, überall fanden sie nur eine weiße Leinwand in den unzähligen Bilderrahmen. Das milchige Licht des Mondes, welches  durch die  Fenster herein schien, wurde durch den tobenden Schneesturm um vieles gemildert.

„Etwas Gutes haben die leeren Bilder aber auch“, meinte Harry nach einiger Zeit.
„Warum?“, wollte Ron wissen.
„Niemand meckert mit den Worten "Licht aus" herum!“, antwortete er lachend. Ron und Hermine stimmten in sein Lachen ein. Endlich standen  sie vor dem Wandbehang von Barnabas dem Bekloppten Hogwarts.

Unschlüssig standen sie nun vor diesem Wandbehang. Ron wedelte mit seinem Zauberstab und versuchte es mit „Alohomora“, aber es öffnete sich keine Tür.
„Aparecium“, rief Hermine, doch es enthüllten sich keine verborgenen Dinge oder Schriften, stattdessen begann der Wandbehang zu flattern. Sofort versuchten sie hinter den Wandbehang zu kommen, aber stießen doch nur auf eine der dicken Mauern des Schlosses. Als Harry wieder hervor kam, rutsche ihm seine Brille von der Nase und fiel auf den steinernen Boden und zerbrach. Sofort setzte er sie wieder auf, doch Risse zierten nun seine Brillengläser.
„Reparo“, rief Hermine unverzüglich als sie es sah und meinte anschließend:

„Merk dir endlich mal den Spruch!“
Doch Harry hörte sie nicht, er stand einfach da und schaute gebannt auf eine weiße Leinwand. Es entstand eine unheimliche Stille, ebenso richteten Ron und Hermine ihr Augenmerk auf diese weiße Leinwand. Doch nichts geschah.

Es dauerte eine Weile, bis Ron fragte, „Was ist denn das?“
„Nichts“, wollte Hermine gerade sagen, als sie hörten, dass sich hinter ihnen die Wand verschob. Sofort dreht sie sich herum und rief „Da!

Auch die Jungen hatten sich umgedreht. Harry rannte sofort los und öffnete die Tür.

Wie in einem Traum betraten sie nun den Raum. Dort fanden sie aber keine lustige Gesellschaft, stattdessen entdeckten sie einen riesen großen Raum mit unzähligen Dingen.

 

Nach einer Weile verließen sie diesen Raum, nachdem Hermine Harry und Ron überzeugen konnte, dass hier nicht die Bewohner der Bilder seien.

Auf dem Korridor wurden sie plötzlich wieder mit „Licht aus“ angemeckert, alle drei blieben wie angewurzelt stehen.
Im diesem Augenblick kam Neville um die Ecke geschossen und prallte in sie hinein.
„Mensch da seid ihr ja“, rief er vor Freude, dabei es sprudelte nur so aus ihm heraus:
„Wäret ihr nicht so früh abgehauen, dann hättet ihr erfahren, dass dieser Zauberwunsch von dem Barnabas dem Bekloppten, nur vier Stunden hielt. Das hat Snape vorhin erzählt. Aber wie habt ihr den  Raum gefunden?“
„Harry hing seinen Wünschen nach und plötzlich erschien ein Eingang in der kahlen Wand. Wahrscheinlich, weil Harry den Raum wirklich benötigt hat“, versuchte Hermine zu erklären.

„Harry, woran hast du gedacht?“, löcherten ihn Ron und Neville auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum.

Doch Harry schwieg und hing seinen Gedanken nach.

Er erwachte erst wieder, als ihm die fette Dame mit ihrem Flanellmantel nach dem Losungswort des Eingangs zum Gryffindor Gemeinschaftsraum singend fragte.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Texte: Schnief
Bildmaterialien: Schnief
Tag der Veröffentlichung: 08.01.2016

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