Während ich noch überlegte, welches einer der schönsten Sommerträume sei, die ich erlebte, lag mein Kind auf der Wiese und schaute interessiert zu den Hühnern hinüber.
„Was schaust du so?“, fragte ich sie.
„Ach die Hühner spielen verrückt! Das braune Huhn mit den vielen Federn an den Beinen nimmt ständig Reißaus vor dem Hahn“, erwiderte sie mir lachend.
Ich musste grinsen.
„Weshalb grinst du, so lustig findet das Huhn und der Hahn sicher nicht, der ist ja schon ganz aufgebracht!“
„Ich erinnerte mich an einen Tag vor einigen Jahren, ihr hattet gerade die Hühner und das Ei in der Schule durchgenommen, erinnerst du dich?“
„Nein, aber erzähle doch bitte“, forderte sie mich auf.
So erzählte ich ihr die kurze Begebenheit die sich in meinen Erinnerungen festgesetzt hatte.
„Es war an einem heißen Tag Anfang Juli, kurz vor den großen Ferien. Im Sachkundeunterricht habt ihr sozusagen den ersten Aufklärungsunterricht anhand der Hühner gehabt. Total fasziniert hast du damals die Hühner beobachtet. Oma und Opa waren auch im Garten am Werkeln, als du plötzlich wie aus heiteren Himmel brülltest:
„Mama, guck mal schnell, der Hahn schießt seinen Samen in das Huhn!“
Oma und Opa schauten irritiert auf, während Omas Gesicht rötlich wurde und sich Richtung ihrer Wäsche, die auf der Leine hing, aufmachte, begann Opa breit zu grinsen.
Auch ich musste grinsen.
„Mama, was passiert jetzt?“, wolltest du weiterhin lautstark wissen.
„Jetzt entsteht ein Ei im Huhn und das legt es dann Morgen.“
„Tolle Erklärung, aber ich kann mir lebhaft vorstellen, dass dieses Thema Oma peinlich war!“, meinte sie anschließend.
„Ja, aber du brülltest ja auch und sämtliche Nachbarn waren im Garten.“
Während ich noch überlege, schaut doch mal in die Biografischen Gruppe, dort werden zurzeit eure Sommerträume gesammelt, um daraus ein Spendenbuch zu erstellen.
Texte: Schnief
Bildmaterialien: Manuela Schauten
Tag der Veröffentlichung: 10.08.2015
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